Dein Menstruationszyklus ist etwas vom Raffiniertesten, das dein Körper vollbringt. In der Regel dauert der Menstruationszyklus zwischen 21 und 35 Tagen. Schwankungen der Zykluslänge bis zu 7 Tagen sind normal.
Was ist der Menstruationszyklus?
Als Menstruationszyklus – kurz «Zyklus» – bezeichnet man einen regelmässigen Kreislauf aus Aufbau, Veränderung und Abbau deiner Gebärmutterschleimhaut. Pro Zyklus reift in deinen Eierstöcken eine Eizelle heran und springt in den Eileiter, wo sie befruchtet werden kann.
Kompliziertes Zusammenspiel von Hormonen
Dein Menstruationszyklus ist etwas vom Raffiniertesten, das dein Körper vollbringt. Möglich wird er dank Hormonen aus der Hirnanhangsdrüse. Dass die verschiedenen Hormone während des Zyklus ansteigen und abfallen, kann sich auch in körperlichen und psychischen Veränderungen während des Zyklus bemerkbar machen. Beteiligt sind vor allem das Luteinisierende Hormon LH und das Follikelstimulierende Hormon FSH, und Hormone aus den Eierstöcken. Das sind vor allem Östrogen und Progesteron. Damit der Menstruationszyklus stattfinden kann, spielen die verschiedenen Hormone auf komplizierte Weise miteinander. Dieses Zusammenspiel wird von verschiedenen Botenstoffen (Neurotransmittern) im Gehirn beeinflusst.
Eizellen und Follikel
In deinen Eierstöcken sind ab deiner Geburt viele Tausend Eizellen angelegt. Sobald du geschlechtsreif bist, regen die Hormone aus der Hirnanhangdrüse in regelmässigen Abständen einen Eierstock dazu an, mehrere Eizellen zum Wachstum zu bringen. Die Eizellen sitzen in sogenannten Follikeln, welche Hormone – vor allem Östrogen – produzieren. Diese Hormone sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut dicker wird. Die Phase der Follikelreifung wird auch Follikelphase genannt.
Eisprung und Gelbkörper
Von den wachsenden Follikeln setzt sich nur einer durch. Die Dauer, bis er reif ist, kann unterschiedlich sein. Daher können Menstruationszyklen unterschiedlich lang sein. Wenn er reif ist, verschmilzt er mit der Haut des Eierstocks, platzt und gibt die Eizelle in den Eileiter ab. Das nennt man den Eisprung. Nach dem Eisprung wird der Follikel, der die Eizelle umgeben hat, zum Gelbkörper – der heisst so, weil er jetzt ganz gelb ist. Dieser Gelbkörper produziert mehr Progesteron. Dieses Hormon macht, dass sich die Schleimhaut der Gebärmutter so umwandelt, dass sich eine befruchtete Eizelle darin einnisten kann. Da der Gelbkörper auch Corpus Luteum heisst, nennt man die Phase des Zyklus nach dem Eisprung auch Lutealphase.
Hormonabfall und Menstruationsblutung
Wenn keine Eizelle befruchtet wurde, fallen Progesteron- und Östrogenspiegel auf das Ende der Lutealphase hin wieder ab. Das führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und durch die Vagina abgegeben wird. Man nennt das die Menstruationsblutung, Periode, Mens oder «die Tage». Die Periode beginnt in der Regel 14 Tage nach dem Eisprung – das kann aber auch ein oder zwei Tage früher oder später sein. Wenn sie früher als 10 Tage nach dem Eisprung beginnt, deutet das auf eine Gelbkörperschwäche hin.
Wie lang sollte der Zyklus sein?
In der Regel dauert der Menstruationszyklus zwischen 21 und 35 Tagen. Man rechnet den ersten Tag der Menstruationsblutung als den ersten Tag jedes Zyklus. Wenn du regelmässig aufschreibst, wann deine Periode kommt, kannst du am besten beobachten, wie lang und wie regelmässig dein Zyklus ist. Bei vielen Frauen ist der Zyklus nicht in jedem Monat gleich lang. Schwankungen der Zykluslänge bis zu 7 Tagen sind normal.
Den Überblick behalten mit einem Menstruationskalender
Um einen Überblick zu haben, in welchem Abstand du deine Blutung bekommst und wie lange die Blutung normalerweise dauert, kannst du einen Menstruationskalender führen. Die gibt es auch als App für dein Smartphone (z.B. Clue [Download für IOS, Download für Android]).
Wenn du hormonelle Verhütungsmittel nimmst, hast du keinen Menstruationszyklus
Wenn du die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel nimmst, wird dein Menstruationszyklus unterdrückt. Du hast keinen Eisprung. Hier liest du mehr darüber.