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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 38253 von 07.05.2024

Ich will meine Haare nicht rasieren. Mir wachsen Haare am Kinn. Meine Mutter meint ich soll sie rasieren weil das nicht schön aussieht, aber mich stört es nicht. Und ich würde es gerne so lassen. (W19)

Unsere Antwort

Du bist 19. Du bist erwachsen. Du bestimmst, was du mit deinem Körper machst, nicht deine Mutter. Du kannst ihr das sagen. Das gefällt ihr vielleicht nicht, aber sie muss es akzeptieren.

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Frage Nr. 38245 von 06.05.2024

Hallo zusammen,

ich (w,22) habe mich vor einem halben Jahr geoutet. Ich habe seit dem das Gefühl nicht ganz zu wissen wer ich bin und was ich mag. Die Situation überfordert mich extrem. Es fühlt sich an als wäre ich in einer zweiten Pubertät, ständig hab ich nur Frauen und Sex im Kopf, andererseits viel mehr Angst Frauen anzusprechen als Männer, weil ich noch unsicher bin wie ich ankomme etc. Ich hab auch das Gefühl in einer Phase zu sein, wo ich einfach nicht nachdenken, sondern Party machen möchte und mir ist mehr oder weniger alles andere egal. Wie eine zweite Pubertät eben

Unsere Antwort

Du entwickelst gerade deine sexuelle Identität weiter. Dabei machst du neue Lernerfahrungen, mit Aufregung, Anspannung und Überforderungsgefühlen. Teils wirst du gewohnte Verhaltensmuster verlassen, und es kann Spaß machen, im Kontakt mit interessanten Personen spielerisch andere Rollen einzunehmen. So kannst du vielfältiges Handeln erproben, um festzustellen wie du dich am wohlsten fühlst und wie du dich am liebsten zeigst und verhältst.

Deinem Impuls zu folgen und Party zu machen, steht vielleicht nichts entgegen. Achtsam mit dir selbst und anderen umzugehen ist dennoch wichtig, um Grenzen zu erkennen und deinen Selbstfindungsprozess aufmerksam zu gestalten.

Vielleicht fragst du dich: Wie lässt sich ein Unterschied zur Pubertät machen, in der viele Menschen entwicklungsbedingt etwas „kopflos“ und riskant unterwegs sind? Hilfreich ist, gelegentlich die Geschwindigkeit zu verlangsamen und bewusst in den Körper zu spüren: Atmung, Muskelspannung, Bewegung oder Stillhalten – was machst du konkret körperlich und welche Gefühle und Gedanken begleiten dein Verhalten?

Wie Körper und Gefühle miteinander wirken, erfährst du in diesem Text. Und in diesem Text kriegst du mehr Tipps dazu, wie du herausfinden kannst, wer du bist und was du magst. Und schliesslich empfehle ich dir diese Tipps zu Dating und Selbstsicherheit.

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Frage Nr. 38228 von 20.04.2024

Ich wollte gestern bei einer Freundin übernachten und danach am nächsten morgen mit ihr nach [...] gehen. Am Abend kurz bevor ich ging bekam ich Heimweh und blieb zuhause. nach [...] ging ich dann auch nicht mit. Jetzt habe ich Angst das mich jeder Auslacht weil ich Heimweh habe und ich habe Angst das meine Freundin nicht mehr mag...
Übrigens bin ich 12Jahre alt. Und ich bin weiblich

Unsere Antwort

Es ist ganz normal, Heimweh zu haben, besonders wenn du zum ersten Mal von zuhause weg bist. Du bist ganz bestimmt nicht die Einzige, der es so geht. Deswegen sollte dich niemand auslachen. Es ist gut und wichtig, dass du auf deine Gefühle hörst und dich nicht zu etwas überreden lässt, was du eigentlich gar nicht machen möchtest. Deine Freundin hat sicher Verständnis dafür und mag dich genauso wie vorher. Ganz egal, ob du Heimweh hattest. Gib dir Zeit, dich daran zu gewöhnen und wohl zu fühlen, wenn du nicht zuhause bist. Mit der Zeit wird das Heimweh wahrscheinlich immer mehr nachlassen.

Wir haben deine Frage anonymisiert. Diese Antwort gilt auch für Frage 38227.

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Frage Nr. 38157 von 12.04.2024

Hallo Lili

Ich habe seit dem Gymnasium Prüfungsangst und hatte früher auch Panikattacken. Ich kann mich aber an keinen Auslöser erinnern, da die Ängste plötzlich auftauchten. Ich habe das Gefühl, dass ich grundsätzlich ein eher ängstlicher Mensch bin. Was kann ich tun? Hilft Selbstberuhigung?
Danke für deine Antwort!

Unsere Antwort

Diese Antwort gilt auch für Frage 38158.

Wenn ich es richtig verstehe, geht es dir darum, wie du deine Prüfungsangst in den Griff bekommen kannst. Panikattacken hast du jetzt ja nicht mehr.

Als erstes solltest du nicht versuchen deine Angst "loszuwerden". Je mehr du das versuchst, desto hartnäckiger kann sie unter Umständen werden. Du kannst erstmal akzeptieren, dass sie da ist. Du solltest dir auch bewusst machen, dass Angst etwas ganz normales ist und zu der Grundausstattung (an Gefühlen) jedes Menschen gehört. So wie Organe auch zu der Grundausstattung gehören. Du versuchst ja auch nicht deine Leber loszuwerden oder dein Herz. Als nächstes kannst du versuchen deine Angst mal wirklich körperlich zu spüren, wo ist sie genau am besten spürbar. Im Bauch? Im Brustraum? Ganz woanders? Wie ist sie, ein Zittern, ein pulsieren usw. Fühle sie ganz genau, damit du sie besser kennenlernst. Was du währendessen denkst, ist nicht wichtig. Gedanken werden oft unbewusst dazu benutzt, um von den körperlichen Empfindungen abzulenken. Dann versuche, ob du das körperliche Empfinden verändern kannst. Mache es grösser oder stärker. Experimentiere soviel wie möglich. Du kannst es dir wie eine Art Fitnesstraining für die Gefühle vorstellen. Dieses Training der körperlichen Wahrnehmung der Angst funktioniert auch sehr gut, wenn du dabei zum Beispiel Horrorfilme schaust. Aber du solltest die Aufmerksamkeit so gut wie möglich auf deinem körperlichen Empfinden halten. Mit der Zeit wird sich dein Empfinden verändern und es kann sogar sein, dass es sich irgendwie fast angenehm anfühlt. Und du wirst einen grösseren Einfluss auf deine Angst und deine Gefühle allgemein bekommen.

Eine weitere ergänzende Methode besonders in der "Akutsituation" ist zum Beispiel die Bauchatmung.

Und natürlich kannst du dich auch mit anderen Methoden, die beruhigen könne beschäftigen, wie zum Beispiel: Selbsthypnose, Meditation, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training, NLP (neurolinguistisches Programmieren).

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Frage Nr. 38149 von 11.04.2024

Guten Tag,

ich habe ein "Problem" mit meiner Größe, ich wollte fragen wie ich es akzeptieren kann?

Unsere Antwort

Egal was für einen Körper dir die Natur mitgegeben hat, du kannst lernen, dich in deinem Körper gut zu fühlen. Es hilft, wenn du verschiedene Dinge ausprobierst, um das zu finden, was zu dir passt. Wenn du eine Frau bist, kann dieser Text dir dabei helfen. Und wenn du ein Mann bist, lies bitte diesen Text.

Und vielleicht interessiert dich auch dieser Text darüber, wie du interessant, attrakttiv, sexy und liebenswert werden kannst.

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Frage Nr. 38133 von 08.04.2024

Liebes Lilli-Team,
ich (weibl., 23) bin so unglücklich und weine sehr oft. Ich habe meinen Job gewechselt und mache meine 2. Ausbildung im kaufmännischen Bereich/ Büro. Ich war vorher im Handel, bin aber gegangen aufgrund von schlechter Bezahlung, Angst vor der Zukunft was Urlaube, Finanzierung usw angeht. Im Büro bekomme ich kaum Aufgaben, es gäbe „nichts“ zu tun. Mein Traum war es immer, Flugbegleiterin zu werden. Ich möchte das eigentlich immernoch aber meine Eltern reden es mir aus und auch dort wäre es wieder keine sichere Einkommensquelle. Zudem kommt, dass alles Stellen extrem weit weg sind und ich meinen Partner nicht zurücklassen möchte. Ich fühle mich wie lebendig begraben. Mir kommen schon wieder die Tränen denn es fühlt sich einfach nicht an, als würde ich meine Zeit auskosten, das machen was mir Spaß macht. Es fällt mir immer schwerer, morgens aus dem Bett zu kommen und ich merke selber, wie unwichtig mir kleine Dinge werden. Ich klammere mich an Urlauben fest, damit ich etwas habe, worauf ich mich freuen kann. Ich weiß nicht was ich tun soll.

Unsere Antwort

Du hast Wünsche, Sehnsucht und Träume. Möglicherweise kannst du dir deine Wünsche nicht vollständig erfüllen. Vielleicht könntet du als Flugbegleiterin Teilzeit arbeiten. Und die andere Zeit weiter im Büro verbringen. Zudem ist die Ausbildung zur Flugbegleiterin sicher interessant.

Im Moment scheinst du zu resignieren. Das ist nicht gesund. Wir raten dir darum zu einer Psychotherapie. Hier sind Links für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Dein Ziel sollte sein, Eigenständigkeit zu lernen. Damit meinen wir, dass nur du wissen kannst, was dir gut tut. Deine Eltern oder dein Partner haben vielleicht eine andere Meinung. Du kannst mit ihnen über deine Pläne reden und sie bitten, dich zu unterstützen. Wenn dir Wünsche ausgeredet werden, wirst du traurig. Ausserdem kann dir eine Psychotherapie helfen, aktiv mit den depressiven Stimmungen umzugehen.

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Frage Nr. 38108 von 05.04.2024

Hallo Lili
Meine Mutter sagte mir heute erneut, ich müsse auf mein Gewicht achten. Vor einiger Zeit meinte sie, dass sie Angst hat, dass ich an Diabetes erkranke. Ich merke, dass mich das stark verletzt, da ich früher und noch heute pummelig bin/war und deshalb früher auch gemobbt wurde. Ich habe selber Angst, dass ich einmal krank werde. Es löst in mir teilweise sogar Panik aus. Gleichzeitig merke ich, dass mein Essverhalten gestört ist und das mir dieses Verhalten hilft mit meinem Trauma klar zu kommen. Vermutlich habe ich keine bessere Strategie bis jetzt gefunden. Meine Therapeutin meinte, dass sie weder mein Gewicht, noch das Verhalten sehr schlimm findet. Sie sieht es als Versuch mit dem Verletzten klar zu kommen.Ich bin völlig verzweifelt, da ich versuche abzunehmen, aber es bis jetzt nicht geklappt hat. Gleichzeitig, triggert mich das Thema sehr stark. Ich habe bis jetzt auch keinen verständnisvollen Arzt gefunden, welcher mir helfen konnte. Ich hatte jedes Mal beim Arzt das Gefühl zusätzlich verurteilt zu werden und fühlte mich nach dem Besuch schlechter. Mit meiner Mutter kann ich auch nicht reden und ihr sagen, dass mich das verletzt, da jedes Mal die Antwort kommt, dass sie sich nur Sorgen um mich macht.Hättest du einen Tipp für mich?

Unsere Antwort

Wenn deine Mutter wirklich Sorgen hat, du könntest Diabetes entwickeln, wählt sie den falschen Weg, um dich zu schützen. Ihre Bemerkungen sind kränkend und verletzend. Sie fügen deinem Selbstwertgefühl Schaden zu. Das schwächt dich. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass du dich mit Essen beruhigst. Das würde wiederum die Möglichkeit für Diabetes erhöhen. Das Schlimme ist, dass solche Bemerkungen auch deine Angst erhöhen. Das schwächt dich dann noch mehr. Deine traumatischen Erfahrungen helfen auch noch mit, indem sie dein Essverhalten stören. Abnehmen kann in dieser Situation  nicht klappen.

Jetzt hast du eine Therapeutin. Sie hat dir bereits gesagt, dass sie «weder dein Gewicht, noch dein Verhalten sehr schlimm findet». Wahrscheinlich unterstützt sie dich bereits bei der Selbstberuhigung. Vielleicht könnte sie auch mit dir zusammen nach deinen inneren Stärken suchen. Du fühlst Kränkung, wenn deine Mutter kränkende Sachen sagt. Du merkst also, dass das Gesagt für dich falsch ist. Du schreibst zwar, du könntest nicht mit deiner Mutter reden. Könntest du vielleicht in der Therapie üben, wie du für dich eintreten kannst. Abwertende Bemerkungen zu deinem Körper sind Verletzungen. Es lohnt sich, zu üben, für sich selbst einzustehen und die eigenen Anliegen zu vertreten. Du merkst in deiner Umgebung: es gibt nicht viele Ärzt*innen, die dich auf Anhieb verstehen. Deine Mutter bemüht sich nicht um Verständnis. Darum nimm die Herausforderung an und steh für dich ein. Deine Gefühle sind sehr hilfreich. Die melden sich gleich, wenn was weh tut. Vielleicht brauchen die Gefühle Unterstützung durch eine ‚innere‘ Diplomatin. Eine Diplomatin vertritt ihre Anliegen, überlegt sich aber immer wie sie diese Anliegen formuliert, dass die*der Andere sie annehmen kann. Eine gute Diplomatin verliert ihre Anliegen nie aus den Augen. Sie ändert nur die Kommunikationsstrategie. Das sind die Art und Weise und die Wortwahl. Ich wünsche dir sehr, dass du deine Therapeutin als Unterstützerin gewinnen kannst.

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Frage Nr. 38102 von 04.04.2024

Hallo

Sind Frauen wirklich in allem besser als Männer. Die besseren Führungskräfte, Elternteile, Autofahrer, Fussballspieler, Männer und generell Menschen. Mir kommt heutzutage vor das man als mann der dumme ist und frauen die Heilsbringer.
Ich bin männlich und 17

Unsere Antwort

Frauen sind genauso Menschen wie Männer. Jeder Mensch hat seine eigenen Stärken und Fähigkeiten, unabhängig vom Geschlecht. Es gibt Frauen und Männer, die bestimmte Dinge gut können, während sich andere Frauen wie Männer in anderen Bereichen auszeichnen.

In der heutigen Zeit wird viel über Gleichberechtigung gesprochen. Es geht darum, dass Frauen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben sollten wie Männer. Da kommt manchmal das Gefühl auf, dass Frauen bevorzugt behandelt werden und Männern etwas weggenommen wird. Und leider gibt es verschiedene Medien, die diesen Gedanken gezielt verstärken und verbreiten. Doch das eigentliche Ziel der Gleichberechtigung ist es, allen Menschen die gleichen Chancen zu ermöglichen, unabhängig von ihrem Geschlecht. Es geht nicht darum, jemandem etwas wegzunehmen, sondern darum, faire Bedingungen für alle zu schaffen.

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Frage Nr. 38078 von 01.04.2024

Ich habe einen großen Fehler gemacht. Habe mit meinem besten Freund den Kontakt abgebrochen, weil er sich verliebt hat und ich nicht. Habe mich nach Monaten wieder gemeldet in der Hoffnung das er seine Gefühle geändert hat, aber hat er nicht. Habe wieder den Kontakt abgebrochen. Und mich gestern wieder gemeldet weil ich mit ihm über meine Probleme sprechen wollte. Dabei ist er mir mittlerweile egal. Dann wollte ich ihm genau erklären warum ich so scheiße war. Und meine ganze vergangen erklären. Habe dann festgestellt das er mich immer noch mag, aber ich ihn nicht. Und das diese simple Fragen. Mag ich ihn. - Nein. Was macht es mit ihm wenn ich mich melde und Kontakt abbreche gar nicht gestellt habe. Wie kann ich weniger toxische sein?

Unsere Antwort

Du fragst, wie du weniger toxisch sein kannst. Was meinst du genau mit toxisch sein? Wobei wünschst du dir unsere Unterstützung? Möchtest du dich mehr für ihn interessieren? Möchtest du den Kontakt mit ihm konsequent abbrechen? Das habe ich noch nicht verstanden.

Es kann schwierig sein, einen Umgang damit zu finden, dass in einer Freundschaft eine Person Gefühle entwickelt. Ich denke, deine Unsicherheit teilen viele Menschen. Einerseits sehnst du dich nach deinem ehemaligen besten Freund, andererseits möchtest du dich abgrenzen.

Es klingt für mich so, als hättest du dich dabei ertappt, wie du ihn nutzt, um über deine Probleme zu sprechen, obwohl du gar nicht an ihm als Mensch interessiert bist. Du schreibst, er ist dir egal. Du schreibst davon, dass es dich Wunder nimmt, wie es ihm damit geht, wenn du dich meldest und dann den Kontakt mit ihm abbrichst. Diesen Perspektivwechsel halte ich für spannend: Wie würde es dir an seiner Stelle gehen? Wenn jemand mit dir so umgehen würde, was würde das in dir auslösen? Und was würdest du dir stattdessen wünschen?

Ich halte es für sinnvoll, dass du ein Bild davon entwickelst, wie du dich verhalten möchtest. Wenn du nach dir und nach ihm schaust in eurer Lage – wie verhältst du dich? Was wäre fair ihm gegenüber und respektvoll dir selbst gegenüber? Manchmal kann ein klarer Kontaktabbruch das richtige sein und ein andermal lässt sich eine Brücke bauen, um eine Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Beides braucht eine klare Entscheidung und einen gewissen Einsatz.

Wenn du von toxisch schreibst, meinst du damit, dass du ein Muster bei dir erkennst? Fällt es dir generell schwer, dich für andere und ihre Gefühle zu interessieren? Wenn du solche Muster in engen Beziehungen zeigst, wäre es spannend, zu schauen, wo das herkommt. Kennst du das Gefühl, dass ein Mensch einem anderen egal ist? Kennst du das irgendwoher, dass Menschen andere ausnutzen? Meistens haben wir solches Verhalten irgendwo gelernt. Vielleicht möchtest du dazu in unserem Text Wie hängen meine Probleme mit meiner Kindheit zusammen? lesen. Schau doch mal, was der Text in dir bewegt. Du kannst uns auch einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 38070 von 24.03.2024

Hallo,
ich habe momentan das Gefühl, dass ich sehr angespannt bin und mich nicht konzentrieren kann. Ich leide auch an Katastrophengedanken. Ich würde gerne lernen, aber mir gelingt es nicht mich zu fokussieren und zu konzentrieren. Ich merke, dass mein Kopf an bestimmten Stellen weh tut und sich mein Gehirn schwer anfühlt.
Ich kann mich durch irgendeine Regulationsübung zurückholen.
Ich merke, wie ich zusätzlich an Lustlosigkeit leide und alte belastende Erinnerungen hervorgerufen werden. Gibt es eine Möglichkeit einen solchen Zustand zu unterbrechen? Handelt es sich dabei um Brainfog?

Unsere Antwort

Brain Fog klingt nach einer Störung. Das kennen aber alle von uns: Sobald wir in hohem Stress oder in hoher Anspannung sind, funktioniert das Gehirn nicht mehr so gut.

Anspannung ist ein Zustand, in dem die Konzentration nicht so gut ist, und in dem Katastrophengedanken besser Platz haben. Die Anspannung kann zu Kopfschmerzen führen. In der Anspannung weden auch eher belastende Erinnerungen hervorgerufen. Vielleicht interessiert dich dazu unser Text über Flashbacks.

Bist du gerade in einer Lernphase? Dann wäre es sehr wichtig, wenn du für genug Bewegung sorgst und möglicherweise auch in Bewegung lernst (durchs Zimmer Laufen zum Beispiel). Irgend eine Regulationsübung kennst du ja auch schon, und die scheint zu klappen. Gut so. Mehr Tipps zur Beeinflussung der Stimmung über den Körper erfährst du in diesem Text.

 

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Frage Nr. 38063 von 23.03.2024

Hallo ich bin 31m und habe gerade erfolgreich mein Masterstudium abgeschlossen. Aufgrund von Krankheit konnte ich das Masterstudium nicht in der vergebenen Zeit von 2 Jahren absolvieren sondern brauchte die doppelte Zeit.
Ich denke mein Vater ist ein Narzisst, da er mich ständig unter Druck setzt, er gar nicht wollte das ich studiere und das immer in sehr heftigen Streitereien endet, mit sogar Handgreiflichkeiten von meinen Vater aus gegenüber mir. Bin total verzweifelt und versteht nicht das ich momentan auch nicht arbeiten gehen kann, Aufgrund meiner Krankheit.
Die Streitereien sind so heftig, dass ich an Nervenzusammenbruch leide und letztens voller Wut eine Glasflasche auf den Boden geschmissen habe, da er mich so aufgeregt hat ubd ich die Wut nicht mehr kontrollieren konnte.
Was würdet ihr mir raten, wie ich damit umgehen soll?
Mein Vater will mich schon lange rausschmeißen, droht mit Anwalt und wollte mich sogar enterben

Unsere Antwort

So wie du schreibst, solltest du auf keinem Fall bei deinem Vater leben. Der Zustand ist ja untragbar. Du bist mit deinen Nerven am Ende und so, wie es klingt, dein Vater auch.

Wie kommt es, dass du noch bei ihm lebst? Welche Krankheit hast du? Bei wem bist du in Behandlung? Sprich bitte mit dieser Person oder mit diesen Personen über deine Situation. Du brauchst aus meiner Sicht Unterstützung dabei, einen sicheren Ort für dich zum Wohnen zu finden.

Es ist toll, dass du es geschafft hast, ein Studium abzuschliessen! Jetzt brauchst du ein Leben. Eine Arbeit. Einen Sinn im Leben. Hast du dabei Unterstützung?

Vielleicht willst du uns nochmal schreiben, damit wir deine Situation besser einschätzen können. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 38023 von 17.03.2024

Kann man sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen?
Geht das?

Unsere Antwort

Ja, das geht auf jeden Fall. Es gibt Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, oder bei denen das Gefühl der Zugehörigkeit sich häufig ändert. Viele bezeichnen sich dann als non-binär, genderqueer oder genderfluid. Schau doch dazu mal in unseren Text Welche Menschen sind genderqueer?

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Frage Nr. 37991 von 11.03.2024

Hallo Ich bin von Frage 37941. Vielen Dank für die Antwort. Meine Eltern streiten viel und mein Vater ist ein Mann, der sich nie entschuldigen kann und viele narzisstische Eigenschaften hat. Er hat mich auch öfters geschlagen als Kind und wenn ich ansprach, dass ich von ihm verletzt wurde, gab es nur mehr Probleme. Ich denke wegen dem bin ich “avoidant”.

Ich hatte viele sehr gute Freundschaften mit Frauen aber da ich öfters umgezogen bin, musste ich oft von vorne anfangen. Mit einigen habe ich auch Kontakt abgebrochen weil ich gemerkt habe, dass wir verschiedene Werte haben. Ich fühle mich einfach von niemandem verstanden und einsam. Mein Perfektionismus und meine Selbstkritik war schon immer da.

Ich habe auch schon in der Therapie daran gearbeitet aber es kommt manchmal immer noch hervor.

Wie kann ich engere Freundschaften haben? Ich habe letzte woche extra fast jeden Tag mit jemandem abgemacht und das war gut. Ich habe nächsten Freitag, Samstag und Sonntag auch mit Freundinnen abgemacht. Wie kann ich diese Freundschaften vertiefen und mich öffnen? Ich hebe mir eigentlich immer mühe gegeben, meine Freundinnen zu sehen auch wenn ich einen Freund hatte. Trotzdem fühle ich mich alleine. An was könnte das liegen?

Unsere Antwort

Du schreibst, dass du "avoidant" bist. Meinst du damit, dass du Beziehungen/Bindung vermeidest? Das geht natürlich mit Einsamkeitsgefühlen einher. Gegen Einsamkeit helfen intime, offene, ehrliche Beziehungen, wo beide aneinander interessiert sind. Wenn das bei dir noch nicht so ganz klappt, dann schlage ich vor, dass das an deiner Beziehung zu dir selbst liegt.

Denn die wichtigste Freundschaft, die uns aus der Einsamkeit befreit, ist die Freundschaft mit uns selbst. Du scheinst schon einiges gemacht zu haben, um sie zu verbessern. Bist du immer noch in Psychotherapie? Kommst du mit der Therapeutin noch weiter?

Es wäre auf jeden Fall gut, wenn du jemand hättest, der dir hilft, die Folgen der Gewalt durch deinen Vater (und, zumindest indirekt, durch deine Mutter) zu überwinden und dich von deinen Eltern zu emanzipieren. Du lebst ja immer noch bei ihnen, und das erschwert die Situation. Wir haben einen Text geschrieben, den ich dir sehr empfehle. Er erklärt, was wir uns selbst antun müssen, um uns an ein Elternhaus anzupassen. Selbstabwertung ist dabei eine zentrale Strategie. Es macht aus dieser Sicht total Sinn, dass du so selbstkritisch bist.

Wie kommst du weiter? Nun, zum einen bist du möglicherweise in der Therapie schon auf einem guten Weg. Dazu interessiert dich vielleicht auch dieser Text.

Zum anderen: Wäre es möglich, dass du ausziehst von zu Hause? In eine WG?

Und dann: Ich finde es sehr gut, was du alles mit Freundinnen unternimmst. Ich schlage vor, dass du das weiterhin machst. Lass dich weniger dadurch beirren, dass du dich trotzdem allein fühlst. Sag dir am besten: "Ich lebe Freundschaften jetzt so gut wie ich das jetzt grad kann, und das ist gut so". Freundschaften bieten dir neue Beziehungserfahrungen und Möglichkeiten, Beziehung zu üben. 

Du kannst uns jederzeit gern wieder schreiben.

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Frage Nr. 37982 von 09.03.2024

37923

Ja, es stimmt schon, dass ich noch nicht richtig im Leben angekommen bin. Ich hatte schon viele verschiedene Arbeitgeber, meistens befristet. Bei einem Catering-Betrieb als Aushilfe, das war mir aber zu stressig. Zivildienst-Einsätze und mehrere Praktika. Dazwischen auch mal Minijobs, zB. als Prüfungsaufsicht und solche Dinge, aber halt noch nie eine "richtige" unbefristete Arbeitsstelle. Ich habe versucht, ein Studium abzuschliessen, aber mit dem ganzen Leistungsdruck und den Leuten an der Uni bin ich nie richtig zurecht gekommen und bei den Prüfungen bin ich grandios gescheitert. Vor allem bei den mündlichen Prüfungen war es ziemlich schlimm und ich habe kaum was gesagt. Dann ist klar, dass es dann halt eine ungenügende Note gibt. Wenn ich nervös bin, fange ich manchmal auch einfach an, zu stottern und mir passieren leider viele Versprecher, ähnlich wie bei Joe Biden. Gespräche mit anderen sind sowieso nicht so meine Stärke. Deshalb weiss ich auch nicht, für was ich mich genau bewerben soll. Viele Jobs haben einfach zu hohe Anforderungen für mich.

Ich lebe noch bei meiner Mutter und manchmal bezahlt sie auch meine Rechnungen. Meinen Vater habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich weiss auch nicht sehr viel über ihn und wenn ich ihm schreibe, kommt von ihm keine richtige Antwort. Die Wohnsituation bei mir ist eher schwierig und es gibt auch immer wieder Stress, ich bleibe oft einfach in meinem Zimmer bei meinem Kuscheltier. Da fühle ich mich sicher.

Es ist einfach schwierig, wenn ich irgendwo neue junge Männer kennenlerne und mit ihnen spreche, habe ich rasch Vorurteile über sie. Also wenn jemand eine Freundin hat, denke ich sofort "Oh nein, nicht schon wieder jemand, der ständig mit seiner Freundin zusammen ist, der hat sowieso keine Zeit am Wochenende". Oder bei Studenten denke ich "Oh nein, die reden die ganze Zeit nur über irgendwelche Prüfungen und machen vlt. noch unpassende Bemerkungen zu meinen eigenen ungenügenden Noten". Oft bewahrheiten sich diese "Vorurteile" sogar. Ich hätte halt gerne jemand, der zu mir sagt: "Bro, es ist doch okay, wenn du ein Kuscheltier brauchst, ich muss auch recht oft weinen. Du musst es ja nicht gleich der ganzen Uni erzählen. Es genügt, wenn du es einfach mir sagst. Wenn jemand von uns traurig ist, dann gehen wir zusammen Pommes essen." so ungefähr wäre jedenfalls meine Idealvorstellung, im Moment habe ich jedenfalls keine einzige männliche Bezugsperson. Niemand, der mich wirklich versteht.

Unsere Antwort

Jemand, der Voltaire liest und gleichzeitig schreibt, dass viele Jobs zu hohe Anforderungen haben – ja da stimmt was gehörig nicht mit dem Selbstwertgefühl. Du tönst Familienverhältnisse an, von denen ich mir vorstelle, dass du da nur die Spitze des Eisbergs beschreibst. Wenn du dich in dein Zimmer zu deinem Kuscheltier zurückziehen musst als 26-jähriger Mann, dann sagt mir das etwas über den Jungen, den du mal warst. Der hat von seinen Eltern keine Sicherheit und kein Gefühl von Geborgenheit bekommen. Ich bitte dir, diesen Text über mögliche Folgen einer schwierigen Kindheit zu lesen. Ich fände es überhaupt keinen Luxus, wenn du eine Psychotherapie machen würdest – am besten bei einem Mann.

Ein Psychotherapeut könnte dir auch helfen, aus diesem "noch nicht im Leben angekommen"-Zustand herauszufinden. Das ist aus meiner Sicht unglaublich wichtig: Du brauchst eine Aufgabe, einen Sinn im Leben. Du brauchst etwas, das dir ein Gefühl von Selbstwirksamkeit gibt. Auch ein Coaching könnte da helfen.

Und schliesslich wäre ein Psychotherapeut auch eine männliche Bezugsperson. Möglich wäre da auch ein Coach.

Und nochwas zu Männerfreundschaften: Möglicherweise entspricht der eine oder andere Mann (aus deinem Bekanntenkreis oder deiner Verwandtschaft) nicht deinen Vorurteilen. Wenn du grundsätzlich findest, dass ein Mann eher okay ist, erzähl ihm ein bisschen von dir und schau, wie er reagiert und ob dir das ein gutes Gefühl gibt. Wenn ja, kannst du dich noch etwas mehr öffnen. Du wirst wahrscheinlich auch die Erfahrung machen, dass Männer es durchausschätzen, wenn du dich ihnen gegenüber ein bisschen öffnest. Dann bekommen sie nämlich selbst auch mehr Mut, dir Sachen von sich zu erzählen. Und du erfährst, dass sie sich vielleicht gar nicht so cool und stark fühlen.

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Frage Nr. 37960 von 07.03.2024

Liebes Lilli-Team
Kennt ihr zufällig in der Schweiz eine Klinik, die Trauma und Essstörung gleichzeitig behandelt? Die Einzelbehandlung macht bei mir keinen Sinn, es kommt nur zu einer Symptomverlangerung, daher die Frage… Essen bzw. nicht Essen ist wie eine „Sucht“:
Sucht ist eine genetisch- und stressbedingte Störung der Dopamin-Glutamat-Interaktion. Ein umfassender Suchtbehandlungsplan, einschließlich einer trauma-informierten Therapie, bietet die größte Hoffnung auf einen Behandlungserfolg. Es ist wichtig, sowohl das Trauma als auch die Sucht zu behandeln. Leider fokusieren viele Behandlungszentren nur ein Gebiet, ohne das andere zu berücksichtigen. Doch beide müssen gemeinsam behandelt werden, weil sie so stark miteinander verbunden sind.
Ich finde in der ganzen Schweiz nichts, was eine Grundversicherung tragen würde, dabei wäre dies doch so wichtig. Weisst ihr zufällig weiter? So selten ist doch dies nicht…
herzlichst,
Eine Betroffene, die sehr verzweifelt ist…

Unsere Antwort

Denkbar wäre, dass du in der Privatklinik Aadorf Hilfe finden könntest. 

 

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Frage Nr. 37948 von 05.03.2024

Hallo Lilli Team,
Ich bin 22/w.
Bei mir wurde Zwangsstörung festgestellt und bin seid dem in Therapie. Mein Problem ist das ich immer denke das überall Sperma sein kann und ich mich selber ausversehen befruchte. Ich muss daher oft Sachen reinigen. Seid jetzt einer Woche Versuch ich mein Trockner reinigen, da ich ausversehen mit meiner Jeans an die innen Tür des Trockner kam. Meine Methode ist derzeit den innen Raum mit sagrotan Reiniger einzusprühen und Handtücher die mit 90 grad gewaschen wurden in der Trommel zu trocknen mit dem Programm extra Trocken. Ist meine Methode richtig um dem Trockner zu reinigen ( also das kein Sperma mehr im Trockner ist)? Wie oft muss ich die Handtücher im Trockner laufen lassen, bis der Trockner wieder sauber ist?
Oder gibt es Tipps wie ich sie besser reinigen kann?

Unsere Antwort

Es gibt keine Tipps wie du besser reinigen kannst. Denn es geht nicht um das richtige Reinigen, sondern um deinen Zwang. Du versuchst, durch deine Frage eine Bestätigung oder eine Beruhigung von außen zu bekommen. Das ist ganz nachvollziehbar, denn der Zwang sagt dir immer wieder, dass es vielleicht doch noch sein könnte, das etwas nicht in Ordnung ist.

Wenn du diesen Text liest, verstehst du, dass du dich unmöglich ausversehen befruchten kannst. Aber es hilft dir wahrscheinlich nicht, wenn ich dich jetzt zu deiner Frage beruhige. Denn es wird dann nicht lange dauern, bis der nächste Zwangsgedanke kommt. Deswegen ist es richtig, dass du in Therapie bist. Hier lernst du, wie du mit so einem Zwangsgedanken umgehen kannst. Das ist erstmal nicht so leicht, aber es gibt gute Möglichkeiten.

Wichtig ist, dass du lernst, dem Zwangsgedanken nicht aus dem Weg zu gehen – sonst schränkst du dich immer mehr ein. Genauso wichtig ist es, dass du lernst, wie du dich selbst beruhigen kannst und dir selbst glauben kannst, dass alles in Ordnung ist und du nicht z. B. noch weiter etwas desinfizieren musst – sonst bist du ständig damit beschäftigt. Wenn du dir diese Bestätigung von jemand anderem suchst, bist du immer davon abhängig dass es jemanden gibt, der dir zum richtigen Zeitpunkt das richtige sagt, was du auch glauben kannst. Und dass ist sehr schwierig und aufwändig zu finden.

Bitte nimm also dieses Thema und deine Frage mit in die Therapie. Erzähle dort davon, dass dich das stark beschäftigt. Gemeinsam könnt ihr eine gute Strategie entwickeln, wie du damit umgehen kannst.

 

 

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Frage Nr. 37941 von 03.03.2024

Ich bin weiblich und 18. Ich habe vor 2 wochen mit meinem Freund (jetzt Ex) schluss gemacht und habe viele Gefühle dazu. Ich spreche nicht gerne mit Personen von meiner Umgebung darüber und schreibe deswegen Ihnen:

Ich bin mir sicher, dass das Schlussmachen richtig war und bereue es nicht, aber jetzt fühle ich mich sehr einsam. Ich habe so viel Zeit die ich früher an ihn wendete und weiss nicht was damit tun.

Ich fühle mich auch nicht so unterstützt von meiner Umwelt. Meine Freunde und Freundinnen fragen mich nicht so oft etwas zu unternehmen, ich frage meistens zuerst. Und ich spreche dann sehr ungerne über meine Gefühle und tue so als ob es mir gut gehen würde weil ich möchte nicht zu viel über mich sprechen.

Allgemein frage ich mich was an mir falsch gelaufen ist, dass ich so wenig enge Freunde habe. Ich kann nur mit meiner Schwester ehrlich über meine Gefühle reden doch die ist vor 2 wochen ausgezogen und jetzt wohne ich alleine mit meinen Eltern (zu denen ich nicht so ein enges Verhältnis habe). Das finde ich auch sehr schwer.

Ich denke das Problem liegt vielleicht an meiner Persönlichkeit doch ich weiss nicht an was? ich arbeite viel an mir und habe kein Problem mit mich entschuldigen oder so wenn ich etwas falsch gemacht habe. Mein Aussehen gefällt mir sehr und zieht auch viele Männer an aber ich bin nie zufrieden, öffne mich ungern und hatte deswegen, obwohl ich schon mit 5 Männern geschlafen habe, noch nie eine Beziehung die länger als 10 Monate gehalten hat.

Ich weiss ich bin jung und habe noch Zeit aber ich frage mich ständig was an mir falsch ist. Ich war eigentlich immer sehr zufrieden mit mir einfach jetzt nach der Trennung geht es mir eher schlecht.

Ich habe auch viele Vorurteile gegen meinen Gedanken: z.B ein Junge von früher hat mir geschrieben, dass er gerne nochmal raus mit mir möchte (nur um ins Bett zu gehen) und eigentlich will ich ja jetzt sowieso keine Beziehung und würde schon gerne aber anderseits ist das vielleicht nicht so gesund? was ist Ihre Meinung zu hook ups?

auf jeden fall verurteile ich jeden Gedanken den ich habe und versuche mich ständig zu verbessern und das ganze ist einfach sehr anstrengend. alles fühlt sich sehr anstrengend an.

Unsere Antwort

Das Lesen deiner Frage hat bei mir ganz viele Fragen aufgeworfen:

Möglicherweise hast du bis jetzt immer viel investiert in Männerbeziehungen und weniger in Freundschaften? (10-monatige Beziehungen sind in deinem Alter recht lang). Das heisst, du müsstest jetzt tatsächlich etwas mehr in Freundschaften investieren. Wäre es für dich möglich, da jetzt mal aktiver zu werden? Freundschaften pflegst du, in dem du auf Menschen zugehst und Interesse für sie zeigst. Was spricht dagegen? Mich würde auch interessieren: Warum sprichst du nicht gern über dich? Was passiert, wenn du über dich sprichst? Was befürchtest du?

Was haben dir deine Eltern beigebracht über Beziehungen? Ich frage mich auch, warum du kein enges Verhältnis zu deinen Eltern hast. Was würde denn passieren, wenn du ihnen persönliche Sachen von dir erzählen würdest?

Du bist sehr selbstkritisch und nie zufrieden. Hat das wirklich erst seit der Trennung angefangen? Wenn nein: Was haben deine Eltern dir beigebracht über dich? Lieben sie dich so wie du bist? Ich mache mir wirklich Gedanken darüber, wie es bei euch im Elternhaus aussieht. Vielleicht interessiert dich dazu dieser Text. Spricht dich da etwas an?

Ich finde hook ups völlig okay. Du kannst so Sexualität erforschen, üben und geniessen. Wichtig sind dabei natürlich die Safer-Sex-Regeln. Oder warum meintest du, dass das nicht so gesund ist?

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Frage Nr. 37934 von 02.03.2024

Ich hab eine Frage zur Schüchternheit:

Ich weiß, dass ich eine schüchterne Person bin, die vorsichtiger im sozialen Kontakt ist als andere. Ich habe meine Schüchternheit auch gut kennengelernt und merke, dass ich nicht in allen Situationen gleich schüchtern bin, sondern beobachte, dass sie ausgeprägter ist, wenn mir etwas wichtig ist. Wenn ich z.B. mit einer Person rede, die mich fasziniert, vor der ich Respekt habe, die mir was bedeutet oder bei Themen, die mir sehr wichtig sind, kann es sein, dass mein Kopf blockiert. Ähnlich beim freien Reden vor größeren Gruppen – das ja den wenigsten ganz leicht fällt. Aber meine Gedankenblockaden führen dazu, dass ich gar nicht immer alles abrufen kann, was ich z.B. an Wissen habe.

Gerade auch im Dating-Kontext finde ich das manchmal schwierig. Eloquenz wirkt attraktiv, ich bin aber in so einem Treffen eher der Zuhörer, nicht unbeteiligt, aber doch zu zurückhaltend vermutlich. Darum bekomme ich bestimmt auch öfters zu hören, dass ich ein interessanter Mensch bin und wirklich sympathisch, aber der Funke nicht übergesprungen sei, also kein Interesse an einem zweiten Treffen mehr besteht. Also tatsächlich ich bin aktiv, eigenständig, tue Dinge die andere Menschen interessant/attraktiv finden, aber schaffe es nicht meine Facetten in den Austausch zu bringen.

Ich weiß, dass ich das grundsätzlich kann: Ich habe einmal eine Lehrveranstaltung gegeben, habe ich mich sehr gut vorbereitet und bin in der in Sitzung einmal in einen Flow Moment gekommen, wo ich vom Skript vollkommen frei abgewichen bin, aber es zwischen Reden und Überlegungen keine Verzögerung gab und ich wirklich auch inhaltliche gute Sachen vermittelt habe.

Was kann ich tun, um die Blockaden zu lockern, sodass ich öfters in so einen Flow komme? Ich vermute, die Blockaden entstehen durch dreierlei: 1) innere Anspannung, Stress, gerade wenn mir etwas wichtig ist. 2) Überlagernde Gedanken, "was kann ich sagen" 3) Erwartungshaltung, gerade wenn mir etwas wichtig ist, dann auch eine gute Performance bieten zu wollen.

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Ideen. (m, 30)

Unsere Antwort

Es ist ganz normal, dass du dich in neuen Situationen unsicher fühlst. Je öfter du solche Situationen wiederholst, umso sicherer wirst du dich fühlen. Das hast du ja bereits in der Lehrveranstaltung gemerkt. Es ist toll, dass du dich in dem Moment so sicher und kompetent gefühlt hast. Was war denn in der Situation anders als sonst? Versuch mal, mehr davon zu machen. Und erinnere dich immer wieder an diesen Moment und wie du dich dort gefühlt hast. Das warst auch du. Darauf kannst du stolz sein, und es zeigt dir, dass du wieder so sein kannst. 

Auch beim Dating kannst du mit Übung immer selbstsicherer werden. Lies dazu mal die Texte «Ich bin zu schüchtern zum Daten» und «Wie werde ich beim Verführen selbstsicherer?». Und wenn du wissen möchtest, wie du einer Person Lust auf ein zweites Treffen machen kannst, interessieren dich bestimmt auch die Texte «Wie gewinne ich jemanden für mich?» und «Warum lohnt es sich, Verführen zu üben?».

Wenn du dir bei einem Date oft unsicher bist, was du sagen könntest, kannst du dir auch vor dem Treffen bereits ein Gespräch zurechtlegen. Du kannst dir zum Beispiel überlegen, welche Fragen du deinem Gegenüber stellen kannst und was du über dich erzählen möchtest. Oder du nimmst die andere Person mit zu einer Aktivität, die dir gefällt. Dann liegt der Fokus nicht alleine auf dem Gespräch, sondern auch auf der Aktivität, die ihr zusammen macht. So kann dein Gegenüber auch noch andere Seiten von dir kennenlernen.

Gegen Stress und Anspannung hilft eine tiefe Bauchatmung. Und auch die kannst du üben. Wie das geht, erfährst du in diesem Text.

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Frage Nr. 37923 von 01.03.2024

Liebes Lilli-Team

Ich m. 26 fühle mich sehr einsam und ich habe viele Probleme. Ich habe keine richtigen Freunde, vor allem keine männlichen. Am Wochenende bin ich immer komplett alleine. Unter "Freund" versteh ich jemand, der regelmässig Zeit hat, der sich für ähnliche dinge interessiert und der mich auch mal in den arm nimmt, wenn ich weinen muss, ohne, dass das dann peinlich ist oder als "schwul" gilt. Also jemand, der wie ein Bruder (Bro) ist. Ich habe ein Kuscheltier, das ist sowas wie mein "bester Freund". Es hilft mir einfach beim Einschlafen und ist immer da. Ich hatte eigentlich schon immer Schwierigkeiten mit anderen und in der Schule früher wurde ich gemobbt. Mir fällt es bis heute enorm schwer, anderen zu vertrauen. Ich bin einfach komplett anders als die meisten jungen männer. Ich interessiere mich für Dinge, die sonst fast niemanden interessieren. Ich lese z.B. Bücher mit über 1000 Seiten, über ganz spezifische Themen, also Bücher, die man nicht im Buchladen kriegt, sondern im Internet bestellen muss. Aber die meisten jungen Männer interessieren sich eher für Fussball, Autos, Bier, Sex, Tattoos, Zigaretten und solche Dinge. Ich finde das halt eher langweilig und beim Fussballspielen bin ich ziemlich schlecht. Es nervt mich auch, wenn Männer ständig, mit ihrer Freundin zusammen sein müssen und deshalb kaum zeit haben, um etwas zu unternehmen. Mit solchen Leuten komme ich nicht so gut klar. Ich habe die Fahrprüfung zwar bestanden, bin aber seitdem nie mehr Auto gefahren. Ich habe also auch einfach kaum Themen, um mit anderen ein Gespräch zu beginnen. Wenn ich in der Stadt spazieren gehe, also an den Orten, wo die "angesagten Typen" sind, bin ich immer etwas neidisch, wenn ich ihre Begrüssungs-Rituale sehe ("Hey wie gehts Digger, schön dich zu sehen Bro") und einfach, wie sie zusammen unterwegs sind, meistens in weissen schuhen und schwarzen trainerhosen, was ziemlich cool aussieht. Aber ich kann dann ja nicht einfach hingehen und fragen, ob sie ein Buch von Voltaire gelesen haben oder so, das passt nicht ganz. Ich weiss einfach nicht recht, was machen. Ich hatte auch noch nie eine richtige Arbeitsstelle und weiss überhaupt nicht, auf was für einen Job ich mich genau bewerben soll. Oder soll ich besser irgendeine andere Ausbildung machen? Ich habe unendlich viele fragen, die ich gerne mit einem richtigen kumpel besprechen möchte, jemand der mich auch mal umarmt zur begrüssung und sich einfach freut, dass ich da bin. Und mich würde auch mal echt interessieren, was die anderen männer so beschäftigt und was sie denken. Und es wäre auch okay für mich, wenn mein Kumpel ein paar Jahre jünger wäre, als ich. Weil ich habe immer das Gefühl, dass ich in meiner sozialen Entwicklung ziemlich zurückliege. Andere leute sagen mir manchmal, ich sei ein Dreamer, jemand, der in einer Fantasiewelt lebt, was ja auch ein bisschen stimmt.

Unsere Antwort

Ich finde es gut, dass du so eine genaue Vorstellung davon hast, was dir bei einer Freundschaft wichtig ist. Und dass du daran interessiert bist, andere Männer wirklich kennenzulernen. Trotzdem kann ich verstehen, dass es dir schwerfällt andere Männer besser kennenzulernen. Ich habe das Gefühl, dass du noch nicht so richtig im Leben angekommen bist. Du beschreibst dich selbst als jemanden, der in einer Fantasiewelt lebt. Fantasie ist nicht die Wirklichkeit. Die Frage ist also: Wie kommst du richtig im Leben an?

Ein Beruf kann eine gute Möglichkeit dafür sein. Du schreibst, dass du im Moment nicht weisst, für welchen Job du dich bewerben möchtest, oder ob du lieber eine Ausbildung machen willst. Was machst du denn bisher im Leben? Wie finanzierst du dich? Hast du bereits ein Studium oder eine Ausbildung gemacht?

In einem Beruf hast du die Gelegenheit, andere Menschen kennen zu lernen, die dir ähnlicher sind. Oder vielleicht möchtest du lieber eine Reise machen? Wie wäre es zum Beispiel mit einem freiwilligen sozialen Jahr im Ausland? Auch dort kannst du besser mit Menschen in Kontakt kommen, die ähnliche Interessen haben wie du. Und es hilft dir, richtig im Leben anzukommen.

Noch eine Frage: Lebst du allein? Oder mit wem? Wie ist deine Wohnsituation, wie geht es dir damit?

Wenn du möchtest, schreib uns doch noch einmal und beschreibe deine aktuelle Lebenssituation etwas genauer. Gib dabei bitte die Nummer dieser Frage wieder mit an.

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Frage Nr. 37898 von 26.02.2024

Wie kann ich ein Tagebuch führen?

Habt ihr da ein Paar Tipps?
Sollte man sowas am besten Jeden Abend machen?
Sollte man am Abend immer schauen / überlegen, was einem gut getan hat?

Ich wollte reinschreiben, was mir gut tut und was mir nicht so gut tut. Damit ich mehr auf meine Gefühle eingehe und weiß, was ich tun sollte, da es mir gut tut und was ich eher meiden sollte.

Das habe ich aus euren Texten gelesen, wo es um Gefühle geht. Das Gefühle Wegweiser sind.

Dazu noch eine Frage. Können Gefühle auch falsch sein? Also ich entwickele Gefühle, die beispielsweise nicht "real" sind. Beispielsweise vor dem Präsentieren hat man Angst oder eine neue Sache zu machen. Da würde man sich ja denken, Gefühl sagt: Stopp, hier ist es Gefährlich, hier ist Potenziell Gefahr.

Doch das stimmt ja nicht?

Unsere Antwort

Das Schreiben eines Tagebuchs ist etwas sehr persönliches und deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Am besten probierst du verschiedene Methoden aus und schaust, was dir am besten gefällt.

Du könntest zum Beispiel frei aufschreiben, was dir durch den Kopf geht. Oder du könntest dich an bestimmten Fragen orientieren. Google mal «Journaling Fragen», dann findest du viele Anregungen. Du kannst auch etwas malen oder zeichnen, oder Bilder und Fotos einkleben. Oder du schreibst Gedichte. Das ist das tolle an einem Tagebuch. Es kann so sein, wie du es haben möchtest. 

Auch wie oft du dort hineinschreiben möchtest, ist dir überlassen. Manche Leute schreiben gerne jeden Abend ins Tagebuch, während andere nur hin und wieder etwas schreiben. Probier es aus und schau, wie du dich am wohlsten fühlst. 

Vielleicht hast du den Text «Wie entdecke ich, was ich will und was ich fühle?» schon gelesen. Aber falls du ihn noch nicht kennst, findest du dort weitere Anregungen für das Schreiben eines Tagebuchs.

Was deine Frage zu den Gefühlen betrifft. Es ist ganz normal, wenn du in neuen Situationen unangenehme Gefühle hast. Wenn du zum Beispiel noch nicht oft eine Präsentation gehalten hast, ist es ganz normal, dass dir diese Situation Angst macht. Die Angst ist dabei nicht «falsch». Sie sagt dir, dass die Situation unbekannt und neu für dich ist, und du ein bisschen vorsichtig sein solltest. Trotzdem ist es manchmal so, dass die Angst grösser ist, als es nötig wäre. In jedem Fall wirst du immer sicherer und erfahrener, je öfter du die neue Situation wiederholst. Wenn du öfter eine Präsentation hältst, wird die Angst immer weniger und du kannst sie Stück für Stück überwinden.

Falls du sie noch nicht gelesen hast, interessieren dich dazu bestimmt auch die Texte «Gefühle ernst nehmen»  und «Wie lerne ich meine Gefühle verstehen?».

 

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