Zu 34515
Danke für eure Antwort, ich hab mich da wohl etwas missverständlich ausgedrückt:
- ich möchte Sex, bei dem ich was spüre! Weil sinnlos sonst. Bei meinem Freund spüre ich allerdings gar nichts! Wenn ich mich selbst in Stimmung bringe, er mich dann anfasst, ich will ihm jetzt mal keine böse Absicht unterstellen, aber er macht halt extra was mir nicht gefällt… Zbsp legt er seine Hand auf meinen Kitzler, zu hoch um irgendwelche relevanten Gebiete zu treffen. Das wars dann…
Ich denk mir nur so, okeeee… Bewege mich selbst, damit ich irgendwie was spüre, verrenke mich dabei völlig… sagen kann ich ihm diesbezüglich garnichts, nicht im Akt. Seine Hand nehmen und führen hat mäßigen Erfolg, Mich nach meiner Erregung zu bewegen auch, er checkt nicht, oh, jetzt ist sie nicht mehr feucht, oh, jetzt schaut sie mich fragend an, bewegt sich keinen mm mehr, vielleicht ist was ich mache ja grade nicht so gut?! Aua sagen wenn’s weh tut bringt’s auch nicht, reagiert er nur bedingt drauf.
Ich habe in Gesprächen versucht ihm zu sagen was ich will. Dass ich nicht die aus den Filmen bin, dass ich vielleicht mal auf BSDM stand, ja, aber seit ich keine Führunsposition mehr habe eben nicht mehr. Das ist jetzt 5 Jahre her (5 1/2 sind wir zusammen).
Letztens hatten wir wieder mal Sex. Das nächste ist, sein Penis ist nicht besonders groß und beschnitten, eigentlich beides eher Abturner, aber er kann ja so gar nix dafür und mit Technik ist das eigentlich auch kein Problem… Jetzt bearbeitet er mit seinem Penis meinen G-Punkt. Ok, cooler Orgasmus, zwar irgendwie rausgepresst (völlig egal ob ich erregt bin, da klappt es zumindest immer) und hält 3 Sec, aber immerhin… Nur nach 5 Jahren hab ich da keine Lust mehr drauf!
Nach Gesprächen hab ich ihm mal gezeigt wie ich ihm zbsp einen blasen würde, würde er es nicht so hart haben wollen. Es war für ihn eine Erfahrung, die er nie im Leben hatte, und hat sein Bild von Sex völlig über den Haufen geworfen. Es war total intensiv und schön! Fand’s ja auch schön, aber ich will auch mal was spüren!!! Ich hatte schon viel richtig guten Sex, ich möchte keinen Sex mehr, den ich nur für „Andere“ hab! Wir haben deshalb jetzt vielleicht 1-2x im Jahr Sex. Und danach Streit weil ich so sehr gefrustet bin. Ich fühl mich dann tatsächlich vergewaltigt, auch wenn’s einvernehmlich war.
Meine Frage:
Was kann ich noch tun um meinem Freund das begreiflich zu machen?? Wenn wir keinen Sex haben wir er ziemlich aggressiv (ohne uns (Sohnemann und ich) weh zu tun, er schreit dann rum und hat einfach schlechte Laune), ich kann aber so keinen Sex haben! Es geht einfach nicht! Und ganz verzichten will ich einfach nicht!
Was ich probiert habe:
- Gespräche, über was mir gefällt, wie meine Anatomie ist, wo meine erogenen Zonen sind
- Hab ihm Artikel und Videos mit praktischen Tipps und Techniken gezeigt
- Beim Sex hab ich versucht seine Hand zu leiten, ihm so zu zeigen was mir gefällt, auch durch Bewegungen, Stöhnen, Körpersprache halt…
- hab ihm gesagt, dass an seinem Penis spielen mich so sehr ablenkt von dem was er da unten an mir tut, dass ich nichts mehr fühle (ich Verfall dann quasi in den „Arbeitsmodus“, ihm soll es ja gefallen!), ihm fällt aber dann auch nicht auf, dass ich mich damit ablenke von dem was er da unten versucht zu tun.
- Jegliches Gespräch das ich versuche zu führen: „du baust so Druck auf!!“
- wenn ich 1x „nein“ sage, was ich tue wenn ich einfach null in Stimmung bin, hängt der Haussegen mindestens ein halbes Jahr schief
- Nächster Schritt ist Sexualtherapeutin, aber das muss ich zahlen und die ist nicht billig, ich hab eh schon 3 Jobs, damit ich mir sein unbeständiges Leben leisten kann.
Sprich wenn ich das Problem aus eigener Kraft lösen kann erspart mir das viel Stress und Geld!
Keinen Sex mehr haben ist eine Option für ihn, für mich aber nicht!
Ich hatte eine Zeit einen Hausfreund, mit seinem Wissen, er hatte die Hoffnung unser Sex würde besser und öfter dadurch. Aber eigentlich hab ich das gemacht um überhaupt mal Sex zu haben und überhaupt mal was zu spüren. Hab ich ihm dann auch irgendwann so gesagt, seit dem darf ich nicht mehr. Wäre für mich aber DIE Lösung…
Habt ihr noch eine Idee wie ich das dem Kerl begreiflich machen kann was ich will? Oder wie man irgendetwas findet, mit dem beide leben und glücklich sein können?
Unsere Antwort
Deine Frage wirft bei mir viele Fragen auf. Ich schreibe dir mal meine Gedanken und Fragen.
Du sagst, du spürst nichts. Gleichzeitig kommst du so zum Orgasmus. Was meinst du denn mit "spüren"? Du kommst auch nur zu einem Orgasmus, wenn du sexuell erregt bist. Lies bitte mal unser Kapitel über sexuelle Erregung und Orgasmus, und überleg dir von was du redest, wenn du sagst, du bist nicht erregt, wenn du zum Orgasmus kommst bei G-Punkt-Stimulation.
Woher weisst du, dass dein Freund absichtlich Dinge macht, die dir nicht gefallen? Wenn du deine Klitoris an sehr gezielte Stimulation gewöhnt hast, ist es für die andere Person tatsächlich schwierig, "den richtigen Punkt zu treffen".
Warum kannst du ihm im Akt nichts sagen? Warum schweigst du im Akt? Reden beim Sex macht es viel einfacher, das zu bekommen, was man möchte. Und natürlich ist auch sonst Reden über Sex eigentlich sinnvoll. Ich kann mir aber vorstellen, dass du in deiner Unzufriedenheit tatsächlich beim Reden sehr viel Druck aufbaust. Druck ist nicht verführerisch. Er macht dem Partner tatsächlich keine Lust, dir zu liebe beim Sex bestimmte Dinge zu tun. Möchtest du deinem Freund mehr Lust darauf machen, dir entgegenzukommen? Dann lies unsere Tipps zum Reden über Sex.
Warum ist für dich ein beschnittener Penis oder ein nicht sehr grosser Penis ein Abturner? Was hast du für eine Beziehung zu diesem Penis?
So wie du schreibst, spielt für dich Muskelanspannung in der sexuellen Erregung eine wichtige Rolle. Muskelspannung ist tatsächlich sehr erregend. Aber sie geht auch eher mit unangenehmen Gefühlen einher, und ein Orgasmus kann auch eher nur eine "knappe" Sache sein. Meinst du vielleicht das, wenn du schreibst dass du nicht erregt bist? Das heisst, die sexuelle Erregung klappt eigentlich, aber das Lusterleben bleibt aus. Vielleicht interessiert dich dazu dieser Text.
Es scheint so, als ob du deine Frage sehr gefühlsgeladen geschrieben hättest. Einiges liest sich widersprüchlich und übertrieben. Zum einen schreibst du, dass ihr nur 1-2 mal im Jahr Sex habt, zum anderen schreibst du, dass er sehr aggressiv wird, wenn ihr keinen Sex habt. Du schreibst, dass eine Beziehung ohne Sex für ihn eine Option wäre, und dann schreibst du aber, dass der Haussegen mindestens ein halbes Jahr lang schief hängt, wenn ihr keinen Sex habt. Ja was stimmt denn nun? Ich empfehle dir, dass du deine Frage in aller Ruhe nochmal durchliest und auseinander nimmst. Was ist wahr, was ist übertrieben? Was ist schwarz-weiss gezeichnet? Und wie würde es klingen, wenn du die Zwischentöne auch reinnehmen würdest?
Du stellst deinen Freund als ziemlichen Übeltäter hin. Warum bist du überhaupt noch mit ihm zusammen? Ganz klar ist: Egal was dein Freund macht, und egal was seine Gründe dafür sind – du machst freiwillig mit. Und dafür bist du selbst verantwortlich. Dein Freund kann nicht ändern, dass du dich selbst nicht spürst, wenn du seinen Penis stimulierst. Dein Freund ist nicht verantwortlich dafür, dass du drei Jobs hast, damit er sich sein unbeständiges Leben leisten kann. Es liest sich wirklich so, als gibst du ihm die Verantwortung für Dinge, die du selbst in die Hand nehmen solltest.
Ich fände es tatsächlich eine gute Idee, wenn du eine Sexualtherapeutin oder besser gar eine Psychotherapeutin aufsuchst, oder wenn ihr eine Paartherapeutin aufsucht. So wie du schreibst, bist du so festgefahren in deiner Unzufriedenheit, dass ich dir fachliche Unterstützung empfehle. Ich denke, es geht darum, dass du dein Leben in die Hand nimmst und lernst, eigenverantwortlich für dein Glück einzustehen und eine unabhängige, emanzipierte Frau zu werden.
Ich denke da auch an jemand anderen: deinen Sohn. Der kriegt den ganzen Streit und die ganze Unzufriedenheit nämlich mit.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema