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Fragen & Antworten:
Verhütung und Safer sex

Frage Nr. 37307 von 27.08.2023

Hallo liebes lilli-Team,

in Frage Nr. 34084 habt ihr geantwortet, dass es keine Medikamente gibt, die die Wirkung der Kupferspirale beeinträchtigen.

Ich nehme Azathioprin, ein Immunsuppresivum ein (wegen einer chronischen Darmerkrankung) und in der Packungsbeilage steht, dass man nicht mehr mit Kupferspirale verhüten soll, weil die verhütende Wirkung eingeschränkt sei.

Ich habe lange recherchiert, warum das so sein könnte. Liegt es vielleicht daran, dass die gewollte "Entzündung" in der Gebärmutter durch das Immunsuppresivum unterdrückt wird?

Ich habe lediglich folgendes in einer Studie gelesen, was darauf hindeutet, dass Kupferspiralen trotz Immunsuppression wirksam sind:

"First, IUDs were believed to be less effective in women on immunosuppressive drugs because IUDs act by inducing a local inflammatory reaction. However, IUDs involve macrophage activation, which is independent of the immune processes modified by immunosuppressants (primarily T-cell function)."

https://www.ccjm.org/content/84/9/719

Meine Frauenärztin meinte, dass sie den Hinweis darauf, dass ein Medikament die Kupferspirale "stören" könnte, noch nie gehört habe und meinte, dass die Kupferspirale sicherlich auch unter dem Immunsuppresivum wirkt (weil die Kupferspirale mechanisch wirkt).

Gibt es eine eindeutige Antwort darauf, ob Medikamente die Wirkung der Kupferspirale nun doch beeinflussen können?

Vielen Dank für Eure Antwort!

Unsere Antwort

Vielen Dank für deine Nachfrage und den Link zu den Artikeln aus deiner Recherche zu diesem Thema.

Auch ich habe nun nochmals in der medizinischen Datenbank Pubmed recherchiert. Leider gibt es extrem wenige Studien zum Thema Kupfer-IUD und Immunsuppression.

Ich fand eine einzige Studie (1981 publiziert…), die von zwei Einzelfällen berichten, bei welchen zwei Frauen unter Immunsuppression unter der Kupfer-Spirale schwanger geworden sind. Die Studienautor*innen fragten sich, ob IUDs/Spiralen nur bei intaktem Immunsystem verlässlich wirken, da sie die durch die Spirale verursachte Entzündungsreaktion an der Gebärmutterschleimhaut beeinträchtigen könnten:  “Although IUD mechanism of action is not totally understood, it does seem that an intact immune system is required for effectiveness. Thus renal transplant patients should be informed about the use of other agents in order to avoid unwanted pregnancy.”

Ich fand noch eine Studie, die den Verhütungsmechanismus von IUD’s untersucht. Die Wissenschaftler*innen kamen zur Schlussfolgerung, dass IUD’s nicht nur durch die Verhinderung der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut wirken. Es werden schon frühere Phasen der Befruchtung durch das IUD gestört, nämlich die weitere Eireifung eines gesprungenen Eis im Eileiter, die Spermienbeweglichkeit und der Transport des Eis in die Gebärmutter: «This preliminary research as a whole suggests that IUDs affect events prior to implantation, specifically ovum development in the tubes, sperm migration, and ovum transport in the uterus”. 
Die Entzündungsreaktion der Gebärmutterschleimhaut durch die Kupferspirale scheint also nicht der einzige Verhütungsfaktor bei Kupfer-IUD’s zu sein.

Die von dir zitierte Studie von 2017 erwähnt, dass Fachpersonen früher dachten, dass Kupfer-IUD unter Immunsuppression weniger sicher verhüten. Sie kommen aber zur Schlussfolgerung, dass das eine Fehlvorstelllung war. Denn Immunsuppressiva unterdrücken vor allem T-Lymphozyten und nicht die Macrophagen, welche durch IUD’s aktiviert werden und so die Entzündungsreaktion in der Gebärmutterschleimhaut auslösen. "First, IUDs were believed to be less effective in women on immunosuppressive drugs because IUDs act by inducing a local inflammatory reaction. However, IUDs involve macrophage activation, which is independent of the immune processes modified by immunosuppressants (primarily T-cell function)."

Im Schweizerischen Arzneimittelkompendium finde ich übrigens zum Medikament Azathioprin keinen Hinweis darauf, dass die Wirkung von Kuperspiralen eingeschränkt sein könnte.

Zusammenfassend denke ich, dass aufgrund der vorhandenen Studiendaten deine Fragestellung nicht zu 100% sicher beantwortet werden kann, da dies zu wenig erforscht wurde. Allerdings scheint Vieles dafür zu sprechen, dass auch unter Immunsuppression die Kupfer-IUD eine sichere Verhütung ist.

Gewisse Autor*innen empfehlen bei Frauen mit Immunsuppression eine doppelte Verhütung mit Kondom.

Danke nochmals fürs genaue Nachfragen und Recherchieren – auch wir lernen so immer wieder dazu, indem wir uns vertieft mit dem Thema auseinandersetzen.

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Frage Nr. 37304 von 27.08.2023

Moin Leute. Kurz und knapp, meine Freundin und ich hatten letztens sex ohne kondom(sie nimmt die Pille) und bei beiden war der letzte HIV test negativ. Da wir beide jetzt krank sind, und sich die Symptome mit den von HIV ähneln die auf Google stehen, hat sie jetzt aus irgendeinem Grund Angst. Da ich umgezogen bin, und ich den letzten test bei ner Station gemacht habe, wollte ich fragen, ob so ein test auch bei einem gewöhnlichen Hausarzt möglich ist, und wenn ja, wieviel der Kostet. Ich weiß, dass es unnötig ist, aber ich möchte nicht, dass sie sich unnötig Stresst.

LG

Unsere Antwort

Ja, Hausärzt*innen können HIV-Tests durchführen. Was das kostet, müsstest du bei der spezifischen Praxis erfragen. Es gibt auch Stellen, die HIV-Tests kostenfrei oder sehr günstig zur Verfügung stellen. Mehr dazu findest du in unserem Text Tests und Untersuchungen auf STI: Tipps und Info. Es gibt zudem bestimmte Zeitfenster zu beachten, bis ein HIV-Test aussagekräftig ist. Auch diese Informationen findest du im verlinkten Text.

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Frage Nr. 37300 von 27.08.2023

Kondom geplatzt was nun tun?

Ich, männlich und meine Freundin beide 16 haben gerade miteinander das Erste Mal geschlafen. Jetzt ist das Kondom beim Sex geplatzt und da war auch viel Samenflüssigkeit drinnen was sollen wir tun? Unsere Eltern sollen es nicht unbedingt erfahren und so...
LG und vielen Dank

Unsere Antwort

Vermutlich habt ihr inzwischen schon eine Lösung gefunden. Trotzdem möchten wir hier noch unsere Antwort teilen, für euch und alle, die mitlesen.

Wenn bei euch das Kondom gerissen ist und ein Risiko für eine Schwangerschaft besteht, könnt ihr euch die «Pille danach» in der Apotheke besorgen. Das geht ohne Rezept und auch ohne dass eure Eltern davon erfahren müssen. Die Pille danach sollte am besten innerhalb von 24 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Es gibt verschiedene Präparate, die teilweise auch bis zu 5 Tage nach dem Sex wirken. Trotzdem sollte deine Freundin die Pille danach so schnell wie möglich nehmen, da die Wirkung mit der Zeit nachlässt. 

Ausserdem ist es weniger wahrscheinlich, dass das Kondom reisst, wenn du diese Tipps befolgst, um das Kondom richtig anzuwenden. Schau doch mal, ob du mithilfe der Tipps rausfindest, woran es lag und was du beim nächsten mal anders machen kannst.

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Frage Nr. 37261 von 21.08.2023

Liebes Team,
Ich war bei einer erotischen Massage. Dabei bin ich nackt auf dem Bauch gelegen, die Masseurin hat vorher ein Tuch ausgebreitet. Sie hat sich dann nackt auf meinen Rücken gelegt und mich so massiert. Es hat kein weiterer sexueller Austausch stattgefunden. Ist dies eine Risikosituation für die Übertragung von Geschlechtskrankheiten?
Vielen Dank für eure Antwort!

Unsere Antwort

So wie du die Situation beschreibst, bestand praktisch kein Risiko für die Übertragung von sexuell übertragbaren Infektionen (STI), da ihr einander nur ausserhalb der Geschlechtsregion berührt habt. Ein Risiko bestünde nur beim Anfassen von Geschwüren oder anderen Hautveränderungen, die bei bestimmten STI auftreten können. Das gilt vor allem für Syphilis und Herpes (HSV), selten auch für HPV. Über engen Körperkontakt kann sonst noch Krätze oder Filzläuse übertragen werden, sofern die andere Person infiziert ist. Lies doch mal unseren Text STI: Wie kann ich mich mit was anstecken?

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Frage Nr. 37259 von 21.08.2023

Hallo Lilli,

Wenn ich jetzt zwei mal bei der Blutspende war und mein letzter ungeschützter OV (GV gab es nicht) 8 Monate (bei der ersten Blutspende) bzw 10 Monate (bei der zweiten Spende) war, kann ich dann absolut sicher sein, HIV negativ zu sein? Da würde ja nichts übersehen werden, oder?

Unsere Antwort

Ja, du kannst davon ausgehen, kein HIV zu haben. Blutspenden werden in Deutschland und in der Schweiz immer auf HIV getestet. Das diagnostische Fenster – also die Zeit, die zwischen Infektion und Nachweisbarkeit vergehen muss – war in deinem Fall auch schon lange überschritten. Zudem besteht bei Oralsex ohnehin so gut wie kein Risiko einer HIV-Infektion. Mehr zu all dem kannst du in diesem Text lesen.

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Frage Nr. 37252 von 16.07.2023

Hallo,

mein Freund hat Nagelpilz am Fuß und ich wollte mal fragen, ob die Gefahr besteht, dass dieser sich auch auf meine Vagina übertragen kann und zu einer Art Scheidenpilz wird?

Danke euch! w/22

Unsere Antwort

Nein. Nagelpilz wird durch einen anderen Pilzstamm ausgelöst als Scheidenpilz.

Eine Pilzinfektion in der Vagina entsteht, wenn die Zusammensetzung der normalen Keimbesiedlung der Vagina gestört ist. Der Hefepilz kommt auch bei gesunden Menschen vor, aber in geringer Anzahl. Häufig entwickelt sich eine Pilzinfektion nach mechanischer Belastung, zum Beispiel nach dem Geschlechtsverkehr, vor allem wenn dieser besonders lang war. Ein möglicher Grund ist auch, dass die Vagina wegen mangelnder Erregung oder hohe Muskelspannung zu wenig feucht oder relativ eng war – dabei entstehen mikroskopisch kleine Risslein in der Vaginawand, in denen sich die Erreger vermehren können. Zwei bis drei Tage später beginnen dann die Beschwerden. Zu häufiger Tamponwechsel kann auch diese Wirkung haben.

Wenn du mehr über Scheidenpilz wissen möchtest, lies bitte diesen Text.

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Frage Nr. 37251 von 16.07.2023

Hallihallo Lilli,
ich verhüte mit nfp. Ich bekomme derzeit alle 14 Tage für 5 Tage Cortison. Wenn weiterhin eine klar Hochlage etc. erkennbar ist, kann ich dann davon ausgehen, dass das nfp trotz Medikamente weiterhin funktioniert?
Vielen Dank!!!

Unsere Antwort

Es kommt ein wenig darauf an, wie hoch die Cortison-Dosen sind, die du nehmen musst.

Grundsätzlich scheint eine Cortison-Behandlung die Körpertemperatur-Kurve nicht stark zu beeinflussen. Allerdings können höhere Cortison-Dosen den Menstruationszyklus verändern durch die Wechselwirkung mit den körpereigenen Sexualhormonen. Dies vor allem, wenn du hochdosierte Cortison-Tabletten schlucken musst oder Cortison-Spritzen bekommst.

Deshalb ist insbesondere bei natürlicher Verhütung besondere Vorsicht angebracht und ich würde dir empfehlen, während der Cortison-Therapie eine zusätzliche Verhütung zu verwenden und dich nicht nur auf die nfp zu verlassen. Besprich dich auf alle Fälle mit deinem Arzt/deiner Ärztin.

 

 

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Frage Nr. 37250 von 16.07.2023

Wo kann man als Mann kostenlos auf Geschlechtskranheiten testen lassen?

Ist beim Mann bei Geschtskrankheiten ein Harnröhrenabstrich erforderlich?

Kann es vor oder und während dem Harnröhrenabstrich zu Erektionen kommen peinlich oder normal. ...

Unsere Antwort

Wir haben all deine Fragen in unseren Infotexten beantworten. Lies bitte mal folgende Texte:

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Frage Nr. 37247 von 16.07.2023

Liebes Lilli-Team,
ich bin weiblich und verhüte mit der Pille (Asumate 20). Letzte Woche Donnerstag hatte ich 8 Stunden nach der Pilleneinnahme Durchfall, weshalb ich weiterhin mit Kondom verhütet habe. Leider ist am Freitag das Kondom gerissen. Er hat zwar nicht in mir ejakuliert, aber es könnten ja trotzdem Lusttropfen raus gekommen sein, weshalb ich am Samstag sicherheitshalber die Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat genommen habe. Nach ca. 10-12 Stunden der Einnahme der Pille danach musste ich mich allerdings übergeben. Ich habe mit der Einnahme der Asumate 20 normal weitergemacht.

Wie wahrscheinlich wäre es, dass ich nun schwanger bin? Kann die Pille danach meine normale Pille abgeschwächt haben oder kann die normale Pille die Pille danach abgeschwächt haben? Ich mache mir Sorgen.
Vielen Dank im Voraus!

Unsere Antwort

Du hättest keine Pille danach gebraucht. Denn 8 Stunden nach der Pilleneinnahme ist der Wirkstoff bereits aufgenommen. Durchfall hat keine Auswirkung mehr. Du konntest also nicht schwanger werden.

Auch der Wirkstoff der Pille danach war 10-12 Stunden nach der Einnahme bereits aufgenommen.

Nach der Einnahme der Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat solltest du 14 Tage zusätzlich mit Kondom verhüten, wenn du die Pille nimmst. Denn die Pille danach kann die Wirkung der Pille schwächen. Ich weiss nicht, ob du seit der Einnahme der Pille danach Geschlechtsverkehr ohne Kondom hattest. Falls ja, nimm bitte Kontakt mit deiner Frauenärztin auf.

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Frage Nr. 37236 von 13.07.2023

Hi, ich (männlich, 19) hatte noch nicht mein erstes Mal, ich habe aktuell auch keine Freundin.
Es kann ja auch sein, dass ich mein erstes Mal mit einer Person habe, die nicht meine Freundin ist.
Sollte sich Sex mehr oder weniger spontan ergeben, ist es ja schwer einige Zeit vorher über Verhütung zu sprechen. Deswegen die Frage:
Wenn die andere Person nicht die Pille nimmt, ist dann ein Kondom als Verhütung trotzdem ausreichend?
Ich würde doppelte Verhütung bevorzugen, vor allem wenn es sich eher um einen ONS handelt. Ich will eine Schwangerschaft zu gut wie es geht verhindern.

Ich habe schon verschiedene Kondomgrößen und Marken probiert und die Größe die mir am besten gepasst hat, ist 53mm. Alles darüber war zu groß und alles darunter konnte man nicht mehr richtig überziehen. Bei 53mm habe ich aber immer noch kleinere Längstfalten um die Eichel (es liegt wahrscheinlich an der Form der Eichel) aber am Schaft sitzt es gut, außer dass sich nach dem Abrollen Querfalten bilden. Das Kondom sitzt aber fest. Trotzdem haben diese Falten, andere Anwendungsfehler oder Pannen, die mit Kondomen passieren könnten dafür gesorgt, dass ich mich bei dem Gedanken nur mit Kondom zu verhüten unwohl fühle.

Sollte ich also, wenn meine Partnerin keine eigne Verhütungsmethode (Pille etc.) benutzt, Sex ablehnen, wenn ich mich so unsicher fühle oder sind meine Bedenken unbegründet?

Ich würde was das betrifft gerne etwas entspannter werden aber frage mich, ob meine Bedenken gerechtfertigt sind oder übertrieben und ich wirklich entspannter werden könnte.
Würde mich über eine Antwort sehr freuen. LG

Unsere Antwort

Wichtig für den sicheren Verhütungsschutz ist, dass du vertraut bist mit dem Anwenden von Kondomen. Wenn du das Kondom richtig anwendest, seid ihr sicher vor einer Schwangerschaft geschützt, denn es gelangen keine Spermien in die Vagina.

Der Pearl-Index von Kondomen (also wieviel von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode während eines Jahres anwenden, ungewollt schwanger werden) wird bei typischer Anwendung (d.h. inklusive Anwendungsfehler/-pannen) zwischen 2 bis 12 beschrieben. Eine Studie von 2007 (Herrmann et al.) beschreibt allerdings bei perfekter Anwendung einen sehr guten Pearl-Index von 0.6. Das heisst: Die richtige Anwendung ist das A und O! Mehr dazu in diesem Text.

Es ist sehr gut, dass du die richtige Kondomgrösse schon kennst. Das ist wichtig für den sicheren Schutz. So, wie du es beschreibst, klingt es, als würde das Kondom gut passen.

Hast du schon Selbstbefriedigung mit Kondom gemacht? Wenn du das häufig machst, machst du die Erfahrung, dass das Sperma sicher im Kondom aufgefangen wird. Das würde ich dir empfehlen, um Vertrauen in das Kondom zu entwickeln. Ich empfehle dir als Experiment, dass du dich mindestens 10 mal mit Kondom selbstbefriedigst und dann nochmal schaust, wie deine Einstellung zu Kondomen ist.

Falls du dich bei einem One Night Stand unsicher fühlst, kannst du auf Geschlechtsverkehr verzichten. Bei Oralsex oder Petting kann sie nicht schwanger werden.

Es ist normal, dass du bei ersten sexuellen Erfahrungen unsicher bist. Und es ist gewissenhaft von dir, eine Schwangerschaft vermeiden zu wollen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es zu einer Verhütungspanne kommt, solltest du über Notfallverhütung Bescheid wissen. Du könntest zum Beispiel anbieten, dass du dich an den Kosten für die Pille danach beteiligst.

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Frage Nr. 37227 von 12.07.2023

Ich habe eine Rückfrage zu 37202
Ihr schreibt: "Es dauert nach dem Geschlechtsverkehr mehrere Stunden bis die Spermien die Eizelle erreichen und befruchten können."
Aber was genau bringt mir das im Einzelfall? Die Pille danach tötet ja nicht die Spermien ab, sondern verschiebt nur den Eisprung. Das heisst doch, angenommen mein Eisprung findet direkt nach dem Sex statt, dann wäre die Einnahme der Pille danach am nächsten Morgen zu spät. Und da ich den Zeitpunkt des Eisprungs nicht wissen kann, wäre es ein unnötiges Risiko, bis zum nächsten Tag zu warten. Oder habe ich hier was nicht bedacht?

Unsere Antwort

Mit der Aussage wollte ich verdeutlichen, dass die Befruchtung nicht, wie viele meinen, sofort stattfindet, sondern einige Stunden dazwischenliegen.

Am besten wirkt die Pille danach in den 5 bis 7 Tagen vor dem Eisprung. Denn dann zögert sie den Eisprung lange genug hinaus, dass keine befruchtungsfähigen Spermien mehr die Eizelle erreichen können.

Die allgemeine Empfehlung ist, die Pille danach in den ersten 12 bis 24 Stunden einzunehmen. In dieser Zeit hat sie eine Wirksamkeit von 95 Prozent. Das ist sehr hoch.

Ja, die Pille danach verschiebt den Eisprung. Und je früher du sie einnimmst, umso besser, aber wenn du sie innerhalb der ersten 24 Stunden einnimmst, ist das ausreichend.

Falls du eine noch wirksamere Methode der Notfallverhütung möchtest, gibt es, wie gesagt, die Spirale danach. Sie verhindert bis zu 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr 99,9% der Schwangerschaften.

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Frage Nr. 37223 von 11.07.2023

Hallo
Ich bin eine 25 jährige Frau. Vor 4 Wochen habe ich Sex mit einem Mann gehabt und der Kondom ist ausgerutscht. Also der Kondom war in mir drinnen und musste ihn selber mit meinen Fingern rausnehmen.

Seither brennt es auch wenn ich Sex habe, es gibt auch ein paar „Pickeln“ in meiner Vagina (Labia minora und labia Majora.) Ich mache mir Grosse Sorgen, dass ich eine Krankheit bekommen habe. Was für eine Krankheit könnte es sein? Wo kann ich mich gratis für diese sexuelle übertragbare Krankheit testen lassen? (Bin arbeitslos und mache eine Weiterbildung).

Ich freue mich auf eine Rückmeldung und herzlichen Dank im Voraus für die Hilfe.

Unsere Antwort

Wir können dich aus der Ferne nicht untersuchen und dir somit auch nicht sagen, ob du dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion angesteckt hast. Ich empfehle dir, zu einer Frauenärztin zu gehen. Da du ja Symptome hast, muss deine Krankenversicherung den Test in der Regel bezahlen. Es gibt auch ein paar andere Stellen, wo du dich kostenlos testen lassen kannst. Lies dazu bitte mal den Text Tests und Untersuchungen auf STI: Tipps und Info 

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Frage Nr. 37221 von 11.07.2023

Guten Morgen,
ich bin einmal wieder etwas verunsichert bezüglich der Wirkung meiner Pille Belara.
Ich habe vergangenen Dienstag (4.7.) nach einer 7-tägigen Pause wieder mit der neuen Pillenpackung angefangen. Für gewöhnlich nehme ich 2-3 Blister durch.
Aufgrund einer akuten bakteriellen Vaginose musste ich am Samstag und Sonntag Abend Anilin Rapid Zäpfchen nutzen.
Soweit ich weiß, haben diese keinen Einfluss auf die Wirkung der Pille, auch wenn es sich um ein Antibiotikum handelt. Ist das richtig?

Vermutlich als Nebenwirkung des Anilins hatte ich gestern (10.7.) mehrmals (im Abstand von einigen Stunden) Durchfall. Leider auch zwei Stunden nach regulärer Einnahme der Pille. Ich habe dann vor dem Schlafengehen eine Pille aus dem Ersatzblister nachgenommen. Heute Morgen, etwa 8 Stunden nach der nachgenommenen Pille, hatte ich nochmals Durchfall.
Da es sich gestern um die 7. Pille aus der Packung und daher um die erste Einnahmewoche handelt, bin ich etwas verunsichert, ob ich noch sicher geschützt bin oder zusätzlich verhüten muss, und wenn ja, wie lange?

in ziemlich genau 14 Tagen sehe ich meinen Freund wieder und möchte sichergehen, dass ich dann vollständigen Pillenschutz habe. Kann ich sicher sein, dass dieser vorhanden ist, wenn ich die Pille einfach weiter durchnehme, auch für den Fall, dass die Pille von gestern vielleicht nicht gewirkt hat?
Vielen Dank!

Unsere Antwort

Ja, es ist richtig, dass das Antibiotikum die Pillenwirkung nicht beeinträchtigt.

Nach 8 Stunden war der Wirkstoff der nachgenommenen Pille sehr wahrscheinlich schon aufgenommen. Du kannst dennoch auf Nummer sicher gehen und 7 Tage nur Geschlechtsverkehr mit Kondom haben. Nach 7 Tagen richtiger Einnahme bist du wieder vollständig geschützt.

Bei deinem nächsten Treffen mit deinem Freund bist du also wieder vollständig geschützt, wenn du bis dahin mindestens 7 Pillen am Stück richtig eingenommen hast.

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Frage Nr. 37214 von 09.07.2023

Liebes Lilli Team. Ich w22 hatte am Freitag (vor ca. 2tagen) Petting mit einem Mann bei dem ich nicht den hiv status kenne. Wir haben uns lediglich mit den händen befriedigt und etwas Speichel. Wit waren aber beide nackt (ohne kondom/femidom) und es ist nicht auszuschliessen dass sein penis (evtl mit lusttropfen) meine vulva gestreift hat oder er Lusttropfen an der hand hatte bevor er seinen finger in meine Scheide angeführt hat. Nach seiner Ejakulation lagen wir beieinander aber er hat keine finger mehr in meine Scheide engeführt. Jetzt habe ich fieber und kopfschmerzen, bin in den Ferien und wollte fragen ob es ein risiko gibt dass ich mich mit hiv anfesteckt habe. Danke für eine Antwort.

Unsere Antwort

HIV wird zu 80% sexuell übertragen und bei sexueller Übertragung am wahrscheinlichsten über Vaginalverkehr oder Analverkehr ohne Kondom. Das habt ihr nicht gemacht.

Wenn ich dich richtig verstehe, hattet ihr sexuelle Befriedigung mit der Hand und Oralsex. Bei beidem kannst du dich nicht mit HIV anstecken.

Außerdem ward ihr beide nackt, aber der Penis war nicht in deiner Vagina und das Ejakulat kam auch nicht mit deinen Schleimhäuten in Berührung. Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich, dass du dich auf diese Weise mit HIV infiziert hast. Andere STI hingegen sind möglich. Lies dazu bitte unseren Text STI: Wie kann ich mich mit was anstecken?

Fieber nach HIV-Infektion tritt normalerweise 3 bis 4 Wochen nach der Infektion auf. Es wäre also noch zu früh, für eine sogenannte "Primoinfektion".

Falls du Kontaktdaten von dem Mann hast, könntest du ihn im Nachhinein nach seinem HIV-Status fragen.

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Frage Nr. 37212 von 09.07.2023

Meine Bekannte 49 und ich haben Sex und geniessen dies sehr.Meine Frage;Bin 23 und will sicher keine Verantwortung übernehmen (Schwangerschaft etc.).Sie verhütet mit Hormonspiralen (seit 30 Jahren)und möchte nun GV ohne Kondome.Wir kennen uns seit Weihnachten.Natürlich haben wir auch nicht vagin Verkehr.Ich kann leider ausser Kondome noch nicht verhüten(anscheinend zu jung).Wie lange kann Frau schwanger werden?

Unsere Antwort

Als Faustregel gilt: Eine Frau kann dann nicht mehr schwanger werden, wenn sie in den Wechseljahren ist und ein Jahr lang keine Periode mehr hatte. Das ist normalerweise in einem Alter zwischen 45 und 55 Jahren der Fall. Die Fruchtbarkeit von Frauen nimmt aber bereits ab dem Alter von 40 Jahren sehr schnell ab. Nur noch wenige Frauen können dann spontan – also ohne hormonelle Unterstützung – schwanger werden. Das bedeutet, dass deine Bekannte mit 49 Jahren bereits nicht mehr sehr fruchtbar ist.

Wenn deine Bekannte mit einer Hormonspirale verhütet, dann seid ihr bereits gut vor einer Schwangerschaft geschützt. Trotzdem solltet ihr euch überlegen, ob ihr weiterhin Kondome verwenden wollt, um auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) geschützt zu sein. Habt ihr auch Sex mit anderen Partner*innen? Wann habt ihr euch das letzte mal auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen? Wenn ihr auf Kondome verzichten wollt, wäre ein Test auf STI sinnvoll.

Du schreibst, dass du sicher keine Verantwortung übernehmen möchtest und zu jung bist, um anders zu verhüten. Meinst du damit, du bist zu jung für eine Vasektomie?

Vasektomie nennt man die Sterilisation beim Mann. Es handelt sich dabei um eine dauerhafte Empfängnisverhütung. Bei einer Vasektomie werden die Samenleiter, die sich im Hodensack befinden, durchtrennt. Dadurch gelangen keine Spermien mehr ins Ejakulat (Sperma), und der Mann ist unfruchtbar.

Wenn du dir nach einiger Zeit überlegst, dass du doch noch Kinder haben möchtest, kann man zwar die Samenleiter meist wieder operativ verbinden; die Wahrscheinlichkeit, dann eine Schwangerschaft zu erzeugen, ist aber geringer, als wenn die Vasektomie nicht gemacht worden wäre. Das muss dir klar sein, falls du dich dafür entscheiden möchtest.

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Frage Nr. 37202 von 07.07.2023

Muss man die "Pille danach" direkt in der Apotheke einnehmen oder bekommt man die mit nach Hause?
Würde mir gerne eine holen falls das Kondom doch mal zum ungünstigen Zeitpunkt reisst oder abrutscht. Wer weiss ob der Eisprung gerade ganz direkt bevorsteht, da möchte ich lieber nicht bis zum nächsten Tag warten oder abends eine Notfallapotheke aufsuchen. Oder wenn wir auf Reisen sind wäre das auch praktisch. Also, ist das prinzipiell möglich?

Unsere Antwort

In welchem Land lebst du? In der Schweiz nimmst du die Pille danach direkt in der Apotheke ein. In Deutschland bekommst du sie mit nach Hause.

Sofern du nicht völlig ländlich lebst ohne Zugang zu einer Notfallapotheke, brauchst du keine Pille danach auf Vorrat. Medizinische Fachpersonen raten davon ab, die Pille danach auf Vorrat zu haben. Es sollte im Einzelfall besprochen werden, ob es zu einer Schwangerschaft kommen konnte, welches Präparat das richtige ist und welche Nebenwirkungen zum Beispiel aufgrund von Vorerkrankungen möglich sind.

Wenn du auf Reisen gehst, kannst du dich vorab informieren, ob du dort die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke bekommst.

Es gibt neben der Pille danach auch die Spirale danach. Sie wirkt besonders zuverlässig bis zu 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr.

Es dauert nach dem Geschlechtsverkehr mehrere Stunden bis die Spermien die Eizelle erreichen und befruchten können. Wenn die Pille danach in den ersten 24 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird, ist sie sehr wirksam. ellaOne wirkt auch noch unmittelbar vor dem Eisprung, während NorLevo dann wahrscheinlich nicht mehr wirkt.

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Frage Nr. 37198 von 06.07.2023

W, 25
Liebes Lilly-Team
Ich bin seit über 8 Jahren mit meinem Freund zusammen. Seit ca. 5 Jahren verhüten wir mit der Pille. Vor 2 Jahren habe ich dann die Pille vergessen zu nehmen und musste die Pille danach nehmen. Seit das geschehen ist, habe ich grosse Angst schwanger zu werden. Ausserdem habe ich auch immer Angst, die Pille nicht korrekt zu nehmen, das sie nicht wirkt. Aus diesem Grund achte ich mich immer, das ich sie korrekt lagere. Wobei ich auch da immer Angst habe das es, gerade im Sommer, zu heiss für die Pille ist. Das ich ja kein Durchfall habe und sie immer um die gleiche Zeit (6 Uhr am Morgen) nehme. Nun geht meine Angst schon so weit, dass ich nicht nur Angst habe beim Petting/Geschlechtsverkehr sondern einfach allgemein immer Angst habe vor irgendetwas schwanger zu werden. Sprich, wenn ich irgendetwas anfasse, mich irgendwo hinsetze, jemandem die Hand schüttle, in's Schwimmbad gehe, kurze Sachen anziehe (da nackte Haut) oder in die Nähe von anderen Menschen zu gehen. Ich bin bereits in Behandlung. Jedoch brauche ich für meinen weiteren Fortschritt um mich von dieser Angst zu lösen, die Bestätigung, dass ich nicht von irgendetwas (z. B. Hände schütteln, irgendwo hinsitzen, anfassen von Türgriffen - mein Gedanke hier ist, dass ich mit meiner Hand den Türgriff anfasse und dann am Abend wasche ich mich ja mit der selben Hand, auch untenrum und aus diesem Grund, habe ich Angst, dass ich nicht von "irgendwas" schwanger werde. Bei kurzer Kleidung habe ich Angst, dass nicht irgendetwas meine Haut anfasst wo Sperma drauf ist und dass ich dann von dem schwanger werde) schwanger werden kann. Ich brauche die Bestätigung, auch wenn ich euren Bericht bereits gelesen habe "wie wird eine Frau schwanger". Ihr würdet mir sehr damit helfen.

Ausserdem befasse ich mich momentan auch damit, ob ich die Pille absetzen sollte. Denn sie ist mehr eine Qual als eine Hilfe. Da meine Angst sehr gross ist sie nicht korrekt einzunehmen oder das sie nicht wirkt und ich immer auf alles achten muss. Temperatur des Raumes, immer mitnehmen und dann darauf achten das es nicht "zu heiss" ist, was ich esse (damit das nicht die Wirkung negativ beeinflusst, immer um die gleiche Zeit einnehme). Mein Freund unterstütz mich und sagt wir können dann mit dem Kondom verhüten, da kommt jedoch wieder meine Angst hervor, dass ich nicht von "irgendetwas" schwanger werde und ich denke die Pille schützt davor. Ich habe keine Angst von meinem Freund schwanger zu werden sondern von irgendwas.

Aus diesem Grund bin ich auch in Therapie jedoch möchte ich keine Medis nehmen, da ich wiederum Angst habe, dass diese die Pillenwirkung negativ beeinflussen. Würdet ihr mir hier, ganz aus einer neutralen Sicht von euch, empfehlen, dass ich die Pille absetze? Mir ist bewusst, dass ich diese Entscheidung selbst fällen muss.

Vielen herzlichen Dank im Voraus und danke das es euch gibt. Ihr glaubt nicht, wie wertvoll eure Seite für uns ist.

Unsere Antwort

Stell dir vor, dass wir dir jede deiner Fragen beantworten würden. Du denkst vielleicht, du könntest dich erst dann beruhigen. Letztlich brauchst du so aber immer wieder eine Antwort von uns oder anderen Fachpersonen. Vermutlich wirst du immer mal wieder unsicher sein.

Stell dir nun etwas anderes vor: Du machst die Erfahrung, dass du dir selbst weiterhelfen kannst. In dem Fall bekräftigst du dich darin, dass du auf dich selbst vertrauen und eine Lösung finden kannst. Dazu möchten wir dich ermutigen.

In vielen Fällen hilft das Wissen allein nicht weiter. Es braucht vielmehr, dass du neu auf die Sache schaust. Du schaust dann nicht mehr voller Sorgen drauf sondern realistisch. Was hilft dir dabei, dass du realistisch drauf guckst? Wie übst du dich darin? Demnach könntest du sorgenfreier handeln. Dabei lernst du, wie du die Situation einschätzen und bewältigen kannst.

Du weisst wahrscheinlich schon, dass deine Angst irgendwie überrissen ist. Vielleicht suchst du nach immer neuen Möglichkeiten, wie etwas Schlimmes eintreten könnte. Dabei weisst du, dass das eigentlich völlig unwahrscheinlich ist. Du willst die Angst besiegen? Dann lerne, dich selbst zu beruhigen. Ausatmen ist der schnellste Trick, dich zu beruhigen. Ich empfehle dir dazu unseren Text Bauchatmen belebt und beruhigt. Es gibt viele weitere Tipps und Wege, Angst zu überwinden. Schau dich doch auch mal auf Websites um mit Tipps zur Angstbewältigung, zum Beispiel bei der Deutschen Angst-Hilfe.

Informiere dich bitte auch in diesem Text, wie du deine Angst vor Schwangerschaft überwinden kannst.

Du kannst dein Verhalten ändern und neue Verhaltensweisen einüben. Ich möchte dich ermutigen, für jede der oben beschriebenen Situationen aufzuschreiben, wie du realistisch einschätzt, ob du davon schwanger werden kannst. Diese Antworten kannst du uns gerne schicken.

Es ist eine gute Idee, dass du in Therapie bist. Machst du Fortschritte in der Therapie?

Wir empfehlen dir: setze alles daran, dich selbst stärker zu machen. Lerne, die Zügel selbst in der Hand zu haben. Das ist für dein Selbstwertgefühl das Beste. Dann machst du die Erfahrung, dass du dir selbst weiterhelfen kannst. Und so kriegst du ein Gefühl von Kontrolle über dich und dein Leben.

Wir werden dich nicht bestätigen und rückversichern. Hast du aber weiterhin Fragen, wie du mit deiner Angst umgehen kannst, dann schreib uns bitte wieder und gib die Nummer deiner letzten Frage an. Ich möchte dich dazu ermutigen, einen Umgang mit deiner Angst zu finden. Sodass du dich wieder grösser und stärker als die Angst fühlst.

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Frage Nr. 37181 von 04.07.2023

Jedes Paar das ich kenne verhütet entweder mit der Pille oder mit Pille + Kondom. Mein Freund und ich sind die einzigen die nur das Kondom nutzen. Uns wurde nun schon mehrfach fast schon abfällig mitgeteilt dass das sehr riskant sei. Sogar meine Frauenärztin hat mich letztens darauf angesprochen, dass es besser sei, ich würde die Pille nehmen.

Ich bin nun verunsichert, da ich eigentlich keine Lust habe Hormone zu nehmen oder mir anderweitig etwas einsetzen zu lassen, "nur" damit mein Freund in meiner Vagina einen Samenerguss haben kann. Da sehe ich die Kosten im übertragenen Sinne für mich höher als den Nutzen. Aber ich möchte auch keinesfalls schwanger werden momentan, bin erst am Anfang meines Studiums und habe weder Ausbildung noch Ersparnisse.
Ich habe mich jedoch in den letzten Monaten in die NFP-Methode eingelesen und schon ein bisschen meine Zyklen beobachtet und kann die Veränderungen des Zervixschleims jeden Zyklus aufs Neue sehr deutlich erkennen.
Meine Idee wäre jetzt, weiterhin durchgängig Kondome zu nutzen, aber zusätzlich dazu in der besonders kritischen Zeit rund um den Eisprung den Samenerguss meines Freundes woanders stattfinden zu lassen als in der Vagina. Wie hoch wäre dann die Sicherheit der Verhütung? Kann man allgemein sagen dass eine Schwangerschaft damit fast unmöglich ist?

Unsere Antwort

Lass dich nicht verunsichern. Entscheidend ist, dass ihr die Kondome richtig und konsequent anwendet.

Der Pearl-Index (also wieviele von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode während eines Jahres anwenden, ungewollt schwanger werden) wird bei typischer Anwendung von Kondomen (d.h. inklusive Anwendungsfehler/-pannen) zwischen 2 bis 12 beschrieben. Eine Studie von 2007 (Herrmann et al.) beschreibt allerdings bei perfekter Anwendung einen sehr guten Pearl-Index von 0.6. Das heisst: Die richtige Anwendung ist das A und O! Mehr dazu in diesem Text.

Du kannst Kondome auch auf die Weise, wie du sie beschreibst mit NFP kombinieren. Wie hoch die Sicherheit dann ist, kann ich dir leider nicht sagen, weil ich keine Studien kenne, die das untersucht haben. Aber natürlich kannst du nicht schwanger werden, wenn nie während deiner fruchtbaren Zeit Sperma in deine Vagina gelangt.

Falls euch doch eine Verhütungspanne passieren sollte, ist es gut, wenn du über Notfallverhütung mit der Pille danach oder der Spirale danach Bescheid weisst.

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Frage Nr. 37154 von 29.06.2023

Was sind Symptome der Trichomoniasis?

Unsere Antwort

Frauen haben meist eine leichte Entzündung der Vagina mit grünlich-gelbem, schaumigem, dünnflüssigem und süsslich-übelriechendem Ausfluss. Eine zusätzliche Infektion der Harnröhre mit Brennen beim Wasserlassen ist möglich. Männer haben meist keine Krankheitszeichen. Und wenn sie Krankheitszeichen haben, dann ist das eine leichte Entzündung der Harnröhre. Daher diagnostizieren Fachpersonen die Krankheit vor allem bei Frauen.

Mehr zu Trichomoniasis steht in diesem Text.

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Frage Nr. 37140 von 27.06.2023

Moin Leute,
Ich habe gehört, dass das Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei der Pille erhöht sei, da die Menschen, die die Pille nehmen weniger Kondome usen, stimmt das?

Wie sieht es bei verwendung der Spirale aus?
Wenn Ja, warum ist das Risiko da erhöht? Auch wegen HPV?
Gibt es bald neue Impfstoffe gegen HPV?

Unsere Antwort

Ob und wie die Pille das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöht, ist nach wie vor umstritten. Es gibt viele Studien zu diesem Thema. Einige Studien haben keine Erhöhung des Risikos für ein Cervix-Karzinom (Gebärmutterhalskrebs) bei Pillenanwenderinnen ergeben, in anderen Studien zeigte sich jedoch eine leichte Erhöhung des Risikos.

In solchen Fällen sind Meta-Analysen sehr wertvoll: Das sind Übersichtsarbeiten, in denen viele Studien zusammengefasst und ausgewertet werden. 2020 wurde eine solche Meta-Analyse über 19 Studien zur Fragestellung «Oral contraceptives use and risk of cervical cancer» publiziert. Dabei zeigte sich eine leichte Erhöhung des Gebärmutterhalskrebsrisikos bei Pillenanwenderinnen.

Wieso das Risiko erhöht ist, können all diese Studien jedoch bisher nicht sagen. HPV ist so gut wie immer beteiligt an der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs. Das heißt, ohne mit HPV infiziert zu sein, besteht praktisch kein Risiko auf Gebärmutterhalskrebs. (Und auch die allermeisten HPV-Infektionen führen nicht zu Krebs.) In einigen Studien wird deshalb unterschieden zwischen Personen mit HPV und Personen ohne HPV, in anderen nicht. Auch das macht es schwer, all diese Studien zu vergleichen. Wenn das nicht unterschieden wird, kann das erhöhte Risiko durch so etwas wie Nichtnutzung von Kondomen entstehen – denn dann erhöht sich einfach das Risiko einer HPV-Infektion. Wenn aber in einer Studie nur Personen betrachtet werden, die schon mit HPV infiziert sind, dann spielt dieser Faktor kaum eine Rolle. Es wird dann oft vermutet, dass die hormonelle Wirkung der Pille das Risiko erhöht, dass sich aus der HPV-Infektion ein Tumor entwickelt.

Bei Studien zu Spiralen wurde bisher eher ein leicht protektiver Effekt festgestellt. Das heißt, das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, war bei Anwendung einer Spirale meist etwas niedriger als ohne. Das zeigte sich zum Beispiel in dieser Meta-Analyse und dieser Studie. Auch hier ist jedoch bisher nicht klar, wieso das so ist.

An HPV-Impfstoffen wird weiterhin geforscht. Es ist aber zurzeit nicht bekannt, wann ein neuer Impfstoff auf den Markt kommt. Es macht also Sinn, sich jetzt impfen zu lassen, statt zu warten. Die derzeitige HPV-Impfung schützt schon vor den HPV-Typen, die am häufigsten Krebs auslösen. Zudem ist natürlich auch die regelmäßige Vorsorge sehr wichtig.

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