Frage Nr. 35141 von 06.06.2022
Hi
Mir (w,18) ist jeweils sterbenslangweilig. Ich meine das wortwörtlich; mir ist so langweilig, dass mir beinahe zum sterben zumute ist. Vor allem am Wochenende, wenn ich alleine zu Hause bin und keinen geregelten Alltag habe, da weiss ich einfach nichts mit mir anzufange. Ich sitze den ganzen Tag nur da und starre ins Leere oder auf die Uhr, wartend, dass der Tag endlich vorbei ist. Kolleginnen haben meist keine Zeit und unternehmen nur sehr selten etwas mit mir. Was soll ich bloss tun, ich kann das fast nicht aushalten?
Mit lieben Grüssen
Unsere Antwort
Ich habe den Eindruck, dass du dringend mehr soziale Kontakte brauchst. Wie sieht dein soziales Umfeld denn momentan aus? Hast du Freund*innen? Familie?
Was sind deine Interessen? Um neue Leute kennenzulernen, bietet es sich oft an, Menschen zu finden, die ähnliche Interessen haben wie du. Versuch mal, eine Liste von Aktivitäten zu schreiben, die dir Spaß machen. Gibt es da was, was sich gut in Gruppen, Clubs oder Vereinen machen lässt? Gibt es Veranstaltungen, die du dazu besuchen könntest?
Es kann sich auch lohnen, mal etwas ganz Neues auszuprobieren. Falls du schüchtern bist und es dir schwerfällt, neue Leute anzusprechen, lies doch mal die Texte in unserem Kapitel Ich bin einsam – was tun?
Scheinbar lebst du gerade allein. Hast du mal darüber nachgedacht, stattdessen in eine Wohngemeinschaft zu ziehen?
Darüber hinaus gibt es natürlich auch Dinge, die du allein tun kannst, anstatt nur auf die Uhr zu starren. Wie wäre es, wenn du dir selbst eine Struktur ausdenkst für deine Wochenenden? Du könntest dir selbst einen Plan für den Tag machen. Darin könntest du zum Beispiel festlegen, wann du aufstehen willst, was du zum Mittagessen kochen möchtest, und was du unternehmen möchtest. Denn du kannst auch allein ganz viele Dinge unternehmen: Du kannst in ein Café gehen, einen Spaziergang oder eine Radtour machen, einen Film anschauen, ein Buch lesen, und so weiter. Auch hier hilft dir die Liste mit Aktivitäten, die dir Spaß machen. Eine solche Liste zu haben, macht es leichter, denn dann musst du nicht immer wieder neu anfangen zu überlegen, sondern kannst dir die Liste schnappen und etwas davon auswählen.
Ich frage mich auch, wie du in diese Situation gekommen bist. Seit wann geht es dir so? Bist du umgezogen? Wie hast du deine Zeit vorher verbracht? Ich empfehle dir auch, dich mal bei 147.ch umzuschauen. Dort gibt es viele Tipps und auch eine persönliche Beratung rund um die Uhr per E-Mail, Telefon oder Chat.
Wenn du das Gefühl hast, es nicht mehr auszuhalten und Suizidgedanken hast, melde dich unbedingt bei einer Notfallstelle, wie z. B. der Telefonseelsorge in Deutschland und Österreich oder beim Telefon 147 in der Schweiz. Diese Stellen sind jederzeit erreichbar. Bei Lilli findest auch viele weitere Adressen, an die du dich wenden kannst. Auch an die Polizei kannst du dich in solchen Fällen immer wenden.
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Frage Nr. 35089 von 21.05.2022
Hallo,
Ich (w/18) litt bzw. leide an Magersucht, habe nun aber vor wenigen Wochen mein Normalgewicht erreicht und esse wieder genug. Nun, jetzt wo ich mir das Essen wieder erlaube, kann ich manchmal fast nicht mehr damit aufhören und dann esse ich zB gerade 4 Reihen Schokolade, statt nur eine. Das Problem ist auch, dass ich im Moment noch sehr schnell zunehme, vielleicht weil mein Körper immer noch durcheinander ist. Ich habe jetzt Angst, dass ich vielleicht eine Binge Eating Störung bekommen könnte oder auch sonst noch mehr zunehmen als jetzt schon. Habt ihr Tipps, dies zu verhindern?
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Dein Körper hat durch die Magersucht eine Hungersnot erlebt. Jetzt geht es darum, wieder fit zu werden, und da hilft dir dein Appetit nach. Meine Empfehlung ist: Erlaub deinem Körper, das so zu erleben. Eine Binge-Eating-Störung entsteht dann, wenn wir mit dem Essen emotionale Bedürfnisse befriedigen wollen, die wir mit dem Essen nicht befriedigen können. Bei dir geht es aber vor allem um Hunger. Hunger, der tief in den Knochen sitzt.
Eine Binge-Eating-Störung entsteht auch dann eher, wenn wir uns das Essen nicht gönnen. Wenn wir es also nicht geniessen. Erlaube dir die 4 Reihen Schokolade. Probiere sie zu geniessen. Vielleicht nimmst du jetzt noch einige Kilo zu. Deine Knochen werden dir danken. Dein Menstruationszyklus wird dir danken. Dein Gehirn und alle anderen inneren Organe werden dir danken. Denn sie waren in grosser Not und Gefahr. Wenn du deinem Appetit gelassen gegenüber stehst als gesunde Reaktion auf die überstandene Gefahr, beruhigt er sich auch wieder, und dein Gewicht pendelt sich bei einem gesunden Level ein.
Falls du merkst, dass dich das zu sehr stresst und du keinen gelassenen Umgang damit findest, empfehle ich dir, dass du dich per Email an die Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen AES wendest. Das ist eine sehr gute Beratungsstelle.
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Frage Nr. 35069 von 17.05.2022
Ich bin unendlich traurig und fühle mich einsam. Was soll ich tun?
LG W,18
Unsere Antwort
So allgemein können wir deine Frage nicht beantworten. Wir wissen nicht, wie du lebst. Und kennen dich zu wenig. Da du uns aber diese Frage stellst, gehen wir davon aus, dass dir Gespräche helfen könnten. Darum empfehlen wir dir eine Psychotherapie oder den Besuch einer Beratungsstelle. Psychotherapeut*innen können deine Gefühle verstehen und zusammen mit dir herausfinden, wie du aus dem jetzigen Gefühlstief heraus kommst. Wenn die Wartezeit für eine Psychotherapie sehr lang ist, such doch nach einer Jugendberatungsstelle, einer Frauenberatungsstelle oder einer Familienberatungsstelle in deiner Nähe. Hier ein Link zu Notfallnummern. Vielleicht ist deine Ärztin eine vertrauenswürdige Person und du kannst sie mal ansprechen. Wichtig ist, dass du mit jemandem in Kontakt kommst. Und wenn man keine privaten Freund*innen oder Familienmitglieder hat, muss man auf Professionelle zurückgreifen. Zögere nicht, dir Hilfe zu holen.
Eine kleine Aufgabe könntest du vielleicht jetzt schon mal übernehmen: Bei allen Menschen verändert sich die Stimmung, wenn sie irgendetwas verändern. Du könntest Schwimmen gehen, einmal um den Block wandern, ein Bild malen, etwas besonders Leckeres zubereiten und essen, in ein Museum gehen, einen Film schauen, Musik hören etc. Wenn du etwas unternimmst, wäre deine Aufgabe, genau wahrzunehmen, wie sich deine Stimmung ändert. Dein Problem ist damit nicht gelöst. Aber du richtest deine Aufmerksamkeit auf die Veränderung. Damit merkst du, dass deine Handlungen eine Wirkung haben. Meist hilft das ein wenig. Es ist wichtig, dass du alles, was du für dich tust, wertschätzt. Es kann sein, dass trotzdem deine negativen Gedanken weiter auftreten, zum Beispiel „es nützt ja doch nichts“, „ich bin ja immer noch allein“, „ich bleibe so unendlich traurig“. Dann versuch die Logik zu verstehen: Wenn du schlecht über dich und deine Situation denkst, wirst du das auch so fühlen. Lass also deine Gedanken kreisen. Konzentriere dich aber auf die inneren Veränderungen. Du wirst sicher etwas finden, auch wenn es nur ganz wenig und kaum zu merken ist.
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Frage Nr. 35064 von 17.05.2022
Hi, ich bin non-binär und 19 Jahre alt.
Meine Frage bezieht sich auf Liebe und Beziehung:
Ich bin lesbisch, aber ein Junge meinte er wär ich mich verliebt, weiß aber, dass er keine Chance hat. Wir wollen befreundet sein, aber ich mag das Gefühl auf die Art gemocht zu werden. Es fühlt sich aufregend an, auch wenn ich nichts anderes für ihn empfinde. Nur manchmal vergess ich das und schwelgen in diesem Gefühl, dass ich zurück flirte. Ich bin mir ganz sicher dass ich nicht auf ihn als Person stehe und will ihn nicht ausnutzen.
Was soll ich tun? Kann ich mit ihm befreundet sein, oder sollte ich Abstand halten?
Unsere Antwort
Es ist gut, dass du dir diese Frage stellst. Du zeigst damit, dass du Rücksicht nimmst auf den Jungen und ihn nicht unnötig verletzen willst. Es ist normal, dass es sich gut anfühlt, so gemocht zu werden. Du fühlst dich besonders und wertvoll – das ist einfach ein schönes Gefühl.
Zunächst einmal könntest du überlegen, wieso du mit ihm befreundet sein möchtest. Ist es nur, weil er dir dieses gute Gefühl gibt? Oder gibt es noch mehr, was euch verbindet? Wenn es nur das gemocht werden ist, dann ist das vielleicht tatsächlich nicht fair ihm gegenüber. Aber falls du merkst, dass du ihn als Person und Freund schätzt, dann empfehle ich dir, ihn direkt zu fragen. Sag ihm das, was du uns geschrieben hast. Frag ihn, wie es sich für ihn anfühlt. Frag ihn, wie du dich verhalten kannst, um es ihm nicht schwerer zu machen oder falsche Hoffnungen zu wecken. Mit einer solchen Offenheit erhöht ihr die Chance, dass es mit eurer Freundschaft klappt.
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Frage Nr. 35043 von 16.05.2022
Antwort Zu #34970
Ihr habt bei mir ein paar Denkansätze angestoßen, die ich so noch nicht gesehen habe.
Dies liegt vor allem daran, dass Männer bei meiner Mutter häufig nicht als "majorenne" Wesen gesehen werden.
Bedeutet, Männer sind nach dieser Logik gar nicht fähig zu begreifen, dass sie mit ihren kurzen Haaren einem Klischee entsprechen, sie tun es einfach aus Pflegeleichtigkeit, weil sie die Regeln der Hygiene sowieso nicht beherrschen können.
Dies wird auch immer wieder deutlich, wenn ich davon rede, dass mein Cousin über mir seinen Kram nicht geregelt bekommt, inkl. seine Wohnung nicht sauber halten kann. Das Argument ist klar. Er ist ein Mann. Er kann es eben nicht besser.
Wie sollte ich dann auf die Idee kommen, zu hinterfragen, wieso Männer sich an dem Rollenbild stören könnten, wenn sie nur Entschuldigungen und Vorteile hieraus ziehen, da ein Mann mit langen Haaren ja in der Lage ist, sich zu pflegen.
Meine Intention ist aber weiterhin nicht, mich nur als Frau selbstsicherer zu sehen, sondern auch die Kommunikation zu üben.
Mein Ziel ist es, Konflikte anzusprechen und meinen Standpunkt klar zu verteidigen.
Dies kann man auf mehrere Arten tun. Man kann das Gegenüber provozieren, aufklären oder man kann es zu einer freien Diskussion einladen.
Meistens bevorzuge ich letzteres, aber manchmal ist keine Zeit dazu.
Letztens hatte ich Zeit dazu. Ich habe einen Mann kennengelernt und da es online war, habe ich erstmal kein Bild ins Netz gestellt. So konnte ich austesten, ob er auf meinen Charakter steht. Dann habe ich ich mich irgendwo auf einem öff. Platz ganz normal getroffen, also ohne Schminke etc.
Eigentlich hätte ich gedacht, mit dem riesen Rucksack und dem grün-gestreiften Pulli muss "Mann" jetzt doch mal die Augen kurz von der Frisur wegbekommen.
Aber auch hier kamen wir natürlich wieder auf das Thema, wobei er noch gefragt hat, ob mir die Haare abbrechen.
Super...
Beim zweiten Versuch habe ich mir dann doch mal etwas edleres angezogen. Zumindest einen schwarzen Rock und schönere Schuhe. Je kürzer der Rock, desto magischer der Blickfang, so sagt man. Es scheint zumindest etwas gewirkt zu haben.
Zur Selbstsicherheit gehört immerhin nicht nur, sich im eigenen Körper wohl zu fühlen, sondern auch, selbstsicher auftreten zu können. Das ist es, was mir noch fehlt.
Daher gehe ich gerne oftmals auch mal das Risiko ein, wie ein Steinbock mit den Hörnern zuzuschlagen und meine Kräfte zu messen.
Allerdings ist die jugendliche Naivität trotz meines langsam nicht mehr ganz so jugendlichen Alters noch gut bei mir vorhanden, so dass sich vor allem Menschen vor den Kopf gestoßen fühlen, die doppelt so alt sind.
Die Kunst muss also wohl darin liegen, die Nachricht nicht zur vermitteln, sondern sie auch auf einem Niveau zu vermitteln, das der andere versteht. Manchmal glaube ich, alte Menschen wollen nicht verstehen.
Und junge Menschen wollen sich wörtlich die Hörner abstoßen.
Wie kann ich meine sprachlichen Fähigkeiten so trainieren, dass ich sie noch besser einsetzen kann?
Unsere Antwort
Ist es eine Frage der sprachlichen Fähigkeiten? Du schreibst sehr differenziert. Das lässt darauf schliessen, dass du auch mündlich sehr gute sprachliche Fähigkeiten hast.
Ich glaube, es ist keine Frage der Sprache, sondern eine Frage der Einstellung. Ich finde es super, wie du dich damit auseinandersetzt. Du schreibst, dass deine Mutter eine verachtende Haltung gegenüber Männern hat. Du bist aufgewachsen in einem Milieu, wo Verachtung viel Platz hatte. Da verstehe ich, wenn du immer mal wieder verachtende Blicke auf dir spürst. Kannst du dir auch vorstellen, dass Menschen dir gegenüber wirklich wohlwollende Blicke haben? Das macht es leichter für dich, ihnen gegenüber eine wohlwollende Haltung zu haben.
Eine wohlwollende Haltung bedeutet: Sieh sie als Menschen. Mit Gefühlen und Bedürfnissen. Wenn du dich so einem Mensch gegenüber selbst behaupten möchtest, brauchst du eine offene Haltung gegenüber dem, was in ihm vorgeht. Ein echtes Interesse. Du sagst, manchmal ist keine Zeit für eine freie Diskussion. Ich glaube, dann ist auch nicht der richtige Zeitpunkt, einen Konflikt zu klären. Menschen werden nicht gern unter Druck gesetzt. Dann gehen sie eher in den Widerstand. Dann wollen sie nicht verstehen. Sie werden aber gern eingeladen – abgeholt dort, wo sie stehen. Dafür musst du dich in sie hineinversetzen.
Ich empfehle dir dieses Buch: «Konflikte im Kern gelassen lösen – Die Anatomie des Friedens» vom Arbinger Institute. Falls du Englisch kannst, hier noch das Original: "The Anatomy of Peace".
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Frage Nr. 34912 von 25.04.2022
Hi
Was passiert wenn ich 2 Wochen lang gar nichts esse?
Lg W,17
Unsere Antwort
Zwei Wochen sind eine sehr lange Zeit, um gar nichts zu essen. Dein Immunsystem und deine Organe würden geschwächt werden. Dein Gehirn würde nicht genug Energie bekommen. Du würdest wahrscheinlich merken, dass du schwach, unkonzentriert und müde bist. Dein Körper würde nach 2–3 Tagen anfangen, Muskelzellen und Fettzellen in deinem Körper abzubauen, da er sonst nirgendwo Energie herbekommt. Dein Körper verhindert damit, dass du verhungerst. Das geht aber natürlich nicht für immer. Es kann auch zu schweren Symptomen wie Herzinfarkten oder Organversagen kommen. Das hängt von deinem Gesundheitszustand ab. Noch viel gefährlicher ist es übrigens, nichts zu trinken. Das kann sehr schnell schlimme Folgen haben.
Vielleicht hast du von Menschen gehört, die fasten. Das muss aber sehr gut vorbereitet sein und ärztlich begleitet werden. Das macht man nicht einfach so. Und auch diese Leute machen das meistens nicht so lang wie zwei Wochen.
Ich werde dir das alles jetzt nicht genau biologisch erklären. Das bringt dich nicht weiter. Mich interessiert viel mehr, wieso du das überhaupt wissen möchtest. Vielleicht schreibst du uns dazu nochmal. Wichtig ist: Einfach so zwei Wochen nichts zu essen, ist nicht gesund. Du hörst dann nicht auf deine körperlichen Bedürfnisse. Vielleicht interessiert dich ja unser Kapitel Essprobleme und Essstörungen.
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Frage Nr. 34907 von 24.04.2022
Hallo Lilli!
Ich [m/20 y o] war heute im Schwimmbad. Als ich dann vor dem Anziehen mich Duschen wollte, stand eine Gruppe Jugendlicher [13-15 Jahre] und befriedigten sich gegenseitig. Klar haben sie gesehen dass ich reinkam und sie hörten auf und gingen grinsend raus. Nun die Frage: War das denn Legal? Bzw. Durften sie das in der Dusche wo auch Kinder sind?
lg
ps. Mir war daach sehr unwohl weil ich Menschen beim , naja "Geschlechtsverkehr" war es ja in dem Sinne nicht, Sex gestört habe.
Unsere Antwort
Für die Schweiz gilt: Ein solches Verhalten kann als sexuelle Belästigung angezeigt werden. Genauer gesagt ist es Exhibitionismus – das heißt, jemand nimmt vor einer Person, die das nicht erwartet, eine sexuelle Handlung vor, und die Person fühlt sich dadurch belästigt. Dafür spielt das Alter der Person, vor der das gemacht wird, keine Rolle.
Wenn so etwas wie Selbstbefriedigung vor Personen unter 16 Jahren vorgenommen wird, ist das eine zusätzliche Straftat, da es als eine sexuelle Handlung mit Kindern gilt.
Ich verstehe dein Unwohlsein, aber: Du hast in dieser Situation überhaupt nichts falsch gemacht und auch niemanden „gestört“. Im Gegenteil, du wurdest durch das Verhalten gestört und belästigt.
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Frage Nr. 34879 von 20.04.2022
Hallo liebes Beratungsteam,
nennt mich Marie, ich bin im Erwachsenenalter und mir wurde in der Kindheit ADS diagnostiziert. Ich bin dem mal nachgegangen, da ich im Studium auch Probleme habe.
Ich bin schnell abgelenkt, beim Mathe lernen konnte ich nicht dabei bleiben, da ich es anstrengend fand und Mathe mich nicht so interessiert hat. Das heißt bei interessanten Aufgaben kann ich mich wirklich stundenlang konzentrieren aber sobald etwas langweilig wird, Schweif ich immer in Tagträumerei ab.
Ich habe einen extrem starken Gerechtigkeitssinn, weshalb mich es sehr belastet, wenn Täter keine gerechte Strafe bekommen für ihre Taten oder einfach davonkommen.
Ich hab ne blühende Fantasie und manchmal sprudelnde Ideen.
Zu der Diagnose in der Kindheit: es wurde durch Fragebögen und psychologische Tests und Gespräche abgeklärt. Bin in der Schule u.a mit einer Zettelwirtschaft und verträumtheit aufgefallen.
Ich war und bin immernoch desorganisiert, ich konnte im Studium Kurse nicht beenden, die voraussetzung waren um im neuen Semester den nächsten Kurs zu machen. Anstatt im nächsten Semester dort weiterzumachen bzw. den Kurs nachzuholen, bin ich mit den Kommilitonen mitgegangen und mit denen in den nächsten Kurs gegangen.
Ich kann nur bei Stoff und Tätigkeiten dabeibleiben, wenn ich mich dafür interessiere, bin sehr wissbegierig und stelle bei interessanten Themen viele Fragen.
Meine Frage ist: Was genau steht im ICD 10 Code drin über ADS?
Finde nur ADHS Symptome bei Google. Meine aber ADS
KÖNNTE ich es noch haben?
Mfg Marie
Unsere Antwort
Im ICD-10 findest du unter F98.80 die Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Genauer steht dazu nichts drin. Du findest anderswo bessere Antwort auf die Frage, ob du es noch hast: mit einer Abklärung für AD(H)S bei Erwachsenen. Übrigens können eine blühende Fantasie und sprudelnde Ideen auch als Hyperaktivität gedeutet werden. Dein Kopf ist sozusagen hyperaktiv.
Wichtiger als die Diagnose finde ich aber die Unterstützung bei deinen Problemen. Und die sind ja echt, unabhängig von der Diagnose. Es gibt ja im Internet einige Organisationen, die zum Teil gute Quellen, Links und Adressen angeben. Ich fände es wirklich eine gute Idee, wenn du dir eine gute fachliche Untersützung suchst. Falls du ein bisschen Englisch kannst, empfehle ich dir auch sehr Additude. Das ist eine Schatzkiste an "all you ever wanted to know about ADD - and then some".
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Frage Nr. 34789 von 23.03.2022
Sammelantwort 34789:
Ich habe eine Frage zu meinem medizinischen Befund…
Unsere Antwort
Dies ist eine Sammelantwort für bestimmte Fragen rund um ärztliche Untersuchungen, medizinische Befunde, Laborberichte und so weiter.
Wir bekommen viele Fragen, in denen Personen von uns medizinische Dinge wissen wollen, die am allerbesten die behandelnde Fachperson beantworten kann.
Wir verstehen, dass ein ärztlicher Rat oder ein medizinischer Befund sehr verwirrend sein können. Oft habt ihr nach einer Untersuchung noch Fragen. Das ist normal! Aber wir haben die Untersuchung nicht durchgeführt und können daher immer nur Vermutungen anstellen. Das bringt dich nicht weiter.
Daher ist das Beste, was du tun kannst, deine Ärztin direkt zu kontaktieren. Ruf an, geh vorbei oder schreib eine E-Mail. Deine Ärztin weiß ganz sicher, was getestet und untersucht wurde, und sie kann dir das erklären.
Auch Fragen, die sich aus einer Untersuchung ergeben, klärst du am besten erstmal direkt mit deiner Ärztin. Medizinische Fachpersonen haben eine Aufklärungs- und Informationspflicht. Es ist Teil ihres Jobs, Dinge zu erklären! Und du hast das Recht, solange nachzufragen, bis du alles verstanden hast.
Diese Antwort gilt auch für die Fragen 34730, 34734, 36486
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Frage Nr. 34500 von 26.01.2022
Hallo,
ich bin schon immer recht schlank (bin 1,68m groß und wiege 52kg, 23 Jahre alt). Ich war neulich mit meinem Vater joggen und es hat mir viel Spaß bereitet. Nun überlege ich das öfter zu machen. Ich habe mich aber gefragt ob ich es besser sein lassen soll damit ich nicht abnehme, das will ich auch gar nicht. Es geht mir dabei einfach um den Spaß und nebenbei auch darum dem Körper etwas gutes zu tun. Denkt ihr es ist bedenklich wenn ich 1-2 mal die Woche etwas joggen gehe?
Unsere Antwort
Ich nehme mal an, dass du eine Frau bist. Mit einem BMI von 18.4 bist du untergewichtig. Hast du eine Anorexie? Oder woran liegt dieses Untergewicht?
Es könnte sein, dass es bedenklich ist, wenn du ein bis zweimal pro Woche joggen gehst. Zum einen könntest du abnehmen, weil du nicht weisst, wie du dein Gewicht halten kannst. Zum anderen könntest du abnehmen, weil du in einen "Abwärtsrausch" gerätst, wo das Abnehmen plötzlich ein Ziel wird.
Umgekehrt empfehle ich grundsätzlich Körperbewegung, die ein gutes Körpergefühl gibt. Du sagst ja, du willst dem Körper etwas gut tun. Darum schlage ich folgendes vor: Geh nach Lust und Laune joggen, aber geh auch zu einer Ernährungsberaterin und informiere dich, was du tun kannst, dass du nicht weiter abnimmst (allenfalls sogar zunimmst) und genug von allen Nährstoffen hast. Damit tust du deinem Körper nämlich auch etwas Gutes.
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Frage Nr. 34328 von 08.12.2021
Hallo,
ich bin weiblich und 19 Jahre alt und hatte noch nie Sex und habe auch noch nie einen Jungen geküsst. Ich fühle mich so unnormal deswegen. Ich hätte eigentlich gerne Sex und fühle mich auch bereit dazu, es liegt also nicht daran, dass ich noch warten und "den richtigen" finden will, es hat einfach niemand Interesse an mir.
Ich bin ziemlich schüchtern, und fühle mich auch nicht besonders attraktiv, in der Schule bin ich eher eine Außenseiterin. Ich traue mich auch nicht, einem Jungen zu zeigen, dass ich ihn attraktiv finde, weil ich so große Angst habe, dass der Junge sich über mich lustig macht und es lächerlich findet, dass ich überhaupt dachte, er könne Interesse an mir haben. Das ganze ist mittlerweile ein großes Problem für mich und ich beschäftige mich sehr viel damit, wie ich es schaffen kann, endlich Sex zu haben. Irgendwie wirkt sich das auch ziemlich auf mein eh schon nicht so gutes Selbstwertgefühl aus, weil ich mich unattraktiv und langweilig fühle, weil niemand Interesse an mir hat.
Mit Menschen, die ich nicht so gut kenne, versuche ich diese Themen zu vermeiden, weil ich mich so sehr dafür schäme. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass Menschen erstaunt sind und es komisch finden, wenn ich ihnen erzähle, dass ich noch nie Sex hatte. Ich hab panische Angst vor Momenten, in denen jemand in einer Gruppe fragt, wann die Leute ihr erstes Mal hatten und alle ein Alter sagen und ich sagen muss, dass ich noch nie Sex hatte. Manchmal überlege ich, dann einfach zu lügen und irgendein Alter zu sagen, einfach, um die Reaktionen der anderen zu vermeiden. Ich denke, ich würde mich auch nicht trauen, einem Jungen, mit dem ich Sex habe zu sagen, dass es mein erstes Mal ist, weil es mir so peinlich wäre. Ich habe das Gefühl, dass es mich irgendwie zu einer komischen, unattraktiven und langweiligen Person macht, dass ich noch nie Sex hatte und ich nicht zum club der normalen teenager*innen gehöre.
Und irgendwie weiß ich auch auf einer rationalen Ebene, dass es das beste wäre, mich nicht so unter Druck zu setzen und zu mir zu stehen. Aber finde es richtig schwierig, das auch umzusetzen.
Unsere Antwort
Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das belastet. Gerade in deinem Alter kann man schnell das Gefühl bekommen, dass alle um einen rum schon Sex hatten und sich alles darum dreht. Das stimmt aber nicht. Sehr viele Menschen fangen erst viel später im Leben an, Sex zu haben. Du bist also überhaupt nicht „komisch“ oder „langweilig“, sondern ganz normal. Höchstwahrscheinlich gibt es in deinem Umfeld andere, denen es ganz genauso geht und die vielleicht sogar auch lügen, weil es ihnen peinlich ist. Denn leider haben viele Leute immer noch unsinnige Vorstellungen über Sex.
Sex macht dich nicht zu einem interessanten Menschen. Dinge wie deine Persönlichkeit und deine Interessen machen dich aus – nicht die Tatsache, ob du schon mal Sex hattest oder nicht. Es ist auch nicht peinlich, noch keinen Sex gehabt zu haben. Beim Sex sollte es um Genuss und Spaß gehen und nicht darum, die Erwartungen von irgendwem anders zu erfüllen.
Nun sagst du, dass du gern sexuelle Erfahrungen machen würdest. Das Ziel sollte dabei aber nicht sein, „endlich Sex zu haben“, sondern dein Selbstwertgefühl zu stärken. Du weißt ja eigentlich schon, dass Druck da nicht hilft. Im Gegenteil: Druck und Schamgefühle stehen dir nur im Weg. Denn um Menschen kennenzulernen, hilft es, sich gut und wertvoll zu fühlen. Ich empfehle dir daher sehr, mal die Texte in diesem Kapitel zu lesen.
Wenn unser Selbstwert niedrig ist, dann verstecken wir uns und können uns gar nicht vorstellen, dass jemand anderes uns vielleicht mag, weil wir es selbst nicht tun. Dann merken wir auch oft gar nicht, wenn uns jemand attraktiv findet. Ich bin mir sicher, dass es nicht stimmt, dass „niemand“ an dir Interesse hat. Du bist noch jung und wahrscheinlich hat bisher vor allem deine Schule dein Umfeld geprägt. Das ist aber nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Welt und zudem ein Ausschnitt, in dem die Rollen oft schon fest verteilt sind.
Ich frage mich auch, ob du denn schon sexuelle Erfahrungen mit dir selbst gemacht hast? Selbstbefriedigung ist auch Sex, deshalb nennt man es manchmal auch Solo-Sex. Und es ist eine tolle Möglichkeit, deine eigene Sexualität kennenzulernen und deinen Körper zu erkunden. Das macht nicht nur Spaß, sondern macht dich auch selbstsicherer. Denn dann weißt du schon, was dir gefällt, wenn es irgendwann zu einer sexuellen Situation mit einer anderen Person kommt.
Wenn du mit unseren Tipps nicht weiterkommst, dann wäre eventuell auch eine psychologische Beratung oder Psychotherapie für dich hilfreich. Dort kann man Schwierigkeiten mit dem Selbstwertgefühl gut bearbeiten.
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Frage Nr. 33258 von 03.07.2021
Hey Lilli-Team
Ich bin w 14 und momentan geht es mir sehr schlecht.
Ich habe fast jeden Tag oder regelmässig Streit mit meiner Mutter. Mit Streit ist nichts mit Gewalt oder Agressivität gemeint, sondern eine Art Diskussionen. Es ist zu einem Zeitpunkt gekommen wo wir auch für das kleinste diskutieren.
Das Problem ist, sie hört mir nicht zu. Wenn ich ihr etwas erzähle oder frage dann antwortet sie nicht! Und das irritiert mich, weil es wäre so als würde ich einfach mit der Wand sprechen! Dann sage ich es ihr, "ja wiedereinmal hörst du mir nicht zu" und sie dann "ich habe dich zugehört du hast das und das gesagt" dann wieder ich "ja aber woher sollte ich wissen das du zuhörst, du schaust auf dem handy und gibst kein Antwort" dann wieder sie " und was genau sollte ich dir sagen?" Dann ich:" du könntest mir ja helfen oder tipps geben!"
Dann sagt sie was unlogisches, wo mir nicht nötig ist und dann diskutieren wir. Ich meine mit ihr kann man nicht sprechen und ich muss immer alles alleine lösen und bin immer irritiert. Als mein Vater Zuhause ankommt von der Arbeit, merkt er das etwas mit mir nicht stimmt und fragt meine Mutter. Meine Mutter erzählt aber nicht die ganze Wahrheit, sondern nur ihre version und lässt die wichtigsten Sachen aus! Beispielsweise das diese Diskussionen wegen ihr zustande kommen, da sie mir nicht zuhört und ich mir aus diesem Grund irritiere.
Ich brauche wirklich eure Meinung weil das ist eine scheiss situation.
Unsere Antwort
Ja, die Situation ist wirklich nicht schön. Ich habe ein paar Ideen, was du tun könntest:
1) Statt deiner Mutter Dinge zu erzählen, suche dir andere Menschen, denen du Dinge erzählst. Du kennst deine Mutter gut, und du kennst ihr Verhalten. Überleg mal: Das nächste Mal, wenn du ihr etwas erzählst, weisst du schon, dass sie wie eine Wand sein wird. Und wenn du dann nachhakst, wird sie wieder etwas Unlogisches sagen. Du machst dich ja eigentlich nur fertig, wenn du ihr weiterhin Dinge erzählst. Wen gibt es in deinem Bekanntenkreis? Gibt es andere erwachsene Leute, denen du Dinge erzählen könntest? Mit diesen Leuten könntest du auch über die Probleme mit deiner Mutter reden.
2) Sprich selbst mit deinem Vater. Ich frage mich, warum er deine Mutter fragt, was mit dir los ist. Aus irgend einem Grund fragt er nicht dich. Ich kenne deinen Vater nicht, aber vielleicht will er dich in Ruhe lassen. Aber für dich ist es frustrierend, wenn er nicht erfährt, was aus deiner Sicht abläuft. Daher: Sag es ihm. Vielleicht kann er dir ja mit deiner Mutter helfen.
3) Wenn du weder mit deinem Vater noch und mit anderen erwachsenen Bekannten oder Verwandten reden kannst, empfehle ich dir eine Jugendberatung. Du könntest mal googlen und schauen, was es da in deiner Gegend gibt.
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Frage Nr. 31994 von 27.01.2021
Sammelantwort 31994
Kann die einsicht der Sinnlosigkeit bei zwangsstörungen auch schwinden, wenn man die Zwänge schon sehr lange hat?
Unsere Antwort
Wir sind keine Spezialist*innen zum Thema Zwang. Wir werden deine Fragen nicht mehr beantworten. Du brauchst dringend psychotherapeutische Unterstützung. Ausserdem gibt es Websites mit unterschiedlichen Angeboten und Information zum Thema Zwang. Du könntest dazu «Hilfe bei Zwang» in Google eingeben.
Diese Antwort gilt auch für Frage 31982 und 31983, 31990, 31992, 32001, 31994, 32002, 31980, 32003, 32004, 32005, 32018, 32024, 34615.
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Frage Nr. 28934 von 16.02.2020
Sammelantwort 28934:
Hallo Lilli,
ich habe eine Frage...
Unsere Antwort
Dies ist eine Sammelantwort. Wir bekommen immer wieder solche und ähnliche Fragen gestellt.
Meist geht es um ein sehr konkretes Thema. Du hast dich möglicherweise schon dazu schlau gemacht. Du warst bei Fachpersonen wie Ärzt*innen oder wir haben dir bereits ausführlich eine Antwort dazu geschrieben. Trotzdem kommt das Wissen nicht ganz bei dir an. Du zweifelst vielleicht weiterhin. Oder du möchtest dich vielleicht nochmals rückversichern. Oder du willst es noch genauer wissen bis in alle Feinheiten.
Stell dir vor, dass wir dir jede deiner Fragen beantworten würden. Du denkst vielleicht, du könntest dich erst dann beruhigen. Letztlich brauchst du so aber immer wieder eine Antwort von uns oder anderen Fachpersonen. Vermutlich wirst du immer mal wieder unsicher sein. Stell dir nun etwas anderes vor: Du machst die Erfahrung, dass du dir selbst weiterhelfen kannst. In dem Fall bekräftigst du dich darin, dass du auf dich selbst vertrauen und eine Lösung finden kannst. Dazu möchten wir dich ermutigen.
Haben wir deine Frage oder eine sehr ähnliche Frage schon mal beantwortet? Dann lies bitte die Antwort mit der entsprechenden Fragennummer erneut durch.
Vielleicht denkst du, dass es dir bei deiner Frage nur an Wissen fehlt. In vielen Fällen hilft das Wissen allein aber nicht weiter. Es braucht vielmehr, dass du neu auf die Sache schaust. Du schaust dann nicht mehr voller Sorgen drauf sondern realistisch. Was hilft dir dabei, dass du realistisch drauf guckst? Wie übst du dich darin? Demnach könntest du sorgenfreier handeln. Dabei lernst du, wie du die Situation einschätzen und bewältigen kannst. Hast du in einer vorherigen Antwort bereits Tipps bekommen? Wir geben in unseren Antworten sehr genaue Tipps, wie du mit dem bestimmten Thema umgehen kannst. Vom Lesen allein kommst du aber nicht weiter. Dazu musst du dein Verhalten ändern und neue Verhaltensweisen einüben. Das Thema deiner Angst ist Schwangerschaft? Dann informiere dich bitte in diesem Text, wie du diese Angst vor Schwangerschaft überwinden kannst.
Vielleicht ist dein Thema allgemein sehr grosse Angst. Du weisst wahrscheinlich schon, dass deine Angst irgendwie überrissen ist. Vielleicht suchst du nach immer neuen Möglichkeiten, wie etwas Schlimmes eintreten könnte. Dabei weisst du, dass das eigentlich völlig unwahrscheinlich ist. Du willst die Angst besiegen? Dann lerne, dich selbst zu beruhigen. Ausatmen ist der schnellste Trick, dich zu beruhigen. Ich empfehle dir dazu diese Atemtipps für Männer oder diese Atemtipps für Frauen. Es gibt viele weitere Tipps und Wege, Angst zu überwinden. Dir gelingt das allein nicht? Dann schau dich mal auf Websites um mit Tipps zur Angstbewältigung, zum Beispiel bei der Deutschen Angst-Hilfe.
Vielleicht fühlst du dich ziemlich allein und hilflos. Wir sind eine anonyme Online-Beratung und können dich nicht so gut begleiten. Du wünschst dir Begleitung? Dann empfehlen wir, dass du dir eine Beratung oder eine Psychotherapie suchst. Schau dazu bitte mal in diese Linkliste. Es kann auch sein, dass du bereits therapeutische Unterstützung erhalten hast. Vielleicht war die Person nicht geeignet. Dann empfehlen wir dir, dass du dich nach jemand neuem umschaust. Aber auch die beste Fachperson kann deine Probleme nicht für dich lösen. Sie kann dich nur dabei unterstützen, dass du dir selbst hilfst.
Wir empfehlen dir: setze alles daran, dich selbst stärker zu machen. Lerne, die Zügel selbst in der Hand zu haben. Das ist für dein Selbstwertgefühl das Beste. Dann machst du die Erfahrung, dass du dir selbst weiterhelfen kannst. Und so kriegst du ein Gefühl von Kontrolle über dich und dein Leben. Und schliesslich: Du hast ganz viele Stärken und Ressourcen. Es lohnt sich, dass du die weiter ausbaust. Wir empfehlen dir dazu diesen Text für Männer oder diesen Text für Frauen.
Es hilft dir nicht, wenn du dich immer rückversicherst. Hast du aber weiterhin Fragen, wie du mit deiner Angst umgehen kannst? Dann schreib uns bitte wieder und gib die Nummer deiner letzten Frage an.
Diese Antwort gilt für die Fragen 29145, 29223, 29228, 29229, 29230, 29231, 29234, 29238, 29262, 29290, 29319, 29385, 29414, 29468, 29517, 29648, 29649, 29689, 29721, 29722, 29757, 29803, 29816, 29866, 29916, 29917, 29926, 29946, 29974, 30047, 30108, 30128, 30392, 30412, 30413, 30414, 30438, 30546, 30559, 30609, 30624, 30955, 30994, 31573, 32006, 32042, 32417, 32423, 32885, 32926.
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Frage Nr. 28359 von 10.12.2019
Liebes Lilli Team
Vielen Dank für eure informative Seite! Ihr macht eine wirklich gute Arbeit =)
Ich hätte eine kleine Frage, oder besser gesagt ein Problem. Ich bin jetzt fast 27 und studiere an der Uni. Ich musste in meinem Leben die Schule sehr oft wiederholen - Ich bin aus dem Gymi geflogen, habe die Matur nachgeholt, habe dann ein Studium begonnen, das Basisjahr jedoch zweimal nicht bestanden. Dann mein neues Studium. Ich bin zwar sehr glücklich mit dem Studium, und ich weiss dass ich es schaffen werde, trotzdem musste ich auch hier wieder wiederholen, und werde voraussichtlich mit knapp 30 fertig sein. Grundsätzlich ist meine Lage sehr gut, meine Eltern sind stolz auf mich und unterstützen mich 100%. Theoretisch bin ich auch sehr glücklich.
Das Problem ist nun, dass Leute halt nunmal ein bisschen gemein reagieren, wenn sie merken dass ich so lange noch zuhause wohne und keinen anständigen Lohn nach hause scheffle (mache aber Sommerjobs). Dies zieht mich jedesmal sehr runter, und befeuert meine Angst nach dem Studium keinen Job zu finden, da ich für Ausbildung 5 Jahre länger brauchte als die Anderen. Ich bin nunmal sehr verträumt, und brauchte enorm lange dies in den Griff zu bekommen. Ich habe mich noch nie auf ADHS abklären lassen, erfülle jedoch alle "typischen" Kriterien. Jetzt wollte ich natürlich von euch wissen, ob jemand von euch in seine/ihre Kristallkugel schauen könnte, und mir versichern kann dass schon alles gut wird? ;) Oder mich einfach in der Annahme bestätigen, dass Menschen nunmal gerne gemein sind, sobald sie sich über jemand besser stellen können? ;)
Unsere Antwort
Vielen Dank für dein Lob. Das freut uns sehr! 
Ich finde, du kannst stolz auf dich sein. Du kannst dir dazu gern selbst die «Arbeitsdiagnose» ADHS geben. Sie hilft dir zum einen, ein besseres Verständnis für dich und bestimmte Schwierigkeiten zu haben. Sie hilft dir dabei, dich nicht zu vergleichen mit Menschen, die diese Schwierigkeiten nicht haben. Und sie hilft dir dabei, stolz zu sein auf das, was du trotz bestimmter Schwierigkeiten geleistet hast.
Und schliesslich ist sie ein gutes Arbeitsinstrument, damit du gezielt an Dingen arbeiten kannst, die dir schwerfallen. Es gibt gute ADHS-Selbsthilfe-Sites. Es gibt gute Bücher und Anlaufstellen für Menschen mit ADHS-Fragen. Es gibt viele Tipps zum Üben, wie man bestimmte Probleme besser in den Griff bekommt, und wie man in bestimmten Situationen besser funktioniert. Ich rate dir sehr, dass du dich da schlau machst.
Ja, Menschen können nett sein, und Menschen können gemein sein. Wir haben alle beide Seiten in uns. Diese Erkenntnis hilft uns dabei, mit dem Verhalten anderer Menschen besser umzugehen und selbst bessere Menschen zu werden.
Wahrscheinlich sind das ja ganz bestimmte Menschen, die da gemein reagieren oder agieren. Warum wollen sie sich über dich stellen? Wo fühlen sie sich dir unterlegen? Wo könnten sie dir gegenüber neidisch sein? Oft ist es die eigene Unsicherheit und Unzufriedenheit, die Menschen gemein werden lässt. Du nimmst das nicht mehr so persönlich, wenn du die Menschen, die dir gegenüber gemein sind, besser verstehst.
Das entschuldigt das gemeine Verhalten dieser Menschen aber nicht. Du solltest dir überlegen, mit wem du Kontakt möchtest und mit wem nicht. Es ist eine gute Idee, wenn wir uns Freunde und Bezugspersonen aussuchen, die es grundsätzlich gut mit uns meinen.
Ich mache mir keine Sorgen um deine Zukunft und deine Arbeitsmöglichkeiten. Denn du bist sehr intelligent. Du bist vielseitig. Du bist reflektiert. Und du bist noch sehr jung: Ja, du bist bei weitem nicht die einzige Person, die mit 27 bei den Eltern lebt und die erste Uni-Ausbildung mit 30 beendet. Es gibt diesen Begriff der «Postadoleszenz». Sie bezeichnet einen verlängerten Lebensabschnitt der Ausbildung und Abhängigkeit von den Eltern. Das betrifft nicht nur dich, sondern ist ein bekanntes Phänomen der heutigen Zeit. Du bist da bei weitem nicht allein.
Es ist darüber hinaus nicht unüblich, dass Menschen bis zu 5 Karrieren in ihrem Leben durchmachen. Das heisst, sie machen mehrere Ausbildungen und Weiterbildungen. Also lass dich nicht von Leuten beirren, die zielstrebig aus der Schule raus studieren und ihr Leben durchgeplant haben. Für das bist du zu vielseitig. Dein Weg ist ein anderer. Dein Stil ist ein anderer. Ich möchte dich dazu ermuntern, zu diesem, deinem Eigenen, zu stehen.
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