Guten Morgen,
Ich bin 24 und habe bisher, noch keinen Sex gehabt.
Möchte ich aktuell auch nicht.
Bei mir ist es so das wenn ich mich selbsbefriedige mir manchmal vorstelle das ich ein Mann bin und Sex habe, bzw Selbstbefriedigung mache.
Ich bin kein Transgender, akzeptiere meinen weiblichen Körper, habe aber Probleme meine Brüste zu berühren.
Ich mache mir deshalb Sorgen das ich Brustkrebs bekomme und es nicht merke, weil ich ja nicht so genau weiß wie sich mein Busen anfühlt.
Manchmal wünsche ich mir das die Brustwarzen etwas kleiner sind, aber ich wünsche mir keinen männlichen Körper und möchte auch keinen Penis.
Was ist das?
Unsere Antwort
In sexuellen Fantasien ist alles möglich. Auch dass du ein Mann bist. Das ist ähnlich wie in Träumen. Und es ist ziemlich oft so, dass wir in sexuellen Fantasien Personen darstellen und Dinge erleben, die wir im richtigen Leben nicht möchten.
Lass dich also nicht verunsichern von deiner sexuellen Fantasie. Was du im wirklichen Leben willst, zählt.
Wenn du dich genauer für deine sexuellen Fantasien interessierst, könntest du hinter den Bildern Sehnsüchte erkennen: Was findest du besonders reizvoll? Gibt es bestimmte männliche Körperteile, die dich besonders reizen in der Fantasie, oder reizt dich etwas, was du mit "männlich" assoziierst? Sicher interessiert dich der Mann in deinen Fantasien. Möglicherweise interessiert er dich als Partner. Möglicherweise interessieren dich männliche Eigenschaften.
Es ist übrigens gar nicht so selten, dass sich Frauen in der Fantasie vorstellen, etwas Penisähnliches zu haben und damit zu penetrieren. Spann mal die Beckenbodenmuskeln richtig stark an und stosse mit dem Becken nach vorn. Stell dir dann vor, du hättest einen Penis, oder einen Stab oder etwas längliches Hartes in dir. Die Muskelspannung und die Bewegung machen diese Vorstellung für viele Frauen leicht möglich. Wenn eine Frau in der sexuellen Erregung ihre Beckenbodenmuskeln stark anspannt, kann sie die Vorstellung von diesem Harten in sich in ihrer Fantasie auch mal in ein Bild von einem Penis übersetzen. Das ist völlig normal: Unser Gehirn übersetzt körperliches Erleben in Bilder.
Du schreibst, dass du Angst hast, Brustkrebs nicht rechtzeitig zu bemerken. Gehst du denn regelmässig zur Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin? Das wäre schonmal ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge. Zusätzlich ist es gut, wenn du deine Brüste kennenlernst.
Ich empfehle dir, eine Beziehung mit deinen Brüsten aufzubauen. Wichtig ist dabei, dass du deine Brüste von einem unbelebten Ding zu einem belebten Teil von dir machst. Es geht nicht darum, sie zu beurteilen. Es geht darum, was sie spüren.
Da könntest du z.B. unter der Dusche anfangen. Wenn du richtig warm bist und am ehesten enspannt. Im entspannten Zustand hast du eine wohlwollendere Beziehung mit dir. Spür in deine Brüste hinein und achte darauf, wie das Wasser auf sie prasselt. Was spüren die Brüste? Welche Temperatur? Wie fühlt sich die Berührung des Wassers für sie an? Mach die Augen zu. Nicht du schaust sie an und betastest und beurteilst sie, sondern sie spüren.
Du kannst dann auch eine Hand auf jede Brust legen. Wie fühlen die Brüste die Hand? Wenn du die Hand bewegst, streichelst, drückst, massierst, was spüren die Brüste? Achte dabei darauf, wie du atmest. Ich empfehle dir eine tiefe Bauchatmung.
Schau mal, ob das möglich ist. Wenn du an Grenzen stösst, kannst du uns gern wieder schreiben. Gib dann einfach die Nummer dieser Frage an.
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