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Cybersex: Wie gestalte ich ihn so, dass er zu mir passt?

Cybersex im Internet kann prickelnd sein. Du kannst aus Distanz Sex mit anderen haben und in Rollen schlüpfen. Neben Sicherheitstipps solltest du darauf achten, was du willst.

Für wen sind diese Tipps gedacht?

Die folgenden Tipps gelten für Cybersex mit bekannten oder vertrauten Personen. Wir raten dir davon ab, mit Unbekannten Cybersex zu haben. Es ist ein grosser Vertrauensvorschuss, wenn du sexuelle Fantasien, sexuell erregende Texte, Bilder oder Videos mit einer Person teilst. Klare Vereinbarungen dazu helfen euch beiden. Wenn du in einer engen Beziehung zur Person stehst, ist das möglich. Mit Partner*innen kannst du ausdrücklich absprechen, was mit entstandenen Fotos und Videos passiert. Möchtest du dazu unterstützende Hinweise? Die findest du weiter unten im Text.

Was mache ich beim Cybersex?

Es liegt ganz an dir, ob du Cybersex machen möchtest. Und es liegt ganz an dir, worauf du Lust hast bei Cybersex. Du gestaltest ihn, wie du willst. Du machst das, was für dich drin ist. Du musst nicht tun, was andere wollen. Einige senden Emojis wie Pfirsiche, Bananen oder Auberginen, um Sex anzudeuten. Oder sie schicken sehr direkte anregende Nachrichten, Sprachnotizen oder sexy Bilder wie Selfies oder Nudes. Oder sie stürzen sich in längere Rollenspiele mit anderen, in denen sie eine Sexgeschichte entwerfen. Oder sie zeigen vor der Cam im Videochat, wie sie sich sexuell erregen. Vieles ist möglich. Tun musst du aber gar nichts. Lies bitte auch die Tipps «Cybersex: Wie bleibe ich sicher im Netz?» zu deiner eigenen Sicherheit.

Wieso kann Cybersex eine wertvolle Erfahrung für mich sein?

Einige Menschen erweitern mit Cybersex ihre sexuellen Erfahrungen. Sie sehen Cybersex nicht einfach als eine Ausweichoption an, wenn sie gerade real keinen Sex haben können. Darum entscheiden sich auch nicht nur Leute in einer Fernbeziehung für Cybersex. Sie verstehen Cybersex nicht als einsame Selbstbefriedigung vor dem Bildschirm, sondern schaffen damit spielerisch sexuelle neue Räume. Im virtuellen Raum sind schliesslich Dinge möglich, die face-to-face nicht gehen. Manche trauen sich im Chat mehr, weil sie dann weniger Hemmungen haben. Personen machen dann eindeutig klar, dass es ihnen um Sex geht.

Was bringt mir das Spiel mit den Fantasien?

Cybersex ist für einige Menschen ein «wir tun mal so, als ob». Und weil es nicht die reale Welt ist, kann es auch mal krasser oder ungewöhnlicher zugehen. Sexuelle Handlungen kannst du in der geteilten Fantasie lebendig werden lassen. Das gilt gerade besonders dann, wenn sie vermeintlich oder offensichtlich abwegig, gefährlich oder unmöglich sind. Die Gesetze des Alltags sind wie abgeschaltet. Du darfst dich in eine Fantasiewelt begeben. So ist in deiner Fantasie alles möglich. Es gibt keine Grenzen. Vielleicht willst du dir die andere Person als jemand Fremden oder eine Fantasiegestalt vorstellen, die dich gerade anturnt. Oder du möchtest eine kreative Sexszene schaffen, die es so real gar nicht geben könnte. Nicht zuletzt kommen sich manche Paare in einer Fernbeziehung so näher, die einander sonst sehr vermissen.

Warum lerne ich über Cybersex eine Person ganz anders kennen?

Sex real ohne Monitor dazwischen ist etwas anderes als Sex im virtuellen Raum. Cybersex kann beschleunigen. Vielleicht teilst du in den Chats schneller deine Sexfantasien. Oder du siehst über eine Cam, wie sich dein*e Partner*in gerne sexuell erregt. Dann lernst du vieles über die Sexualität der anderen Person. Und du offenbarst womöglich vieles selbst von dir sexuell, was du nicht ohne Weiteres geteilt hättest. Somit entdeckst du vermutlich einiges, woran du weiter ansetzen möchtest. Und du traust dich auch künftig schneller heraus mit deinen Sexwünschen.

Wie schaffe ich die richtige Stimmung für Cybersex?

Die Stimmung fängt schon an, bevor ihr loslegt. Wie möchtest du zum Cybersex hinführen? Willst du einen Termin ausmachen? Willst du dir vielleicht etwas Reizvolles anziehen? Oder malst du dir eine Szene aus, bei der deine sexuelle Lust immer weiter steigt? Vielleicht bist du dir zunächst unsicher, wenn du Cybersex ausprobierst. Es kann aber sehr spannend sein, allein dass du dich herantastest. Vielleicht willst du einen kleinen Bildausschnitt von dir zeigen. Oder du deutest mit Mimik und Gestik eine sexuelle Handlung an. Vielleicht zwinkerst du mit einem Auge oder dir fällt noch etwas anderes ein. Du zeigst dich dabei nahbar, aber auch bedeckt. So ist Raum für Fantasie. Gerade dieser Mix unterstützt für viele die Stimmung für Cybersex. Manche Menschen binden Cybersex in ein längeres Gespräch ein, sodass es nicht plötzlich zum Cybersex kommt. Überleg mal, was bei dir die Stimmung zum Knistern bringt. Wenn du langsam vorgehst, steigert das die Vorfreude auf die nächsten Schritte.

Was kann ich mit der anderen Person machen?

Du gestaltest Cybersex aktiv mit einer Person. Beide tragen ihren Teil dazu bei. Es gibt vieles, was du tun kannst. Vielleicht willst du der anderen Person zuschauen, wie sie sich sexuell erregt. Oder du senkst deine Stimme und sagst ihr Sachen, die du sexy findest. Das ist wie so eine Art «sexy Talk», bei der du intensiv flirtest. Oder möchtest du ihr erzählen, wie du sie jetzt gern berühren willst? Möglicherweise willst du dich auch abwechseln, wer beim Cybersex gerade das Sagen hat. Vielleicht willst du dich mit ihr an früheren Sex erinnern. So rufst du Erinnerungen wach nach dem Motto: «Weisst du noch...» Oder du begibst dich an einen Fantasieort mit ihr. Mal spinnst du die Geschichte weiter, mal baut die andere Person ihre Ideen aus. So habt ihr einen gemeinsamen Start wie «Stell dir vor, wir wären gemeinsam an diesem tollen Ort». Und dann geht es weiter, indem ihr diesen Ort für den Sex weiter beschreibt.

Geht Cybersex auch ohne viele Worte?

Du musst beim Cybersex auch gar nichts sagen. Das gilt für den Fall, wenn du Camsex machst. Vielleicht willst du dich gezielt wo berühren. Einige fassen Brust, Arme oder ihr Geschlecht an. Oder du bewegst dein Becken, damit du deinen Körper betonst und dir selbst eine Freude machst. Manche finden auch angeleitete Massagen interessant. Dabei berührst du deinen eigenen Körper und sagst dabei, dass die andere Person wie ein Spiegel dasselbe tun könnte. Lass dir und der anderen Person Zeit. Du darfst nachspüren, wie du die Berührung empfindest. Und du gibst dir so einen Moment dazu, dass du auf weitere Ideen kommst. Hast du etwas ausgespart, was du gerne mal ausprobieren wolltest? Dann könntest du das beim nächsten Mal testen, wenn du dich wieder verabredest.

Empfehlung

Willst du weitere Tipps, wie du Cybersex sicher gestaltest? Dann schau dir diesen Safer Cybersex Guide an.