Schleimhaut hat, wenn sie gesund ist, gute Abwehrkräfte. Sie kann ihre Widerstandskraft aber aus verschiedenen Gründen verlieren. Zu diesen Gründen zählen übermässige Hygiene, synthetische Wäsche und enge Kleider.
Schleimhaut mit natürlicher Bakterienbesiedelung
Die Haut an den inneren Geschlechtslippen, an der Klitoris, im Scheidenvorhof, in der Vagina (Scheide), am Damm und im After ist eine so genannte Schleimhaut. Das heisst, sie ist haarlos und viel dünner und empfindlicher als die behaarte Haut oder die Hornhaut. Normalerweise leben dort verschiedene Darm- und Scheidenkeime (Bakterien und Pilze) friedlich nebeneinander. Wenn die Haut gesund ist, sind die Abwehrkräfte intakt.
Übermässige Hygiene stört das Gleichgewicht
Der Frieden kann gestört werden, wenn du dein Geschlecht zu häufig (mehr als einmal täglich) wäschst, oder wenn du Seife, Duschlotion, parfümierte Feuchttücher oder Intimsprays verwendest. Diese zerstören den schützenden Säuremantel der Haut. Scheidenspülungen können das Milieu der Vagina aus dem Gleichgewicht bringen, dann kann es schneller mal zu bakteriellen Scheidenentzündungen (Gardnerella) kommen. Wenn du unsere Tipps zur Intimpflege befolgst, sorgst du dafür, dass deine Haut am Geschlecht fit bleibt.
Verletzungen durch enge Kleider, Reibung und «Trockenheit» beim Sex
Eng sitzende, reibende Hosennähte und G-Strings können mikroskopisch kleine Verletzungen in der Haut erzeugen. Auch sexuelle Aktivitäten, bei denen viel Reibung entsteht, können die Haut verletzen. Beim Geschlechtsverkehr ist das besonders dann der Fall, wenn die Muskelspannung hoch oder die Erregung tief ist – weil dann die Scheide beim Sex nicht so feucht wird. So kann es schneller mal zu Pilzinfektionen kommen, denn die Pilze können sich in den Verletzungen besser vermehren.
Zu feuchte Vulva durch synthetische Wäsche und Slipeinlagen
Synthetische Wäsche und Slipeinlagen aus synthetischem Material/mit Plastikboden erzeugen eine feuchte Umgebung, bei der die Haut an der Vulva ebenfalls die Widerstandskraft verliert und Bakterien und Pilze sich besser vermehren können.
Gestresste Haut am After durch Stuhlgang und Wäsche
Die Haut um den After gerät unter Stress, wenn der Stuhl hart ist und Risse verursacht, oder wenn mehrmals täglich der Darm entleert wird, und auch beim Tragen von G-Strings. Die Folge kann ein lästiger Juckreiz sein, das ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass die Haut angegriffen ist. Wenn die Haut verletzt ist, können die eigenen Darm- oder Scheidenkeime sie angreifen und eine Entzündung verursachen – zum Beispiel Scheideninfektionen oder Blasenentzündungen. Tipps zur Pflege des Afters findest du in unseren Tipps zur Intimpflege.