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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 34912 von 25.04.2022

Hi
Was passiert wenn ich 2 Wochen lang gar nichts esse?
Lg W,17

Unsere Antwort

Zwei Wochen sind eine sehr lange Zeit, um gar nichts zu essen. Dein Immunsystem und deine Organe würden geschwächt werden. Dein Gehirn würde nicht genug Energie bekommen. Du würdest wahrscheinlich merken, dass du schwach, unkonzentriert und müde bist. Dein Körper würde nach 2–3 Tagen anfangen, Muskelzellen und Fettzellen in deinem Körper abzubauen, da er sonst nirgendwo Energie herbekommt. Dein Körper verhindert damit, dass du verhungerst. Das geht aber natürlich nicht für immer. Es kann auch zu schweren Symptomen wie Herzinfarkten oder Organversagen kommen. Das hängt von deinem Gesundheitszustand ab. Noch viel gefährlicher ist es übrigens, nichts zu trinken. Das kann sehr schnell schlimme Folgen haben.

Vielleicht hast du von Menschen gehört, die fasten. Das muss aber sehr gut vorbereitet sein und ärztlich begleitet werden. Das macht man nicht einfach so. Und auch diese Leute machen das meistens nicht so lang wie zwei Wochen.

Ich werde dir das alles jetzt nicht genau biologisch erklären. Das bringt dich nicht weiter. Mich interessiert viel mehr, wieso du das überhaupt wissen möchtest. Vielleicht schreibst du uns dazu nochmal. Wichtig ist: Einfach so zwei Wochen nichts zu essen, ist nicht gesund. Du hörst dann nicht auf deine körperlichen Bedürfnisse. Vielleicht interessiert dich ja unser Kapitel Essprobleme und Essstörungen.

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Frage Nr. 34907 von 24.04.2022

Hallo Lilli!

Ich [m/20 y o] war heute im Schwimmbad. Als ich dann vor dem Anziehen mich Duschen wollte, stand eine Gruppe Jugendlicher [13-15 Jahre] und befriedigten sich gegenseitig. Klar haben sie gesehen dass ich reinkam und sie hörten auf und gingen grinsend raus. Nun die Frage: War das denn Legal? Bzw. Durften sie das in der Dusche wo auch Kinder sind?

lg

ps. Mir war daach sehr unwohl weil ich Menschen beim , naja "Geschlechtsverkehr" war es ja in dem Sinne nicht, Sex gestört habe.

Unsere Antwort

Für die Schweiz gilt: Ein solches Verhalten kann als sexuelle Belästigung angezeigt werden. Genauer gesagt ist es Exhibitionismus – das heißt, jemand nimmt vor einer Person, die das nicht erwartet, eine sexuelle Handlung vor, und die Person fühlt sich dadurch belästigt. Dafür spielt das Alter der Person, vor der das gemacht wird, keine Rolle.

Wenn so etwas wie Selbstbefriedigung vor Personen unter 16 Jahren vorgenommen wird, ist das eine zusätzliche Straftat, da es als eine sexuelle Handlung mit Kindern gilt.

Ich verstehe dein Unwohlsein, aber: Du hast in dieser Situation überhaupt nichts falsch gemacht und auch niemanden „gestört“. Im Gegenteil, du wurdest durch das Verhalten gestört und belästigt.

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Frage Nr. 34879 von 20.04.2022

Hallo liebes Beratungsteam,

nennt mich Marie, ich bin im Erwachsenenalter und mir wurde in der Kindheit ADS diagnostiziert. Ich bin dem mal nachgegangen, da ich im Studium auch Probleme habe.
Ich bin schnell abgelenkt, beim Mathe lernen konnte ich nicht dabei bleiben, da ich es anstrengend fand und Mathe mich nicht so interessiert hat. Das heißt bei interessanten Aufgaben kann ich mich wirklich stundenlang konzentrieren aber sobald etwas langweilig wird, Schweif ich immer in Tagträumerei ab.
Ich habe einen extrem starken Gerechtigkeitssinn, weshalb mich es sehr belastet, wenn Täter keine gerechte Strafe bekommen für ihre Taten oder einfach davonkommen.
Ich hab ne blühende Fantasie und manchmal sprudelnde Ideen.
Zu der Diagnose in der Kindheit: es wurde durch Fragebögen und psychologische Tests und Gespräche abgeklärt. Bin in der Schule u.a mit einer Zettelwirtschaft und verträumtheit aufgefallen.

Ich war und bin immernoch desorganisiert, ich konnte im Studium Kurse nicht beenden, die voraussetzung waren um im neuen Semester den nächsten Kurs zu machen. Anstatt im nächsten Semester dort weiterzumachen bzw. den Kurs nachzuholen, bin ich mit den Kommilitonen mitgegangen und mit denen in den nächsten Kurs gegangen.
Ich kann nur bei Stoff und Tätigkeiten dabeibleiben, wenn ich mich dafür interessiere, bin sehr wissbegierig und stelle bei interessanten Themen viele Fragen.

Meine Frage ist: Was genau steht im ICD 10 Code drin über ADS?
Finde nur ADHS Symptome bei Google. Meine aber ADS
KÖNNTE ich es noch haben?

Mfg Marie

Unsere Antwort

Im ICD-10 findest du unter F98.80 die Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Genauer steht dazu nichts drin. Du findest anderswo bessere Antwort auf die Frage, ob du es noch hast: mit einer Abklärung für AD(H)S bei Erwachsenen. Übrigens können eine blühende Fantasie und sprudelnde Ideen auch als Hyperaktivität gedeutet werden. Dein Kopf ist sozusagen hyperaktiv.

Wichtiger als die Diagnose finde ich aber die Unterstützung bei deinen Problemen. Und die sind ja echt, unabhängig von der Diagnose. Es gibt ja im Internet einige Organisationen, die zum Teil gute Quellen, Links und Adressen angeben. Ich fände es wirklich eine gute Idee, wenn du dir eine gute fachliche Untersützung suchst. Falls du ein bisschen Englisch kannst, empfehle ich dir auch sehr Additude. Das ist eine Schatzkiste an "all you ever wanted to know about ADD - and then some".

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Frage Nr. 34789 von 23.03.2022

Sammelantwort 34789:
Ich habe eine Frage zu meinem medizinischen Befund…

Unsere Antwort

Dies ist eine Sammelantwort für bestimmte Fragen rund um ärztliche Untersuchungen, medizinische Befunde, Laborberichte und so weiter.

Wir bekommen viele Fragen, in denen Personen von uns medizinische Dinge wissen wollen, die am allerbesten die behandelnde Fachperson beantworten kann.
 
Wir verstehen, dass ein ärztlicher Rat oder ein medizinischer Befund sehr verwirrend sein können. Oft habt ihr nach einer Untersuchung noch Fragen. Das ist normal! Aber wir haben die Untersuchung nicht durchgeführt und können daher immer nur Vermutungen anstellen. Das bringt dich nicht weiter.
 
Daher ist das Beste, was du tun kannst, deine Ärztin direkt zu kontaktieren. Ruf an, geh vorbei oder schreib eine E-Mail. Deine Ärztin weiß ganz sicher, was getestet und untersucht wurde, und sie kann dir das erklären.
 
Auch Fragen, die sich aus einer Untersuchung ergeben, klärst du am besten erstmal direkt mit deiner Ärztin. Medizinische Fachpersonen haben eine Aufklärungs- und Informationspflicht. Es ist Teil ihres Jobs, Dinge zu erklären! Und du hast das Recht, solange nachzufragen, bis du alles verstanden hast.
 
Diese Antwort gilt auch für die Fragen 34730, 34734, 36486

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Frage Nr. 34761 von 20.03.2022

Hi
Ich bin weiblich und 17 Jahre alt. Ich erkrankte letzten Herbst schwer an Anorexie und war nun 3 Monate in einer Klinik. Ich habe zugenommen und bin nun auf meinem Normalgewicht, welches ich hatte, als ich noch gesund war. Nun habe ich bis jetzt jede Woche zugenommen und ich habe Angst, dass ich nächste Woche nochmals zugenommen habe und übernächste auch und so weiter. Ich bin jetzt schon auf meinem Höchstgewicht, das ich je hatte. Aber ich habe in Foren gelesen von anderen Betroffenen, dass ihr Stoffwechsel so kaputt war, dass sie nun viel schwerer sind als sie je waren. Kann das wirklich sein? Und was kann ich tun, dass das bei mir nicht passiert?

Unsere Antwort

Dein Stoffwechsel ist nicht kaputt. Es ist auch nicht zwingend so, dass du jetzt ständig weiter zunimmst. Sicher ist dein Körper aber aus dem Gleichgewicht.

Ich würde dir sehr raten, in eine ernährungspsychologische Beratung zu gehen. Das kann dir sehr helfen gegen die Angst, die du jetzt rund um das Thema "Zunehmen" hast. Ausserdem bist du ja nicht aus heiterem Himmel in die Anorexie gerutscht. Ich würde dir empfehlen, das mit einer Fachperson in aller Ruhe genauer anzuschauen.

Ich schlage dir vor, dass du mal der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen AES schreibst. Dort kannst du dich unverbindlich beraten lassen, und sie können dir helfen, eine gute Fachperson zur Unterstützung in deiner Nähe zu finden.

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Frage Nr. 34689 von 07.03.2022

Wenn ich in Konflikten und Streit mit anderen Mensch bin, finde ich es sehr schwer, von der Aggression und dem Selbstbewusstsein des anderen nicht eingeschüchtert zu werden. Gleichzeitig geht mein Selbstwert in den Keller, auch wenn ich weiß, dass ich Recht habe. Was kann ich mir in solchen Situationen sagen, um weniger Angst zu haben und mein Selbstwertgefühl nicht zu sehr vom anderen und dem, was er mir sagt, abhängig zu machen?

Unsere Antwort

Konflikte können nicht mit Streit gelöst werden. Das scheinst du sehr gut wahrzunehmen. Streit ist aggressiv. Und bei Konflikten geht es ja nicht darum, einen Kampf zu gewinnen. Es soll doch ein Konflikt gelöst werden und irgendeine Einigung erreicht werden. Es ist also gar nicht möglich, nicht eingeschüchtert zu sein, wenn jemand versucht, Konflikte mit Angriff und Streit zu lösen. Nicht eingeschüchtert sind nur die, die Kampf wollen.

Gib zuerst einmal deiner Wahrnehmung recht. Deine Schüchternheit und deine Angst sind angemessene Gefühle! Begleite deine Gefühle gut. Wie beruhigst du deine Angst? Könntest du freundlich zu deiner Schüchternheit sein? Könntest du dein Selbstwertgefühl bitten, sich nicht aus dem Staub zu machen? Schliesslich soll es dein Recht vertreten und gleichzeitig die Position deines Konfliktpartners erkennen.

Zuallererst geht es also um die Beruhigung deiner erregten Gefühle. Wenn dir das gelingt, kannst du denken oder auch deinem Konfliktpartner sagen: „Ich werde mit dir nicht streiten.“ Du könntest dich fragen: „Was ist unser Konflikt eigentlich genau?“ Wenn du das weisst, kannst du dich immer noch entscheiden, ob du den Konflikt überhaupt lösen willst. Wenn ja, kannst du deinem Konfliktpartner deine Bereitschaft anbieten, mit ihm nach einer Lösung zu suchen. Wenn er daran auch Interesse hat, könnt ihr jetzt über eine Lösung verhandeln. Wenn er darauf gar nicht eingehen kann, ist er wohl mehr an Streit und Kampf interessiert. Darauf solltest du nicht einsteigen. Sonst werden Angst und Einschüchterung eher wieder grösser.

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Frage Nr. 34603 von 21.02.2022

Habt ihr schon einen Text zur VERTRAULICHEN GEBURT?

Unsere Antwort

Nein, bisher haben wir dazu noch keinen Text. Viele andere Stellen informieren darüber bereits ausführlich. Wir empfehlen zum Beispiel: sexuelle-gesundheit.ch, geburt-vertraulich.de oder gesundheit.gv.at.

Wir sind gerade dabei, einen Text zu schreiben mit Links zu Seiten, die sachlich informieren über die verschiedenen Möglichkeiten bei ungewollter Schwangerschaft.

 

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Frage Nr. 34500 von 26.01.2022

Hallo,

ich bin schon immer recht schlank (bin 1,68m groß und wiege 52kg, 23 Jahre alt). Ich war neulich mit meinem Vater joggen und es hat mir viel Spaß bereitet. Nun überlege ich das öfter zu machen. Ich habe mich aber gefragt ob ich es besser sein lassen soll damit ich nicht abnehme, das will ich auch gar nicht. Es geht mir dabei einfach um den Spaß und nebenbei auch darum dem Körper etwas gutes zu tun. Denkt ihr es ist bedenklich wenn ich 1-2 mal die Woche etwas joggen gehe?

Unsere Antwort

Ich nehme mal an, dass du eine Frau bist. Mit einem BMI von 18.4 bist du untergewichtig. Hast du eine Anorexie? Oder woran liegt dieses Untergewicht?

Es könnte sein, dass es bedenklich ist, wenn du ein bis zweimal pro Woche joggen gehst. Zum einen könntest du abnehmen, weil du nicht weisst, wie du dein Gewicht halten kannst. Zum anderen könntest du abnehmen, weil du in einen "Abwärtsrausch" gerätst, wo das Abnehmen plötzlich ein Ziel wird.

Umgekehrt empfehle ich grundsätzlich Körperbewegung, die ein gutes Körpergefühl gibt. Du sagst ja, du willst dem Körper etwas gut tun. Darum schlage ich folgendes vor: Geh nach Lust und Laune joggen, aber geh auch zu einer Ernährungsberaterin und informiere dich, was du tun kannst, dass du nicht weiter abnimmst (allenfalls sogar zunimmst) und genug von allen Nährstoffen hast. Damit tust du deinem Körper nämlich auch etwas Gutes.

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Frage Nr. 34464 von 19.01.2022

Hey ich habe ganz schlechte Erfahrungen mit Therapeuten gemacht. Kann es auch sein, daß eine Psychotherapie ins negative geht und es einem danach schlechter geht?

Unsere Antwort

Es tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen mit Psychotherapeuten gemacht hast. Und ja, leider kann eine Psychotherapie auch negative Auswirkungen haben, und zwar genau dann, wenn keine gute Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in da ist.

Das heißt aber nicht, dass eine Psychotherapie dir grundsätzlich nicht helfen kann. Gerade, wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast und du dich schlechter fühlst, könnte es hilfreich sein, noch einmal einen neuen Versuch zu starten oder dich an eine Beratungsstelle zu wenden. Denn vielleicht brauchst du Unterstützung, um diese Erfahrungen zu verarbeiten. Du musst nur darauf achten, dass du dich bei dem*der neuen Therapeut*in wirklich wohlfühlst.

Ich weiß nicht genug, um dir mehr zu deiner individuellen Lage sagen zu können. Aber du kannst gern noch einmal schreiben und die Situation näher schildern. Gib dann am besten diese Fragenummer mit an.

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Frage Nr. 34453 von 17.01.2022

Ich war in einer Psychiatrie. (...) Da mir von Tag zu Tag eingeredet wurde, ich hätte bestimmt eine Psychose, fing ich es an zu glauben. Sie sagten sowas wie: eigentlich sollten Sie Halluzinationen haben, obwohl ich da war wegen einer Zwangsstörung. (...)
Ich fing an dem Zeitpunkt an meine Wahrnehmung zu hinterfragen. Sie sagten mir, sie hätten Verdacht auf Stimmen hören. Wenn ich etwas gehört hatte bin ich seitdem jedem Geräusch nachgegangen und habe mir starke Angst gemacht und habe andere hunderte Male gefragt, ob sie das auch gehört haben. Ich bekam immer die Bestätigung dass die Personen echt gesprochen hatten oder der Ton aus einem Patientenzimmer kam.
(...)
Ich habe dann sehr starke Angst bekommen, nicht mehr mir selbst vertrauen zu können, unheilbar krank zu sein und dadurch kein richtiges Leben mehr zu haben. Extremste Angst tatsächlich das alles zu haben. Ich hatte so extreme Angstzustände, dass ich das Gefühl hatte zu fallen und sich nicht festhalten zu können. Diese Angst wurde von verunsicherung zu Verunsicherung schlimmer. Habe mich gegen ärztlichen Rat entlassen. Diese Angstzustände waren im Sitzen extrem schlimm und verbesserten sich, je mehr Bewegung ich hatte. Tanzen hat geholfen. Die andere Klinik widerlegte dann eine Psychose. Meine aktuelle Psychologin sagt, ich hätte keine Psychose gehabt. Das sagten auch sonst mehrere Ärzte und Therapeuten unabhängig voneinander bei denen ich war. Eine Psychose wurde ausgeschlossen.

Ich möchte gerne wissen
1. Was ich tun kann weil ich immernoch darunter leide.
Ich habe das Vertrauen in manche Ärzte verloren

2. Ich hinterfrage immernoch ob das real ist was ich höre und sehe und bekomme immer die Bestätigung, dass die anderen das auch gesehen haben oder das Phänomen kennen, im dunklen einen Stuhl mit Klamotten zu sehen und dann kurz zu denken, dass da jemand säße, weil der Klamottenstuhl im Dunkeln so aussah.

3. Wie kann ich meinem jetzigen Therapeut vertrauen?

4. Wieso hatte ich die Angstzustände? War mein vegetative NS überlastet durch den Stress? Ich hatte mich auch während der Zeit zunehmend immer öfter übergeben müssen.
Auf Angst reagiert mein Körper grundsätzlich mit Spucken.

5. Wieso kamen die Angstzustände?
Und warum wurden die so schlimm?

+++

34454
Was war das was ich da erlebt hab?

Unsere Antwort

Ich habe deine Frage gekürzt, um deine Anonymität zu gewährleisten. Zunächst mal: Du hast ja einiges durchgemacht. Hut ab für alles, was du geleistet hast. Ich werde mich bei meiner Antwort kurzfassen, denn ich weiß einfach zu wenig über dich. Ich sage dir einfach mal, so aus der Ferne, meine Meinung. Dazu noch eine Unklarheit: Du sprichst von deiner aktuellen Psychologin und deinem aktuellen Therapeuten. Ich weiß nicht, wer genau welche Rolle hat. Ich beziehe mich auf die Person, bei der du in Psychotherapie bist.

1) Es ist wichtig, dass du das Erlebnis in der Klinik mit deiner aktuellen Psychologin/dem Therapeuten bearbeitest und verarbeitest. Das war wirklich hart, was du da erlebt hast. Das verstehe ich sehr, dass du das nicht einfach so wegsteckst. Außerdem: Ich finde nicht, dass du Ärzt*innen blind vertrauen solltest. Sie können auch Fehler machen und eine Situation falsch einschätzen. Daher ist es sinnvoll, sich im Zweifelsfall eine Zweitmeinung einzuholen.

2) Das klingt für mich nicht nach Psychose. Menschen mit Psychosen hinterfragen das eher nicht, sondern sie lassen sich oftmals nicht davon überzeugen, dass etwas Einbildung, Wahn, Halluzination ist. Deine Befürchtungen spiegeln hingegen deine Angst- und Zwangsthematik. Und die solltest du unbedingt auch mit deiner Psychologin/dem Therapeuten behandeln.

3) Zwinge dich nicht, den Fachpersonen einfach so zu vertrauen. Du hast deine Gründe, warum du ihnen nicht vertraust. Deine Angst und deine schlechten Erfahrungen passen nicht zu Vertrauen. Du hast keine Pflicht, Fachpersonen zu vertrauen, einfach nur, weil sie Fachpersonen sind. Prüfe die Fachpersonen. Beobachte sie und schau, ob das für dich Sinn macht, was sie machen und sagen. Du hast ein sensibles Gespür für Menschen. Ich empfehle dir auch, dass du sagst, wenn du etwas nicht glaubst oder ihnen nicht traust. Mit dieser Ehrlichkeit wird eher ein offenes, ehrliches Gespräch möglich, und das ist die Grundvoraussetzung für mehr Vertrauen.

4) und 5) Ja: Dein vegetatives Nervensystem war und ist immer ein Teil deines Erlebens und diktiert deine emotionalen Zustände. Und ja: Im großen Stress können die Emotionen völlig überhandnehmen. Das war bei dir so in der Klinik. Das war ausgesprochen belastend, und ich kann mir vorstellen, dass du das mitunter wie ein Trauma erlebt hast. Ich weiß nicht, ob du auch noch irgendwelche Medikamente genommen hast, an die sich der Körper erst gewöhnen musste. Das kann in den ersten paar Wochen der Einnahme je nachdem zu psychisch labilen Zuständen führen. Nochmal: Es ist völlig normal, dass du das, was du erlebt hast, nicht einfach wegsteckst. Gib dir Zeit und geh das sorgfältig an.

Noch was zum vegetativen Nervensystem. Arbeitet deine Psychologin/dein Therapeut auch mit dem Körper? Ich fände das sinnvoll. Du merkst ja, dass Tanzen hilft. Du aktivierst damit den ventralen Vagus, während du im Sitzen eher in eine Anspannung mit übermäßiger Aktivierung des Sympathikus kommst. Wenn du was Körpertherapeutisches machen möchtest, fände ich so etwas wie Somatic Experiencing sinnvoll, eine Atemtherapie, eine Craniosakraltherapie und/oder jemanden, der sich mit der Polyvagaltheorie auskennt. Vielleicht interessiert dich dazu dieser Film.

Diese Antwort gilt auch für Frage 34454.

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Frage Nr. 34429 von 12.01.2022

Ich bin in Psychotherapie. Meine Therapeutin (50) hat schon erwachsene bzw teenagerkinder. Ich selbst (40) habe noch recht kleine Kinder. Meine Tochter ist erst 3. ich beneide meine Therapeutin so um ihre Situation. Ich habe so Angst vor Corona bei meiner Tochter, aber ich kann sie noch nicht impfen, da sie zu jung ist. Meine Therapeutin muss diese Angst nicht haben, da ihre Kinder alle im impfbaren alter sind. Überhaupt scheinen sich ihre Kinder gut entwickelt zu haben. Bei meiner Tochter kann ich noch nicht absehen, wie sie sich entwickelt und wenn sie Corona bekommt, hat sie wohl ein Leben lang mit Spätfolgen zu kämpfen. Ich hätte lieber das Leben meiner Therapeutin ohne so viele Sorgen um meine Kinder.

Unsere Antwort

Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen um deine Kinder machst. Vielen Eltern geht das so, ganz besonders in dieser Pandemiesituation. Die meisten Eltern haben auch Momente, in denen sie sich mal wünschen, dass ihre Kinder schon älter wären. Das ist ganz normal.

Es ist auch normal, sich ab und zu denken, dass man gern mit jemandem das Leben tauschen würde. Wir vergessen dabei aber schnell, dass wir nur einen Ausschnitt des Lebens dieser Person kennen. Gerade bei einer Beziehung wie du sie zu deiner Therapeutin hast, weißt du vieles gar nicht. Ganz sicher hat auch deine Therapeutin Sorgen und Ängste. Fast alle Menschen haben das. Es sind vielleicht nicht dieselben Sorgen, aber dafür eben andere.

Neid, so wie alle Gefühle, ist ein Wegweiser. Er zeigt dir, was du dir wünschst. Du wünschst dir weniger Sorgen. Das ist verständlich und berechtigt. Die Pandemie kannst du nicht beenden, das hast du nicht unter Kontrolle. Du kannst aber lernen, anders mit Sorgen umzugehen, damit sie nicht soviel Raum in deinem Leben einnehmen. Das Gute ist: Du bist bereits in einer Psychotherapie. Das ist ein perfekter Ort, um solche Dinge zu besprechen und anzugehen. Sprich mit deiner Therapeutin über deine Sorgen und auch über deinen Neid auf sie. Gemeinsam könnt ihr neue Strategien erkunden, die dir helfen, Sorgen nicht so übermächtig werden zu lassen.

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Frage Nr. 34418 von 11.01.2022

Liebes Lilli Team
Danke Euch allen für diese tolle Seite. Mich als Mann beschäftigt das Thema Mens und muss bin dadurch sehr unerfahren, da ich noch nie in einer Beziehung war oder aufgeklärt wurde. Nun lebe ich in einer 2er WG mit einer Frau und erlebe das mehr mit. Ich persönlich würde ihre gerne dabei helfen, wenn sie ihre Tage hat. Was würden Sie mir empfehlen? Es ist mir bewusst, dass es hier keine allg. Tipps geben gibt, weil die Mens bei Frauen sehr unterschiedliche Beschwerden entstehen kann.

Unsere Antwort

Es ist toll, dass du dich mehr mit diesem Thema beschäftigen möchtest und die Mens besser verstehen willst. Ich empfehle dir, zunächst unsere Texte über die Menstruation zu lesen.

Wie du richtig sagst, erlebt jede Person die Menstruation ein wenig anders. Es gibt auch Menschen, die gar keine Beschwerden haben und die ihre Menstruation eher als Bereicherung empfinden. Das Beste wäre also, wenn du deine Mitbewohnerin einfach fragst, wie das für sie ist. Dafür braucht ihr allerdings ein gutes Vertrauensverhältnis. Leider wird die Menstruation von vielen nach wie vor als Tabuthema empfunden. Wenn du ihr also zeigen kannst, dass es in Ordnung ist, darüber zu sprechen, kann das schon viel wert sein. Da ich aber deine Mitbewohnerin nicht kenne, kann ich nicht einschätzen, wie sie das findet. Vielleicht möchte sie darüber nicht mit dir sprechen. Das ist ihre Entscheidung.

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Frage Nr. 34387 von 05.01.2022

Hey, ich bin w 14
Es ist fast ein halbes Jahr her wo ich das Gymnasium vesciche und es sind sieben Jahre her, als ich in die Schweiz kam. Meine Muttersprache ist italienisch und ich wünschte es wäre anders. Ich hätte immer Probleme bei der Deutsche Grammatik und mit den Jahren ging es immer besser. Jedoch ist es noch nicht perfekt und ich mache noch viele Fehler. Klassenlehrpersonen sagen mir konstant, dass es Zeit braucht und Übung. Jedoch demotivierä mir die Sache das ich noch so viele Fehler mache...zwar bin ich über eine genügende Note bei Aufsätze, etwa eine 4.5. Aber wenn ich meine Kameraden anschaue, fühle ich mich so klein. Ich habe das Gefühl ich kann einfach nichts machen...Ausserhalb von Deutsch, bin ich auch schlecht in Math....ich bin schlecht bei den Zeitformen in Englisch....ich habe das Gefühl ich bin einfach in alles schlecht und meine Kameraden sind auch in andere fächern nicht die besten, aber ich kann basale Sachen, einfach nicht! Langsam demotiviert mir das.... vielleicht ist es wegen das Wechsel von oberstufe zu Gymnasium? Ich meine, wenn ich zurück schaue auf diese Person die vor zwei jahren die siebte besucht hat, die war auch gerade nicht wahnsinng in der Schule. Zwar war sie immer genügend aber sie hätte sich verbessern können. In der achte war sie aber die beste in der Klasse und vielleicht ist es ja nur eine gewöhnungsache? Es wär immer so das ich mich daran gewöhnen müsste, an eine neue Schule und stufe...ich bin überall über eine 4 das ist zwar gut, aber ich weiss ich kann mehr! Ich muss mehr selbstbewusst sein...oder bin ich einfach schlecht?

Unsere Antwort

Du bist definitiv nicht schlecht. Es ist wirklich beeindruckend, dass du in nur 7 Jahren so viel geschafft hast und in der Schule so gut bist. Deutsch ist eine schwere Sprache und sogar Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist, machen oft Fehler in der Grammatik. Sich mit anderen zu vergleichen, tut nicht gut. Niemand ist genauso wie du und deshalb macht das Vergleichen auch keinen Sinn. Wenn du dich vergleichst, vergisst du, dass du ganz andere Voraussetzungen und Herausforderungen hattest als deine Klassenkameraden. Du bist in ein fremdes Land umgezogen und hast eine ganz neue Sprache gelernt! Und du hast es trotzdem auf das Gymnasium geschafft. Dafür kannst du dich wirklich groß fühlen, nicht klein.

Und du hast selbst gemerkt, es braucht immer etwas Zeit, um sich an eine neue Schule zu gewöhnen. Du bist motiviert und strengst dich an. Mehr kann man nicht erwarten. Gib dir Zeit und versuch, mitfühlender und freundlicher mit dir selbst umzugehen. Stell dir vor, deine beste Freundin oder dein bester Freund würde dir das sagen, was du uns geschrieben hast – wie würdest du mit ihnen sprechen? Was würdest du ihnen sagen?

Vielleicht wäre es gut, wenn du mit jemandem vor Ort über deine Gefühle sprechen könntest. Gibt es an deiner Schule eine Beratung? Oder eine Jugendberatung in deinem Ort? Solche Stellen könnten dir auch helfen, noch weitere Unterstützung für die Schule zu finden, wenn du das möchtest. Du könntest auch einmal auf 147.ch schauen, zum Beispiel auf diese Seite oder auf diese.

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Frage Nr. 34379 von 04.01.2022

Hallo
Ich bin männlich 27. Neulich waren meine Eltern bei mir zuhause. Ich wollte gerade unter die Dusche und ich ging komplett nackt nach oben ins Badezimmer und merkte nicht, dass meine Eltern gerade oben waren. Es war mir höchst unangenehm.

Doch sie sagten mir, ich solle ganz ruhig bleiben und dass ich auch nach dem duschen so bleiben kann wenn ich möchte. In meinem Haus bin ich gerne Nackt. Kann ich auch nackt sein wenn meine Eltern mir sagen dass ich so bleiben darf und sie gar kein Problem damit hätten?

Ich würde sehr gerne Nackt sein wenn meine Eltern sagen, dass sie kein Problem damit hätten auch wenn sie gerade bei mir sind.

Unsere Antwort

Du darfst in deinem eigenen Zuhause nackt sein, wenn du das möchtest. Es ist dein privater Ort. Wenn andere Leute anwesend sind, solltest du natürlich erst klären, ob das für sie auch in Ordnung ist. Deine Eltern haben dir ja ganz klar gesagt, dass es sie nicht stört. Das heißt, alle fühlen sich wohl damit. Ich sehe daher kein Problem.

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Frage Nr. 34361 von 03.01.2022

Hallo liebes Lilli-Team,

ich bin weiblich, 28 Jahre alt und lebe in Deutschland. Erst einmal wollte ich euch sagen, dass ich es ganz toll finde, dass Ihr euch so viel Mühe gibt, alle Fragen so gut Ihr könnt zu beantworten. Ich bewundere euer Engagement.

Nun zu mir. Ich habe ein Problem, dass mich seit einigen Wochen beschäftigt. Da ich niemanden habe, der mir bei meinen Sorgen helfen könnte, möchte ich es an dieser Stelle versuchen, da ihr mir bereits zweimal gute Tipps gegeben habt. Die haben jedoch mit meiner derzeitigen Situation nichts zu tun.

Erst einmal eine gute Sache vorweg. Da ich in meinem jetzigen Job sehr unzufrieden bin, habe ich mich dazu überwinden können, mich an anderer Stelle zu bewerben. Ich habe auch eine Zusage bekommen. Der Job ist wirklich gut. [...] Jetzt aber zu meinem Problem: Seit meiner Kindheit leide ich an psychischen Problemen. Unter anderem Depressionen, einer shizoiden Persönlichkeitsstörung (bitte nicht mit Schizophrenie verwechseln!) und an einer dependenten Persönlichkeitsstörung. Daher bin ich auf den regelmäßigen Besuch bei einem Psychotherapeuten angewiesen.

Zur Zeit besuche ich eine Therapie. Ich habe das Gefühl, dass es mir sehr gut tut. Die Therapiesitzungen finden jetzt und in Zukunft Nachmittags statt. Aufgrund meiner jetzigen Arbeitszeiten kann ich direkt nach der Arbeit zu meinem Therapeuten gehen, ohne dass ich früher Feierabend machen muss. Niemand weiß, dass ich zum Psychologen gehe. Sobald ich jedoch meine andere Stelle antrete, habe ich eine Stunde später Feierabend. Dass heißt, dass ich, obwohl sich mein Therapeut im gleichen Stadtteil aufhält, mindestens eine halbe Stunde früher Feierabend machen muss. Leider kann mein Therapeut mir keinen späteren Termin anbieten. Mir ist zwar bewusst, dass ein Arbeitgeber den Arbeitnehmer für ärztliche Termine freistellen muss, jedoch würde das irgendwann Fragen aufwerfen, wieso ich einmal in der Woche bzw. alle vierzehn Tage früher Feierabend machen muss, abgesehen davon, dass es einen schlechten Eindruck auf mich macht.

Daher bin ich der MEining, dass ich mit meinem neuen Arbeitgeber über meine Situation sprechen muss, was mir wiederum große Sorgen bereitet. Menschen wie ich haben im allgemeinen ein schlechtes Image und gelten als weniger leistungsfähig. Ich habe große Angst, dass ich dadurch meinen Job verlieren werde. Andererseits, weiß ich nicht, ob ich mit der Therapie einfach so aufhören kann, da sie sehr wichtig für mich und meinen Alltag ist. Mit meinem Therapeuten habe ich noch nicht darüber gesprochen, ich habe mich noch nicht getraut.

Was soll ich tun?

Unsere Antwort

Erst einmal vielen Dank für dein Lob. Es freut mich, dass du unsere Antworten bisher hilfreich fandest.

Du beweist viel Mut und Kraft dadurch, dass du eine Therapie machst. Und du merkst, dass es dir hilft. Ich verstehe dennoch deine Sorge. Es ist sehr schade, dass Menschen immer noch Angst davor haben müssen, dass sie benachteiligt werden, wenn ihr Arbeitgeber von ihrer Psychotherapie erfährt. Denn eigentlich verdienen Menschen Respekt und Anerkennung dafür, dass sie an sich arbeiten wollen.

Für die meisten Berufe gilt, dass du deinem Arbeitgeber nicht sagen musst, dass du in psychologischer Behandlung bist. Du kannst den Job also guten Gewissens annehmen. Auch bei anderen gesundheitliche Beschwerden kann es schließlich sein, dass eine Person regelmäßig zu Terminen muss. Zum Beispiel zur Physiotherapie. Natürlich musst du deinem Arbeitgeber aber ankündigen, wenn du früher gehen musst. Sag deinem Chef, dass du regelmäßige Arzttermine wahrnehmen musst und dass ein späterer Termin leider nicht möglich ist. Er darf dann eigentlich nicht fragen, um was es dabei geht. Eine halbe Stunde früher zu gehen, sollte hoffentlich kein großes Problem darstellen. Du kannst deinem Arbeitgeber anbieten, dass du dafür früher kommst oder an einem anderen Tag länger bleibst. Sicher findet sich hierfür eine Lösung. Wenn du Einsatz zeigst und dein Chef mit deiner Arbeit zufrieden ist, wird ihn diese eine Sache vermutlich eher nicht stören.

Ich empfehle dir außerdem sehr, mit deinem Therapeuten darüber zu sprechen. Du schreibst, du hast dich bisher nicht getraut. Wovor hast du Angst? Du stellst eine völlig berechtigte Frage und dein Therapeut wird sicher verstehen, dass dich das beschäftigt. Er kann dir vielleicht noch weitere Tipps geben oder dir helfen, das Gespräch mit deinem Chef vorzubereiten. Dein Therapeut könnte dir auch bescheinigen, dass ein späterer Termin nicht möglich ist. Dann erfährt dein Arbeitgeber aber natürlich, dass du zu einem Psychotherapeuten gehst.

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Frage Nr. 34328 von 08.12.2021

Hallo,
ich bin weiblich und 19 Jahre alt und hatte noch nie Sex und habe auch noch nie einen Jungen geküsst. Ich fühle mich so unnormal deswegen. Ich hätte eigentlich gerne Sex und fühle mich auch bereit dazu, es liegt also nicht daran, dass ich noch warten und "den richtigen" finden will, es hat einfach niemand Interesse an mir.

Ich bin ziemlich schüchtern, und fühle mich auch nicht besonders attraktiv, in der Schule bin ich eher eine Außenseiterin. Ich traue mich auch nicht, einem Jungen zu zeigen, dass ich ihn attraktiv finde, weil ich so große Angst habe, dass der Junge sich über mich lustig macht und es lächerlich findet, dass ich überhaupt dachte, er könne Interesse an mir haben. Das ganze ist mittlerweile ein großes Problem für mich und ich beschäftige mich sehr viel damit, wie ich es schaffen kann, endlich Sex zu haben. Irgendwie wirkt sich das auch ziemlich auf mein eh schon nicht so gutes Selbstwertgefühl aus, weil ich mich unattraktiv und langweilig fühle, weil niemand Interesse an mir hat.

Mit Menschen, die ich nicht so gut kenne, versuche ich diese Themen zu vermeiden, weil ich mich so sehr dafür schäme. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass Menschen erstaunt sind und es komisch finden, wenn ich ihnen erzähle, dass ich noch nie Sex hatte. Ich hab panische Angst vor Momenten, in denen jemand in einer Gruppe fragt, wann die Leute ihr erstes Mal hatten und alle ein Alter sagen und ich sagen muss, dass ich noch nie Sex hatte. Manchmal überlege ich, dann einfach zu lügen und irgendein Alter zu sagen, einfach, um die Reaktionen der anderen zu vermeiden. Ich denke, ich würde mich auch nicht trauen, einem Jungen, mit dem ich Sex habe zu sagen, dass es mein erstes Mal ist, weil es mir so peinlich wäre. Ich habe das Gefühl, dass es mich irgendwie zu einer komischen, unattraktiven und langweiligen Person macht, dass ich noch nie Sex hatte und ich nicht zum club der normalen teenager*innen gehöre.

Und irgendwie weiß ich auch auf einer rationalen Ebene, dass es das beste wäre, mich nicht so unter Druck zu setzen und zu mir zu stehen. Aber finde es richtig schwierig, das auch umzusetzen.

Unsere Antwort

Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das belastet. Gerade in deinem Alter kann man schnell das Gefühl bekommen, dass alle um einen rum schon Sex hatten und sich alles darum dreht. Das stimmt aber nicht. Sehr viele Menschen fangen erst viel später im Leben an, Sex zu haben. Du bist also überhaupt nicht „komisch“ oder „langweilig“, sondern ganz normal. Höchstwahrscheinlich gibt es in deinem Umfeld andere, denen es ganz genauso geht und die vielleicht sogar auch lügen, weil es ihnen peinlich ist. Denn leider haben viele Leute immer noch unsinnige Vorstellungen über Sex.

Sex macht dich nicht zu einem interessanten Menschen. Dinge wie deine Persönlichkeit und deine Interessen machen dich aus – nicht die Tatsache, ob du schon mal Sex hattest oder nicht. Es ist auch nicht peinlich, noch keinen Sex gehabt zu haben. Beim Sex sollte es um Genuss und Spaß gehen und nicht darum, die Erwartungen von irgendwem anders zu erfüllen.

Nun sagst du, dass du gern sexuelle Erfahrungen machen würdest. Das Ziel sollte dabei aber nicht sein, „endlich Sex zu haben“, sondern dein Selbstwertgefühl zu stärken. Du weißt ja eigentlich schon, dass Druck da nicht hilft. Im Gegenteil: Druck und Schamgefühle stehen dir nur im Weg. Denn um Menschen kennenzulernen, hilft es, sich gut und wertvoll zu fühlen. Ich empfehle dir daher sehr, mal die Texte in diesem Kapitel zu lesen.

Wenn unser Selbstwert niedrig ist, dann verstecken wir uns und können uns gar nicht vorstellen, dass jemand anderes uns vielleicht mag, weil wir es selbst nicht tun. Dann merken wir auch oft gar nicht, wenn uns jemand attraktiv findet. Ich bin mir sicher, dass es nicht stimmt, dass „niemand“ an dir Interesse hat. Du bist noch jung und wahrscheinlich hat bisher vor allem deine Schule dein Umfeld geprägt. Das ist aber nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Welt und zudem ein Ausschnitt, in dem die Rollen oft schon fest verteilt sind.

Ich frage mich auch, ob du denn schon sexuelle Erfahrungen mit dir selbst gemacht hast? Selbstbefriedigung ist auch Sex, deshalb nennt man es manchmal auch Solo-Sex. Und es ist eine tolle Möglichkeit, deine eigene Sexualität kennenzulernen und deinen Körper zu erkunden. Das macht nicht nur Spaß, sondern macht dich auch selbstsicherer. Denn dann weißt du schon, was dir gefällt, wenn es irgendwann zu einer sexuellen Situation mit einer anderen Person kommt.

Wenn du mit unseren Tipps nicht weiterkommst, dann wäre eventuell auch eine psychologische Beratung oder Psychotherapie für dich hilfreich. Dort kann man Schwierigkeiten mit dem Selbstwertgefühl gut bearbeiten.

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Frage Nr. 34312 von 05.12.2021

Guten Abend, bin m, 15 und gehe an eine Kantonsschule
Ich kann nicht mehr
Ich bin psychisch völlig am Ende. Ich kann nicht mehr für die Schule lernen. Ich fühl mich völlig leer und ausgebrannt. Dabei möchte ich doch das Gymi schaffen. Aber ich merke, dass es einfach nicht mehr geht.
Wie kann ich mir helfen, und wie kann ich mich wieder aufrappeln zu lernen?
Lg

Unsere Antwort

Das klingt sehr belastend und anstrengend für dich. Es ist richtig, dass du nach Hilfe suchst. Du musst diese Gefühle nicht allein bewältigen. Wissen denn deine Familie und deine Freund*innen, dass es dir so schlecht geht? Bekommst du von ihnen Unterstützung?

Ich höre aus deiner Frage heraus, dass du dir recht viel Druck in der Schule machst. Vielleicht sind dir gute Leistungen so wichtig, dass du deine anderen Bedürfnisse dafür vernachlässigst. Das ist dann ein bisschen so, wie Auto zu fahren bis der Tank leer ist. Irgendwann bleibt das Auto stehen. Ich frage mich daher: Was „tankt“ dich auf? Was gibt dir neue Energie? Was entspannt dich? Vielleicht sind diese Aktivitäten in der letzten Zeit zu kurz gekommen. Das Ziel sehe ich also nicht so sehr darin, dass du gleich wieder lernen kannst, sondern dass du dich besser und ausgeglichener fühlst. Dann wird die Lust zum Lernen auch von ganz allein zurückkommen.

Eine psychologische Beratung oder Psychotherapie könnte dir helfen. Gibt es an deiner Schule eine*n Psycholog*in oder Sozialpädgog*in? Dann wäre das die erste Anlaufstelle. Wenn es sowas nicht gibt, könntest du mal mit deiner*deinem Hausärztin*arzt sprechen. Oder du schaust, ob es in deiner Nähe Beratungsstellen für Jugendliche gibt. Je nachdem wo du wohnst, gibt es unterschiedliche Wege, um an psychologischer Hilfe zu gelangen.

Schreib uns gern wieder, wenn du weitere Fragen hast. Gib dann bitte diese Fragenummer mit an.

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Frage Nr. 34310 von 05.12.2021

Hallo Lillo
Bin m,15
Ich möchte mich ja eigentlich vor dem Virus schützen, doch ich halt es einfach nicht mehr aus. Dieses Corona raubt mir die Lebensfreude. Keine Partys, keine Treffen mit Freunden, keine Liebesbeziehung. Dafür zu Hause herumvegetieren. Das ist nicht die Jugend, die ich mir vorstellte.
Ich fühl mich völlig depressiv. Ich weiss gar nicht mehr, für was man eigentlich noch lebt. Am liebsten würde ich mich jetzt umbringen. Doch das ist nicht der Weg, den ich einschlagen sollte.
Ich bin einfach völlig verzweifelt und weiss nicht mehr, was ich tun soll.
Liebe Grüsse

+++
34309

Hallo Lilli
Bin w, 14
Seit Corona geht es mir völlig schlecht. Ich fühl mich völlig depressiv und denke auch immer wieder an Suizid. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Corona, Corona ich kann nicht mehr.
Wie kann ich mir helfen?
Lieber Gruss

Unsere Antwort

Die Pandemie nimmt viele von uns seelisch sehr mit. Es fühlt sich manchmal an, als würde sich die ganze Welt nur noch darum drehen. Und viele Dinge, die uns  Spaß machen, sind gerade nicht oder nur mit Einschränkungen möglich. Du bist mit diesen Gefühlen nicht allein. Es ist ein guter erster Schritt, uns zu schreiben. Mit wem sprichst du sonst über deine Gefühle? Weiß deine Familie, wie es dir geht? Deine Freund*innen? Reden ist in solchen Situationen enorm wichtig, auch wenn du vielleicht denkst, dass das „nichts bringt“. Reden hilft.

Die Situation kommt dir gerade aussichtslos vor. Das ist sie aber nicht. Du bist erschöpft und frustriert. Wenn es uns so geht, fühlen sich die Dinge immer noch einmal schlimmer an. Versuch Aktivitäten zu finden, die dir hier und jetzt helfen. Die Seite dure schnufe hat dazu sehr viele Tipps zusammengestellt. Überleg auch für dich ganz persönlich: Was kann ich mit meinen Freund*innen trotz Pandemie machen? Videochatten? Spazieren gehen? Online zusammen spielen oder etwas kochen? In den meisten Ländern sind kleinere private Treffen ja wieder erlaubt. Wie könntet ihr solche Treffen gestalten, damit sich alle dabei sicher fühlen?

Versuch auch deine Gedanken ganz bewusst auf Themen zu lenken, die nichts mit Corona  zu tun haben. Finde ein Thema, über das du mehr lernen möchtest. Oder ein neues Hobby. Du fragst dich, „für was man eigentlich noch lebt“. Mach dir eine Liste von Dingen, die dein Leben schön machen. Vielleicht sind das Freundschaften, Familie, Haustiere oder gutes Essen – es können ganz große und ganz kleine Dinge dabeisein. Du könntest auch versuchen, jeden Abend mindestens eine gute Sache zu finden, die an diesem Tag passiert ist und sie aufschreiben. Dann baust du dir über die Zeit eine Sammlung auf, die dich daran erinnert, warum das Leben lebenswert ist.

Wenn du gar nicht mehr weiterweißt und du deine Suizidgedanken nicht kontrollieren kannst, melde dich unbedingt bei einer Notfallstelle, wie z. B. der Telefonseelsorge in Deutschland und Österreich oder beim Telefon 147 in der Schweiz. Diese Stellen sind jederzeit erreichbar. Bei Lilli findest auch viele weitere Adressen, an die du dich wenden kannst.

Such dir am besten auch Hilfe vor Ort. Eine psychologische Beratung oder eine Psychotherapie könnten dir helfen. Besprich das am besten mit deinen Eltern. Je nachdem, wo du wohnst, gibt es unterschiedliche Wege, solche Angebote zu finden.

Diese Antwort gilt auch für Frage 34309. Wir haben die Fragen zusammengefasst, weil sie sich sehr ähnlich sind.

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Frage Nr. 33258 von 03.07.2021

Hey Lilli-Team
Ich bin w 14 und momentan geht es mir sehr schlecht.

Ich habe fast jeden Tag oder regelmässig Streit mit meiner Mutter. Mit Streit ist nichts mit Gewalt oder Agressivität gemeint, sondern eine Art Diskussionen. Es ist zu einem Zeitpunkt gekommen wo wir auch für das kleinste diskutieren.

Das Problem ist, sie hört mir nicht zu. Wenn ich ihr etwas erzähle oder frage dann antwortet sie nicht! Und das irritiert mich, weil es wäre so als würde ich einfach mit der Wand sprechen! Dann sage ich es ihr, "ja wiedereinmal hörst du mir nicht zu" und sie dann "ich habe dich zugehört du hast das und das gesagt" dann wieder ich "ja aber woher sollte ich wissen das du zuhörst, du schaust auf dem handy und gibst kein Antwort" dann wieder sie " und was genau sollte ich dir sagen?" Dann ich:" du könntest mir ja helfen oder tipps geben!"

Dann sagt sie was unlogisches, wo mir nicht nötig ist und dann diskutieren wir. Ich meine mit ihr kann man nicht sprechen und ich muss immer alles alleine lösen und bin immer irritiert. Als mein Vater Zuhause ankommt von der Arbeit, merkt er das etwas mit mir nicht stimmt und fragt meine Mutter. Meine Mutter erzählt aber nicht die ganze Wahrheit, sondern nur ihre version und lässt die wichtigsten Sachen aus! Beispielsweise das diese Diskussionen wegen ihr zustande kommen, da sie mir nicht zuhört und ich mir aus diesem Grund irritiere.

Ich brauche wirklich eure Meinung weil das ist eine scheiss situation.

Unsere Antwort

Ja, die Situation ist wirklich nicht schön. Ich habe ein paar Ideen, was du tun könntest:

1) Statt deiner Mutter Dinge zu erzählen, suche dir andere Menschen, denen du Dinge erzählst. Du kennst deine Mutter gut, und du kennst ihr Verhalten. Überleg mal: Das nächste Mal, wenn du ihr etwas erzählst, weisst du schon, dass sie wie eine Wand sein wird. Und wenn du dann nachhakst, wird sie wieder etwas Unlogisches sagen. Du machst dich ja eigentlich nur fertig, wenn du ihr weiterhin Dinge erzählst. Wen gibt es in deinem Bekanntenkreis? Gibt es andere erwachsene Leute, denen du Dinge erzählen könntest? Mit diesen Leuten könntest du auch über die Probleme mit deiner Mutter reden.

2) Sprich selbst mit deinem Vater. Ich frage mich, warum er deine Mutter fragt, was mit dir los ist. Aus irgend einem Grund fragt er nicht dich. Ich kenne deinen Vater nicht, aber vielleicht will er dich in Ruhe lassen. Aber für dich ist es frustrierend, wenn er nicht erfährt, was aus deiner Sicht abläuft. Daher: Sag es ihm. Vielleicht kann er dir ja mit deiner Mutter helfen.

3) Wenn du weder mit deinem Vater noch und mit anderen erwachsenen Bekannten oder Verwandten reden kannst, empfehle ich dir eine Jugendberatung. Du könntest mal googlen und schauen, was es da in deiner Gegend gibt.

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Frage Nr. 31994 von 27.01.2021

Sammelantwort 31994
Kann die einsicht der Sinnlosigkeit bei zwangsstörungen auch schwinden, wenn man die Zwänge schon sehr lange hat?

Unsere Antwort

Wir sind keine Spezialist*innen zum Thema Zwang. Wir werden deine Fragen nicht mehr beantworten. Du brauchst dringend psychotherapeutische Unterstützung. Ausserdem gibt es Websites mit unterschiedlichen Angeboten und Information zum Thema Zwang. Du könntest dazu «Hilfe bei Zwang» in Google eingeben.

Diese Antwort gilt auch für Frage 31982 und 31983, 31990, 31992, 32001, 31994, 32002, 31980, 32003, 32004, 32005, 32018, 32024, 34615.

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