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Frage Nr. 38933 von 06.10.2024

Hallo, ich (m) bin 19 Jahre alt und hatte noch nicht mein erstes Mal. Ich habe früher mehrmals wöchentlich masturbiert und komme dabei normalerweise sehr schnell zum Orgasmus. Ich bekomme auch sehr schnell eine Erektion und wenn ich mit dem masturbieren loslege, dauert es manchmal nur 2,3min und ich komme zum Orgasmus. Das ist vor allem dann so, wenn ich pausenlos und ohne Tempowechsel masturbiere. Wenn ich merke, dass ich zum Höhepunkt komme, masturbiere ich oft wieder langsamer, um den Höhepunkt hinauszuzögern. So kann ich dann schon 10-15min masturbieren (außer der Tempowechsel kommt zu spät). Pronos die 10min oder länger sind, schaffe ich so gut wie nie komplett zu schauen ohne zu kommen (beim schauen ist meine Erektion stärker als ohne).
Ich habe vor einiger Zeit mal einen Artikel über das "falsche" masturbieren gelesen. Da heißt es man soll zum Beispiel nicht nur wegen dem Höhepunkt masturbieren, sondern auch den Teil davor genießen und hinauszögern. Außerdem wird von schnellen masturbieren zwischendurch abgeraten, weil man so auch beim echten Sex schneller kommen kann. Stattdessen soll man sich Zeit nehmen und seine Sexualität während des Masturbierens besser kennenlernen.

Seit ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich Angst vor meinem ersten Mal, weil ich offenbar jahrelang unvorteilhaft masturbiert habe. Wie gesagt komme ich oft schnell und habe nun Bedenken, dass das beim Sex auch so ist. Dort kann ich beispielsweise nicht so schnell und einfach das Tempo wechseln oder nichts machen, sodass ich nicht komme. Seit ich diese Gedanken habe, habe ich während dem Masturbieren immer im Kopf was ich eigentlich anders machen müsste und so habe ich nicht mehr so viel Freude beim Masturbieren und mache es in manchen Wochen gar nicht.

Ich finde das sehr schade, weil ich mich so insgesamt weniger mit meiner Sexualität beschäftige und das auch nicht gut ist. So zu masturbieren, wie es in dem Artikel stand, nimmt braucht mehr Zeit und die will ich oft eher für etwas anderes verwenden. Ich möchte eher einfach wieder wie früher ganz unbeschwert masturbieren, wenn es mir gerade passt. Und mal dauert es eben länger und mal kürzer. Früher habe ich mir da keine großen Gedanken gemacht. Und ich dachte mir beim Sex fühlt sich sowieso vieles ganz anders an und hab mir deswegen keine Gedanken gemacht wie schnell ich beim masturbieren komme.

Insgesamt hatte ich das Gefühl das ich früher ein unbeschwerteres Verhältnis zu meiner Sexualität hatte. Soll ich mein Verhalten beim Masturbieren wirklich stark ändern?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. LG

Unsere Antwort

Deine Beschreibung klingt nach einem sexuell normal entwickelten Jungen, bei dem die sexuelle Erregung bis zum Orgasmus gut funktioniert.

Du fragst, ob du dein Verhalten beim Masturbieren stark verändern solltest. Lass mich zurückfragen: Möchtest du das? Welche Gründe sprechen dafür und welche dagegen? Ich würde dir das nur empfehlen, wenn du selbst einen Sinn darin siehst.

Du beobachtest dich sehr gut. Und ich stimme dir absolut zu: es ist ein ziemlicher Lustkiller, beim Masturbieren die ganze Zeit daran zu denken, was du anders machen solltest. Falls dich interessiert, wie du aus diesen Gedanken aussteigen kannst, schreib uns gern wieder.

Solche "korrekten" Anleitungen sind mit Vorsicht zu geniessen. Wir finden, Wissen über Sexualität sollte dir mehr Möglichkeiten geben, dein sexuelles Erleben selbst zu beeinflussen und dich nicht einengen auf eine einzige richtige Art und Weise. Es macht durchaus Sinn, dass du die Logik nachvollziehen kannst, dass bei schnellem Reiben ein schneller Höhepunkt möglich ist und bei einem bewegteren Körper mit lockeren Bewegungen braucht es länger zum Höhepunkt. An diesen Logiken hängt aber kein Werturteil von richtig oder falsch. Im einen Moment willst du eher das eine und im anderen Moment eher das andere.

Es spricht also nichts dagegen, so zu masturbieren, wie du es gewohnt bist und gelernt hast. Das passt gut für dich und es macht dir Spass? Dann unbedingt beibehalten. Wie du selbst bemerkst, hat es Vorteile, schnell zu einer Entladung kommen zu können.

Du beschreibst auch, dass du durch einen Tempowechsel den Höhepunkt herauszögern kannst. Damit hast du bereits eine gute Möglichkeit gefunden, wie du deine sexuelle Erregung steuern kannst. Nicht musst. Wie meinst du das, dass du beim Sex zu zweit nicht so einfach das Tempo wechseln kannst? Was würde dich davon abhalten?

Sieh all das, was du schon kannst als deine Ressourcen, die du in eine sexuelle Begegnung mitnehmen wirst. Und während der sexuellen Begegnungen kannst du noch vieles mehr entdecken und dazulernen. Für deine ersten sexuellen Begegnungen hilft dir der Gedanke "Ich bin gut so wie ich bin und ich habe sexuell was zu bieten". Und ich finde, du hast Anlass genug, das von dir zu denken. smiley

Viele junge Männer gehen mit einem hohen Leistungsanspruch in ihre ersten sexuellen Begegnungen. Schau mal, was du dem entgegen setzen kannst. Wäre es okay, wenn ihr miteinander verschiedenes ausprobiert und dabei auch mal was komisch ist oder nicht gleich klappt?

Bevor ihr miteinander Geschlechtsverkehr macht, gönnt euch ein ausgiebiges Kennenlernen eurer Körper und eurer sexuellen Erregung beim Petting. Dann fühlst du dich auch sicherer.

Falls du noch weitere Fragen hast, schreib uns und gib die Nummer dieser Frage an.

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