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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 39137 von 24.11.2024

Ich weiss momentan nicht was ich tun soll. Ich habe jede Lernphase in der Uni Probleme. Ich fühle mich danach erschöpft oder habe eine Depression. Ich leide an Prüfungsängsten und habe Belastendes erlebt. Ich habe das Gefühl, aufgrund dieser Belastungen eine schlechtere Fähigkeit mit Stress und Belastungen zu haben. Ich versuche wirklich, Selbstregulationsübungen zu machen, mich zu orientieren also im hier und jetzt, dennoch habe ich Mühe. Ich fühle mich dadurch hilflos und weiss nicht mehr, was ich machen kann...

Unsere Antwort

Grundsätzlich ist es super, dass du Selbstregulationsübungen machst. Du tust also etwas, um dir zu helfen. Du schreibst, dass du Mühe hast und dich dadurch hilflos fühlst. Gelingt es dir überhaupt nicht, dir zu helfen, oder gelingt es manchmal etwas? Oft ist es so, dass wir das Unangenehme ganz weg haben wollen, und dann sehen wir nicht, dass es ein Erfolg ist, dass es uns schon ein klein wenig besser geht.

Das heisst also: Es hilft, wenn du nicht so viel von dir selbst erwartest. Du hast Belastendes erlebt, du hast Prüfungsängste. Dass du nach einer Prüfungsphase in ein Loch kippst, ist verständlich: Nach Stress folgt gern mal die Erschöpfung (körperlich wie emotional). Oft machen wir uns dann Stress, weil wir Angst haben, dass der unangenehme Zustand nicht mehr weggeht. Aber nach jedem Loch geht es bergauf. Was kannst du dann zur Selbstpflege machen, so dass es dir in dem Loch ein klein wenig besser geht? Was kannst du dir Gutes tun?

Ich würde dir gern unsere Texte zum autonomen Nervensystem empfehlen. Dann verstehst du besser, warum du nach einer Stressphase in ein Loch kippst, und warum in einer Stressphase Belastungen gern wieder hochkommen. Du lernst auch, was du tun kannst, um dein Nervensystem besser im Griff zu haben. Bitte beginne dazu mit diesem Text und lies auch die Texte, auf die er dich verlinkt. Am Schluss des letzten Textes machen wir eine Buchempfehlung – "Leben mit der Polyvagaltheorie: In Sicherheit verankert" von Deb Dana. Das könntest du dir kaufen. Ich finde es sehr gut zur Selbsthilfe.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39070 von 12.11.2024

Guten Tag. Ich (W) habe eine Frage zur Verwendung von Pronomen. Letztens war ich auf einer Veranstaltung und jede Person sollte sich den eigenen Namen auf ein Schildchen aufschreiben und das passende Pronomen dahinter. Es waren auch nichtbinäre Personen dabei und jemand schrieb „they - them“ auf. Leider verstehe ich nicht, was „they them“ übersetzt auf Deutsch genau bedeutet und wie ich das Pronomen korrekt einsetzen kann. Die Person trug einen männlichen Namen. Vom optischen Eindruck her war ich dazu verleitet, die Person mit einem weiblichen Pronomen anzusprechen.
Ich möchte jede Person so ansprechen wie von ihr gewünscht! Nur manchmal ist das schwierig. Vor allem wenn man eine Person nicht kennt, sagt man in guter Absicht am Ende noch was unpassendes oder verletzendes.

Wenn ich über z.B diese Person in der dritten Person auf Deutsch spreche, wie soll ich dann eine Frage stellen? „Möchten Sie etwas trinken?“ Aber „Sie“ wäre dann ja Plural oder die höfliche weibliche Form. Oder steht „they“ dafür, dass sich jemand mehr als einer Identität zugehörig fühlt und damit ist das Plural korrekt?

Wenn ich sage: „Möchte they etwas trinken?“ dann klingt das auch seltsam, weil ich zwei Sprachen vermische und andere Menschen ohne Englischkenntnisse das nicht verstehen.

Ich habe versucht, immer den Namen der Person zu verwenden, statt ein Pronomen, aber das funktioniert nicht immer.

Manchmal lese ich auch he-him oder she-her.
Warum reicht „he“ oder „she“ dabei nicht als Angabe? Mich irritieren die Zusätze him, her, them noch mehr…


Ich habe auch noch eine Frage zu intergeschlechtlichen Menschen. So wie ich es verstehe, kommen diese mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt. Und es gibt verschiedenste Variationen? Nirgendwo gibt es da eine Grafik dazu. Wie kann ich mir all diese Variationen vorstellen ?
Und kann es sein, dass sowas unentdeckt bleibt, z.B wenn ein Mensch mit Penis auf die Welt kommt, aber noch eine Gebärmutter hat ? Die sieht man ja nicht aufs erste.
Warum leugnen so viele, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt, wenn es doch faktisch unzählige Variationen gibt ?

Ich möchte gerne allen Menschen mit Respekt und Achtung begegnen und würde mich über eine Antwort freuen. Danke

Unsere Antwort

Es ist wirklich toll, dass es dir so wichtig ist, die Geschlechtsidentität aller Menschen zu respektieren! Damit machst du schon das Allerwichtigste. Wenn Personen merken, dass du dir Mühe gibst und sie verstehen möchtest, werden sie auch bei kleinen „Fehlern" gut und gelassen reagieren. Und wenn du etwas nicht weißt, frag sie! Die meisten erklären das gern, wenn sie wissen, dass du aufrichtiges Interesse daran hast. Wenn dir das falsche Pronomen mal rausrutscht, entschuldige dich einfach kurz und sprich weiter. Meistens ist das gar nicht schlimm.

Nichtbinäre Personen verwenden oft they/them, weil das im Englischen gut funktioniert, um geschlechtsneutral über jemanden zu sprechen. Es ist zwar eigentlich Plural, aber grammatikalisch funktioniert das trotzdem. Leider ist das im Deutschen nicht so. Es gibt deshalb dafür keine Übersetzung und deswegen schreiben die Menschen auch they/them auf ihr Namensschild. Es ist oft einfach ein Weg zu signalisieren, dass man nichtbinär ist. Langfristig finden wir hoffentlich auch im Deutschen ein neues, nichtbinäres Pronomen, aber momentan hat sich da noch keines durchgesetzt. Daher ist dein Weg mit dem Namen statt des Pronomens super. Viele nichtbinäre Menschen empfinden das auch als die beste Lösung. Wie gesagt: Frag am besten immer die
Person selbst.

Das mit dem "she/her", "he/him" oder "they/them" ist einfach eine Gewohnheit. Es gibt dafür nicht so richtig einen Grund, außer vielleicht, dass es dadurch Menschen noch leichter gemacht
werden soll, das richtige Pronomen zu verwenden. Und außerdem klingen "she" und "he" im Englischen sehr ähnlich, deshalb dient es dort auch manchmal dazu, Missverständnisse zu vermeiden. Aber es gibt auch Leute, die nur "sie", "er" oder "they" als ihr Pronomen nennen und das ist genauso richtig.


Zum Thema Intergeschlechtlichkeit haben wir zwei Texte geschrieben. Schau dir die doch mal an. Du hast schon richtig gesagt, dass es sehr viele Variationen gibt. Nicht alle davon sind von außen sichtbar. Und ja, es kann auch sein, dass so etwas unentdeckt bleibt. Wenn dich das interessiert, schau dir doch mal die Website des Bundesverband Intergeschlechtliche Menschen oder die Website von InterAction an.


Deine letzte Frage ist eine sehr große und komplexe. Leider kann ich sie dir auch nicht wirklich beantworten. Manchen Menschen macht es Angst, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt. Sie fühlen sich dadurch verunsichert, vielleicht auch in ihrer eigenen Identität. Es wird dazu auch noch viel geforscht. Vielleicht ist ja dieser Text interessant für dich.

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Frage Nr. 39068 von 12.11.2024

Danke für die Antwort auf die Frage Nr. 39023 von 04.11.2024! Es hilft mir das Geschehen besser einzuordnen! Ich habe dazu noch eine ergänzende Frage. Ich erlebe, dass ich z.B. auch, dass eine ehemalige Klassenkamaradin, wenn ich ihr begegne sich wegdreht oder so tut als würde sie mich nicht kennen. Ich habe nicht nur mit der Arbeit eine solche Erfahrung gemacht, sondern auch sonst habe ich erlebt, dass Menschen so tun als würden sie mich nicht kennen. Womit hängt das zusammen?

Unsere Antwort

Du solltest solche Erfahrungen nicht überbewerten. Möglicherweise war deine ehemalige Klassenkameradin gerade mit etwas anderem beschäftigt und hatte keine Lust auf Kontakt. Nicht alle Menschen sind im sozialen Umgang geschickt. Etliche möchten sich in dem, was sie gerade denken, fühlen oder tun, nicht unterbrechen lassen. Manche sagen dann kurz ‚Hallo‘ und gehen weiter ihrem Vorhaben nach. Manche tun so, als bemerkten sie die Bekannten nicht. Manche sind wirklich so vertieft, dass sie  tatsächlich Freund*innen und Bekannte nicht bemerken. Es gibt also viele Möglichkeiten. Nicht immer ist das Verhalten anderer absichtlich gegen dich gerichtet. Wir raten dir, dein Selbstwertgefühl sehr gut zu pflegen. Dann kann es dir gelingen, das Verhalten anderer unangenehm zu empfinden, ohne dass du dich schlecht fühlen musst. 

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Frage Nr. 39056 von 10.11.2024

Ich grüble immer super oft und mache mir viele Gedanken, wie ich den jetzt bei Frauen ankomme, oder ob ich gut aussehe.

Ich denke immer an die verschiedenen Szenarien, wenn ich jetzt doch eine Frau anspreche oder sonst was...

Ich Grübel generell super viel, über das Leben etc. und Lebe oft in der Zukunft, statt im jetzt zu sein.

Ich habe im Internet das Buch hier gefunden "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle"

Denkt ihr, dass Buch könnte mir helfen das Grübeln in den Griff zu bekommen?

Unsere Antwort

Auch ich kann natürlich nicht hellsehen und daher leider auch nicht wissen, ob das Buch dir helfen wird. Viele Menschen finden dieses Buch wertvoll. Ich kenne weder das Buch noch dich gut genug, um einzuschätzen, ob es hilfreich für dich ist. Eventuell wären aber auch die Bücher von Russ Harris für dich interessant.

Allerdings kann es auch sein, dass du generell ein wenig mehr brauchst als ein Buch. Hast du mal überlegt, zu einer psychologischen Beratungsstelle oder ähnlichem zu gehen? Mit einer Fachperson zu sprechen, kann eine große Wirkung haben. Vielleicht schaust du mal in unsere Adressliste dazu.

Zudem haben wir auch einige Texte zum Thema Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl geschrieben. Guck doch zum Beispiel hier mal rein:

 

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Frage Nr. 39047 von 08.11.2024

Liebes Lilli-Team,
ich (w, 28) habe manchmal das Problem, dass ich nur unscharf sehe und alles vor meinen Augen verschwimmt. Das kenne schon seit vielen Jahren. Eigentlich dachte ich immer, dass ich ein Problem mit den Augen habe und diese ermüdet sind oder so, aber irgendwann ist mir bewusst geworden, dass das nur in bestimmten Moment auftritt, wenn mich etwas belastet oder ich an schwierige Dinge denke. Wenn mit mir in diesem Zustand jemand redet, bin ich irgendwie auch ziemlich weit weg und weiß, dann manchmal später nicht mehr, worüber wir gesprochen haben oder antworte so automatisch und monoton, dass das anderen schon aufgefallen ist. Deshalb glaube ich inzwischen, dass es nicht ein Problem mit meinen Augen ist. Kann das etwas wie Dissoziation sein? Warum funktionieren dann meine Augen nicht mehr? Sitzt das Problem dann in den Augen oder ist das ein Problem im Gehirn, dass das Bild nicht richtig zusammensetzt? Wenn ich mich stark fokussiere schaffe ich es oft, dann wieder scharf zu sehen, aber das ist nicht einfach und das ist auch schon in ungünstigen Situationen aufgetreten. Sollte ich zu einem (Augen?)-Arzt gehen?

Unsere Antwort

Angst, Stress und verschwommenes Sehen oder andere temporäre Sehstörungen und Derealisation/Dissoziation können miteiander auftreten. Ich empfehle dir, dass du zur*zum Hausarzt*zur Hausärztin gehst und die Symptome genau beschreibst. Je nachdem überweist dich der Arzt*die Ärztin zu bestimmten anderen Spezialist*innen. Wegen der Stressthematik ist es aus meiner Sicht auch sinnvoll, dass du mit einer Psychotherapeut*in sprichst.

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Frage Nr. 39045 von 08.11.2024

Hallo Lilli,
Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und habe Probleme mit meinem Sozialleben. [...]

Könnt ihr dieses private Beispiel bitte nicht veröffentlichen

Unsere Antwort

Ich habe deine Frage gekürzt, weil du darum gebeten hast, das private Beispiel nicht zu veröffentlichen.

Du stellst keine konkrete Frage. Wie können wir dich am besten unterstützen?

Ich vermute, du möchtest echtes Selbstbewusstsein erleben, statt einer selbstbewussten Fassade. Und du möchtest rausfinden, wer du bist. Schau dazu doch mal in unseren Text Wie finde ich heraus, wer ich bin und was ich will?

Echtes Selbstbewusstein und eine Klarheit, wer du bist, sind sehr hoch gesteckte Ziele. Es ist in Ordnung, wenn du noch auf dem Weg bist, diese Qualitäten zu entwickeln.

Hast du eine Idee, woher dein niedriges Selbstbewusstsein kommt? Ich empfehle dir, auch mal in unseren Text Wie hängen meine Probleme mit meiner Kindheit zusammen? zu schauen.

Schreib uns gerne wieder und beschreibe etwas genauer, wie wir dich unterstützen können.

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Frage Nr. 39039 von 07.11.2024

Hallo Lilli !
Vor ein paar Tagen sah mich (w 14) meine Mutter nackt und meinte ich soll doch etwas besser auf meine Hygiene achten und mich unter den Achseln und die Schamhaare rasieren. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, ich habe mich einfach nur geschämt . Seitdem spreche ich mit meiner Mutter nur das Notwendigste. Vor allem verstehe ich nicht warum das für sie so wichtig ist. Ich kann akzeptieren, wenn mich deswegen Mädels aus unserer Klasse ansprechen, aber die Kritik meiner Mutter hätte ich nie erwartet. Wie soll ich mich jetzt verhalten ?

Unsere Antwort

Dass dir das peinlich ist, ist absolut nachvollziehbar. Nackheit ist etwas sehr Intimes. Und negative Bemerkungen über die eigene Nackheit lösen Scham aus. Und dass dir die Meinung deiner Mutter peinlicher ist als von Mädels aus der Klasse, ist auch verständlich: Deine Mutter ist dir viel näher, daher trifft einen so ein Urteil mehr. 

Jede Person hat eigene Wertvorstellungen bezüglich Intimrasur und Intimhygiene. So auch deine Mutter. Manchmal vergessen Menschen, dass andere Leute eigene Vorstellungen haben und "stülpen" einem eine Meinung über. So scheint es deine Mutter getan zu haben: Für sie fühlt es sich richtig an, die Körperhaare zu rasieren. Jedoch gibt es hier kein richtig oder falsch: Jede Person darf das selber für sich entscheiden. Der gesellschaftliche Trend bezüglich Körperbehaarung hat sich übrigens in den letzten 50 Jahre mehrmals verändert. Jede Generation hat da wieder eigene Vorstellungen. Auch daran siehst du, dass keine Meinung darüber in Stein gemeisselt ist.

Wenn du den Mut hast, könntest du deine Mutter ganz offen fragen: Wie hat sie das gemeint? Warum sollte man die Haare entfernen? Vielleicht wollte deine Mutter mit dir über Intimhygiene generell sprechen, und ihr Einstieg war etwas ungeschickt. Gerade in der Pubertät beginnen die Schweissdrüsen unter den Achseln vermehrt zu arbeiten. Eventuell wollte sie dir einen Tipp geben, was du dagegen machen kannst.

Falls du momentan noch nicht den Mut findest, sie darauf anzusprechen: Bleib bei dir und deinem Körpergefühl. Wenn sich für dich die Körperhaare gut anfühlen, dann lass sie wachsen. Dein Körper, deine Regeln. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo sie dich stören, dann bist du auch bereit sie zu entfernen. Lies hierzu bitte diesen Text.

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Frage Nr. 39035 von 06.11.2024

Sammelantwort 39035:
Hallo Lilli,
ich habe eine Frage...

Unsere Antwort

Dies ist eine Sammelantwort. Wir bekommen zurzeit viele Fragen gestellt, die sich in ihrem Inhalt stark ähneln und auf die wir nicht einzeln eingehen können. 

Zu den Symptomen einer generalisierten Angststörung kann die Angst gehören, verrückt zu werden. Ob diese Angst bei dir begründet ist, können wir aus der Ferne nicht beurteilen. Es macht auch keinen Sinn, wenn du dich selbst probierst, zu diagnostizieren. Das einzig sinnvolle ist die Diagnose durch eine Fachperson, die du live siehst.

Ein Flashback ist Zeichen einer traumatischen Verarbeitung, und diese ist wiederum ein Zeichen dafür, dass du etwas erlebt hast, was absolut nicht normal ist. In einem Flashback kannst du furchtbare Gefühlszustände und Ängste erleben. Bitte lies diesen Text über Flashbacks.

Wenn du eine Panikattacke erlebst, kann es dir helfen, dich über deine Atmung zu beruhigen. Tipps dazu findest du in den Texten Wie beruhige ich mich selbst? und Bauchatmen belebt und beruhigt. Ausserdem empfehle ich dir eine Beratung bei der Angst- und Panikhilfe.

Ausserdem möchten wir dich dazu anregen, dass du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzt und lernst, dich selbst besser zu verstehen. Lies dazu bitte diesen Text über das autonome Nervensystem und die Texte, auf die er dich verlinkt. Denn welche Gefühle du hast und wie du die Welt und andere siehst, hängt sehr davon ab, welche Nerven bei dir gerade besonders aktiv sind. Das kannst du auch lernen, zu beeinflussen.

Du kannst zurückfinden zu einem Alltag, der nicht bestimmt wird von Panik, Ängsten und Sorgen darum, die Kontrolle zu verlieren. Du kannst Wege finden, deine Ziele zu erreichen und das Leben zu leben, das du leben möchtest.

Um zu dieser Leichtigkeit und Selbstbestimmung zurückzufinden, empfehlen wir dir sehr, dass du dich an eine Fachperson wendest. Du könntest dich, wie oben erwähnt, zunächst bei der Angst- und Panikhilfe melden. Dort kann man dir eine Therapeutin*einen Therapeuten vermitteln. Du kannst dich auch an eine Beratungsstelle der Opferhilfe wenden, um dort die Möglichkeit einer Traumatherapie zu besprechen. Weitere Anlaufstellen findest du in dieser Liste.

Diese Antwort gilt auch für die Fragen 38946, 39021, 39124, 39183, 39461, 39565.

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Frage Nr. 39020 von 04.11.2024

Hoi Lili
Ich bin momentan etwas verzweifelt. Ich merke, dass ich immer wieder mit Depressionen zu kämpfen habe. Ich habe das Gefühl es hängt mit einer unglücklichen Erfahrung zusammen, welche diese ausgelöst hat. Ich habe momentan das Gefühl, dass ich da nie wieder heraus komme und die Depression immer wieder kommt. Ich hatte lange Zeit keine Beschwerden mehr und das Gefühlt, es gehe mir gut. In letzter Zeit und im Sommer hatte ich dann wieder eine depressive Episode. Ich bin etwas aufgeschmissen, da ich nicht mehr weiss, was ich noch tun kann. Ich mache eine Therapie und versuche meine Biografie aufzuarbeiten, aber dennoch lande ich wieder in der Depression. Es fühlt sich frustirerend an und irgendwie habe ich Angst, dass ich den Weg daraus nicht schaffe. Mache ich etwas falsch oder habe ich etwas vergessen zu machen? Kann ich von Depressionen heilen oder wird mein Leben immer so aussehen?

Unsere Antwort

Es tut mir leid, dass es dir gerade so geht. Das ist sicher sehr anstrengend und frustrierend. Leider ist ja auch Hoffnungslosigkeit selbst ein Symptom der Depression. Gedanken wie „Es wird nie besser werden“ sind eine Art Geschichte, die dein Kopf sich erzählt und die leider typisch ist bei depressiven Phasen. Aber du hast ja selbst schon erlebt, dass es anders und besser sein kann. Du hast erlebt, dass Depressionen geheilt werden können. Diese Gedanken sind also nicht die Wahrheit.

Vielen Menschen hilft es, wenn sie akzeptieren, dass solche Gedanken immer mal wieder kommen. Wir müssen sie nicht krampfhaft wegdrücken, aber ihnen auch nicht unnötig viel Aufmerksamkeit schenken. Man kann lernen, sich innerlich von diesen Gedanken zu distanzieren, sodass sie weniger Macht über das eigene Verhalten haben. Denn das Verhalten ist sehr wichtig, um aus einer Depression herauszukommen und es ist viel leichter zu beeinflussen als Gedanken und Gefühle es sind. Welche Verhaltensweisen helfen dir? Oft helfen soziale Kontakte und positive Aktivitäten wie ein Spaziergang in der Natur oder ein schönes Essen. Das sind kleine Dinge, aber sie summieren sich. Könntest du so eine kleine positive Aktivität heute vielleicht noch tun? Dieser Ansatz kommt übrigens aus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Vielleicht ist das ja eine Herangehensweise, die für dich passt.

Ich frage mich aber auch ein wenig, wieso du diese Ängste und Zweifel nicht in deiner Therapie besprichst? Dafür ist die Therapie ja schließlich da. Das solltest du also unbedingt ansprechen. Eventuell wäre es auch sinnvoll, dass ihr mal über die Möglichkeit von Medikamenten sprecht, falls das bisher nicht Teil deiner Behandlung war. Auch wenn Medikamente nicht alles lösen, können sie manchmal durchaus helfen, aus schweren Phasen herauszukommen. 

Wenn du das Gefühl hast, es nicht mehr auszuhalten und Suizidgedanken hast, melde dich unbedingt bei einer Notfallstelle, wie z. B. der Telefonseelsorge in Deutschland und Österreich oder bei der dargebotenen Hand in der Schweiz. Diese Stellen sind jederzeit erreichbar. Bei Lilli findest auch viele weitere Adressen, an die du dich wenden kannst. Auch an die Polizei kannst du dich in solchen Krisen immer wenden.

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Frage Nr. 39017 von 03.11.2024

Ich habe vor einer Woche folgendes erlebt: Ein Mann kam auf einer Party zu mir und fragte mich, ob er mir etwas sagen darf. Ich stimmte zu. Er sagte mir, dass ich nicht einen normalen Körper habe aber immer gut damit umgehe und sehr schöne Sachen trage. Ich denke, dass er es als Kompliment meinte. Mich hat diese Aussage aber verletzt. Ich habe mich auch geschämt irgendwem davon zu erzählen. Ich habe früher Mobbing erfahren aufgrund meines Körpers. Zusätzlich habe ich immer wieder von meinem Umfeld Kommentare oder Ratschläge erhalten. Ich bin mir nicht sicher, ob es mich deshalb getroffen hat oder auch sonst. Was meinst du? Ich schäme mich total und getraue mich auch nicht es meinem Freunden zu erzählen.

Unsere Antwort

Ich kann gut verstehen, dass dich dieses „Kompliment“ verletzt hat. Leider erleben viele Menschen, die in irgendeiner Weise nicht dem Schönheitsideal oder der vermeintlichen Norm entsprechen, solche Situationen. Meist wollen die Menschen, die sowas sagen, zwar nicht verletzend sein, aber es fühlt sich dennoch oft erniedrigend an. Denn es steckt darin eine Botschaft, dass man irgendwie zweitklassig, anders oder minderwertig ist. Oft fühlen sich die Angesprochenen daher klein, abgelehnt, oder allein. Und da kommt auch das Gefühl der Scham ins Spiel. Wenn wir uns schämen, haben wir das Gefühl, dass etwas an uns falsch ist und das ist sehr schmerzhaft. Scham führt oft dazu, dass wir uns verstecken oder unsichtbar werden wollen. Oft ziehen wir uns dann zurück und sprechen nicht darüber.

Dass dieses Gefühl bei dir ausgelöst wurde, ist sehr verständlich. Denn unsere Gefühle sind zu einem großen Teil durch Lernerfahrungen geprägt. Du hast gelernt – durch Mobbing und Kommentare – dass mit deinem Körper etwas nicht stimmt und dass du ihn verstecken solltest. Dir wurde also quasi beigebracht, dass du dich für deinen Körper schämen sollst. Dass dieses Gefühl nun in dieser Situation hochkommt, ist also völlig logisch. Ganz wichtig ist aber: Das heißt nicht, dass du diesen Gedanken und Bewertungen glauben oder den Impulsen der Scham folgen musst!

Das heißt, du kannst dich bewusst dafür entscheiden, mit deinen Freunden darüber zu reden, auch wenn du dich schämst. Soziale Unterstützung ist sehr wichtig und hilft oft sehr gegen die Scham. Mit Freunden zu sprechen, kann dir auch helfen, genauer zu verstehen, was dich verletzt hat. Gemeinsam könntet ihr auch überlegen, wie man in Zukunft gut auf solche Kommentare reagieren könnte. Oder was dir hilft, mit diesen schwierigen Gefühlen gut umzugehen. Dazu empfehle ich dir auch die Texte aus unserem Kapitel Wie komme ich mit mir und anderen besser klar?

Darüber hinaus möchte ich dich sehr ermutigen, Dinge zu tun, die ein positives Körperbild stärken. Denn dein Körper ist wunderbar, so wie er ist. Um diese Erkenntnis wirklich in deinem Fühlen und Denken zu festigen, braucht es aber Zeit und bewusste Beschäftigung mit dem Thema. Wir haben dazu bereits einige Texte geschrieben, die ich dir sehr empfehle zu lesen. Vielleicht findest du darin einige Ideen, die du gern umsetzen möchtest.

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Frage Nr. 39006 von 02.11.2024

Hi Lilli,
ich habe einen neuen Freund der täglich drei Joints raucht. Das schon seit 10 Jahren, sagt er. Ich habe nach dem Blowjob sein Sperma geschluckt. Erst ist es mir nicht aufgefallen, aber mit den Wochen der Beziehung haben immer mehr leute im Büro mich angesprochen, ich wäre so aggressiv und anders. Abends habe ich plötzlich angefangen Schatten in der Ecke von Türen zu sehen. Aber nur manchmal. Außerdem habe ich das Gefühl, Hypochondrie zu entwickeln, fürchte mich jeden Tag vor einer anderen Krankheit.Ich erkenne mich selbst seit dieser Beziehung nicht wieder. Obwohl sie einfach perfekt ist. Wenn er kifft, kifft er im Garten. Da kann ich nichts abkriegen. Ich selbst kiffe nicht. Kann es sein, dass ich das THC durch das Sperma aufgenommen habe und jetzt Symptome habe? Ich bin verzweifelt. Könnt ihr mir helfen?

Unsere Antwort

Wenn du solche Symptome hast, die dich beängstigen, würde ich dir empfehlen dich an einen Arzt/eine Ärztin zu wenden. Es sollte medizinisch abgeklärt werden, was dahinter steckt.

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Frage Nr. 39000 von 01.11.2024

Hallo, könnt ihr mir sagen was in einer Gruppentherapie so besprochen wird? Ich (w, 32) muss bald in eine psychosomatische Tagesklinik bei komplexer PTBS und am Meisten habe ich Angst vor den Gruppensitzungen, da es mir sehr schwer fällt mit Anderen über meine Probleme zu reden. Beste Grüße.

Unsere Antwort

Du wirst hoffentlich aufmerksame Psychotherapeut*innen haben, die die Gruppenteilnehmer*innen ermutigen und wertschätzen. Sie werden dafür sorgen, dass sich niemand blossgestellt fühlt. Sie werden auch etwas tun, damit so viele Teilnehmer*innen wie möglich Vertrauen fassen können. Damit sind mehrere Arten von Vertrauen gemeint: zu den Leitenden ebenso wie zu den anderen Teilnehmenden und zu sich selbst.

Eine Gruppentherapie hat u.a. den Sinn, dass du erfährst, dass du mit einer komplexen PTBS nicht allein bist. Und es kann gut tun, wenn in einer Gruppe ein Zugehörigkeitsgefühl entsteht. Alle Teilnehmenden sitzen in der Gruppe mit vielen Symptomen, Schmerzen und Problemen. Die Leitenden werden sicher nicht fordern, dass jede ihr Leiden ausbreitet. Wenn sich jemand mit dem Erzählen besser fühlt, werden sie das ermöglichen. Ziel wird höchstwahrscheinlich sein, dass alle bei der Bewältigung ihrer PTBS unterstützt werden. Wichtig werden auch gute Gemeinschaftserlebnisse sein. Die Erfahrung, dass eine Gruppe stützt und hilft, ist der Grund, warum man Gruppentherapien anbietet.

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Frage Nr. 38996 von 01.11.2024

Hallo, stimmt es dass das Thema ADHS und ASS bei Erwachsenen im Medizinstudium wenig bis kaum oder sogar nicht behandelt wird? Also vor allem bei denen, die schon (länger) fertig sind?

Der Fokus ist m.E eher bei anderen Akuterkrankungen, wie Depression, Schizophrenie usw. Wobei viele Suchtpatienten und Depressionspatienten häufig eine zugrundeliegende ADHS haben, das wird oft übersehen.
Manchmal wird daraufhin ein Verdacht einer anderen Erkrankung gestellt, wenn eigentlich typische ADHS Symptome vorliegen (und unspezifisch sind).
Die typische Reizüberflutung kann psychosenah anmuten.

Unsere Antwort

Ich kann dir nicht pauschal sagen, was im Medizinstudium oder im Psychologiestudium oder in verwandten Studienfächern gelehrt wird, denn das ist von Uni zu Uni und von Studiengang zu Studiengang verschieden. Ich sehe das auch so, dass AD(H)S bei anderen Störungen als erschwerender oder gar ursächlicher Faktor bisweilen übersehen wird. Das Thema AD(H)S im Erwachsenenalter wird allerdings immer bekannter, und Fachleute sind sensibilisierter und aufgeklärter. Das gleiche gilt für Ausbildungen und Fachkreise von Therapeut*innen.

Umgekehrt wird AD(H)S manchmal nicht sorgfältig genug diagnostiziert. Das führt sowohl dazu, dass AD(H)S nicht erkannt wird, als auch dazu, dass es fälschlicherweise diagnostiziert wird. Eine Diagnose braucht eine sorgfältige Abklärung durch eine gut geschulte und erfahrene Fachperson, und hier muss auch die Kindheit im Visier sein. Wichtig ist, dass auch versteckte Hyperaktivität (welche v.a. im Kopf stattfindet) erkannt wird, und dass nicht wenige Menschen mit ADHS wegen ihrer Intelligenz in der Schule/Ausbildung nicht auffällig waren und im Berufsleben sehr gute Kompensationsstrategien entwickelt haben. Wichtig ist auch, dass Traumafolgestörungen gut von ADHS abgegrenzt werden.

Ich empfehle das Buch "ADHS und Sucht im Erwachsenenalter" von Monika Ridinger. Eine gute Website auf Deutsch ist ADHS20plus, eine gute Website auf Englisch ist ADDitude.

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Frage Nr. 38993 von 31.10.2024

Wie kann ich mir Hilfe holen und wo? Ich habe bereits eine Therapie gemacht, um mit Panik und Angst umzugehen. Meine Ängste und die Panikattacken sind jedoch wiederkehren. Gibt es eine Möglichkeit sie loszuwerden? Ich höre immer, dass Panikattacken nach einer Therapie wegsein sollten. Bei mir trifft dies nicht zu. Weshalb gehen sie bei allen anderen weg, nur bei mir nicht?

Unsere Antwort

Ich würde dir empfehlen nochmal eine Therapie zu machen bei einer anderen Therapeut*in. Weisst du, es gibt so viele verschiedene Arten von Therapie und noch mehr verschiedene Therapeuten. Es muss halt beides einigermassen für dich passend sein. Manchmal merkt man es direkt, dass es nicht passt und manchmal stellt es sich erst hinterher heraus. Das kann auch daran liegen, dass man nicht auf seine innere Stimme hört und denkt, das muss halt so sein, weil man noch keine Erfahrung mit Therapie hatte.

Ich nehme mal an, dass dein Therapeut oder deine Therapeutin dir auch bestimmte Methoden gezeigt hat, wie du dich selbst etwas beruhigen kannst. Oft geht das als "Sofortmassnahme" am besten über die Kontrolle der Atmung, indem du eine tiefe ruhige Bauchatmung durchführst. Du kannst das zum Beispiel so machen indem du langsam über die Nase einatmest und dabei bis 4 zählst. Dann hältst du den Atem an und zählst bis 7. Danach atmest du durch den offenen Mund aus und zählst bis acht.

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Frage Nr. 38968 von 26.10.2024

Ich habe letztens in einer Panikattacke erlebt, wie ich mich gefragt habe wer ich bin. Die Erinnerungen kamen mir fremd vor. Handelt es sich um eine Depersonalisation?

Unsere Antwort

Das kann ich dir aus deiner kurzen Beschreibung heraus nicht beantworten. Allerdings kommt Depersonalisation bei Panikattacken häufig vor, es kann also sein.

Falls du oft Panikattacken erlebst, empfehle ich dir sehr, dir professionelle psychologische Unterstützung zu suchen. Man kann man viel dagegen tun und ich würde dir wünschen, dass du damit nicht allein bleibst.

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Frage Nr. 38921 von 04.10.2024

Ich wende mich an dich, da ich nicht so ganz weiss, wem ich mein heutiges Erlebnis erzählen kann.

Ich hatte heute morgen einige Sachen für die Uni erledigt. Vielleicht als kleiner Zusatz, ich leide an Prüfungsangst. Danach habe ich etwas gegessen. Während dem Essen hatte ich plötzlich ein komisches Gefühl. Ich fühlte mich auch sehr müde. Ich dacht zunächst, dass es wegen der momentanen Erkältung sei. Danach dachte ich, ich müsste meine Pläne umplanen. Mir wurde plötzlich auch kalt. Danach merkte ich, dass ich das Gefühl hatte mit meiner Wahrnehmung stimmt etwas nicht und ich werde verrückt.

Ich hatte danach vermutlich eine Panikattacke und fing an zu weinen. Es tauchten auch plötzlich Gedanken auf, dass mir jemand etwas Böses will und ich hatte noch mehr Angst. Ich sah jedoch keinen Grund Angst zu haben. Ich hatte auch Angst keine Kontrolle mehr zu haben über meine Sicht etc.Ich fühlte mich danach von meinem Körper getrennt und noch müder.

Ich bin jetzt total verunsichert und habe Angst verrückt zu werden oder sogar Angst krank zu werden, da ich ein Ziehen in der linken Brust hatte. Ich fühle mich total hilflos. Kannst du mir helfen?

Unsere Antwort

Was du schreibst, hört sich nach einer Panikattacke an. 
Sobald dir bewusst wird, dass irgendwelche Symptome in der Richtung auftreten, ist es am besten sich über die Atmung zu beruhigen. 
Du kannst zum Beispiel die 4-7-8 Atmung anwenden. 
Langsam durch die Nase einatmen und dabei bis 4 zählen.

Die Luft anhalten und dabei bis 7 zählen. 
Durch den offenen Mund ausatmen und dabei bis 8 zählen. 
Falls du öfter unter Panikattacken leiden solltest, wäre es auch gut, wenn du Entspannungstechniken wie Meditation oder Selbsthypnose lernst, um besseren Einfluss auf dein Empfinden und deinen Körper zu bekommen. 

Um Prüfungsangst zu überwinden, hilft übrigens auch Hypnose und Selbsthypnose.

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Frage Nr. 38913 von 02.10.2024

Stimmt es das weibliche Autisten ein vermännlichtes Gehirn haben, was sich dadurch zeigt das sie lieber mit typischen Jungssachen spielen anstatt sich wie andere Mädchen für Menschen zu interessieren?

Unsere Antwort

In der Forschung über Autismus gibt es eine Theorie, die besagt, dass Menschen mit Autismus eher dazu neigen, sich auf Dinge wie Regeln, Muster und Systeme zu konzentrieren, anstatt auf Gefühle und soziale Signale. Manche Forscher*innen glauben, dass dieses Denken eher typisch für Männer ist, während Frauen von Natur aus empathischer sind. Deshalb meinen sie, dass autistische Mädchen oder Frauen ein "männlicheres" Gehirn haben. Diese Theorie wird auch heute noch viel diskutiert und weiter erforscht.

Die Realität ist vielschichtiger, weil Menschen mit Autismus sehr unterschiedlich sind. Autismus ist ein Spektrum, was bedeutet, dass jeder Betroffene andere Stärken und Herausforderungen hat. Und Frauen und Mädchen mit Autismus zeigen oft andere Merkmale als Männer. Manchmal sind sie besser darin, sich an gesellschaftliche Erwartungen anzupassen, was dazu führen kann, dass ihr Autismus später erkannt oder übersehen wird.

Ausserdem hat Autismus nicht nur mit "männlichem" Denken zu tun. Er betrifft viele verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel, wie man Reize wahrnimmt, mit anderen spricht oder Gefühle verarbeitet. Die Theorie vom "männlicheren Gehirn" erklärt also nur einen kleinen Teil und lässt vieles andere aus.

Übrigens gibt es auch Mädchen ohne Autismus, die gerne mit "typischen Jungssachen" spielen oder sich weniger für Menschen interessieren.

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Frage Nr. 38909 von 01.10.2024

Ich bin schon Ende 20 und verdiene kaum Geld [...] und bekomme Bürgergeld, weil ich [...] Jahre meines Lebens durch mehrere Erkrankungen verloren hatte.
Auf Insta und bei Gleichaltrigen bekomme ich mit, wie die viel und gut Geld verdienen und wie weit in ihrem Leben sind.
Ich bin [...] einer Ausbildung [...] und kann mir noch nicht vorstellen wie es ist, später mich und ggf. eine Familie zu versorgen, ein Auto zu fahren [...], Reisen zu gehen usw.
Auch habe ich Angst vor Veränderung, die nach Abschluss der Ausbildung ansteht.

Kommt das noch, oder wieso fühlt sich das (momentan) so unerreichbar an?

Bitte um Kürzung meiner Frage (wegen persönlicher Angaben)
Danke

Unsere Antwort

Du bist im genau richtigen Tempo unterwegs. Die Gleichaltrigen haben nicht die gleiche Lebenserfahrung wie du im Umgang mit Krankheiten. Du beschreibst die Zeit als verlorene Zeit. Vielleicht war sie das mit Hinblick auf deine Karriere, aber du hast in dieser Zeit vieles erlebt und überstanden. Du bist ihnen in dieser Hinsicht einen grossen Schritt voraus. Du hast viele Stärken, die du für dich und deine Lebensziele einsetzen kannst.

Es gibt sehr, sehr viele Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen erst spät im Leben Karriere machen.

Du möchtest wissen, wieso es sich so anfühlt, als ob du später nie dich selbst und eine Familie versorgen kannst.

Meine Einschätzung ist: Offenbar traust du dir das nicht zu. Es scheint mir, du machst dir Sorgen. Könnte man sagen, du hast Angst davor, dass es so kommt?

Ein guter Umgang mit Ängsten und Sorgen kann sein, dass du dich ihnen zuwendest. Nimm dir etwas Zeit, folgende Fragen zu beantworten. Am besten schreibst du die Antworten auf. Wie sieht deine Zukunft im schlimmsten Fall aus? Und wie sieht sie im besten Fall aus? Welche 2 bis 3 Möglichkeiten gibt es dazwischen? Wie realistisch ist es, dass das schlimmste eintritt?

Das könnte dein Gefühl zu deiner Zukunft verändern.

Ich weiss noch wenig über dich. Hast du für dich eine Antwort auf die Frage: wie will ich es haben? Und steckst du dir erreichbare Ziele, um dort hinzukommen? Dich zu spüren kann dir helfen beim Finden von erreichbaren Zielen. Kennst du das Gefühl von zu grossen Zielen in deinem Körper? Und kennst du das Gefühl von Zielen, die dir ein bisschen was abverlangen, aber die du dir zutraust? Spiel damit und schau mal, ob du deine Ziele so wählen kannst, dass ein Gefühl von Zuversicht bei dir entsteht.

Schau mal, was du mit meiner Antwort anfangen kannst. Ich glaube, du bist auf einem guten Weg. Es wäre aber kein Luxus, wenn du dir Unterstützung suchst, um das erreichen zu können, was du dir wünschst. Schreib uns einfach wieder, wenn wir dir helfen können. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Wir haben die Frage auf deinen Wunsch gekürzt.

Diese Antwort gilt auch für Frage 38908.

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Frage Nr. 38904 von 01.10.2024

Danke für die sehr gute Antwort auf die Frage 38866! Ich habe bei den Übungen gemerkt, dass mich vor allem ängstigt, dass ich die Symptome nicht zuordnen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Angstsymptome, welche beispielsweise bei einem Horrorfilme als beginnende Schizophrenie interpretiere und Angst habe etwas Unreales wahrzunehmen. Dann beginnt die Angst Fahrt anzunehmen und ich steigere mich mehr hinein. Es würde mir allenfalls helfen, wenn du mir den Unterschied zwischen der Angst und einer Schizophrenie erklären kannst. Woran merke ich, dass eine Schizophrenie beginnt?

Unsere Antwort

Du schreibst ja selber, dass du Angst hast etwas wahrzunehmen, was in der Realität nicht existiert. Du nimmst ja nichts dergleichen wahr, wie du schreibst.

Offenbar bereitet dir dein psychisches Erleben immer noch große Sorgen. Ich kann dir übers Internet keine Diagnose geben, ob, und wenn überhaupt, unter welcher psychiatrischen Erkrankung du leidest.

Dafür musst du dich direkt an eine Psychiater*in bei dir in der Nähe wenden.

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Frage Nr. 38882 von 26.09.2024

Ist es normal mit 27 falten auf der Stirn zu haben?

Unsere Antwort

Ja, das ist normal.

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