Hallo, ich männlich (26) habe das Problem, dass ich beim Sex sehr lange brauche, um zu kommen. Ja, ihr habt richtig gehört, ich komme nicht zu früh, sondern zu spät. Überhaupt nur in einer Stellung bisher, sobald ich mich mehr anstrengen muss (Doggy, Missionar), geht es nicht mehr so gut. Ich habe schon einige euer Übungen gemacht (Beckenachaukel, sensibilisieren). Trotzdem bleibt das Problem :-( manchnal komme ich auch gar nicht.
Meine Freundin findet den Sex oft furchtbar anstrengend, weil es so lange dauert (mindestens 20 Minuten) und sie dann wieder trocken wird. Was können wir noch tun?
Unsere Antwort
Beim Sex nicht zum Orgasmus zu kommen – das ist auch ein Männerthema. Du bist da in guter Gesellschaft.
Was macht denn deine Freundin, um sich während dem Geschlechtsverkehr zu erregen? Anders gefragt: Was macht sie, damit sie wieder trocken wird? Trockenheit bedeutet, dass sie entweder sehr angespannt oder nur wenig sexuell erregt ist. Dann ist es klar, dass sie 20 Minuten zu lang findet. Und es ist verständlich, dass du dir Stess machst, weil sie es als "zu lang" erlebt.
Der gestresste Gedanke "Ich sollte kommen!" wirkt aber zusätzlich gegen die sexuelle Erregungssteigerung zum Orgasmus.
Also: Sie hat Stess, weil sie offenbar nicht so viel aus dem Geschlechtverkehr herausholt, und du hast Stress, weil du dich dem Ziel "Ich muss kommen" verschreibst.
Was kannst du tun? Wie wäre es, du würdest dir zum Ziel machen, den Geschlechtsverkehr möglichst zu geniessen – und kommen musst du dabei nicht. Dass du mit der Beckenschaukel experimentierst und die Sensibilität deines Penis trainierst, ist eine gute Idee. Denn so lernst du, auf lockere Weise deine Erregung zu steigern, und du holst dir mehr aus dem, was du im Körper spürst. Ich empfehle dir, dass du das regelmässig weiter machst. Ebenso wichtig finde ich aber, dass du beim Sex mit dem Oberkörper in Bewegung kommst. Das ist nämlich entstressend. Lies dazu bitte diese Tipps.
Was kann sie tun? Sie kann die Sensibilität der Vagina trainieren und mit der Beckenschaukel und mit Beckenbodentraining für mehr Durchblutung und Lockerheit in der Vagina sorgen, und sie kann beim Sex mit dem Oberkörper in Bewegung kommen.
Was könnt ihr tun? Redet miteinander. Vereinbart, wie ihr den Sex in Zukunft gestalten möchtet. Die oben beschriebenen Tipps könnt ihr auch zu zweit erforschen. Gebt euch beide ein Orgasmusverbot und setzt euch zum Ziel, auszuprobieren, zu explorieren, Spass zu haben, egal wie erregt ihr jetzt seit. So wird der Sex lockerer und lustvoller. Und der Orgasmus wird weniger wichtig. Paradoxerweise eröffnet genau das neue Wege zum Orgasmus.
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