Sexuelle Lust und Rausch liegen nah beieinander. Du kannst dich fragen: wofür nutzt du Alkohol und andere Drogen beim Sex? Und überwiegt der Nutzen die Risiken?
Wer konsumiert welche Substanzen beim Sex?
Vielleicht trinkst du gern mal vor dem Sex ein Glas Wein oder rauchst eine «Zigarette danach». Vielleicht kiffst du einen Joint oder schmeisst mal eine Pille ein. Worum geht es dir dabei? Um den Spass beim Sex? Soll die Droge bei sexuellen Begegnungen helfen, in Stimmung zu kommen? Ob Single oder in Beziehung, ob alt oder jung und unabhängig von Geschlecht gibt es Leute, die mal zum Sex Alkohol trinken, Zigaretten rauchen oder eine andere Droge ausprobieren. Wichtig dabei ist, dass alle Beteiligten wissen, was konsumiert wird, sodass im Notfall schnell Hilfe geholt werden kann.
Was versteht man unter Chemsex?
Chemsex meint etwas anderes als gelegentlichen Drogenkonsum beim Sex. Lies dazu bitte unseren Text. Darin findest du auch ein ausführliches Video mit Expert*innen zu Chemsex.
Welche Drogen sind illegal?
Konsum, Erwerb, Besitz und Handel der meisten Drogen sind strafbar. Bitte denk auch an den Jugendschutz und die Altersgrenzen bei legalen Drogen wie Alkohol. Mehr dazu kannst du bei feel-ok.ch lesen.
Was erlebe ich auf Drogen?
Menschen nehmen Drogen aus einem Grund. Die euphorisierende, enthemmende oder schmerzbetäubende Wirkung ist verlockend. Drogen haben ihren Reiz. Doch keine Droge ist ohne Risiko. Für verantwortungsvollen Konsum solltest du die Risiken kennen. Informiere dich dafür bei ICH WEISS WAS ICH TU.
Was sollte mir vorm Konsum klar sein, damit es kein bad trip wird?
Drogen haben ein bestimmtes Image. Leute erwarten also, wenn ich Droge A nehme, passiert B. Zum Beispiel wirst du jede Menge Spass haben auf dieser Droge. Aber das stimmt so nicht ganz.
Diese 3 Dinge Drug (Dosierung), Set (Stimmung), Setting (Umfeld) werden dein Erlebnis massgeblich bestimmen. (Weitere Informationen dazu bei drugs.ch). Ausserdem kann Mischkonsum sehr gefährlich werden. Informiere dich zu Mischkonsum bitte bei saferparty.ch. Hilfreiche Fragen und Info erhältst du auch auf know-drugs.ch zum bad trip. Zu Alkoholkonsum gibt es Informationen auf kenn-dein-limit.info.
Wie schütze ich mich beim Sex auf Droge?
Schütze dich auch beim Sex auf Droge vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) mit den Safer Sex Regeln und, falls ein Schwangerschaftsrisiko besteht, vor einer Schwangerschaft. Achtung: Ecstasy, Speed, Methamphetamin, LSD und Kokain trocknen die Schleimhäute aus. Dann kann ein Kondom leichter reissen. Verwende deshalb besser Kondome und Gleitmittel zusammen. Saferparty.ch geben weitere Tipps, wie du Risiken von Sex auf Droge minimierst.
Wann ist es Zeit, etwas zu verändern?
Für den Konsum von Alkohol, Zigaretten und anderen Drogen gibt es so viele Gründe, wie es Menschen gibt. Sie erfüllen einen Zweck. Vielleicht denkst du dir irgendwann: Es stört mich, dass ich diese Drogen brauche. Vielleicht ist es aber auch okay für dich. Wir raten dazu, dass ein Konsumerlebnis etwas für spezielle Anlässe in deinem Leben bleibt und nicht zur Gewohnheit wird. Wichtig ist, dass du bei jedem Konsum die Safer Use Botschaften jeder Substanz und das Drug, Set und Setting berücksichtigst. Zudem solltest du deinem Körper nach jedem Konsumerlebnis eine Konsumpause von mindestens 4 Wochen gönnen. Letztendlich entscheidest du, ob du etwas an deinem Konsum verändern willst.
Was tun, wenn ich Drogen beim Sex brauche?
Du kannst dir ein Sexleben ohne Alkohol und Drogen nicht mehr vorstellen? Vielleicht sind Drogen beim Sex so sehr zur Gewohnheit geworden, dass der Sex ohne nicht mehr „funktioniert“. Wir beraten dich zu sexuellen Problemen in unserem anonymen Fragefenster. Wir geben Hilfestellung, wie Sex Spass macht, euphorisiert, genussvoll ist – ohne Drogen. Wichtig ist dabei zunächst immer, zu verstehen, welchen Zweck die Droge erfüllt.
Woran merke ich, wenn mein Konsum zu einem Problem wird?
Wir empfehlen: Lass dich zunächst beraten. Eine Abklärung über das Ausmass deines Problems ist sehr sinnvoll. Das verpflichtet dich noch zu nichts. Du kannst zu Fachpersonen für Psychotherapie oder Allgemeinmedizin in deiner Region gehen. Oder du gehst zu einem ambulanten psychiatrischen Dienst oder einer Suchtfachstelle. Eine Übersicht für Anlaufstellen in der Schweiz gibt es bei infodrog.ch. Als ersten anonymen Schritt gibt es auch Online-Beratungsplattformen wie safezone.ch. Schau auch mal in unsere Linksammlung bei Suchtproblemen.
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Saferparty. Wir danken für die Freigabe einzelner Inhalte.