Frage Nr. 34763 von 20.03.2022
Hallo Lilli, ich bin 22/m und wohne alleine. Ich bin gerne nackt in meiner Wohnung, oft habe ich dabei eine Erektion, ohne dass ich mich mit der Hand stimuliere. Meine Frage: Ist es strafbar, wenn ich so durch das Fenster gesehen werden kann? Ich pose nicht bewusst vorm Fenster und stelle mich nicht zur Schau, aber es kann halt sein, dass man mich von draußen sieht.
Unsere Antwort
Wir raten dir, vorsichtig zu sein. Falls dich jemand sieht, kann diese Person nicht wissen, ob du dich extra sichtbar ans Fenster gestellt hast oder zufällig. Du weisst aber, wo du stehst und ob man dich sehen kann. Wenn sich jemand gestört fühlt, könnte dir eine Strafanzeige wegen Exhibitionismus blühen. Exhibitionismus ist in der Schweiz ein Antragsdelikt. Es muss innerhalb von 3 Monaten angezeigt sein.
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Frage Nr. 34743 von 16.03.2022
Guten Tag
In welchem Zeitraum muss ich eine Anzeige für sexuelle Belästigung
(Versand vom männlichen Teil per Snapchat) einreichen? Falls ich die Frist verpasst habe, kann ich dann noch was machen oder nur hoffen diese Person hört wirklich auf nach dem Aufmerksam machen?
Freundliche Grüsse
Unsere Antwort
Sexuelle Belästigung ist in der Schweiz ein Antragsdelikt. Lies doch mal den Text unter dem Link. Du hast 3 Monate Zeit eine Strafanzeige zu machen. Genauere Infos bekommst du in unserem Text Verhaltensregeln im Internet.
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Frage Nr. 34688 von 07.03.2022
Hallo.
Mein Partner und ich sind seit 14 Jahren ein paar. Wir haben zwei Kinder 7&3.
in letzter Zeit zieht sich mein Partner total zurück. Er arbeitet zwar überlässt mir aber alle Arbeit mit den Kindern obwohl ich auch arbeite. Er hat alle Kontakte nach außen abgebrochen, spricht MIT niemanden und sperrt sich ganz oft in sein Zimmer ein. Früher haben wir viel gemacht Ausflüge, Sport, Kultur, Restaurants. Das alles will er nicht mehr machen.
Er sagt wegen mir weil ich gestört bin. Überhaupt kam er kein Gespräch mit mir führen. Wenn er mich sieht ,schimpft er nur mit mir was ich wieder falsch gemacht habe ( falsches Essen für die Kinder gekocht, Kind hat falschen Schlafanzug an, mein Hirn ist kaputt weil ich nur am Handy bin ect ) und dann sperrt er sich wieder weg.
Ich frage mich echt was ich verbrochen habe, dass er sich so verhält. Er meint es liegt an mir. Ich versuche nett zu ihm zu sein, aber kann ihm nichts recht machen.
Unsere Antwort
Das klingt wirklich schlimm. Ich finde, du brauchst dringend Unterstützung. Du beschreibst das Verhalten deines Mannes dir gegenüber als respektlos und abwertend. Da verstehe ich, dass dich das fertig macht. Gleichzeitig leiden auch die Kinder darunter.
Daher finde ich es unbedingt nötig, dass du dich an eine Beratungstelle wendest. Weil du mit "ß" schreibst, vermute ich, dass du in Deutschland lebst. Dann schau dir bitte mal diese Website an. Dort findest du Beratungssstellen für Frauen in Beziehungen, wo Gewalt ein Thema ist. In deinem Fall ist das emotionale Gewalt. Mehr dazu findest du in diesem Text über häusliche Gewalt.
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Frage Nr. 34664 von 03.03.2022
Hi, ich bin divers und 17.
Vor ca. zwei Jahren hab ich ein Mädchen kennengelernt und wir sind auf zwei Dates gegangen. Auf dem zweiten Date hat sie mich geküsst was schonmal überraschend kam aber danach wurde es immer schlimmer. Sie hat das denn ganzen Abend gemacht und mich auch unangenehm berührt. Ich habe aber nix dazu gesagt, obwohl ich mich die ganze Zeit unwohl gefühlt hab. Auf dem Weg nachhause hatte ich ein unglaublich schlechtes Gefühl. Danach habe ich mich nicht mehr mit ihr getroffen. Jetzt ist sie allerdings einer Gruppe beigetreten in der ich auch bin und einige meiner Freunde sind scheinbar auch mit ihr befreundet. Meine Freunde wissen aber nichts davon, weil ich bis jetzt nie darüber geredet hab. Ich hab gehofft ich würde es einfach vergessen, aber ich bekomme immer wieder Panik deswegen. Ich habe Angst jetzt noch etwas deswegen zu sagen weil es zwei Jahre her ist. Habt ihr vielleicht eine Idee wie ich jetzt am Besten mit dieser Situation umgehen soll? Ich würde mich über eine Antwort freuen. LG
Unsere Antwort
Du lässt dich sehr lange unter dem Verhalten der jungen Frau leiden. Wir würden dir raten, dich zu äussern. Wie soll die junge Frau wissen, was du magst und was nicht, wenn du nichts sagst. Sie hätte natürlich mal nachfragen können. Überleg mal, ob du dann gesagt hättest, dass sie aufhören soll.
Du wirst nicht allen Menschen, die nicht in deinem Sinn handeln, aus dem Weg gehen können. Und du merkst, wenn du nicht handelst, wird es immer schlimmer. Vor zwei Jahren war es das Verhalten deines Dates, das dir schlechte Gefühle beschert hat. Du hast weder das Date, noch die Gefühle bis heute vergessen. Und aktuell erlebst du die junge Frau als Bedrohung, weil sie in eine Gruppe kommt, in der du ihr begegnen könntest. Das Verhältnis zu deinen Freund*innen, die auch mit ihr Kontakt haben, könnte dadurch auch noch getrübt werden.
Du schreibst: „Ich habe aber nix dazu gesagt, obwohl ich mich die ganze Zeit unwohl gefühlt hab.“ Du fühlst also genau, was du magst und was nicht. Es scheint dir noch nicht so gut zu gelingen, dafür Wörter zu finden. Möglicherweise hast du auch Hemmungen, für dich selbst einzutreten, wenn Andere anders fühlen als du. Du kannst lernen, dich selbst zu vertreten. Wir raten dir dafür zu einer Psychotherapie. In einer Psychotherapie bekommst du sozusagen einen Übungsraum. Du kannst zusammen mit einer Fachperson deine Gefühle ordnen. Du kannst Wörter suchen und finden, die zu deinem Befinden passen. Du kannst ausprobieren, die zu äussern und deine Wirkung abschätzen lernen.
Vielleicht regt dich unser Kapitel «Beziehungen eingehen» an. Auch die Texte «Gefühle ernst nehmen» und «Umgang mit gemischten Gefühlen» könnten für dich interessant sein.
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Frage Nr. 34591 von 06.02.2022
Hallo, Ich (13w) besuche die 7 Klasse eines Gym.
Fast die ganzen Jungs schauen uns Mädchen auf denn Po oder auf die Brüste. -.- Meine Kumpels haben mich schon mal gefragt warum wir unsre Brüste nicht zeigen.
Alle Mädchen ziehen schon keine Shirts mehr an mit weiten Ausschnitt. Manche Jungs fassen mir auch an meine Brust dann bekomm sie zwar eine gefangen aber die machen trotzdem weiter. Unsere Lehrerin macht auch nix. -.- Es ist zwar natürlich aber langsam nervt es. Es lässt zwar ein bisschen nach, weil ich mal mit ihnen geredet habe. Was kann man machen damit sie aufhören?
Unsere Antwort
Das geht gar nicht, dass die Jungs euch an die Brust fassen und so belästigen. Es ist dein gutes Recht, dich dagegen zu wehren. Und du hast dich schon sehr gut für dich eingesetzt.
Da deine Lehrerin nichts unternimmt, empfehle ich dir, weitere Lehrer*innen zu informieren. Habt ihr zum Beispiel Vertrauenslehrer*innen, an die ihr euch bei Problemen wenden könnt? Du könntest auch um einen Termin bei der Schulleitung bitten. Sicher ist: eine erwachsene Person sollte sich darum kümmern, dass die Jungs mit diesem Verhalten aufhören. Du kannst auch deinen Eltern Bescheid sagen und sie bitten, Kontakt zur Schule aufzunehmen.
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Frage Nr. 34584 von 06.02.2022
Soll ich es heute meine Eltern sagen oder wäre es albern, weil es verjährt ist?
Als wir 6, 7 und 8 Jahre alt waren hat uns unser Nachbar, der circa 18 Jahre war öfters in den Keller gerufen und mit seinem Glied an unseren Hintern gerieben. Was er noch gemacht hat, dass weiß ich nicht mehr. Ich habe es bildlich vor Augen und habe es bis heute nicht vergessen. Die anderen Jungs und Mädels wissen heute davon nichts mehr, weil keiner von dem darüber jemals gesprochen hat.
Wir haben es als Spiel gesehen und uns dabei nichts gedacht. Heute weiß ich es natürlich.
Er war sonst ein netter Nachbar und sehr gut mit unseren Eltern befreundet, auch seine ganzen Geschwister. Wir sind heute alle noch miteinander befreundet und er denkt, dass wir es vergessen haben oder hat es selbst vergessen. Soll ich es meinen Eltern erzählen oder wäre es peinlich?
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Wir können dir nicht sagen, ob du mit deinen Eltern reden solltest und auch nicht, ob deine Eltern so ein Gespräch peinlich finden. Das kannst nur du selbst rausfinden. Wir schlagen dir einige Fragen vor, die du dir stellen kannst: Warum möchtest du heute deinen Eltern erzählen, was der Nachbar mit dir gemacht hat? Das solltest du mit dir selbst klären. Da geht es zunächst um dich selbst: Was denkst du selbst heute über deine Erfahrungen? Leidest du unter den Folgen? Bist du empört? Siehst du es immer noch als Spiel an? Ist es eine sexuelle Erfahrung, die dir geschadet hat? Beschäftigen dich die sexuellen Übergriffe noch? Dann geht es um deine Beziehung zu deinen Eltern: Was wünschst du dir von ihnen? Sollen sie erschrecken? Sollen sie Mitleid mit dir haben? Hätten sie damals besser auf dich aufpassen sollen? Sollen sie verstehen, dass du sexuelle Übergriffe erlebt hast? Und schliesslich wird sich dein Gespräch mit deinen Eltern sowohl auf eure Beziehung zueinander auswirken wie auch auf die immer noch bestehende freundschaftliche Beziehung zum Nachbarn. Hast du einen Wunsch, wie sich dein Gespräch auswirken soll?
Es ist ja sicher, dass dich die sexuellen Übergriffe noch beschäftigen. Wir raten dir, dich in einer spezialisierten Opferberatungsstelle beraten zu lassen. Dort kannst du planen, wie du deine Eltern ansprichst. Du kannst überlegen, was du ihnen erzählen möchtest und wie du das am besten formulierst, damit es nicht peinlich wird. Du kannst auch besprechen, was aus dem Gespräch rauskommen soll. Vielleicht findest du in unserem Kapitel «Verarbeitung von sexuellen Übergriffen» weitere Anregungen.
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Frage Nr. 34560 von 04.02.2022
Hey liebes Lilli-Team,
ich (w/32) bin zwischenzeitlich 13 Jahre mit meinem Freund (m/64) zusammen. Unsere Beziehung ist perfekt und wir sind beide absolut zufrieden.
Vor 13 Jahren war ich 19 und er 51 Jahre alt. Er lief mir damals gelegentlich in unserem Dorf über den Weg und hatte erkennbar auch Interesse an mir gezeigt. Ich machte ihm auch immer wieder schöne Augen, weil er mich ebenfalls sehr angezogen hat. Allerdings habe ich ihn nie näher an mich herangelassen, also ihn im letzten Moment in unseren Gesprächen dann immer abgeblockt. Eines abends aber war ich auf dem Nachhauseweg von einer meiner Freundinnen aus einem Nachbardorf. Ich musste die kurze Strecke über einen Weg am Waldrand überwinden, welcher eigentlich nicht beschwerlich ist. Und genau dort lief er mir entgegen und verwickelte mich in ein Gespräch. Ich wollte eigentlich heim und versuchte ihn abzublocken. Und auf einmal hat er mich einfach angepackt und in das Gebüsch gezerrt. Ich war wie versteinert und nicht in der Lage, dem etwas entgegenzusetzen. Im Endeffekt hat er sich an mir befriedigt und vergangen. Ich empfande es in dem Moment als sehr brutal und unangenehm, danach lief er auch einfach weg. In der ersten Zeit nach diesem Vorfall ging es mir absolut nicht gut. Ich fühlte mich sehr schmutzig und habe mich für diesen Moment geschämt.
Nach ein paar Wochen jedoch drehte sich die Lage aber absolut ins Gegenteil. Dieser Vorfall hat mich mit der Zeit immer mehr angezogen und dafür gesorgt, dass ich immer mehr Interesse an ihm entwickelte. Mein Bekanntenkreis konnte das leider nie richtig verstehen, aber meine Gefühle haben sich einfach für ihn extrem entwickelt. Ich habe ihn als männlich, stark und überlegen empfunden, was ich auch heute noch tue.
Und ca. 4 Monaten nach diesem Vorfall habe ich angefanen, nach ihm zu suchen und habe ihn auch schließlich gefunden. Ich habe mit ihm darüber geredet und wir haben uns lange ausgetauscht.
Am Ende sind wir zusammengekommen und im miteinander in seinem Bett gelandet. Wir sind seither, wie auch wie oben geschrieben, bis zum heutigen Tag zusammen. Ich kann mir keinen anderen Mann vorstellen und so etwas wie Gewalt kam auch seither nicht mehr vor. Klar, braucht er seinen Sex und möchte sich befriedigen. Das ist für mich auch absolut verständlich und ich erfülle ihm seine Wünsche gerne.
Ich wollte nur fragen, ob es normal ist, dass ein Mädchen mit einem Mann zusammenkommen, ihn liebt und mit ihm glücklich sein kann, obwohl er sie am Anfang vergewaltigt (ich würde es gerne milder ausdrücken, aber es war objektiv nichts anderes) hat?
Lieben Dank für eure Antwort
Unsere Antwort
Normal meint eigentlich, dass etwas sehr häufig vorkommt. In diesem Sinn ist es nicht normal, dass eine junge Frau mit dem Mann, der sie vergewaltigt hat, eine Partnerschaft eingeht. Du hast das bereits gezeigt bekommen. Dein Bekanntenkreis reagierte befremdet auf deine Partnerwahl. Nun schreibst du, dass du absolut zufrieden bist. Du schreibst aber auch, dass du seine Überlegenheit als männliche Stärke erlebst. Und du schreibst, dass du ihm gern seine sexuellen Wünsche erfüllst. Du hast dich in deiner Beziehung wohl mehr für die Unterwerfung entschieden. Möglicherweise empfindest du das als angenehm.
Überleg doch mal, welchen Platz deine Wünsche und Bedürfnisse in deiner aktuellen Beziehung einnehmen. Und denk auch mal darüber nach, wie sich deine absolute Zufriedenheit zeigt. Wann fühlst du dich so wohl in deiner Beziehung, dass sie für dich perfekt ist.
Damit du dich noch mehr mit Beziehungsfragen beschäftigen kannst, verlinke ich dich mit unserem Kapitel «Beziehungen eingehen» und dem Infotext «Wann ist eine Beziehung schädlich?»
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Frage Nr. 34487 von 24.01.2022
Hallo,
mir wurde eine starke Sozialphobie und mittelgradige Depression diagnostiziert. Ich studiere Psychologie, lese alles über diese beiden Diagnosen und ihre Behandlung, was ich in die Finger kriegen kann und verstehe immer noch nicht, wie ich mir helfen kann. Die Symptome machen mich fertig. Auf der einen Seite bin ich extrem angespannt, kann keinen Blickkontakt halten (dieses Problem habe ich schon lange und irgendwie wird es nicht besser. Auch nicht mit Techniken wie "2 Sekunden in die Augen, auf die Nase und auf den Mund schauen und dann wiederholen") und fühle mich durch alles und jeden bedroht. Auf der anderen Seite, erlebe ich mich als kognitiv langsam, unflexibel, verbringe viel Zeit allein daheim und habe Schwierigkeiten mich morgens überhaupt aus dem Bett zu bewegen oder mich zu duschen.
Meine Vergangenheit ist so beschissen, wie man sie sich anhand dieses Textes vorstellen kann. In der Grundschule war ich immer ein sensibles, aber exzentrisches Kind, dass andere manipuliert und viel gelogen hat. Oft, um bewundert zu werden, aus Eifersucht oder am Spaß dabei, andere aufeinander losgehen zu sehen. Irgendwie war immer schon etwas falsch mit mir. Im Gymnasium wurde ich erst gemobbt und dann ausgegrenzt und kollektiv ignoriert oder beleidigt. Bis ich es dann irgendwann auf eine andere Schule geschafft habe. Auch dort fanden mich die Leute komisch.
Zeitgleich habe ich zuhause nur Terror erlebt. Die folgenden drei Sätze bitte kürzen: [...]
Heutzutage ist die Beziehung zu meinen Eltern besser, aber die Narben sitzen noch tief. Ich schaffe es trotz Therapie nicht, mich von diesen Ereignissen zu emanzipieren. Vielleicht, weil ich nie eine gesunde Baseline hatte, zu der ich zurückkehren kann. Manche Leute kommen aus solchen Erfahrungen mit einer Lernerfahrung und einem dickeren Fell raus. Bei mir gabs statt einer Habituierung eine fucking Sensibilisierung. Im Bezug auf alles. Dafür hasse ich mich. Warum bin ich so eine Pussy? Ich kann nicht zwischen dem, was andere zu mir sagen und meinen eigenen Gedanken unterscheiden. Was andere über mich sagen, sauge ich unbewusst auf und glaube daran. Da ist kein Filter.
Mir wurde von einer Psychiaterin Sertralin verschrieben. Einmal habe ich aus Versehen eine genommen, hatte dann aber extremen Durchfall, Schlafstörungen und vor allem Angst, das Post-SSRI-Syndrom zu kriegen. Psychisch hat es mir aber geholfen, mich wacher, konzentrierter und etwas ausgeglichener zu fühlen. Würdet ihr einem Patienten, der euch all das schildert, was ich bis jetzt geschrieben habe, zur Einnahme von Sertralin raten? Habt ihr Ideen, wie ich mir helfen kann?
Vielen Dank im Vorhinein für eure Antwort!
Unsere Antwort
So wie du schreibst, steckt für mich der Terror von damals noch in deinen Gliedern. Sicherlich ist eine traumatherapeutische Aufarbeitung deiner Kindheit sinnvoll. Das Ziel ist tatsächlich die Emanzipation. Habituierung ist eine gute, aber auch eine heikle Sache. Ich glaube, du hast dich als Kind an ganz vieles ganz Schreckliches gewöhnt. Und vielleicht auch an Dinge, die schlimmer waren als die Schläge und die rohe Gewalt. An subtileren Beziehungsterror, der geprägt hat, wie du mit dir und anderen Menschen umgehst. Das Schlimme wurde für dich normal.
Ich möchte dir ein Buch empfehlen, das ziemlich harte Kost ist: "Brain Talk", von David Schnarch. Das ist ein Buch, das dich zwingt, noch genauer hinzuschauen. Bei den Menschen, mit denen du zu tun hattest und zu tun hast, und bei dir selbst. Ziel ist, dass du erst mal so etwas wie ein Mitgefühl aufbaust mit dem Jungen, der du warst, und für sein unglaubliches Leid und den unglaublichen Terror, den er durchgestanden hat. Dieses Mitgefühl wird dir helfen, besser für dich selbst zu sorgen und klarer und selbstbewusster gegenüber deinen Eltern und anderen Menschen aufzutreten. Ehrlich, statt manipulierend.
Wir schreiben derzeit Texte, die genauer auf diese Themen eingehen. Das passiert im Rahmen unseres Projekts "Gewalt in der Familie". Du wirst sie in ein paar Monaten lesen können. Du kannst uns selbstverständlich auch wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
Zum Sertralin: Wir geben so aus der Ferne keine Empfehlungen für Psychopharmaka an. Aber wir stehen sehr kritisch zur Diagnose Post-SSRI-Syndrom. Gib dazu im Suchfenster bitte 30323 ein. Du findest da eine ausführliche Antwort auf eine Frage zu diesem Thema.
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Frage Nr. 34465 von 19.01.2022
Hallo ich hatte frage 34452
Ich draf niemand sagen das mein onkel mir weh tut, er hat mir ganz klar verboten und gesagt wenn ich es doch tue dann tut er meiner katze und meinen beiden Meerschweinchen was an. Und meine Eltern wissen schon da von, aber sie machen nichts da gegen Weil sie mich nicht lieb haben. Und meine verletzungen in der Vagina sind jetzt schon besser geworden, tut nicht Mehr so weh.
Unsere Antwort
Dein Onkel bringt dich mit seinen Drohungen zum Schweigen. Leider tun dies fast alle Erwachsenen, die sexuelle Übergriffe bei Kindern machen. Und nur durch diese Drohungen verhindern sie eine Strafanzeige bei der Polizei.
Darum haben wir dir in unserer ersten Antwort geschrieben, dass du unbedingt Unterstützung von vertrauenswürdigen Erwachsenen brauchst. Die Erwachsenen, die du ins Vertrauen ziehst, dürfen auf keinen Fall deinen Onkel informieren. Zuallererst müssen du und auch deine Tiere in Sicherheit gebracht werden.
Berater:innen in einer Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt wissen das. Auch die Polizei weiss das. Auch Ärztinnen und Ärzte wissen das. Wichtig ist, dass du nicht nur von den Schmerzen erzählst, die dein Onkel dir macht. Du musst auch sagen, dass er dich bedroht und dass du Angst um deine Tiere hast. In unserem Infotext «Ich vermute, dass jemand einen sexuellen Übergriff erlebt hat - was tun?» findest du Grundregeln für helfende Erwachsenen oder Freund:innen.
Dein Onkel wird nur so lange drohen, solange du tatsächlich schweigst. Sobald seine Straftaten kein Geheimnis mehr sind, wird er nicht wagen, deine Tiere zu verletzen. Dann wäre ja bekannt, dass er nicht nur ein Sexualstraftäter ist, sondern auch noch ein Tierquäler.
Ich verstehe aber gut, wenn du aus Angst den Mund hältst. Ich wünsche dir sehr, dass du zusammen mit einem vertrauenswürdigen Erwachsenen Pläne machen kannst, wie dein Onkel gestoppt werden kann. Auch wenn die Wunden in der Vagina bereits verheilt sind und du nicht mehr so starke Schmerzen hast. Die Straftaten sollen aufhören. Du sollst keine weiteren Schmerzen erleiden.
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Frage Nr. 34452 von 16.01.2022
Hallo, ich bin ein mädchen 11 jahre alt, ich wollte fragen was ich tun kann, ich habe von meinem Onkel verlezungen in der vagina, die habe ich immer wieder seid onkel mir weh tut, aber dieses Mal tut sehr sehr tolle weh und bluten, was kann ich tun,
Unsere Antwort
Du musst unbedingt deine Eltern zu Hilfe rufen. Wenn du Verletzungen an der Vagina hast, brauchst du einen Arzt oder eine Ärztin. Und deine Eltern sind für deine Gesundheit verantwortlich. Sie müssen dafür sorgen, dass du angemessen medizinisch versorgt wirst. Deine Eltern sind auch verpflichtet, dich vor Gewalt und Gefahren zu schützen. Sie müssen dafür sorgen, dass dein Onkel mit den Straftaten aufhört.
Wenn es aus irgendeinem Grund unmöglich ist, deine Eltern zu informieren, rate ich dir, dich an euren Hausarzt oder Hausärztin zu wenden. Du weisst ja sicher, wo die Arztpraxis ist. Wenn das auch nicht möglich sein sollte, geh ins nächste Kinderspital. Dort gibt es Notfallstationen und gut ausgebildete Ärzt*innen, die dich ernstnehmen. In einem Kinderspital gibt es wahrscheinlich auch eine Opferhilfeberatungsstelle für Kinder. Es muss dir ja jemand helfen, damit dein Onkel dir keine Verletzungen mehr zufügt. Auch wenn du nicht in Zürich wohnst, verlinke ich dich mit der Opferhilfe des Kinderspitals in Zürich. In deiner Stadt gibt es sicher auch ein Kinderspital, das dir helfen kann.
Du weisst ja schon, dass dein Onkel dir nicht weh tun darf. Sei mutig und such dir Hilfe. Lass dich nicht einschüchtern. Du bist im Recht.
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Frage Nr. 34439 von 13.01.2022
Hallo lilli , bin männlich und 13 Jahre alt.
Seit Corona verbietet mir meine Mutter alles.
Ich darf nicht mehr mit Freunden abmachen und ausserdem darf ich in auch nicht in der Mensa meiner Schule zu Mittag essen. So bin ich jeden Mittag in der Schule allein. Sie hat ja so Angst, wegen einer schweren Covid Erkrankung. Dabei ist sie geboostert!
Ja gut, mit der aktuellen Situation ist überhaupt nicht zu spassen. Aber selbst als Corona weniger schlimm war, durfte ich überhaupt nichts machen. Höchstens im Sommer 2020 als Corona (praktisch nicht mehr da) durfte ich abmachen. Dies aber auch nur unter strengen Vorlagen. Ich musste eine Maske tragen, der Freund/in auch, nur draussen abmachen, mit völlig übertriebenem Abstand, nicht gemeinsam essen und und und
Diese Verbietung von allem seit 2 Jahren macht mich einfach psychisch völlig kaputt. Vor allem bin ich kurz vor dem Weinen wenn andere Jugendliche völlig unbekümmert zusammen essen, abmachen, das Leben geniessen.
Es ist einfach schrecklich.
Diese Isolation die sie mit mir, meiner Schwester (aber auch mit sich selbst) seit diesem corona scheiss macht, führt einfach zu massiven Spannungen unter uns.
Wir haben immer wieder Krach.
Kürzlich habe ich ihr so blöd, weil ich so verzweifelt war und wir wieder Krach hatten, gesagt, dass ich sie abstechen werde.
Ich habe das überhaupt nicht ernst gemeint.
Ich liebe sie so sehr.
Es ist mir einfach rausgerutscht.
Seit dem sagt sie mir, sie stecke mich in ein Heim oder ich müsse zu meinem schrecklichen Vater. (Mein Vater wohnt in einer anderen Stadt als ich)
Ich habe ihr dann gesagt, dass es mir leidtut und dass sie mir verzeihen soll.
Doch sie ignoriert mich einfach.
So kann das wirklich nicht weitergehen.
Bitte helfen Sie mir.
Lieber Gruss
Unsere Antwort
Du brauchst dringend Hilfe! Dummerweise kennen wir dich nicht, und wir können dich nicht so gut begleiten. Du brauchst jemand, mit dem du öfter reden kannst. Du brauchst eine Person, die dir hilft, aus dieser Situation herauszukommen.
Deine Mutter verhält sich auf eine schlimme Art. Sie unterstützt dich nicht so, wie es eine Mutter eigentlich sollte. Sie macht genau das Gegenteil. Sie sagt Sachen, damit es dir noch schlechter geht.
Du sprichst von einem schrecklichen Vater, also weiss ich, dass du schon früher Schlimmes durchgemacht hast. Es erstaunt mich nicht, dass du von "abstechen" redest (auch wenn du es nicht erst meinst). Möglicherweise hast du schon viel Schlimmes gehört.
Was du erlebst, nennt man häusliche Gewalt. Gewalt muss nicht heissen, dass du Schläge kriegst. Gewalt kann auch heissen, dass Menschen auf eine andere Weise schlecht mit dir umgehen. So wie das deine Mutter tut.
Ich empfehle dir diese Online-Beratung. Sie geht einen Schritt weiter als wir, denn du kannst dich dort einloggen und kannst mit einer Beraterin hin und herschreiben. Du kannst dort auch deinen Wohnort angeben, ohne dass es jemand ausser der Beraterin sieht. Sie kann dir weiterhelfen bei der Suche nach Hilfe an deinem Wohnort. Du kannst sagen, wir von Lilli hätten dir gesagt, du sollst sich bei ihnen melden. Sie kennen uns.
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Frage Nr. 34384 von 05.01.2022
Hallo liebes Team,
ich bin vor einigen Jahren Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden. Da ich bis heute unter den Folgen leide, überlege ich, mich an eine staatliche Beratungsstelle in meinem Kanton zu wenden. Ich weiß jedoch nicht, ob ich den Täter noch anzeigen möchte. Nun habe ich Angst, dass die Beratungsstelle von sich aus den Fall an die Behörden meldet, nachdem ich dort war. Kann das passieren oder ist die Beratungsstelle zur Verschwiegenheit verpflichtet?
Unsere Antwort
Die Opferhilfe-Beratungsstellen ist zu strengster Verschwiegenheit verpflichtet. Ich verlinke dich mal mit einem Infoblatt zur Schweigepflicht der Kantonalen Opferhilfestelle in Zürich. Die spezialisierten OH-Beratungsstellen haben ja den Sinn, dir Ruhe und Zeit zu bieten. Du kannst über deine Erfahrungen reden und dich umfassend über die Möglichkeit einer Strafanzeige informieren. Du erfährst dort auch etwas über die Belastungen, die durch ein Strafverfahren auf dich zukommen.
Da du unter den Folgen des Übergriffs leidest, käme auch die Vermittlung einer spezialisierten Psychotherapeutin in Frage. Wegen der Pandemie kann es sein, dass du nicht sofort einen persönlichen Beratungstermin bekommst. Die Stellen sind aber über Telefon und z.T. über Onlineberatung gut zu erreichen.
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Frage Nr. 34165 von 18.11.2021
Übertreibe ich? Sexuelle Belästigung?
Der Chef meiner Mutter hatte mir 3 mal an den Arsch gepackt, seine Hand durchgehend auf meinem Knie gehabt und extrem ekelige Bemerkungen gemacht, wie „Wenn du mal keinen hast... ruf mich an“
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich fühle mich irgendwie dumm, wenn ich zugebe, dass es mich belastet, da ich „Angst“ habe nur zu übertreiben. ...
Übertreibe ich?
Unsere Antwort
Du übertreibst keineswegs. Genau das ist sexuelle Belästigung. Der Mann bemüht sich überhaupt nicht um deine Zustimmung zu einem sexuellen Austausch. Er interessiert sich nicht für deine sexuelle Stimmung. Er übergeht auch deine Ekelgefühle und deine Angst. Er treibt dich in die Enge und nützt seine Macht aus. Er benimmt sich nicht wie der Arbeitgeber deiner Mutter, sondern so als wärest du sein Eigentum.
Jetzt machen sich Gefühle und Gedanken in dir breit, die dir zeigen, dass du die Berührungen und die Bemerkungen des Mannes sehr unangenehm und als Belästigung erlebst. Nimm deine Gefühle ernst. Niemand darf die Hand auf ein fremdes Knie legen ohne zu fragen.
Es ist typisch, dass die Opfer von Übergriffen an sich selbst zweifeln. Sie nehmen damit innerlich die Rechtfertigungen vorweg, mit der die Täterschaft üblicherweise von den Übergriffen ablenkt. Die Täterschaft minimalisiert: "Das war doch wirklich nicht schlimm. Du bist ja furchtbar empfindlich. Nun übertreib mal nicht. Stell dich doch nicht so an. Ich habe es nur gut gemeint. etc." Oder die Täterschaft schiebt die Verantwortung ab: "Aber du hast doch mit mir geflirtet. Du hast dich doch zu mir gesetzt. Wenn du dich so sexy anziehst, muss ich doch denken, du willst Sex. etc." Oder die Täterschaft stellt sich selbst als Opfer dar und bedauert sich selbst: "Ich bin in einer Krise. Ich reibe mich im Job auf. Ich sorge für alle und niemand gibt mir etwas zurück. Meine Frau hat überhaupt kein Verständnis für mich. Ich fühle mich so einsam. etc." Alle diese Aussagen haben nur ein Ziel: Die Betroffenen sollen Selbstzweifel entwickeln. Mit Selbstzweifeln wehrt man sich nicht, sondern zweifelt an sich selbst.
In unserem Infotext "Was ist sexuelle Belästigung?" erfährst du, was alles zu sexueller Belästigung zählt. Sexuelle Belästigung ist zudem eine Straftat. Interessieren könnte dich auch noch unser Text "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz". Nach dem Obligationenrecht (OR) hat der Arbeitgeber seinen Angestellten gegenüber eine Fürsorgepflicht. Für ihn kann es teuer werden, wenn er seine Angestellten belästigt. In der Schweiz bietet diese Website konkrete Hilfe an.
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Frage Nr. 30007 von 03.06.2020
Vergewaltigung oder einvernehmlicher Sex? Ich bin seit 12 Jahren verheiratet. Sex ist für meinem Mann 1.Priorität in der Ehe. Mir ist die Lust vergangen ,nachdem ich merkte ,dass ich nur sexuell benutzt werde. Er liebt seltene Praktiken.Ich nicht . Das habe ich ihm öfters deutlich gesagt ,dass ich die Art von Handlung mich demütigt und ich mich dabei nicht wohl fühle,ich dass dann nur mache um den Familiefrieden . Er redet so lange ein bis ich der Sache zustimme. Oder er übt psychischen Druck aus, in dem er tagelang schmollt oder im Haus einfach nichts macht ,alles auf mich sitzen läßt. Wenn ich dann ein Wutausbruch erlebe ,empfinden es die Kinder natürlich ,dass ich die Schuldige ,Böse bin . Nun war es wieder so ,ich habe drei Tage lang deutlich "nein" gesagt ,er hat wieder versucht mich zu überreden .Nach dem Motto wie sehr er mich doch liebt und nach so viele Jahren mich immernoch will. Wenn ich es mitmache er dann im Gegenzug alles machen würde was ich bräuchte und will (Familienbesuche ,Ausflüge...) Beim Akt ,anal,mußte ich weinen.Er hat einfach weitergemacht und sagt nur "pssss..." Dann ist er still ohne ein Wort weggegangen und den Tag so beendet als wäre nichts passiert. Ist dieser Vorgang nun sexuelle Gewalt oder nicht?
Unsere Antwort
Ich sehe das so: Dein Partner ist auf bestimmte Sexualpraktiken angewiesen. Dich erregen diese Praktiken nicht. Sie scheinen sogar abstossend für dich zu sein. Wenn du gegen deine Lust und dein Begehren trotzdem mitmachst, fühlst du dich benutzt.
Warum machst du mit? Du schreibst, du machst wegen dem Familienfrieden mit. Für deine Sexualität ist das natürlich nicht zufriedenstellend. Wenn du mit deinem Mitmachen dann auch keinen Familienfrieden erreichst, wirst du dich wiederum benutzt und ausgetrickst fühlen.
Du beschreibst, dass dein Partner bittet, drängelt und fordert. Er setzt sich also sehr für seine Bedürfnisse ein, obwohl er weiss, dass seine Sexualpraktiken für dich unangenehm sind. Wenn er nicht bekommt, was er möchte, antwortet er mit strafendem Rückzug. Von einvernehmlichem Sex kann also keine Rede sein. Du gibst einfach irgendwann nach.
Lies bitte meine Antwort bis jetzt nochmal durch und überleg dir, was dein Anteil daran ist, dass du in dieser Situation bist. Ich sehe das so: Du übergehst Bedürfnisse von dir (kein Analsex), um anderen Bedürfnissen gerecht zu werden (Familienfrieden). Du lässt dich dabei von deinem Partner manipulieren (strafender Rückzug).
Ich kann dir nicht sagen, ob eure sexuellen Kontakte vor einem Gericht als Vergewaltigung beurteilt würden. Sicher ist aber, dass dein Partner seine sexuellen Interessen auf so unangenehme Weise durchsetzt, dass du sehr darunter leidest. Und dass ihm das nichts ausmacht. Das ist nicht strafbar. Es könnte aber für dich ein guter Grund sein, deine eigenen Bedürfnisse und Interessen klarer und eindeutiger zu vertreten. Und ein guter Grund, dich vom manipulativen Verhalten deines Partners nicht so beeindrucken zu lassen – so dass du nicht, wenn dir alles zu viel wird, mit einem Wutausbruch antworten musst – unter dem dann die Kinder leiden.
Um all das zu lernen, empfehle ich dir eine Begleitung. Ich rate dir zu einer Psychotherapie oder einer Beratung. Dort übst du, dich für dich selbst zu entscheiden.
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Frage Nr. 28440 von 06.01.2020
Ich habe letztens Jahr im Sommer eine Freundschaft die seit dem Kindergarten hielt abgebrochen weil meine angeblich beste Freundin mich nur noch bloßgestellt hat und mich schlecht da stehen hat lassen. Ich hab den Kontakt dann abgebrochen woraufhin sie per WhatsApp ihre Freundinnen vorgeschickt hatte die mich dann beleidigt haben weil ich ja so gemein war. Habe alle blockiert. Ein paar Tage später hat sie sich selbst gemeldet und sagte sie würde sich sogar umbringen um unsere Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Ich wollte keinen Kontakt zu ihr. Dann hat sie ebenfalls angefangen mich zu beleidigen und ich hab sie wieder ignoriert. Nun bin ich an einer anderen Schule und sehe sie dementsprechend nicht mehr. Ab und zu schreibt sie Freundinnen von mir, dass die mir sagen sollen sie vermisst mich. Jetzt fühle ich mich schlecht...
War es die falsche Entscheidung den Kontakt abzubrechen? Ich brauche schnell eine Antwort...
Unsere Antwort
Überleg mal, wie du zu dem «Schlecht»-Gefühl kommst? Deine ehemalige Freundin hat dich schlecht behandelt. Als du dich distanziert hast, hat sie ihre Freundinnen angestiftet, dich zu beleidigen. Daraufhin hast du dich verständlicherweise weiter zurückgezogen. Dann hat sie ganz harte Mittel angewendet und mit Selbstmord gedroht.
Sie scheut also nicht davor zurück, dich wirklich schwer zu belasten. Als du - zum Glück - darauf nicht eingegangen bist, ist sie gleich wieder sauer geworden und hat dich beleidigt. Das sieht ja nicht nach Freundschaftsgefühlen aus, sondern mehr nach einem Machtkampf.
Eigentlich sagt sie: «Ich mag dich nicht. Ich werde dich aber dazu zwingen, meine Freundin zu sein.» Das fühlt sich schlecht an! Und es ist ein guter Grund, mit deiner ehemaligen Freundin nicht befreundet zu sein.
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Frage Nr. 28381 von 14.12.2019
Hallo guten Tag.
ich bin männlich und 25 Jahre alt. Darf ich mit 15- oder 16-jährigen Frauen Sex haben?
Freundliche Grüße
Unsere Antwort
Du schreibst nicht, in welchem Land du wohnst. Das Schutzalter ist ganz wichtig bei deiner Frage. Zum Schutzalter gibt es Gesetze. Diese Gesetze sollen junge Menschen vor schlechten Erfahrungen schützen. Erwachsene könnten Jugendliche ausnützen, wenn sie sexuelle Handlungen mit ihnen machen.
Das ist nur ein Beispiel. Es gibt noch andere mögliche Situationen. Deshalb gibt es klare Regeln zum Schutzalter in jedem Land. Sie sollen die Kinder und Jugendlichen schützen und den Erwachsenen ihre Verantwortung aufzeigen.
In der Schweiz sind alle bis 16 im Schutzalter. Für junge Menschen unter 16 dürfen Sexpartner nicht mehr als 3 Jahre älter sein. Deshalb darfst du in der Schweiz nicht mit jungen Frauen Sex haben, die unter 16 sind. Du machst dich sonst strafbar.
Ab 16 kann eine Person in der Schweiz entscheiden, ob sie mit Erwachsenen Sex hat. Es darf aber keine Abhängigkeiten zwischen den beiden Personen geben. Bei Abhängigkeiten hat eine Person mehr Macht als die andere. Das könnte die Person mit mehr Macht ausnützen. Deshalb sind auch sexuelle Handlungen in einem Abhängigkeitsverhältnis verboten. Lehrer, Jugendarbeiter oder Trainer zum Beispiel stehen in so einem Abhängigkeitsverhältnis zu jungen Personen. Dann ist Sex nicht erlaubt. Lies bitte diesen Text. Darin erfährst du noch mehr zur Schweizer Rechtslage.
In Deutschland und Österreich gelten andere Regeln zum Schutzalter. Hier sind Personen bis 14 im Schutzalter. Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren können untereinander Sex haben. Erwachsene ab 21 dürfen keinen Sex mit Jugendlichen unter 16 haben. Da geht es wieder um Abhängigkeiten. Es geht aber auch darum, dass Jugendliche selbst entscheiden sollen. Du darfst niemanden zu Sex drängen oder überreden. Das ist verboten. Ab 16 dürfen junge Menschen in Deutschland und Österreich selbst entscheiden, mit wem sie Sex haben.
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