Hallo liebes Lilli Team!
Danke für eure Antwort auf meine Letzte Frage (38348) Hier ist meine Antwort auf eure Fragen.
Ich habe ja erwähnt das ich öfters diese „Anfallsartige“ Erregung habe. Ich erlebe diese Negativ da sie plötzlich und stark ist und sich anfühlt wie kurz vor dem Orgasmus und auch an unpassenden Situationen auftritt wie z.B beim Zug fahren oder einfach Wenn ich mit jemandem über ein neutrales Thema spreche und abgelenkt bin. Es ist relativ intensiv aber nur für ein paar Sekunden. Ich denke nicht, dass ich es als angenehm empfinden kann denn es löst Angst und manchmal sogar Panik aus. Manchmal habe ich auch noch schmerzen (ob das jetzt mit der Erregung zusammenhängt weiss ich nicht)
Selbstbefriedigung mache ich tatsächlich relativ häufig. Manchmal sogar täglich da ich denke das diese erregung später vielleicht nicht mehr auftritt aber das ist leider nicht so. Zu einer Entladung kommt es dann tatsächlich also bei der Selbstbefriedigung, die auch angenehm ist. Aber sie dauert nur wenige Sekunden das war schon immer So. Manchmal mache ich es sogar mehrmals hintereinander und bekomme dann auch mehrere Orgasmen.
Das erste mal habe ich es gemacht als ich 12 oder 13 war. Jetzt bin ich ja 16. Ich hatte noch nie Sex und möchte eigentlich momentan auch keinen und habe auch keinen Partner. Ich weiss nicht… momentan brauche ich sowas einfach nicht. Und ja ich habe auch sonst viel Angst und Stress. Ich hatte in letzter Zeit auch Magen-darm Probleme die mich extrem gestresst haben und kaum wurden sie besser kam das nächste Problem (diese ungewollte,starke wenn auch sehr kurze, aufdringliche und unpassende erregung) ich verstehe das man denken könnte das es schön ist aber für mich ist es mit Angst verbunden da ich Angst habe das es dann zu einem Dauerzustand wird und dass es nie mehr weg geht ich hatte vorher sowas ja auch noch nie ausser wie gesagt früher diesen Drang meine Klitoris zu reiben. Das war vor allem in Ruhe und in der Nacht. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll…
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Danke für den Update. Das hilft mir sehr.
Ich wiederhole einen Satz aus meiner letzten Antwort, weil er so wichtig ist: Sexuelle Erregung kann sehr lustvoll erlebt werden, sie kann aber auch unangenehm erlebt werden – wie wir ja auch in unserem Text über sexuelle Erregung beschreiben. Denn sexuelle Erregung ist ein rein körperlicher Vorgang. Das Erleben der sexuellen Erregung passiert auf der Ebene der Wahrnehmung, der Gefühle und der Gedanken. Das Erleben der sexuellen Erregung kann völlig unterschiedlich sein – von "super lustvoll" über "neutral" bis hin zu "ganz schlimm".
Ich denke, deine zentralen Themen sind Angst und der Beckenboden. Sie hängen sehr miteinander zusammen: Angst und Stress gehen in der Regel mit einer erhöhten Beckenbodenspannung einher. Den meisten Menschen fällt das gar nicht auf. Es fällt uns noch eher auf, dass unsere Kiefer angespannt sind (obwohl man sich daran auch gut gewöhnen kann). Kiefer und Beckenboden sind nervlich miteinander verbunden. Achte mal, wie das bei dir ist. Magen-Darmprobleme können übrigens auch mit hoher Beckenbodenspannung zusammenhängen.
Ich gehe also davon aus, dass du grundsätzlich eine erhöhte Beckenbodenspannung hast. Der von dir beschriebene plötzliche und schnelle Erregungsanstieg kann durch hohe diese Spannung ausgelöst werden. Schau dir bitte diesen Text über sexuelle Erregung mit Druck und Muskelspannung an. Darin wird beschrieben, dass Frauen so die Erregung bis zum Orgasmus innerhalb von weniger als einer Minute steigern können – ohne sich dabei anzufassen. Und ich wiederhole, was ich schon in der letzten Antwort geschrieben habe: "Stress (Anspannung) und negative Aufmerksamkeit können sexuelle Erregung auch auslösen und fördern".
Und nun möchte ich dich auf ein Feedback verweisen, was eine Leserin deiner Frage/unserer Antwort diese Woche geeschrieben hat. Ich zitiere sie hier:
"Hallo Lilli,
ich habe die Frage 38348. Ich wollte der Fragestellerin gerne antworten. Ich hatte das auch mal, mit genau denselben Ängsten. Es war ein total verspannter Beckenboden und mit spezieller Physiotherapie von außen und innen ging es weg!
Ich hoffe, das kann sie ein wenig beruhigen."
Eine Beckenbodenphysiotherapie, wie sie beschreibt, ist tatsächlich eine gute Idee. Der Beckenboden hat sein "Eigenleben" – du kannst lernen, das besser wahrzunehmen und zu beeinflussen. Da kann eine Beckenbodenphysiotherapie helfen. Du findest bei Pelvisuisse Therapeutinnen. Meinst du: Ist so eine Therapie für dich möglich? Als kleinen Einstieg empfehle ich dir auch unsere unsere Beckenbodenübungen.
Eine andere Frage ist die der Angst. Es ist interessant, sich zu fragen, warum sie so ein grosses Thema ist. Seit wann ist das so? Mal unabhängig vom Thema sexuelle Erregung? Angst ist ja eigentlich eine sinnvolle Emotion, die uns in Gefahren hilft. Problematisch wird es, wenn ständig Gefahr herrscht und die Angst nicht getröstet wird. Was wurde dir rund um den Umgang mit Angst beigebracht? Wie war/ist das bei dir im Elternhaus? Mir fällt auf, dass du deine Eltern nicht erwähnst. Wissen sie etwas von deinem Problem? Wieso nicht? Gern kannst du das nochmal schreiben.
Ich empfehle dir auch unsere Tipps zur Selbstberuhigung.
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