Ich und die anderen / Wie komme ich mit mir und anderen besser klar?:
Mir hilft niemand weiter. Was kann ich tun? Wie komme ich durch diese Zeit, bis ich endlich einen Therapieplatz habe? Wie komme ich durch den Tag? Was mache ich, wenn es ganz schlimm ist? Hier sind Tipps, wenn du in Deutschland lebst.
Ich finde (noch) keinen Therapieplatz – was tun?
Es ist völlig verständlich, dass du dich in schwierigen Zeiten verunsichert fühlst, besonders wenn du auf einen Therapieplatz wartest. Doch auch in dieser Übergangsphase gibt es Dinge, die dir helfen können, dich weniger allein zu fühlen und Unterstützung zu finden.
Zunächst ist es wichtig, zu wissen, dass du nicht warten musst, bis der Therapieplatz kommt, um Unterstützung zu erhalten. In Deutschland gibt es zahlreiche Anlaufstellen, die dir helfen können.
Das Versorgungsnetz ist in Deutschland in den unterschiedlichen Bundesländern gleich aufgebaut. Im Folgenden findest du die wichtigsten Anlaufstellen für verschiedene Situationen. Um festzustellen, wo und welche Stellen konkret bei dir in der Nähe sind, kannst du die Schlagworte zum Suchen im Internet verwenden.
Alle Dienste und Beratungsstellen, die du im Folgenden findest, sind kostenfrei. Meistens kann man auch als bisher dort unbekannte Person Hilfe finden. Regionale Unterschiede oder aktuelle Gegebenheiten erfährst du dann, wenn du dich dort meldest.
Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi)
Der SpDi kann immer eine erste Anlaufstelle sein. Hier arbeiten Menschen, die sich mit psychischen Erkrankungen auskennen und die wissen, wo und wie man Unterstützung erhalten kann. Teilweise kann man auch dort regelmäßig zu Gesprächen und für Hilfe hingehen. Oder sie helfen dir dort, die passende Stelle für dich zu finden.
Den für dich zuständigen SpDi erfährst du, wenn du „Sozialpsychiatrischer Dienst“ und deinen „Wohnort“ googelst.
Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA)
Die psychiatrischen Institutsambulanzen bieten häufig auch kurzfristige Beratung und Unterstützung, auch wenn du noch keinen festen Platz in einer Therapie hast.
Ob und wo es eine PIA in deiner Nähe gibt erfährst du, wenn du „psychiatrische Institutsambulanz“ und deinen Wohnohrt googelst.
Psychosoziale Beratungsstellen
Viele Beratungsstellen, etwa die der Caritas oder der Diakonie, bieten Beratung und Unterstützung bei Problemen. Zum Beispiel speziell für Frauen, Migrant*innen oder Familien, oder zu bestimmten Themen, zum Beispiel bei Sucht, Verlust oder Gewalt.
Für die Suche nach einer Beratungsstelle gibst du am Besten den Begriff „Beratung“, deinen Wohnort und das Thema, zB: „Sucht“, bei Google ein.
Hilfe in der akuten Krise
- Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 bietet rund um die Uhr ein offenes Ohr, wenn du dich belastet fühlst.
- Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung kriegst du Hilfe.
- Bei familienportal.de gibt es eine Übersicht zu vielen unterschiedlichen bundesweiten Krisentelefonen und Anlaufstellen.
- Auf dieser Site findest du eine Information, wie du eine akute Kurzzeittherapie beginnen kannst.
- Wenn du dich in einer akuten Krise befindest, kannst du dich an den Notruf 112 wenden, besonders wenn du Gefahr siehst, dir selbst oder anderen zu schaden.
- Auf dieser Seite findest du Krisenanlaufstellen.
Jeder Schritt zählt
Es kann sehr herausfordernd sein, auf eine Therapie zu warten, aber denke daran: Der Weg zur Besserung ist nicht immer gerade, und du bist nicht allein. Jeder kleine Schritt, den du machst, zählt. Nutze die Angebote, die dir zur Verfügung stehen, sprich mit Menschen, denen du vertraust, und sei geduldig mit dir selbst. Wir empfehlen dir, informiere dich gleich, welche Anlaufstellen es bei dir in der Nähe gibt. Dafür kannst du die Begriffe. die du hier gelesen hast, googeln. Hilfe ist da – du bist es wert, sie zu erhalten.