Frage Nr. 35679 von 26.09.2022
Hallo Lilli,
ich bin die Fragestellerin von 35583. Diese Angst mit der Schieflage hat schon richtig lange in mir geschwelt. Eure Antwort war anders, als was ich sonst so gehört hab und hat echt viel in mir bewirkt, danke dafür. Ich fühle mich jetzt etwas sicherer und das hält auch schon etwas an, das Gefühl.
Und ihr habt auch etwas angesprochen, was ich auch immer schon verdränge. Dass ich mir eigentlich wünschen würde, es sei etwas "Richtiges". Auch wenn ich sagen muss, ich empfinde meinen Freund/Kumpel oft als zuverlässiger und zugewandter als ich das bei den "richtigen Pärchen" in meinem Umfeld beobachte...
Mir fehlt das Gefühl, dass er sagt: du bist es wert sich festzulegen. Ich habe vor, meine Zukunftsplanung mit dir abzustimmen. Ich warte nicht auf jemand anders, der meine Kriterien besser erfüllt oder das in mir weckt, was meine verrückte erste Liebe in mir ausgelöst hat. Natürlich nicht wörtlich, aber dass das auch verbal dahintersteht wünsche ich mir.
Seine Handlungen sind zwar in die Richtung konsistent, aber ich erwarte immer noch, dass sich das plötzlich ändert und ich erkennen muss, ich habe als Frau doch nicht seinen Kriterien entsprochen und jetzt kommt eine Frau, die das hat was er sucht. Ich möchte nicht nur hören dass ich sehr lieb gehabt werde und dass es so schön sei, dass ich da bin. Ich möchte die Intention des anderen hören, mich in sein Leben zu lassen.
Aber ich hab mir immer verboten dran zu denken- im Grunde bin ich ja sowas wie eine Affäre, Oder eine Freundschaft plus/doppelt plus... oder Mingle.... Und aus eine Affäre wird nie eine Partnerin, vor allem nicht nach so vielen Jahren. Das steht überall in Foren und Artikeln.
Denn indem ich mich auf das Arrangement einließ, habe ich ja meinen Wert abgegeben. Ich habe nicht gezeigt, ich bin was wert, ich habe den Wert einer Partnerin, sondern habe mich "für sowas" hergegeben. Damals wusste ich ja noch nichtmal, dass das so eine schöne exklusive Freundschaft werden wird.
Ich habe nicht die Mentalität gezeigt, dass ich der Preis sei, den es zu gewinnen gibt.
Weiterhin- er bekommt von mir ja alles, was er auch in einer Beziehung bekäme. Es gäbe glaube ich nichts, was er dann von mir emotional und auch anders mehr bekommen würde als jetzt. Wieso sollte er dann eine Verpflichtung eingehen? Er kann ja alle Benefits einer Beziehung auch so haben, ohne die negativen Aspekte einer Partnerschaft. Wo ist da noch ein Anreiz? Im Gegenteil, er würde mit einer richtigen Beziehung sogar noch mehr mit meiner labilen Gesundheit ein Risiko für sein Leben eingehen.
Das steht auch viel im Internet- gib ihm nicht alles, bevor er dir die Beziehung zusagt, denn sonst hat er ja keinen Anreiz mehr, mit dir einen Schritt weiter zu machen...
Insofern habe ich so viel falsch gemacht, das sich nach so vielen Jahren bestimmt nicht mehr ändern lässt. Meine Rolle, meine Position. Zumindest so wie ich sie innerlich manchmal empfinde, ich glaube nämlich, er denkt gar nicht so.
Ich denke nicht, dass ich mich jemals trauen werde, das anzusprechen. Ich möchte nichts kaputt machen und fühle mich aufgrund meiner Gesundheit nicht in einer Position der Stärke.
Aber wie kann ich einen besseren Umgang mit diesem unerfüllten Wunsch nach "Sicherheit" finden?
Im Grunde spüre ich im zwischenmenschlichen eine große Sichereit und Verlässlichkeit von ihm, auch dass er mich wirklich sehr lieb hat. Aber an mir nagt immer mehr dass ich mir auch die verbale Bestätigung wünsche.
Denn es kommen immer wieder Zweifel, ob ich das nicht doch falsch interpretiere und die Sicherheit die ich innerlich spüre nur eine Illusion ist... Dass einfach nicht die Gefühle in ihm auslösen kann, die seine Exfreundinnen konnten und deshalb dieser Kategorie nicht wert bin.
Dankeschön, ich habe schon viel von den Texten auf eurer Seite profitiert!
Unsere Antwort
Es freut mich, dass dir unsere Antwort geholfen hat.
Du hast offenbar viel gelesen zu deiner Situation. Dadurch kommst du zu der Schlussfolgerung, du hättest etwas falsch gemacht, was du nicht wieder rückgängig machen kannst. Ich sehe das anders. Du kannst im Vorhinein nicht wissen, welche Entwicklungen passieren werden. Und du hast deinen Wert nicht abgegeben.
Dein Wert liegt fest verankert in dir und du kannst ihn dir immer wieder in Erinnerung rufen. Das ist übrigens eine sehr wichtige Zutat für gute Beziehungen. Es macht Sinn, dass du in der Lage bist, deinen Wert selbst in dir zu entdecken. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die andere Person dir gerade keine Bestätigung gibt. Zum Beispiel im Streit oder wenn ihr unterschiedliche Dinge wollt. Dich könnte dazu auch unser Text Ich will eine andere Art von Beziehung – was tun? interessieren.
Ich lese in deiner Beschreibung erstmal viele Gedanken, die du dir machst. Du weisst nicht, was wirklich in seinem Kopf vorgeht. Vielleicht denkt er gar nicht so schlecht von dir wie du glaubst. Deine Gedanken könnten mehr darüber aussagen, was du denkst. Oder darüber, wovor du Angst hast.
Du hast jederzeit die Möglichkeit, ihm zur Verfügung zu stellen, wie es dir geht und was eure Beziehungskonstellation mit dir macht. Nur wenn du das sagst, was du wirklich willst, könnt ihr eine gute Lösung finden. Vielleicht macht sich durch ein offenes Gespräch, bei dem du deine Wünsche offen sagst, die Tür auf zu einer ganz anderen Möglichkeit.
Natürlich hast du nicht in der Hand, was er mit deiner Aussage anfängt. Es ist eine Frage, worin du deine Energie investieren möchtest: In das Klarkommen mit deinem unerfüllten Wunsch oder in den Mut für deine Wünsche einzustehen? Es kann gut sein, dass du dich für die Sicherheit entscheiden möchtest. Das ist okay.
Wenn du dich dafür entscheidest, den Mut aufzubringen, für deine Wünsche einzustehen, muss das trotzdem keine Hauruck-Aktion werden. Es erfordert, dass du einen Umgang mit deiner Angst findest. Du könntest dir vorher schon überlegen, wie du gut für dich sorgen kannst, wenn eure Verbindung erstmal wackelt und nicht mehr so stabil erscheint. Anregungen dafür findest du in unserem Text Wie beruhige ich mich selbst? Lass dir die Zeit, die du brauchst.
Ich möchte hier auch nochmal wiederholen, was wir bereits in der vorherigen Antwort geschrieben haben: "Ich finde, deine Krankheiten sind überhaupt keine Rechtfertigung, dass du deine Wünsche zurückhalten musst."
Du hast in deiner letzten Frage erwähnt, dass du in Psychotherapie bist. Ich finde, dein*e Psychotherapeut*in wäre eine gute Unterstützung für diesen Prozess. Du kannst im Gespräch schildern, womit du haderst und Unterstützung bekommen auf deinem Weg zu einem guten Selbstwertgefühl. Denn du bist wertvoll, attraktiv und liebenswert. Und mit etwas Übung, wirst du das dir gegenüber auch spüren können.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35653 von 20.09.2022
Hallo liebes Lill-Team,
ich bin 28 und habe mich seit fast 1 jahr in ein Mädchen im Internet verguckt, inzwischen kann man schon sagen auch ein wenig verliebt. Das Mädchen ist allerdings erst 19 und ich kenne es nicht persönlich, nur von Bildern. Habe versucht über Insta mit ihr Kontakt aufzunehmen, allerdings hat sie auf meine Nachrichten nicht geantwortet. Denke aber dass sie gar nicht gesehen hat, dass ich ihr geschrieben habe, da ich keine Bestätigung erhalten habe, dass die Nachrichten gelesen wurdenwie sonst üblich.
Ich habe versucht sie zu vergessen allerdings ist mir das nicht gelungen, sondern ich muss immer mehr an sie denken und fühle mich immer mehr zu ihr hingezgen. Ihre Art fasziniert mich einfach, ohne sie persönlich zu denken. Sie entspricht eigentlich meiner Traumfrau. Sie wunderhübsch aus, so wie ich es mir im Traum erwünscht habe, dazu ist sie total lieb und auch einfühlsam. Sie hat auch das gleiche Hobby und interessiert sich für Fußball bzw. spielt selbst Fußball und ist jetzt selbst sogar schon Trainerin und ist faszinierend wie sie mit Kindern beim Training umgeht.
Leider hat sie seit ein paar Monaten auch einen Freund und hat von der großen Liebe gesprochen.
Wie gesagt ich habe versucht sie zu vergessen, kann ich aber allerdings überhaupt nicht. Muss inzwischen eigentlich jede freie Minute nur noch an sie denken und bekomme sie gar nicht mehr aus dem Kopf. Wie schön es wäre an ihrer Seite zu sein und mit ihr Zeit zu verbringen
Leider hab ich kein Kontakt zu ihr.
Sie fängt jetzt auch an an der gleichen Uni zu studieren und bin am überlegen sie jetzt dort per E-Mail einmal anzuschreiben und so vllt Kontakt mit ihr aufzunehmen?
Ich meine von Liebe zu sprechen und so ist noch viel früh und man wieß ja auch nicht ob sie überhaupt Gefühle entwickelt, wenn sie jetzt eh schon vergeben und glücklich ist. Aber ich könnte mir auch nur eine ganz normale Freundschaft dann mit ihr vorstellen.
Habt ihr einen Rat was ich machen kann und ob es eine gute Idee ist sie dann einmal per E-Mail zu kontaktieren oder ob ich sie lieber vergessen sollte und wie ich sie vergessen kann?
Vielen lieben Dank
Unsere Antwort
Du erlebst etwas, was viele Leute kennen. Du siehst jemanden auf einem Bild und erkennst darin deinen Traummenschen. Jetzt beginnst du zu fantasieren und schmückst die Person, mit all deinen Wünschen aus. Je besser du wünschen und fantasieren kannst, desto variationsreicher wird dein Traumbild. Dir gelingt es möglicherweise sogar, mit dem Traumbild „eine Beziehung zu führen“. In der Psychologie kennt man solche Phänomene und nennt sie Projektion, Übertragung, Externalisierung etc.. Die sozialen Medien bestehen aus inszenierten Bildern und regen so unsere Fantasie an. Auf Insta wirst auch du deine besten Seiten zeigen, dich stylen und möglichst gut wirken wollen. Wenn dir das gelingt, bringst du deine Follower zum Träumen. Es ist für jeden Menschen wichtig, Ideale zu entwickeln und Idole als Vorbilder für das eigene Leben zu nutzen. Das gibt deiner persönlichen Entwicklung eine Richtung.
Ebenso wichtig ist auch, deine Ideale, Traummenschen etc. als persönliche Wünsche zu erkennen. Deine Arbeitsfragen wären jetzt: Wie mache ich meine Träume wahr? Wie erfülle ich mir meine Wünsche in meiner Realität? Hilfen findest du vielleicht in unserem Kapitel «Beziehungen eingehen»
Du wünschst dir ganz offensichtlich eine Beziehung. Deine Traumfrau auf Insta entspricht deinem Wunschbild. Du kennst jetzt deine Wünsche. Die Frau kennst du nicht. Du kennst ihre Inszenierung auf Insta. Jetzt gibt es die Möglichkeit, mit der Frau in realen Kontakt zu treten. Das ist bisher nicht gelungen. Du kannst die Kontaktaufnahme noch ein paar mal versuchen. Dabei könnte es aber sein, dass die Frau deine Kontaktaufnahme unangenehm erlebt. Sie hat ja gerade veröffentlicht, dass sie ihre grosse Liebe getroffen hat. Damit fordert sie ihr Publikum auf, sich mit ihr zu freuen oder sie zu bewundern. Da sich deine Wünsche auf eine Beziehung richten, bedienst du diese Forderung nicht. Im Gegenteil, du kritisierst eigentlich ihre Wahl. Sie könnte deine Kontaktanfragen als Stalking erleben.
Eine weitere Möglichkeit ist, deine Beziehungswünsche ernst zu nehmen. Bisher himmelst du ja nur ein Bild an. Frag mal deine Beziehungswünsche, ob ihnen das genügt? Lass dir von den Wünschen erzählen, was sie erleben wollen. Ferne Bewunderung? Oder willst du eine Frau mit all ihren persönlichen Facetten kennenlernen? Willst du viele Gemeinsamkeiten mit deiner Partnerin haben? Oder könnte dich eine Frau dann besonders interessieren, wenn du erst lernen musst, sie zu lesen? Möchtest du vom Sex träumen? Oder wünschst du dir reale sexuelle Kontakte zu einer Frau? Welche Beziehungsaspekte sind dir wichtig? Mitgefühl? Eigenständigkeit? Gelebte Sexualität? Intensive Gefühle? Gute Gespräche? In jedem Fall kann es nicht schaden, wenn du dich um deiner Beziehungsfähigkeiten kümmerst. Anregungen geben dir unsere beiden Kapitel: «Tipps fürs Dating und Verführen» und «Tipps für bessere Liebesbeziehungen»
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35592 von 06.09.2022
F20
Mein Freund geht mit seinen (hauptsächlich single) Kollegen auf Amsterdam. Momentan läuft es zwischen mir und meinem Freund nich 100% gut. Er hat in der Vergangenheit mich viel verletzt und wir arbeiten daran, das Vertrauen zwischen uns wieder aufzubauen.
Das er auf Amsterdam geht macht mich ein wenig nervös. Er sagt mir ich kann ihm vertrauen, aber das geht bei mir nicht so einfach, vor allem nicht mit all dem Streit zwischen uns in den letzten Monaten. Ich habe mich oft vernachlässigt und ungeliebt gefühlt. Ich habe Angst, dass er mich in Amsterdam vergessen wird.
Wit haben auch schon davon gesprochen, ob wir die Beziehung enden sollten, doch er sagt, dass er ohne mich nicht könnte und alles machen will, um mit mir zusammen zu bleiben. Irgendwie finde ich, dass in einer solchen Situation es nicht wirklich gescheit ist Ferien zu machen für eine Woche, da gerade so viel los ist und mein Vertrauen gegenüber ihm fast am Boden liegt. Ich kann es ihm natürlich nicht verbieten, aber für mich stimmt etwas so nicht. Ist das richtig so? Darf ich mich so fühlen? Oder ist das unfair? Er hat mir auch nicht die Chance gegeben all dies ihm zu erklären bevor er die Ferien gebucht hat. Ich weiss nicht, ob ich überreagiere oder nicht.
Unsere Antwort
Zunächst einmal: Du darfst alles fühlen. Gefühle sind nicht richtig oder falsch. Sie sind einfach da. Meistens zeigen sie uns, ob unsere Bedürfnisse gerade erfüllt werden oder nicht. Sie geben dir also Informationen. Du „überreagierst“ also nicht, sondern du merkst, dass etwas nicht stimmt. Das heißt aber nicht automatisch, dass er (oder du) etwas falsch macht. Statt zu bewerten und nach richtig und falsch zu suchen, versuch mal zu verstehen: Was passiert da bei dir? Und was passiert bei ihm? Schau doch mal in unsere Kapitel Meine Stimmung, meine Gefühle.
Zurzeit ist dein Bedürfnis nach Sicherheit in deiner Beziehung nicht erfüllt. Du sagst, du vertraust deinem Freund nicht. Wahrscheinlich hast du dafür gute Gründe. Mich interessiert, was ihr vereinbart habt, um das Vertrauen wieder aufzubauen. Habt ihr darüber gesprochen? Weißt du, was dir helfen würde, weniger Angst und mehr Vertrauen zu haben? Wann fühlst du dich von ihm geliebt und wertgeschätzt? Und: weiß dein Freund das? Vielleicht schaust du auch mal in diesen Text.
Du kannst nicht erwarten, dass dein Freund weiß, dass dich seine Reise nervös macht, wenn du ihm das nicht sagst. Das ist in der Tat unfair. Vielleicht bist du enttäuscht oder traurig, weil er es vorher nicht mit dir besprochen hat. Auch das kann er nicht wissen, wenn du es ihm nicht sagst. Vielleicht fühlt sich eine Reise für ihn gerade richtig an, um mit eurer Situation besser klarzukommen. Für dich fühlt es sich vielleicht richtig an, jetzt viel beieinander zu sein. Beides sind Strategien, um mit euren Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen. Beide sind weder richtig noch falsch, sondern einfach anders. Um eine Strategie zu finden, die für euch beide funktioniert, müsst ihr miteinander reden. Es ist fair, zu erwarten, dass ihr aufeinander Acht gebt und euch beide bemüht, gute Lösungen zu finden. Aber dafür müsst ihr offen miteinander reden, denn weder du noch er können Gedanken lesen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35580 von 04.09.2022
Ich bin weiblich und 16 Jahre alt. Ich habe seid fast 7 Monaten einen Freund. Anfangs lief es echt gut und wir wurden durch 1 Woche Urlaub mit Freunden noch Vertrauter. Aber die letzten 2/3 Monate, waren imemr mehr Schwierigkeiten aufgekommen. Er ist manchmal abwesend, will nicht kuscheln oder redet einfach dann nicht viel mit mir. Zudem kommt das er sehr wenig Lust hat, was mit mir zu unternehmen, wie zum Beispiel in die Stadt zu fahren da was zu essen oder shoppen oder alles mögliche. Ich schlage das alles vor und am Ende des Tages haben wir wieder nur Netflix geguckt.
Ich habe das Gefühl er ist viel zu sehr mit sich selbst bevshäftigt und seinen Problemen,die er auch nicht mit mir teilt sondern nur mit seiner Schwester und Mutter. Wenn er auf Partys ist, dann schriebt er mir kaum, was ich ihm gesagt habe, das mich das stört, hat sich aber nichts geändert. Ich weiß das er mich liebt er gibt mir auch manchmal das Gefühl und ich liebe ihn trotz seiner Fehler. Aber im Moment bin ich sehr oft eher unglücklich als glücklich. Außerdem sehen wir uns wenig und wenn wir dann mal beide zuhause sind kommt nichts von ihm und ich bin verunsichert ob ich ihm schreiben soll ob wir uns treffen wollen.
Ich will nicht Schluss machen aber im Moment ist es echt doof udn ich bekomme nicht das Gefühl das er mich liebt. Was soll ich tun?
Unsere Antwort
Wenn ich deine Beschreibung lese, kann ich gut verstehen, dass du unglücklich mit deiner Beziehung bist.
Als Faustregel ist hilfreich: Was dich jetzt in der Beziehung irritiert, wird dich auch die nächsten Jahre noch irritieren. Die logische Konsequenz ist, die Beziehung in Frage zu stellen. Dazu raten wir dir immer, wenn es etwas gibt, das deinen Bedürfnissen klar widerspricht.
In einer respektvollen Beziehung lässt du dir nicht einfach alles gefallen, um den Frieden irgendwie zu erhalten. Dir etwas nicht gefallen lassen, heisst «ernst nehmen». Wie kannst du jemanden ernst nehmen? Indem du ihn oder sie beim Wort nimmst.
Es bedeutet also, nicht wegzuschauen bei problematischem Verhalten, sondern es zu besprechen und über neue Lösungen zu verhandeln. Statt auf eine Veränderung aus dem Nichts zu hoffen, werde aktiv. Wie könnte das in deinem Fall aussehen? Du hast uns ja einiges geschrieben. Was davon wäre zwar unbehaglich, aber sinnvoll, mit ihm zu bereden?
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35567 von 02.09.2022
Ich bin seit über 10 jahren mit meinem mann zusammen. Ich liebe ihn.. alles drum und dran. Wir hatten viele Probleme ( gemeistert ) er ging mir auch fremd.. aber das war mal. Aufjedenfall habe icg nicht mehr lust auf Berührungen.. sex.. es nervt mich wenn er da ist.. er sieht das und spricht es auch an.. wird böse und laut bei dem Thema.. das er das nicht verstehe, Was mit mir los ist.. usw.. ich soll zu einem Psychiater gehen..
Ich bin einfach momentan lustlos..
Es ist so schlimm der streit, es eskaliert so krass, dass er dann nicht mehr mit mir redet, ekelhafte Stimmung ist.
Er sagt, er holt sich das was er braucht draussen..
Aber nicht mal das stört mich, dass er das sagt.. gar macht.
Keine Ahnung..
Brauche ich vlt wirklich eine hilfe?….
Unsere Antwort
Du fühlst dich lustlos und bist genervt, wenn dein Mann da ist. Du schreibst aber auch, dass du ihn liebst. Nah seid ihr euch am ehesten im Streit, wie mir scheint. Es scheint als könntest du nicht mit ihm, aber auch nicht ohne ihn sein. Das nennt man Ambivalenz.
Ambivalente Gefühle sind sehr anstrengend, weil sie keinen klaren Gedanken und keine Handlungen ermöglichen. Du schreibst von ekelhafter Stimmung. Und schliesslich sagst du: „Keine Ahnung“. Ich rate dir zu einer Psychotherapie, in der du deine Wünsche und Bedürfnisse klärst, damit du Ziele ins Auge fassen und Pläne machen kannst. Auf unserer Adressenseite findest du Websites, die bei der Suche nach Anbieter*innen von Psychotherapie helfen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35557 von 01.09.2022
Ich bin männlich 45 und homosexuell.
Ich habe mich in einem Mann verliebt der aber in einer Beziehung ist. Aktuell wohne ich zusammen mit diesem Paar WG mässig zusammen. Mit dem Mann in den ich verliebt bin, habe ich regelmässig Sex, hin und wieder haben wir auch Dreier mit seinem Partner. Je länger das nun andauert desto weniger ertrage ich es, wenn die andern zwei miteinander knutschen... eigentlich will ich dann immer sofort die WG verlassen... später bringe ich es aber nicht fertig weil ich so wenigstens nahe vom Typen sein kann in den ich mich verliebt habe. Ich merke aber, dass mir das langfristig nicht gut tut, weil es sich auf meinen Gemütszustand auswirkt, da ich den Typen für mich allein haben will. Soll ich ausziehen und den Kontakt zu ihm abbrechen?
Unsere Antwort
Diese Entscheidung können wir nicht für dich treffen. Du selbst musst entscheiden, ob aus dieser Situation noch etwas werden kann. So wie sie momentan ist, tut sie dir offenbar nicht gut. Eifersucht ist eine normale menschliche Reaktion, aber sie muss nicht unbedingt das Ende dieser Beziehung bedeuten. Denn Eifersucht ist eine komplexe Sache. Du sagst, sie entsteht, weil du den Mann „für dich allein“ haben willst. Das verschleiert aber, um welche Bedürfnisse es dir hier eigentlich geht. Willst du mehr Intimität, mehr Zeit, mehr Sex, mehr Nähe, mehr Aufmerksamkeit? Was genau, denkst du, würde eine exklusive Beziehung dir geben, was du momentan nicht bekommst? Und ist das vielleicht etwas, was du auch in dieser Konstellation bekommen könntest?
Mich interessiert auch, wie ihr drei miteinander kommuniziert. Unter welchen Umständen bist du dort eingezogen? Inwiefern habt ihr das alles im Vorhinein besprochen? Redet ihr offen über euer Beziehungsmodell? Weiß der Mann, in den du verliebt bist, überhaupt von deinen Gefühlen? In offenen und polyamoren Beziehungen ist Kommunikation unheimlich wichtig. Nur, wenn die anderen beiden über deine Eifersucht und deine Bedürfnisse Bescheid wissen, könnt ihr gemeinsam Lösungen finden. Oder ihr erkennt dadurch, dass ihr fundamental andere Dinge wollt. Dann wäre es vermutlich sinnvoll, einen Schlussstrich zu ziehen. So oder so wirst du durch solche offenen Gespräche mehr Klarheit und Orientierung finden.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35529 von 28.08.2022
Liebes Lilli-Team
Seit einiger Zeit habe ich eine gute platonische Freundin. Wir erzählen uns alles, auch die unvorteilhaften Dinge. Ich geniesse die offenherzigen Gespräche mit ihr sehr und auch dass ich jemanden Weibliches habe, die mir (intime) Fragen aus Sicht des anderen Geschlechts beantwortet.
Weil wir uns gut verstehen und ich sie begehre, habe ich ihr vorgeschlagen, zusammen auch Sex zu haben. Sie hat mir versichert, sie finde mich auch attraktiv, und aus Berührungen und Verhalten ihrerseits nehme ich das auch so war, aber sie wolle den Sex und Freundschaft trennen, da diese durch den Sex kaputtgehen könne.
Mein Gefühl ist, dass man auch nach dem Sex wieder oder immer noch, vielleicht sogar besser als vorher, Freunde sein kann. Oder bin ich da zu optimistisch?
Das Thema Sex mit bestem Freund/bester Freundin habe ich gegoogelt, doch ist mein Eindruck, dieses Thema wird sehr subjektiv, aus dem Bauch heraus abgehandelt. Mich würden Studien oder einfach eine wissenschaftlichere Sichtweise interessieren, ob Sex mit der besten Freundin eine gute Idee ist oder nicht.
Vielen Dank und liebe Grüsse
männlich, 43-jährig
Unsere Antwort
Du möchtest Sex mit deiner besten Freundin und sie möchte das nicht. Das ist erst einmal eine Tatsache. Und es ist gut das erstmal so zu respektieren. Jetzt scheinst du dir zu überlegen, wie du sie doch dazu überreden könntest, dass sie Sex mit dir möchte.
Warum brauchst du Studien? Bist du dir selber nicht ganz sicher? Denkst du, dass du ihre Meinung durch Studien ändern könntest?
Schau, selbst wenn es Studien dazu gäbe (ich kenne keine), dann würden sie das abbilden, was im Durchschnitt so auftreten würde. Das würde dir aber für eure Freundschaft nicht weiterhelfen. Denn auch wenn die Studien sagen würden, im Durchschnitt ändert Sex nichts an der Freundschaft, wird es immer auch Freundschaften geben, die dadurch zerbrechen oder solche, die besser werden. Du kannst das vorher nicht wissen, was mit eure Freundschaft dann sein wird.
Jeder Mensch ist einzigartig und reagiert einzigartig auf Situationen.
Du solltest in dem Falle, wenn du dir weiterhin Sex mit deiner Freundin wünschst, dich auf sie/ihre Befürchtungen konzentrieren, statt auf die Wissenschaft. Das heisst konkret: Kannst du dich vielleicht attraktiver für deine Freundin machen, so dass sich mehr entwickeln kann als nur bester Kumpel? Und du könntest auch mal genauer nachfragen, was hinter ihrer Aussage steht, wie sie darauf kommt, was sie genau erwartet. Vielleicht gibt es auch Dinge, die sie dir gegenüber nicht erwähnt, um dich nicht zu verletzen.
Würdest du ihr eine Studie vorlegen können, die besagt, dass Sex mit der besten Freundin gut ist, könnte es sogar sein, dass sie erst recht keinen Sex mehr mit dir möchte. Du gibst ihr damit indirekt ja zu verstehen: deine Gefühle sind falsch, mit dir stimmt etwas nicht. Du gehst also gar nicht auf ihre Gefühle ein, sondern versuchst ihre Gefühle zu widerlegen. Das kann sehr verletzend wirken und mehr Abstand schaffen. Es wäre also besser dich wirklich mit ihren Gefühlen zu beschäftigen, statt sie widerlegen zu wollen. Und das wirklich Eingehen auf sie, schafft auch mehr Nähe.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35522 von 26.08.2022
Ich bin seit Ende 2021 von meinem Freund getrennt
Unsere Beziehung lief 3 Jahre mit schon mal einer Unterbrechung von mehreren Monaten
Ich bin 54 weiblich und der Ex ist 55 Jahre
Der Ex war stark Alkoholabhängig und ich hatte ihn beim Einzug [...] geholfen
Seit der Zeit treibt er Sport und trinkt keinen Alkohol mehr
Er hat sich einfach nicht mehr gemeldet und ich habe auch keine Reaktion gezeigt weil ich immer der jenige war rede das Gespräch gesucht hatte und dies ihm auch gesagt, dass ich eines Tages nicht die Initiative ergreifen werde
Im April 2022 habe ich ihm [...] geschrieben, dass ich gerne meine Sachen abholen lassen würde
Er schrieb daraufhin: er würde sie [...] bei mir vorbeischicken da er mich nicht sehen will
Nun meine Frage: ich komme mit dieser bzw. Keiner Erklärung nicht klar und kann irgendwie nicht abschließen und manchmal würde ich gerne wieder mit ihm zusammenkommen.. glaubt ihr das er mich noch will ? In ca. einem Monat habe ich Geburtstag und hoffe das er sich meldet? Da er dies beim letzten Mal auch nach 3 Monaten getan hat und gesagt hat, dass er festgestellt hat das er mich noch liebt
Über Social Media habe ich gesehen, das er noch keine andere Freundin hat
Unsere Antwort
Es scheint mir, als fällt es dir schwer, die Trennung zu akzeptieren und Abschied zu nehmen. Es löst unangenehme Gefühle aus. Du hast das verloren, was dir vertraut war und weisst noch nicht, was da neues kommen wird. Du gibst die Hoffnung nicht auf, dass das alte zurückkommen wird. Du wartest noch auf eine Erklärung von ihm.
Da er offenbar nicht mir dir sprechen möchte, würde ich dir raten, unabhängig von ihm mit der Beziehung abzuschliessen. Abschiedsrituale können helfen.
Vielleicht möchtest du ein Abschiedsgespräch mit dem Bild deines Ex führen. Du könntest ihm sagen, was du alles mit ihm erlebt hast. Oder was dir gefehlt hat. Oder wo du dich falsch verhalten hast und was du bereust. Oder was du künftig dafür tun möchtest, um bessere Beziehungen zu führen. Du kannst ihm aber auch sagen, wie er dein Leben reicher gemacht hat, und welche Erfahrungen mit ihm du bewahren und wertschätzen wirst.
Du hast es verdient, glücklich zu werden. Das geht nicht in einer Beziehung, in der einer oder eine nicht will. Es ist nicht einfach, Lebenspläne zu ändern – und nach einer Trennung fühlst du dich manchmal als halber Mensch. Darum ist es jetzt deine Aufgabe, das Gefühl wieder zu entwickeln, ein ganzer Mensch zu sein.
Ich empfehle dir auch unsere Texte Kann ich die Trennung rückgängig machen? und Liebeskummer: Wie kann ich mich neu verlieben?
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35511 von 24.08.2022
Hallo,
ich bin M23 und hatte noch nie Intimität erfahren. (Kein Kuscheln, Kuss, Sex)
Mich macht das ziemlich traurig, und depressiv. Eigentlich sehe ich gut aus, und Frauen scheint mein "Style" zu gefallen, da ich oft ein Kompliment für mein aussehen bekomme, doch ich habe keine Ahnung, wie ich einer Frau näher kommen kann.
Ich bin ziemlich introvertiert, werde von Frauen nicht angesprochen, weshalb ich den ersten Schritt machen müsste, doch das traue ich mir nicht zu.
Ich habe mir überlegt mich in einem Schwimmverein und Fitnessstudio anzumelden, um einen besseren Körper aufzubauen, da ich dicker geworden bin, und mich unwohl in meinem Körper fühle. Des weiteren wäre ich durch die zwei neuen Aktivitäten mehr unter Menschen, weshalb ich eher was ergeben wird, als wenn ich nur zuhause sitze. Ich denke wenn ich mehr unter Menschen bin, und mein Körperbild verbessere, dann würde ich mich mehr öffnen können, da ich regelmäßig unter Menschen bin, einen besseren Körper habe, und dadurch deutlich Selbstbewusster bin.
Online Dating habe ich mal vor 4 Jahren probiert, da hatte ich kaum Matches. Ich denke für Dating Apps sehe ich deutlich zu schlecht aus, da wirklich viele Männer sehr gut aussehen, deutlich besser als ich.
Warum sollte man mich überhaupt daten wollen, wenn es in der Welt so viel attraktivere, interessantere und erfolgreichere Männer gibt? Ich habe eigentlich kein Hobby, und wenn ich Schwimmen und ins Fitnessstudio gehe, bin ich trotzdem nicht interessant genug? Ich erlebe auch kaum was, weshalb ich auch kaum was zu erzählen habe. Ich glaube meine Chancen werden für immer sehr sehr schlecht stehen, da es immer Männer gibt, die besser in allem sind, als ich es jemals sein werde. Eventuell habe ich gute Chancen bei Frauen, die nicht so gut aussehen, die die meisten Männer nicht wollen? Durch die eventuell nicht attraktiven Frauen könnte ich Erfahrung sammeln und nachdem ich genug Erfahrung gesammelt habe kann ich für mich attraktive Frauen daten? Ist das verwerflich?
Eventuell ist meine Persönlichkeit, beziehungsweise meine Ausstrahlung nicht schön? Kann ich das ändern?
Wie flirte ich überhaupt?
Ist mein vorgehen Sinnvoll?
Kann ich einfach "nur" Sex mit einer Frau haben, ohne mich zu verlieben? Wie kann ich ihr das vermitteln?
Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das Dating funktioniert, beziehungsweise wie ich einer Frau näher komme...
Ich würde mich für jeden Tipp, beziehungsweise Ratschlag freuen!
Ich bin bereit für Veränderung, bitte hilft mir! Ich werde alles geben!
Unsere Antwort
Du siehst dich selbst sehr negativ. Vermutlich beschweren diese Gedanken dich ganz schön. Es ist aber mit Sicherheit nicht wahr, dass deine Chancen immer „sehr sehr schlecht“ stehen werden. Du schreibst viel über dein Aussehen. Aber ich denke, ein Teil von dir weiß, dass es daran nicht liegt. Erstens unterscheiden sich Menschen sehr darin, was und wen sie attraktiv finden. Und zweitens kommt Attraktivität zu einem großen Teil von innen. Wenn Menschen sich selbst mögen, strahlen sie dieses Selbstvertrauen auch aus – und das ist sehr attraktiv.
Indem du so sehr auf das Aussehen fixierst, wertest du dich und andere ab. Du denkst da scheinbar auch sehr passiv. Als hinge alles davon ab „gewollt“ zu werden, aber nicht davon „zu wollen“. Damit machst du dich klein und nimmst du dir deine eigene Kraft. Diese Selbstabwertung ist das Gegenteil von Selbstwertschätzung und Selbstbewusstsein. Versuch mal deinen Fokus eher auf das zu legen, was du willst. Welche Art von Beziehung willst du, welche Eigenschaften in der anderen Person sind dir wichtig? Die Idee, neue Aktivitäten aufzunehmen, ist sehr sinnvoll. Denn so kommst du aus dem passiven Abwarten ins aktive Tun. Du lernst neue Leute und Fähigkeiten kennen. Das bringt Spaß und Selbstbewusstsein. Und du kannst in diesen Situationen üben, mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen.
Dich sollte man daten, weil du ein interessanter Mann bist. Ein Mann mit seiner ganz eigenen Geschichte, mit Interessen, mit Ideen, mit Gedanken, mit Gefühlen... Das allein macht dich schon „interessant genug“. Es gibt also tausend Gründe, weshalb eine Frau dich daten wollen könnte. Aktuell ist dein Blick wohl auf die Dinge gewandert, die eine Frau abhalten könnten. Könntest du spaßeshalber mal genauso viele Gründe aufzählen, wieso es sich lohnt, dich kennenzulernen? Was mögen deine Freunde an dir? Was schätzt deine Familie an dir? Was sind deine Qualitäten? Wofür interessierst du dich?
Diese Liste könntest du auch gleich nutzen, um dem Online-Dating noch mal eine Chance zu geben. Schreib Dinge von der Liste in dein Profil und erzähl ein bisschen was über dich. Mach Bilder von dir, die du magst. Am besten lässt du dir bei der Erstellung deines Profils von guten Freunden helfen.
Und als Antwort auf deine letzte Frage: Ja, man kann auch „nur Sex“ haben. Solange beide das wollen, ist das kein Problem. Es gibt Apps und Websites, die speziell dafür gemacht sind, dass Menschen sich verabreden können, die Lust auf Sex miteinander haben, aber keine Beziehung wollen.
Viele deiner Fragen beantworten wir in unserem Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen. Schau doch bitte mal dort rein. Du könntest mit dem Text Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert? anfangen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35488 von 22.08.2022
Liebes lilli Team, ich habe eine Frage zu meiner Beziehung. Ich glaube mittlerweile wir führen so eine Art toxische Beziehung.
So wie ihr es in Frage 35479 erklärt, so möchte ich das eigentlich auch in meiner Beziehung. Bei uns eskaliert jeder Streit. Ich versuche dann zwar immer mich nicht provozieren zu lassen oder nicht darauf einzugehen. Oft will mein Mann dann nämlich gar nichts klären, sondern ich kriege dann einfach wie so eine Art shitstorm ab.
Ich versuche wirklich, wie ihr es in der oben erwähnten Frage beschreibt zu handhaben aber irgendwie klappt das nicht bei uns. Er lässt mich dann auch nicht in Ruhe, weder will er die Dinge vernünftig klären noch respektiert er irgendwelche Grenzen die ich setze. Er läuft mir in der Wohnung nach, redet oder schimpft auf mich ein, ich fühle mich dann einfach nur terrorisiert von ihm. Selbst wenn ich ihm sage, dass ich jetzt Ruhe haben will, weil das für mich nur verbale Attacken sind und keine Konfliktlösung, dann kommt er mir nach, wenn ich zb einfach den Raum verlasse und ins Schlafzimmer flüchte. Ich komme gedanklich einfach häufig an den Punkt, dass ich verstehe wie er sich fühlt oder womit er unzufrieden ist, aber eben genauso denke ich mir dann, dass er das vielleicht mal selber angehen müsste, dass seine Kritik unberechtigt ist. Ich will dann auch nicht nachgeben, aber das ist dann oft mit so einem Terror verbunden. Ich versuche wirklich ganz viel mir nicht zu Herzen zu nehmen von seinem Verhalten, merke aber wie weh mir das alles auf Dauer tut. Ich weiß gar nicht was ich da machen soll. Manchmal schimpf ich dann zurück und ärgere mich dann, dass ich mich wieder darauf eingelassen habe wieder auf so ein Niveau zu sinken. Er tut nämlich oft erst nett, wenn er will, dass ich irgendwas tue, wenn er merkt, dass ich mich nicht manipulieren lasse, dann fängt er an mich fertig zu machen und alles gegen mich zu benutzen um mich irgendwie zu verletzen, mit Dingen von denen er weiß oder meint, dass sie mich treffen.
Ich will raus aus so einem Teufelskreislauf weiß aber in dem Moment nicht wie. Ich weiß gar nicht was immer dazu führt oder an welcher Stelle ich wie reagieren soll, damit es nicht wieder passiert. Eigentlich würde ich mir wünschen wir würden das besser hinbekommen. Ich will nicht kämpfen ich will ja ein Miteinander. Wo kann ich da ansetzen bei mir? Ich sehe da halt nicht, was ich besser machen kann. Also ich denke wir haben zusammen eine schlimme Dynamik und wüsste gerne wie ich das durchbrechen/ abwenden kann. Wenn er abends von der Arbeit zb kommt ist häufig so ein stressiger Moment. Verstehe ich auch, er macht mir dann Vorwürfe, dass er keine 5 Minuten hat wenn er ankommt. Das stimmt nicht, meist lasse ich ihn aus der Erfahrung heraus sowieso schon in Ruhe. Aber er sagt halt auch nicht was er da so bräuchte und ich habe das Gefühl die Kinder und ich stören ihn allein schon mit unserer Anwesenheit. Er ist dann so ein richtiges Nervenbündel und ich kriege dann einfach häufig seine schlechte Laune ab. Er ist einfach oft schlecht Gelaunt, unzufrieden etc. Lösungen zu finden habe ich schon versucht, klappt auch nicht er will gar keine echten Lösungen. Er ist auch grundsätzlich das Opfer bei allem und seinen Anteil sieht er nicht. Er kann auch schlecht Verantwortung für das übernehmen was er so macht. Irgendwo schreibt ihr ja, daß es in einer Beziehung nur Freiwillige gibt, deswegen würde ich halt gerne wissen was ich noch tun kann. Ich versuche wirklich mich nicht von deiner Negativität runterziehen zu lassen und stark zu bleiben und mich nicht verunsichern zu lassen. Erst neulich hat er mir vorgeworfen, dass ich mein Leben ohne ihn gar nicht auf die Reihe bekommen würde. Auch wenn ich mich mit Freundinnen treffen möchte, findet er immer etwas um es mir schlecht zu reden. Er macht dann entweder meine Freundinnen schlecht oder das was wir unternehmen. Oder, dass er sich dann immer irgendwie von mir unfair behandelt fühlt. Es ist wirklich zermürbend geworden.
Und so geht das die ganze Zeit. Ab und zu vertragen wir uns dann wieder, er gelobt dann Besserung, aber eigentlich sind wir immer schneller wieder an dem Tiefpunkt. Habt ihr Tipps?
Unsere Antwort
Du erlebst deine Beziehung als toxisch. Sie tut dir nicht gut. Du beschreibst, wie genau du dich selbst beobachtest und kontrollierst. Um Eskalationen zu vermeiden, versuchst du alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Du denkst, planst und fühlst eigentlich für zwei. Das ist sehr anstrengend. Du schreibst über die eskalierenden Streite: „Oft will mein Mann … nämlich gar nichts klären, sondern ich kriege … einfach wie so eine Art Shitstorm ab.“ Du gehst davon aus, dass dein Mann keine Klärungswünsche hat, sondern einen Stressabladeplatz braucht. Habt ihr je miteinander über die Verhaltenskultur in eurer Partnerschaft gesprochen? Grundsätzlich könnte man ja erlauben, dass ab und zu Stress beim Partner/bei der Partnerin abgeladen werden. Wenn beide das wissen, kommt es dann auch nicht zur Eskalation. Falls dein Partner aber doch einen Klärungswunsch hat, wird er sich mit deiner Shitstorm-Ablade-Interpretation überhaupt nicht verstanden fühlen. Sich-Unverstanden-Fühlen und Eskalation liegen nah beieinander.
Dein Partner scheint hingegen der Auffassung zu sein, er müsse alles beobachten, kontrollieren und entscheiden. Er sagt dir, dass du dein Leben ohne ihn gar nicht auf die Reihe bekommen würdest. Also scheint er den anstrengenden Part in eurer Beziehung für sich zu beanspruchen.
Ich rate dir Folgendes zu bedenken: Du und dein Partner haben beide einen gleich grossen Anteil an der Beziehungsführung. Im Moment scheint sich aber jede Seite selbst für beziehungsfähiger als die*der Andere zu halten. Lies doch nochmals die Antwort aus Frage 35479. In der Antwort hast du ja etwas gefunden, was dich anspricht. Überleg mal, wie du deinen Partner in eure Beziehungs-Entwicklung einbeziehen kannst. Er möchte ja sicher von dir verstanden werden. Du könntest ihm versichern, dass du ihn verstehen möchtest. Am besten klappt so etwas, wenn man sich zuhört und wiederholt, was man verstanden hat. Dazu müsstet ihr euch Zeit nehmen und einander aussprechen lassen. Der*die Zuhörende hat den Job ruhig zuzuhören und nicht in Gedanken schon „immer das Gleiche“ oder „das hat er*sie mir schon tausendmal erzählt“ zu denken. Wichtig ist, das Gehörte ernst zu nehmen. Die*der Redende sagt das, was die*der Andere verstehen soll und hält keine Dauerreden. Am besten begrenzt ihr die Redezeit auf 4-5 Minuten.
Wenn du Interesse hast, deine Beziehung zu „entgiften“, ist es am besten, du beziehst deinen Partner gleichwertig in eure Beziehungskultur mit ein.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35479 von 17.07.2022
Hallo Lilli
Ich möchte dir eine Frage stelle deretwegen Ich sehr traurig und aber auch wütend bin.
Ich bin bald 62 Jahre alt und mein Mann und ich sind seit über 30 Jahren verheiratet.
Zum größten Teil ist auch alles gut, nur hat mein Mann etwas an sich was mich seit vielen Jahren stört. Wenn ich mich in seinem Beisein.mit jemandem unterhalte und er sitzt neben mir, bekomme ich entweder unter dem Tisch einen kleinen Stupser mit dem Fuß oder mit dem Ellenbogen. Sitzt er weiter weg bekomme ich warnende Blicke. Ich weiß nicht was das bedeuten soll aber es verunsichert mich sehr. Manchesmal sage ich dann auch gar nichts mehr.
Vielleicht könnt ihr mir helfen es zu verstehen. Liebe Grüße
Anhang. Wenn ich ihn darauf anspreche dreht er immer den Spieß rum und spielt den Beleidigten.
Unsere Antwort
Ich habe manche Einzelheiten aus deiner Frage gekürzt, damit niemand erkennen kann, dass du die Frage geschrieben hast.
Du möchtest deinen Mann besser verstehen. Ich vermute, dass dein Mann dich verunsichern will, und dass er dich zum Schweigen bringen will. Und das gelingt ihm auch immer wieder. Ich empfehle dir, dass du sein Stossen oder seine bösen Blicke nicht belohnst, indem du dich durch sie verunsichern und zum Schweigen bringen lässt. Sag ihm das: Sag ihm, dass du dich dadurch nicht verunsichern und zum Schweigen bringen lässt. Bitte ihn, dass er dir stattdessen im Anschluss an so eine Situation sagen soll, was ihn gestört hat.
Überleg dir auch mal selbst, was ihn stören könnte. Vielleicht möchte er, dass du ihm mehr Aufmerksamkeit schenkst. Er ist eifersüchtig. Vielleicht möchte er, dass du ihn in das Gespräch einbeziehst. Vielleicht kann er mit anderen nicht so gut reden. Es stresst ihn, dass du das kannst. Möglich ist auch, dass ihn stört, wie du redest. Oder was du sagst. Vielleicht findet er, du machst keinen guten Eindruck, oder du sagst Dinge, die andere nicht wissen sollten. Es ist ihm unangenehm oder gar peinlich. Überleg dir mal, wie es im Kopf deines Mannes aussehen könnte. Du kennst ihn immerhin seit mehr als 30 Jahren.
Wenn du mit deinem Mann über diese Situationen geredet hast, könnte es sein, dass du ihm einen Vorwurf gemacht hast? Ein Vorwurf klingt so: "Immer stösst du mich, wenn ich mit anderen rede!" oder "Warum musst du mich immer unter dem Tisch stossen?" Überleg dir doch mal genau, wie du das formuliert hast. Vorwürfe werden vom Empfänger wie ein Angriff aufgenommen. Und auf den Angriff folgt der Gegenangriff: Dein Mann dreht den Spiess rum. Du kommst mit deinem Vorstoss überhaupt nicht weiter.
Wenn du weiter kommen möchtest, dann nur, wenn du dich wirklich dafür interessierst, was deinem Mann durch den Kopf geht, und was sein Stress oder Frust ist. Du könntest ihn so ansprechen: "Mir ist aufgefallen, dass du mich angestupst hast. Du hattest offenbar Stress, als ich mit Soundso geredet habe. Gibt es Dinge, über die ich aus deiner Sicht nicht reden sollte? Oder wäre es dir lieber, wenn ich schweigen würde? Ich möchte gern verstehen, was dir durch den Kopf geht, wenn du mich anstösst". Das ist kein Vorwurf, sondern eine Frage, die sich für die Antwort interessiert – egal was die Antwort ist.
Vielleicht erfährst du so mehr von ihm. Dann kannst du das erst mal zur Kenntnis nehmen: "Aha, danke dass du mir das gesagt hast. Ich würde gern ein bisschen darüber nachdenken". Und dann lässt du dir Zeit und überlegst du dir, was du damit machst. Überlege dir, was sein Motiv war: Eifersucht, Scham, Unsicherheit...? Hatte er stichhaltige Argumente? Könntest du etwas anders machen? Oder findest du auch nach genauem Betrachten, dass du sicher nichts falsch gemacht hast? Möchtest du deinem Partner und seinem Problem entgegenkommen? Oder findest du, er sollte damit selbst klar kommen?
Wir haben jetzt Sommerpause. Schau mal, was du mit meinen Gedanken anfangen kannst. Probier nochmal mit ihm zu reden. Nach der Sommerpause kannst du uns gern wieder schreiben, wenn du möchtest. Gib dann bitte diese Fragenummer an.
Diese Antwort gilt auch für Frage 35478.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35467 von 16.07.2022
Hallo Lilli,
ich weiss das ihr keine Drogenberatungsstelle seid, aber mich beschäftigt etwas das ich nicht wirklich mit Freunden besprechen kann. Mein Partner dreht sich regelmäßig eine Sportzigarette mit wenig Cannabis. Er hat früher starke Migräneanfälle gehabt und sagt das es ihm hilft er aber eher wegen dem Geschmack kifft. Ich bin Drogen eher abgeneigt und skeptisch gegenüber, ich kann aber damit leben sofern er seinen Alltag geregelt bekommt und er arbeiten geht. Vor der Arbeit hat er noch nie geraucht nur im Feierabend.
Da wir einen Kinderwunsch haben, habe ich ihn gefragt ob er aufhören würde wenn ich einen positiven Test hätte. Er meinte das er das tun würde und dann sein Leben allgemein umkrempeln müsse. Nun wird sein bester Freund der auch kifft überraschend Vater. Seine Freundin ist in der 15 SSW und er kifft immernoch (nicht in ihrer Nähe aber trotzdem). Ich habe meinen Freund gefragt ob sein Kumpel nicht aufhören würde wegen dem Kind- da meinte er nur er habe das vor. Solangsam habe ich wirklich Angst das er sich an seinem Kumpel orientiert und er auch weiter kifft auch wenn ich schwanger wäre. Ich finde halt das man dann eine gewisse Verantwortung trägt und im Notfall ja auch mit mir zum Arzt fahren müsste - was er natürlich nicht kann wenn er weiterhin raucht.
Momantan haben wir keinen Balkon oder eine Terasse daher raucht er häufig am PC. Ich bin aus Protest schon häufig in ein anderes Zimmer gegangen weil ich den Geruch nicht ertrage. Nächste Woche schauen wir uns eine Wohnung mit Balkon an und ich werde ihm sagen das die Wohnung absolut rauchfrei sein wird- nur auf dem Balkon. Zigaretten raucht er grundsätzlich am offenen Fenster. Nur kiffen kann er da nicht weil die Nachbarn das dann riechen würden. Ich weiß nicht mehr weiter...
Unsere Antwort
Ich kann gut verstehen, dass diese Situation für dich schwierig ist. Natürlich kann auch ich weder hellsehen noch in den Kopf deines Freundes gucken. Daher kann ich dir nicht sagen, was bei ihm passiert oder passieren wird. Aber ich schreibe dir mal ein paar Gedanken, die mir beim Lesen kamen: Ich frage mich, wie klar du deine Bedenken schon deinem Partner gegenüber geäußert hast. Du schreibst zum Beispiel, dass du aus Protest das Zimmer verlässt – weiß dein Freund, dass das ein Protest ist? Also, sagst du auch, warum du gehst? Du planst auch, deinem Freund erst zu sagen, dass er nur auf dem Balkon rauchen kann, wenn ihr die neue Wohnung schon habt. Wieso sagst du ihm das nicht bereits jetzt?
Du scheinst seiner Aussage nicht zu vertrauen, dass er das Rauchen aufgeben wird. Gäbe es Wege, wie er dir zeigen könnte, dass er das ernst meint und auch schaffen wird? Was brauchst du, um ihm glauben zu können?
Vielleicht ist es sinnvoll, dir einmal Gedanken über deine eigenen Grenzen zu machen. Denn letztendlich kannst du das Verhalten deines Partners nicht kontrollieren, sondern nur dein eigenes. Natürlich kannst du Wünsche und Bitten äußern. Die Frage ist: Was tust du, wenn sie nicht erfüllt werden? Wie wäre es zum Beispiel, wenn er nicht aufhört zu rauchen trotz Schwangerschaft? Würdest du dennoch ein Kind mit ihm bekommen wollen? Wo verläuft die Grenze, an der du sagen würdest: Unter diesen Umständen geht das mit uns nicht weiter? Deine Grenzen auszuloten, kann erstmal Angst machen. Aber es gibt dir auch Sicherheit. Nur wenn du weißt, zu welchen Kompromissen du bereit bist und zu welchen nicht, kannst du eigenverantwortlich und selbstbestimmt handeln.
Ich denke, auch eine Paarberatung könnte bei der Klärung dieser Fragen hilfreich sein für euch. Viele Stellen bietet so etwas kostenlos an, in Deutschland zum Beispiel profamilia oder die Diakonie.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35458 von 14.07.2022
Ich bin von Frage 35394.
Ich finde absolut nichts falsch an Sexarbeit und finde jede Frau soll dass tun was sie will. Mein Ex hat mich oft eine Nutte genannt wenn ich einen anderen Mann schön fand ich denke vielleicht kommt es von da… Mir hat es gefallen mit verschiedenen Männern rumzumachen aber ich habe angst dass andere mich deswegen blöd finden… aber ganz ganz ehrlich gesagt liebe ich Aufmerksamkeit von Männern aber weiss nicht ob das falsch ist??
Unsere Antwort
Ich finde es ziemlich beeindruckend, wie reflektiert du bist. Du verstehst, dass die Beleidigungen und Abwertungen deines Ex-Freunds dich wahrscheinlich noch beeinflussen. Das ist normal. Gleichzeitig weißt du, dass es nicht stimmt, was er gesagt hat. Außerdem war es grundsätzlich nicht in Ordnung, dass er dich beleidigt hat. Dein Ex-Freund hat dir das Gefühl gegeben, dass es falsch ist, eine sexuell interessierte Frau zu sein. Du siehst das anders und das ist gut so. Versuch mal Folgendes, wenn du merkst, dass diese Verurteilungen hochkommen: Mach dir bewusst, dass das nicht wirklich deine Gedanken und Werte sind. Verpass diesen Gedanken im Kopf einen „Stempel“, der sie klar als falsch markiert. Dann erinnere dich gezielt an deine eigene Haltung dazu und handle entsprechend.
Du merkst, dass du eigentlich Spaß hast an den Erfahrungen mit verschiedenen Männern. Nur die Reaktion der anderen macht dir Sorgen. Nichts ist falsch daran, sexuelles Begehren und Lust zu genießen. Es gibt da kein „zu viel“ solange du dich damit wohlfühlst. Das Einzige, worauf du achten solltest, ist, dass du dich nicht abhängig machst von der Aufmerksamkeit. Dein Ex-Freund hat dich scheinbar nicht besonders gut behandelt und trotzdem bist du eine Weile mit ihm zusammengeblieben. Wahrscheinlich hast du daraus bereits viel gelernt. Behalte also deine Eigenständigkeit im Blick. Überleg, was dir in einer Beziehung wichtig ist und wie du behandelt werden willst. Denn dein Selbstwert hängt weder davon ab, ob Männer dich attraktiv finden, noch davon, was andere über deine Sexualität denken. Wie gesagt, du bist offensichtlich bereits sehr reflektiert. Nutze diese Fähigkeit und check immer wieder mit dir selbst ein. Schau, ob sich dein Verhalten und deine Erfahrungen kurz- und langfristig gut und stimmig anfühlen. Vertrau dir, dass du das richtig einschätzen kannst.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35430 von 11.07.2022
Hallo Lilli,
Ich habe vor einiger Zeit die Fragen 31012, 31077, 31095, 31162, 31377, 31380, und 31689 gestellt.
Ich wollte nur fragen ob die letzte Frage 31689 noch ansehbar ist, da mir diese Antwort leider fehlt und ich nicht mehr weiß was in dieser stand. Ich weiß nicht ob ich damals um Löschung gebeten habe, aber wäre es möglich diese für kurze Zeit aus dem Archiv zu holen?
Ich habe mir auch die Nummer 32708 aufgeschrieben, leider auch schon archiviert, aber da bin ich nicht sicher ob das überhaupt meine war.
Unsere Antwort
Nein, die Antworten sind nicht mehr ansehbar. Sie wurden schon vor langer Zeit archiviert.
Du hast dich bereits einige Male an unsere anonyme Online-Beratung gewendet. Es ging dabei immer wieder um das gleiche Thema. Jetzt würdest du gern auf unsere alten Antworten zurückgreifen. Da entsteht bei mir der Eindruck, dass es nicht hilfreich wäre, dir die Antworten nochmal zur Verfügung zu stellen.
Ich halte es für sehr sinnvoll, dass du dir nun deine eigenen Gedanken machst dazu, wie du dieses Thema angehen könntest. Denn sonst machst du dich abhängig von unserem Rat, kehrst womöglich immer wieder zu den Antworten von damals zurück. Das macht dich nicht eigenständig, sondern abhängig. Doch die besten Antworten findest du in dir.
Ich würde dir wünschen, dass du dir Hilfe suchst, die dich von innen stärkt und dir langfristig hilft. Eine anonyme Online-Beratung kann dazu nur einen klitzekleinen Beitrag leisten.
Meine Empfehlung wäre: Schau mal, wem du dich anvertrauen kannst. Das können nahestehende Personen wie Freund*innen oder Verwandte sein oder eine Beratungsstelle vor Ort.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35424 von 11.07.2022
Hallo liebes Lilli-Team,
mich quält seit einigen Wochen ein Problem
Ich habe entdeckt, dass mein Freund Pornos schaut. Und zwar viel mehr als er es mir erzählt hat.
Wir hatten eine Abmachung gemeinsam aufzuhören, weil wir das Gefühl hatten, dass es unserem Sexleben besser tut, wenn wir nur auf uns fokussiert sind, aber er hat trotzdem weitergemacht (während ich 3 Wochen verzichtet habe). Ich habe auch genau gesehen, welche Frauen er angeschaut hat. Viele waren blond und hatten größere Brüste als ich (ich bin brünett und schlank) Als ich ihn darauf angesprochen habe ist er in Tränen ausgebrochen.
Wir haben seitdem viel darüber gesprochen und es endet immer wieder gleich. Ich fühle mich verletzt, betrogen, nicht gut genug, ich denke, dass er die Frauen heißer findet als mich.
Dazu muss man sagen, dass er ca. 6 Monate Probleme hatte beim Sex mit mir zum Orgasmus zu kommen. Er hat es sehr hart gebraucht und egal wie sehr ich mich angestrengt habe, es hat fast nie geklappt. Als wir mal intensiver darüber gesprochen haben, hat sich diese Blockade in ihm gelöst und er kann jetzt auch ganz normal ohne viel Druck kommen. Als er es fast nie geschafft hat zu kommen habe ich mich sehr ungenügend und hässlich gefühlt.
Jetzt läuft unser Sexleben zwar gut und er meint auch dass er zufrieden ist, aber die Vorstellung dass er andere Frauen heiß findet und sich auf sie einen runterholt kränkt mich einfach zu sehr. Ich wurde in meiner letzten Beziehung von meinem Ex betrogen und auch mein Freund hat schon einige Male gelogen, weshalb ich nur wenig Vertrauen zu ihm habe.
Er sagt zwar, dass er nur mich liebt und mich auch am heißesten findet, aber das kann ich ihm nicht glauben. Warum braucht er sonst andere Frauen? Ich habe fast immer Lust auf ihn und noch nie Nein gesagt, weil wir uns auch nicht so häufig nur zu Hause sehen (vor allem jetzt im Sommer).
Ich verstehe nicht warum ich ihm nicht genüge und wie er sagen kann, dass er mich liebt und gleichzeitig Pornos schauen kann.
Wie kann ich damit umgehen, dass mein Freund Pornos schaut? Muss ich es akzeptieren oder gibt es auch Männer, die gar nicht schauen? Warum schaut mein Freund Pornos? Ich glaube ihm einfach nicht, dass es nichts mit mir zu tun hat. Wenn man sowas schaut, muss er doch irgendwie unzufrieden mit unserem Sex sein oder nicht? Wie kann ich meinen Selbstwert aufbauen und mich nicht mehr von Pornodarstellerinnen bedroht fühlen?
Vielen Dank für eine Antwort
Unsere Antwort
Geht es hauptsächlich um die Pornos oder geht es auch allgemein um deine Zuversicht in diese Beziehung? Dein Freund war nicht ganz ehrlich mit dir, und er hat sich nicht an eure Abmachung gehalten. Du schreibst selbst: "Mein Freund hat schon einige Male gelogen, weshalb ich nur wenig Vertrauen zu ihm habe." Hast du das in euren Gesprächen auch angesprochen, oder ging es nur um die Pornos? Möglicherweise redet ihr am Kern des Themas vorbei, wenn ihr nur über die Pornos sprecht.
Du könntest ihn fragen, wieso er sich nicht daran gehalten hat. Nicht als Vorwurf, sondern um ihm neugierig zu begegnen. Er wird ja irgendeinen Grund dafür gehabt haben. Und es könnte spannend sein für eure weitere Beziehung, den zu erforschen. Vielleicht erfährst du in diesem Gespräch etwas über ihn, was du bisher nicht wusstest. Möglicherweise erfährst du auch, wie er dich sieht. Eure Abmachung war ursprünglich als Lösungsversuch gedacht – in einem offenen Gespräch könntest du feststellen, wo eure Lösung noch nachgebessert werden muss. Vielleicht hat dein Freund gute Gründe, weshalb er zu diesem Plan nicht Ja sagen konnte. Könntest du dich für seine Sichtweise interessieren? Wenn du merkst, dass du direkt "aus der Haut fährst" wenn du dir nur vorstellst, das ruhig anzusprechen, interessiert dich vielleicht unser Text Wie beruhige ich mich selbst?
Aktuell ist es so: Damit dein Selbstvertrauen nicht ins Wanken gerät, muss dein Freund ausschliesslich dich begehren. Entwickelt er ein Eigenleben, kommst du in Not – etwa so, als wenn die Wand, an die du dich anlehnst, wackelt. Wir finden: Jeder Mensch in einer Partnerschaft hat auch seine eigene Sexualität mit sich. Zu dieser Sexualität gehören möglicherweise auch Pornos. Das gehört zu den kleinen Freiheiten, die eine Beziehung spannend halten. Wie gehst du mit dieser Idee um?
Meinst du, es könnte dein Selbstvertrauen stärken, wenn du dich deiner Attraktivität zuwendest und dich auch von fremden Männern (sei es in Pornos oder in Filmen oder im Alltag) beeindrucken lässt? Damit kannst du dir zu spüren geben, dass du eine hübsche und kompetente Frau bist. Und nur, weil du das spürst, gibst du die Beziehung mit deinem Freund ja nicht auf. Im Gegenteil, du fühlst dich begehrt und wahrscheinlich besser und sicherer. Dein Freund würde also merken, dass er sich eine Beziehung zu einer stolzen Frau leistet. Das wiederum fordert ihn als Mann heraus. Er wird sich für dich attraktiv machen und ihr zeigt euch beide, dass ihr ein starkes Paar seid. Und wenn Menschen stark sind, ist es ja ganz klar, dass sie nicht nur für den jeweiligen Partner oder die Partnerin attraktiv sind, sondern für ganz viele andere auch. Dann wird das, was früher kränkend war, zu einem ernsthaften Werben um den*die Partner*in, in dem man sich um die eigene Attraktivität (also das eigene Wohlbefinden) kümmert. Wenn du magst, schau dazu auch in unseren Text Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert?
Du fragst, welchen anderen Grund es gibt, warum dein Freund Pornos schaut. Es gibt viele Menschen, die sich bei der Selbstbefriedigung viel besser sexuell erregen können als in der Paarsexualität, und die für die Pornos eine wichtige sexuelle Erregungsquelle sind. Sie haben das so gelernt. Es könnte sein, dass das bei deinem Freund so ist. Wieso hältst du so sehr an der Überzeugung fest, dass es an dir liegt?
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35398 von 07.07.2022
Liebes Team,
ich bin 22 Jahre alt und weiblich und
wurde vor ca. 2 Jahren von einem Jungen, dem ich sehr vertraut habe, total schrecklich behandelt. Er hatte noch zu vielen anderen Mädchen Kontakt und Sex obwohl ich immer dachte, dass ich die einzige bin. Zum Glück habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und nicht mit ihm geschlafen.
Ein Arbeitskollege von ihm hatte mich damals kontaktiert und mir gesagt, dass ich mich lieber von dem Jungen fern halten sollte, da er nur mit meinen Gefühlen spielt.
Ich habe dem Arbeitskollegen vertraut, habe mich bei ihm ausgeheult und wir haben uns sehr gut verstanden bis zwischen uns Gefühle entstanden sind.
Obwohl ich ihn sehr mochte konnte ich nicht mit ihm zusammen kommen, weil mir immer etwas gefehlt hat aber ich habe ihm sehr vertraut und seine Ehrlichkeit immer geschätzt.
Mit der Zeit hat leider aber auch er mein Vertrauen ausgenutzt und mit meinen Gefühlen gespielt. Jetzt habe ich herausgefunden, dass er während unserer gesamten Kennenlernphase viele Drogen zu sich nahm obwohl er mir gesagt hat, dass er sowas nicht macht. Zum anderen hat er eine andere Frau geschwängert und wird jetzt Vater.
Mich macht die ganze Situation extrem fertig, weil es das dritte Mal ist, dass mit meinen Gefühlen, meiner Ehrlichkeit bzw. Naivität und mit meinem Vertrauen so unbedacht umgegangen wird.
Ich frage mich womit ich das ganze verdient habe und ob es meine Schuld ist, dass Jungs / Männer mich immer wie dreck behandeln.
Für mich waren die Erfahrungen, die ich mit dem Jungen gemacht habe immer was besonderes und jetzt hat er sich für eine andere Frau entschieden, schwängert sie und lässt mich links liegen.
Und obwohl ich so viel Gutes für ihn gemacht habe, sieht er es nicht und ist sich seiner Schuld auch nicht bewusst, sodass ich keine Entschuldigung oder sonst irgendwas erhalten habe. Ich wurde blockiert und mir wurde gesagt, dass ich ihn in Ruhe lassen soll.
Ich bin unheimlich traurig, dass er nicht realisiert wie verletzt ich bin und dass ich jeden Tag weine aber er noch nie meinetwegen geweint hat.
Ich weiß nicht wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll, da ich ihm sowas niemals zugetraut hätte.
Ich fühle mich sowieso schon sehr einsam, da ich keine Freund habe und mich immer nach Liebe sehne aber anscheinend nie jemanden kennenlerne werde.
Meine Frage ist wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Ich habe versucht ihm zu zeigen wie verletzt ich bin aber er versteht es nicht und es ist ihm auch total egal.
Ich kann mich seit Wochen nicht auf meinen Alltag konzentrieren und hätte letztens fast einen Unfall gebaut.
Wie kann ich am besten abschließen und nicht mehr traurig sein ?
Viele Grüße
Unsere Antwort
Wenn du dich nicht mehr auf deinen Alltag konzentrieren kannst und schier einen Unfall gebaut hast, dann empfehle ich dir dringend fachliche Unterstützung. Du könntest dich z.B. bei einer Jugendberatungsstelle in deiner Gegend melden. Schau bitte mal auf unserer Linkliste. Sorge gut für dich. Du brauchst aus meiner Sicht eine Fachperson, mit der du reden kannst, die echtes Mitgefühl mit dir hat, und die dein Vertrauen nicht ausnutzt. Oder – vielleicht hast du auch eine richtig gute Freundin oder Verwandte, denen du vertraust?
Alle weiteren Tipps, die ich dir geben könnte, sind jetzt wahrscheinlich zu früh. Ich probiers trotzdem mal. Denn es zeigt dir auf, dass deine Lage nicht ausweglos ist. Ja, du kannst etwas machen, dass du dich besser von diesem Arbeitskollegen emanzipierst, und du kannst etwas dafür machen, dass dir in zukünftigen Beziehungen nicht mehr das gleiche passiert. Also: Du kannst etwas tun. Das bedeutet nicht, dass es deine Schuld ist. Es ist nicht deine Schuld, wie andere mit dir umgehen. Sie tragen die volle Verantwortung für ihr Verhalten. Und du hast es sicher nicht verdient, dass andere Menschen schlecht mit dir umgehen.
Frag dich mal, was oder wem du nachtrauerst. Ist es dieser Mann? Findest du, er benimmt er sich auf eine Weise, die deine Trauer verdient? Möchtest du mit so einem Mann eine Beziehung? So wie du ihn beschreibst, weiss er, wie verletzt du bist. Aber er geht nicht darauf ein. Wahrscheinlich möchtest du mit so einem Mann keine Beziehung. Oder trauerst du dem Bild nach, das du von ihm hattest? Interessant ist ja, dass du mit ihm gar nicht zusammen sein wolltest, weil dir immer was gefehlt hat. Überleg dir mal, worin deine Trauer besteht. Bitte lies auch unseren Text über Trennungsschmerz.
Deine Erfahrungen haben dir gezeigt: Vertrauen in eine Person kann erst nach einer Zeit entstehen. Es ist gut, wenn du mit einem realistischen Blick auf einen Mann zugehst: Männer sind Menschen, und Menschen sind ganz oft nicht ganz ehrlich.
Warum sind sie das nicht? Weil sie einander etwas vorspielen möchten. Sie möchten den Erwartungen der anderen entsprechen. Genau genommen: Sie möchten aus einer Beziehung einen Vorteil ziehen und zeigen sich auf eine Weise, die den Erwartungen der anderen Person entspricht. So etwas könnte nicht passieren, wenn die anderen keine Erwartungen an sie hätten. Aber leider haben wir alle ganz schnell Erwartungen, und dann sehen wir auch nur das, was diesen Erwartungen entspricht. Wir lesen nicht die Zeichen, die uns zeigen, dass die andere Person eigentlich nicht den Erwartungen entspricht.
Je mehr Erfahrungen du machst, desto besser kannst du dieses Muster aus Erwartungen und Vormachen erkennen, wenn du genau hinschaust. Genau hinschauen kannst du dann, wenn du deinen Blick nicht von deinen Wünschen und Sehnsüchten verschleiern lässt. So sehr du dir einen Partner wünschst, du brauchst beim nächsten Mann den klaren Blick. Du musst dir sagen können: "Egal was er sagt, vielleicht macht und denkt er was ganz anderes". Und "Egal was ich mir wünsche, er ist so wie er ist".
Erst mit vielen gemeinsamen Stunden und Erlebnissen siehst du, wie sehr Schein und Sein übereinstimmen. Erst dann kannst du ein Vertrauen in ihn aufbauen.
Ich höre jetzt mal auf. Denn ich finde nach wie vor den ersten Abschnitt dieser Antwort am Allerwichtigsten.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35394 von 06.07.2022
W 17
ich habe am Freitag mit meinen Ex rumgemacht, am Samstag mit typ A und gestern mit dem Freund von typ A obwohl ich wusste dass er eine Freundin hat. ich fühle mich wie eine Nutte was ist falsch mit mir. Er hat gesagt er hat jetzt mit ihr schluss gemacht (sie waren 1 Monat zusammen und sehr unglücklich) aber trzd ich fühle mich so ekelhaft bin ich eine schlechte Person?? Am Freitag gehe ich mit dem Koleg von Typ A (also Typ B) raus weil ich habe halt interessen trzd fühle ich mich ekelhaft und denke Typ B wäre sowieso ein schlechter Freund was soll ich tun
Unsere Antwort
Wieso solltest du denn eine schlechte Person sein? Wie kommst du darauf, dass etwas mit dir „falsch“ ist? Du hast mit verschiedenen Menschen erotische und sexuelle Kontakte gehabt. Du selbst hast dabei niemanden betrogen, wenn ich das richtig verstehe. Das klingt für mich alles unproblematisch. Für dich ist es das aber offensichtlich nicht. Deshalb interessiert mich: Was daran löst bei dir Ekel aus?
Du benutzt den Begriff „Nutte“, und der ist offenbar für dich ein Schimpfwort. Wie kommt das? Also erstens: Du bist keine Sexarbeiterin. Denn sexuelle Handlungen machst du nicht beruflich, und du verdienst damit auch kein Geld. Zweitens frage ich mich: Was ist für dich an Sexarbeit schlimm? Was verbindest du damit?
Ich vermute, dass du irgendwo gelernt hast, dass es nicht okay ist, viele sexuelle Kontakte zu haben. Das stimmt aber nicht. Lies dazu bitte mal den Text Wie viel Sex darf eine Frau haben?
Die wichtigste Frage für mich ist: Wie hast du dich denn während dieser Situationen gefühlt? Hast du sie genossen? Hat sich das gut angefühlt?
Könntest du insgesamt ein wenig neugieriger sein, statt dich gleich zu beschimpfen und zu verurteilen? Versuch, stattdessen mal nachzufragen: Wieso habe ich ein schlechtes Gewissen? Welche Glaubenssätze sind denn da in mir aktiv?
Genauso kannst du dich auch bezüglich des anstehenden Dates verhalten. Du sagst, du „hast Interesse“ an dem Mann, mit dem du ausgehen willst. Ich sehe darin erstmal kein Problem. Du verfolgst einfach ein Interesse. Was ist denn verkehrt daran, diesem Interesse nachzugehen? Du kannst es aber natürlich auch lassen. Vielleicht willst du ja gerade auch gar keinen Freund. Frag dich auch hier mal neugierig und freundlich: Wieso treffe ich mich mit diesem Mann? Was reizt mich an daran?
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35343 von 30.06.2022
Guten Tag
Mein Freund leidet an einer Hypersexualität und besucht daher auch regelmässig eine Sexologin um einen Umgang mit dem Thema zu finden. Die Hypersexualität zeigt sich so das er den Drang verspürt Kontakte mit anderen Frauen zu haben „um zu schauen wie weit er gehen könnte - für den Reiz“.
Zu Körperlichkeiten ist es nie gekommen. Trotzdem verlezt mich dieses Verhalten sehr.
Ich fühle mich mit diesem Thema in der Beziehung sehr alleine. Was könnte mich entlasten? Bzw. Gibt es spezielle Informationen für betroffene Angehörige?
Unsere Antwort
Als Sexualtherapeutin kann ich mit dem Begriff "Hypersexualität" wenig anfangen. Denn der Begriff deutet darauf hin, dass das Problem ist, dass dein Freund zu sexuell ist oder zu viel Sex will. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Im Gegenteil: Es kommt nicht zu Körperlichkeiten.
Dein Freund sucht Kontakte mit anderen Frauen und holt sich da einen Kick draus. Ob das auch ein sexueller Kick ist (mit sexueller Erregung) oder nur ein emotionaler Kick (wo die sexuelle Erregung eine untergeordnete Rolle spielt), weiss ich nicht. Das Emotionale spielt auf jeden Fall eine grosse Rolle. Das ist bei dranghaft erlebter Sexualität immer so. Das Problem ist nicht ein zuviel, sondern ein zuwenig: zu wenig sexueller Genuss, zu wenig sexuelle Befriedigung. Man wird drum nicht "sexsatt".
Mein Tipp: Informiere dich über Sex-"Sucht" in diesem Text. Dort geht es eher um dranghaften Pornokonsum. Das ist egal. Es handelt sich um das gleiche Thema. Es ist wichtig, dass du verstehst, um was es hier wirklich geht. Dein Freund kann lernen, seine Sexualität auf eine Weise zu leben und zu erleben, dass er nicht ständig einen neuen Kick braucht, sondern dass er beim Sex aus sich und seinem Körper und der Begegnung mit dir eine Befriedigung zieht, so dass er wirklich "sexsatt" werden kann. Hier könnte ihm eine Sexualtherapie nach Ansatz des Sexocorporel helfen – oder auch das Buch Klappt's von Michael Sztenc.
Es wäre sinnvoll, wenn du mit deinem Freund besprichst, was du hier gelernt hast. Du könntest ihm empfehlen, das Buch zu kaufen. Oder du könntest ihm empfehlen, uns zu schreiben. Frag ihn auch, was er mit der Sexologin bespricht. Kommt er weiter mit ihr?
Dein Freund ist nicht krank, und du musst ihn nicht schonen. Sag ihm, wie sehr du leidest, und dass du dir für die Beziehung wünschst, dass er sich in seiner Sexualität so weiterentwickelt, dass er sie mit dir befriedigend erleben kann. Wichtig ist aber, dass auch er versteht, dass er nicht einfach ein Schicksal hat, sondern dass er etwas machen kann, um da rauszukommen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35326 von 28.06.2022
Hallo Lilli,
ich und mein Partner haben unseren Kinderwunsch das letzte Jahr vor uns her geschoben weil wir unser Leben erst einmal "sortieren" wollten. Wir haben finanziell investiert und ich habe ein begleitendes Studium abgeschlossen. Nun bekommen um uns herum natürlich alle Babys und planen ihre gemeinsame Zukunft als eine Familie. Ich habe im April meine Pille abgesetzt. Aktuell frage ich mich immer wieder ob es richtig war zu abzuwarten. Mir versetzt es jedes Mal einen Stich wenn ich von einer Schwangerschaft im Bekanntenkreis höre und ich male mir aus wie glücklich das Paar sein muss. Ich mache leider sehr viel an einer Familie fest (Eigenheim, Heirat usw.) und habe wirklich Angst das es bei uns nicht klappen könnte. Mein Partner will zB erst heiraten wenn Kinder da sind und ein Haus kaufen. Er sagt vorher würde sich das nicht lohnen und wir könnten ja auch unverheiratet zusammenleben... Das macht mich natürlich traurig weil ich gerne heiraten würde und ein Eigenheim hätte. Ich glaube ich wäre entspannter wenn ich mir sicher wäre das ich trotzdem heiraten und ein Eigenheim haben könnte - notfalls auch ohne Kind. Das Gespräch hatten wir schon öfter aber ich war meistens sehr emotional und wir haben dann gestritten. Er fühlt sich dann unter Druck gesetzt. Dabei geht es mir ja genauso. Habt ihr einen Rat für mich?
Unsere Antwort
Die Entscheidung, Kinder zu bekommen, ist eine der größten, die man im Leben treffen kann. Es ist also ganz normal, dass da viele Emotionen mit im Spiel sind. Von außen betrachtet, hört es sich für mich sehr sinnvoll an, dass ihr noch ein Jahr gewartet habt. Ihr hattet gute Gründe dafür. Und es ist nur ein Jahr. Das ist mit Blick auf euer ja hoffentlich langes Leben wirklich kurz. Du hast erst im April die Pille abgesetzt. Das ist noch nicht sehr lange. Es ist also sehr gut möglich, dass du bald schwanger wirst. Natürlich kann es aber immer sein, dass es mit einer Schwangerschaft nicht klappt. Das haben wir alle nicht in der Hand. Hast du mit deinem Partner mal darüber gesprochen, was in diesem Fall eure Alternativen wären?
Mir fällt auf, dass du in deiner Fantasie scheinbar viel bei den Schwangeren in deinem Umkreis bist. Sprichst du denn mit diesen Freundinnen offen über deine Gedanken? Fragst du sie, wie es ihnen geht? Denn du malst dir eventuell die Dinge unrealistisch toll aus. Sicher sind viele Paare sehr glücklich über eine Schwangerschaft, aber es ist auch nicht nur einfach. Auch sie haben oft viele Sorgen und Ängste. Vielleicht würde es dir helfen, dich darüber mehr mit ihnen auszutauschen.
Du schreibst: „Ich mache leider sehr viel an einer Familie fest.“ Ist das wirklich so? Von dem, was du schreibst, klingt es eher so als würde dein Partner all diese Dinge an Kindern festmachen. Du sagst ganz klar, dass du dir auch ohne Kind Heirat und Haus wünschen würdest.
Du reflektierst dich schon gut selbst: Du weißt, dass eure Gespräche über dieses Thema bisher nicht gut gelaufen sind. Ihr streitet und ihr fühlt euch dann beide unter Druck. Emotional zu sein, ist nichts Schlimmes. Aber ich vermute, dass dich in diesen Gesprächen deine Angst zu sehr im Griff hatte und du deshalb gar nicht mehr richtig hören konntest, was dein Partner sagt. In solchen Situationen kommt es dann schnell zu Anschuldigungen und Streit. Lies auch mal unseren Text Wie streite ich fair?
Ich empfehle euch, euch einmal wirklich Zeit für ein solches Gespräch zu nehmen. Plant es. Sucht euch einen Tag und eine Zeit aus. Plant mindestens zwei Stunden ein. Wählt möglichst eine Zeit, wo ihr wisst, dass ihr beide relativ entspannt sein könnt. Am Wochenende zum Beispiel. Vielleicht ist es auch gut, während des Gesprächs spazieren zu gehen. Die Bewegung beruhigt unser Nervensystem und kann schwierige Gespräche leichter machen. Überleg dir vor dem Gespräch: Was ist mein Bedürfnis? Was steht hinter dem Wunsch nach einer Hochzeit und einem Haus? Ist das ein Bedürfnis nach Sicherheit, Verbindlichkeit oder etwas ganz anderes? Du kannst auch mal eine sogenannte Bedürfnisliste im Internet suchen. Um vor und während des Gesprächs ruhig zu bleiben, hilft tiefes Atmen.
Für das eigentliche Gespräch rate ich euch, so vorzugehen: Zu Beginn gibt es klare Rollen. Eine Person ist Sprecher*in und die andere ist Zuhörer*in. Als Sprecherin erzählst du erstmal einfach von deinen Gefühlen, Gedanken und Bedürfnissen. Bleib dabei bei dir und vermeide Anschuldigungen. Dein Partner soll hier nur zuhören und immer mal wieder sagen, was er verstanden hat. So könnt ihr überprüfen, ob bei ihm tatsächlich das angekommen ist, was du meintest. Er soll an diesem Punkt keine Lösungsvorschläge machen oder von seinen eigenen Gefühlen erzählen – dafür ist später noch genug Zeit. Wenn du das Gefühl hast, du hast alles Wichtige gesagt und er hat dich gut verstanden, wechselt ihr. Dann bist du die Zuhörerin und hast dieselbe Aufgabe wie zuvor er. Durch diese Methode bekommt ihr wahrscheinlich neue Erkenntnisse darüber, was euch eigentlich unter Druck setzt, was euch Angst macht, und was ihr braucht.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 35319 von 27.06.2022
Hallo,
ich bin m(23), und bei mir läuft es gar nicht mit Dating, beziehungsweise hat es noch nie. Körbe über Körbe...
Deshalb stelle ich mir die Frage, ob ich ohne Sex beziehungsweise ohne Panterin mein restliches Leben verbringen kann?
Keine hat Interesse an mir, deshalb möchte ich einfach komplett das komplizierte Dating, oder wie auch immer, einfach sein lassen, damit ich mir darüber kein Kopf machen muss, geht das denn?
Sind Prostituierte eine alterative? Das ist aber nicht echt, und möchte ich auch nicht, doch wenn es die nächsten Jahre so weiter geht, und ich bald 30 werde, was bleibt mir dann übrig?!
Danke im voraus!
Unsere Antwort
Du scheinst die Dinge gerade sehr schwarzzusehen. Sicher fühlt es sich ziemlich frustrierend an, wenn es mit dem Dating bisher nicht so recht geklappt hat. Du bist nicht allein mit dieser Erfahrung. Nicht umsonst haben wir dazu einen eigenen Text geschrieben. Lies den bitte mal.
Mir fällt auf, dass du sehr verallgemeinernd schreibst. Du sagst zum Beispiel, dass es „noch nie“ gut gelaufen ist. Du bist erst 23 und damit noch sehr jung. Du hattest also noch gar nicht viel Zeit, um dich auszuprobieren. Nur weil es in dieser kurzen Zeit nicht geklappt hat, heißt das ganz und gar nicht, dass es „nie“ klappen wird. Außerdem frage ich mich, ob du nicht vielleicht mal genauer hinschauen möchtest. Was hat denn geklappt? Was hast du dich schon getraut? Was lief gut? Ich bin mir sicher, dass es da etwas gibt. Auch wenn es Kleinigkeiten sind, ist es wichtig, sich das bewusst zu machen. Denn darauf kannst du aufbauen. Zum Beispiel: Wenn du Körbe bekommen hast, dann heißt das ja, dass du bereits Frauen angesprochen hast – das ist nicht selbstverständlich und darauf kannst du stolz sein.
Es stimmt auch nicht, dass „keine“ Frau Interesse an dir hat. Das kannst du gar nicht wissen, denn du kennst ja gar nicht alle Frauen dieser Welt. Du wirst außerdem nicht „bald 30“ – das ist noch 7 Jahre hin! Das ist eine sehr lange Zeit, die du da in deinem Kopf einfach überspringst. Und zudem lernen sich viele Paare erst lange nach 30 kennen. Du siehst, es lohnt sich, deine Schwarz-Weiß Gedanken mal zu hinterfragen.
Natürlich kannst du auch ein Leben ohne Partnerin und ohne Sex führen. Möglich ist das, und manche Menschen wählen diese Lebensweise ja auch ganz bewusst. Es klingt allerdings für mich nicht so, als ob das wirklich dein Wunsch ist. Es bleibt dir viel „anderes übrig“. Du kannst es weiter zu versuchen, ohne verbissen zu sein. Du kannst an deiner Selbstsicherheit und deinen Verführungsfähigkeiten arbeiten. Du kannst neue Wege ausprobieren, Leute kennenzulernen. Du kannst auch erstmal eine Pause vom Dating machen, ohne dass das gleich eine Entscheidung für immer ist. Wie gesagt, versuch doch mal, etwas weniger Schwarz-Weiß zu denken.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema