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Frage Nr. 38695 von 29.08.2024

Ich wende mich an dich, da ich nicht weiss, mit wem ich sonst über diesen Vorfall sprechen kann. Ich habe meine jüngere Schwester (9 Jahre alt) mit einem Jungen küssen gesehen. Sie waren beide oben ohne. Sie haben sich am Oberkörper und auf den Mund geküsst. Ich habe es meinen Eltern noch nicht gesagt, da ich Angst habe, dass sie dafür bestraft wird. Ich habe das in ihrem Alter nie gemacht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sie eine Filmszene nachgespielt haben oder das Verhalten irgendwo beobachtet haben. Weshalb hat das meine Schwester gemacht? Soll ich zuerst mit ihr das Gespräch suchen?

Unsere Antwort

Ich weiss noch wenig über eure Situation. Aber eins ist klar: Du machst dir Sorgen um deine jüngere Schwester. Es beunruhigt dich, was du gesehen hast. Wie es ihr damit geht, weiss ich nicht.

Was genau befürchtest du? War es gefährlich, was sie gemacht hat? Was daran?

Wie kommst du darauf, dass sie dafür bestraft wird? Kennst du das von euren Eltern? Was wäre der Vorteil, wenn deine Eltern davon wüssten?

Was glaubst du, was ein guter Umgang wäre? Was sollte deine Schwester wissen? Was möchtest du von ihr wissen? Wobei möchtest du ihr helfen?

Ich kann dir nicht sagen, wieso deine Schwester das gemacht hat. Das könntest du sie fragen.

Um dir weiterzuhelfen, beantworte mir bitte meine Fragen. Vielleicht helfen dir die Fragen an sich auch schon weiter. Du kannst uns einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 38608 von 17.08.2024

Hallo Lilli,
ich (W, 40) wolllte gerne eure Meinung zu dem Projekt MFM einholen, das weltweit, aber auch in der CH und DE als sexualpädagogisches Zusatzprogramm an Schulen angeboten wird. (Gerne könnt ihr den Link nicht veröffentlichen.)

https://www.mfm-programm.de

Für Mädchen wird in einem standardisierten Workshop das Mitmachtheater « Zyklusshow » angeboten, für Jungs « Agenten auf dem Weg ». Man kann sich in ca. 10 Tagen als Referentin ausbilden lassen und in freiberuflicher Tätigkeit diese Workshops durchführen.
Ich ziehe dies in Erwägung, weil ich ich solche Angebote an sich super finde und in anderen Kontexten schon mit Kindern arbeite. Ich habe aber Bedenken.
Bislang habe ich mich nur auf der Website eingelesen aber selbst noch nie einem Workshop beigewohnt. Die konkreten Inhalte sind nur zum Teil einsehbar (keine Videos, nur Fotos), Infos außerhalb der Website sind spärlich zu finden.
Nicht zuletzt weil die Kirche Träger und Kooperationspartner für das Projekt sind, habe ich Bedenken, dass den Kindern durch den Subkontext hierbei Werte und Inhalte vermittelt werden, die der Vorstellung und Sexualmoral der Kirche entsprechen. Mir scheint der Fokus liegt auch sehr stark darauf, den weiblichen Körper als rein zur Fortpflanzung bestimmt zu betrachten.
Ebenso für Jungs.

Wie « frei » der « standardisierte » Workshop letztendlich von der /dem jeweiligen Referentin / Referent vorgetragen werden kann, ist unklar.

Eine Kritik habe ich hier gefunden:

https://www.deutschlandfunk.de/katholische-sexualaufklaerung-die-grosse-zyklusshow-100.html

https://kollektivkrilp.ch/kritik-am-mfm-projekt/

Falls diese Kritikpunkte zu den konkreten Inhalten des Programms passen, würde ich diesen zustimmen.

Wie ordnet ihr diesen Verein oder deren Programm ein ?

Unsere Antwort

Du hast bereits ausgesprochen gut recherchiert. Und wir teilen deine Bedenken. Auch wir und einige weitere Akteure im Feld der Sexuellen Bildung kritisieren das Projekt MFM, da es keine ganzheitliche Sexualaufklärung bietet. Bei ganzheitlicher Sexualaufklärung wird die gesamte Bandbreite an Verhütungsmitteln vorgestellt und Wert darauf gelegt, dass jede Person ihre eigene informierte Entscheidung trifft, welches das passende Verhütungsmittel ist.

Es gibt viele andere Institute, die dir die Ausbildung bieten, die du suchst. Zum Beispiel das isp. Es ist auch ausgesprochen wertvoll, Sexualität als Querschnittsthema in anderen Professionen zu betrachten und Wissen über Sexualität und sexuelle Entwicklung ins professionelle Handeln zu Integrieren. Daher gibt es auch vermehrt Angebote für Multiplikator*innen-Schulungen. Dabei geht es nicht in erster Linie darum separate Sexuelle Bildung anzubieten, sondern Wissen über Sexualität in den eigenen Berufsalltag einfließen zu lassen.

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Frage Nr. 38517 von 01.07.2024

Bist du männlich

Unsere Antwort

Bei Lilli arbeiten Menschen aller Geschlechter. Hier erfährst du mehr darüber, wer bei Lilli arbeitet. 

Frage Nr. 38460 von 19.06.2024

Ich befinde mich in einer Therapie. Wir arbeiten momentan mit der EMDR Methode. Ich fühle mich häufig noch Tage nach der Sitzung total müde. Ist das normal?

Unsere Antwort

Besprich das bitte direkt mit deinem Therapeuten oder deiner Therapeutin. Es ist wichtig, dass du erzählst, wie es dir mit der Behandlung geht.

Frage Nr. 38437 von 14.06.2024

zu Frage nr.38377 - Vielen Dank, das hat mir sehr weitergeholfen! :)

Unsere Antwort

Das freut mich. :-)

Frage Nr. 38386 von 07.06.2024

Hallo,
ich habe gelesen, dass es Studien gibt, die belegen, dass viel mehr Menschen, die sich als trans o.Ä. verstehen, ihr biologisch weibliches Geschlecht als nicht passend zu ihrer sexuellen Identität empfinden und ggf. daher dieses angleichen. In der Statistik wurde außerdem gezeigt, dass im zeitlichen Verlauf, die Anzahl von trans-Männern (biolog. weibliches Geschlecht) immer mehr zu genommen hat als von trans-Frauen (biolog. männliches Geschlecht). Daher würde mich interessieren, ob dies wirklich stimmt und diese Studien/Statistiken seriös sind. Wenn dies der Fall ist, würde es mich interessieren, welche Erklärungsversuche es für diesen Unterschied gibt. Die besagte Studie hat nahe gelegt, dass dies daran liegt, dass biolog. Frauen sich häufiger als trans identifizieren, weil es wenig erstrebenswert ist sich dem weiblichen Rollenbild und damit einhergehenden "Nachteilen" zu fügen. Gibt es auch andere Erklärung, denn diese würde nahelegen, dass trans-Männer eigentlich nur die gesellschaftliche Rolle der Frau ablehnen. Aber ich vermute hinter einer trans-Identität verbirgt sich mehr als nur die Ablehnung der gesellschaftlichen Normen für das eigene biologische Geschlecht.

Unsere Antwort

Du hast völlig recht, die Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser Studie anzuzweifeln. Eine Transidentität entsteht nicht allein durch die Ablehnung einer gesellschaftlichen Geschlechterrolle. Das mag bei manchen trans Personen mit hineinspielen, bei anderen hingegen gar nicht.

Ganz allgemein gibt es bislang wenig wirklich aussagekräftige Zahlen über trans Personen – denn lange Zeit wurden solche Daten gar nicht erhoben oder wenn, dann oft mit sehr unterschiedlichen Definitionen davon, wer überhaupt als trans gilt.

In den meisten Statistiken finden sich mehr trans Frauen als trans Männer. Es stimmt also schon mal nicht, dass eine Ablehnung des weiblichen Rollenbilds eine Erklärung für eine Mehrheit der Transidentitäten bietet. In neueren Studien nähert sich dieses Verhältnis mehr auf 1:1 an. Das liegt aber vermutlich nicht daran, dass es auf einmal mehr trans Männer gibt, sondern dass trans Männer vorher einfach nicht so viel Beachtung gefunden haben. Berichtet wurde früher fast immer nur über trans Frauen, denn die waren auch für die Medien spannender. Denn – und da sind Geschlechterrollen jetzt wichtig – „Männer“, die sich weiblich zeigen, waren und sind noch immer ein größerer Tabubruch als „Frauen“, die sich männlich zeigen. Das bedeutet auch, dass trans Männer oftmals länger unter dem Radar fliegen konnten, da sie mehr Möglichkeiten hatten, ihre männliche Identität auszuleben, ohne dass das von außen sofort gesehen und bestraft wurde. Und unter dem Radar zu fliegen war bis vor wenigen Jahren die einzige wirkliche Option, wenn man nicht sein gesamtes Leben aufs Spiel setzen wollte. Jetzt, da die Versorgung, Sichtbarkeit und Akzeptanz von trans Personen sich deutlich verbessert hat, wird das unter dem Radar fliegen weniger erstrebenswert und auch trans Männer werden sichtbarer. Du kannst noch viel mehr zu diesen Statistiken in diesem Artikel der Deutschen Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit e.V. nachlesen. 

Die Art von Erklärungsversuchen aus der Studie, die du nennst, zielt immer wieder darauf ab, zu behaupten, dass es trans Personen eigentlich "nicht wirklich" gibt, sondern diese Menschen nur versuchen, mit einem anderen Problem klarzukommen. Das stimmt nicht. Trans Menschen sind real und es hat sie vermutlich schon immer gegeben. Die Gründe zu suchen, mag interessant sein, aber es ist oft nicht hilfreich. In jedem Fall müsste man dann auch nach den Gründen suchen, warum manche Menschen cis sind. Dieselbe Diskussion gab und gibt es auch um Homosexualität. Auch hier wurde lange versucht, eine „Ursache“ zu finden – ohne gleichzeitig nach der „Ursache“ für Heterosexualität zu suchen. Es wäre vermutlich besser, wenn wir uns als Gesellschaft stattdessen mehr darauf konzentrieren, diese Vielfalt zu akzeptieren und uns bemühen, allen ein faires und gutes Leben zu ermöglichen.

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Frage Nr. 38162 von 14.04.2024

Es ist keine Frage die ich habe aber in einem Satz von euch wurde erwähnt „ alle Frauen und Menschen mit Vagina „. Es sind NUR Frauen die eine Vagina haben !!! Wie hirntod sind eigentlich Alle !

Unsere Antwort

Für dich ist das hirntot – wir haben uns dazu aber viele Gedanken gemacht. Wenn wir Personen ansprechen, geben wir ihrem persönlichen Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit genausoviel Gewicht wie ihren körperlichen Merkmalen. Wir respektieren die Selbstbezeichnung und die persönliche Identifikation einer Person. Und daher respektieren wir es, wenn sich eine Person, auch wenn sie eine Vagina hat, nicht als Frau sieht, oder wenn sie sich nicht als Mann sieht, auch wenn sie einen Penis hat. Wir tragen damit den gelebten Erfahrungen von trans Menschen Rechnung. Mehr darüber, wie du respektvoll mit trans Menschen umgehen kannst, erfährst du in diesem Text.

Wir wissen aber auch, dass sich durch unsere Formulierungen manche Textstellen nicht so einfach lesen. Daher probieren wir einen Kompromiss zu machen. Es ist unumgänglich: Über die einen Formulierungen stolpern manche cis Personen, über die anderen manche trans Personen. Wir probieren unser bestes!

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Frage Nr. 38088 von 02.04.2024

Sind in der Schweiz die sogenannten Konversionstherapien verboten, wie z.B. in Deutschland?

Unsere Antwort

Die Rechtslage in der Schweiz zu Konversionstherapien sieht derzeit so aus: im Parlament gab es bereits eine Abstimmung mit deutlicher Mehrheit für ein Verbot von Konversionstherapien. Die Umsetzung dauert allerdings noch, da noch verschiedene Fragen geklärt werden müssen, zum Beispiel, wie ein Verstoss gegen das Verbot bestraft werden soll.

In Deutschland sind Konversionstherapien bei Minderjährigen verboten.

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Frage Nr. 38056 von 22.03.2024

Kann man als Mann weibliche Geschlechstorgane bekommen.

Unsere Antwort

Wenn du trans bist, kannst du dich für verschiedene geschlechtsangleichende Massnahmen entscheiden. Dazu gehört auch eine sogenannte feminisierende Operation. Bei dieser können Penis und Hoden zu einer Neovagina, Klitoris und Schamlippen umgewandelt werden. In diesem Text findest du Tipps, wie du als trans Person mit deinem Genital umgehen kannst.

Ausserdem gibt es intergeschlechtliche Menschen, welche verschiedene Abwandlungen von äusseren und inneren Geschlechtsmerkmalen haben können. Ein intergeschlechtlicher Mensch kann zum Beispiel eine Vagina und Hoden haben. Ein anderer intergeschlechtlicher Mensch kann einen Penis und eine Gebärmutter haben. Wiederum ein anderer intergeschlechtlicher Mensch kann eine vergrösserte Klitoris haben. In diesem Text erfährst du mehr über Intergeschlechtlichkeit.

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Frage Nr. 38009 von 14.03.2024

Hallo. Ich würde gerne wissen wie in Deutschland damit umgegangen wird, wenn eine Transfrau(nach Änderung des Personenstandes) ein leibliches Kind mit ihrer Frau bekommt.
Ich habe das Gerücht gehört, dass dann die Personenstandsänderung automatisch wiederrufen wird. Oder die Transfrau ihr leibliche Kind adoptieren muss. Vielleicht könnt ihr bei der Frage weiterhelfen. Liebe Grüße!

Unsere Antwort

Im September 2017 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass als Mutter gilt, wer das Kind geboren hat. Die Grundlage dafür ist § 1591 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB Deutschland). Damit wurde das Begehren eines Transmannes abgelehnt, als Vater eines von ihm nach der Transition geborenen Kindes im Geburtsregister eingetragen zu werden.

Im April 2023 hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wird diese Entscheidung bestätigt. Als Vater wird ins Geburtsregister eingetragen, wer die Spermien beigetragen hat, als Mutter die Geburtsperson. In die Geburtsurkunde des Kindes werden zudem die Vornamen der Eltern eingetragen, die bei deren Geburt beurkundet wurden, Dies gilt unabhängig davon, ob inzwischen eine Transition erfolgt ist. Es wird damit begründet, dass das Kind später eindeutige Klarheit über seine Abstammung gewinnen können soll. Hier stehen das Begehren nach Anerkennung der Identität nach der Transition mit dem Recht des Kindes auf Kenntnis der Abstammung in Konkurrenz.

Die leibliche Elternschaft war in diesem Rechtsstreit nicht in Frage gestellt. Allerdings müsste eine Person, die darauf besteht als Vater eines Kindes, dass sie selbst geboren hat, eingetragen zu werden, das Kind adoptieren, weil der Eintrag nicht der bei ihrer Geburt beurkundeten Person entspricht. Das ist sehr kompliziert und wird in dem Artikel «Familiengründung oder geschlechtliche Selbstbestimmung» verständlich beschrieben.

Über Elternschaft hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Broschüre «Trans* mit Kind» herausgegeben. Ein automatischer Widerruf des neuen Personenstandes nach der Transition ist uns nicht bekannt. 

Wir möchten dich darauf aufmerksam machen, dass wir keine Rechtsberatungsstelle sind. Zudem sind wir eine Schweizer Organisation. Unsere Antwort ist das Ergebnis unserer Recherche.

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Frage Nr. 37965 von 07.03.2024

warum gibt es schamhaare

Unsere Antwort

Schamhaare schützen die Haut am Geschlecht und halten sie warm und feucht. Sie schützen die Haut auch vor Reibung während sexueller Aktivitäten. Sie halten Schmutz und Keime von der Vaginalöffnung fern und verhindern so Infektionen in der Vagina. Zudem sind sie eine Art "Behälter" für unsere persönlichen Duftstoffe, die eine Rolle bei der sexuellen Anziehung spielen können.

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Frage Nr. 37835 von 04.02.2024

Sollte der Intimbereich/po immer mit Seife/Duschgel gewaschen werden oder reicht auch einfach das darüberlaufende Wasser beim duschen?
Finde es etwas mühselig extra noch in die Hocke zu gehen um den Schaum wegzubekommen, wenn ich mich da eingeschäumt habe.

Reicht es einfach so ohne Seife zu waschen?

Unsere Antwort

Es ist am besten, wenn du dein Geschlecht nur mit Wasser wäschst. Das gilt für den Penis, wie auch für die Vulva. Die Vagina muss überhaupt nicht gewaschen werden. Sie reinigt sich mit ihren Milchsäurebakterien selbst. Deinen After reinigst du am besten mit einer rückfettenden Waschlotion. Du bekommst sie in Drogerien und Apotheken. 

Mehr Infos darüber, wie du deinen Intimbereich waschen und pflegen solltest, kannst du in den Texten «Intimpflege: Wie wasche ich meinen Penis?», «Intimpflege: Wie pflege ich meine Vulva und Vagina?» und «Wie pflege ich meinen After (Po)?» nachlesen.

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Frage Nr. 37817 von 01.02.2024

Hallo!

Was haltet ihr eigentlich von der These von dem Neurowissenschafter Simon LeVay? Dieser meinte ja, dass die Größe des Hypothalamus im Gehirn homosexueller Männer dem einer heterosexuellen Frau gleichen soll & umgekehrt. Ist da was dran oder mittlerweile sogar widerlegt? Danke für eure Arbeit

Unsere Antwort

Diese Theorie ist höchst umstritten und wird von einem Großteil der Forschenden auf diesem Gebiet als viel zu vereinfacht angesehen. Studien über Gehirnareale sind generell sehr spekulativ – denn viele Mechanismen des Gehirns kennen wir nach wie vor nicht, und mittlerweile ist klar, dass Größe oder Aktivierung bestimmter Teile des Gehirns ganz viele verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben kann.

Es gibt zudem viele weitere Probleme mit dieser Forschung. Zum Beispiel ist das Hirnareal, was dort gemessen wurde, generell sehr unterschiedlich groß. Es gibt da also eine große Vielfältigkeit zwischen Personen, egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung. Zum anderen geht diese Forschung immer davon aus, dass sexuelle Orientierung und Geschlecht strikt binär sind – also dass immer nur „das eine“ oder „das andere“ zutreffen kann. Das deckt sich aber nicht mit der Realität sehr vieler Menschen, die ihre sexuelle Orientierung oder auch ihre Geschlechtsidentität als nicht-binär erleben, zum Beispiel bi- und pansexuelle Menschen oder genderqueere Menschen.

Rein biologische Ursachen für diese Dinge finden zu wollen, ist generell fragwürdig, denn sehr wahrscheinlich spielen sowohl Biologie als auch Umwelt hier eine Rolle. Man kann sich auch fragen, wieso wir überhaupt nach „Ursachen“ suchen sollten. Welchen Mehrwert hat das, wenn wir auch einfach akzeptieren können, dass nicht-heterosexuelle Orientierungen genauso normal und gesund sind wie heterosexuelle. 

Diese Antwort gilt auch für Frage 37816.

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Frage Nr. 37790 von 28.01.2024

Hallo,ich bin Mitte 50 und laufe zu Hause gerne nackt durch die Wohnung.Ist das normal?

Unsere Antwort

Ja, daran ist nichts auszusetzen. Es ist schön, dass du dich in deinem Körper scheinbar ziemlich wohlfühlst!

Es gibt ja auch Gemeinschaften von Menschen, die die meiste Zeit nackt miteinander leben. In der westlichen Kultur ist das zwar eher unüblich, aber es gibt auch hier die sogenannten Nudisten oder Naturisten.

Solange du niemanden durch deine Nacktheit belästigst, ist das alles in Ordnung. Stell dich also lieber nicht auffällig ans Fenster, wo viele Leute dich sehen könnten.

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Frage Nr. 37766 von 26.01.2024

Warum machen Leute pornos

Unsere Antwort

Ich verstehe deine Frage nicht ganz. Meinst du, wieso Leute in Pornos mitspielen? Oder warum Pornos generell produziert werden? Grundsätzlich sind Pornos Erregungsquellen. Sie werden also dafür gemacht, die Zuschauer*innen sexuell zu erregen. Solche Darstellungen gibt es wahrscheinlich schon so lange, wie Menschen zeichnen und malen können. Und wenn heute alle Pornos verschwinden würden, würde morgen jemand neue erfinden.

Die Darstellenden können ganz unterschiedliche Gründe dafür haben, in Pornos mitzuspielen. Manche machen es leider nicht freiwillig. Viele aber schon.  Manche finden es eine gute Art, Geld zu verdienen. Anderen macht es einfach Spaß. Wieder andere finden es erregend, andere zu erregen. Schau doch vielleicht mal nach Interviews mit Porno-Darstellenden, wenn dich das näher interessiert.

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Frage Nr. 37744 von 22.01.2024

Ich habe eine etwas merkwürdige Frage. Die meisten Menschen haben XY und XX Chromosomen. Jetzt wurden Skelette mit X XXY und Xyy gefunden. Ich frage mich wussten die Menschen damals das sie anders sind? Weil früher wusste ja niemand von Chromosomen. War es für die Menschen und ihr Leben damals überhaupt wichtig?

Unsere Antwort

Das ist eine interessante Frage. Ich kann sie dir leider nicht wirklich beantworten, denn auch ich kann nicht wissen, was die Menschen damals gedacht und gefühlt haben und was ihnen wichtig war. Man kann davon ausgehen, dass diese chromosomalen Varianzen sich unterschiedlich stark gezeigt haben und somit sicher auch unterschiedlich starken Einfluss auf das Leben der Menschen genommen haben. Denn wir wissen, dass Menschen, die heute mit solchen Varianzen geboren werden, das häufig gar nicht wissen, weil die Auswirkungen zu gering sind. Bei anderen wiederum hat das sehr deutliche und sichtbare Auswirkungen. Ähnlich vielfältig werden die Erfahrungen wohl auch früher gewesen sein. Manche werden es gewusst haben, andere nicht. Vielleicht finden wir durch noch mehr historische Forschung irgendwann heraus, ob und wie das ihr Leben beeinflusst hat.

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Frage Nr. 37724 von 17.01.2024

Ich hab mal ne Frage...
Finde euch sehr nett, kann man euch im Lilli-Büro besuchen oder so? : >
Die Adresse, die im Impressum steht.

Unsere Antwort

Schön, dass du uns besuchen möchtest. Aber ein Besuch im Lilli-Büro geht so nicht. Du musst dir das so vorstellen: Wir arbeiten nicht im Lilli-Büro, sondern online. Das machen wir von unseren eigenen Praxisräumen oder von Zuhause aus. Die Adresse ist für Briefpost und für interne Sitzungen, Versammlungen oder Workshops.

Frage Nr. 37690 von 10.01.2024

ist das anonym

Unsere Antwort

Ja, unser Fragefenster ist komplett anonym. Wir sehen genauso wie du nur die Nummer einer Frage und den Fragetext, wenn eine Frage bei uns ankommt.

Frage Nr. 37677 von 08.01.2024

Hoi
Ich habe täglich starke Angst, dass ich an ME/CFS erkranken könnte. Ich weiss nicht, weshalb genau an dieser schweren Krankheit. Aber der Gedanke, dass ich mich täglich so erschöpft fühle, dass ich nichtmal mehr das Haus verlassen kann, den ganzen Tag nur im Bett liegen könnte und keine Sicht auf Besserung, zudem vereinsamen, weil sich das Leben ja draussen abspielt. Das macht mir noch viel mehr Angst, als Krebserkrankungen o.ä.
Ich habe glaub ich vor allem auch so fest Angst, da häufig ja eine Grippe oder das Coronavirus oder eine andere Infektionserkrankung dem MECFS zugrunde liegt und man ja schnell mal an einer Grippe oder Corona erkrankt. An Krebs kann man sich ja nicht "anstecken". Auch wenn ich ja weiss, dass eine Grippe nicht gleich MECFS bedeuten muss. Aber ich habe trotzdem so grosse Angst, mich mit etwas anzustecken, weil ich so Amgst habe, dass das dann wiederum MECFS oder Longcovid auslösen könnte.
Bin verzweifelt.
LG w/19

Unsere Antwort

Du hast Angst, dass du etwas nicht mehr unter Kontrolle hast und so machtlos ausgeliefert bist. Warum dein Verstand jetzt diese Erkrankung ausgesucht hat und keine andere ist unerheblich. Vielleicht denkt dein Verstand bei Krebs, zum Beispiel, könntest du mehr machen und wärst selber Schuld. Wenn man denkt, dass man an etwas selber Schuld sein könnte, dann bleibt die Macht/Verantwortung bei einem selber und man hat vermeintlich mehr Kontrolle.

Ich würde dir dringend empfehlen mit deiner Angst zu arbeiten. Und wenn du das nicht alleine schaffen solltest, dir therapeutische Hilfe zu suchen.

Du könntest mal beginnen deine Angst als Gefühl zu akzeptieren und sie nicht loswerden zu wollen. Das gelingt am besten, wenn du das Gefühl "Angst" vom Inhalt "CFS" trennst. Das heisst wenn du Angst hast, konzentrierst du dich auf den Körper und schaust, was du da spürst. Das kann alles mögliche sein: Zittern, Herzklopfen, Druck in der Magengegend, Hitze, Kälte usw. Dann bleibst du bei dem was du da fühlst und versuchst das noch genauer zu fühlen: Wo genau ist es, ist es dreidimensional oder zweidimensional, wie gross ist es usw. Dann versuchst du es sich ausbreiten zu lassen. Zum Beispiel bei Druck in der Magengegend versuchst du den Druck im ganzen Bauchraum zu spüren. Bei Zittern kannst du versuchen das Zittern hochzudrehen,so dass du noch mehr zitterst und dann auch wieder runter zu drehen. Wenn du abweichst in deine Gedanken "was passieren wird, wenn du die Erkrankung hast", macht das nichts, dann leitest du aber deine Aufmerksamkeit direkt wieder zurück in deinen Körper und damit ins Spüren.

Mit der Zeit wirst du feststellen, dass du mehr Kontrolle über deine Angst bekommst und damit auch über deinen Körper. Es erfordert aber ständiges üben und dran bleiben. Ich wünsche dir viel Erfolg. Wenn du weitere Fragen dazu hast, kannst du gerne nochmal schreiben mit Angabe der Fragenummer.

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Frage Nr. 37622 von 14.11.2023

Meine Eltern haben beide Bluthochdruck. Meine Oma und mein Opa hatten das. Bekomme ich auch Bluthochdruck und kann ich das verhindern?

Unsere Antwort

Wenn Blutdruck in deiner Familie so häufig vorkommt, ist es schon möglich, dass eine gewisse genetische Veranlagung dazu besteht und deshalb grundsätzlich dein Risiko auch erhöht ist. Allerdings heisst eine familiäre Veranlagung noch nicht, dass man es wirklich bekommt. Denn die Lebensstilfaktoren scheinen einen noch grösseren Einfluss auf das Risiko zu haben als die genetische Veranlagung. Das heisst, dass du das Risiko durch günstige Lebensstilfaktoren sehr stark senken kannst.

In deinem Fall wäre es wichtig, nicht zu rauchen und täglich 7-8 Stunden zu schlafen (oder zumindest so viele Stunden, damit du dich Morgens ausgeruht und frisch fühlst). Du solltest möglichst dein Leben lang ein Normalgewicht haben und dich idealerweise täglich 30 Minuten bewegen (oder pro Woche 3.5 Stunden). Auch die Ernährung hat einen starken Einfluss. Da wäre pflanzenbasierte Kost mit möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln sehr hilfreich. Das heisst möglichst viel frisches Gemüse und Früchte, möglichst wenig verarbeitete Nahrungsmittel wie Mehlhaltige Produkte (Pasta, Pizza, Brot) oder Zuckerhaltige Produkte (Zucker wird leider zu fast allen verarbeiteten Nahrungsmitteln zugemischt). Also möglichst keine Nahrungsmittel aus einer Box, sondern Nahrungsmittel, die auch deine Urgrosseltern als Nahrungsmittel erkannt hätten, das heisst eben möglichst unverarbeitet wie Gemüse und Früchte. Als Stärke-Beilagen lieber Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen etc. als Pasta oder weisser Reis. 

Diese Antwort gilt auch für Frage 37621.

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