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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 37069 von 14.06.2023

Hallo Lilli Team
Ich bin mit der Nummer 37001

Vielen lieben Dank für eure Antwort. Sie hat mich schon sehr beruhigt.

Die Artikel die ihr dazu geschrieben habt, diese habe ich mir alle durchgelesen. Sie helfen mit immer sehr gut. Aber ich wollte euch einfach noch mal meine Situation euch schildern und ihr habt sehr nett geantwortet.

Mein Problem ist das ich mir einfach überall egal wo, ob zuhause, bei der Arbeit oder auch bei Freunde zuhause Sperma „Falle „ vorstelle.

Ich bin im allgemeinen eine sehr kritische Person und vertraue so gut wie niemanden. Ich habe mich auch schon meiner Schwester anvertraut und ihr meine Problematik geschildert. Sie beruhigt mich auch immer sehr. Auch nach dem Vorfall mit dem Klo und zu wenig Klopapier. Sie meint auch das so gewiss keine Frau schwanger würde.

Es gibt aber immer den Moment da denk ich war ich zu leichtsinnig zu annehmen das alles ok sei und das es vielleicht auch schon zu spät sei noch rechtzeitig zu reagieren.

Ich befinde mich einfach in diesem Teufelskreis und komme einfach nicht mehr raus

Unsere Antwort

Es freut uns, dass unsere Antwort dir ein wenig geholfen hat. Aber du hast das schon ganz richtig eingeschätzt: Du bist in einem Teufelskreis. Und da reicht eine Antwort von uns nicht, um da rauszukommen. Ich empfehle dir sehr, dir eine Psychotherapie zu suchen. Was du beschreibst, ist eine typische Angstspirale und das erleben ganz viele Menschen. Genau für so etwas gibt es Psychotherapeut*innen. Wenn du dir ein Bein brechen würdest, dann würdest du ja sicher zu einer Ärztin gehen und nicht versuchen, das selbst hinzukriegen. Genauso wenig musst du das hier selbst hinkriegen. Lass dich von einer Fachperson unterstützen. Dadurch wirst du viel schneller Fortschritte machen. Wie du eine Psychotherapie bekommst, erfährst du zum Beispiel von deiner Hausärztin. Oder du schaust mal auf dieser Website, falls du in Deutschland wohnst.

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Frage Nr. 37061 von 13.06.2023

Hallo

Ich habe einen Studentenjob bei McDonald's und normalerweise kann ich sehr gut mit - den meist total respektlosen - Kunden umgehen. Aber letztens hat mich ein älterer Mann "süsses Ding" genannt und dann hatte ich vor kurzem auch noch einen - ebenfalls älteren - Kunden, der so respektlos war, dass allein sein Verhalten schon Grund genug gewesen wäre, ihn rauszuschmeissen. Hier ist meine Geduld ganz ehrlich am Ende, besonders, da ich finde, dass zwar jeder Kunde, unabhängig von seinem Auftreten, Respekt und einen guten Service verdient hat, aber eben nur das absolute Minimum. Alles, was darüber hinausgeht, steuert er mit seinem Verhalten eben selber. Ich weiss, in der Branche ist es zwar üblich, dem Kunden alles recht machen zu wollen, da er "König" ist, aber ganz ehrlich; es kann doch nicht sein, dass man sich für den Mindestlohn so erniedrigen lassen muss. Ich bin niemals unhöflich und tue immer das, wofür ich bezahlt werde, aber wenn mir ein Kunde blöd kommt, mache ich halt nur noch das absolute Minimum, oder - wenn es ganz schlimm ist - verlange ein anderes Auftreten.
Es tut mir leid, wenn ich mich jetzt hier so aufrege, aber es kann doch nicht sein, dass solchen Leuten nicht schon lange mal ordentlich den Kopf gewaschen wurde und sie bis jetzt noch nie Konsequenzen erfahren haben.
Wie kann ich lernen, mich persönlich genügend von solchem Verhalten zu distanzieren, um nicht auch noch in meiner Freizeit daran denken zu müssen? Normalerweise gelingt mir das sehr gut, aber nach diesen beiden Männern schaffe ich es irgendwie gar nicht mehr...
Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Hilfe!

Unsere Antwort

Distanz zum Verhalten von respektlosen Kund*innen gelingt am besten, wenn du eine Lösung hast. Dazu gehört erstmal, dass du deinen Ärger deutlich spürst. Darum ist es richtig, wenn du dich richtig aufregst. Denn dann nimmst du dich auch wirklich ernst. Und darum geht es schliesslich. Mit seiner Bemerkung hat sich dein Kunde für einen Rausschmiss qualifiziert. Dein Arbeitgeber hat das noch nicht erkannt, sonst wäre das Thema in der Einarbeitung oder in Schulungen. Dein Arbeitgeber hat aber durchaus «Verhaltenslinien für Mitarbeiter» formuliert. Dort geht es auf Seite 20 um «Menschenrechte» und «Respekt und Würde». Dort steht, dass du ein Recht darauf hast, an einem «Ort zu arbeiten, der frei (ist) von sexueller oder anderweitiger Belästigung». Dazu gehören «unerwünschte sexuelle Annäherungen, Bitten um sexuelle Gefälligkeiten und sonstiges Verhalten sexueller Natur». Du könntest also den Kunden bitten, seine Beleidigungen zu lassen. Du könntest dich innerhalb der Firma erkundigen, wie und wo solche Belästigungen gemeldet werden. Für die USA gibt dein Arbeitgeber eine Telefonnummer an, an die sich Mitarbeiter*innen wenden können. Das Arbeitsrecht in der Schweiz und Europa verpflichtet Arbeitgeber*innen, ihr Personal vor sexueller Belästigung zu schützen. Zudem dürfen alle Arbeitnehmende sich wehren.

Bevor du also weiter wütende Kopfwasch- und Rausschmeiss-Fantasien hegst, dich aufregst und dir deine Freizeit verdirbst, überleg doch mal, ob du nicht 1. politisch wirst und deinen Arbeitgeber auf seine Pflicht hinweist und 2. übst, freundlich das Verhalten der Belästigenden als Beleidigung zu benennen und deutlich zurückzuweisen. In Frage 36820 ging es auch schon mal um deinen Arbeitgeber und den Schutz von Mitarbeiter*innen vor sexueller Belästigung. Denk dran: dein Arbeitgeber ist zu deinem Schutz verpflichtet. Sexuelle Belästigung ist zudem eine Straftat. 

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Frage Nr. 36956 von 29.05.2023

Ich habe Probleme damit, Kontrolle abzugeben und das auch in meiner aktuellen Partnerschaft und auch in anderen Lebensbereichen.

Dies zeigt sich in meinem Essverhalten. Ich muss Kalorien tracken ind wenn ich zum Mittag mit meiner Familie esse und ich nicht weiß, wie viele Kalorien es hat, werde ich nervös.

Generell wenn irgendetwas in meinem Leben passiert, worüber ich keine Kontrolle habe, werde ich fast schon verrückt und kriege eine immense Panik.
In meiner Partnerschaft zeigt es sich in meiner extremen Angst vor einer Schwangerschaft. Ich selbst nehme zur Verhütung die Pille, sogar im Langzyklus. An sich vertraue ich der Pille, aber oftmals vertraue ich mir selbst nicht mit der korrekten Einnahme, obwohl es keinen Anlass dazu gibt. Ich überlege mir immer Szenarien, die auf ein wirkungsverlust hindeuten. Wie: konnte mein Körper das so richtig verdauen, war es der Pille zu heiß und sie könnte die Wirkung verloren haben? ist die Pille mir unbemerkt aus dem Mund gefallen etc.? Zusammengefasst vertraue ich der Pille dann doch nicht so. Aber ich denke, dass das sich auch auf andere Verhütungsmittel übertragen würde.

Wir benutzen noch Kondome. selbst da möchte ich die Kontrolle übernehmen. Ich ziehe das Kondom immer an, weil ich meinem Partner einen korrekten Umgang irgendwie nicht zutraue und das selbst machen will. Ich achte kleinlichst genau, dass alle Schritte passen (Kondom und Hände nochmal abgetrocknet, um sie von lusttropfen zu befreien etc.)
Ich habe mit meinem Partner eure Seite durchstöbert und ihn damit auch aufgeklärt, wie Kondome sicher und richtig verwendet werden. Er hatte zwar davor schon häufig Sex und keine ist schwanger geworden, dennoch war er anfangs sehr unbeholfen, was das Kondom angeht. So wusste er trotz jahrelanger Erfahrung nicht, wie man das richtig abrollt (also dass der Ring außen sein muss- das war für ihn immer eine Glückssache) und manchmal war ein kleines bisschen Luft im Reservoir drin. Das hat mich so verunsichert, dass ich es einfach selbst mache. Dabei möchte ich das eigentlich nicht. Ich wünschte, ich könnte vollkommen meine Kontrolle abgeben und meinem Partner da vertrauen. Ich bin bereits zuständig dafür, mich um die Pille zu kümmern, dann möchte ich nicht noch fürs Kondom zuständig sein.

Immer wenn ich beim sex denke, dass die Pille aus welchen Gründen auch immer nicht gewirkt haben könnte, wird mein Partner schon sauer, dass ich ihm nicht vertraue mit dem Kondom. Er meint immer, dass er extrem aufpasst und meine Ängste wahrnimmt etc., aber ich habe trotzdem Angst und kann sie nicht abstellen. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass ich fast schon so eine Mutterrolle einnehme und wir einfach keine Partnerschaft auf Augenhöhe führen.

Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht fallen lassen kann. Ich denke das liegt auch daran - und nein ich möchte nicht über ihn herziehen- dass er in meinen Augen noch zu sehr im Hotel Mama lebt. Er lässt sich noch bekochen, die Wäsche waschen etc., und hat nicht viel Ahnung von solchen Dingen, obwohl er ü25 ist. Ich selbst bin halt 20 und und mach das alles selbst. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir Hilfe auch guttun würde, weil ich sehr überfordert bin mit dem Haushalt, weil meine Ängste mich zurzeit extrem zurückhalten, aber dennoch mach ich das alleine.

Um nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukehren: er nimmt es mir sehr übel immer, dass ich ihm da nicht vertraue, aber ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Für mich ist deswegen Sex keine schöne Zeit Erfahrung und meide es auch. Habe keine Libido mehr und distanziere mich auch immer mehr von meinem Partner. Das problem ist ja auch, dass ich mir selbst nicht mal vertraue, wie es sich ja im Vertrauen zur Pille zeigt. Ich weiß echt nicht, was ich tun soll und wo ich ansetzen muss. Ich weiß nicht mal, ob ich die Beziehung überhaupt noch so fortführen kann

Unsere Antwort

Du hast einen beeindruckend ehrlichen Blick auf dein Verhalten. Vielen Dank für deine Beschreibungen, dadurch kann ich mir ein gutes Bild machen.

Das, was ich jetzt schreibe, klingt wohl etwas hart. Aber ich glaube, das ehrliche Hinschauen bringt dich weiter.

So wie du schreibst, fällt es dir sehr schwer, mit dem umzugehen, was das Leben mit sich bringt. Wir wissen nie, was morgen sein wird. In jedem Augenblick kann uns das Leben Spielbälle hinwerfen, die sich unangenehm anfühlen. Sei es dass du dadurch verunsichert bist, sei es dass du Angst oder sonstige unangenehme Emotionen erlebst. Entscheidend ist aber: Du bist es, die reagiert. Du bist es, die sich verängstigen lässt. Und hier hast du eine Wahl: Wir haben keine Kontrolle über das, was an uns herangetragen wird. Aber wir haben Kontrolle darüber, was wir daraus machen.

Ich vermute, du selbst fühlst dich nicht in Kontrolle über dich selbst, das heisst du vertraust dir nicht. Du kannst sicher sein: Alles, was du tust, tust du, weil du dazu motiviert bist. Ich vermute, du verstehst dich noch nicht so gut, und drum vertraust du dir nicht so. Ich denke, es ist wichtig, dass du dich selbst besser kennenlernst. Das heisst, dass du dich dir selbst zuwendest und das spürst und erforschst, was tiefer in dir ist. Welche Motive, welche Emotionen, welche Konflikte. Welche Gründe für deine Ängste. So kannst du lernen, damit klar zu kommen.

Mit Angst ist das so: Weil sie sich so unangenehm anfühlt, weichen wir ihr gern aus. Aber wenn wir ihr ausweichen, lernen wir nicht, sie zu verstehen und zu managen. Wir sind ihr immer mehr ausgeliefert. Du erlebst das bei der Verhütungsfrage jetzt grad sehr deutlich. Du sicherst dich gegen eine Schwangerschaft ab wie eine Weltmeisterin – und trotzdem reicht das nicht. Daran merkst du ja, dass das nicht die Lösung deines Problems ist.

Es ist auch nicht die Lösung, wenn du ihm Verantwortung zuschiebst. Dein Freund sorgt objektiv gesehen genug für Verhütung. Er ist aber nicht der absolut verlässliche Fels in der Brandung, den du dir jetzt wünschst. Aber kein Freund kann das immer sein. Entscheidend ist, dass du selbst lernst, ein Fels in der Brandung zu werden. Entscheidend ist, dass du lernst, dich selbst aufzufangen. Es wäre aus meiner Sicht schade, wenn deine Beziehung an deiner Angst zerbricht. Ich würde dir unbedingt raten, dass du dir fachliche Unterstützung holst, um mit deiner Angst klarzukommen.

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Frage Nr. 36932 von 18.05.2023

Hallo liebes Lilli-Team,

ich hatte hier schon vor Jahren zu allerlei Themen Informationen eingeholt und gelegentlich Fragen gestellt, mittlerweile bin ich 21 Jahre alt (männlich) und möchte mich für euer Engagement zutiefst bedanken.
Solch eine seriöse, informative und aufklärende Plattform in der heutigen Zeit zu haben ist absolut wichtig und gewissermaßen nötig.
Vielen Dank!

Ich versuche mit einem kurzen Abriss meines Lebens euch mein Problem zu erläutern.
(...)

Nun bin ich an dem Punkt, einen kompletten Neustart zu wagen. Ich habe eine eigene Wohnung, arbeite in meinem Traumberuf, akzeptiere mich und meine Vergangenheit, aber schaffe nicht den Sprung aus der Einsamkeit.

Ich habe noch immer diese Angst abgestoßen und/oder nicht akzeptiert zu werden oder negativer Kritik ausgesetzt zu sein. Ich sehne mich mittlerweile nach einem wohltuenden sozialen Umfeld, aber weiß nicht, ob ich für dieses bereit bin und wie ich mir solch ein Umfeld aufbauen kann.

Auf fachlicher Ebene habe ich kein Problem auf Kollegen zuzugehen, aber sobald es persönliche Gründe/Absichten hat, kommen die Ängste.

Habe ich aber eine Person kennengelernt, sind die Ängste komplett verschwunden, nur dieser Kennenlernprozess bzw. das Aufeinandertreffen bereitet mir solch eine Angst.

Bis jetzt habe ich aber nur Personen kennengelernt, wo es einfach nicht gepasst hat (meistens viel ältere Menschen), weshalb ich weiterhin einsam mein Leben bestreite.

Ich hatte euch bereits mal mein Problem geschildert, damals habt ihr mir geraten, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, mittlerweile wäre ich mental soweit, kann mir jedoch aus beruflichen Gründen solch eine Behandlung nicht erlauben.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Wie und wo schaffe ich es, mit anderen in Kontakt zu treten?
Ich bin neu in meinem Beruf und denke, dass ich über die Kollegen am einfachsten Kontakte knüpfen kann, möchte berufliches und privates aber nicht unbedingt mischen, da die Arbeit mir zu viel bedeutet.
Hobbys verfolge ich keine.
Und fremde Menschen (vor allem Frauen) in der Öffentlichkeit anzusprechen, empfinde ich als sehr belästigend und unangenehm.

Ich denke, mit der Zeit wird sich meine Angst auflösen, zumindest nachdem ich selber merke, dass ich nicht abgestoßen und akzeptiert werde, aber wie überwinde ich diese Angst, um diesen Schritt zu gehen?

Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwelche Tipps, Verhaltensmuster und -regeln nennen, aber am Ende wird es bestimmt darauf hinauslaufen, dass ich einfach in das kalte Wasser springen muss...


Liebe Grüße und vielen Dank für eure gesamte Arbeit!

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob! 

Zunächst einmal finde ich es sehr beeindruckend, was du schon alles geschafft hast. Du bist offenbar ein Mensch mit vielen Ressourcen und Stärken.

Ich denke nach wie vor, dass psychologische Unterstützung sinnvoll wäre. Ich weiß, dass es leider immer noch Berufe gibt, in denen man vorsichtig sein muss, was Psychotherapie angeht. Ich weiß aber auch, dass das in vielen Unternehmen mittlerweile nicht mehr so ist. Sprich doch mal mit einer Vertrauensperson in deinem Unternehmen oder mit einer Gewerkschaft darüber. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du die Therapie selbst zahlst, falls du das kannst. Dann erfährt deine Krankenversicherung nichts davon und auch dein Arbeitgeber nicht.

Nun zu deiner Frage, wie du Kontakt zu anderen aufbauen kannst. Die Angst, die du beschreibst, ist eine normale Reaktion auf eine sehr stressige und unsichere Kindheit. Und du weißt eigentlich schon, dass am Ende nur das Tun wirklich gegen die Angst hilft. Solange du vermeidest, fütterst du die Angst. Um stattdessen deinen Mut und dein Selbstbewusstsein zu füttern, musst du dich ausprobieren und Erfahrungen machen. Das heißt aber nicht, dass du alles auf einmal machen musst. Nimm dir kleine Schritte vor. Ich denke, zum Beispiel, deine Kolleg*innen sind ein guter Ausgangspunkt zum Üben. Sie müssen nicht deine engsten Freunde werden, aber du kannst mit ihnen üben, dich zu öffnen. Sprich doch mit denen, die dir sympathisch sind, mal über etwas Privates. Es muss ja nichts Großes sein. Beobachte, was dann bei dir passiert, welche Gefühle und Gedanken das auslöst, und auch, wie das deine Beziehung zu diesen Menschen verändert.

Du schreibst, du hast zurzeit keine Hobbys. Dann wäre es sicher sinnvoll, dir welche zu suchen. Über gemeinsame Aktivitäten kommt man meist viel leichter in Kontakt. Und Hobbys können alles Mögliche sein: Sport, Kunst, Politik, Wissenschaft, Natur, Spiele, Ehrenamt, usw. Die Möglichkeiten sind wirklich endlos. Überleg einfach mal: Was macht mir Spaß? Was würde ich gern lernen? Wofür möchte ich mich einsetzen? Was interessiert mich? Sicher findest du so etliche Dinge, die du in ein Hobby verwandeln oder für die du eine Gruppe finden kannst.

Es gibt übrigens auch Apps, um neue Freunde zu finden. Sie funktionieren im Grunde wie Dating-Apps, aber eben ohne den romantischen/sexuellen Aspekt. Auch das könnte eine Option sein, um dich ohne allzu großes Risiko mal heranzutasten an neue Kontakte.

Sei darauf vorbereitet, dass deine Angst sich in diesen sozialen Situationen melden wird. Denn das ist ihr Job. Der Trick ist, nicht zu warten, bis die Angst weggeht, sondern sie mit auf die Reise zu nehmen. Wenn du Angst bekommst, dann nimm sie erstmal interessiert wahr. Sag dir: „Ah, das ist wieder meine Angst, abgelehnt zu werden. Das ist okay. Meine Angst will mich nur beschützen und dafür bin ich ihr dankbar. Ich weiß aber, dass es mir sehr wichtig ist, soziale Kontakte zu knüpfen und aus der Einsamkeit rauszukommen.“ Am besten atmest du dann noch ein paar Mal tief ein und aus. Du versuchst also nicht, deine Angst zu unterdrücken, sondern du dankst ihr für den Hinweis, ohne dich aber hineinzusteigern. Du erinnerst dich an das, was du weisst – zum Beispiel daran, dass deine Angst aus der Vergangenheit kommt und deshalb Situationen in der Gegenwart manchmal bedrohlicher einschätzt, als sie sind. Erinnere dich an deine Werte und Ziele. Und gleichzeitig signalisierst du deinem Körper durch tiefes Atmen, dass deine Angst sich beruhigen darf.

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Frage Nr. 36850 von 08.05.2023

Hallo liebes lilly team
Ich bin w16 und bin in einer Situation wo ich nicht verstehe. Ich bin mit einem junge in der klasse und er tut in der letzten zeit komisch. Ich habe das Gefühl er ignoriert mich konstant und ich verstehe nicht wieso. Wir waren letztes jahr enge freunde, aber seitdem er eine freundin hat, hat er mich total zur seite gelegt. Am anfang war das nicht so markant aber mit der Zeit irgendwie schon. Es liegt vielleicht daran das er so übermotiviert ist und ständig fröhlich wegen dem und ich eher konzentriert auf schule, oft müde wegen dem lernen und nicht wirklich glücklich. Vielleicht bin ich nicht mehr eine gute Kollegin mit dem er sprechen kann. Aber auf jeden fall, heute morgen ist etwas passiert wo mich wirklich traurig gemacht hat. Ich war bei der Bushaltestelle am warten und dann sehe ich ihn die strasse überqueren. Ich dachte er käme zur Bushaltestelle bei mir, aber als er mich gesehen hat, hat er einfach richtung gewechselt und ist um die ecke gegangen und sich wie von mir versteckt. Er gab mir diesen eindruck weil genau in diesem moment als er mich gesehen hat, ist er wie mit den füssen gestolpert und ist hinter dieser ecke gegangen. Als eine Kollegin aus der Klasse gekommen ist, ist er sofort zu ihr gegangen. Wäre es nicht wegen diese Kollegin wo mein name gerufen hat, wäre er nicht zu mir gekommen und komplett ignoriert. Das gleiche heute Nachmittag. Ich ging zur Bushaltestelle und habe ihn gesehen. Bin zu ihm gegangen, er war da mit kopfhörer einem film schauen. Meistens tut er sie weg und spricht mit mir, diesesmal hat er weiter geschaut und mir kurz nur ein hallo gesagt. Nach ein paar minuten hst er gefragt ob es okay sei, wenn er weiter schaue. Konnte gut nein sagen, aber ich war hoffnungslos, ich habe gespührt wie er mich wirklich nicht wollte. Somit haben wir kein einziges wort gesprochen für die ganze busfahrt und am schluss nur kurz tschüss gesagt. Ich mache mir viele Gedanken über den grund, wieso er so tut. Habe angst das er meinte wir seien zu "nah" gekommen und deswegen will er jetzt abstand, da er eine freundin hat. Aber als er mit ihr zusammengekommen ist, war es nicht so schlimm. Ich weiss nicht wieso er so tut, würde aber gerne wissen was ich machen sollte, denn das ganze macht mich traurig. Er war ein netter mensch, manchmal komisch, aber wirklich lieb. Jedoch war das letzte mal, wo er mich gefragt hat:"hey geht es gut? In der letzten zeit sehe ich dir ein bisschen traurig ist was los?" Irgendwie in november. Kurz nach dem zusammenkommen mit der freundin. Seitdem, habe ich das gefühl, er habe seine Empathie (zumindest gegenüber mich) komplett verloren. Jetzt gibt er mir das Gefühl, ich übertreibe es wenn ich ständig traurig bin. Kann aber nichts dafür wenn im moment mein leben nicht so gut läuft.
Bitte gebt mir tipps wie ich mit meinem kolleg umgehen sollte.
Danke, dass ihr euch evtl. Zeit genommen habt mich zu antworten.

Unsere Antwort

Du schreibst, dass du ihn nicht verstehst. Du hast Erwartungen, die du ihm nicht mitteilst. Du hast das Gefühl, er würde dich meiden und sich vor dir verstecken. Wenn ich dich richtig verstehe, hast du das aber bisher nur beobachtet. Er hat es dir nicht bestätigt. Du schreibst, dass das schon seit November so geht. Du hast also seit November misstrauische Gefühle. Da ist es doch logisch, dass du traurig wirst. Wir können dir nur dringend raten, mit deinem Kollegen zu reden. Er war doch ein enger Freund. Kannst du ihm nicht sagen, dass dir eure Gespräche fehlen? Er kann dir doch sicher erklären, warum er sich anders verhält. 

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Frage Nr. 36820 von 01.05.2023

Guten Tag
Ich habe seit Februar einen Studentenjob bei McDonald's. Eigentlich gefällt es mir sehr gut und
die Kollegen sind auch alle in Ordnung.
Gerade als ich angefangen habe, gab es jedoch oft Kunden (Männer, um genau zu sein), die ich als sehr unangenehm empfand. Meist waren es etwas ältere Männer, die zwar nichts "Falsches" getan haben, aber mit einer übertrieben freundlichen Art, die so von oben herab kam, andauernden Duzen und so diesem "Nahekommen und viel zu viel Augenkontakt" auf mich zu kamen. Manchmal fand ich es auch schon fast eklig, wie sie mich so von oben bis unten musterten. Ich finde es einerseits schon fast peinlich, dass es mich überhaupt so stört, denn sie haben ja wie gesagt nichts Falsches getan, ausser dass es halt etwas unangebracht ist und ich möchte eigentlich auch mit niemandem aus meinem Freundeskreis darüber reden, einfach weil ich Angst habe, es könnte danach klingen, ich wolle jemanden für etwas beschuldigen, was er gar nicht getan hat.
Aber trotzdem stört es mich ungemein, einfach, weil ich das Gefühl habe, nie wirklich ernstgenommen zu werden, auch weil ich die einzige weibliche Kollegin an der Kasse bin und es mich dann einfach noch mehr stört, wenn ich sehe, wie diese Kunden ganz anders auf meine männlichen Kollegen zugehen. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich, als ich angefangen habe, gerade 20 geworden bin und die anderen, die auch an der Kasse arbeiten deutlich älter sind.
Zuerst habe ich es als Challenge angesehen, mit unhöflichen Kunden und diesen unangenehmen Männern umzugehen, da ich glaubte, es würde mir helfen, mich durchzusetzen, da ich eher der schüchterne Typ bin.
Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass ich machen kann, was ich will und mich niemand ernstnehmen wird. Ich habe eigentlich geglaubt, grosse Fortschritte, was Selbstbewusstsein angeht, gemacht zu haben, aber dieser Job stellt das gerade wirklich ein bisschen in Frage...
Ausserdem möchte ich Ärztin werden und ich habe Angst, dass wenn mich nicht mal irgendwelche Kunden ernstnehmen, es nahezu unmöglich wird, wenn ich in ein paar Jahren dann in einem Krankenhaus anfange zu arbeiten...
Ich hoffe, ihr habt Tipps für mich wie ich damit umgehen kann.

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Antwort!

Unsere Antwort

Nimm dich selbst und deine Wahrnehmung ernst. Du bist als einzige Frau in einem Kassenteam in einer besonderen Rolle. Manche Männer werden dich freundlich und von oben herab behandeln, weil sie das mit allen Frauen so machen. Manche werden Dienstleisterinnen gegenüber besonders herablassend sein, weil sie die Kunden sind, die bezahlen und bestimmen. Sie werden abstreiten, dass sie mit ihrer Freundlichkeit, dem Augenkontakt und der vertraulichen Anrede die Situation sexualisieren. Du fühlst dich gestört, was verständlich ist. Du hast auch recht, wenn du deinen Job als Challenge ansiehst. Es gibt unangenehme Situationen. Die Challenge wäre, weder vor dir selbst noch vor dem Kunden den Respekt zu verlieren. Nimm es nicht persönlich, wenn jemand Anderer sich nicht benehmen kann. Braucht dein Selbstwertgefühl wirklich die Wertschätzung von herablassenden Menschen? Dein Selbstwertgefühl hat doch genug damit zu tun, die verdorbene Stimmung zu regulieren. 

Du könntest überlegen, welche Antworten im Rahmen deines Jobs als Abgrenzung möglich sind. Dazu kannst du dich über Seiten wie stil.de anregen lassen. Wenn du den Namen der Firma und «Verhaltensrichtlinien für Mitarbeitende» in deinem Browser eingibst, wirst du eine 56-seitige PDF-Datei erhalten, in der Respekt und Würde eine besondere Rolle spielen und eine Integrity-Nr. angegeben wird, die bei Problemen anonym genutzt werden kann. Zudem werden viele Aspekte professionellen Verhaltens behandelt.

Dir ist ja schon klar, dass du auch als Ärztin unangenehme Kundschaft haben kannst. Patient*innen haben oft Angst vor der ärztlichen Diagnose und/oder vor notwendigen Behandlungen und fühlen sich unsicher. Sie sind dann nicht deine persönlichen Feinde, auch wenn sie sich unangenehm verhalten. Deine eigene Unsicherheit darf nicht entscheiden, ob du Ärztin wirst oder nicht. Professionelles Verhalten kannst du lernen. Wir möchten dich sehr ermutigen, auch mit Kolleg*innen und Freund*innen über deine Erfahrungen zu reden. Viele machen ähnliche Erfahrungen wie du. Auch in solchen Gesprächen gilt die Respekt-Regel. Sätze wie «Das ist doch nicht so schlimm» oder «Du bist einfach zu empfindlich» sollten darin nicht vorkommen.

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Frage Nr. 36760 von 21.04.2023

Hallo ich bin 15 und ein Junge und habe einige Fragen

Ich würde gerne mich bei einer Frauenärztin untersuchen lassen?
Ich trage gerne bh und auch damenunterwäsche und finde es toll

Wie läuft die Untersuchung ab?
Währe es ok dort hinzugehen?
Was denkt sich die Ärztin dabei?
Bin ich normal?

Bitte um hilft
Danke

Unsere Antwort

Eine Frauenärztin (Gynäkologin) ist spezialisiert auf Körperteile wie Vulva, Vagina, Gebärmutter und Brüste. Da du diese Körperteile nicht hast, macht es aus medizinischer Sicht keinen Sinn zu einer Gynäkologin zu gehen. Wie eine typische Untersuchung abläuft, kannst du in diesem Text lesen.

Was erhoffst du dir denn von einer gynäkologischen Untersuchung? Mit welchem Ziel würdest du dorthin gehen? Was, denkst du, würde es dir bringen?

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Frage Nr. 36749 von 18.04.2023

Was ist Transmaxxing?

Unsere Antwort

Transmaxxing ist ein Begriff aus der Incel-Welt. Das Wort «Incel» wird aus den englischen Wörtern «involuntary celibate» gebildet, was «unfreiwillig enthaltsam» bedeutet. Als Incel bezeichnen sich Männer, die davon überzeugt sind, unfreiwillig keine Beziehungen mit Frauen und keinen Sex zu haben. Sie denken, dass ganz allein die Frauen daran schuld seien, dass sie keinen Sex haben.

Transmaxxing bezeichnet Männer, die sich als Incel identifizieren und die deshalb transitionieren — das heißt, sie nehmen Hormone ein und lassen eventuell Operationen durchführen, um weibliche Körper zu haben. Diese Männer sind nicht trans im engeren Sinne. Denn sie fühlen sich nicht wirklich als Frauen, ihre Geschlechtsidentität ist nicht weiblich. Stattdessen wollen sie Frauen werden, weil sie denken, dass sie so leichter an Sex kommen und ihr Leben generell einfacher wird. Diese Annahmen sind sexistisch und falsch. Gerade trans Frauen leiden oft unter starker Diskriminierung und haben es in unserer Gesellschaft meist überhaupt nicht leicht.

Transmaxxing scheint es tatsächlich zu geben und in einigen Incel-Internetforen wird viel darüber geschrieben. Aber es ist ein sehr seltenes Randphänomen. Die allermeisten Menschen, die transitionieren, sind trans.

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Frage Nr. 36744 von 18.04.2023

Hallo lilli

Ich bin m31. Andere Leute sagen oft, dass ich für einen mann eher feminin wirke. Vielleicht hängt das mit meinen körperbau(bin sehr schlank, zierlich, sehr zarte hände,hochsensibel) zusammen. Zudem habe ich auch viele Interessen die nicht ganz dem männlichen stereotyp entsprechen (Blumen, Origami,Schreiben, Philosophie,Gefühle,Gedichte,Anagramme,Theatergruppe usw).
Mir wurde oft schon gesagt,dass ich männlicher werden soll um bei frauen Erfolg zu haben. Aber ich fühl mich halt auf diese Art einfach wohler. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich viel mehr Frauen als positive Vorbilder hatte.
Ich bin nicht homosexuell aber mich haben diese Vorbilder einfach mehr inspiriert. Ich fühl mich komischerweise auch häufig zu Frauen hingezogen die etwas größer bzw älter sind als ich. Natürlich gefallen mir kleinere auch. Aber es ist schon eine Vorliebe von mir. Früher,als Kind, wurde mir oft von anderen männern(bezugspersonen) oder gleichaltrigen gesagt das ich kein richtiger Junge bin. Wurde wegen meinen Körper und meine Empfindlichkeit oft verspottet. Ich hatte oft träume das ich nirgends dazu gehöre,dass ich keinem Geschlecht angehöre, quasi durch den rost Falle. Wenn Frauen sagen, dass sie einen richtigen Mann wollen,fühle ich mich meistens nicht gemeint. Im Buch Klappts,von Michael Stennc, ist vom verschmelzer Mann die Rede, der Asyl in der Frauenwelt sucht. Da hab ich mich irgendwie gefunden. Meine Fragen sind daher: Soll ich mich ändern? Ist es ok wie ich bin? Bin ich ein hoffnungsloser Fall?Soll ich männlicher werden? Mach mir oft Gedanken und viel Druck deswegen.

Unsere Antwort

Wenn man immer wieder von anderen bewertet wird, kann das manchmal ganz schön verunsichernd sein. Es ist aber absolut ok, wie du bist. Und es ist toll, dass du weisst, wie du dich wohl fühlst. Vielleicht interessiert dich dazu auch dieser Text über Meinungen über Männlichkeit.

Du scheinst das Gefühl zu haben, dich ändern zu müssen, um bei Frauen mehr Erfolg zu haben. Dabei ist es viel wichtiger, dass du dich selbst magst und dich wohl in deiner Haut fühlst. Das strahlst du dann aus und wirst für andere attraktiver und interessanter. Lies doch mal diesen Text darüber, was dich sonst noch interessant, attraktiv, sexy und liebenswert macht.

Und du bist definitiv kein "hoffnungsloser Fall". Flirten und Verführung kann man lernen. Wie das geht, das kannst du in unseren Texten über Dating und Verführen nachlesen.

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Frage Nr. 36731 von 17.04.2023

Hallo
Ich bin w 14 und meine Mutter kommt immer zu mir und meinen Freundinnen und fragt was den so mit den jungs laufen würde. Mir ist das sehr unangenehm aber ich weiß nicht wie ich das Problem lösen soll. Könnt ihr mir helfen wie ich ihr klar mache, das ich das nicht möchte.

Unsere Antwort

Was hast du denn bisher versucht, um ihr das klarzumachen? Hast du mit ihr schon darüber gesprochen?

Falls nicht, wäre das der allererste Schritt. Sag deiner Mutter ruhig und freundlich, dass dir das unangenehm ist. Sag ihr, welches Verhalten du dir von ihr wünschst und warum. Frag sie auch mal, was sie sich von dir wünscht. Denn sie hat ja Gründe für ihr Verhalten. Wenn ihr gegenseitig eure Gefühle und Bedürfnisse besser versteht, könnt ihr vielleicht zusammen eine gute Lösung finden.

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Frage Nr. 36727 von 02.04.2023

liebes lilly team
ich bin w 16 und im moment verstehe ich wirklich nichts mehr in meinem leben. Ich fühle mich unglaublich alleine und habe das gefühl ich habe keine richtige freunde oder allgemein, keine Menschen die mich wirklich gerne haben und an mich denken. Ein dummes beispiel: heute ist mein geburtstag und diese freunde wo ich dachte sie seien enge freunde, haben mich nichtmal geschrieben. Meine beste kollegin schreibt mich seit mehrere wochen nicht mehr und sie antwortet an meine nachrichten nicht mehr. Meine kolleginnnen in der schule freuen sie sich nicht so mich zu sehen, als wie bei anderen. Sie geben mir das Gefühl, ich sei sehr langweilig. Sie haben keine Lust mir Sachen zu erklären, falls ich mal etwas nicht verstehe in der Schule. Ich versuche mit allen über Sachen zu sprechen, damit wir vielleicht ein Gespräch bilden können. Aber ich erhalte von ihnen nur kalte stichworte. Ich bin verliebt in einem junge, aber ich sehe im moment , dass er mich in seinem leben nicht will. Allgemein sollte ich nicht in ihm verliebt sein, denn er hat eine Freundin, das heisst ich fühle mich auch schlecht wegen dem. Ich habe versucht ihn zu vergessen, aber aus irgend einem grund ist er immer in meinen gedanken. Das Gefühl mit ihm zu sprechen, eine Umarmung von ihm zu bekommen wenn alles schlecht geht, ist immer da. Ich fühle mich normalerweise von ihm verstanden und am richtigen Ort. Doch in der letzten Zeit ist er immer mit einer andere Kollegin und mit ihr scheint er richtig spass zu haben, so viel spass, dass es ihm egal ist wenn wir zusammen sind. Also er denkt nur an diesem Spass und sieht nicht mehr, das es mir vielleicht schlecht geht. Wir sprechen kaum noch zusammen wenn wir zusammen sind, ewige Momente indem wir einfach da still sitzen. Jetzt schaut er auch noch videos auf dem handy wenn er mit mir ist. Ich habe ihn mal gefragt, ob diese Stille zwischen uns unangenehm ist für ihn, und er hat nein gesagt. Ich bin auch für ihn durchsichtig geworden. Es sind kleine Sachen, aber zusammen machen daraus ein Monster. Und heute, statt mein Geburtstag zu feiern, bin ich im bett und versuche ein Sinn an meinen Gedanken zu geben, die mich einfach fertig machen.

Unsere Antwort

Es tut weh, wenn man sich so gar nicht beachtet und erkannt fühlt. Ich verstehe gut, dass du traurig bist. Darum musst du jetzt aufpassen, dass du dich von der Reaktion der anderen nicht zu abhängig machst. Du schreibst: „Sie geben mir das Gefühl…“. Überleg mal. Niemand gibt dir ein Gefühl. Du machst deine Gefühle selbst. Du wirst natürlich von den Stimmungen anderer beeinflusst. Aber deine Gefühls-Reaktionen zu beeinflussen und zu steuern, kannst du lernen. Darum solltest du das üben.

Lies deinen Text noch mal. Merkst du, dass du überall ablehnende Reaktionen sammelst? Menschen, die du gern hast, melden sich an deinem Geburtstag nicht. Das ist schlimm und tut weh. Damit umzugehen, ist schwierig. Wenn du dir dann zusätzlich noch aufzählst, was sonst deiner Meinung nach alles schiefgegangen ist, wird es für dich immer schwieriger, deine Stimmung zu stabilisieren. Aus schlechten Stimmungen kommst du nur raus, wenn du jede Situation einzeln nimmst und für jede Situation nach Lösungen suchst. Deine beste Kollegin meldet sich seltener oder gar nicht mehr. Soll das so bleiben? Was kannst du tun? Macht es Sinn, auf einen Jungen zu hoffen, der schon eine Freundin hat? Warum soll er dich umarmen? Aus Mitleid? Könntest du das geniessen? Deine Aufzählung führt dazu, dass du dich schwach und wertlos fühlst. Damit kannst du vor dir selbst gut begründen, dass du mit grossem Kummer im Bett bleibst. Jetzt kannst du natürlich sagen: „Aber das war doch nicht ich! Die Anderen zeigen mir, dass sie mich nicht mögen.“ Du hast bei deiner ganzen Aufzählung nicht genau ergründet, ob deine Wahrnehmung stimmt, oder welche Gründe es geben könnte, dass du wenig Kontakte hast.

Und du hast das alles selbst schon erkannt: „Es sind kleine Sachen, aber zusammen machen daraus ein Monster“. Kleine Sachen kann man lösen. Wenn sie nicht voneinander unterschieden werden, werden sie monströs.

Ja, es kann sein, dass es Menschen gibt, mal nicht sehr freundlich sind. Wenn du dann sofort denkst: „Von allen Anderen sind sie begeistert – nur mich meiden sie“ bieten sich Rückzug und Selbstentwertung an. Überleg mal, ob du auch ganz allein etwas findest, was dich tröstet? Manche haben ganz bestimmte Trost-Musiken. Manche ziehen Kleider an, in denen sie sich besonders wohlfühlen oder die sie besonders schön finden. Manche machen Spaziergänge auf gut bekannten Wegen. Manche laufen lieber durch unbekannte Gegenden und suchen nach neuen Perspektiven. Du hast bestimmt auch Sachen, die du gern allein machst. Damit kannst du erleben lernen, dass du andere nicht so ganz unbedingt für deine Gefühlswelt brauchst.

Wenn du dich selbst nicht aufgibst, findest du nach einiger Zeit wahrscheinlich wieder Kraft, dich aktiv um Kontakte zu kümmern.

Du könntest dann die beste Kollegin fragen: „Warum meldest du dich nicht?“ Du könntest ihr auch sagen, dass sie dir wichtig ist und du den Kontakt zu ihr halten möchtest. Wenn sie das nicht will, ist sie keine beste Kollegin für dich. Dann lohnt sich die Suche nach einer Kollegin, die besser passt. Du könntest einsehen, dass ein Junge mit Freundin nicht der herzlichste Umarmer ist. Wenn du sehr lange an ihm festhältst und stur in ihn verliebt bleibst, besteht die Gefahr, dass du zu der Überzeugung kommst, dass du dich immer in die Falschen verliebst.

Die Einsicht, dass manchmal Beziehungen nicht gut passen, ist wichtig. Die Einsicht, dass du am besten nach Menschen suchst, die zu dir passen, ist es auch. Mach dich fit für die Kontaktsuche und akzeptiere nicht, dass du dich dauernd enttäuschst. Es gibt ganz einfache Erklärungen. Menschen, die nicht jubeln, wenn sie dich sehen, haben gerade was anderes vor.

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Frage Nr. 36684 von 26.03.2023

Mein Bruder hatte einen Fallschirmunfall und hinkt noch mit seinem Bein.

Ab hier nicht veröffentlichen:
[...]
Meine Mutter behandelt uns noch, als wären wir noch 15, aber wir sind längst erwachsen.
Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann?

Unsere Antwort

Deine Mutter tut das vermutlich aus Angst und Sorge. Sie liebt euch und will nicht, dass euch etwas Schlimmes passiert. Der Unfall deines Bruders hat diese Ängste vermutlich sehr verstärkt. Trotzdem ist das nicht angemessen, wenn ihr schon erwachsen seid. Hast du denn mit deiner Mutter darüber schon einmal offen und freundlich gesprochen? Ein Gespräch, das darauf abzielt, dass ihr einander mehr versteht, könnte euch dabei helfen, gemeinsam Lösungen und Alternativen zu finden. Vielleicht käme auch der Besuch bei einer Familienberatung infrage.

Du fragst, wie du deinem Bruder helfen kannst. Hast du ihn das denn schon einmal direkt gefragt? Konnte er dir darauf eine Antwort geben? Von dem, was du beschreibst, bekomme ich den Eindruck, dass dein Bruder professionelle, psychologische Unterstützung braucht, um mit seiner neuen Situation zurechtzukommen. Du könntest versuchen, ihn dazu zu ermutigen.

Und: Wie geht es dir selbst denn mit dieser schwierigen Situation? Achtest du auch auf deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse? Wie sorgst du für dich?

 

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Frage Nr. 36669 von 24.03.2023

Ich habe Angst vor dem Outing. Was kann ich machen dass es einfacher wird?

Unsere Antwort

Diese Angst ist bei queeren Personen häufig. Vor allem, wenn du dir ein ungewolltes Outing vorstellst. Es kann unangenehm und ärgerlich sein, wenn eine andere Person ohne dein Einverständnis über deine sexuelle Orientierung oder deine geschlechtliche Identität spricht.

Deshalb ist ein wichtiger Schritt selbst zu entscheiden, wann es soweit ist. Du entscheidest, darüber zu sprechen. Dieser Schritt nennt sich Coming out. Das ist Englisch und heisst Rauskommen. Du wirst also nicht von jemand anderem geoutet. Stattdessen trittst du selbst raus und beschreibst, wie du fühlst und denkst. Du selber lädst andere dazu ein, etwas über dich zu erfahren. Nämlich, welches Geschlecht du anziehend findest oder welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst.

Angst ist ein Ausdruck unseres Alarmsystems. Angst bedeutet hohe Erregung in deinem Nervensystem. Fühl mal in dich rein. Ist da eine körperliche Aufregung und Anspannung in deinen Muskeln, wenn du dir dein Coming out vorstellst?

Kommen konkrete Gedanken? Geht es in diesen Gedanken um tatsächliche oder vorgestellte Gefahren?

Nimm dich dein Umfeld an so wie du bist? Dann nutze Möglichkeiten zur Selbstberuhigung. Auch die tiefe Bauchatmung ist eine bewährte Strategie, um den Alarm im Nervensystem zu beruhigen.

Wie stehen deine engsten Bezugspersonen zu LGBTIQ-Themen? Wenn du befürchtest, dass dir Gewalt oder Ausgrenzung drohen, dann wende dich bitte an eine Beratungsstelle, um dich bei deinem Coming out begleiten zu lassen.

Du kannst wählen, welchen Personen du dich zeigen möchtest. Gibt es eine Person, mit der du dich sicher fühlst und vertraulich sprechen könntest? Probiere mit diesem Menschen aus, wie es ist, von dir zu erzählen. In unseren Texten findest du noch viel mehr Tipps zum Coming out.

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Frage Nr. 36663 von 22.03.2023

Hallo Lilli-Team,
mir geht es psychisch im Moment sehr schlecht. Nicht generell, sondern eher was für Ausbildung und Berufsschule betrifft. Wir wohnen während der Berufsschulzeit in einem Internat, das 3 Stunden von zu Hause entfernt ist. Es ist nicht mehr lange bis zu den Abschlussprüfungen und ich habe den Lernstress auch noch dazu. Der Gedanke dort wieder hinzufahren macht mir extrem zu schaffen. Meine Eltern verstehen meine Situation nicht, egal wie oft ich ihnen erkläre, dass ich gerne diese 2 kommenden Wochen aussetzen würde, sie reagieren gereizt und werfen mir vor, sowas würde man nicht tun. Dabei bin ich alt genug zu entscheiden, wann eine Auszeit das Richtige für mich ist. Ich fühle mich dadurch so beeinflusst, dass ich doch wieder hinfahre aber ich merke einfach, wie schlecht es mir damit geht und es wird immer schlimmer. Was kann ich tun? :(

Unsere Antwort

Ich kenne deine Situation zu wenig, um dich wirklich beraten zu können. Daher stelle ich dir ein paar Rückfragen:

Was genau macht dir im Internat so zu schaffen? Was passiert dort, das zu deinen schlechten Gefühlen führt? Was sind das für Gefühle und wie gehst du mit ihnen um? Vielleicht hilft dir unser Kapitel Meine Stimmung, meine Gefühle hier weiter. Eventuell kannst du es auch deinen Eltern besser erklären, wenn du selbst mehr Klarheit darüber hast.

Gibt es an deiner Schule Vertrauenspersonen, Psycholog*innen oder Sozialpädagog*innen, mit denen du über deine Probleme sprechen könntest? Oder gibt es vielleicht eine Beratungsstelle in deiner Nähe? Ich kann mir vorstellen, dass eine persönliche Beratung hilfreich sein könnte.

Ich glaube dir, dass du weißt, was dir guttut. Wieso wäre eine Auszeit deiner Meinung nach gut? Wie würde dir das helfen? Du schreibst, die Abschlussprüfungen stehen bald an. Was brauchst du, um da gut durchzukommen? Wie wäre es denn, wenn du mal zu deiner Hausärztin gehst und deine Lage schilderst und mit ihr besprichst, ob eine Krankschreibung sinnvoll wäre.

 

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Frage Nr. 36644 von 20.03.2023

Weiblich, 17 Jahre
Warum finde ich es seltsam oder gar abstossend, wenn eine gute Freundin von mir ihren Freund in meiner Gegenwart küsst?

Unsere Antwort

Das können wir dir leider nicht beantworten. Nur du selbst kannst das wirklich wissen.

Ich empfehle dir, dich in diesen Situationen mal genauer zu beobachten: Was denke ich? Was genau fühle ich? Was kann ich körperlich spüren? Wie verhalte ich mich? Und beobachte auch mal, ob du dasselbe auch in ähnlichen Situationen mit anderen Menschen erlebst, oder nicht.

All das kann dir Informationen darüber geben, um was es bei deiner Reaktion eigentlich geht. Wichtig ist, dass du versuchst, bei deiner Beobachtung bewertungsfrei zu bleiben. Denn nur dann hast du eine Chance, dich wirklich besser kennenzulernen und nicht von vorneherein Dinge zu unterdrücken. Bleib also offen und neugierig für alles, was da in dir passiert.

 

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Frage Nr. 36643 von 20.03.2023

Liebes Lilly-Team, ich schreibe weil ich mich sehr traurig fühle und niemand konkretes habe um über das zu sprechen. Ich bin w 15 und gehe ans Gymnasium. Im Moment gibt mir jeder der Eindruck, das ich falsch bin und nicht eine gute Kollegin bin um zu sprechen. Am Gymnasium habe ich eine Menge von Menschen getroffen, die sehr unterschiedlich sind an mir. Hatte aber nie wirklich Probleme, Freundschaft zu bilden mit andere Menschen. Irgendetwas fanden die anderen immer an mir, wo es ihnen gefallen hat. Das war bis zur Zeit der Oberstufe so. Am Gymnasium angekommen, fand ich Menschen, die sehr unmotiviert waren Sachen zu erreichen und nicht wirklich eine Ahnung hatten, was sie im Leben erreichen wollten. Das war aber nicht das Problem, denn wir sind jung und ist normal das wir unsicher sind. Nur irgendwann kam eine Welle, die uns alle ein bisschen mehr in verwirrung brahcte. Fast alle in der Klasse fingen an zu rauchen, die ersten sex erfahrungen zu machen, droge zu konsumieren, schule schwänzen, sich über die eigenen Schulleistungen nicht zu kümmern. Im Gym 1 fing es an und da mir alle so neu waren + so geworden sind, dachte ich mir, dass ich nicht negativ beeinflusst werden wollte von diesen Menschen. Weil die waren für mich kein Vorbild und meine Eltern haben mich gewarnt, immer mit dem eigenen Kopf zu überlegen und nie schlechte Taten nachzumachen. Mir war die Schule wichtig, heute ist es immernoch so, darum habe ich mich einfach nur auf die Schule fokusiert. Ich fühlte mich zu klein für sie, ich wollte nicht rauchen, nicht kiffen, nicht sex haben, nichts gegen meiner wille. Für das ganze Gym 1 hatte ich praktisch keine Freunde. Im gym 2 aber, wurde die Klasse anders, denn es kamen neue dazu, da die alten das Jahr nicht geschafft hatten. Neue Menschen neue Chance um Freunde zu machen. Ich machte Freundschaft mit Menschen, die schon letztes Jahr da waren, aber wie komplett übersehen habe. Sehr nette Menschen, mit viele schöne Hobbys und ja allgemein ähnlich wie ich. Die restlichen die letztes Jahr alles andere gemacht haben, als gelernt und sich für ie Schule gekümmert, wurden auch anders. Für sie würde die Schule und allgemein ein Leben der am eigenen Alter entspricht, die Priorität. Also habe ich viele Freundschaften gebildet, ich fühlte mich nicht mehr so klein in einer Welt voller erwachsene. Wir hatten Spass und kamen gut durch. Nach den Winterferien, fing es aber wieder an. Rauchen und Droge war etwas "normales" geworden, man machte ab um eine zu rauchen, um im Ausgang zu gehen, um mit andere sich Tabak und Gras zu tauschen und wieso nicht, mit ihnen sex zu haben. Das Problem ist, ich hatte mit diesen Menschen eine Freundschaft gebildet und langsam wurde ich immer wie mehr ausgeschlossen von all diesen Menschen. Sogar von diejenige, die letztes Jahr das ganze noch nicht gemacht haben. Ich wurde nie eingeladen ausserhalb der Schule. Ich bin die Kollegin geworden, bei dem man nur geht, wenn man Hilfe oder Infos wegen der Schule braucht. Ein Kolleg von mir spricht über solche Sachen mit mir, wie sehr er gerne hat zu kiffen. Ich habe mit ihm aber auch mit den anderen meine Meinung zu dem geteilt und ihnen gesagt, dass ich es lieber nicht machen will. Sie haben mir nie verpflichtet es zu machen, nur versucht mich zu überzeugen. Aber meine Meinung ist da klar. Ich will nciht etwas machen wo ich nciht will. Aber jedes Mal, dass meine Kollegen üebr das Kiffen oder das Rauchen sprechen, versuchen sie immer eine Begründung für ihre "schlechte Taten" zu finden. Alle geben mir aber das Gefühl, sie fühlen sich von mir Verurteilt und versuchen Begründungen zu finden, wieso ich sie weniger beurteilen sollte. Konkret haben sie mir das nie gesagt, aber sie tun das ständig. Sie lachen unter einander über solche themen. Mit mir wird es ernst und man spricht bzw. sie sprechen über die schlechten Wirkungen. Ich bin meistens wortlos, sage fast nie was dazu weil ich nciht weiss was und weil das Gefühl nciht akzeptiert zu werden immer so gross ist. Ich fühle mich immer die zweite Option und zwar diese Option, bei dem du kein Spass haben kannst, sondern nur über ernste sachen sprechen kannst. Aber ich bin nicht so, ich liebe lachen, ich liebe freunde, ich liebe Ziele zu erreichen die mich als Person wachsen lassen. Aber ich sehe mich in dieser Klasse gar nicht. Mein bester Kolleg hat auch angefangen, ich habe ihn versucht zu überzeugen nicht zu tun, etwas habe ich geschafft, denn er raucht deutlich weniger, aber für ihn bin ich auch wieder keine Option mehr wenn man Spass haben kann. Spass haben=kiffen, rauche und in den meisten fällen illegale Erfahrungen zu machen, oder Erfahrungen bei dem ich mich noch sehr klein fühle. Ich fühle mich unglaublich klein und unwohl in dieser Klasse. Bin ich falsch? denke ich falsch? Wie interpretieren sie das Benehmen meiner Kollegen gegenüber mir? Bitte helft mir...

Unsere Antwort

Du denkst überhaupt nicht falsch. Du hast über deiner Erziehung Werte gelernt, die sich mit denen deiner Mitschüler*innen nicht so gut vertragen. Während der Schulzeit spielt das Leben unter Gleichaltrigen eine grosse Rolle. Es ist für alle Menschen wichtig, sich von der Elterngeneration abzulösen. Für sehr Viele ist es gar nicht leicht, einen Platz in der Gruppe von Gleichaltrigen zu finden. Sehr oft spielt der Gruppendruck eine grosse Rolle. Durch ihn werden auch Werte vermittelt. Dann kann es sein, dass nur die Personen beliebt sind, die kiffen, rauchen, Alkohol trinken etc. Diejenigen, die das nicht möchten, werden als Spielverderber*innen bezeichnet, weil sie solche Freizeitaktivität nicht so spannend finden.

Du schreibst: „Ich liebe es, Ziele zu erreichen, die mich als Person wachsen lassen.“ Du wirst dich also in einer Gruppe, die deine Ziele so gar nicht teilt, nicht wohlfühlen können. Jetzt lese ich in deinem Text, dass du die Werte deiner Klasse auch gar nicht teilen willst. Du hast dich aber darauf spezialisiert, die Unterschiede zwischen dir und den anderen genau zu registrieren. Sobald wieder jemand anfängt zu kiffen, bist du enttäuscht und fühlst dich nicht mehr zugehörig.

Jetzt hat dein bester Kollege angefangen zu kiffen. Warum musst du ihn überzeugen, das nicht zu tun? Er ist dein bester Kollege. Was verbindet euch sonst noch? Was habt ihr bisher gemeinsam unternommen? Was habt ihr ausgetauscht? Über welche Themen sprecht ihr? Du könntest bei deinen Mitschüler*innen mal suchen, was du mit ihnen teilen kannst. Könnte das ein Ziel sein, dass dich wachsen lässt? Zum Erwachsenwerden gehört auch die Entwicklung von Eigenständigkeit. Damit ist gemeint, dass du Ziele haben und verfolgen kannst, die dir guttun und dir wichtig sind. Gleichzeitig kannst du guten Kontakt zu Menschen pflegen, die deine Ziele nicht teilen. Lass dich durch den Druck der Gruppe nicht von deinem Weg abbringen und halte deine Ablehnung in Grenzen.

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Frage Nr. 36541 von 15.03.2023

Zu Frage 36034
Mich plagen die gleichen Fragen wie den Fragensteller zu 36034. Eure Antworten hierzu finde ich nicht überzeugend oder beruhigend. Auch ich bin der Meinung, dass Männer beim Besuch einer Prostituierten ein hohes Risiko eingehen, weil sie nicht wissen, was die Dame nach dem Akt mit ihrem Sperma macht. (...)

Unsere Antwort

Danke, dass du uns deine Meinung mitteilst.

Wir können es nur noch einmal wiederholen: Dass eine Frau ein benutztes Kondom nimmt und sich das Sperma einführt, ist möglich, aber extrem unwahrscheinlich. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass daraus tatsächlich eine Schwangerschaft entsteht. Denn wie wir bereits geschrieben haben, überleben Spermien außerhalb des Körpers nicht lang und sie müssen zudem mit ausreichend Samenflüssigkeit und zum richtigen Zeitpunkt des Zyklus direkt in die Vagina gelangen.

Schwangerschaft und Geburt sind für eine Frau einschneidende, lebensverändernde Ereignisse. Und auch danach ist ihr Leben nie wieder dasselbe, denn sie hat dann ein Kind zu versorgen. Das ist oft mehr Arbeit als ein Job. Und Unterhaltszahlungen allein reichen in den allermeisten Fällen nicht aus, um den eigenen und den Lebensunterhalt eines Kindes zu decken. Vielleicht denken nicht alle Menschen so rational, aber die große Mehrheit schon.

Letztendlich möchte ich dir folgende Gedanken mitgeben: Beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr besteht grundsätzlich das Risiko einer Schwangerschaft. Das ist einfach so. Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz bei der Verhütung.

Es ist also eine Frage deiner Eigenverantwortung. Du kannst selbst entscheiden, ob du zu Sexarbeiterinnen gehst. Du kannst selbst entscheiden, was mit dem benutzten Kondom passiert. Du könntest es ja auch mitnehmen. Falls du dir eine dauerhaftere Verhütungsmethode wünschst, käme eine Vasektomie infrage.

Grundsätzlich kann bei jeder Interaktion mit jedem Menschen irgendetwas schiefgehen. Du scheinst da recht viel Misstrauen zu haben. Ich kann mir vorstellen, dass du dafür Gründe hast, die in deinen bisherigen Lebenserfahrungen liegen. Vielleicht hast du ja Lust, mal zu überlegen, wieso das bei dir so ist.

 

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Frage Nr. 36516 von 11.03.2023

Liebes Lilly Team
Ich bin w 15 und schreibe weil ich Hilfe brauche. Ich besuche das zweite Jahr am Gymnasium und in der letzten Zeit funktioniert mein Lernen nicht. Ich habe für ein Prüfung sehr viel gelernt und hatte ungenügend, ich habe für eine Prüfung das ganze Wochenende gelernt konnte es anwenden und alles, hatte aber wieder eine ungenügend. Das Ding ist, ich kann alles. Es kann sein das direkt nach der Prüfung alles wieder in den Sinn kommt, ich verstehe aber nicht wieso ich so schlechte Noten habe, wenn ich so viel lerne? Ich bin oft unter Druck, weil wir meistens 3-4 Prüfungen pro Woche und jede Woche haben. Eine Kollegin meint, ich sollt mir mehr Freizeit leisten und weniger lernen. Das Problem ist, ich habe ein Schuldgefühl wenn ich nicht lerne, aber weiss ich sollte denn vielleicht am nächsten Tag habe ich eine andere Prüfung. Ich fühle mich schuldig wenn ich nicht lerne. Habe Angst, weil der Stoff unglaublich viel ist. Letzte Woche habe ich schon zwei ungenügende geschrieben. Das macht mir sehr traurig, weil ich erstens pluspunkte verliere und zweitens weil das Lernen sich nicht mehr lohnt. Manchmal bin ich auch komisch. Bspw. für Französisch lerne ich knapp 40 minuten und schreibe meistens immer ein 5.5. Könntet ihr mir bitte helfen berstehen was ich falsch mache und wie ich lernen sollte um bessere Noten zu schreiben?

Unsere Antwort

Hast du eine Ahnung, wie deine Freundin auf die Idee kommt, dir weniger lernen zu empfehlen? Und was ist mit deinem Schuldgefühl? Hilft es dir – oder stört es deine Konzentration? Was du falsch machst, können wir natürlich nicht sagen, weil wir dich nicht kennen. Ferndiagnosen können wir nicht stellen. Wir verstehen, dass du eigentlich immer sehr unter Druck stehst. Unter diesem Druck lernst du. Und offensichtlich lernst du auch, wenn du schon lange nicht mehr kannst. Während der Prüfung wird der Druck noch mehr ansteigen. Dann kann es sein, dass du alle Konzentration verlierst und total verwirrt bist. Alles, was du gelernt hast, ist dann nicht mehr greifbar. Nach der Prüfung, wenn der Druck nachlässt, fällt dir dann alles wieder ein. Für Französisch scheint das bei dir nicht zu gelten. Du lernst verhältnismässig kurz und schreibst eine gute Note – jedenfalls nach dem schweizerischen Notensystem. Wie steht es um deinen Druck im Fach Französisch?

Du möchtest verstehen, wie du erfolgreich lernen kannst. Wichtig ist dein Interesse für den Stoff, den du lernen musst. Am besten suchst du immer nach etwas, was dich an dem Stoff interessiert. Alles, was interessant ist, kann man besser erinnern. Wahrscheinlich hat auch deine Freundin recht. Lerne nicht länger, als du dich konzentrieren kannst und entlaste dich durch Pausen oder freie Zeit.

Dein Schuldgefühl braucht vielleicht auch noch mehr Beachtung. Du musst viel zu viel Lernstoff verarbeiten, sagst du. Das ist also gar nicht zu schaffen. Wenn dann noch ein Schuldgefühl in dir wütet und dein Selbstwertgefühl beschädigt, schaffst du das Lernen erst recht nicht. Es wäre darum gut, wenn du verstehen würdest, dass dein Schuldgefühl dich behindert. Schau mal, ob du in dir auch Haltungen und Gefühle findest, die dich ermuntern und wertschätzen. Du bist eine fleissige Schülerin, vergiss das nicht. Du bist auch sehr lernwillig und bereit, viel Zeit dafür zu investieren. Das sind alles grossartige Eigenschaften. Jetzt braucht es noch deinen Wunsch, das Gymnasium und die Matura zu bewältigen. Und es braucht eine innere Helferin, die dir vertraut und dich unterstützt. Vielleicht gibt es Menschen, die durch Druck und Demütigung besser lernen. Den meisten macht Druck aber Angst und sie fühlen sich wertlos. Das macht das Lernen schwer. Falls es dir allein nicht gelingt, Zuspruch, Interesse und Selbstwertschätzung zu erreichen, raten wir dir zu einer Beratung oder Psychotherapie. Professionelle Beraterinnen und Psychotherapeutinnen wissen, wie man mit Schuldgefühlen und entwertenden Gefühlen umgeht und können dich konstruktiv begleiten.

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Frage Nr. 36514 von 11.03.2023

Liebes Lilli Team.

Erstens danke für die sehr hilfreiche Website!

Ich, w, 26 habe eine Frage zum Thema Familienplanung/Kinderwunsch. Ich bin in einer festen Beziehung seit 4 Jahren und habe seit ca 2Jahren einen Kinderwunsch der phasenweise sehr gross ist. Da ich davor nie über Kinderhaben überhaupt nachgedacht habe, ist dieses starke Gefühl für mich neu und ich fühle mich manchmal etwas überfordert damit, da die Lebensplanung plötzlich etwas komplizierter wird.

Ich plane irgendwann in näherer Zukunft noch eine zusätzliche Ausbildung (die mind 3Jahre Teilzeit dauert) zu machen. Ich kann mich nicht entscheiden ob es besser ist die Ausbildung oder das Kinder kriegen nach hinten zu verschieben. Ist es realistisch, trotz jungen Kindern eine neue Ausbildung zu beginnen?

Das zweite Problem ist, dass es mir schwerfällt das Thema mit meinem Partner anzusprechen, u.a. da er nicht der Typ ist der gerne plant, er denkt eher 'spontan'. Vielleicht ist das ein Zeichen dass die Familienplanung auf jeden Fall noch eine Zeit warten muss, aber ich habe auch eine Angst dass ich zu 'passiv' bleibe und eines Tages meine Chance auf eine Schwangerschaft verpasst habe. Danke für einiges Tipps damit weiter zu kommen!

Unsere Antwort

Ich kann verstehen, dass dich das Thema umtreibt. Denn Familiengründung bringt sehr viele grosse Veränderungen mit sich. Du kannst im Vorhinein nicht genau wissen, wie es sein wird. Aber du könntest zum Beispiel Mütter zu ihren Erfahrungen befragen. Vielleicht kannst du sogar Kontakt herstellen mit einer, die die gleiche Ausbildung mit jungen Kindern gemacht hat. Manchmal gibt es Alumni-Treffen oder vielleicht gibt es eine Gleichstellungsbeauftragte beim Ausbildungsinstitut, die dir Fragen beantworten kann.

In manchen Städten gibt es auch Beratungsstellen zum Thema „Frau und Beruf“ – auch dort könntest du dich über deine Möglichkeiten informieren.

Ich halte es für wichtig, dass du das Thema mit deinem Partner ansprichst. Denn ihr habt ja eine geteilte Verantwortung für eure Familie. Es wäre gut, du würdest ihm deinen Wunsch mitteilen. Dann kann er dir beim Umsetzen helfen. Vielleicht interessiert dich dazu auch unser Text Wie stehe ich in meiner Beziehung für meine Bedürfnisse ein?

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Frage Nr. 36496 von 07.03.2023

Frage Nr. 36468 von 04.03.2023
Es geht um Frage Nr. 36418 von 25.02.2023.

Ich hab mir heute eine Bralette gekaut in einen Fachgeschäft und ich wurde auch sehr gut beraten. Ich fühle ein kribbeln wenn ich einen bh trage. Ich bin einerseits begeistert andererseits will ich meine Mutter nicht anlügen andererseits will ich es meiner Mutter nicht sagen.
Ich bin mir nich sicher was ich sein mochte ob ich ein Mädchen oder ein Junge sein möchte. Ich verstecke meinen bh jetzt damit ihn meine Mutter nicht findet

Danke das ich mit euch darüber reden kann

Unsere Antwort

Es freut mich, dass du dich getraut hast, es auszuprobieren, und dass du eine gute Erfahrung im Geschäft gemacht hast.

Was ist das denn für ein Kribbeln? Wo im Körper spürst du das? Ist es angenehm oder unangenehm? Und welche Gefühle und Gedanken bemerkst du, wenn du den BH trägst?

Welche Unterwäsche du trägst, ist deine Privatsache. Du bist nicht verpflichtet, deiner Mutter das zu erzählen. Gib dir Zeit. Probier das BH-Tragen weiterhin aus und schau, wie es sich anfühlt. Vielleicht möchtest du es dann irgendwann deiner Mutter erzählen, vielleicht nicht.

Du schreibst, du bist nicht sicher, ob du ein Mädchen oder ein Junge sein möchtest. Es ist in der Pubertät normal, dass man sich über seine Identität und seinen Körper Gedanken macht. Auch hier empfehle ich dir: Lass dir Zeit und probier Dinge aus. Du musst jetzt nichts festlegen. Vielleicht schaust du auch mal in unsere Texte Was heisst trans und wer sind trans Menschen? und Welche Menschen sind genderqueer?

 

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