Danke für eure ausführliche Antwort auf meine Frage Nr. 38965. Unabhängig von eurem Rat sprachen wir inzwischen wieder einmal über das Problem und mein Freund gestand, dass er sich etwas unter Druck gesetzt fühlt. Der entscheidende Punkt ist mein Verhalten, wenn ich einen Orgasmus bekomme. Besonders irritiert es ihn, dass ich dabei laut werde, offensichtlich macht er diese Erfahrung das erste Mal. In dieser Konsequenz sei es eben für ihn sehr schwierig, sich einfach gehen zu lassen, um zum Höhepunkt zu kommen.
Bei alledem sind wir beide uns aber einig, dass man Emotionen wohl nicht kontrollieren und schon gar nicht unterdrücken kann/soll. So stellt sich jetzt die Frage nach einer "praktikablen"
Lösung des Problems...
Unsere Antwort
Schön, dass ihr offen miteinander sprechen konntet. Da sind ein paar mehr Informationen dabei, die mir helfen, euer Thema zu verstehen.
Wenn dein Freund sich unter Druck fühlt, ist es verständlich dass sich das sehr hemmend auf sein Lusterleben und seine sexuelle Erregung ausübt. Wozu genau fühlt er sich unter Druck? Geht es darum, dass er auch so intensiv sexuell erregt sein sollte? Oder geht es um die Geschwindigkeit? Oder was ist es?
Für ihn wäre es eine Aufgabe, wie er aktiv dafür sorgen kann, seine sexuelle Erregung zu steigern. Er kann das auf seine Weise tun. Wenn er sich das erlaubt, wird der Druck weniger. Es ist okay, länger zu brauchen und es ist okay auf andere Art und Weise zum Orgasmus zu kommen als du.
Ich glaube, eine Knacknuss bei euch ist: wie gestaltet ihr den Sex nachdem du zum Orgasmus gekommen bist? Davon habe ich noch kein Bild. Wie macht ihr das genau?
Aktuell scheint ihn deine Intensität einzuschüchtern. Das ist seine erste Reaktion auf die Intensität. Wenn er wahrnimmt, dass er gerade eingeschüchtert ist, kann er etwas anderes tun, was eurem gemeinsamen sexuellen Erleben dienlicher ist. Ich vermute, wenn er eingeschüchtert ist, macht er sich eher klein und atmet flacher oder hält den Atem an. Eingeschüchtert sein fühlt sich nicht besonders erotisch an. Nun ist die Frage: Was könnte er stattdessen tun? Er kann lernen, deine Intensität zu geniessen. Wie könnte das aussehen? Er könnte sich deiner Intensität zuwenden, dich anschauen und dabei aufgerichtet und stabil bleiben und weiterhin tief atmen.
Was kannst du tun? Du brauchst dich nicht zurücknehmen, aber du lässt ihm alle Zeit der Welt, dass er zum Orgasmus kommen kann. Spricht etwas dagegen, dass du nach deinem Orgasmus auch noch Spass hast mit ihm? Da könntest du forschen, was dir weiterhin Spass bereiten könnte. Ich empfehle euch Vereinbarungen zu treffen, wie ihr nach deinem Orgasmus weiter macht.
Um euren Sex in eurem Sinne zu verändern, sind für euch beide Dinge interessant, die euch helfen, die sexuelle Erregung besser zu dosieren. Dazu empfehle ich sehr die Beckenschaukel und die Obere Schaukel. Das könnt ihr miteinander ausprobieren und damit experimentieren.
Ja, Emotionen kontrollieren und unterdrücken ist keine gute Idee. Allerdings könnt ihr lernen, eure Emotionen zu regulieren, sodass ihr ihnen nicht ausgeliefert seid. Das ist sehr hilfreich, nicht nur beim Sex sondern auch in vielen anderen Situationen im Leben.
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