Der Teil des weiblichen Geschlechts, der von aussen sichtbar ist, heisst Vulva. Zur Vulva gehören der Venushügel, der Kopf der Klitoris, die Harnröhrenöffnung, die Vaginaöffnung und die Geschlechtslippen.
Wie ist die Vulva aufgebaut?
Die Vulva ist der Teil des weiblichen Geschlechts, der äusserlich sichtbar ist: Sie beginnt vorn beim Venushügel und endet hinter dem Vaginaeingang. Dahinter folgen der Damm und der After.
Was ist der Venushügel?
Der Venushügel (mons pubis, Schamhügel) ist der Teil, den du von vorn siehst, wenn du stehst. Er ist bei erwachsenen Frauen voll Haare, falls sie nicht abrasiert sind.
Wo ist die Klitoris?
Direkt unter dem Venushügel ist der Kopf der Klitoris. Wie der aussieht, und wie die Klitoris aufgebaut ist, erfährst du in diesem Text.
Wie erkenne ich die Harnröhrenöffnung?
Gleich unterhalb des Klitoriskopfes kommt die Öffnung der Harnröhre (wo der Urin beim Pinkeln heraus kommt). Die ist oft schwer erkennbar, weil sie so klein ist. Du merkst sie wahrscheinlich am besten, wenn du sie versuchst, mit den Fingern zu ertasten. Die Berührung kann nämlich leichten Harndrang auslösen. Möglicherweise erregt sie dich auch.
Wo ist die Scheide/Vagina?
Gleich danach kommt der Eingang der Scheide oder Vagina. Den Eingang der Vagina umrandet der Hymen («Jungfernhäutchen») ganz oder teilweise. Auch wenn der Hymen gerissen ist, wirst du wahrscheinlich Überreste davon erkennen. Die Gegend rund um die Harnröhrenöffnung und den Vaginaeingang heisst Scheidenvorhof.
Was sind die Geschlechtslippen?
Von der Klitoris bis hinter den Vaginaeingang verlaufen rechts und links die äusseren und inneren Geschlechtslippen (Labien, Schamlippen).
Was kann ich von aussen nicht sehen?
Auf dieser Abbildung siehst du in lila Schrift, was du von aussen nicht sehen kannst: die Klitorisschenkel, die Vorhofschwellkörper und die Bartholini-Drüsen.
Würde ich meine Vulva im Fundbüro wieder finden?
Vulvas sind so verschieden wie Gesichter. Während wir unsere Gesichter bestens kennen, könnten viele von uns ihre Vulvas im Fundbüro nicht wieder erkennen, wenn sie sie verloren hätten. Die eigene Vulva lernst du nicht kennen, wenn du nur Bilder anderer Vulven betrachtest. Das ist wie wenn du dein Gesicht kennen lernen wolltest und dafür Bilder von anderen Gesichtern anschaust. Um sie kennen zu lernen, musst du sie anschauen.
Wie betrachte ich meine Vulva am besten?
Ein guter Zeitpunkt ist nach einer Dusche, wenn dir warm ist, in einem warmen Raum. Am besten setzt du dich in dein Bett, lehnst dich gemütlich an, stellst die Beine auf und betrachtest dein «Geschlechtsgesicht» mit einem Handspiegel. Noch ein Tipp: Zeichne ein Bild deiner Vulva, bevor du sie anschaust. Es kann sehr interessant sein, deine Vorstellung der Vulva danach mit der Wirklichkeit zu vergleichen.
Ich finde meine Vulva nicht so schön, was tun?
Möglicherweise findest du am Anfang, dass deine Vulva eigenartig aussieht, oder vielleicht gefällt sie dir überhaupt nicht. Wenn Marsmännchen auf die Erde kommen würden, würden sie auch finden, dass Menschengesichter komisch aussehen. Um etwas schön zu finden, müssen wir uns mit ihm nämlich erst mal vertraut machen. Wir empfehlen dir daher, deine Vulva regelmässig anzuschauen. So machst du dich am besten mit ihr vertraut. Lächle, während du sie ansiehst. Lächeln gibt dir gute Gefühle. Wenn du beim schauen lächelst, gefällt dir das, was du siehst, viel besser, als wenn du dabei das Gesicht verziehst.
Verändert sich die Vulva im Lauf des Lebens?
Ja, die Vulva verändert ihr Aussehen, je nachdem wie alt du bist. Und nach einer Geburt sieht sie auch anders aus. Du könntest dir angewöhnen, jedes Jahr zum Geburtstag ein Bild von deiner Vulva zu knipsen. Achte darauf, dass du das Bild ausdruckst und nicht auf deinem Handy oder deiner Kamera behältst – damit niemand es in die Finger bekommt und weiterschickt. Du kannst dir dein ganz privates Vulva-Album machen.
Wie sehen die Vulven anderer Frauen aus?
Dazu kannst du diese Vulva-Galerie anschauen.