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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 38719 von 02.09.2024

Wieso sprechen mich alte Männer um die 40 an? Ich meine haben die mal in den Spiegel geschaut? Denken die ich würde was mit denen anfangen? Das wäre mir ja peinlich so einen alten Mann zu haben der schon graue Haare und tiefe Falten im Gesicht hat. Gibt es wirklich junge Frauen die so alte Männer attraktiv finden. Die wollen doch nur Geld. Ich würde mich ekeln vor so einem alten Mann. (W26)

Unsere Antwort

Deine Frage nach dem Grund ist verständlich, denn so wie du beschreibst, hast du kein Interesse an solchen Männern. Und das ist dein gutes Recht und du darfst da auch darauf bestehen. Wenn dich Männer ansprechen und du merkst, dass du sie nicht anziehend findest, dann darfst du ihnen das sagen. Ich weiss nicht, wie du das bisher machst. Was beschäftigt dich genau daran? Ist es die reine Tatsache, dass du angesprochen wirst? Fällt es dir schwer ihnen "nein" zu sagen? Grundsätzlich stellt sich die Frage, was du machen kannst, damit du mit dem Thema einen guten Umgang findest und du für dich einstehen kannst. Falls du dir Unterstützung wünschst beim Abweisen von unerwünschtem Interesse, schreib uns einfach wieder. Gib dazu bitte die Nummer dieser Frage an. Denn die Tatsache, dass du angesprochen wirst, kannst du in diesem System nicht ändern. Das hat verschiedene Gründe.

Mehrere Studien sprechen dafür, dass gerade Männer Frauen Anfangs 20 am attraktivsten finden, unabhängig von ihrem eigenen Alter. Bei Frauen gibt es eine Tendenz zu leicht älteren Männern (ca. 2 Jahre). Es gibt viele verschiedene Gründe weshalb Männer jüngere Frauen ansprechen. Zum einen werden junge Körper in unserer Gesellschaft viel mehr sexualisiert (Werbung, Filmen usw.). Auch gelten jüngere Frauen für einige ältere Männer als attraktiver, da sie möglicherweise ihre Grenzen noch nicht so klar sagen können. Dadurch erhoffen gewisse Männer sich, dass junge Frauen leichter beeinflussbar sind und sie somit mehr Erfolgschancen haben. Dahinter stecken patriarchale Strukturen.

Deine zweite Frage, ob es Frauen gibt, welche Männer trotz grossem Altersunterschied attraktiv finden, kann man nur sagen: ja, die gibt es. In der Schweiz haben 10% der Paare einen Altersunterschied von mehr als 10 Jahren. Auch hier variieren die Gründe sehr. Einige Gründe können sein (nicht abschliessend): Stabileres Leben, mehr Lebenserfahrung, Klarheit was man will, selbstsicherer und so weiter. Weshalb man sich aber zu anderen hingezogen fühlt, ist sehr individuell und kann nicht abschliessend beantwortet werden. Du spürst für dich ein klares "nein" zu einem grossen Altersunterschied und das darfst du auch so sagen und leben.

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Frage Nr. 38711 von 01.09.2024

Ich habe Phasen mit Ängsten.
Wenn ich lese das eine Frau an einem allergischen Schock gestorben ist, obwohl gefragt wurde ob da Nüsse im Essen sind und dann waren doch welche drinnen und sie ist gestorben, war im Disneyland. Ich habe auch starke Allergien. : (
Manchmal wenn ich sehr viel Stress habe ich auch Angst jemand könnte absichtlich was in mein Essen tun, obwohl das keiner macht.
Ich habe auch Angst auf Kirmes zu gehen, weil Menschen auf Kirmes getötet wurden bei Terroranschlag.
Aber ich will meine Familie nicht alleine gehen lassen, weil ich mache mir sonst dauernd Sorgen.
Wie kann ich besser mit meinen Ängsten umgehen?

Unsere Antwort

Es ist schön, dass du das Kapitel mit der Angst in Angriff nehmen willst.

Du hast also Angst davor, dass dir ein fremde Person, absichtlich etwas antuen könnte. Diese Wahrscheinlichkeit besteht tatsächlich immer und für jeden, aber sie ist sehr gering. Weltweit sterben die meisten Jugendlichen (ich nehme an, du bist jugendlich) durch Verkehrsunfälle. Jemandem heimtückisch etwas anzutun, beinhaltet eine grosse Aggressivität. Das heisst, ich würde dir empfehlen, dich zuerst mit dem Thema Aggression und Zerstörung auseinanderzusetzen. Wenn du Aggression/Zerstörung sehr stark ablehnst und in schlecht oder böse einordnest, platzierst du es "ausserhalb" von dir. Du bist dann die "Gute", die niemals etwas zerstören würde. Dann entsteht ein Ungleichgewicht in dir, denn wir brauchen beides und wir haben auch beides in uns: zerstören und  intakt lassen. Unser Magen-Darmtrakt zum Beispiel, zerstört ständig etwas, sonst könnten wir nicht überleben. 

Es kann sein, dass dadurch eine solche Angst entsteht. Sie macht dich im Grunde darauf aufmerksam, dass du Ansichten in dir ins Gleichgewicht bringen solltest. Das heisst natürlich nicht, dass du jemanden angreifen sollst oder dass es gut ist, wenn jemand angegeriffen wird. Aber wenn man solche Angst hat, ist die Ablehnung von Zerstörung aber oft grundsätzlicher. Es ist wie mit einem Hammer, du kannst mit einem Hammer einen Nagel in die Wand schlagen oder jemandem auf den Kopf hauen. Der Hammer selber ist aber weder gut noch schlecht. Er ist neutral. Zerstörung selber ist auch weder gut noch schlecht, es ist neutral. Zum Beispiel freuen sich auch die Menschen, die an Krebs erkranken, wenn die Krebszellen zerstört werden. Also wenn du das Denken und Empfinden darüber wieder mehr ins Gleichgewicht gebracht hast, kann es gut sein, dass die Angst von alleine wieder verschwindet.

Wenn du nicht verstehst was ich meine, oder du nicht weiterkommen solltest, melde dich bitte noch einmal unter Angabe der Fragennummer.

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Frage Nr. 38696 von 29.08.2024

Wie kann ich mit Scham umgehen?
Habt ihr einen Beitrag zum Thema Scham?

Unsere Antwort

Ja, in den folgenden Texten geht es neben anderen Gefühlen auch um Scham. Und darum, wie man mit Scham umgehen kann:

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Frage Nr. 38690 von 28.08.2024

Hallo! Ich bin 22 und studiere momentan (...), was bisher ganz gut läuft. Zuvor habe ich andere Dinge gemacht. (...)

Aber ich bin absolut unglücklich. So unglücklich, dass ich seit Januar plane, im Hörsaalzentrum meiner Uni eine Überdosis zu nehmen. Nicht um zu sterben, sondern um in einem Krankenbett zu landen, „medical attention“ zu bekommen, umsorgt zu werden. Man denke an das Kapitel „Our Lady of the Waiting Room“ aus Speak. Ich habe es im März versucht, wo es aber nicht geklappt hat, ich bin einfach nicht bewusstlos geworden. Und im Sommersemester habe ich es nur wegen etwas, das ich später erklären werde, nicht erneut versucht.

Wenn es meine Schwester, die mir sehr wichtig ist, nicht gäbe, wäre ich völlig einsam. Niemand kümmert sich um mich. Trotz all meiner Bemühungen (...) habe ich keine dauerhaften, „meaningful relationships“. Ich habe keinen „social circle“ oder Freunde. Es scheint einfach unmöglich zu sein. Die Leute, die ich öfter gesehen habe (...) sind einfach so „disconnected“ und desinteressiert. Sie schreiben mir nie, ich schreibe immer oder zumindest habe ich das getan, aber es interessiert sie nicht und ich werde auch nie eingeladen.

Leute sagen immer „Tritt einem Verein bei“, aber es fühlt sich total inauthentisch an, Vereinen nur aus Verzweiflung beizutreten, weil man „socializen“ möchte. Außerdem habe ich bisher das Gefühl bekommen, dass diese Vereine total „insular“ sind. (...) Normalerweise reicht es (...) aus, wenn man fragt, ob man sich zu jemandem setzen darf, um ein Gespräch zu beginnen. Hier konnte ich sogar aktiv weiterfragen, aber wurde mehr oder weniger ignoriert. Alle kannten sich scheinbar schon untereinander und waren aktiv desinteressiert daran, neue Leute kennenzulernen. Es fühlte sich wie ein Mikrokosmos meiner Situation an. Die Leute sind keineswegs unfreundlich oder so, aber integrieren möchten sie einen auch nicht.

Es scheint, als würde es für alle anderen klappen, als könnten alle anderen mühelos „meaningful relationships“ aufbauen – nur ich nicht.

Mein größtes Hobby ist seit Ewigkeiten Journaling (was absolut hilft, aber das hier kann ich nicht wegschreiben), was natürlich kein sehr soziales Hobby ist.

Was mich besonders unglücklich macht, ist, dass ich noch weniger Glück in Bezug auf romantische Beziehungen habe. Ich hatte mit schon 22 noch nie eine Freundin gehabt und schäme mich unglaublich dafür. Ich fühle mich wertlos deswegen. Kein Mädchen hat jemals Interesse an mir gezeigt. Ich fühle mich unsichtbar. Ich habe Angst, dass ich nie jemanden finden werde. Ich finde das super peinlich. Und wieder scheint es so, als würden die meisten Leute mühelos in Beziehungen hineinstolpern. Ich kenne Jungs, die sich getrennt haben und innerhalb von Wochen eine neue Freundin gefunden haben. Oft höre ich Ratschläge wie „Es wird schon irgendwann passieren“ und das ist so frustrierend, weil es einfach nicht passiert und weil die Tatsache, dass es bei mir mit 22 noch nie passiert ist, bei anderen aber viel früher, für mich bedeutet: Es stimmt etwas nicht mit mir. Oh, und dieser Rat oder „Hör auf zu suchen“ (vom gut gemeinten aber absolut nutzlosen Klassiker „geh in ein Tanzverein“ ganz zu schweigen) kommt immer von den erwähnten Leuten, die seit Ewigkeiten in Beziehungen sind und für die das alles ganz natürlich ist.

Ich weiß, das klingt bisher alles unglaublich weinerlich und ich weiß irgendwo auch, dass das ganz objektiv nicht stimmt, aber für mich ist das sehr real und es tut weh.

Nun bin ich auch bisexuell und auf meiner „schwulen Seite“ habe ich mich tatsächlich nie auch nur im Geringsten für meine Unerfahrenheit geschämt, insgesamt fühle ich mich schockierend selbstbewusst und wohl. Aber das löst mein Problem insgesamt auch nich. Und trotz dessen, was man immer hört und medial mitbekommt, gibt es auch nicht so viele schwule/bisexuell Jungs in meinem Alter.

Ich denke nicht, dass ich sozial inkompetent bin. Natürlich bin ich nervös, wenn ich viele neue Leute treffe, aber das ist ja einfach Teil der „human experience“. Alle oben genannten Geschichten (...) liefen wirklich gut, immer viel besser als ich erwartet hatte, und ich lerne allgemein gerne neue Leute kennen, ich höre zu, ich bin „genuinely“ interessiert an anderen und rede nicht nur von mir und vermeide, negativ oder miesepetrig zu sein. Tatsächlich fällt es mir leichter, mit Mädels zu „connecten“, weil die meisten Mädels, die ich treffe, engagiert, neugierig und an einem Gespräch interessiert sind, während Jungs in meinem Alter, bis auf zwei Ausnahmen, alle so extrem desinteressiert und „disconnected“ sind, dass sie scheinbar nicht in der Lage sind, ein Gespräch zu führen, dass länger als zwei volle Sätze geht.

Im März habe ich mich in eine Kommilitonin verliebt. (...) Wir haben viel geredet und sie schien sogar ein bisschen „flirty“ zu sein. Als die Uni im April wieder begann, haben wir uns nach etwa zwei Monaten wieder gesehen und es schien so, als ob die Freude über das Wiedersehen beidseitig wäre. Die nächsten Wochen sahen wir uns dann öfter und es schien gut zu laufen! Mein größter Wunsch war mal nicht „Ich möchte in einem Krankenbett liegen“, sondern „Ich möchte wirklich, wirklich gerne (...) umarmen“. Ich war echt optimistisch gestimmt, mich hat dieses ganze Thema mal nicht belastet und ich fand diesen ganzen Prozess, das Dating, alles aufregend im positiven Sinne! Ich habe sie (...) auf ein Date eingeladen, das auch ganz gut lief; sie sagte, sie wolle das öfter machen! Aber von da an ging es bergab: Sie hat mir nie von sich aus geschrieben und zeigte nicht wirklich Interesse und so habe ich im Juni schließlich aufgehört, das weiter zu verfolgen, weil sie mir selbst für eine Freundschaft viel zu desinteressiert und passiv war.

(...)

Ich habe die Nase voll von all dem. Von der „disconnectedness“, dem Desinteresse und der Einsamkeit. Und ich sehe wirklich keinen Ausweg. Ich will mich nicht umbringen (und wenn ich das täte, wäre es keine Überdosis, sondern etwas grausameres), aber ich weiß auch nicht, was ich stattdessen tun soll. Denn egal, was ich mache, wie viel Mühe ich mir gebe, es bringt alles nichts.

Ich wurde als Kind von meiner Mutter misshandelt und in der Schule gemobbt, hat das etwas damit zu tun? Aber nach dem Abi und dem Wegziehen dachte ich, das ich das das hinter mir hätte, warum muss ich dafür immer noch den Preis zahlen? Was soll ich tun?

Danke fürs Zuhören.

Unsere Antwort

Danke fürs Mitteilen! Ich habe dein Schreiben gekürzt, um deine Anonymität zu wahren.

Zwei Sätze stechen für mich hervor: "Ich weiß, das klingt bisher alles unglaublich weinerlich und ich weiß irgendwo auch, dass das ganz objektiv nicht stimmt, aber für mich ist das sehr real und es tut weh." und "Ich wurde als Kind von meiner Mutter misshandelt und in der Schule gemobbt, hat das etwas damit zu tun?"

Objektiv gesehen läuft in deinem Sozialleben alles normal ab, so wie du das beschreibst. Du bist bis jetzt noch gar nicht sesshaft, und dazu gehört, dass du noch keine wirklich tiefen Beziehungen hast. Deine ersten Erfahrungen mit Daten sind gemischt. Du hast noch keine sexuellen Erlebnisse mit anderen gehabt. Nein – mit all dem bist du mit 22 nicht die Ausnahme.

Aber du stellst dich als Ausnahme hin, als jemand, der nicht dazugehört, und den die anderen letzendlich nicht wollen. Das passt objektiv gesehen nicht. Du siehst gut aus (danke für das Bild), du bist intelligent, und du hast überhaupt keine Probleme, Menschen kennen zu lernen und für dich zu interessieren.

Die Logik liegt für mich nicht in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit. Deine Gedanken an einen Suizidversuch gehen ja in die Richtung "Zuwendung in der Krankheit" finden. So schreibt jemand, der meint, es nicht verdient zu haben, als gesunder Mensch Zuwendung zu bekommen. Und das macht vor dem wenigen, was ich über deine Vergangenheit weiss, Sinn.

Überleg mal: Wie ging es dem Jungen, dessen Mutter ihn misshandelte? Wie ging es ihm, wenn er in der Schule zusätzlich gemobbt wurde? (Ja, wo war da der Vater???) Was machte das mit dem Selbstwertgefühl des Jungen? Was machte er für Lernerfahrungen damit, wie Menschen mit ihm und miteinander umgehen? Was machte es mit seinem Menschenbild? Wie konnte ein Junge, der so missachtet wurde, Achtung vor sich selbst entwickeln? Wie konnte er lernen, sich zu trösten, wenn schlimme Emotionen nicht getröstet, sondern geschürt wurden?

Wegziehen löst uns nicht von dieser Vergangenheit. Das Gehirn und die Seele leiden da noch unter den Folgen. Da gilt es, aufzuräumen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Mitgefühl für den Jungen zu entwickeln und aus diesem heraus Selbstführsorge und Liebe zu sich selbst. Das sind gute Voraussetzungen für das Eingehen von Beziehungen mit anderen.

Dafür empfehle ich dir eine Jugendberatung oder eine Psychotherapie. Ich vermute, an deiner Uni wird da etwas angeboten.

Ausserdem möchte ich dir den Text "Wie hängen meine Probleme mit meiner Kindheit zusammen?". Darin erhältst du wahrscheinlich noch weitere Denkanstösse.

Freilich kannst du uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 38689 von 27.08.2024

Kann man retroperspektiv erkennen ob man mal eine Psychose hatte?

Unsere Antwort

Ja, das kann man. Oft geht das für die betroffene Person selbst sogar nur retrospektiv, denn in einer akuten Psychose erkennen Menschen ja nicht, dass ihre Wahrnehmung nicht der Realität entspricht. Das wird ihnen dann erst rückblickend klar. Außenstehende können das aber natürlich auch während der akuten Psychose erkennen. 

Falls du einen solchen Verdacht hast, würde ich dir sehr empfehlen, dich an eine psychotherapeutische Fachperson zu wenden. 

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Frage Nr. 38688 von 27.08.2024

Liebe Lili
Ich wende mich an dich, da ich momentan etwas überfordert und ratlos bin mit meinem Sohn (ich bin allein erziehend). Er klaute regelmässig heimlich Gegenstände bei der Lehrerin. Die Lehrerin hat die beiden Kinder erwischt und sie mussten eine Stafarbeit machen. Ich weiss nicht, wie ich mit der Situation umgehen kann und auf ihn eingehen kann. Ich möchte ihn nicht mehr zusätzlich bestrafen, aber auch nicht aufzeigen, dass sein Verhalten in Ordnung war. Denkst du es wäre sinnvoll zu einem Psychologen zu gehen? Womit kann das Klauen zusammenhängen?
Kennst du eine Anlaufsstelle?
Danke!

Unsere Antwort

Ich kenne deine Situation nicht, und daher kann ich keine Meinung dazu abgeben, warum dein Sohn geklaut hat. Dein Sohn aber weiss, warum er das gemacht hat. Hast du in schon gefragt? Ich empfehle dir, dass du das mit einer offenen Haltung tust. Derartige Krisensituationen können eine gute Chance sein, den Konakt zu den Kindern offener und ehrlicher zu machen.

Also interessiere dich dafür, was in ihm vorgegangen ist. Sag ihm auch, dass er dafür eine Strafarbeit machen musste, und dass du ihn deshalb nicht zusätzlich bestrafen wirst. Sag ihm, dass Klauen in Zukunft absolut nicht mehr drin liegt. Schau doch mal, was bei dem Gespräch rauskommt: Zeigt dein Sohn echte Reue und Scham darüber, was er gemacht hat? Verstehst du, warum er es gemacht hat? Sagt er dir überzeugend, dass er es nicht mehr machen wird?

Egal was der Ausgang des Gesprächs ist: Ich empfehle dir zusätzlich, dass du dich an eine Familien oder Erziehungsberatungsstelle wendest. Hier kannst du die Situation detailliert mit Berater*innen besprechen und Sie können dir konkretere Tipps geben als ich. Du findest auf unserer Linkliste Websites mit Adressen.

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Frage Nr. 38679 von 25.08.2024

Hi, ich (w, 20) befinde mich seit einem Jahr in einer ambulanten Psychotherapie, seit ein paar Sitzungen habe ich irgendwie den Wunsch das sich mein Therapeut um mich sorgt (ob er das überhaupt tut, weiß ich gar nicht) und somit erzähle ich ihm, daß es mir schlechter geht als es eigentlich der Fall ist. Ich weiß selber, daß mich dieses Verhalten nicht weiterbringt und weiß auch gar nicht so recht was ich damit bezwecken will.
Ein Therapieende ist auch noch nicht in Sicht, so dass ich auch aus diesem Grund meine Situation nicht schlechter machen müsste.
Habt ihr dazu eine Idee?? LG

Unsere Antwort

Für mich klingt das danach, dass du dir Zuwendung und Aufmerksamkeit wünschst. Vielleicht fehlen dir in deinem Leben Personen, bei denen du weißt, dass du ihnen wichtig bist? Denn im Grunde ist Sorge ja ein Zeichen dafür, dass jemand sich für dich interessiert und jemandem wichtig ist, wie es dir geht. Das ist erstmal ein völlig normales menschliches Bedürfnis. So gut wie alle Menschen brauchen das.

Wie du aber richtig beobachtet hast, bringt dich deine momentane Strategie nicht wirklich dahin, dass dieses Bedürfnis gut befriedigt wird. Ich würde dir daher sehr empfehlen, deinem Therapeuten zu erzählen, was du da bei dir beobachtet hast. Sei ehrlich und sag ihm, dass du deinen Zustand in letzter Zeit schlechter beschrieben hast als er ist. Sag ihm, dass du das gern verstehen würdest. Für eine Therapie sind solche Momente oft richtig wertvoll, weil man dann quasi ganz direkt im Hier und Jetzt an einer Sache arbeiten kann. Zusammen werdet ihr sicher herausfinden, was da dahintersteckt und wie du damit so umgehen kannst, dass es dich langfristig wirklich weiterbringt.

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Frage Nr. 38675 von 25.08.2024

Mein Vater und mein Bruder haben Legasthenie (LRS).
Ich habe AD(H)S, aber sonst keiner in meiner Familie.
Wie hängt mein ADS mit der LRS der anderen zusammen?
Ist beides Neurodivergenz?

Danke für die Antwort :)

Unsere Antwort

LRS und ADHS treten nicht so selten miteinander auf. Manchmal wird auch ADHS fälschlicherweise als LRS gesehen. Veranlagung spielt (auch) eine Rolle bei ADHS und LRS, und insofern können das LRS deines Vaters und deines Bruders mit deinem ADHS zusammenhängen. Viel interessanter als diese Frage ist aber, wie du mit deinem ganz persönlichen Erleben gut klarkommst, gute Strategien des Umgangs damit lernst und das gut für dich einsetzen kannst. Vielleicht interessiert dich dazu die Website ADHS20plus.ch.

Die Begriffe "neurotypisch" und "neurodivers/neurodivergent" unterscheiden statistisch häufige von statistisch eher seltenen neurologischen Entwicklungsformen. Das kannst du in Wikipedia nachlesen. LRS und ADHS zählt man zu neurodivers oder neurodivergent.

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Frage Nr. 38671 von 24.08.2024

Hoi Lili
Meine Tochter hat mich vor einiger Zeit angelogen und meinte sie habe keine Schokolade gegessen, obwohl unsere Nanny meinte, dass sie ihr Schokolade gegeben hat. Ich habe dann meinte Tochter ohne Nachtessen und Dessert ins Bett geschickt. War dies eine zu strenge Stafe? Wie kann ich das richtige Mass finden?
Danke für deine Hilfe!

Unsere Antwort

Es hilft, wenn du dich in deine Tochter hineinversetzt: Sie hatte irgend einen Grund, warum sie dir gesagt hat, dass sie keine Schokolade gegesssen hat. Was war der Grund? Es klingt so, als ob sie deiner Kritik ausweichen wollte. Warum darf sie keine Schokolade essen? Wenn sie keine Schokolade essen darf, warum gibt ihr die Nanny dann Schokolade? Da sollte eine klare Abmachung zwischen dir und der Nanny sein, dass sie keine Schokolade bekommt. Überleg dir, wie sich das für deine Tochter anfühlt, wenn sie zwar weiss, dass ihre Mutter/ihr Vater nicht wollen, dass sie Schokolade isst, aber die Nanny gibt ihr Schokolade? Wie geht sie mit diesen unterschiedlichen Botschaften um? Wie alt ist sie? Wie gut kann sie das überhaupt begreifen?

Du fragst dich, ob das eine zu strenge Strafe war. Ohne die Situation genauer zu kennen, würde ich sagen, ja, das war zu streng. Denn überleg dir, was für die Entwicklung deiner Tochter hilfreich ist. Was ist eine gute Lernerfahrung? Was für eine Lernerfahrung hat sie jetzt gemacht? Grundsätzlich ist positives Feedback besser fürs Lernen als Bestrafung. 

Ich würde dir empfehlen, dass du dich mit deiner Tochter hinsetzt und besprichst, was da passiert ist. Du könntest dich bei ihr entschuldigen, dass diese Strafe zu streng war. Du könntest ihr erklären, was du bewirken wolltest mit der Strafe. Du könntest sie fragen, warum sie dir gesagt hat, dass sie keine Schokolade gegessen hat. Du könntest sie dazu ermuntern, ehrlich zu sein. Gib ihr positives Feedback, wenn immer sie ehrlich ist.

All diese Ratschläge gebe ich "aus weiter Ferne", da ich die Situation bei euch zuhause nicht kenne. Ich weiss nicht mal, wie alt eure Tochter ist, und ob Schokolade ansich ein Problem ist, und warum. Wenn du Lust hast, kannst du uns wieder schreiben und mehr erzählen. Gib dann bitte diese Fragenummer an.

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Frage Nr. 38664 von 23.08.2024

Ich habe soeben entdeckt, dass Menschen aus meiner alten Schulklasse mich auf Instagram entfolgt haben. Ich habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe, dass sie mir nicht mehr folgen, da ich mit einigen recht eng befreundet war. Ich gehe in meinem Kopf immer wieder Situationen durch, in welchen ich mich vielleicht kommisch verhalten habe, um zu verstehen weshalb sie mich entfolgt haben. Leider, kann ich sie auch nicht fragen, weshalb, da ich keinen Kontakt mehr habe. Hättet ihr einen Rat, wie ich mit der Situation umgehen kann, da ich mich abgelehnt fühle und das Gefühl habe etwas falsch gemacht zu haben?

Unsere Antwort

Es ist ganz normal, dass du dich verletzt oder abgelehnt fühlst, nachdem du entdeckt hast, dass deine früheren engen Freund*innen dir nicht mehr auf Instagram folgen. Dass sie dir nicht mehr folgen, kann viele verschiedene Gründe haben und muss nicht bedeuten, dass du etwas falsch gemacht hast. Es kann zum Beispiel einfach sein, dass sie denjenigen entfolgt sind, mit denen sie keinen Kontakt mehr haben.

Freundschaften und Beziehungen verändern sich mit der Zeit, und dazu gehört auch, dass du den Kontakt zu Menschen verlierst, mit denen du einmal sehr gut befreundet warst. Versuche stattdessen, dich mehr darauf zu konzentrieren, was heute ist. Wie sehen deine Freundschaften heute aus? Mit wem fühlst du dich wohl? Mit wem würdest du dich gerne mehr anfreunden? Was mögen deine Freund*innen an dir? Bist du zufrieden mit deinen Freundschaften? Wenn nicht, was könntest du verändern? Sei aktiv in Beziehungen, die dir gut tun, und investiere in Freundschaften, die dir heute wichtig sind.

Wenn das Gefühl der Ablehnung sehr stark ist, können dir die Tipps in diesem Text dabei helfen, dich selbst zu beruhigen. Ausserdem kann es hilfreich sein, mit jemandem über deine Gedanken und Gefühle zu sprechen, sei es mit einem Freund oder einer Freundin, einem Familienmitglied oder auch einem Therapeuten oder einer Therapeutin. Manchmal hilft es, die eigenen Gedanken laut auszusprechen und eine andere Perspektive zu hören.

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Frage Nr. 38643 von 22.08.2024

Ich habe oft Rachefantasien. Auch bei Kleinigkeiten. Wenn mich ein Mann anspricht, so schöne Frau bla bla.. bleibe ich höfflich und sage das ich kein Interesse habe. Aber innerlich koche ich vor Wut und stelle mir vor ich wäre selbst ein Mann der noch größer ist und dann stelle ich mir vor wie ich die Person anschreie mit einer tiefen Stimme. Bei so Typen die mir hinter her pfeifen stelle ich mir vor das ich denen eine rein haue. Leider kann ich das im echten Leben nicht machen weil ich eine kleine Frau von 1, 60 bin, also ich will keine Leute verprügeln, aber ich wäre gerne größer das sie Angst bekommen und abhauen. Ich will nicht von Männern angesprochen werden, auch nicht freundlich. Oft werde ich auch angesprochen wenn ich in bequemer Kleidung unterwegs bin und nur aufs Handy schau. Ich hasse das. Was kann ich tun um nicht mehr angesprochen zu werden. Und was kann ich mit den Rachegedanken machen, weil ich werde ja nicht größer. Irgendwann schreie ich doch noch einen Typen zusammen.
(w18)

Unsere Antwort

Ich verstehe dein Anliegen so, dass du Hilfe suchst, beim Verstehen und dem Umgang mit Rachefantasien und dem Umgang damit, angesprochen zu werden.

Deine Rachefantasien sind okay. Sie helfen dir, dich nicht so ohnmächtig zu fühlen. Sie tragen also dazu bei, dass du dich besser fühlst.

Gleichzeitig sind sie ein Zeichen, dass etwas Veränderung braucht. In dem Fall braucht es vermutlich mehr Selbstbehauptung.

Schauen wir uns die Situation einmal mit der Lupe an: Deine Haltung zum Angesprochenwerden ist klar. Du kannst das überhaupt nicht ausstehen. Gleichzeitig verhältst du dich höflich. Möglicherweise unterdrückst du die Wut, um höflich zu reagieren.

Wir zoomen noch weiter rein: Ich stelle mir vor, dass dadurch eine innere Spannung entsteht. Diese innere Spannung kann die Rachefantasien befeuern. Die Rachefantasien sind ein logischer und sinnvoller Umgang mit deinem Erleben. Du kannst stolz sein, auf so eine starke Vorstellungskraft. Du hast schon richtig erkannt, dass in den Rachefantasien Dinge möglich sind, die du im echten Leben nicht tun kannst.

Gleichzeitig gibt es sehr viel, was du tun kannst. Mit genau deiner Körpergrösse und genau deiner Stimme.

Ich möchte dich darin bestärken, im Ausdruck deiner Stimme und deiner Körperhaltung Wut und dadurch Kraft zuzulassen. Denn es gibt noch einen riesigen Spielraum zwischen einer höflichen Reaktion und Zusammenschreien. Ich möchte dich dazu anregen, diesen Spielraum zu erkunden. Das geht auch allein zuhause. Nimm dir einen ungestörten Moment Zeit, um dich in die Situation des Angesprochenwerdens hineinzuversetzen. Und dann spüre, was in deinem Körper passiert. Was geschieht in deiner Brust, in deinen Schultern, deinen Armen? Wohin geht dein Blick? Und was wäre, wenn du zulässt, was sich da in dir ausdrücken will? Welche Bewegungen kommen da? Boxen, Treten, die Fäuste ballen..? Welche Worte wollen eigentlich raus? Lass das zu. Nicht um die Wut loszuwerden, sondern um mit ihr in Kontakt zu treten.

Zuhause kannst du dich mal wirklich mit der Kraft deiner Wut verbinden. Es ist ein geschützter Raum nur für dich.

Wenn du das auf diese Weise zugelassen hast, überleg dir, wie du die Wut nutzen kannst, um deine Grenzen klar und deutlich mit Nachdruck zu kommunizieren. Wie viel Höflichkeit ist angemessen? Was fühlt sich für dich richtig an?

Meine Vermutung ist, dass das Verbinden mit deiner Kraft, dir hilft, die Rachefantasien nicht mehr zur Spannungsregulation zu brauchen. Du könntest auch eine Freundin anrufen nach so einem Ereignis und ihr davon erzählen, wie du es erlebt hast. Auch das kann dir helfen, die Spannung abzubauen.

Nun zu deiner anderen Frage: "Was kann ich tun, um nicht mehr angesprochen zu werden?". Die Antwort ist: das kommt darauf an, was du bereit bist, dafür aufzugeben. Natürlich könntest du zum Beispiel versuchen, niemandem zu begegnen und dich nur bei dir Zuhause aufhalten. Aber grundsätzlich hast du auf das Verhalten anderer enorm wenig Einfluss. Wenn sie dich ansprechen wollen, werden sie das tun. Deine Aufgabe ist es, einen Umgang damit zu finden, der sich für dich stimmig anfühlt.

Vielleicht hast du auch Lust, einen Selbstbehauptungskurs zu besuchen, um dich mehr in deiner Kraft und Stärke zu erleben.

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Frage Nr. 38618 von 19.08.2024

Zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort zur Frage Frage Nr. 38582 vom 13.08.2024! Es hilft, dass ich die Situation jemand anderem erzählen konnte. Ich habe momentan Schuldgefühle, mache mir Selbstvorwürfe und habe auch von meinem Umfeld Vorwürfe erhalten. Ich hatte auch das Gefühl, als ich die Therapie verlassen habe, etwas Falsches zu machen und habe mir selber die Schuld an allem gegeben. Die Therapeutin meinte auch, dass ich die Übungen zuhause machen muss, ansonsten merke sie es. Ich habe die Übungen immer gemacht und hatte Angst etwas flasch zu machen. Wie kann ich mit diesen falschen Schuldgefühlen umgehen? Danke für eure Antwort!

Unsere Antwort

Du kannst diese Gefühle nicht einfach abschaffen. Du kannst aber das ernst nehmen, was du über deine Therapie geschrieben hast. Deine Therapeutin hat dir auf verschiedene Weise eingetrichtert, dass du ohne sie keinen Therapieerfolg haben wirst. Sie behauptet auch, dass sie merkt, wie du geübt hast. Sie ist sehr von ihrer eigenen Wirkung und ihren Fähigkeiten überzeugt und lässt nichts anderes gelten. Deine Meinung schon mal gar nicht. Zudem hast du sie mit deinem Abbruch enttäuscht. Und sie hat dir Angst gemacht. Deine Therapeutin war nicht mit dir zufrieden! Da ist es doch ganz verständlich, wenn du jetzt Schuldgefühle hast. Dir gelingt es noch nicht, dich darin zu bestärken, dass du richtig gehandelt hast. Du weisst aber, dass die Therapie dir nicht gut tat. Darum musstest du abbrechen. Deine Therapeutin hat dir den Abbruch sehr schwer gemacht. Das war falsch. Jetzt musst du nämlich ganz allein einen Weg finden, wieder selbstsicher und zufrieden zu werden. Wir sind gern bereit, dich zu weiterhin in deiner Entscheidung zu bestärken.

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Frage Nr. 38609 von 17.08.2024

Hi ich bin weiblich und 12Jahre alt.
Ich habe 1Problem.
1. Meine Freunde lassen mich im Stich weil 3Freunde sind die ganze Zeit zusammen und dann will ich nicht zu ihnen weil ich mich da fehl am Platz fühle und dann gibts noch eine Freundeskreise die sind aber nicht meine super Freunde darum will ich auch nicht zu ihnen. Und die letzte Gruppe sind die Streber und zu denen will ich auch nicht weil die anderen Freunde mich sonst hassen. Was soll ich machen?

Unsere Antwort

Ich kann sehr gut verstehen, dass du Freund*innen suchst, die gut zu dir passen. Du möchtest sicher auch, dass die Freund*innen gern mit dir zusammen sind. Nun sind deine möglichen Freund*innen aber gerade anders organisiert. Du wirst nicht ausdrücklich gewünscht, sondern müsstest dich einer der drei Gruppen anschliessen. Was dir daran schwerfällt, hast du aufgeschrieben: 1. bei deinen drei richtigen Freund*innen fühlst du dich fehl am Platz, weil die eine Dreiergruppe gebildet haben. 2. bei der anderen Gruppe möchtest du nicht sein, weil sie nicht deine Super Freunde sind. 3. Du möchtest nicht in die Strebergruppe. Wenn es ausser den drei Gruppen keine anderen Jugendlichen gibt, müsstest du jetzt eine der drei Gruppe wählen oder aktuell auf Freundschaften verzichten. Welchen Preis bist du bereit zu zahlen? Bist du bereit, dich einige Zeit fehl am Platz zu fühlen? Dann schliesse dich deinen Freund*innen an. Wenn du wieder dabei bist und zeigst, dass du Interesse an ihnen hast, könnte es vielleicht sein, dass die enge Dreiergruppe etwas Platz für dich macht. Oder du schraubst deine Erwartungen an Freundschaft herunter. Dann schliesst du dich den 'nicht-super-Freunden' an. Wenn du dort deine Bereitschaft zu Freundschaft zeigst, könnte es ja sein, dass die viel netter sind, als du gedacht hast. Die dritte Gruppe scheidet wohl aus, weil du mit den Anderen beiden Gruppen doch noch etwas in Beziehung bist. Du machst es dir schwer, wenn du nur die Ablehnungsgründe aufzählst. Günstig wäre, du könntest überlegen, welche Gruppe am ehesten für Freundschaft in Frage kommt. 

Zum Lesen empfehle ich dir den Lillitext «Wie stelle ich mir eine Beziehung vor». Da geht es zwar mehr um Liebesbeziehungen. Vieles davon gilt aber auch für Freundschaften.

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Frage Nr. 38602 von 16.08.2024

Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass belastende Erinnerungen wieder auftauchen und wie ein Film in meinem Kopf ablaufen. Teilweise fühlt es sich sehr schwer an, teilweise auch nicht. Es tauchen auch vermehrt intensive Gefühle und Körperreaktionen auf. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Unsere Antwort

Ein Zeichen für was? Ich wünsche es keiner Person, dass sie so belastende Erinnerungen hat, dass sie nicht sauber im Gedächtnis abgelegt sind, sondern so wie du das beschreibst, als Flashbacks auftauchen. In sofern sind die Bilder/Gefühle/Empfindungen ein Zeichen dafür, dass du in hohem Stress schwierige/schlimme Dinge erlebt hast. Im Bezug auf deine Kindheit/Vergangenheit könnte man das dann ein "schlechtes" Zeichen nennen.

Oder meinst du deine Frage so: "Wenn eine Person in der Vergangenheit schlimme/traumatische Erlebnisse hatte, ist es dann gut, wenn die Erlebnisse als Bilder, Gefühle und Reaktionen wieder auftauchen?" Meine Antwort dazu ist: Es ist weder ein gutes noch ein schlechtes Zeichen, es ist einfach. Es liegt aber auch eine Chance darin: Wenn sich diese Erinnerungen melden, wird es möglich, sie zu verarbeiten und sauber im chronologischen Gedächtnis, d.h. in der Vergangenheit, abzulegen. Das machst du am besten in einer Traumatherapie.

Ich bitte dich, dazu auch unseren Text über Flasbacks zu lesen.

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Frage Nr. 38592 von 14.08.2024

Ich habe gemerkt, dass meine Kindheit sehr belastend war. Es ist aber so, dass ich vor allem Gefühle habe, welche belastend sind. Es handelt sich nicht um singuläre belastende Ereignisse, sondern eher um die Atmosphäre. Die Gefühle sind auch nicht wirklich zugänglich. Es sind Gefühle, wie beispielsweise nie endende Traurigkeit. Gibt es eine Möglichkeit meine Kindheit aufzuarbeiten?

Unsere Antwort

Die Atmosphäre in der Kindheit kann sehr belastend sein. Denn sie kann dazu führen, dass du damit dauerhaft einen Umgang finden musst. Zum Beispiel indem du deine Gefühle abspaltest. Da das ein Dauerzustand ist, lernt dein Gehirn dieses Verhalten besonders gut. Denn es lernt durch Wiederholung.

Möglicherweise hast du als Kind keinen oder kaum Trost für deine Gefühle bekommen. Du kannst auch viele Jahre später noch lernen, dir Trost zu spenden, wenn du schwierige Gefühle erlebst.

Lies dazu bitte unsere Texte Wie hab ich mich an mein Elternhaus angepasst? und Wie beruhige ich mich selbst?

Es kann eine sehr herausfordernde Aufgabe sein, die eigene Kindheit aufzuarbeiten. Wir empfehlen dir dafür psychotherapeutische Unterstützung.

Kann es sein, dass du uns diese Woche mehrere Fragen gestellt hast? Es hilft uns für die Beantwortung, wenn du dann die Fragenummern der jeweils anderen Fragen angibst.

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Frage Nr. 38577 von 12.08.2024

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich belastet bin. Ich bin mit einem Bruder mit Beeinträchtigung aufgewachsen. Meine Mutter leidet an einer Depression. Seit ich klein bin, trage ich eine Traurigkeit im mir. Ich habe später noch Mobbing erlebt. Ich merke, dass ich leide und mir das alles zu viel ist, weshalb ich mir überlege in eine Therapie zu gehen. Könnte es sein, dass ich durch die Umstände sehr belastet bin? Gibt es eine Möglichkeit, wie ich meine Geschichte aufarbeiten kann?

Unsere Antwort

Ja, du bist belastet. Du schreibst klar, dass du leidest. Das ist ein guter Grund, in Therapie zu gehen. Eine Therapie bei einer Person, der du vertraust, kann dir helfen, deine Geschichte aufzuarbeiten.

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Frage Nr. 38541 von 04.07.2024

Ich habe ein Video über Mikrofeminismus gesehen. Wo eine Frau die Perspektive umgedreht hat damit Männer es verstehen. Das Problem ist Männer verstehen das so nicht. Männer fühlen sich nicht gestört wenn ein junge attraktive Frau ihnen die Tür aufmacht und Komplimente macht. Weil es nicht alltäglich ist. Das Problem ist das Männer die Beispiele in dem Video nicht tun um Frauen zu belästigen, anders als bei Cat calling, sondern um zu flirten. Und natürlich lügt ein älterer Mann wenn er Worte wie "so einer schönen Frau halte ich doch gerne die Tür auf" als ich bin doch nur nett abtut. Das ist schon auch flirten. Frauen machen das eher selten Männer anzusprechen, gerade ältere Frauen die jüngere Männer draußen "Sie sind aber ein attraktiver junger Mann" ansprechen sind eher die Ausnahme und ich weiß auch nicht ob Männer das stört wenn das alle paar Jahre passiert. Und das ist vielleicht das Problem (junge) Frauen werden öfter angefliert wenn sie unterwegs sind, oder am Arbeitsplatz so zwischen den Zeilen getarnt als Nettigkeiten. Ich sehe da aber auch keine gute Lösung. Weil Männer am Arbeitsplatz ja nicht reden können wie in Disco. Und ältere Männer wissen das viele jüngere Frauen eher nicht so interessiert an ihnen sind, weshalb sie versteckter flirten so hinter Nettigkeiten. Es ist unangenehm, aber ich denke nicht das hier ein Unterdrückung Gedanke dahinter steckt.

Unsere Antwort

Was genau ist deine Frage?

Du scherst Männer hier sehr über einen Kamm und wirst ihnen nicht gerecht. Auch viele Männer sind Feministen. Männer können also durchaus verstehen, dass Frauen nicht immer und überall angeflirtet werden wollen, und das solche Kommentare bedrohlich oder einfach unangenehm sein können.

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Frage Nr. 38490 von 25.06.2024

Ich bin etwas verzweifelt und weiss nicht mehr weiter. Jedes Mal, wenn ich mich versuche mit meiner Geschichte auseinanderzusetzen, habe ich den Eindruck depressiv zu werden. Es scheint mir aber unumgänglich, da ich momentan Symptome aufgrund meiner Geschichte habe. Weisst du, was ich tun kann?

Unsere Antwort

Ich vermute, du hast in deiner Vergangenheit etwas Schlimmes erlebt. Daher ist es gar nicht überraschend, dass die Auseinandersetzung mit deiner Geschichte für dich sehr schwierige Gefühle auslöst. Dazu haben wir in unserem Kapitel Verarbeitung von Trauma und Gewalt einige Texte geschrieben, die dir vielleicht helfen.

Ich weiß viel zu wenig über dich und kann dir daher keine konkreten Tipps geben, aber ich empfehle dir ohnehin sehr, dir professionelle Unterstützung zu holen. Du musst da nicht allein durch! Eine Psychotherapie, beziehungsweise eine Traumatherapie, kann dir helfen, das Erlebte zu verarbeiten und Wege zu finden, wie es dich in der Gegenwart nicht mehr so beeinträchtigt. Wir haben einige Links zu Beratungsstellen und Websites zusammengetragen, du findest die Liste hier

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Frage Nr. 38489 von 25.06.2024

Hallo, ein großes Dankeschön das ihr diese Seite hier betreibt!!!!
Ich (w,24) bin schon seit einer Weile in Traumatherapie. Meine Therapeutin & ich arbeiten daran meine inneren Wächter zu bezwingen, um dann die eigentlichen Traumata zu bearbeiten. Leider sind meine inneren "Stimmen" sehr stark, so dass teilweise die Therapie stagniert. Es gibt die Stimmen "Angst", "Scham", "Misstrauen" und "Vernunft". Oft melden sich alle gleichzeitig zu Wort, wenn es darum geht in der Therapie einen Schritt weiter zu gehen und ich habe dann eine innere Unruhe und kann keinen klaren Gedanken fassen bzw. eine Entscheidung treffen.
Habt ihr eine Idee, wie ich Ruhe in mein inneres Chaos bringen kann? Wie schaffe ich es, mehr auf die Vernunft zu hören, als mich von dem Misstrauen leiten zu lassen? Herzliche Grüße

Unsere Antwort

Es ist normal, dass es in der Bearbeitung von Traumata nicht immer im gleichen Tempo voran geht. Es ist ein wichtiger Schritt, dass du die innere Unruhe bei dir erkennst. Es ist okay, dir Zeit einzuräumen, um deine Gedanken und Gefühle zu sortieren.

Deine Therapeutin kann dir helfen, zu dosieren. Ihr könnt euch zusammen in dem Bereich bewegen, dass du durch die Bearbeitung zwar herausgefordert bist, aber sie noch gut bewältigen kannst. Erlebst du sie dabei als hilfreich? Falls nein, wäre das eine wichtige Rückmeldung an die Therapeutin. Sie braucht dein Feedback, um gut mit dir arbeiten zu können. Ich ermutige dich sehr, ihr das zu sagen, was du uns geschrieben hast.

Ein nächster Schritt könnte sein, dich selbst zu trösten. Trösten heisst: dich in den Arm nehmen, das Gefühl ernst nehmen, seine Ursachen mit dir besprechen und dir klarmachen, dass es vorbeigehen wird. Du kannst lernen, dich selbst zu trösten. Das ist Übungssache.

Stell dir vor, du hast Angst. Überleg dir etwas, was dir Angst macht. Wo im Körper meldet sich das Angstgefühl? Wo spürst du es am stärksten? Stell dir vor, du nimmst den Körperteil in den Arm. Sträube dich nicht gegen das Gefühl, sondern erlaube ihm, da zu sein. Probiere, dort hin zu atmen. Sag dir, dass das Gefühl wohl einen guten Grund hat. Was will es dir sagen? Dann sag dir: „Es ist nur ein Gefühl. Ich bin nicht das Gefühl. Es ist nicht absolut und immer da. Sondern es kommt, will mir was sagen, und geht dann wieder“.

Vielleicht merkst du, dass schon diese Zuwendung zu dir selbst bewirkt, dass du dich etwas beruhigst und es dir besser geht. Du lernst so, das Gefühl besser auszuhalten. Zudem hilft es dir, wenn du eine stabile, lockere Körperhaltung hast. Bitte lies dazu diesen Text darüber, wie du deine Stimmung über den Körper beeinflussen kannst. Ich empfehle dir ausserdem unseren Text Wie beruhige ich mich selbst?

Wieso ist es besser auf die Vernunft zu hören? Auch das Misstrauen möchte beachtet werden. Wie stehst du zu deinem Misstrauen? Es ist in Ordnung, wenn du gemischte Gefühle gegenüber deinem Misstrauen hast. Es war dir in der Vergangenheit mit Sicherheit schon dienlich und in anderen Situationen nicht. Es hilft dir, dich zu beruhigen, wenn du beides anerkennst.

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Frage Nr. 38482 von 24.06.2024

Wie bekomme ich meine mama dazu mich zu lieben und so tabulos wie es nur geht

Unsere Antwort

Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstehe. Möchtest du geliebt werden im Sinne von Wertschätzung? Zeigt deine Mutter dir keine Liebe?

Liebesentzug ist eine Form von Gewalt. Falls das bei dir der Fall ist, schau bitte mal in unseren Text Warum ist Gewalt in der Familie besonders schlimm?

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