Frage Nr. 38464 von 20.06.2024
Hoi lili
Ich habe eine anstrengende Prüfung- und Lernphase hinter mir. Ich bin momentan noch die letzte Seminarbeit am abschliessen. Ich merke jedoch, dass ich gar nicht abschalten kann. In meinem Kopf geht es um zukünftige Prüfungen, die Angst davor etc.
Ich merke aber, dass es wichtig wäre mir eine Auszeit zu nehmen, um mich im kommenden Semester wieder auf das Studium zu konzentrieren. Was kann ich machen?
Unsere Antwort
Man kann nicht einfach "abschalten", das ist unmöglich und die (provokative) Frage ist auch : warum sollte man? Ueberlege dir, zuerst einmal, was bedeutet Stress oder anstrengend für dich? Stress ist ja oft so ein Begriff , in den alles mögliche reingeworfen wird, eine Art Sammelsurium. Meist sind es Gefühle und zwar Gefühle, die man am liebsten vermeiden würde: Wut, Verärgerung, Trauer, Angst, Verzweiflung. Abschalten, was bedeutet das nun? Vermutlich das Gegenteil, du möchtest Gefühle haben, die du nicht ablehnst: Freude, Glück, Liebe etc. Die Gedanken selber sind oft gar nicht das Problem, denn wenn sie nicht an Gefühle und Empfindungen geknüpft sind, dann "machen sie nichts",dann sind sie neutral.
Es ist ein ziemlicher Spagat von sagen wir mal grosser Angst, in absolute Freude umzuschalten. Manchmal hilft ein Wechsel im Aussen, also in die Freien gehen, an einen schönen Ort fahren etc. Aber es ist nicht gewiss, dass so etwas hilft. Du kennst das, ja vielleicht auch: du hast dich auf etwas gefreut und wenn der Anlass dann war, bist du total enttäuscht. Du sagst dir vielleicht, du hattest zu hohe Erwartungen oder kannst es selber nicht verstehen, warum es dir nicht gefaéllen hat. Es ist einfach nur bedingt möglich, die eigenen Gefühle durch "die Wahl" der Umgebung zu beeinflussen. Lass deine Gefühle mal einfach in Ruhe, das heisst lass ihnen Platz. Was ich damit meine ist: höre auf gegen sie zu kämpfen. Wir kämpfen oft gegen unsere Gefühle, weil wir so Glaubenssätze oder Konstrukte haben, wie es sein sollte....Ein Beispiel, eine Prüfung steht bevor und du hast Angst. Dann herrscht oft die Idee, dass die Angst rausbefördert werden oder klein gehalten werden muss, denn sonst kann man ja nicht lernen. Das heisst, du verbrauchst innerlich viel Energie ständig gegen die Angst zu kämpfen um sie zu minimieren. Diese Energie fehlt dan beim Lernen, das ist einfach so. Wenn du die Angst jetzt einfach mal in Ruhe lässt und ihr mehr Platz zubilligst, dann kannst du locker nebenher lernen, du verschwendest keine Energie in unnötige Kämpfe. Das kannst du üben, indem du mal damit anfängst, die Angst körperlich zu spüren. Die Gedanken, die gleichzeitig laufen sind egal. Ich weiss nicht wo du sie fühlst. Sagen wir mal sie sitzt im Magen, da hast du einen Druck, dann versuchst du das zu vergrössern und verbreitern. Es Bedarf ein wenig Uebung. Mit der Zeit sitzt du nicht mehr so sehr in diesem Kampfmodus fest. Das gilt für alle Gefühle. Das was du uns fragst, ist ja das Gleiche: jetzt war der Stress (die unangenehmen Gefühle) da, ich habe sie ausgehalten und so gut wie möglich unterdrückt, jetzt müssen sie aber weg. Jetzt haben sie ja keine Berechtigung mehr und ich muss mich ausruhen und entspannen. Nein, musst du nicht, du musst aufhören gegen dich und deine Gefühle zu kämpfen, dann kommst du wieder in das Gleichgewicht, was du dir wünschst.
Ich hoffe, dass du verstehst, was ich sagen möchte. Wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach nochmal unter Angabe dieser Fragennummer.
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Frage Nr. 38441 von 14.06.2024
Was ist EMDR für eine Methode? Ist diese sicher?
Unsere Antwort
Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) ist eine psychotherapeutische Methode. Sie wird eingesetzt, um Patient*innen bei der Verarbeitung einer oder mehrerer traumatischer Erfahrungen zu helfen. EMDR wird von gut ausgebildeten Psychotherapeut*innen durchgeführt. Sie begleiten die Patient*innen durch die verschiedenen Schritte der Methode und helfen, Retraumatisierungen zu vermeiden. Es gibt auch viele wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von EMDR belegen.
Wenn du überlegst, ob EMDR für dich in Frage kommt, kannst du ein Erstgespräch mit einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten vereinbaren, die diese Methode anwenden. Dort kannst du alle deine Bedürfnisse, Sorgen und Bedenken ansprechen. So könnt ihr gemeinsam entscheiden, ob EMDR die richtige Methode für dich ist.
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Frage Nr. 38440 von 14.06.2024
Hallo Lili
Ich fühle mich in letzter Zeit sehr unkonzentriert, sehr verspannt und bin die ganze Zeit im Kopf, kann mich aber trotzdem nicht fokussieren und konzentrieren.. Wie kann ich mehr in den Körper kommen?
Unsere Antwort
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Probier doch mal diese aus:
Klopfe dich mit beiden Händen von oben bis unten ab. Starte am Kopf und ende bei den Füssen. Schau, dass du wirklich jeden Bereich deines Körpers abklopfst. Also auch alle Seiten der Arme und Beine.
Nimm dir danach einen Moment Zeit, wahrzunehmen, wie du dich jetzt fühlst.
Falls du dir die Übung anschauen möchtest, könntest du bei Youtube nach "Body tapping" suchen.
Schau dir doch auch unsere Texte an: Wie kriege ich mein Nervensystem in Griff? und Wie beruhige ich mich selbst?
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Frage Nr. 38408 von 11.06.2024
Hallo, ich hatte euch die Frage 38373 gestellt. Vielen Dank für eure schnelle Antwort, die auch gut verständlich und hilfreich war.
Ich bin dann nur irgendwie beim ersten Absatz hängen geblieben, das es wichtig ist in einer Therapie zu vertrauen. Ich weiß nicht, ob mein Vertrauen zu meiner Therapeutin ausreichend ist. Ich gehe seit ca. 8 Monaten zu ihr, eigentlich gehe ich ganz gerne hin (naja so gerne man halt zu einer Therapie geht). Aber ich brauche in jeder Stunde aufs Neue viel Zeit zum Warmwerden, ca. 20min. (eine Sitzung geht bei mir 75min). Also erst nach ca. 20min kann ich etwas lockerer reden. Trotzdem weiß sie immer noch nicht Alles und ich halte bewusst Sachen zurück, ich glaube aus Scham.
Jetzt habe ich Bedenken, ob mein Vertrauen für eine Hypnotherapie reicht oder ich dadurch in einen schlechteren psychischen Zustand falle. Jemandem zu vertrauen fällt mir sowieso schwer und irgendwie denke ich, das ich zu meiner Therapeutin auch nicht noch mehr Vertrauen aufbauen kann, ich sozusagen schon am Limit bin. LG
Unsere Antwort
Danke, dass du nochmal schreibst.
Vertrauen ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, aber Sympathie trifft es halt auch nicht richtig. Vertrauen ist oft zu sehr besetzt mit Ideen: man sollte 100%ig vertrauen und quasi als Beweis muss man dem anderen auch alles sagen. So hatte ich das nicht gemeint. Und ich weiss auch, dass es nach einer Traumatisierung sehr schwer sein kann zu vertrauen. So wie du es ausdrückst, trifft es das ganz gut. Du gehst gerne hin und brauchst aber jedesmal wieder Zeit dich zu öffnen, das ist normal und gut. Und dass deine Therapeutin nicht alles weiss, spielt keine Rolle. Es wäre schön, wenn du dir selber da ein wenig den Druck rausnehmen könntest. Du möchtest ja Fortschritte machen und das Trauma besser verarbeiten. Du denkst aber offenbar, dass das nur geht, wenn du dich sofort "öffnest" und alles erzählst. Das ist nicht notwendig. Diese "Arbeit" an dir ist ein Prozess. Du machst schlussendlich diese Arbeit, die Therapeutin "begleitet" dich lediglich (natürlich mit ihrer Erfahrung und ihrem know how).
Durch eine gute Hypnotherapie gerät man nicht in einen schlechteren psychischen Zustand.
Aber da dir das mit der Hypnotherapie, derart Probleme bereitet, würde ich an deiner Stelle erstmal darauf verzichten. Es ist normal, dass man ein unheimliches Gefühl hat, vor einer Hypnotherapie, das ist bei vielen Leuten so, die noch nie Hypnose erlebt haben. Gleichzeitig sollte aber der Wunsch bestehen, sich trotzdem darauf einzulassen. Und das scheint bei dir im Moment nicht der Fall zu sein. Wenn man zuviel inneren Widerstand hat, ist Hypnose nicht möglich. Denke immer daran, dass du derjenige bist, der es schlussendlich "macht". Es sind die Worte der Therapeutin, die du mit deinen Ohren hörst und die du dann in deinem Gehirn verarbeitest. Es ist nicht wie zum Beispiel in der Medizin, dass jemand dir das Auge aufhält und dann etwas reintropft, oder etwas aus deiner Haut rausschneidet.
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Frage Nr. 38407 von 11.06.2024
Hallo Lilli
Ich bin weiblich und 12jahre alt
Ich habe ein Problem.
Meine Beste Freundin hat Streit mit einer anderen Freundin und ich mag beide und muss mich immer entscheiden und dann hasst mich die andere. Weil die andere Freundin lädt nur mich zum Geburtstag ein und nicht meine beste Freundin und jetzt haben wir halt zusätzlich noch Streit.
Was soll ich tun?
Unsere Antwort
Das ist wirklich eine knifflige Situation. Du magst beide, aber das macht die Freundschaft zu beiden schwierig.
Was hast du schon versucht, um die Situation besser zu machen? Hast du mit deinen beiden Freundinnen schon gesprochen, wie es dir mit ihrem Verhalten geht? Was bist du bereit mitzumachen? Und wo sind deine Grenzen?
Du könntest beiden sagen, dass du verstehen kannst, dass sie sauer sind auf die andere. Und dass du dich auf keine Seite stellen möchtest und nicht Teil des Streits sein willst. Du möchtest gerne die Freundschaft weiterführen, aber so ist das richtig schwierig. Du könntest auch darum bitten, dass sie nicht mit dir über ihren Streit mit der anderen Freundin sprechen, sondern mit jemand anderem.
Schau mal, ob das so für dich stimmt oder wie du es gerne sagen möchtest. Was ist dir wichtig, wenn du das Gespräch mit deinen Freundinnen suchst?
Was du auch machen kannst, ist, dass du dich von beiden eine Zeit lang fernhältst. Bei Streits ist es häufig so, dass sie zunächst sehr heftig sind und dann schwächer werden. Du könntest also etwas Abstand schaffen bis der Sturm vorüber ist und du mit beiden wieder ruhiger sprechen kannst.
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Frage Nr. 38405 von 11.06.2024
Hallo Lili
Ich beziehe mich auf die Frage/Antwort 38358.
Ich weiss, nicht, was diese Angst auslöst, also diese massive Prüfungsangst. Ich kann mich an keine spezifische Erfahung erinnern. Die Angst, verbunden mit lähmenden Panikattacken, traten im Gymnasium zum ersten Mal auf, ohne das dies mit einem schlechten Ergebnis oder mit einem Ereignis verknüpft wird. Ich weiss nicht, ob ich mich nicht an das Ereignis bewusst erinnern kann oder ob die Erfahrung an andere Erfahrungen geknüpft ist. Kann ich dennoch etwas tun?
Unsere Antwort
Es braucht nicht unbedingt ein einzelnes Ereignis, das die Panikattacken auslöst. Es kann auch ein Zusammenspiel sein aus einer hohen Grundanspannung und einem psychisch belastenden Ereignis.
Eine Prüfung kann, wenn du sowieso schon eine hohe Grundspannung hast, sozusagen das Fass zum Überlaufen bringen. Wie ging es dir während dieser Zeit am Gymnasium? Hattest du Sorgen? Wer war für dich da? Warst du aus anderen Gründen bereits stark angespannt?
Und ja, du kannst auch dann etwas gegen deine Prüfungsangst tun, wenn du die Ursache nicht genau kennst. Einige Tipps haben wir dir bereits in den vorherigen Antworten geschrieben. Eine auf Angststörungen spezialisierte Therapie kann dir sehr gut helfen, mit deinen Ängsten klar zu kommen.
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Frage Nr. 38404 von 11.06.2024
Hoi Lili
Ich hatte vor ein paar Wochen vermutlich einen Hörsturz, aufgrund von Stress. Ich bin etwas verunsichert, da ich nicht genau weiss, was ich tun kann, da ich wohl unbewusst gestresst war und nicht defininieren kann, von was genau. Weisst du, was ich tun kann?
Unsere Antwort
Warst du schon beim Arzt? Das solltest du auf alle Fälle tun.
Ich kann mir vorstellen, dass du verunsichert bist und dafür sorgen möchtest, dass du wieder zur Ruhe kommst.
Es ist eine gute Idee, deinem Stress auf die Spur zu kommen. Sorge dafür, dass du mehr Ruhe und Ausgleich hast. Denn dein Körper sendet dir schon deutliche Zeichen für Überlastung.
Wie sieht dein Alltag aus? Wo kommt der Stress her? Konntest du seither den Stress reduzieren? Wie hast du das in der Vergangenheit gemacht? Was hilft dir, dich wohl und sicher zu fühlen, statt gestresst? Wovon brauchst du mehr? Und wovon weniger?
Du schreibst davon, unbewusst gestresst zu sein. Das klingt so, als wäre dein Körper in Anspannung und in Alarmbereitschaft – auch wenn jetzt gerade keine Gefahr droht. Manche Menschen spüren den Stress im Nacken oder im Bauch. Da werden die Muskeln dann ganz fest. Wo spürst du es? Wenn du diese Stellen gefunden hast, kannst du sie noch etwas mehr anspannen und dann etwas loslassen.
Dein Körper braucht Auszeiten von dieser Anspannung. Es ist sehr hilfreich, dir diese Auszeiten zu gönnen. Erlaube sie dir ganz bewusst. Bitte schau dir dazu unsere Texte Wie kriege ich mein Nervensystem in Griff? und Wie beruhige ich mich selbst? an. Darin findest du viele Informationen, um Stress in deinem Körper besser zu verstehen und zu beeinflussen. Schau mal, was du mit den Tipps anfangen kannst.
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Frage Nr. 38396 von 10.06.2024
Hallo Lili
Ich hatte vor zwei Woche meine letzte Prüfung. Seit diesem Zeitpunkt komme ich nicht mehr klar. Ich hatte diesen Zustand bereits ein anderes Mal. Ich schaffe es am morgen kaum noch aus dem Bett. Ich könnte eigentlich meine Freizeit geniessen, jedoch ist alles nur noch anstrengend und ich habe kein Lust etwas zu tun. Ich habe nächsten Sommer die Prüfungen im Juni und September und habe dadurch Angst, dass dieser Zustand erneut eintrifft. Ich weiss echt nicht mehr was ich machen kann oder woran es liegt. Hättest du vielleicht aus der Ferne einen Tipp?
Danke für deine Hilfe!
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Ich fühle mich in letzter Zeit, nach einer sehr stressigen Zeit sehr müde, erschöpft und niedergeschlagen. Ich habe auf nichts mehr Lust. Hast du einen Tipp was ich dagegen machen kann?
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Ich habe folgendes Problem: Ich habe zwei Monate intensiv auf zwei Prüfungen gelernt. Ich habe beide Prüfungen erfolgreich bestanden. Ich hätte noch eine dritte Prüfung gehabt. Ich habe aber gemerkt, dass ich mich kaum noch konzentrieren kann und habe deshalb diese Prüfung nicht geschrieben. Ich hatte anschliessend das Gefühl leer, depressiv, lustlos und voller Sorgen zu sein. Ich habe Angst nicht mehr aus diesem Zustand herauszukommen und mein Studium nicht mehr abschliessen zu können. Ich wache auch plötzlich in der Nacht mit Ängsten auf und kann mich nicht mehr konzentrieren. Eigentlich möchte ich mich gerne erholen, merke jedoch, dass dies nicht geht. Wieso habe ich einen solchen Zustand? Handelt es sich um eine Depression
Unsere Antwort
Wir haben diese Fragen zusammengefasst, weil sie sehr ähnlich sind und wir deshalb vermuten, dass du alle drei Fragen geschrieben hast. Wenn das nicht so ist, gilt die Antwort für alle Personen, die hier geschrieben haben.
In Stressphasen kann es vorkommen, dass sich unangenehme Stressreaktionen mit Löchern abwechseln. Und es kann sein, dass du nach einer solchen Stressphase erst einmal in ein Loch fällst. Warum das so ist, kannst du in diesem Text nachlesen. Dieses Loch kann aber auch regenerierend sein. Vielleicht brauchst du Zeit, um dich zu erholen und schon bald geht es dir wieder besser. Es ist normal, dass sich Erholung nicht immer gut anfühlt.
Damit du in Zukunft nach einer stressigen Zeit nicht in ein Loch fällst, kannst du versuchen, in solchen Zeiten immer auch Erholung einzuplanen. Zum Beispiel, indem du eine Stunde Pause machst, spazieren gehst, Musik hörst, joggen gehst usw. Baue also in die Lernphase auch Phasen der Regeneration ein. Auch eine aktivierende Atmung kann dir helfen, aus dem Loch herauszukommen. Dafür empfehlen wir dir diese Tipps.
Wenn du merkst, dass dir diese Tipps nicht helfen, dann frage dich: Welche Ansprüche stelle ich an mich selbst und warum? Was ist der innere Antreiber, der mich in diesen Zustand bringt, in dem ich mich so quäle?
Das kann etwas mit deiner Kindheit zu tun haben. Wenn du zum Beispiel gelernt hast, dass nur Leistung dich liebenswert macht, dann setzt du dich vielleicht sehr unter Druck. Kommt dir das bekannt vor? Dann lies doch mal in diesem Text weiter.
Diese Antwort gilt auch für Frage 38409 und Frage 38419.
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Frage Nr. 38391 von 08.06.2024
Wie baut man denn eine interessante Persönlichkeit auf?
Man lernt verschiedene Menschen kennen und ich merke, dass andere besser ankommen und manche eher weniger. Manche sind super sympathisch und kommen bei den meisten Menschen immer gut an.
Wie erzielt man den Effekt, dass man Sympathisch und entspannt, locker und lässig bei Frauen ankommt?
Wenn ich keine Erwartung oder ein Ziel mit einer Frau habe, komme ich dann lockerer und Entspannter Rüber? Was aber wenn man sich mit der Frau gut versteht, wie kommt es dann zum Sex? Einfach nach Sex fragen ist zu plump.
Was ist eigentlich wichtiger? Aussehen oder Persönlichkeit? Ich vermute das 80% Aussehen und 20% Persönlichkeit ausmachen, wenn man etwas kurzfristiges was mit Frauen haben möchte. Für eine Beziehung spielt das Aussehen eine weniger wichtige Rolle. Vermute da so 40% Aussehen und 60% Persönlichkeit?
Wie bekommt man eine gute Ausstrahlung? Denke das zieht auch Frauen an?
Unsere Antwort
Um für andere Menschen attraktiv zu sein, sind vor allem zwei Dinge wichtig. Deine Ausstrahlung und deine Einstellung anderen Menschen gegenüber.
Du hast richtig erkannt, dass eine gute Ausstrahlung dich für andere Menschen attraktiv macht. Sie wirkt sogar viel stärker auf andere Menschen als ein perfektes Äusseres. Wenn du lächelst, wirkst du schöner, als wenn du mürrisch in die Welt blickst. Obwohl du die gleiche Person, mit dem gleichen Körper bist. In deiner Ausstrahlung spiegelt sich auch, wie du dich selbst siehst. Dabei ist es ganz gleich, wie du aussiehst oder zurechtgemacht bist, ob du eine Behinderung oder Beeinträchtigung hast. Wenn du findest, dass du interessant, attraktiv, sexy und liebenswert bist, zeigst du das anderen Menschen auch.
Deine Einstellung gegenüber anderen Menschen beeinflusst dein Verhalten. Siehst du andere als interessante Menschen? Oder sind sie für dich nur Mittel zum Zweck? Müssen sie eine Rolle für dich spielen? Lässt du dich von Vorurteilen leiten? Oder hast du wirklich offene Augen für sie? Interessierst du dich für ihre Probleme, Sorgen, Wünsche, Träume? Wenn du dich wirklich für dein Gegenüber interessierst, begegnest du ihm oder ihr mit Offenheit und Respekt. Dann fühlen sie sich in deiner Gegenwart besser, sind lieber mit dir zusammen und machen lieber Dinge mit dir.
Wir haben diesen Text darüber geschrieben, was du tun kannst, um deine Ausstrahlung zu verbessern und um für andere Menschen interessant, attraktiv, sexy und liebenswert zu sein. Lies ihn dir mal durch.
Wenn du dich für eine Frau interessierst, ist es völlig in Ordnung, wenn du das Ziel hast, mit ihr Sex zu haben. Wenn du respektierst, was sie will und sie nicht zu etwas drängst, worauf sie keine Lust hat, kannst du trotz deines Ziels entspannt rüber kommen. Du kannst versuchen diese Frau für Sex mit dir zu gewinnen. Dafür empfehle ich dir die beiden Texte «Wie gewinne ich jemanden für mich?» und «Warum lohnt es sich, Verführen zu üben?».
Und schau dich doch auch mal bei den anderen Texten im Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen um. Dort findest du noch viele weitere hilfreiche Tipps.
Diese Antwort gilt auch für Frage 38393.
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Frage Nr. 38373 von 06.06.2024
Hallo, könnt ihr mir etwas über Hypnotherapie sagen? Im Zusammenhang mit einer Traumatherapie will meine Therapeutin mit mir Hypnotherapie probieren. Auf meine Frage, ob das dann wie richtige Hypnose abläuft und ich dann Nichts mehr mitbekomme, sagte sie nein. Jetzt habe ich etwas im Netz recherchiert und dort stand überall, das man sich dann doch in einem Trance-Zustand befindet. Was ich aber nicht möchte, also ich will weiterhin die Kontrolle über meine Gedanken haben.
Habt ihre eine Ahnung, wie so eine Hypnotherapie abläuft? LG (Ich bin m & 19)
Unsere Antwort
Zuerst einmal ist es bei einer Hypnotherapie wie auch bei jeder anderen Therapie wichtig, dass du dich mit dem/der Therapeut*in wohlfühlst, das heisst eine Art Vertrauen hast. Wenn das nicht der Fall sein sollte, würde ich dir empfehlen eine*n andere*n Therapeut*in zu suchen.
Es gibt recht viele Mythen über Hypnose und Show Hypnose, ist alles andere als hilfreich, um mit diesen Mythen aufzuräumen. Therapeutische Hypnose ist inzwischen recht gut wissenschaftlich untersucht (auch mit bildgebenden Verfahren, die aufzeigen was im Gehirn passiert) und zeigt eine gute Wirksamkeit. Hypnose ist auch sehr gut für die Traumatherapie geeignet, wenn sich der/die Therapeut*in damit auskennt und eine fundierte Ausbildung darin besitzt.
Hypnosen in denen man nichts mitbekommt oder hinterher gackert wie ein Huhn sind therapeutisch unsinnig. Deine Therapeutin wird die Hypnose im Rahmen der Therapie einsetzen und keinen Zirkus veranstalten. Diese Befürchtung entspricht in etwa dem, als würde man folgendes annehmen: Jemandem soll die Gallenblase entfernt werden, weil er Gallensteine hat. Und dann nimmt man an der Chirurg würde, statt dessen vielleicht einfach ein Stück vom Gehirn oder die Hoden entfernen.
Trance ist ein natürlicher Zustand. Also wenn du zum Beispiel einen Film schaust, der dich sehr interessiert oder ein Computerspiel machst, dann wirst du da wie reingezogen und bekommst weniger von deiner unmittelbaren Umgebung mit. Ich nehme an, so etwas kennst du. Es ist eine fokussierte Aufmerksamkeit, du bist ganz da und doch auch irgendwie nicht. Und so in etwa ist das in der therapeutischen Hypnose auch, es ist eine nach innen gerichtetet fokussierte Aufmerksamkeit. Man taucht wie tiefer ab, ist aber trotzdem da.
Eine Traumatisierung ist ja auch deshalb so schwerwiegend, weil in der Situation sehr starke Gefühle vorhanden waren, die dann daran wie festgekettet wurden oder gar verdrängt werden mussten. Dadurch hat man wie keinen gesteuerten oder willentlichen Zugriff mehr darauf. Wenn man "nur" darüber redet und nachdenkt (und das soll jetzt keinesfalls abwertend klingen, denn schon das ist schwierig genug), kommt man manchmal nicht so gut weiter. Mit der therapeutischen Hypnose gelingt es besser wieder so an diese Gefühle zu kommen, um sie schlussendlich auch verarbeiten zu können. Deine Therapeutin hilft dir und begleitet dich dabei, deine innerern Ressourcen zu finden, die dir bei der Bewältigung der Situation helfen.
Der genaue Ablauf ist abhängig von deiner Therapeutin und dir.
Ich kann dir nur sagen, was ich zuerst machen würde, aber ob sie das auch so machen wird, weiss ich nicht.
Also jetzt ganz praktisch: Du würdest sitzen und könntest die Augen solange offen lassen, wie du möchtest. Dann würde ich dir zuerst entweder eine Geschichte, erzählen oder würde dich anleiten, dass du die Aufmerksamkeit auf deinen Körper richtest. Es ist abhängig davon, was du für Symptome hast oder um was für eine Art von Trauma es sich handelt. Danach würden wir einen "safe place" installieren. Das heisst, dass du dir in deiner Vorstellung einen Ort suchst an dem du dich rundum wohl und sicher fühlst. Das kann ein Ort sein, den du kennst oder auch ganz was anderes. Und das dann mit allen Sinnen erkunden. Das hört sich vielleicht banal an. Aber wenn du schon tiefer in dich eingesunken oder eingetaucht bist, dann kommt einfach auch dieses Gefühl dazu, dass du dich da gut fühlst, also es ist mehr als die Vorstellung. Und vielleicht wäre das dann fürs erste mal schon alles, das kann ich dir jetzt so natürlich nicht sagen. Dieser Platz ist dann auch für alles zukünftige wichtig. In weiteren Schritten, würde es dann schon um das Trauma gehen, aber wie ganz genau...das ist abhängig von dir und deiner Geschichte.
Ich weiss nicht, ob dir das jetzt weiterhilft. Wenn du noch Fragen hast, dann schreibe uns bitte nochmal, unter Angabe dieser Fragennummer
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Frage Nr. 38367 von 05.06.2024
Ich habe ein Problem:
Ich leide seit Jahren an einer spezifischen Angst. Ich habe dank einer Verhaltenstherapie geschafft, mit der Angst einigermassen umzugehen. Ich merke jedoch, dass es Momente gibt, in denen mich die Angst nach wie vor sehr stark beeinträchtigt. Ich habe mir deshalb die Frage gestellt, ob die Angst nicht einen traumatischen Hintergrund haben könnte, da sie immer in bestimmten Situationen auftritt und teilweise in die Panik mündet.
Ich kann mich jedoch nicht an ein spezifisches Ereignis erinnern, da die Angst plötzlich aufgetreten ist. Was kann ich tun? Gibt es eine Möglichkeit diese Angst vielleicht zu heilen, damit sie mich nicht immer wieder einholt und einschränkt?
Unsere Antwort
Es steckt nicht notwendigerweise ein Trauma hinter deiner Angst. Oft stecken hinter der Angst vor einer bestimmten Sache andere Ängste, Stressoren und Unsicherheiten. Schau deshalb hinter deine Angst: Wie wäre dein Leben ohne diese spezifische Angst? Was würdest du machen? Wie würde es dir gehen? Was wären deine Träume? Wie würdest du sie umsetzen? Was für Stressoren gäbe es? Gibt es Situationen oder Phasen mit weniger oder ohne Angst? Wie unterscheiden sich die Phasen mit und ohne Angst? Eine Angst vor etwas spezifischem, kann sich vor andere unangenehme Gefühle stellen. Lies dazu bitte diesen Text über den Umgang mit Gefühlen.
Es könnte hilfreich für dich sein, über den Körper an die Angst heranzutreten. Angst kann sich aufschaukeln: Sie löst im Körper Anspannung aus. Umgekehrt kann Anspannung im Körper Angst auslösen. Es ist wichtig, dass du diesen Kreislauf verstehst und Techniken lernst, wie du dich beruhigen kannst. Lies dazu bitte diesen Text über Selbstberuhigung.
Gibt es Dinge aus der Verhaltenstherapie, die dir weiterhin helfen? Das, was du in der Therapie gelernt hast, kann dir weiterhin eine wichtige Ressource sein.
Schau mal, wie du mit diesen Tipps weiterkommst. Du kannst uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 38362 von 04.06.2024
Stimmt es wirklich das Männer 20 jährige Frauen attraktiver finden als 30 jährige und das es bei Frauen nicht so ist. War es früher wirklich so das Männer eine möglichst junge fruchtbare Frau haben wollten. Aber aus Sicht der Frau hätte es in der Urzeit auch keinen Sinn gemacht einen ganz alten Mann mit viel Geld zu haben, sondern mit steigendem Alter einen jüngeren fitteren Mann zu suchen, der ja nicht unbedingt 20 sein musste aber auch nicht gebrechlich sein durfte. Die Vorteile die gerade Männer 50+ haben das sie eine jüngere Frau bekommen haben sie dem gesellschaftlichen Fortschritt zu verdanken, das es eben nicht mehr von der reinen Körperkraft abhängig ist ob ein Mann eine Partnerin findet. Und auch bei Frauen ist heute aussehen und Ausstrahlung wichtiger als die reine Fruchtbarkeit. Früher war es umgekehrt das musste Mann auch mal eine für ihn persönlich unattraktive aber fruchtbare Frau heiraten musste. Feminismus oder auch Humanismus haben eben auch Bedeutungen für die ganze Gesellschaft. Frauen brauchen keinen Mann mehr der sie beschützt im schlimmsten Fall waren Frauen sogar in der Ehe mehr Gewalt ausgesetzt als alleine. Und auch für Männer ist es gut das sich um sie gekümmert wird im Alter und sie nicht alleine ihren Wert durch ihre Körperkraft in dieser Gesellschaft zu gewiesen bekommen. Bei Gorillas sind alte Männchen alleine und Weibchen nach der Menopause immer noch ein Teil der Gruppe. Deshalb sollte man sich mal Gedanken darüber machen ob eine solche Gesellschaft wirklich erstrebenswert ist für irgendwen. Patriarchat war kein natürlicher Zustand, sondern eine Gesellschaft
von Männern für Männer errichtet. Mich beschäftigt das Thema irgendwie.
Unsere Antwort
Ich weiß nicht ganz, was deine Frage ist. Du hast recht, das Patriarchat ist kein natürlicher Zustand. Alle menschlichen Gesellschaftsformen sind menschen-gemacht. Deshalb gab und gibt es auf der Welt auch so viele verschiedene Gruppen und Kulturen, mit ganz verschiedenen sozialen Normen.
Und nein, es stimmt definitiv nicht, dass alle Männer jüngere Frauen oder alle Frauen ältere Männer bevorzugen. Wir haben dazu vor kurzem eine recht ähnliche Frage beantwortet, schau dir doch bitte mal die Frage 38290 an. Du findest sie, wenn du die Nummer ins Suchfenster eingibst.
Dass das Patriarchat auch negative Auswirkungen auf Männer hat, sehen mittlerweile auch die allermeisten wissenschaftlichen Kreisen so. Viele Forschende und Denker*innen machen sich Gedanken zu diesem Thema. Da dich das verständlicherweise beschäftigt, empfehle ich dir, dich mehr mit dem Feld der Gender Studies auseinanderzusetzen. Da findest du sicher viele Denkanstöße. Vielleicht schaust du dich mal an Universitäten bei dir in der Nähe um. Oft gibt es dort Vorlesungen, oder auch ganze Studiengänge, zum Thema Gender und Diversität. In viele Vorlesungen kannst du dich als Gasthörer*in reinsetzen, ohne dass du dort studierst. Wenn du gut Englisch kannst, dann gibt es auch ganz viele Online-Kurse von Universitäten weltweit, die du dir kostenlos anschauen kannst.
Zum Einstieg kann ich dir zum Beispiel auch die Bücher „Der Ursprung der Welt“ und „Der Ursprung der Liebe“ von Liv Strömquist empfehlen. Das sind Graphic Novels, die sich sehr gut lesen lassen.
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Frage Nr. 38358 von 04.06.2024
Hallo Lili
Ich habe folgendes Problem: Ich gerate jede Prüfungsphase in dsyregulierte Zustände, da ich unter starken Prüfungsängsten leide. Ich versuche mich bestmöglich durch Atemtechniken und EFT in den moment zurück zu holen. Ich merke jedoch, dass ich jedes Mal nach einer Prüfungsphase krank werde und mich vermutlich etwas unbewusst stresst. Dieses Mal ist es ein Hörsturz. Ich bin etwas verzweifelt, da ich probiere mich und meine Gefühle anzunehmen und gleichzeitig dennoch Probleme habe. Ich habe Angst, einmal eine schlimmere Krankheit zu bekommen oder psychisch krank zu werden. Was kann ich tun? Danke für deine Hilfe!
Unsere Antwort
Dein Erleben von Prüfungsphasen klingt wirklich intensiv. Ich kann mir vorstellen, dass dir das Angst macht.
Welche Lebenserfahrungen bringst du mit in Bezug auf Leistung? Was passiert, wenn du in etwas nicht gut genug bist? Konntest du dir in deiner Vergangenheit mit Leistung Liebe verdienen? Was motiviert dich, in einer Prüfung gut abzuschneiden? Was würdest du über dich selbst denken, wenn du eine Prüfung nicht bestehst?
Das sind Fragen, die du für dich beantworten könntest, um dem unbewussten Stressor etwas mehr auf die Spur zu kommen.
Angst kann sich aufschaukeln: Sie löst im Körper Anspannung aus. Umgekehrt kann Anspannung im Körper Angst auslösen. Es ist wichtig, dass du diesen Kreislauf verstehst und Techniken lernst, wie du dich beruhigen kannst. Lies dazu bitte diesen Text über Selbstberuhigung.
Du schreibst, dass du selbst schon Atemtechniken und EFT machst. Wann wirken diese Techniken und wann nicht? Ich könnte mir vorstellen, dass zunächst Spannung durch intensives Bewegen abgebaut werden muss, bevor du dich wirklich entspannen kannst. Manchmal sind wir so in der Spannung, dass ein Loslassen nicht direkt geht, sondern über den "Umweg" der Intensivierung geht. Denn dein Körper stellt in der Angst jede Menge Energie zur Verfügung, um sich vor einer Gefahr zu schützen. Die baust du zum Beispiel durch Rennen, Hüpfen, Schreien, Schütteln ab. Also alles Dinge, die deinen Herzschlag beschleunigen und deinen Atem.
Falls du das Gefühl hast, das hilft dir alles nicht, und die Ängste bleiben oder werden schlimmer, empfehle ich dir, nach Hilfe zu suchen. Eine auf Angststörungen spezialisierte Therapie kann dir sehr gut helfen, mit deinen Ängsten klar zu kommen.
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Frage Nr. 38350 von 03.06.2024
Meine Erdnussallergie macht mich fertig. Ich habe Angst davor eine Partnerin zu haben und zu küssen. Gestern hatte ich eine Panikattake weil die Kopfschmerzentablette ein bisschen ein komisches Gefühl gemacht hat, außerdem habe ich oft Angst beim Essen. Mein Leben ist so scheiße.
Unsere Antwort
Ich kann verstehen, dass dir dein Leben so nicht gefällt. Ich habe vier Tipps:
- Mach dich schlau: Eine Erdnussallergie ist unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich. Und selbst wenn du eine sehr starke Allergie hättest, könntest du mit einem Allergie-Notfallset vorsorgen. Wichtig ist es, dass du gut Bescheid weisst über das Ausmass der Allergie, und dass du dich durch eine Fachperson beraten lässt. Gute Tipps zu Erdnussallergie bietet auch das Allergiezentrum Schweiz.
- Lerne, deine Angst in Griff zu bekommen: Deine Angst geht derzeit mit dir durch. Wahrscheinlich siehst du selbst gut, dass sie überrissen ist. Angst kann sich aufschaukeln: Sie löst im Körper Anspannung aus. Umgekehrt kann Anspannung im Körper Angst auslösen. Es ist wichtig, dass du diesen Kreislauf verstehst und Techniken lernst, wie du dich beruhigen kannst. Lies dazu bitte diesen Text über Selbstberuhigung.
- Schau hinter deine Angst: Oft stecken hinter der Angst vor einer bestimmten Sache andere Ängste, Stressoren und Unsicherheiten. Kurz gesagt: Hinter der Angst vor Erdnüssen könnten andere Knacknüsse stecken. Drum stell dir mal die Frage: Wie wäre dein Leben ohne Erdnussallergie? Was würdest du machen? Wie würde es dir gehen? Was wären deine Träume? Wie würdest du sie umsetzen? Was für Stressoren gäbe es? Wie würdest du zum Thema Beziehung stehen? Würdest du das locker angehen? Und dann überleg dir genaueres über deine Allergie: Gibt es bestimmte Situationen, in denen die Ängste auftreten? Gibt es Situationen oder Phasen mit weniger oder ohne Angst? Wie unterscheiden sich die Phasen? Eine Angst vor etwas spezifischem, kann sich vor andere unangenehme Gefühle stellen. Lies dazu bitte diesen Text über den Umgang mit Gefühlen.
- Falls du das Gefühl hast, das hilft dir alles nicht, und die Ängste bleiben oder werden schlimmer, empfehle ich dir, nach Hilfe zu suchen. Eine auf Angststörungen spezialisierte Therapie kann dir sehr gut helfen, mit deinen Ängsten klar zu kommen.
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Frage Nr. 38345 von 02.06.2024
Ich bin traurig. Ich sehe mich als Nichtbinär. Von der Biologie her bin eine Frau, aber ich fühle mich gar nicht so. Ich hasse es brüste zu haben und sollte ich jemals schwanger werden würde ich am liebsten von der Brücke springen. Mich befremdet meine Fruchtbarkeit und der Gedanke das dort etwas wachsen könnte. Oft denke ich an die Zeit zurück wo ich keine Brüste hatte und werde sehr traurig, weil ich als Kind immer so angepasst war und ich mich nicht getraut habe oben ohne rumlaufen wo ich noch die Chance dazu hatte. Ich bin okay mit mit meiner vulva in meine vagina mag ich aber nichts reinstecken. Und ich mag meine brüste nicht anfassen. Ich werde auch immer traurig wenn ich sie im Spiegel sehe und wünsche mir einen flachen Oberkörper. Will aber kein Testo nehmen. Was kann ich tun? Bin 29
Unsere Antwort
Das klingt nach ziemlich anstrengenden Gefühlen, die du gerade erlebst. Ich kann verstehen, dass du deshalb traurig bist. Ich würde dir sehr empfehlen, Kontakt zu anderen nicht-binären, trans und queeren Menschen zu suchen. Schau mal, ob es in deiner Nähe dafür eine Gruppe oder Ähnliches gibt. Guck gern mal in diesen Text und in unsere Adressenliste zu diesem Thema. Eine Community zu finden, kann wirklich hilfreich sein.
Bitte lies doch unseren Text Was, wenn ich keine Brüste haben will?. Und auch dieser Text könnte ein paar nützliche Tipps für dich haben, auch wenn es da vorrangig um das Genital geht.
Solltest du darüber nachdenken, medizinische Schritte zu gehen, solltest du wahrscheinlich eine*n Psychotherapeut*in suchen, der*die sich mit dem Thema auskennt. Denn meist brauchst du Fachpersonen, die dir eine sogenannte Indikation schreiben, um solche medizinischen Schritte machen zu können. Das hängt ein wenig davon ab, wo du lebst. Übrigens kannst du ganz frei entscheiden, ob und welche dieser Schritte du machst. Es gibt nicht-binäre Menschen, die gar keine Veränderungen an ihrem Körper wollen, andere wollen nur ganz bestimmte. So kann etwa eine Brustentfernung auch erfolgen, ohne dass du Testosteron nimmst.
Auch sonst würde ich dir empfehlen, dir Unterstützung von einer queer-freundlichen psychologischen Fachperson zu holen. Denn dann hast du einen sicheren Raum, um deine Gefühle und Fragen zu erkunden.
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Frage Nr. 38288 von 21.05.2024
Hallo,
erstmal ein großes Dankeschön, dass es Euch gibt und Ihr all diese Fragen beantwortet!
Mich beschäftigt eine Frage schon eine ganze Weile: woran erkennt man einen guten Psychotherapeut*innen??
Ich mache seit einer Weile eine Traumatherapie und zweifle ab und an, ob meine Therapeutin die Richtige ist.
Es gibt Therapiestunden die laufen richtig gut und ich fühle mich wohl. Aber dann gibt es Stunden, da kommen wir nicht richtig ins Gespräch und ich habe das Gefühl das meine Therapeutin eher unmotiviert ist. Dann entsteht ein langes Schweigen zwischen uns, was ich ziemlich unangenehm finde. Auch fehlt mir zwischen den Therapiestunden der rote Faden, wir springen in den Themen viel hin und her. Da ich lange auf einen Platz für eine ambulante Psychotherapie gewartet habe und ja irgendwie auf den Platz angewiesen bin, traue ich mich nicht ihr gegenüber Kritik zu äußern. Meine Therapeutin erwähnte auch, daß sie selbst mal in Psychotherapie war oder ist. Ist das eher gut oder schlecht, wenn die eigene Therapeutin selbst eine Psychotherapie in Anspruch nimmt? LG
Unsere Antwort
Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass es individuell unterschiedlich ist, was „gut“ ist. Denn unterschiedliche Menschen brauchen unterschiedliche Herangehensweisen. Zum Beispiel brauchen manche viel Struktur, andere viel Freiraum.
Grundsätzlich solltest du dich bei deiner Therapeutin sicher und verstanden fühlen. Das heißt nicht, dass es nicht auch mal unangenehm sein kann, denn das ist fast immer Teil der Therapie. Lange Gesprächspausen können zum Beispiel so eine Sache sein, die unangenehm, aber sinnvoll ist, wenn sie dich dazu bringt, tiefer zu fühlen oder zu denken. Wenn du allerdings den Eindruck hast, dass das nicht der Fall ist, solltest du das unbedingt ansprechen.
Eine gute Therapeutin wird offen für deine Kritik und dein Feedback sein. Idealerweise sollte sie dich proaktiv auch immer mal danach fragen, wie du die Therapie findest. Therapeut*innen können nicht hellsehen. Auch sie sind also darauf angewiesen, dass die Klient*innen ehrlich rückmelden, ob ihnen etwas hilft oder nicht. Ich möchte dich daher sehr dazu ermutigen, deine Bedenken mit ihr zu besprechen. Nur so könnt ihr gemeinsam herausfinden, was ein guter Weg für eure Arbeit ist.
Zu deiner letzten Frage: Dass Therapeut*innen selbst in Therapie sind oder waren, ist überhaupt nicht ungewöhnlich und an sich eine gute Sache. Es gehört auch zur Ausbildung dazu, selbst Therapiestunden zu machen. (Das wird dann manchmal „Selbsterfahrung“ genannt statt Therapie.) Es ist echt wichtig, dass Psychotherapeut*innen wissen, wie es sich anfühlt, auf der anderen Seite zu sitzen. Selbst Therapieerfahrung zu haben, kann helfen, empathisch zu sein. Außerdem ist es gerade für Psychotherapeut*innen extrem wichtig, sich selbst gut zu kennen und sich bei Bedarf Unterstützung zu holen.
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Frage Nr. 38276 von 12.05.2024
Hey, ich bin 15 Jahre alt und habe mich gefragt ob heutzutage eigentlich noch eine Chance besteht eine Freundin kennenzulernen und vielleicht mit ihr zusammenzukommen.
Vorerst: Mit näher kommen meinte ich nicht auf sexuelle Art, sondern Beziehungsmäßig. Irgendwie zweifle ich nämlich langsam dran. Es ist so schwer in meiner Stadt in der ich lebe mit einem Mädchen zu reden, weil sie einfach naja wie soll ich sagen...halt einfach nicht das Gefühl geben (vom weiten, weil man sie schon mit Kippe sieht oder ähnliches), dass man mit ihr zusammen kommen kann oder ähnliches. Es ist sehr schwer heute bei dieser Jugend finde ich (zumindest in meiner Stadt so ist). Die meisten tun sich nämlich irgendwie auf ober krass und tun viel Müll und wollen ein Freund der so 5 Jahre älter ist, weil er dann ja "reifer" ist (ja ne ist klar).
Und dann gäbe es ein zweites Problem: Wo? Ich habe echt keine Vorstellung, wo genau die Chance besteht überhaupt mit einem Mädchen mal zu reden, denn in der Schule wird das bei mir irgendwie nicht, weil alle sind da gefühlt vergeben und sie sind nicht so mein Typ. Nicht das ich unbedingt vergeben sein will oder so, aber trotzdem ist die Vorstellung, eine richtige Freundin zu haben mit der man sich treffen kann und viele gemeinsame Dinge tun kann schon sehr schön. Würde mich auf eine Antwort freuen.
Lg
Unsere Antwort
Ich habe aufgehorcht, wo ich folgendes gelesen habe: "denn in der Schule wird das bei mir irgendwie nicht, weil alle sind da gefühlt vergeben und sie sind nicht so mein Typ." Schulen sind in der Regel recht gross, und da gibt es viele Mädchen. Ich frage mich, ob das wirklich nur an den Mädchen liegt, oder ob es auch an dir liegt. Wie kannst du wissen, ob ein Mädchen dein Typ ist, wenn du sie nicht kennst?
Du schreibst, die Mädchen geben dir nicht das Gefühl, mit ihnen zusammen kommen zu können. Ich glaube nicht, dass sie dir das Gefühl geben, sondern du gibst dir selbst das Gefühl. Du lässt dich verunsichern. Wie oft hast du schon probiert, ein Mädchen anzusprechen, und wie oft hast du da schon eine Abfuhr bekommen? Ich fände es sehr wichtig dass du das übst. Denn das gibt dir Erfahrung, und Erfahrung macht selbstsicherer. Anders gesagt: Es ist völlig normal, dass du unsicher bist, bevor du Erfahrungen gesammelt hast.
Ich empfehle dir, den Umgang mit Mädchen zu üben und so Erfahrungen zu sammeln. Ich empfehle dir, dass du auch Mädchen kennen lernst, die du auf Anblick nicht so richtig als dein Typ ansiehst. Erstens weisst du nicht, was in so einem Mädchen steckt, und zweitens gehts hier ums Üben, und da ist eigentlich Erfahrung mit unterschiedlichen Mädchen eine gute Sache. Ich empfehle dir diesen Text über Selbstsicherheit und diesen Text über Mädchen-Ansprechen und diesen Text über das Flirten.
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Frage Nr. 38275 von 12.05.2024
Hej, bei mir wurde eine komplexe PTBS diagnostiziert und ich bin seit Sept./ 2023 in Therapie (Verhaltenstherapie). Leider komme ich in den Therapiestunden immer wieder an den Punkt, wo ich nicht weiter reden kann und die Therapie dann stagniert. Da ich die Therapiestunden selbst bezahle, ist bei mir auch ein gewisser Druck vorhanden in den Stunden erfolgreich sein zu müssen. Das Verhältnis zu meinem Therapeuten ist eigentlich ganz gut, ich finde ihn kompetent und verständnisvoll. Generell kann ich Menschen schlecht vertrauen und mich nur schlecht öffnen.
Wie schaffe ich es, den Punkt des nicht reden können zu überwinden bzw. meine Blockade zu lösen? Gibt es dafür irgendwelche "Tricks"? Beste Grüße!
Unsere Antwort
Tipps und Tricks gibt es nicht wirklich. Die Diagnose deutet ja darauf hin, dass du sehr schwierige Lebenserfahrungen gemacht hast. Hast du schon gemerkt, wie du stumm wirst? Kannst du denken, was du eigentlich sagen möchtest und/oder findest es unerträglich, wenn du das aussprichst? Oder liegt noch so viel im Dunkeln, dass du keine Worte hast? Könntest du dein Schweigen malen? Gibt es im Therapieraum Gegenstände (Spielzeug, Puppen, Stofftiere, Bauklötze), mit denen du dich ausdrücken könntest? Gibt es Gesten oder Mimik die für deine Wörter sprechen könnten? Oder darfst du gar nicht reden? Gibt es Redeverbote in dir? Fühlst du dich in Gefahr? Du merkst, ich stelle viele Fragen. Sie könnten dein Schweigen in den Sitzungen begleiten. Wichtig ist, dass du suchst. Innerlich oder im Gespräch mit dem Therapeuten.
Du hast nämlich eine Vorstellung von Erfolg, die für die Psychotherapie oft nicht gilt. Dein Schweigen ist hartnäckig. Also hat es einen Sinn. Sonst wäre es ja so, als ob du im Spass dein Geld schweigend zum Fenster hinaus werfen würdest. Das tust du nicht! Du kannst den Sinn deines Schweigens herausfinden. Mache es also zum Gegenstand in deiner Psychotherapie. Du erlebst deinen Therapeuten als kompetent und verständnisvoll. Könntest du mit seiner Kompetenz und seinem Verständnis aktiv werden. Du kannst manchmal nichts sagen. Kannst du das auch aktiv tun und mit einer Geste zeigen: «jetzt sage ich nichts mehr». Dein Therapeut reagiert mit seinem Verständnis und sagt: «Das ist gut so. Unter Druck sagt man sowieso besser nichts.» Und seine Kompetenz sagt: «Was könnten wir sonst tun? Ein Spiel spielen, ein Bild malen, fotografieren? Oder wollen wir schweigend da sitzen und uns wohlfühlen, weil das nicht schlimm ist?» Überleg mal, ob du irgendetwas Aktives tun kannst, damit du nicht jedes Mal mit einer ‚Opfererfahrung‘ aus der Sitzung gehst. Mit der komplexen Form der PTBS musst du Geduld haben. Am besten übst du, kleine Veränderungen wahrzunehmen und immer zu loben. Wohlwollen und Zuwendung täte deinem Schweigen sicher am besten.
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Frage Nr. 38269 von 11.05.2024
Ist es schlimm mit 27 Jahren noch keinen Sex gehabt zu haben?
Ist es schlimm als 27 Jährige Frau noch nicht zu wissen was man vom Leben will?
Unsere Antwort
Wir haben zwei Fragen zusammengefasst, weil sie sehr ähnlich sind, und wir vermuten deshalb, dass sie von der gleichen Person gestellt wurden.
Viele Menschen in der heutigen Zeit sind zwischen 20 und 30 zwar auf Papier erwachsen, fühlen sich aber noch gar nicht so. Man nennt das auch Postadoleszenz. Du bist also nicht die einzige 27-jährige, die noch keinen Sex hatte und noch nicht weiss, was sie vom Leben will.
Vielleicht kannst du dir für dieses Jahr vornehmen, mehr Erfahrungen zu machen. Erfahrungen helfen dir auf der Suche nach dir selbst. Mehr dazu liest du in diesem Text.
Diese Antwort gilt auch für Frage 38273.
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Frage Nr. 38265 von 10.05.2024
Ich finde die Gefühle von anderen Menschen anstrengend. Warum ist das so?
Unsere Antwort
"Die Gefühle" ist sehr allgemein geschrieben. Findest du Freude genauso anstrengend wie Trauer, findest du Zufriedenheit genauso anstrengend wie Angst, findest du Heiterkeit genauso anstrengend wie Wut?
Anders gefragt: Welche Emotionen findest du anstrengend?
Und: Findest du sie nur bei anderen Menschen anstrengend – oder auch bei dir selbst?
Schau dir doch mal diesen Text zu Problemen mit Gefühlen an.
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