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Guter Sex: Wer befriedigt hier wen?

Bei gutem Sex erregen sich beide aktiv miteinander. Das ist eine Entlastung für beide. Denn niemand muss erraten, was dem anderen gefällt, oder lustvolle Reaktionen liefern, um dem anderen zu bestätigen, dass es gut ist.

Wer befriedigt hier wen?

Wir kriegen oft Fragen im Stil von «Wie kann ich ihn*sie besser befriedigen?». Überhaupt zeigen die Fragen vieler, dass sie beim Sex sehr interessiert daran sind, was in der anderen Person abgeht. Darüber vergessen sie manchmal sich selbst ein bisschen. Es gibt eigentlich nur ganz wenige Holzklötze, die nur an sich selbst denken. Die meisten probieren, es dem*der Partner*in recht zu machen. Und doch klappt das oft nicht so einfach. Das liegt zum einen daran, dass im Bett viel geschwiegen wird. Zum anderen daran, dass viele gar nicht so genau wissen, was sie beim Sex wollen. Reden über Sex kannst du lernen – und du kannst auch herausfinden, was du beim Sex willst.

Das Berühren geniessen entlastet beide

Viele denken "Ich sollte beim Sex mehr für die andere Person tun als für mich" und es fällt ihnen schwer, ihren eigenen Genuss in den Mittelpunkt zu stellen. Wir ermutigen dich dazu, zu erkunden, wie die Berührung des anderen gleichzeitig ein Genuss für dich sein kann. Denn das entlastet euch am Ende beide. Du kannst deinem Genuss als Kompass folgen und bekommst somit direktes Feedback. Und die andere Person kann sich entspannen, ihrem Genuss zu folgen, weil sie dich mit ihren Reaktionen nicht zu steuern braucht.

Bei gutem Sex sind beide aktiv

Ein nackter Mann liegt auf dem Rücken. Eine nackte Frau sitzt in Reiterstellung auf ihm.

Noch mal zur Frage des Befriedigens: Wichtig ist eins: Egal was ihr tut, und egal ob eine*r von euch eher in der «aktiven» Rolle ist und der*die andere eher in der «passiven»: Bei gutem Sex sind immer beide aktiv. Denn beide erregen sich sexuell aktiv miteinander. Beim vaginalen Geschlechtsverkehr zum Beispiel nimmt die Vagina den Penis genauso aktiv auf, wie der Penis aktiv in sie eindringt. Und auch wenn dich dein*e Partner*in mit Hand oder Mund befriedigt, du selbst wirst dadurch nur sexuell erregt, wenn du die Berührungen spürst und lustvoll erlebst. Wenn du das nicht tust, kann dein*e Partner*in noch so geschickt sein und sich noch so abmühen, sie*er wird keinen Erfolg haben.

Guten Sex geniessen beide

Darum ist es beim Sex zu zweit so wichtig, dass du dich selbst nicht völlig auf die Befriedigung deines*deiner Partner*in konzentrierst, sondern dass du vor allem auch darauf achtest, was du spürst und was dir gefällt. Wenn du deine*n Partner*in mit den Händen oder oral stimulierst, schau, wie du selbst daran Spass haben kannst. Zum Beispiel in dem du dabei den Oberkörper bewegst – das macht eher gute Gefühle. Du kannst dich auch gleichzeitig mit der Hand stimulieren, wenn du die andere Person stimulierst.

Ebenso wichtig ist es, dass du dafür einstehst, dass ihr sexuelle Handlungen macht, die du auch geniesst und nicht nur dem*der Partner*in zuliebe mitmachst. Denn sonst verlierst du auf die Dauer die Lust am Sex.

Deine Lust macht dich sexuell attraktiv

Wenn dein*e Partner*in merkt, wie sexuell erregt du bist oder dass du die sexuelle Begegnung geniesst, wird er*sie wahrscheinlich daran Spass haben und es möglicherweise auch sexuell erregend finden. Daher macht es grossen Sinn, dass du dich auf dein eigenes Lusterleben konzentrierst. Vorausgesetzt natürlich, ihr macht etwas, an was beide auch Spass haben.

Zwei Männer stehen vor blauem Hintergrund. Einer hat nur eine Unterhose an und zieht dem anderen Mann sein Oberteil aus.

Darum ist Solosex auch für den Sex zu zweit gut

Ein*e gute*r Liebhaber*in sein heisst also, dass du auch Spass an dir selbst hast. Und das stärkt deine sexuelle Gesundheit. Darum ist es sinnvoll, wenn du dir auch Zeit für den Solosex lässt und dann damit experimentierst, was dir Spass macht und sich für dich gut anfühlt. Je mehr du das weisst, desto mehr spürst du auch beim Sex zu zweit. Darum lies bitte auch unsere Selbstbefriedigungstipps für Frauen und für Männer. Wenn du ein anderes Geschlecht hast, kannst du dich gern durch beide Texte inspirieren lassen.

Warum Eigenständigkeit so wichtig ist

Vielleicht fällt es dir sehr schwer, dich ins Zentrum zu stellen. Zu sehr möchtest du der anderen Person gefallen oder gut "funktionieren". Dann könnte dich dieser Text über Eigenständigkeit in einer Liebesbeziehung interessieren.