Schluss mit Gewalt / Wie schütze ich mich vor sexueller Gewalt?:
Alles, was du postest oder verschickst, kann ohne dein Wissen weiterverbreitet werden. Es kann missbraucht werden, um dich blosszustellen und zu demütigen oder zu erpresen.
Was heisst Sexting?
Sexting ist die private Verbreitung sexueller Texte oder erotischen Bildmaterials des eigenen Körpers über whatsapp oder andere Messenger durch Mobiltelefone. Sexting ist ein Kunstwort und setzt sich aus «sex» und «texting» (engl: SMS schreiben) zusammen. Wir haben eine Umfrage zu Sexting gemacht. Hier findest du die Ergebnisse.
Warum kann Sexting gefährlich sein?
Alles, was du postest oder verschickst, kann ohne dein Wissen weiterverbreitet werden. Du bist dann Leuten bekannt, die du gar nicht kennst. Auch wenn Fotos und Videos eigentlich nur für Freund*innen gedacht sind, hast du keine Kontrolle darüber, was mit ihnen in Zukunft geschieht. Was ist, wenn du mit einer Person Schluss gemacht hast und die Person ist dann furchtbar verletzt und wütend – und verschickt in ihrer Wut Fotos, die du von dir gemacht hast? Nur über eins kannst du sicher sein: Die Bilder verschwinden auch dann nicht mehr, wenn du sie löschst. Wahrscheinlich hat sie bereits jemand kopiert und woanders gespeichert. Es kann auch sein, dass die Person die Bilder nutzt, um dich systematisch zu plagen. Man nennt das Cybermobbing. Mehr dazu liest du in diesem Text. Du kannst auch damit erpresst werden. Mehr dazu in diesem Text.
Rede mit deine*r Partner*in
Wenn du mit deinen Partner*innen oder irgendwelchen anderen Personen sexuelle Bilder austauscht, besprich mit ihnen, was damit passiert, falls ihr euch trennt oder einen grossen Streit habt. Einen vollständigen Schutz gibt es zwar nicht. Wenn du aber mit ihnen über deine Werte sprichst und auch von ihnen hörst, was ihr «Ehrenkodex» ist, wirst du merken, ob du Vertrauen fühlst, oder ob in dir Zweifel hochkommen. Nimm Zweifel ernst, wenn du sie fühlst – und sei mit dem Austauschen von sexuellem Material vorsichtig.
Prüfe jede Veröffentlichung sorgfältig
Überleg dir bei jeder Veröffentlichung, wie deine Eltern, deine Lehrer*innen, dein Arbeitgeber, deine besten Freund*innen und weitere wichtige Personen darauf reagieren würden. Überleg dir, wie jede dieser Personen auf deine Veröffentlichung reagieren wird. Denk dir auch für jede Person aus, welchen Grund du ihr für deine Veröffentlichung angeben würdest. Und entscheide dich erst für eine Veröffentlichung, wenn du sicher bist, dass du dir weder Ärger noch Probleme einhandelst. Gib nie persönlichen Daten an Unbekannte preis. Verschicke keine intimen Details oder Bilder über das Internet, wenn du nicht weisst, wer sie bekommt. Sind deine Bilder erst mal in fremden Händen, können sie jederzeit irgendwo im Internet auftauchen.
Unter 18 – aufgepasst!
Wenn du minderjährig, also unter 18, bist, solltest du klar über die Gesetzeslage informiert sein, denn was du verschickst, kann als (verbotene) Kinderpornographie gelten. Mehr dazu in diesem Text.
Wo finde ich Hilfe?
Du kannst dich an Opferberatungsstellen wenden. Möglich ist auch eine Beratung per Chat oder per Email.