Frage Nr. 37131 von 26.06.2023
Liebes lilli Team,
Mein kleiner Sohn hat mir neulich gesagt, dass er seinen Penis nicht mehr haben will.
Er hat Schwestern und entdeckt, dass sie ein anderes Genital haben. Dann war er traurig, dass er der einzige ist bei uns zu Hause der "anders" ist. ( Ich muss dazu sagen, dass sein Vater und ich uns getrennt haben und er ausgezogen ist aber regelmäßig Kontakt hält). Wie kann ich ihn stärken? Ich habe ihm schon versucht liebevoll zu erklären, dass das alles so in Ordnung ist mit den Unterschieden. Eigentlich können wir da auch sehr offen sprechen in unserer Familie aber mich besorgt das. Was kann ich da noch tun? Ist das eine Reaktion auf die Trennung?
Unsere Antwort
Ich kann verstehen, dass es dich beschäftigt, dass dein Sohn traurig ist. Das Kinder Fragen, Gedanken und Gefühle zu ihren Genitalien haben, ist aber erstmal ganz normal. Das ist Teil der kindlichen Entwicklung. Du machst alles richtig, wenn du ihn ernstnimmst und liebevoll auf ihn eingehst. Dass du mit ihm darüber offen und zugewandt sprichst, ist das Allerwichtigste. Und gib euch Zeit: Kinder lernen, wie Erwachsene auch, über Wiederholung. Das heißt, das Thema wird vermutlich häufiger auftauchen und du wirst mehrmals mit ihm darüber sprechen. Es könnte auch sinnvoll sein, dabei ein Aufklärungsbuch zuhilfe zu nehmen. Es gibt ein gutes Buch namens "Von wegen Bienchen und Blümchen! Aufklärung, Gefühle und Körperwissen für Kinder".
Natürlich könnte es auch hilfreich sein, wenn sein Vater mit ihm darüber spricht. Ich weiß nicht, wie alt dein Sohn ist. Versteht er schon, dass sein Vater einen Penis hat? Falls ja, wie geht es ihm damit?
Auch die Normalisierung von Unterschieden ist ein guter Ansatz. Vielleicht findet ihr in eurer Familie Wege, eure Unterschiede zu feiern. Nimm seine Ängste ernst und zeig ihm, dass unterschiedlich sein nicht heißt, dass man ausgeschlossen wird. Gleichzeitig kannst du auch immer wieder auf die vielen Gemeinsamkeiten hinweisen, die ihr als Familie habt und die nichts mit dem Genital zu tun haben.
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Frage Nr. 37124 von 25.06.2023
Hallo lilli
Ich bin männlich und 35 Jahre alt. Eure Seite macht einen guten Eindruck. Vielleicht werde ich hier endlich mal verstanden. Ich weiß nicht wie ich das sagen soll aber im Moment nervt es mich einfach total ein Mann zu sein. Oberflächlich gesehen hab ich jetzt kein schlechtes Leben aber in mir drinnen bin ich immer noch verwirrt und enttäuscht von meiner Geschlechtszugehörigkeit. Ich habe früher einige Sachen durchgemacht (entwicklungsverzögerung (wahrscheinlich wegen Sauerstoffmangel bei der Geburt),dyskalkulie, Mobbing, Probleme in der Schule, Schulabbruch, hohe elterliche Ansprüche, ständige überforderung,depressiver Bruder und co.)
Ich habe am Ende doch noch relativ spät (27j)mittlere reife nachgeholt(war schwierig) und einen Beruf gelernt aber die psychischen Wunden sind immer noch da. Vor allem aber hab ich oft darunter gelitten männlich zu sein. Die blöden Anforderungen, Konventionen, Probleme und Stereotype machten mir es schwer das toll zu finden. Keine Emotionen haben dürfen, nie schwäche zeigen, kein weinen (ganz schlimm), und unsere tolle Gesellschaft nimmt deine Probleme eh nicht wirklich ernst. Überall (in der Schule,Sozialpolitik, und gesellschaft) heißt es Frauen,Frauen,Frauen.
Als Frau kannst du stolz sein wird dir vermittelt, aber als mann gehörst du irgendwie zu den bösen. Ich habe aber noch nie etwas gemeines zu Frauen gesagt oder auch getan aber man bekommt so ein schlechtes Gefühl vermittelt. Es ist so unterschwellig. Ich wurde auch schon mal von einer vorgesetzten beim Zivildienst ungerecht behandelt weil sie keine männer mochte aber hat mich da wer ernst genommen. Und überhaupt ist der ach so sinnvolle Zivildienst ja auch Sexismus pur. Interessiert aber auch keinen. Wo ist da die Gleichberechtigung. Ne,...Da geht es ja um männer.Den müsste man auch endlich mal abschaffen. Oder dating. Da sind wir wieder schön in der Steinzeit. Immer muss der mann den ersten Schritt machen und so lustige sachen.... ich könnte noch viel mehr aufzählen vom subtilen männerbashing und der völlig akzeptierten Ohrfeige(ist auch Gewalt) in vielen Filmen ganz zu schweigen. Ist doch lustig wenn es Männern passiert naja vielleicht haben wir ja deshalb die robustere Haut.
.rosinen picken wo es nur geht...als kleiner junge freute ich mich darüber männlich zu sein. Aber jetzt 25 Jahre später neee.
Es klingt einfach etwas heftig im Moment aber ich fühle mich einfach minderwertig und nicht liebenswürdig als mann. Ich hab einfach keine große Lust und Energie mehr diese sinnlose Rolle weiter zu spielen. Vielleicht sind wir ja sowieso bald überflüssig. Ich musste mir das einmal von der Seele schreiben. Jetzt ist es raus. Es stimmt schon. Frauen haben viele Probleme. Das ist mir durchaus bewusst. Aber die werden thematisiert.Da gibt es Solidarität. Da wird man gehört. Da tut sich was.Da gibt es sowas wie Ernsthaftigkeit. Die Rolle hat sich sinnvoll geändert. Aber bei männer tut sich irgendwie kaum was . Da lacht man halt drüber.Die sind jetzt irgendwie unwichtig. Sollen sie halt auf der Strecke bleiben. Sollen sie ruhig den Mist ausbaden den ihre bösen Vorfahren (alte weiße Männer)produziert haben.
Ich möchte nichtmehr so weitermachen. Liebe lilli was kann ich tun um meine Sicht doch noch zu ändern und um mich mit der Tatsache ein mann sein zu müssen doch noch anfreunden zu können. Vielleicht mache ich eine Therapie. Ich möchte einfach ernst genommen werden. Ich hab nichts gegen Frauen. Aber die Tatsache,dass ich mich für etwas schuldig fühlen soll wofür ich nichts kann ist frustrierend ,ungerecht und auf Dauer nichtmehr hinnehmbar. Ich wünsche mir so sehr eine andere bessere,positivere Sicht der Dinge aber im Moment tue ich mich noch relativ schwer. Es tut mir leid. Ich möchte einfach mal glücklich sein und mich darüber freuen können auf meine Art doch noch gerne männlich zu sein. Auf eine positive Weise.
Unsere Antwort
Es ist sehr verständlich, dass es dich frustriert, das Gefühl zu haben, dass Männer in unserer Gesellschaft verteufelt werden und es kaum Fortschritte für sie gibt. Und auch, dass du darunter leidest, gewissen Erwartungen entsprechen zu müssen, Emotionen oder Schwächen verstecken zu müssen, oder nicht weinen zu dürfen. Da ist es logisch, dass du dich momentan nicht wohl damit fühlst, ein Mann zu sein.
Aber auch wenn du dich vermutlich gerade ziemlich alleine damit fühlst, das bist du nicht. Es gibt sehr viele Menschen, die das alles so sehen wie du. Es gibt viele, die sagen, dass Gleichberechtigung allen hilft und sich nicht nur auf Frauen konzentrieren sollte. Es gibt viele, die sich auch für Männer Veränderungen wünschen und sich dafür einsetzen. Und es gibt viele Männer, die sich auf den Weg machen, ihre ganz persönliche Art und Weise zu finden, ein Mann zu sein.
Vielleicht hilft es dir, dich auf die Suche nach Gleichgesinnten zu machen. Schau mal nach Gruppen von Menschen, die über die Anliegen von Männern sprechen und sich für ihre Rechte einsetzen. Nur solltest du etwas vorsichtig sein, weil es unter diesen Gruppen leider auch einige schwarze Schafe gibt. Sie nennen sich zwar «Männerrechtler», sind aber eigentlich nicht wirklich daran interessiert, sich für die Rechte von Männern einzusetzen. Stattdessen geht es ihnen eher darum, unter dem Vorwand einer Männerrechtsbewegung, gegen den Feminismus zu hetzen. Wie du solche Gruppen erkennen kannst, haben wir in diesem Text beschrieben.
Stattdessen könntest du schauen, ob du beim Bundesforum Männer in Deutschland oder beim DMÖ in Österreich Anschluss oder Gleichgesinnte findest. Auch auf Social Media Plattformen, wie Instagram, kannst du Menschen finden, die die gleichen Ansichten haben wie du.
Zusätzlich kannst du auch selbst etwas dafür tun, dich in deiner Haut als Mann wohler zu fühlen. Das, was um dich herum passiert, kannst du nicht immer so leicht ändern. Aber du kannst dich entscheiden, ob du frustriert darüber nachdenken willst, was alles schlecht ist und dir nicht guttut. Oder ob du dich lieber darauf konzentrierst, was du tun kannst, damit es dir trotz aller Umstände ein bisschen besser geht. Du hast in deinem Leben ja schon sehr viele Herausforderungen gemeistert und widrige Umstände überwunden. Was hat dir dabei geholfen?
Überleg mal: Du hast geschrieben, dass du auf deine eigene Art männlich sein möchtest. Was ist denn deine ganz eigene Art, männlich zu sein? Wie würdest du dich als Mann am wohlsten fühlen? Wie wärst du gerne männlich? Was wäre für dich eine positive Art, um männlich zu sein?
Auch wenn Mann-Sein in unserer Gesellschaft oft mit bestimmten Stereotypen verbunden ist, und bestimmte Dinge von Männern erwartet werden, muss das nicht heissen, dass du genau so sein musst. Es gibt so viele verschiedene Arten Mann zu sein, wie es Männer gibt. Und du darfst da ganz kreativ werden und schauen, wie du dich persönlich am wohlsten fühlst. Vielleicht hilft dir dabei auch das Buch «Klappt's?» von Michael Sztenc. Deine Idee, eine Psychotherapie zu machen, halte ich für sehr sinnvoll. Denn so, wie du deine Kindheit und Jugend beschreibst, ist es nur logisch, dass da noch psychische Wunden sind. Und ich kann mir gut vorstellen, dass sich dein Selbstwertgefühl dadurch bisher nicht recht entfalten konnte. Du verdienst es, für die Verarbeitung professionelle Unterstützung zu bekommen. Vielleicht schaust du auch mal in unser Kapitel Gewalt und Stress im Elternhaus.
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Frage Nr. 37123 von 24.06.2023
Wie kann ich mich selbst besser kennenlernen, wer ich bin, was ich will, warum ich bin wie ich bin, was ich in meinem Leben erreichen möchte, wo will ich hin usw?
Manchmal unangenehm inmitten so einer Selbstfindungsphase zu sein. Ist das normal das mit Anfang 20 zu haben, wie geht das weg?
Es ist unangenehm Empfindungen, Gedanken und Gefühle nicht in Worte fassen zu können, warum eigentlich?
Warum möchte ich soviel wissen und habe den Drang alles wissen zu wollen über diese Welt und mich selbst?
Unsere Antwort
Ja, es ist normal, mit Anfang 20 in einer Selbstfindungsphase zu sein. Das geht vielen Menschen so. Und ja, das kann auch mal unangenehm sein. Ich würde dir empfehlen, dich nicht darauf zu konzentrieren, wie diese Gefühle „weggehen“, sondern ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und neugierig dich selbst zu erkunden. Wir haben dafür einen Text geschrieben, der dir helfen könnte: Wie entdecke ich, was ich will und was ich fühle?
Dass du viel wissen möchtest, ist eine tolle Eigenschaft. Neugierig zu sein auf die Welt, ist ein guter Ausgangspunkt für ein erfülltes Leben. Könntest du diese Eigenschaft an dir vielleicht schätzen lernen? Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine psychologische Beratung, ein Coaching oder eine Psychotherapie für dich sehr bereichernd sein könnte. Denn da geht es ja genau darum, sich selbst besser kennenzulernen und das gelingt mit der Unterstützung einer Fachperson oft noch besser. Und gleichzeitig könntest du dort üben und lernen, deine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.
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Frage Nr. 37117 von 22.06.2023
Stimmt es das alle Frauen hypergam sind und nur einen Mann mit viel Geld wollen?
Unsere Antwort
Nein, das stimmt nicht. Das ist eine sexistische Aussage. Frauen sind Menschen, und Menschen sind sehr unterschiedlich. Daher sind Sätze wie „Alle Frauen wollen...“ oder „Alle Männer wollen...“ oder auch „Alle Schweizer wollen..." grundsätzlich falsch. Denn Menschen sind sehr verschieden und man kann über solch große Gruppen von Menschen keine allgemeinen Aussagen treffen.
Vielleicht könntest du dich ja mehr mit den Frauen in deinem Umfeld unterhalten. Dann wirst du sehen, dass sie alle unterschiedliche Wünsche, Ideen und Meinungen haben.
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Frage Nr. 37092 von 18.06.2023
Ich habe momentan nur einen BMI von 17,4. mir fällt es sehr schwer zu essen, weil es mir psychisch momentan nicht gut geht. Im Internet steht oft, dass so ein Gewicht dazu führt, dass die Pille nicht mehr wirkt. Ist da was dran? Icj weiß, das sollte jetzt nicht meine Priorität sein, aber irgendwie beschäftigt mich das trotzdem
Unsere Antwort
Die Pille wirkt auch bei Untergewicht. Du musst dir darum keine Sorgen machen.
Du steckst in einem Dilemma: Es fällt dir sehr schwer, zu essen, aber du solltest dringend zunehmen. Denn dein Untergewicht ist einerseits für deinen Körper und deine körperliche Entwicklung schädlich, andererseits verschlechtert es deinen psychischen Zustand. Denn im Untergewicht wird die Emotionsregulation schwieriger.
Was meinst du: Isst du wenig, weil es dir den Appetit verschlagen hat, oder erfüllt das Nicht-Essen bei dir noch einen weiteren Zweck – z. B. dass du dadurch nicht so viel spürst, oder dass du damit irgendetwas im Griff hast? Lies doch bitte mal diesen Text über die Anorexie (Magersucht) und überleg dir, ob da allenfalls etwas auf dich zutrifft.
Egal was dabei herauskommt: Ich empfehle dir sehr, dass du dir fachliche Unterstützung für deine Probleme suchst. Je eher, desto besser. Ich weiss nicht, wie alt du bist. Wenn du unter 26 bist, kannst du dich z. B. an eine Jugendberatungsstelle wenden. Wenn du vermutest, dass du eine Essstörung hast, schau dir bitte diese Links an. Ansonsten findest du auf dieser Seite Links für fachliche Unterstützung bei psychischen Problemen.
Du kannst uns gern auch wieder schreiben und berichten, was dich so belastet. Vielleicht können wir dir ein paar Tipps und Ratschläge geben.
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Frage Nr. 37071 von 14.06.2023
Ist es denn nicht so, dass Frauen alles entscheiden dürfen?
Frauen entscheiden, ob es eine Beziehung, ob es Sex gibt, ein ONS gibt, oder eine F+.
Das merke ich selber auch beim Dating. Ich habe gar keinen Einfluss drauf, sie entscheidet immer alles. Da fühlt man sich als Mann so hilflos, und finde das irgendwie auch voll unfair.
Das frustriert mich, und dadurch macht das Dating nie Spaß, da es auch nie zum Sex kommt, da sie keine Lust haben mit mir Sex zu haben. Was kann ich daran ändern, wenn Frauen so viel Entscheidungsgewalt haben? Eigentlich nichts oder? Ich muss halt immer und immer wieder Daten, bis eine Frau Lust auf Sex mit mir hat? Fühlt sich unfair an, da jede Frau mit DatingApps oder auch im echtem leben so leicht an Sex kommen, und Männer eben nicht... Bin kurz davor das Dating hinzuschmeißen, da wieso nichts drauß wird.
Manche Frauen sagen, warum Frauen nicht gefeiert werden, wenn sie viele Sexualpartner hatten, doch das lässt sich ganz einfach beantworten. Weil das für Frauen nichts besonderes ist, da Frauen extrem viel Angebot an Sex haben, und es super leicht ist. Als Mann eine Frau zu klären, und überhaupt Sexangebote von Frauen zu haben ist so gut wie nie vorhanden! Deshalb feiert man auch die Männer unter sich, wenn man was mit einer Frau hatte, da das was besonderes ist, da die meisten Männer keinen Sex haben und einfach fast kein Angebot von Sex für Männer vorhanden ist. Darüber habe ich mit einer Frau diskutiert, aber sind verstand das einfach nicht. Wie ist euere Meinung dazu?
Unsere Antwort
Ich kann gut verstehen, dass es dich frustriert, wenn du mit mehr Frauen Sex haben möchtest, als Frauen Lust auf Sex mit dir haben. Da brauchst du einen langen Atem. Natürlich ist es so, dass die Person, die «Nein» sagt, letztendlich die Kontrolle darüber hat, was passiert und was eben nicht. Trotzdem heisst das nicht, dass du gar nichts entscheiden kannst. Bei den Frauen, die du datest, entscheidest du dich dafür, dass du mit ihnen Sex haben möchtest. Während du dich bei anderen Frauen vielleicht dafür entscheidest, sie gar nicht erst nach einem Date zu fragen oder in deiner Dating-App nach links zu swipen. Auch die Filter, die du bei einer Dating-App setzt, sind Entscheidungen.
Denk mal darüber nach, welche Frauen dich interessieren. Vielleicht sind das Frauen mit einem bestimmten Aussehen, einer bestimmten Art sich zu kleiden. Vielleicht magst du eine Haarfarbe lieber als eine andere. Oder vielleicht findest du manche Frauen körperlich attraktiver als andere. Vielleicht gibt es auch einen Altersunterschied, der für dich in Ordnung ist, während dir ein anderer zu gross wäre. Das sind alles auch Entscheidungen und damit Situationen, in denen du durch dein «Nein» entscheidest, nicht die Frau.
Es ist sehr verständlich, dass es dir in deiner Frustration so vorkommt, als ob alle Frauen Sex haben können, so oft und mit wem sie wollen. Aber das ist nicht so. Es gibt eine grosse Gruppe von Frauen, denen Männer nicht nachlaufen und denen es auch schwerfällt, Sexualpartner zu finden. Frag mal Frauen, die einem gewissen Schönheitsideal nicht entsprechen, wie es ihnen mit dem Dating geht.
Vielleicht kommt es dir im Moment so vor, als würdest du gar nichts an deiner Situation ändern können. Aber es gibt vieles, was in deiner Hand liegt und was du tun kannst, wenn du das möchtest.
Du schreibst, dass du Dates mit Frauen hast. Das ist ein sehr guter Anfang, weil es bedeutet, dass Frauen Interesse an dir und Lust auf ein Date mit dir haben. Und du kannst dafür sorgen, dass sie sich bei dem Date wohlfühlen und dich interessant und attraktiv finden.
Wir haben viele Texte darüber geschrieben, wie du das anstellen kannst:
Es hilft auch, wenn auch du das Date geniesst und Spass dabei hast. Du schreibst, dass dir das Dating nie Spass macht. Du könntest dir also überlegen, wie ein Date für dich aussehen müsste, damit du trotzdem eine gute Zeit hast, auch wenn es am Ende nicht zu Sex kommen sollte.
Natürlich kann es passieren, dass es bei einem Date auch mal nicht passt. Das gehört beim Dating einfach dazu. Wie du am besten damit umgehen kannst, wenn dir eine Abfuhr erteilt wird, kannst du im Text Wie werde ich beim Dating trotz Abfuhr nicht frustriert? nachlesen.
Übrigens kann es auch sein, dass eine Frau sich gerne mehr Zeit lassen möchte und nicht gleich beim ersten Date Lust auf Sex hat. Dann kann es sich lohnen, wenn ihr euch mehrmals trefft. Und falls du nicht so viel Zeit und Mühe investieren, sondern schnell und einfach Sex haben möchtest, dann kannst du natürlich auch darüber nachdenken, ob käuflicher Sex für dich infrage kommen könnte. Oder du versuchst es mal mit Apps und Portalen, auf denen Menschen explizit nur nach Sex suchen.
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Frage Nr. 37069 von 14.06.2023
Hallo Lilli Team
Ich bin mit der Nummer 37001
Vielen lieben Dank für eure Antwort. Sie hat mich schon sehr beruhigt.
Die Artikel die ihr dazu geschrieben habt, diese habe ich mir alle durchgelesen. Sie helfen mit immer sehr gut. Aber ich wollte euch einfach noch mal meine Situation euch schildern und ihr habt sehr nett geantwortet.
Mein Problem ist das ich mir einfach überall egal wo, ob zuhause, bei der Arbeit oder auch bei Freunde zuhause Sperma „Falle „ vorstelle.
Ich bin im allgemeinen eine sehr kritische Person und vertraue so gut wie niemanden. Ich habe mich auch schon meiner Schwester anvertraut und ihr meine Problematik geschildert. Sie beruhigt mich auch immer sehr. Auch nach dem Vorfall mit dem Klo und zu wenig Klopapier. Sie meint auch das so gewiss keine Frau schwanger würde.
Es gibt aber immer den Moment da denk ich war ich zu leichtsinnig zu annehmen das alles ok sei und das es vielleicht auch schon zu spät sei noch rechtzeitig zu reagieren.
Ich befinde mich einfach in diesem Teufelskreis und komme einfach nicht mehr raus
Unsere Antwort
Es freut uns, dass unsere Antwort dir ein wenig geholfen hat. Aber du hast das schon ganz richtig eingeschätzt: Du bist in einem Teufelskreis. Und da reicht eine Antwort von uns nicht, um da rauszukommen. Ich empfehle dir sehr, dir eine Psychotherapie zu suchen. Was du beschreibst, ist eine typische Angstspirale und das erleben ganz viele Menschen. Genau für so etwas gibt es Psychotherapeut*innen. Wenn du dir ein Bein brechen würdest, dann würdest du ja sicher zu einer Ärztin gehen und nicht versuchen, das selbst hinzukriegen. Genauso wenig musst du das hier selbst hinkriegen. Lass dich von einer Fachperson unterstützen. Dadurch wirst du viel schneller Fortschritte machen. Wie du eine Psychotherapie bekommst, erfährst du zum Beispiel von deiner Hausärztin. Oder du schaust mal auf dieser Website, falls du in Deutschland wohnst.
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Frage Nr. 37061 von 13.06.2023
Hallo
Ich habe einen Studentenjob bei McDonald's und normalerweise kann ich sehr gut mit - den meist total respektlosen - Kunden umgehen. Aber letztens hat mich ein älterer Mann "süsses Ding" genannt und dann hatte ich vor kurzem auch noch einen - ebenfalls älteren - Kunden, der so respektlos war, dass allein sein Verhalten schon Grund genug gewesen wäre, ihn rauszuschmeissen. Hier ist meine Geduld ganz ehrlich am Ende, besonders, da ich finde, dass zwar jeder Kunde, unabhängig von seinem Auftreten, Respekt und einen guten Service verdient hat, aber eben nur das absolute Minimum. Alles, was darüber hinausgeht, steuert er mit seinem Verhalten eben selber. Ich weiss, in der Branche ist es zwar üblich, dem Kunden alles recht machen zu wollen, da er "König" ist, aber ganz ehrlich; es kann doch nicht sein, dass man sich für den Mindestlohn so erniedrigen lassen muss. Ich bin niemals unhöflich und tue immer das, wofür ich bezahlt werde, aber wenn mir ein Kunde blöd kommt, mache ich halt nur noch das absolute Minimum, oder - wenn es ganz schlimm ist - verlange ein anderes Auftreten.
Es tut mir leid, wenn ich mich jetzt hier so aufrege, aber es kann doch nicht sein, dass solchen Leuten nicht schon lange mal ordentlich den Kopf gewaschen wurde und sie bis jetzt noch nie Konsequenzen erfahren haben.
Wie kann ich lernen, mich persönlich genügend von solchem Verhalten zu distanzieren, um nicht auch noch in meiner Freizeit daran denken zu müssen? Normalerweise gelingt mir das sehr gut, aber nach diesen beiden Männern schaffe ich es irgendwie gar nicht mehr...
Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Hilfe!
Unsere Antwort
Distanz zum Verhalten von respektlosen Kund*innen gelingt am besten, wenn du eine Lösung hast. Dazu gehört erstmal, dass du deinen Ärger deutlich spürst. Darum ist es richtig, wenn du dich richtig aufregst. Denn dann nimmst du dich auch wirklich ernst. Und darum geht es schliesslich. Mit seiner Bemerkung hat sich dein Kunde für einen Rausschmiss qualifiziert. Dein Arbeitgeber hat das noch nicht erkannt, sonst wäre das Thema in der Einarbeitung oder in Schulungen. Dein Arbeitgeber hat aber durchaus «Verhaltenslinien für Mitarbeiter» formuliert. Dort geht es auf Seite 20 um «Menschenrechte» und «Respekt und Würde». Dort steht, dass du ein Recht darauf hast, an einem «Ort zu arbeiten, der frei (ist) von sexueller oder anderweitiger Belästigung». Dazu gehören «unerwünschte sexuelle Annäherungen, Bitten um sexuelle Gefälligkeiten und sonstiges Verhalten sexueller Natur». Du könntest also den Kunden bitten, seine Beleidigungen zu lassen. Du könntest dich innerhalb der Firma erkundigen, wie und wo solche Belästigungen gemeldet werden. Für die USA gibt dein Arbeitgeber eine Telefonnummer an, an die sich Mitarbeiter*innen wenden können. Das Arbeitsrecht in der Schweiz und Europa verpflichtet Arbeitgeber*innen, ihr Personal vor sexueller Belästigung zu schützen. Zudem dürfen alle Arbeitnehmende sich wehren.
Bevor du also weiter wütende Kopfwasch- und Rausschmeiss-Fantasien hegst, dich aufregst und dir deine Freizeit verdirbst, überleg doch mal, ob du nicht 1. politisch wirst und deinen Arbeitgeber auf seine Pflicht hinweist und 2. übst, freundlich das Verhalten der Belästigenden als Beleidigung zu benennen und deutlich zurückzuweisen. In Frage 36820 ging es auch schon mal um deinen Arbeitgeber und den Schutz von Mitarbeiter*innen vor sexueller Belästigung. Denk dran: dein Arbeitgeber ist zu deinem Schutz verpflichtet. Sexuelle Belästigung ist zudem eine Straftat.
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Frage Nr. 36956 von 29.05.2023
Ich habe Probleme damit, Kontrolle abzugeben und das auch in meiner aktuellen Partnerschaft und auch in anderen Lebensbereichen.
Dies zeigt sich in meinem Essverhalten. Ich muss Kalorien tracken ind wenn ich zum Mittag mit meiner Familie esse und ich nicht weiß, wie viele Kalorien es hat, werde ich nervös.
Generell wenn irgendetwas in meinem Leben passiert, worüber ich keine Kontrolle habe, werde ich fast schon verrückt und kriege eine immense Panik.
In meiner Partnerschaft zeigt es sich in meiner extremen Angst vor einer Schwangerschaft. Ich selbst nehme zur Verhütung die Pille, sogar im Langzyklus. An sich vertraue ich der Pille, aber oftmals vertraue ich mir selbst nicht mit der korrekten Einnahme, obwohl es keinen Anlass dazu gibt. Ich überlege mir immer Szenarien, die auf ein wirkungsverlust hindeuten. Wie: konnte mein Körper das so richtig verdauen, war es der Pille zu heiß und sie könnte die Wirkung verloren haben? ist die Pille mir unbemerkt aus dem Mund gefallen etc.? Zusammengefasst vertraue ich der Pille dann doch nicht so. Aber ich denke, dass das sich auch auf andere Verhütungsmittel übertragen würde.
Wir benutzen noch Kondome. selbst da möchte ich die Kontrolle übernehmen. Ich ziehe das Kondom immer an, weil ich meinem Partner einen korrekten Umgang irgendwie nicht zutraue und das selbst machen will. Ich achte kleinlichst genau, dass alle Schritte passen (Kondom und Hände nochmal abgetrocknet, um sie von lusttropfen zu befreien etc.)
Ich habe mit meinem Partner eure Seite durchstöbert und ihn damit auch aufgeklärt, wie Kondome sicher und richtig verwendet werden. Er hatte zwar davor schon häufig Sex und keine ist schwanger geworden, dennoch war er anfangs sehr unbeholfen, was das Kondom angeht. So wusste er trotz jahrelanger Erfahrung nicht, wie man das richtig abrollt (also dass der Ring außen sein muss- das war für ihn immer eine Glückssache) und manchmal war ein kleines bisschen Luft im Reservoir drin. Das hat mich so verunsichert, dass ich es einfach selbst mache. Dabei möchte ich das eigentlich nicht. Ich wünschte, ich könnte vollkommen meine Kontrolle abgeben und meinem Partner da vertrauen. Ich bin bereits zuständig dafür, mich um die Pille zu kümmern, dann möchte ich nicht noch fürs Kondom zuständig sein.
Immer wenn ich beim sex denke, dass die Pille aus welchen Gründen auch immer nicht gewirkt haben könnte, wird mein Partner schon sauer, dass ich ihm nicht vertraue mit dem Kondom. Er meint immer, dass er extrem aufpasst und meine Ängste wahrnimmt etc., aber ich habe trotzdem Angst und kann sie nicht abstellen. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass ich fast schon so eine Mutterrolle einnehme und wir einfach keine Partnerschaft auf Augenhöhe führen.
Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht fallen lassen kann. Ich denke das liegt auch daran - und nein ich möchte nicht über ihn herziehen- dass er in meinen Augen noch zu sehr im Hotel Mama lebt. Er lässt sich noch bekochen, die Wäsche waschen etc., und hat nicht viel Ahnung von solchen Dingen, obwohl er ü25 ist. Ich selbst bin halt 20 und und mach das alles selbst. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir Hilfe auch guttun würde, weil ich sehr überfordert bin mit dem Haushalt, weil meine Ängste mich zurzeit extrem zurückhalten, aber dennoch mach ich das alleine.
Um nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukehren: er nimmt es mir sehr übel immer, dass ich ihm da nicht vertraue, aber ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Für mich ist deswegen Sex keine schöne Zeit Erfahrung und meide es auch. Habe keine Libido mehr und distanziere mich auch immer mehr von meinem Partner. Das problem ist ja auch, dass ich mir selbst nicht mal vertraue, wie es sich ja im Vertrauen zur Pille zeigt. Ich weiß echt nicht, was ich tun soll und wo ich ansetzen muss. Ich weiß nicht mal, ob ich die Beziehung überhaupt noch so fortführen kann
Unsere Antwort
Du hast einen beeindruckend ehrlichen Blick auf dein Verhalten. Vielen Dank für deine Beschreibungen, dadurch kann ich mir ein gutes Bild machen.
Das, was ich jetzt schreibe, klingt wohl etwas hart. Aber ich glaube, das ehrliche Hinschauen bringt dich weiter.
So wie du schreibst, fällt es dir sehr schwer, mit dem umzugehen, was das Leben mit sich bringt. Wir wissen nie, was morgen sein wird. In jedem Augenblick kann uns das Leben Spielbälle hinwerfen, die sich unangenehm anfühlen. Sei es dass du dadurch verunsichert bist, sei es dass du Angst oder sonstige unangenehme Emotionen erlebst. Entscheidend ist aber: Du bist es, die reagiert. Du bist es, die sich verängstigen lässt. Und hier hast du eine Wahl: Wir haben keine Kontrolle über das, was an uns herangetragen wird. Aber wir haben Kontrolle darüber, was wir daraus machen.
Ich vermute, du selbst fühlst dich nicht in Kontrolle über dich selbst, das heisst du vertraust dir nicht. Du kannst sicher sein: Alles, was du tust, tust du, weil du dazu motiviert bist. Ich vermute, du verstehst dich noch nicht so gut, und drum vertraust du dir nicht so. Ich denke, es ist wichtig, dass du dich selbst besser kennenlernst. Das heisst, dass du dich dir selbst zuwendest und das spürst und erforschst, was tiefer in dir ist. Welche Motive, welche Emotionen, welche Konflikte. Welche Gründe für deine Ängste. So kannst du lernen, damit klar zu kommen.
Mit Angst ist das so: Weil sie sich so unangenehm anfühlt, weichen wir ihr gern aus. Aber wenn wir ihr ausweichen, lernen wir nicht, sie zu verstehen und zu managen. Wir sind ihr immer mehr ausgeliefert. Du erlebst das bei der Verhütungsfrage jetzt grad sehr deutlich. Du sicherst dich gegen eine Schwangerschaft ab wie eine Weltmeisterin – und trotzdem reicht das nicht. Daran merkst du ja, dass das nicht die Lösung deines Problems ist.
Es ist auch nicht die Lösung, wenn du ihm Verantwortung zuschiebst. Dein Freund sorgt objektiv gesehen genug für Verhütung. Er ist aber nicht der absolut verlässliche Fels in der Brandung, den du dir jetzt wünschst. Aber kein Freund kann das immer sein. Entscheidend ist, dass du selbst lernst, ein Fels in der Brandung zu werden. Entscheidend ist, dass du lernst, dich selbst aufzufangen. Es wäre aus meiner Sicht schade, wenn deine Beziehung an deiner Angst zerbricht. Ich würde dir unbedingt raten, dass du dir fachliche Unterstützung holst, um mit deiner Angst klarzukommen.
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Frage Nr. 36932 von 18.05.2023
Hallo liebes Lilli-Team,
ich hatte hier schon vor Jahren zu allerlei Themen Informationen eingeholt und gelegentlich Fragen gestellt, mittlerweile bin ich 21 Jahre alt (männlich) und möchte mich für euer Engagement zutiefst bedanken.
Solch eine seriöse, informative und aufklärende Plattform in der heutigen Zeit zu haben ist absolut wichtig und gewissermaßen nötig.
Vielen Dank!
Ich versuche mit einem kurzen Abriss meines Lebens euch mein Problem zu erläutern.
(...)
Nun bin ich an dem Punkt, einen kompletten Neustart zu wagen. Ich habe eine eigene Wohnung, arbeite in meinem Traumberuf, akzeptiere mich und meine Vergangenheit, aber schaffe nicht den Sprung aus der Einsamkeit.
Ich habe noch immer diese Angst abgestoßen und/oder nicht akzeptiert zu werden oder negativer Kritik ausgesetzt zu sein. Ich sehne mich mittlerweile nach einem wohltuenden sozialen Umfeld, aber weiß nicht, ob ich für dieses bereit bin und wie ich mir solch ein Umfeld aufbauen kann.
Auf fachlicher Ebene habe ich kein Problem auf Kollegen zuzugehen, aber sobald es persönliche Gründe/Absichten hat, kommen die Ängste.
Habe ich aber eine Person kennengelernt, sind die Ängste komplett verschwunden, nur dieser Kennenlernprozess bzw. das Aufeinandertreffen bereitet mir solch eine Angst.
Bis jetzt habe ich aber nur Personen kennengelernt, wo es einfach nicht gepasst hat (meistens viel ältere Menschen), weshalb ich weiterhin einsam mein Leben bestreite.
Ich hatte euch bereits mal mein Problem geschildert, damals habt ihr mir geraten, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, mittlerweile wäre ich mental soweit, kann mir jedoch aus beruflichen Gründen solch eine Behandlung nicht erlauben.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Wie und wo schaffe ich es, mit anderen in Kontakt zu treten?
Ich bin neu in meinem Beruf und denke, dass ich über die Kollegen am einfachsten Kontakte knüpfen kann, möchte berufliches und privates aber nicht unbedingt mischen, da die Arbeit mir zu viel bedeutet.
Hobbys verfolge ich keine.
Und fremde Menschen (vor allem Frauen) in der Öffentlichkeit anzusprechen, empfinde ich als sehr belästigend und unangenehm.
Ich denke, mit der Zeit wird sich meine Angst auflösen, zumindest nachdem ich selber merke, dass ich nicht abgestoßen und akzeptiert werde, aber wie überwinde ich diese Angst, um diesen Schritt zu gehen?
Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwelche Tipps, Verhaltensmuster und -regeln nennen, aber am Ende wird es bestimmt darauf hinauslaufen, dass ich einfach in das kalte Wasser springen muss...
Liebe Grüße und vielen Dank für eure gesamte Arbeit!
Unsere Antwort
Vielen Dank für dein Lob!
Zunächst einmal finde ich es sehr beeindruckend, was du schon alles geschafft hast. Du bist offenbar ein Mensch mit vielen Ressourcen und Stärken.
Ich denke nach wie vor, dass psychologische Unterstützung sinnvoll wäre. Ich weiß, dass es leider immer noch Berufe gibt, in denen man vorsichtig sein muss, was Psychotherapie angeht. Ich weiß aber auch, dass das in vielen Unternehmen mittlerweile nicht mehr so ist. Sprich doch mal mit einer Vertrauensperson in deinem Unternehmen oder mit einer Gewerkschaft darüber. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du die Therapie selbst zahlst, falls du das kannst. Dann erfährt deine Krankenversicherung nichts davon und auch dein Arbeitgeber nicht.
Nun zu deiner Frage, wie du Kontakt zu anderen aufbauen kannst. Die Angst, die du beschreibst, ist eine normale Reaktion auf eine sehr stressige und unsichere Kindheit. Und du weißt eigentlich schon, dass am Ende nur das Tun wirklich gegen die Angst hilft. Solange du vermeidest, fütterst du die Angst. Um stattdessen deinen Mut und dein Selbstbewusstsein zu füttern, musst du dich ausprobieren und Erfahrungen machen. Das heißt aber nicht, dass du alles auf einmal machen musst. Nimm dir kleine Schritte vor. Ich denke, zum Beispiel, deine Kolleg*innen sind ein guter Ausgangspunkt zum Üben. Sie müssen nicht deine engsten Freunde werden, aber du kannst mit ihnen üben, dich zu öffnen. Sprich doch mit denen, die dir sympathisch sind, mal über etwas Privates. Es muss ja nichts Großes sein. Beobachte, was dann bei dir passiert, welche Gefühle und Gedanken das auslöst, und auch, wie das deine Beziehung zu diesen Menschen verändert.
Du schreibst, du hast zurzeit keine Hobbys. Dann wäre es sicher sinnvoll, dir welche zu suchen. Über gemeinsame Aktivitäten kommt man meist viel leichter in Kontakt. Und Hobbys können alles Mögliche sein: Sport, Kunst, Politik, Wissenschaft, Natur, Spiele, Ehrenamt, usw. Die Möglichkeiten sind wirklich endlos. Überleg einfach mal: Was macht mir Spaß? Was würde ich gern lernen? Wofür möchte ich mich einsetzen? Was interessiert mich? Sicher findest du so etliche Dinge, die du in ein Hobby verwandeln oder für die du eine Gruppe finden kannst.
Es gibt übrigens auch Apps, um neue Freunde zu finden. Sie funktionieren im Grunde wie Dating-Apps, aber eben ohne den romantischen/sexuellen Aspekt. Auch das könnte eine Option sein, um dich ohne allzu großes Risiko mal heranzutasten an neue Kontakte.
Sei darauf vorbereitet, dass deine Angst sich in diesen sozialen Situationen melden wird. Denn das ist ihr Job. Der Trick ist, nicht zu warten, bis die Angst weggeht, sondern sie mit auf die Reise zu nehmen. Wenn du Angst bekommst, dann nimm sie erstmal interessiert wahr. Sag dir: „Ah, das ist wieder meine Angst, abgelehnt zu werden. Das ist okay. Meine Angst will mich nur beschützen und dafür bin ich ihr dankbar. Ich weiß aber, dass es mir sehr wichtig ist, soziale Kontakte zu knüpfen und aus der Einsamkeit rauszukommen.“ Am besten atmest du dann noch ein paar Mal tief ein und aus. Du versuchst also nicht, deine Angst zu unterdrücken, sondern du dankst ihr für den Hinweis, ohne dich aber hineinzusteigern. Du erinnerst dich an das, was du weisst – zum Beispiel daran, dass deine Angst aus der Vergangenheit kommt und deshalb Situationen in der Gegenwart manchmal bedrohlicher einschätzt, als sie sind. Erinnere dich an deine Werte und Ziele. Und gleichzeitig signalisierst du deinem Körper durch tiefes Atmen, dass deine Angst sich beruhigen darf.
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Frage Nr. 36850 von 08.05.2023
Hallo liebes lilly team
Ich bin w16 und bin in einer Situation wo ich nicht verstehe. Ich bin mit einem junge in der klasse und er tut in der letzten zeit komisch. Ich habe das Gefühl er ignoriert mich konstant und ich verstehe nicht wieso. Wir waren letztes jahr enge freunde, aber seitdem er eine freundin hat, hat er mich total zur seite gelegt. Am anfang war das nicht so markant aber mit der Zeit irgendwie schon. Es liegt vielleicht daran das er so übermotiviert ist und ständig fröhlich wegen dem und ich eher konzentriert auf schule, oft müde wegen dem lernen und nicht wirklich glücklich. Vielleicht bin ich nicht mehr eine gute Kollegin mit dem er sprechen kann. Aber auf jeden fall, heute morgen ist etwas passiert wo mich wirklich traurig gemacht hat. Ich war bei der Bushaltestelle am warten und dann sehe ich ihn die strasse überqueren. Ich dachte er käme zur Bushaltestelle bei mir, aber als er mich gesehen hat, hat er einfach richtung gewechselt und ist um die ecke gegangen und sich wie von mir versteckt. Er gab mir diesen eindruck weil genau in diesem moment als er mich gesehen hat, ist er wie mit den füssen gestolpert und ist hinter dieser ecke gegangen. Als eine Kollegin aus der Klasse gekommen ist, ist er sofort zu ihr gegangen. Wäre es nicht wegen diese Kollegin wo mein name gerufen hat, wäre er nicht zu mir gekommen und komplett ignoriert. Das gleiche heute Nachmittag. Ich ging zur Bushaltestelle und habe ihn gesehen. Bin zu ihm gegangen, er war da mit kopfhörer einem film schauen. Meistens tut er sie weg und spricht mit mir, diesesmal hat er weiter geschaut und mir kurz nur ein hallo gesagt. Nach ein paar minuten hst er gefragt ob es okay sei, wenn er weiter schaue. Konnte gut nein sagen, aber ich war hoffnungslos, ich habe gespührt wie er mich wirklich nicht wollte. Somit haben wir kein einziges wort gesprochen für die ganze busfahrt und am schluss nur kurz tschüss gesagt. Ich mache mir viele Gedanken über den grund, wieso er so tut. Habe angst das er meinte wir seien zu "nah" gekommen und deswegen will er jetzt abstand, da er eine freundin hat. Aber als er mit ihr zusammengekommen ist, war es nicht so schlimm. Ich weiss nicht wieso er so tut, würde aber gerne wissen was ich machen sollte, denn das ganze macht mich traurig. Er war ein netter mensch, manchmal komisch, aber wirklich lieb. Jedoch war das letzte mal, wo er mich gefragt hat:"hey geht es gut? In der letzten zeit sehe ich dir ein bisschen traurig ist was los?" Irgendwie in november. Kurz nach dem zusammenkommen mit der freundin. Seitdem, habe ich das gefühl, er habe seine Empathie (zumindest gegenüber mich) komplett verloren. Jetzt gibt er mir das Gefühl, ich übertreibe es wenn ich ständig traurig bin. Kann aber nichts dafür wenn im moment mein leben nicht so gut läuft.
Bitte gebt mir tipps wie ich mit meinem kolleg umgehen sollte.
Danke, dass ihr euch evtl. Zeit genommen habt mich zu antworten.
Unsere Antwort
Du schreibst, dass du ihn nicht verstehst. Du hast Erwartungen, die du ihm nicht mitteilst. Du hast das Gefühl, er würde dich meiden und sich vor dir verstecken. Wenn ich dich richtig verstehe, hast du das aber bisher nur beobachtet. Er hat es dir nicht bestätigt. Du schreibst, dass das schon seit November so geht. Du hast also seit November misstrauische Gefühle. Da ist es doch logisch, dass du traurig wirst. Wir können dir nur dringend raten, mit deinem Kollegen zu reden. Er war doch ein enger Freund. Kannst du ihm nicht sagen, dass dir eure Gespräche fehlen? Er kann dir doch sicher erklären, warum er sich anders verhält.
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Frage Nr. 36820 von 01.05.2023
Guten Tag
Ich habe seit Februar einen Studentenjob bei McDonald's. Eigentlich gefällt es mir sehr gut und
die Kollegen sind auch alle in Ordnung.
Gerade als ich angefangen habe, gab es jedoch oft Kunden (Männer, um genau zu sein), die ich als sehr unangenehm empfand. Meist waren es etwas ältere Männer, die zwar nichts "Falsches" getan haben, aber mit einer übertrieben freundlichen Art, die so von oben herab kam, andauernden Duzen und so diesem "Nahekommen und viel zu viel Augenkontakt" auf mich zu kamen. Manchmal fand ich es auch schon fast eklig, wie sie mich so von oben bis unten musterten. Ich finde es einerseits schon fast peinlich, dass es mich überhaupt so stört, denn sie haben ja wie gesagt nichts Falsches getan, ausser dass es halt etwas unangebracht ist und ich möchte eigentlich auch mit niemandem aus meinem Freundeskreis darüber reden, einfach weil ich Angst habe, es könnte danach klingen, ich wolle jemanden für etwas beschuldigen, was er gar nicht getan hat.
Aber trotzdem stört es mich ungemein, einfach, weil ich das Gefühl habe, nie wirklich ernstgenommen zu werden, auch weil ich die einzige weibliche Kollegin an der Kasse bin und es mich dann einfach noch mehr stört, wenn ich sehe, wie diese Kunden ganz anders auf meine männlichen Kollegen zugehen. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich, als ich angefangen habe, gerade 20 geworden bin und die anderen, die auch an der Kasse arbeiten deutlich älter sind.
Zuerst habe ich es als Challenge angesehen, mit unhöflichen Kunden und diesen unangenehmen Männern umzugehen, da ich glaubte, es würde mir helfen, mich durchzusetzen, da ich eher der schüchterne Typ bin.
Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass ich machen kann, was ich will und mich niemand ernstnehmen wird. Ich habe eigentlich geglaubt, grosse Fortschritte, was Selbstbewusstsein angeht, gemacht zu haben, aber dieser Job stellt das gerade wirklich ein bisschen in Frage...
Ausserdem möchte ich Ärztin werden und ich habe Angst, dass wenn mich nicht mal irgendwelche Kunden ernstnehmen, es nahezu unmöglich wird, wenn ich in ein paar Jahren dann in einem Krankenhaus anfange zu arbeiten...
Ich hoffe, ihr habt Tipps für mich wie ich damit umgehen kann.
Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Antwort!
Unsere Antwort
Nimm dich selbst und deine Wahrnehmung ernst. Du bist als einzige Frau in einem Kassenteam in einer besonderen Rolle. Manche Männer werden dich freundlich und von oben herab behandeln, weil sie das mit allen Frauen so machen. Manche werden Dienstleisterinnen gegenüber besonders herablassend sein, weil sie die Kunden sind, die bezahlen und bestimmen. Sie werden abstreiten, dass sie mit ihrer Freundlichkeit, dem Augenkontakt und der vertraulichen Anrede die Situation sexualisieren. Du fühlst dich gestört, was verständlich ist. Du hast auch recht, wenn du deinen Job als Challenge ansiehst. Es gibt unangenehme Situationen. Die Challenge wäre, weder vor dir selbst noch vor dem Kunden den Respekt zu verlieren. Nimm es nicht persönlich, wenn jemand Anderer sich nicht benehmen kann. Braucht dein Selbstwertgefühl wirklich die Wertschätzung von herablassenden Menschen? Dein Selbstwertgefühl hat doch genug damit zu tun, die verdorbene Stimmung zu regulieren.
Du könntest überlegen, welche Antworten im Rahmen deines Jobs als Abgrenzung möglich sind. Dazu kannst du dich über Seiten wie stil.de anregen lassen. Wenn du den Namen der Firma und «Verhaltensrichtlinien für Mitarbeitende» in deinem Browser eingibst, wirst du eine 56-seitige PDF-Datei erhalten, in der Respekt und Würde eine besondere Rolle spielen und eine Integrity-Nr. angegeben wird, die bei Problemen anonym genutzt werden kann. Zudem werden viele Aspekte professionellen Verhaltens behandelt.
Dir ist ja schon klar, dass du auch als Ärztin unangenehme Kundschaft haben kannst. Patient*innen haben oft Angst vor der ärztlichen Diagnose und/oder vor notwendigen Behandlungen und fühlen sich unsicher. Sie sind dann nicht deine persönlichen Feinde, auch wenn sie sich unangenehm verhalten. Deine eigene Unsicherheit darf nicht entscheiden, ob du Ärztin wirst oder nicht. Professionelles Verhalten kannst du lernen. Wir möchten dich sehr ermutigen, auch mit Kolleg*innen und Freund*innen über deine Erfahrungen zu reden. Viele machen ähnliche Erfahrungen wie du. Auch in solchen Gesprächen gilt die Respekt-Regel. Sätze wie «Das ist doch nicht so schlimm» oder «Du bist einfach zu empfindlich» sollten darin nicht vorkommen.
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Frage Nr. 36760 von 21.04.2023
Hallo ich bin 15 und ein Junge und habe einige Fragen
Ich würde gerne mich bei einer Frauenärztin untersuchen lassen?
Ich trage gerne bh und auch damenunterwäsche und finde es toll
Wie läuft die Untersuchung ab?
Währe es ok dort hinzugehen?
Was denkt sich die Ärztin dabei?
Bin ich normal?
Bitte um hilft
Danke
Unsere Antwort
Eine Frauenärztin (Gynäkologin) ist spezialisiert auf Körperteile wie Vulva, Vagina, Gebärmutter und Brüste. Da du diese Körperteile nicht hast, macht es aus medizinischer Sicht keinen Sinn zu einer Gynäkologin zu gehen. Wie eine typische Untersuchung abläuft, kannst du in diesem Text lesen.
Was erhoffst du dir denn von einer gynäkologischen Untersuchung? Mit welchem Ziel würdest du dorthin gehen? Was, denkst du, würde es dir bringen?
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Frage Nr. 36749 von 18.04.2023
Was ist Transmaxxing?
Unsere Antwort
Transmaxxing ist ein Begriff aus der Incel-Welt. Das Wort «Incel» wird aus den englischen Wörtern «involuntary celibate» gebildet, was «unfreiwillig enthaltsam» bedeutet. Als Incel bezeichnen sich Männer, die davon überzeugt sind, unfreiwillig keine Beziehungen mit Frauen und keinen Sex zu haben. Sie denken, dass ganz allein die Frauen daran schuld seien, dass sie keinen Sex haben.
Transmaxxing bezeichnet Männer, die sich als Incel identifizieren und die deshalb transitionieren — das heißt, sie nehmen Hormone ein und lassen eventuell Operationen durchführen, um weibliche Körper zu haben. Diese Männer sind nicht trans im engeren Sinne. Denn sie fühlen sich nicht wirklich als Frauen, ihre Geschlechtsidentität ist nicht weiblich. Stattdessen wollen sie Frauen werden, weil sie denken, dass sie so leichter an Sex kommen und ihr Leben generell einfacher wird. Diese Annahmen sind sexistisch und falsch. Gerade trans Frauen leiden oft unter starker Diskriminierung und haben es in unserer Gesellschaft meist überhaupt nicht leicht.
Transmaxxing scheint es tatsächlich zu geben und in einigen Incel-Internetforen wird viel darüber geschrieben. Aber es ist ein sehr seltenes Randphänomen. Die allermeisten Menschen, die transitionieren, sind trans.
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Frage Nr. 36744 von 18.04.2023
Hallo lilli
Ich bin m31. Andere Leute sagen oft, dass ich für einen mann eher feminin wirke. Vielleicht hängt das mit meinen körperbau(bin sehr schlank, zierlich, sehr zarte hände,hochsensibel) zusammen. Zudem habe ich auch viele Interessen die nicht ganz dem männlichen stereotyp entsprechen (Blumen, Origami,Schreiben, Philosophie,Gefühle,Gedichte,Anagramme,Theatergruppe usw).
Mir wurde oft schon gesagt,dass ich männlicher werden soll um bei frauen Erfolg zu haben. Aber ich fühl mich halt auf diese Art einfach wohler. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich viel mehr Frauen als positive Vorbilder hatte.
Ich bin nicht homosexuell aber mich haben diese Vorbilder einfach mehr inspiriert. Ich fühl mich komischerweise auch häufig zu Frauen hingezogen die etwas größer bzw älter sind als ich. Natürlich gefallen mir kleinere auch. Aber es ist schon eine Vorliebe von mir. Früher,als Kind, wurde mir oft von anderen männern(bezugspersonen) oder gleichaltrigen gesagt das ich kein richtiger Junge bin. Wurde wegen meinen Körper und meine Empfindlichkeit oft verspottet. Ich hatte oft träume das ich nirgends dazu gehöre,dass ich keinem Geschlecht angehöre, quasi durch den rost Falle. Wenn Frauen sagen, dass sie einen richtigen Mann wollen,fühle ich mich meistens nicht gemeint. Im Buch Klappts,von Michael Stennc, ist vom verschmelzer Mann die Rede, der Asyl in der Frauenwelt sucht. Da hab ich mich irgendwie gefunden. Meine Fragen sind daher: Soll ich mich ändern? Ist es ok wie ich bin? Bin ich ein hoffnungsloser Fall?Soll ich männlicher werden? Mach mir oft Gedanken und viel Druck deswegen.
Unsere Antwort
Wenn man immer wieder von anderen bewertet wird, kann das manchmal ganz schön verunsichernd sein. Es ist aber absolut ok, wie du bist. Und es ist toll, dass du weisst, wie du dich wohl fühlst. Vielleicht interessiert dich dazu auch dieser Text über Meinungen über Männlichkeit.
Du scheinst das Gefühl zu haben, dich ändern zu müssen, um bei Frauen mehr Erfolg zu haben. Dabei ist es viel wichtiger, dass du dich selbst magst und dich wohl in deiner Haut fühlst. Das strahlst du dann aus und wirst für andere attraktiver und interessanter. Lies doch mal diesen Text darüber, was dich sonst noch interessant, attraktiv, sexy und liebenswert macht.
Und du bist definitiv kein "hoffnungsloser Fall". Flirten und Verführung kann man lernen. Wie das geht, das kannst du in unseren Texten über Dating und Verführen nachlesen.
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Frage Nr. 36731 von 17.04.2023
Hallo
Ich bin w 14 und meine Mutter kommt immer zu mir und meinen Freundinnen und fragt was den so mit den jungs laufen würde. Mir ist das sehr unangenehm aber ich weiß nicht wie ich das Problem lösen soll. Könnt ihr mir helfen wie ich ihr klar mache, das ich das nicht möchte.
Unsere Antwort
Was hast du denn bisher versucht, um ihr das klarzumachen? Hast du mit ihr schon darüber gesprochen?
Falls nicht, wäre das der allererste Schritt. Sag deiner Mutter ruhig und freundlich, dass dir das unangenehm ist. Sag ihr, welches Verhalten du dir von ihr wünschst und warum. Frag sie auch mal, was sie sich von dir wünscht. Denn sie hat ja Gründe für ihr Verhalten. Wenn ihr gegenseitig eure Gefühle und Bedürfnisse besser versteht, könnt ihr vielleicht zusammen eine gute Lösung finden.
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Frage Nr. 36727 von 02.04.2023
liebes lilly team
ich bin w 16 und im moment verstehe ich wirklich nichts mehr in meinem leben. Ich fühle mich unglaublich alleine und habe das gefühl ich habe keine richtige freunde oder allgemein, keine Menschen die mich wirklich gerne haben und an mich denken. Ein dummes beispiel: heute ist mein geburtstag und diese freunde wo ich dachte sie seien enge freunde, haben mich nichtmal geschrieben. Meine beste kollegin schreibt mich seit mehrere wochen nicht mehr und sie antwortet an meine nachrichten nicht mehr. Meine kolleginnnen in der schule freuen sie sich nicht so mich zu sehen, als wie bei anderen. Sie geben mir das Gefühl, ich sei sehr langweilig. Sie haben keine Lust mir Sachen zu erklären, falls ich mal etwas nicht verstehe in der Schule. Ich versuche mit allen über Sachen zu sprechen, damit wir vielleicht ein Gespräch bilden können. Aber ich erhalte von ihnen nur kalte stichworte. Ich bin verliebt in einem junge, aber ich sehe im moment , dass er mich in seinem leben nicht will. Allgemein sollte ich nicht in ihm verliebt sein, denn er hat eine Freundin, das heisst ich fühle mich auch schlecht wegen dem. Ich habe versucht ihn zu vergessen, aber aus irgend einem grund ist er immer in meinen gedanken. Das Gefühl mit ihm zu sprechen, eine Umarmung von ihm zu bekommen wenn alles schlecht geht, ist immer da. Ich fühle mich normalerweise von ihm verstanden und am richtigen Ort. Doch in der letzten Zeit ist er immer mit einer andere Kollegin und mit ihr scheint er richtig spass zu haben, so viel spass, dass es ihm egal ist wenn wir zusammen sind. Also er denkt nur an diesem Spass und sieht nicht mehr, das es mir vielleicht schlecht geht. Wir sprechen kaum noch zusammen wenn wir zusammen sind, ewige Momente indem wir einfach da still sitzen. Jetzt schaut er auch noch videos auf dem handy wenn er mit mir ist. Ich habe ihn mal gefragt, ob diese Stille zwischen uns unangenehm ist für ihn, und er hat nein gesagt. Ich bin auch für ihn durchsichtig geworden. Es sind kleine Sachen, aber zusammen machen daraus ein Monster. Und heute, statt mein Geburtstag zu feiern, bin ich im bett und versuche ein Sinn an meinen Gedanken zu geben, die mich einfach fertig machen.
Unsere Antwort
Es tut weh, wenn man sich so gar nicht beachtet und erkannt fühlt. Ich verstehe gut, dass du traurig bist. Darum musst du jetzt aufpassen, dass du dich von der Reaktion der anderen nicht zu abhängig machst. Du schreibst: „Sie geben mir das Gefühl…“. Überleg mal. Niemand gibt dir ein Gefühl. Du machst deine Gefühle selbst. Du wirst natürlich von den Stimmungen anderer beeinflusst. Aber deine Gefühls-Reaktionen zu beeinflussen und zu steuern, kannst du lernen. Darum solltest du das üben.
Lies deinen Text noch mal. Merkst du, dass du überall ablehnende Reaktionen sammelst? Menschen, die du gern hast, melden sich an deinem Geburtstag nicht. Das ist schlimm und tut weh. Damit umzugehen, ist schwierig. Wenn du dir dann zusätzlich noch aufzählst, was sonst deiner Meinung nach alles schiefgegangen ist, wird es für dich immer schwieriger, deine Stimmung zu stabilisieren. Aus schlechten Stimmungen kommst du nur raus, wenn du jede Situation einzeln nimmst und für jede Situation nach Lösungen suchst. Deine beste Kollegin meldet sich seltener oder gar nicht mehr. Soll das so bleiben? Was kannst du tun? Macht es Sinn, auf einen Jungen zu hoffen, der schon eine Freundin hat? Warum soll er dich umarmen? Aus Mitleid? Könntest du das geniessen? Deine Aufzählung führt dazu, dass du dich schwach und wertlos fühlst. Damit kannst du vor dir selbst gut begründen, dass du mit grossem Kummer im Bett bleibst. Jetzt kannst du natürlich sagen: „Aber das war doch nicht ich! Die Anderen zeigen mir, dass sie mich nicht mögen.“ Du hast bei deiner ganzen Aufzählung nicht genau ergründet, ob deine Wahrnehmung stimmt, oder welche Gründe es geben könnte, dass du wenig Kontakte hast.
Und du hast das alles selbst schon erkannt: „Es sind kleine Sachen, aber zusammen machen daraus ein Monster“. Kleine Sachen kann man lösen. Wenn sie nicht voneinander unterschieden werden, werden sie monströs.
Ja, es kann sein, dass es Menschen gibt, mal nicht sehr freundlich sind. Wenn du dann sofort denkst: „Von allen Anderen sind sie begeistert – nur mich meiden sie“ bieten sich Rückzug und Selbstentwertung an. Überleg mal, ob du auch ganz allein etwas findest, was dich tröstet? Manche haben ganz bestimmte Trost-Musiken. Manche ziehen Kleider an, in denen sie sich besonders wohlfühlen oder die sie besonders schön finden. Manche machen Spaziergänge auf gut bekannten Wegen. Manche laufen lieber durch unbekannte Gegenden und suchen nach neuen Perspektiven. Du hast bestimmt auch Sachen, die du gern allein machst. Damit kannst du erleben lernen, dass du andere nicht so ganz unbedingt für deine Gefühlswelt brauchst.
Wenn du dich selbst nicht aufgibst, findest du nach einiger Zeit wahrscheinlich wieder Kraft, dich aktiv um Kontakte zu kümmern.
Du könntest dann die beste Kollegin fragen: „Warum meldest du dich nicht?“ Du könntest ihr auch sagen, dass sie dir wichtig ist und du den Kontakt zu ihr halten möchtest. Wenn sie das nicht will, ist sie keine beste Kollegin für dich. Dann lohnt sich die Suche nach einer Kollegin, die besser passt. Du könntest einsehen, dass ein Junge mit Freundin nicht der herzlichste Umarmer ist. Wenn du sehr lange an ihm festhältst und stur in ihn verliebt bleibst, besteht die Gefahr, dass du zu der Überzeugung kommst, dass du dich immer in die Falschen verliebst.
Die Einsicht, dass manchmal Beziehungen nicht gut passen, ist wichtig. Die Einsicht, dass du am besten nach Menschen suchst, die zu dir passen, ist es auch. Mach dich fit für die Kontaktsuche und akzeptiere nicht, dass du dich dauernd enttäuschst. Es gibt ganz einfache Erklärungen. Menschen, die nicht jubeln, wenn sie dich sehen, haben gerade was anderes vor.
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Frage Nr. 36684 von 26.03.2023
Mein Bruder hatte einen Fallschirmunfall und hinkt noch mit seinem Bein.
Ab hier nicht veröffentlichen:
[...]
Meine Mutter behandelt uns noch, als wären wir noch 15, aber wir sind längst erwachsen.
Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann?
Unsere Antwort
Deine Mutter tut das vermutlich aus Angst und Sorge. Sie liebt euch und will nicht, dass euch etwas Schlimmes passiert. Der Unfall deines Bruders hat diese Ängste vermutlich sehr verstärkt. Trotzdem ist das nicht angemessen, wenn ihr schon erwachsen seid. Hast du denn mit deiner Mutter darüber schon einmal offen und freundlich gesprochen? Ein Gespräch, das darauf abzielt, dass ihr einander mehr versteht, könnte euch dabei helfen, gemeinsam Lösungen und Alternativen zu finden. Vielleicht käme auch der Besuch bei einer Familienberatung infrage.
Du fragst, wie du deinem Bruder helfen kannst. Hast du ihn das denn schon einmal direkt gefragt? Konnte er dir darauf eine Antwort geben? Von dem, was du beschreibst, bekomme ich den Eindruck, dass dein Bruder professionelle, psychologische Unterstützung braucht, um mit seiner neuen Situation zurechtzukommen. Du könntest versuchen, ihn dazu zu ermutigen.
Und: Wie geht es dir selbst denn mit dieser schwierigen Situation? Achtest du auch auf deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse? Wie sorgst du für dich?
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Frage Nr. 36669 von 24.03.2023
Ich habe Angst vor dem Outing. Was kann ich machen dass es einfacher wird?
Unsere Antwort
Diese Angst ist bei queeren Personen häufig. Vor allem, wenn du dir ein ungewolltes Outing vorstellst. Es kann unangenehm und ärgerlich sein, wenn eine andere Person ohne dein Einverständnis über deine sexuelle Orientierung oder deine geschlechtliche Identität spricht.
Deshalb ist ein wichtiger Schritt selbst zu entscheiden, wann es soweit ist. Du entscheidest, darüber zu sprechen. Dieser Schritt nennt sich Coming out. Das ist Englisch und heisst Rauskommen. Du wirst also nicht von jemand anderem geoutet. Stattdessen trittst du selbst raus und beschreibst, wie du fühlst und denkst. Du selber lädst andere dazu ein, etwas über dich zu erfahren. Nämlich, welches Geschlecht du anziehend findest oder welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst.
Angst ist ein Ausdruck unseres Alarmsystems. Angst bedeutet hohe Erregung in deinem Nervensystem. Fühl mal in dich rein. Ist da eine körperliche Aufregung und Anspannung in deinen Muskeln, wenn du dir dein Coming out vorstellst?
Kommen konkrete Gedanken? Geht es in diesen Gedanken um tatsächliche oder vorgestellte Gefahren?
Nimm dich dein Umfeld an so wie du bist? Dann nutze Möglichkeiten zur Selbstberuhigung. Auch die tiefe Bauchatmung ist eine bewährte Strategie, um den Alarm im Nervensystem zu beruhigen.
Wie stehen deine engsten Bezugspersonen zu LGBTIQ-Themen? Wenn du befürchtest, dass dir Gewalt oder Ausgrenzung drohen, dann wende dich bitte an eine Beratungsstelle, um dich bei deinem Coming out begleiten zu lassen.
Du kannst wählen, welchen Personen du dich zeigen möchtest. Gibt es eine Person, mit der du dich sicher fühlst und vertraulich sprechen könntest? Probiere mit diesem Menschen aus, wie es ist, von dir zu erzählen. In unseren Texten findest du noch viel mehr Tipps zum Coming out.
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Frage Nr. 36663 von 22.03.2023
Hallo Lilli-Team,
mir geht es psychisch im Moment sehr schlecht. Nicht generell, sondern eher was für Ausbildung und Berufsschule betrifft. Wir wohnen während der Berufsschulzeit in einem Internat, das 3 Stunden von zu Hause entfernt ist. Es ist nicht mehr lange bis zu den Abschlussprüfungen und ich habe den Lernstress auch noch dazu. Der Gedanke dort wieder hinzufahren macht mir extrem zu schaffen. Meine Eltern verstehen meine Situation nicht, egal wie oft ich ihnen erkläre, dass ich gerne diese 2 kommenden Wochen aussetzen würde, sie reagieren gereizt und werfen mir vor, sowas würde man nicht tun. Dabei bin ich alt genug zu entscheiden, wann eine Auszeit das Richtige für mich ist. Ich fühle mich dadurch so beeinflusst, dass ich doch wieder hinfahre aber ich merke einfach, wie schlecht es mir damit geht und es wird immer schlimmer. Was kann ich tun? :(
Unsere Antwort
Ich kenne deine Situation zu wenig, um dich wirklich beraten zu können. Daher stelle ich dir ein paar Rückfragen:
Was genau macht dir im Internat so zu schaffen? Was passiert dort, das zu deinen schlechten Gefühlen führt? Was sind das für Gefühle und wie gehst du mit ihnen um? Vielleicht hilft dir unser Kapitel Meine Stimmung, meine Gefühle hier weiter. Eventuell kannst du es auch deinen Eltern besser erklären, wenn du selbst mehr Klarheit darüber hast.
Gibt es an deiner Schule Vertrauenspersonen, Psycholog*innen oder Sozialpädagog*innen, mit denen du über deine Probleme sprechen könntest? Oder gibt es vielleicht eine Beratungsstelle in deiner Nähe? Ich kann mir vorstellen, dass eine persönliche Beratung hilfreich sein könnte.
Ich glaube dir, dass du weißt, was dir guttut. Wieso wäre eine Auszeit deiner Meinung nach gut? Wie würde dir das helfen? Du schreibst, die Abschlussprüfungen stehen bald an. Was brauchst du, um da gut durchzukommen? Wie wäre es denn, wenn du mal zu deiner Hausärztin gehst und deine Lage schilderst und mit ihr besprichst, ob eine Krankschreibung sinnvoll wäre.
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