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Cybersex: Wie bleibe ich sicher im Netz?

Beim Cybersex leben Menschen Sex und Erotik im Internet aus. Das Spiel mit Worten, Bildern oder Videos ist für einige sehr reizvoll. Bitte halte dich zu deiner eigenen Sicherheit an diese Tipps, damit du mit möglichen Risiken umgehen kannst.

Was ist Cybersex?

Cybersex spielt sich im Internet ab. Dabei teilst du sexuelle Fantasien, sexuell erregende Texte, Bilder oder Videos mit anderen. Du erzählst von deinen sexuellen Wünschen. Oder du malst dir Sex mit anderen aus. Oder du sendest Nacktfotos (sogenannte «Nudes») von dir. Von reinen Messages, über Rollenspiele bis hin zu Selbstbefriedigung vor der Webcam ist beim Cybersex vieles möglich. Cybersex über Chats oder Messenger kennen einige auch als Sexting. Cybersex vor der Webcam ist Camsex, auch bekannt als C6 oder C2C für «Cam-to-Cam».

Warum muss ich vorsichtig mit meinen Daten umgehen?

Perfekten Schutz für deine Daten gibt es nicht. Wenn du Cybersex machst, entstehen zum Beispiel Videos, Bilder und Texte. Deine Videos, Bilder und Texte können in die falschen Hände geraten. Geht die andere Person verantwortungsbewusst mit den entstandenen Daten um? Wenn du das abschätzen kannst, sorgst du für einen sicheren Rahmen. Wenn du Cybersex hast, gehst auch du mit sensiblen Daten einer anderen Person um. Es ist wichtig, dass du sorgsam damit umgehst. Teile daher bitte keine Inhalte vom Cybersex mit weiteren Personen.

Wann bin ich bereit für Cybersex?

Es gibt unzählig viele Gründe, warum Personen Cybersex haben. Stell dir vor, jemand möchte Cybersex mit dir haben. Fühlst du dich unter Druck gesetzt? Dann solltest du es ganz klar nicht tun. Niemand darf Cybersex einfordern. Du musst auch nicht sofort «Ja» oder «Nein» sagen. Du darfst dir Zeit lassen, bevor du dich für Cybersex entscheidest. Denk so lange darüber nach, wie du möchtest. Melde dich erst wieder bei der anderen Person für Cybersex, wenn du es mit ihr versuchen willst. Oder wenn du dich dagegen entschieden hast und das mitteilen möchtest. Du darfst Cybersex auch jederzeit abbrechen, wenn du starke Angst hast oder dich sehr unwohl fühlst. Vielleicht interessieren dich auch unsere Tipps «Cybersex: Wie gestalte ich ihn so, dass er zu mir passt?».

Worauf muss ich als Jugendliche*r achten?

Viele Jugendliche sind mit Smartphones, Tablets oder Laptops im Internet unterwegs. Einige möchten auch mal Cybersex ausprobieren. Das kann aber schnell gefährlich werden. Bist du unter 18? Dann musst du unbedingt wissen, was erlaubt ist und was nicht. Lies dazu bitte unseren Text «Wann ist Sexting strafbar?».

Warum ist blindes Vertrauen kein guter Begleiter für Cybersex?

Gehe bitte bei Cybersex auf Nummer sicher. Du entscheidest selbst, ob du mit bekannten oder fremden Personen Cybersex hast. Für einige Paare ist Cybersex reizvoll, wenn sie sich eine Weile nicht real sehen können oder nicht zusammenleben. Einige Singles oder Menschen in offenen Beziehungen setzen aber auch auf Cybersex. Sie machen das entweder mit Leuten, die sie über Dates kennen. Oder sie entscheiden sich für Unbekannte. Sei dir bitte dessen bewusst, dass du in so einem Fall ein Risiko eingehst. Es ist wichtig, dass du für deinen Schutz sorgst. Wir raten dir davon ab, mit Unbekannten Cybersex zu haben.

Wie halte ich einen virtuellen Raum beim Cybersex sicher?

Letztlich stehen für Cybersex alle gängigen Kontaktwege im Netz offen – E-Mail, Chat, Dating-Plattformen und so weiter. Viele haben Cybersex nur in privaten Chats. Einige wählen jedoch anonyme Chaträume oder Videochats. Dort sollte niemand etwas Privates wie Name oder Adresse teilen. Du weisst überhaupt nicht, wer da alles schreibt. Falls du deinen nackten Körper zeigen willst, zeige nicht alles von dir. Du solltest darauf achten, dass dich Personen über Tattoos, Piercings oder andere auffällige Merkmale nicht wiedererkennen können. Du musst dein Gesicht auch gar nicht zeigen. Stell einfach die Webcam entsprechend ein, dass dein Gesicht nicht zu sehen ist. Falls dir User blöd kommen oder sich anderen gegenüber beleidigend verhalten, kannst du die User bei den Seitenanbieter*innen melden. Sie entfernen dann diese User aus dem Chat.

Wie steigere ich meine Sicherheit beim Cybersex weiter?

Völlig «safe» gibt es nie beim Cybersex. Aber du kannst einige Vorkehrungen treffen, damit du Risiken geringhältst. Und so machst du Cybersex so sicher, wie es nur geht. Dann bleibst du anonym. Wir nennen dir ein paar technische Beispiele. Benutze bei einer Plattform eine anonyme E-Mail-Adresse, die du sonst nicht nutzt. Verwende einen Username, der nichts über dich aussagt. Halte bei Camsex deinen Hintergrund verschwommen oder neutral. Aktiviere deinen Virenschutz oder eine Firewall. Schreibe in Chats, die über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung laufen. Tipps für möglichst sicheren Cybersex findest du auch auf klicksafe.de.

Wieso sollte ich jederzeit auf meinen Schutz achten?

Nicht jeder Person kannst du im Netz trauen. Meide stark aufdringliche und neugierige Chat-Partner*innen. Vielleicht haben diese Hintergedanken, die dir schaden oder für dich unangenehm sein könnten. Glaube auch nicht, dass alles wahr ist. Eine Person kann im Cybersex unehrlich sein oder lügen. Sie kann dir Bilder schicken, auf denen sie gar nicht selbst ist. Möglicherweise ist sie ein «Fake». Auch vor der Webcam siehst du vielleicht eine andere Person als die, mit der du schreibst. Bleib vorsichtig, wenn dir jemand ein reales Treffen vorschlägt. Du weisst nicht sicher, wer oder was dich erwartet. Darum sichere dich bitte ab, indem du vorher mit der Person telefonierst. Gib auch Freund*innen Bescheid, wenn du jemanden triffst. Informiere dich bitte auch über die Gefahren von Cybergrooming und Cybermobbing.

Was geschieht mit Fotos oder Videos von Cybersex?

Es mag vielleicht unsexy klingen, aber klare Vereinbarungen helfen euch beiden. Was passiert mit den Daten, wenn du Fotos oder Videos machst? Vielleicht willst du vor dem Cybersex Regeln aufstellen. Eine Regel könnte lauten: «Wir löschen die Fotos und Videos sofort wieder.» Das gibt dir etwas mehr Sicherheit. Du machst der anderen Person klar, was du willst. So setzt du auch Grenzen, was gar nicht geht. So einigst du dich mit Cybersex-Partner*innen genau darüber, was mit Fotos oder Videos geschehen soll. Entweder löschen du und sie die Daten eben sofort. Oder ihr findet eine andere Regelung, sobald ihr nicht mehr zusammen oder im Kontakt seid. Zum Beispiel könnte eine Regel so lauten: «Wenn wir uns trennen, löschen wir die Fotos und Videos.»

Was mache ich, wenn mir jemand droht?

Schlimmstenfalls speichert die andere Person deine Dateien und will dich damit erpressen. Oder sie verbreitet die Dateien, obwohl du das nicht willst. Gehe dann bitte zur Polizei. Du kannst das melden. Klicksafe.de beschreibt dazu weitere erste Schritte, die du gehen kannst.

Empfehlung

Willst du weitere Tipps, wie du Cybersex sicher gestaltest? Dann schau dir diesen Safer Cybersex Guide an.