Frage Nr. 39063 von 11.11.2024
Ist es möglich, dass, wenn man traumatische Erfahrungen (z.B. Mobbing) mit gewissen Personen gemacht hat, man in Folge dessen Personen mit ähnlichen optischen Merkmalen nicht mehr attraktiv findet?
Kann ich irgendetwas machen, damit ich solche Männer wieder attraktiv finde? Dieses Problem schränkt mich nämlich sehr in meiner Partnersuche ein.
[...]
Unsere Antwort
Wir haben die Frage wie gewünscht gekürzt.
Ja, das kann durchaus sein. Traumatische Erfahrungen können das Gehirn sehr prägen und viele Auswirkungen haben. Dazu haben wir auch einiges geschrieben.
Ich kenne dich zu wenig, um sagen zu können, was du brauchen könntest, damit sich das verändert. Eventuell wäre eine Psychotherapie, oder auch spezielle Traumatherapie gut. Vielleicht brauchst du aber auch vor allem positive Erfahrungen mit Personen, die diese Merkmale haben. Oft vermeidet man ja das, womit man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das ist eine Art Selbstschutz. Vielleicht hast du bei dir auch beobachtet, dass du diese Personengruppe meidest? Diese Vermeidung ist verständlich, führt aber eben auch dazu, dass keine neuen, besseren Erfahrungen gemacht werden können. Dein Körper muss ja quasi lernen, dass von diesen Menschen keine Gefahr (mehr) ausgeht und das funktioniert meist nur übers Erleben. Darüber nachzudenken allein, reicht oft nicht. Was könntest du denn tun, um mit diesen Personen mehr Kontakt zu haben? Und zwar erstmal gar nicht in einem romantischen oder sexuellen Kontext, sondern eher in einem entspannten Rahmen, in dem du dich sicher fühlen kannst. Vielleicht fällt dir da etwas ein?
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Frage Nr. 39056 von 10.11.2024
Ich grüble immer super oft und mache mir viele Gedanken, wie ich den jetzt bei Frauen ankomme, oder ob ich gut aussehe.
Ich denke immer an die verschiedenen Szenarien, wenn ich jetzt doch eine Frau anspreche oder sonst was...
Ich Grübel generell super viel, über das Leben etc. und Lebe oft in der Zukunft, statt im jetzt zu sein.
Ich habe im Internet das Buch hier gefunden "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle"
Denkt ihr, dass Buch könnte mir helfen das Grübeln in den Griff zu bekommen?
Unsere Antwort
Auch ich kann natürlich nicht hellsehen und daher leider auch nicht wissen, ob das Buch dir helfen wird. Viele Menschen finden dieses Buch wertvoll. Ich kenne weder das Buch noch dich gut genug, um einzuschätzen, ob es hilfreich für dich ist. Eventuell wären aber auch die Bücher von Russ Harris für dich interessant.
Allerdings kann es auch sein, dass du generell ein wenig mehr brauchst als ein Buch. Hast du mal überlegt, zu einer psychologischen Beratungsstelle oder ähnlichem zu gehen? Mit einer Fachperson zu sprechen, kann eine große Wirkung haben. Vielleicht schaust du mal in unsere Adressliste dazu.
Zudem haben wir auch einige Texte zum Thema Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl geschrieben. Guck doch zum Beispiel hier mal rein:
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Frage Nr. 39047 von 08.11.2024
Liebes Lilli-Team,
ich (w, 28) habe manchmal das Problem, dass ich nur unscharf sehe und alles vor meinen Augen verschwimmt. Das kenne schon seit vielen Jahren. Eigentlich dachte ich immer, dass ich ein Problem mit den Augen habe und diese ermüdet sind oder so, aber irgendwann ist mir bewusst geworden, dass das nur in bestimmten Moment auftritt, wenn mich etwas belastet oder ich an schwierige Dinge denke. Wenn mit mir in diesem Zustand jemand redet, bin ich irgendwie auch ziemlich weit weg und weiß, dann manchmal später nicht mehr, worüber wir gesprochen haben oder antworte so automatisch und monoton, dass das anderen schon aufgefallen ist. Deshalb glaube ich inzwischen, dass es nicht ein Problem mit meinen Augen ist. Kann das etwas wie Dissoziation sein? Warum funktionieren dann meine Augen nicht mehr? Sitzt das Problem dann in den Augen oder ist das ein Problem im Gehirn, dass das Bild nicht richtig zusammensetzt? Wenn ich mich stark fokussiere schaffe ich es oft, dann wieder scharf zu sehen, aber das ist nicht einfach und das ist auch schon in ungünstigen Situationen aufgetreten. Sollte ich zu einem (Augen?)-Arzt gehen?
Unsere Antwort
Angst, Stress und verschwommenes Sehen oder andere temporäre Sehstörungen und Derealisation/Dissoziation können miteiander auftreten. Ich empfehle dir, dass du zur*zum Hausarzt*zur Hausärztin gehst und die Symptome genau beschreibst. Je nachdem überweist dich der Arzt*die Ärztin zu bestimmten anderen Spezialist*innen. Wegen der Stressthematik ist es aus meiner Sicht auch sinnvoll, dass du mit einer Psychotherapeut*in sprichst.
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Frage Nr. 39045 von 08.11.2024
Hallo Lilli,
Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und habe Probleme mit meinem Sozialleben. [...]
Könnt ihr dieses private Beispiel bitte nicht veröffentlichen
Unsere Antwort
Ich habe deine Frage gekürzt, weil du darum gebeten hast, das private Beispiel nicht zu veröffentlichen.
Du stellst keine konkrete Frage. Wie können wir dich am besten unterstützen?
Ich vermute, du möchtest echtes Selbstbewusstsein erleben, statt einer selbstbewussten Fassade. Und du möchtest rausfinden, wer du bist. Schau dazu doch mal in unseren Text Wie finde ich heraus, wer ich bin und was ich will?
Echtes Selbstbewusstein und eine Klarheit, wer du bist, sind sehr hoch gesteckte Ziele. Es ist in Ordnung, wenn du noch auf dem Weg bist, diese Qualitäten zu entwickeln.
Hast du eine Idee, woher dein niedriges Selbstbewusstsein kommt? Ich empfehle dir, auch mal in unseren Text Wie hängen meine Probleme mit meiner Kindheit zusammen? zu schauen.
Schreib uns gerne wieder und beschreibe etwas genauer, wie wir dich unterstützen können.
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Frage Nr. 39039 von 07.11.2024
Hallo Lilli !
Vor ein paar Tagen sah mich (w 14) meine Mutter nackt und meinte ich soll doch etwas besser auf meine Hygiene achten und mich unter den Achseln und die Schamhaare rasieren. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, ich habe mich einfach nur geschämt . Seitdem spreche ich mit meiner Mutter nur das Notwendigste. Vor allem verstehe ich nicht warum das für sie so wichtig ist. Ich kann akzeptieren, wenn mich deswegen Mädels aus unserer Klasse ansprechen, aber die Kritik meiner Mutter hätte ich nie erwartet. Wie soll ich mich jetzt verhalten ?
Unsere Antwort
Dass dir das peinlich ist, ist absolut nachvollziehbar. Nackheit ist etwas sehr Intimes. Und negative Bemerkungen über die eigene Nackheit lösen Scham aus. Und dass dir die Meinung deiner Mutter peinlicher ist als von Mädels aus der Klasse, ist auch verständlich: Deine Mutter ist dir viel näher, daher trifft einen so ein Urteil mehr.
Jede Person hat eigene Wertvorstellungen bezüglich Intimrasur und Intimhygiene. So auch deine Mutter. Manchmal vergessen Menschen, dass andere Leute eigene Vorstellungen haben und "stülpen" einem eine Meinung über. So scheint es deine Mutter getan zu haben: Für sie fühlt es sich richtig an, die Körperhaare zu rasieren. Jedoch gibt es hier kein richtig oder falsch: Jede Person darf das selber für sich entscheiden. Der gesellschaftliche Trend bezüglich Körperbehaarung hat sich übrigens in den letzten 50 Jahre mehrmals verändert. Jede Generation hat da wieder eigene Vorstellungen. Auch daran siehst du, dass keine Meinung darüber in Stein gemeisselt ist.
Wenn du den Mut hast, könntest du deine Mutter ganz offen fragen: Wie hat sie das gemeint? Warum sollte man die Haare entfernen? Vielleicht wollte deine Mutter mit dir über Intimhygiene generell sprechen, und ihr Einstieg war etwas ungeschickt. Gerade in der Pubertät beginnen die Schweissdrüsen unter den Achseln vermehrt zu arbeiten. Eventuell wollte sie dir einen Tipp geben, was du dagegen machen kannst.
Falls du momentan noch nicht den Mut findest, sie darauf anzusprechen: Bleib bei dir und deinem Körpergefühl. Wenn sich für dich die Körperhaare gut anfühlen, dann lass sie wachsen. Dein Körper, deine Regeln. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo sie dich stören, dann bist du auch bereit sie zu entfernen. Lies hierzu bitte diesen Text.
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Frage Nr. 39036 von 06.11.2024
Danke für die sehr umfangreiche Antwort auf die Frage Nr. 38982 vom 29.10.2024! Kann es auch sein, dass man sich während einem dissoziativen Zustand eifach nicht ganz präsent fühlt und im Kopf woanderst ist und der Körper angespannt ist?
Unsere Antwort
Du scheinst sehr interessiert daran zu sein, Dissoziation zu verstehen.
Wenn du dissoziative Zustände besser körperlich verstehen möchtest, empfehle ich dir das Buch "Das Lächeln der Freiheit" von Paul Linden. Darin findest du Übungen, um Dissoziation körperlich erkennen zu können und zurück zur Präsenz zu finden.
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Frage Nr. 39035 von 06.11.2024
Danke für die Antwort auf die Frage Nr. 38981 von 29.10.2024! Ich habe manchmal in Angstzuständen oder auch sonst kommsiche Gedanken , also eben Angst verrückt zu werden oder deute meine Müdigkeit als erstes Anzeichen davor die Kontrolle zu verlieren über mein Leben. Zusätzlich habe ich manchmal irgendwie Gedanken etwickelt, dass alle gegen mich sind. Ich rede mir dann immer ein, dass es nicht stimmt und die anderen keine Macht über mich haben. Ich habe aber grosse Angst, dass ich irgendwann nicht mehr die Realität überprüfen kann und das anfange zu glaube und beispielsweise einen Wahn entwickle. Es fühlt sich dann während einer Panikattacke sehr beängstigend an und der Gedanke fühlt sich mächtig und überwältigend an. Deshalb wollte ich dich fragen, ob wir aus Gedanken einen Wahn entwickeln können oder ob diese harmlos sind, wenn man sie ständig überprüft und sich einredet das es nicht stimmt?
Unsere Antwort
Zu den Symptomen einer generalisierten Angststörung kann die Angst gehören, verrückt zu werden. Aber was es genau bei dir ist, kann ich nicht sagen. Es macht auch keinen Sinn, wenn du dich selbst probierst, zu diagnostizieren. Das einzig sinnvolle ist die Diagnose durch eine Fachperson, die du live siehst. Du könntest dich zunächst bei der Angst- und Panikhilfe melden. Dort kann man dir eine Therapeutin*einen Therapeuten vermitteln.
Diese Antwort gilt auch für die Fragen 38946, 39021, 39124 und 39183.
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Frage Nr. 39028 von 05.11.2024
Vielen herzlichen Dank für diese tolle und informative Seite! Ich bin zufällig auf euch gestossen, da ich mich zur Dissoziation informieren wollte! Ich beziehe mich auf eine Frage, in welcher Dissoziation beschrieben wird. (Frage Nr. 38945 von 21.10.2024). Ich habe ebenfalls immer wieder Zustände, bei welchen ich stark angespannt bin, mich müde und erschöpft fühle und in letzter Zeit habe ich auch das Gefühl zu frieren. Ich versuche mich dann zu bewergen und mich zu lockern. Ich habe manchmal Bilder und Erinnerungen und teilweise nicht. Ich erlebe jedoch bei dissoziativen Zuständen eher weniger, dass Erinnerungen auftreten. Bei Flashbacks habe ich Erinnerungen und Gefühle. Oft fühlt es sich dann belastend an, da ich das Gefühl habe erdrückt zu werden von der Schwere dieser Erinnerungen und den Gefühlen. Bei Dissoziation spüre ich es hauptsächlich in meinem Körper. Ich spüre eine Anspannung, häufig in den Schultern, der Hüfte und den Beinen. Gleichzeitig fühle ich mich müde und im Kopf häufig etwas dizzy. Teilweise habe ich leere Erinnerungen in meinem Kopf, welche nur einen Ort zeigen. Du schreibst, dass es sich bei einer Dissoziation um eine Reinszinierung handelt. Ist das auch bei Flashbacks so? Ich überlege mir momentan eine Therapie zu beginnen. Werden die Erinnerungen an die Erlebnisse mit der Zeit weniger schwer und belastend/erdrückend?
Ich möchte mich ganz herzlich für deine Hilfe bedanken!
Unsere Antwort
Wir bedanken uns sehr herzlich für deine exakte Beschreibung deiner Erfahrungen mit Dissoziation. Wenn ich Dissoziationen ‚Reinszenierung’ nenne, meine ich nicht die exakte Wiederholung von erlebten Szenen, sondern das Wiederauftauchen einer erlebten überwältigenden Gefühlswelt. Sie werden oft von einer emotionalen und körperlichen Anästhesierung begleitet. Flashbacks treten überfallsartig auf und zeigen sich in vegetativer Übererregung (Hohe Herzfrequenz und Blutdruck, Schweissausbrüche etc.) und Angstgefühlen. Flashbacks katapultieren dich aus der Gegenwart in Erinnerungen. Sie sind eine Form von Dissoziationen.
In einer Psychotherapie kannst du lernen, deine Vergangenheit so zu integrieren und akzeptieren, dass dich die Erinnerungen nicht mehr so erschrecken können. Dann sind sie weniger bedrückend und du hast Kraft deine persönliche Entwicklung in der Gegenwart zu fördern.
Für ein vertieftes körperliches Verständnis von Dissoziation empfehle ich dir das entsprechende Kapitel im Buch "Das Lächeln der Freiheit" von Paul Linden.
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Frage Nr. 39023 von 04.11.2024
Ich habe letztens eine Erfahrung gemacht, welche ich nicht zuordnen kann. Ich habe mich um eine Stelle beworben und wurde zum Probearbeiten eingeladen. Alle waren total nett. Es kam dann plötzlich ein Typ herein, welcher früher an der gleichen Schule war, wie ich. Ich hatte das Gefühl, dass ich meinen Nachnamen gehört habe. Als ich nachgefragt habe, meinte sie, dass sie über jemand anderen gesprochen haben. Ich hatte zunächst das Gefühl, dass es keinen Sinn machen würde, dass sie über mich reden.Ich habe danach nie wieder etwas gehört auch nachdem ich zweimal nachgefragt habe. Die Chefin sehe ich noch häufiger, da sie in der gleichen Gegend wohnt wie ich . Ich weiss nicht, ob sie mich nicht erkennen kann oder ob sie so tut, als würde sie mich nicht erkennen. Es kann natürlich sein, dass ich zu viel hinein interpretiere, aber ich habe häufiger erlebt, dass Menschen sich von zwei Seiten zeigen, ausserdem habe ich Mobbing erlebt und das Menschen so tun, als würden sie mich nicht mehr kennen oder so tun als wäre nichts passiert. Zunächst habe ich gedacht, dass ich meinen Namen gehört habe, danach hatte ich den Realitätscheck gemacht und gedacht vielleicht irre ich mich nur. Jetzt frage ich mich, ob sie vielleicht doch meinen Namen gesagt hat und mir nicht die Wahrheit gesagt hat. In solchen Momenten weiss ich nicht mehr, wem ich trauen kann. Ich denke dann auch, dass alle es böse meinen. Ich denke es erinnert mich an die alte Mobbing Erfahrung und daran, dass damals alle gegen mich waren und ich manchmal immer noch das Gefühl habe, dass es so ist, obwohl ich heute in einer völligen anderen Situation bin. Dennoch habe ich in solchen Momenten, dass Gefühl das Vertrauen verloren zu haben...
Ich erlebe immer wieder solche Momente, dass Menschen, die ich früher kannte, irgendwie kommisch sind zu mir und so tun, als würden sie mich nicht erkennen.
Es ist dann meistens ein diffuses Gefühl von Angst und Traurigkeit. Ich habe dann das Gefühl, dass etwas mit mir falsch ist oder ich etwas falsch gemacht habe. Teilweise empfinde ich auch eine Einsamkeit und die quälenden Fragen, weshalb mir das passiert ist und wie mein Leben ohne diese schrecklichen Erfahrungen wäre. Ich frage mich dann auch, weshalb nur ein paar Menschen solche Erfahrungen machen müssen und andere ein unbeschwerteres Leben haben ohne grössere Belastungen. Ich möchte wirklich glauben, dass es alle nur gut meinen, aber teilweise fällt es mir enorm schwer.
Unsere Antwort
Die Arbeitgeber*innen der neuen Stelle haben sich sicher falsch verhalten, wenn sie dich zum Probearbeiten bestellen und dann nichts mehr von sich hören lassen. Da ist es ganz egal, ob jemand deinen Namen gesagt hat oder nicht. Wenn dich die Geschichte nicht loslässt, frage immer wieder nach oder sprich die Chefin an, die du ja manchmal siehst. Ziel wäre dann nicht, dass sich die Firma besser verhält. Das wird sie nicht tun. Du wirst dich aber überzeugen können, dass nicht du merkwürdig oder gar falsch bist, sondern die Firma. Dann sollte es dir gelingen, diese Bewerbung als Erfahrung abzulegen und mit Neuem zu beginnen.
Du schreibst, dass du Mobbing kennst und bereits gemobbt wurdest. Du kennst es also, aus einer Gruppe ausgeschlossen zu werden. Das sind belastende und schmerzhafte Erfahrungen. Es ist also logisch, dass dieses Gefühl in dir immer wieder auftaucht und dein Misstrauen füttert. Du kennst auch die darauf folgenden Gefühle: Angst, Traurigkeit, Selbstzweifel etc. Es ist auch klar, dass du dich mit Anderen vergleichst und davon ausgehst, dass nur sehr wenige solche Erfahrungen haben. Möglicherweise hast du recht. Nur bringt der Vergleich nichts. Er macht dich traurig und verzweifelt. Dann besteht die Gefahr, dass du den Mut verlierst.
Wir raten dir darum, dich aktiv für die Förderung deines Selbstwertgefühls einzusetzen. Wenn du deine Vergangenheit akzeptieren lernst, wirst du nicht erwarten, dass alles glatt läuft. Und wenn sich ein Arbeitgeber falsch verhält, reicht es, wenn du das nicht auf dich beziehst, sondern ihm sein falsches Benehmen lässt. Dein Misstrauen könnte bei der kommenden Stellensuche helfen. Es kann wahrscheinlich Menschen ganz gut einschätzen. Es wird ahnen, was für eine Firma du vor dir hast. Es ist nämlich leider so, dass Mobbingerfahrung das Selbstwertgefühl kränkt. Dabei haben sich die Anderen doch falsch verhalten. Du bist nicht falsch. Nur: längst nicht alle meinen es gut - frag mal dein Misstrauen.
Wenn du dich durch die Mobbingerfahrungen sehr einschränkt fühlst, kannst du dich auch von einer Psychotherapeutin bei deiner Entwicklung begleiten lassen. Hier findest du Adressen und Hinweise.
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Frage Nr. 39020 von 04.11.2024
Hoi Lili
Ich bin momentan etwas verzweifelt. Ich merke, dass ich immer wieder mit Depressionen zu kämpfen habe. Ich habe das Gefühl es hängt mit einer unglücklichen Erfahrung zusammen, welche diese ausgelöst hat. Ich habe momentan das Gefühl, dass ich da nie wieder heraus komme und die Depression immer wieder kommt. Ich hatte lange Zeit keine Beschwerden mehr und das Gefühlt, es gehe mir gut. In letzter Zeit und im Sommer hatte ich dann wieder eine depressive Episode. Ich bin etwas aufgeschmissen, da ich nicht mehr weiss, was ich noch tun kann. Ich mache eine Therapie und versuche meine Biografie aufzuarbeiten, aber dennoch lande ich wieder in der Depression. Es fühlt sich frustirerend an und irgendwie habe ich Angst, dass ich den Weg daraus nicht schaffe. Mache ich etwas falsch oder habe ich etwas vergessen zu machen? Kann ich von Depressionen heilen oder wird mein Leben immer so aussehen?
Unsere Antwort
Es tut mir leid, dass es dir gerade so geht. Das ist sicher sehr anstrengend und frustrierend. Leider ist ja auch Hoffnungslosigkeit selbst ein Symptom der Depression. Gedanken wie „Es wird nie besser werden“ sind eine Art Geschichte, die dein Kopf sich erzählt und die leider typisch ist bei depressiven Phasen. Aber du hast ja selbst schon erlebt, dass es anders und besser sein kann. Du hast erlebt, dass Depressionen geheilt werden können. Diese Gedanken sind also nicht die Wahrheit.
Vielen Menschen hilft es, wenn sie akzeptieren, dass solche Gedanken immer mal wieder kommen. Wir müssen sie nicht krampfhaft wegdrücken, aber ihnen auch nicht unnötig viel Aufmerksamkeit schenken. Man kann lernen, sich innerlich von diesen Gedanken zu distanzieren, sodass sie weniger Macht über das eigene Verhalten haben. Denn das Verhalten ist sehr wichtig, um aus einer Depression herauszukommen und es ist viel leichter zu beeinflussen als Gedanken und Gefühle es sind. Welche Verhaltensweisen helfen dir? Oft helfen soziale Kontakte und positive Aktivitäten wie ein Spaziergang in der Natur oder ein schönes Essen. Das sind kleine Dinge, aber sie summieren sich. Könntest du so eine kleine positive Aktivität heute vielleicht noch tun? Dieser Ansatz kommt übrigens aus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Vielleicht ist das ja eine Herangehensweise, die für dich passt.
Ich frage mich aber auch ein wenig, wieso du diese Ängste und Zweifel nicht in deiner Therapie besprichst? Dafür ist die Therapie ja schließlich da. Das solltest du also unbedingt ansprechen. Eventuell wäre es auch sinnvoll, dass ihr mal über die Möglichkeit von Medikamenten sprecht, falls das bisher nicht Teil deiner Behandlung war. Auch wenn Medikamente nicht alles lösen, können sie manchmal durchaus helfen, aus schweren Phasen herauszukommen.
Wenn du das Gefühl hast, es nicht mehr auszuhalten und Suizidgedanken hast, melde dich unbedingt bei einer Notfallstelle, wie z. B. der Telefonseelsorge in Deutschland und Österreich oder bei der dargebotenen Hand in der Schweiz. Diese Stellen sind jederzeit erreichbar. Bei Lilli findest auch viele weitere Adressen, an die du dich wenden kannst. Auch an die Polizei kannst du dich in solchen Krisen immer wenden.
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Frage Nr. 39017 von 03.11.2024
Ich habe vor einer Woche folgendes erlebt: Ein Mann kam auf einer Party zu mir und fragte mich, ob er mir etwas sagen darf. Ich stimmte zu. Er sagte mir, dass ich nicht einen normalen Körper habe aber immer gut damit umgehe und sehr schöne Sachen trage. Ich denke, dass er es als Kompliment meinte. Mich hat diese Aussage aber verletzt. Ich habe mich auch geschämt irgendwem davon zu erzählen. Ich habe früher Mobbing erfahren aufgrund meines Körpers. Zusätzlich habe ich immer wieder von meinem Umfeld Kommentare oder Ratschläge erhalten. Ich bin mir nicht sicher, ob es mich deshalb getroffen hat oder auch sonst. Was meinst du? Ich schäme mich total und getraue mich auch nicht es meinem Freunden zu erzählen.
Unsere Antwort
Ich kann gut verstehen, dass dich dieses „Kompliment“ verletzt hat. Leider erleben viele Menschen, die in irgendeiner Weise nicht dem Schönheitsideal oder der vermeintlichen Norm entsprechen, solche Situationen. Meist wollen die Menschen, die sowas sagen, zwar nicht verletzend sein, aber es fühlt sich dennoch oft erniedrigend an. Denn es steckt darin eine Botschaft, dass man irgendwie zweitklassig, anders oder minderwertig ist. Oft fühlen sich die Angesprochenen daher klein, abgelehnt, oder allein. Und da kommt auch das Gefühl der Scham ins Spiel. Wenn wir uns schämen, haben wir das Gefühl, dass etwas an uns falsch ist und das ist sehr schmerzhaft. Scham führt oft dazu, dass wir uns verstecken oder unsichtbar werden wollen. Oft ziehen wir uns dann zurück und sprechen nicht darüber.
Dass dieses Gefühl bei dir ausgelöst wurde, ist sehr verständlich. Denn unsere Gefühle sind zu einem großen Teil durch Lernerfahrungen geprägt. Du hast gelernt – durch Mobbing und Kommentare – dass mit deinem Körper etwas nicht stimmt und dass du ihn verstecken solltest. Dir wurde also quasi beigebracht, dass du dich für deinen Körper schämen sollst. Dass dieses Gefühl nun in dieser Situation hochkommt, ist also völlig logisch. Ganz wichtig ist aber: Das heißt nicht, dass du diesen Gedanken und Bewertungen glauben oder den Impulsen der Scham folgen musst!
Das heißt, du kannst dich bewusst dafür entscheiden, mit deinen Freunden darüber zu reden, auch wenn du dich schämst. Soziale Unterstützung ist sehr wichtig und hilft oft sehr gegen die Scham. Mit Freunden zu sprechen, kann dir auch helfen, genauer zu verstehen, was dich verletzt hat. Gemeinsam könntet ihr auch überlegen, wie man in Zukunft gut auf solche Kommentare reagieren könnte. Oder was dir hilft, mit diesen schwierigen Gefühlen gut umzugehen. Dazu empfehle ich dir auch die Texte aus unserem Kapitel Wie komme ich mit mir und anderen besser klar?
Darüber hinaus möchte ich dich sehr ermutigen, Dinge zu tun, die ein positives Körperbild stärken. Denn dein Körper ist wunderbar, so wie er ist. Um diese Erkenntnis wirklich in deinem Fühlen und Denken zu festigen, braucht es aber Zeit und bewusste Beschäftigung mit dem Thema. Wir haben dazu bereits einige Texte geschrieben, die ich dir sehr empfehle zu lesen. Vielleicht findest du darin einige Ideen, die du gern umsetzen möchtest.
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Frage Nr. 39016 von 03.11.2024
Sind Flashbacks anstrengend? Ich fühle mich danach immer erschöpft.
Unsere Antwort
Ja, Flashbacks können sehr anstrengend sein. Es ist verständlich, dass du dich danach erschöpft fühlst.
Bist du in psychotherapeutischer Begleitung? Das würde ich dir empfehlen, damit du einen guten Umgang mit deinen Flashbacks finden kannst.
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Frage Nr. 39009 von 02.11.2024
Ich habe eine Frage zu Alpträumen bei PTBS. Ich lese viel darüber, dass sie wie ein Video vom Ereignis/ den Ereignissen sind.
Meine Alpträume sind jedoch oft/ meist nicht 1:1 Ereignisse, haben aber ähnliche Themen, Personen und Gefühle. (ZB sexualisierte Gewalt)
Sind so etwas auch Alpträume, wie sie im Rahmen einer PTBS auftreten können?
(w,30)
Unsere Antwort
Wenn ich dich richtig verstehe, hast du in der Vergangenheit sexualisierte Gewalt erlebt und fragst dich, ob du eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hast.
Für die Diagnose PTBS haben Fachpersonen der Psychologie verschiedene Beschwerden zusammengefasst, die häufig gemeinsam auftreten bei Menschen, die ein belastendes Lebensereignis noch nicht gut verarbeitet haben. Die Beschwerden können ganz unterschiedlich sein. Es ist für eine Diagnose nicht unbedingt entscheidend, ob die Albträume wie in einem Video die tatsächlich erlebten Ereignisse widerspiegeln. Das kommt darauf an, welche Beschwerden du sonst noch hast.
Wenn du im Alltag darunter leidest, dass du sexualisierte Gewalt erlebt hast, ist es sinnvoll, dich an eine Fachperson zu wenden. Sie kann dich dabei unterstützen, das Erlebnis zu verarbeiten und sauber in der Vergangenheit abzulegen. Dafür braucht es nicht unbedingt eine Diagnose. Eine Beratungsstelle kann dich unterstützen, nachdem du Gewalt erlebt hast. Sie können dich auch bei der Frage begleiten, ob du eine Therapie machen möchtest.
Du kannst dir mithilfe unserer Texte einen Überblick verschaffen, wie dir eine Beratung oder Therapie helfen kann. Dazu empfehle ich dir unsere Texte Gefühle und Gedanken rund um einem sexuellen Übergriff, Unterstützung und Beratung bei Gewalt sowie das Kapitel Verarbeitung von Trauma und Gewalt.
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Frage Nr. 39006 von 02.11.2024
Hi Lilli,
ich habe einen neuen Freund der täglich drei Joints raucht. Das schon seit 10 Jahren, sagt er. Ich habe nach dem Blowjob sein Sperma geschluckt. Erst ist es mir nicht aufgefallen, aber mit den Wochen der Beziehung haben immer mehr leute im Büro mich angesprochen, ich wäre so aggressiv und anders. Abends habe ich plötzlich angefangen Schatten in der Ecke von Türen zu sehen. Aber nur manchmal. Außerdem habe ich das Gefühl, Hypochondrie zu entwickeln, fürchte mich jeden Tag vor einer anderen Krankheit.Ich erkenne mich selbst seit dieser Beziehung nicht wieder. Obwohl sie einfach perfekt ist. Wenn er kifft, kifft er im Garten. Da kann ich nichts abkriegen. Ich selbst kiffe nicht. Kann es sein, dass ich das THC durch das Sperma aufgenommen habe und jetzt Symptome habe? Ich bin verzweifelt. Könnt ihr mir helfen?
Unsere Antwort
Wenn du solche Symptome hast, die dich beängstigen, würde ich dir empfehlen dich an einen Arzt/eine Ärztin zu wenden. Es sollte medizinisch abgeklärt werden, was dahinter steckt.
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Frage Nr. 39000 von 01.11.2024
Hallo, könnt ihr mir sagen was in einer Gruppentherapie so besprochen wird? Ich (w, 32) muss bald in eine psychosomatische Tagesklinik bei komplexer PTBS und am Meisten habe ich Angst vor den Gruppensitzungen, da es mir sehr schwer fällt mit Anderen über meine Probleme zu reden. Beste Grüße.
Unsere Antwort
Du wirst hoffentlich aufmerksame Psychotherapeut*innen haben, die die Gruppenteilnehmer*innen ermutigen und wertschätzen. Sie werden dafür sorgen, dass sich niemand blossgestellt fühlt. Sie werden auch etwas tun, damit so viele Teilnehmer*innen wie möglich Vertrauen fassen können. Damit sind mehrere Arten von Vertrauen gemeint: zu den Leitenden ebenso wie zu den anderen Teilnehmenden und zu sich selbst.
Eine Gruppentherapie hat u.a. den Sinn, dass du erfährst, dass du mit einer komplexen PTBS nicht allein bist. Und es kann gut tun, wenn in einer Gruppe ein Zugehörigkeitsgefühl entsteht. Alle Teilnehmenden sitzen in der Gruppe mit vielen Symptomen, Schmerzen und Problemen. Die Leitenden werden sicher nicht fordern, dass jede ihr Leiden ausbreitet. Wenn sich jemand mit dem Erzählen besser fühlt, werden sie das ermöglichen. Ziel wird höchstwahrscheinlich sein, dass alle bei der Bewältigung ihrer PTBS unterstützt werden. Wichtig werden auch gute Gemeinschaftserlebnisse sein. Die Erfahrung, dass eine Gruppe stützt und hilft, ist der Grund, warum man Gruppentherapien anbietet.
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Frage Nr. 38996 von 01.11.2024
Hallo, stimmt es dass das Thema ADHS und ASS bei Erwachsenen im Medizinstudium wenig bis kaum oder sogar nicht behandelt wird? Also vor allem bei denen, die schon (länger) fertig sind?
Der Fokus ist m.E eher bei anderen Akuterkrankungen, wie Depression, Schizophrenie usw. Wobei viele Suchtpatienten und Depressionspatienten häufig eine zugrundeliegende ADHS haben, das wird oft übersehen.
Manchmal wird daraufhin ein Verdacht einer anderen Erkrankung gestellt, wenn eigentlich typische ADHS Symptome vorliegen (und unspezifisch sind).
Die typische Reizüberflutung kann psychosenah anmuten.
Unsere Antwort
Ich kann dir nicht pauschal sagen, was im Medizinstudium oder im Psychologiestudium oder in verwandten Studienfächern gelehrt wird, denn das ist von Uni zu Uni und von Studiengang zu Studiengang verschieden. Ich sehe das auch so, dass AD(H)S bei anderen Störungen als erschwerender oder gar ursächlicher Faktor bisweilen übersehen wird. Das Thema AD(H)S im Erwachsenenalter wird allerdings immer bekannter, und Fachleute sind sensibilisierter und aufgeklärter. Das gleiche gilt für Ausbildungen und Fachkreise von Therapeut*innen.
Umgekehrt wird AD(H)S manchmal nicht sorgfältig genug diagnostiziert. Das führt sowohl dazu, dass AD(H)S nicht erkannt wird, als auch dazu, dass es fälschlicherweise diagnostiziert wird. Eine Diagnose braucht eine sorgfältige Abklärung durch eine gut geschulte und erfahrene Fachperson, und hier muss auch die Kindheit im Visier sein. Wichtig ist, dass auch versteckte Hyperaktivität (welche v.a. im Kopf stattfindet) erkannt wird, und dass nicht wenige Menschen mit ADHS wegen ihrer Intelligenz in der Schule/Ausbildung nicht auffällig waren und im Berufsleben sehr gute Kompensationsstrategien entwickelt haben. Wichtig ist auch, dass Traumafolgestörungen gut von ADHS abgegrenzt werden.
Ich empfehle das Buch "ADHS und Sucht im Erwachsenenalter" von Monika Ridinger. Eine gute Website auf Deutsch ist ADHS20plus, eine gute Website auf Englisch ist ADDitude.
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Frage Nr. 38993 von 31.10.2024
Wie kann ich mir Hilfe holen und wo? Ich habe bereits eine Therapie gemacht, um mit Panik und Angst umzugehen. Meine Ängste und die Panikattacken sind jedoch wiederkehren. Gibt es eine Möglichkeit sie loszuwerden? Ich höre immer, dass Panikattacken nach einer Therapie wegsein sollten. Bei mir trifft dies nicht zu. Weshalb gehen sie bei allen anderen weg, nur bei mir nicht?
Unsere Antwort
Ich würde dir empfehlen nochmal eine Therapie zu machen bei einer anderen Therapeut*in. Weisst du, es gibt so viele verschiedene Arten von Therapie und noch mehr verschiedene Therapeuten. Es muss halt beides einigermassen für dich passend sein. Manchmal merkt man es direkt, dass es nicht passt und manchmal stellt es sich erst hinterher heraus. Das kann auch daran liegen, dass man nicht auf seine innere Stimme hört und denkt, das muss halt so sein, weil man noch keine Erfahrung mit Therapie hatte.
Ich nehme mal an, dass dein Therapeut oder deine Therapeutin dir auch bestimmte Methoden gezeigt hat, wie du dich selbst etwas beruhigen kannst. Oft geht das als "Sofortmassnahme" am besten über die Kontrolle der Atmung, indem du eine tiefe ruhige Bauchatmung durchführst. Du kannst das zum Beispiel so machen indem du langsam über die Nase einatmest und dabei bis 4 zählst. Dann hältst du den Atem an und zählst bis 7. Danach atmest du durch den offenen Mund aus und zählst bis acht.
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Frage Nr. 38991 von 31.10.2024
Hallo Lilli-Team
Ich schäme mich ziemlich dafür und verstehe da nicht so was mit mir los ist. Ich habe Übergriffe in der Kindheit erlebt. Manchmal, wenn ich davon plötzlich überrollt werde (Bilderfetzen, Körperwahrnehmungen,… evt. sind das Flashbacks?), verliere ich wie die Kontrolle und meine Augen verdrehen sich nach oben, manchmal fängt auch mein Körper an zu zucken. Ich denke mir immer „hör auf damit“, aber es ist wie verselbstständigt in dem Moment. Ich bin aber immer bei Bewusstsein und es dauert höchstens einige Minuten, aber macht so viel mit mir.
Was kann das sein? Und kann ich etwas dagegen tun? Ich versuche meist, mich zu reorientieren und mir zu sagen dass es vorbei ist.
Ich fühle mich allgemein unglaublich dreckig und ekelhaft. Manchmal so sehr, dass ich das Gefühl habe, mich nirgends mehr zeigen zu können. Auch da bin ich ratlos, weil rational kann ich verstehen, dass es vielen mit solchrn Erfahrungen so geht und nicht „wahr“ ist, aber das Gefühl bleibt sehr stark.
(Ich habe vor, Traumatherapie zu machen aber das geht nicht sofort.) w, 25
Danke für eure wertvolle Arbeit und all die Infos auf eurer Seite zum Thema. Es hilft sehr.
Unsere Antwort
Ich kann nachvollziehen, wie schlimm sich das anfühlst, was du erlebst. Was du beschreibst, klingt nach Flashbacks und dissoziativen Anfällen. Du schreibst, du hast vor, eine Traumatherapie zu machen, aber das gehe nicht sofort. Warum nicht? Ich finde es wichtig, dass du so schnell wie möglich eine gute therapeutische Begleitung hast. Bitte wende dich an eine Beratungsstelle für Opfer von Gewalt. Dort sollte man dir sofort weiterhelfen können. Schreib uns bitte wieder, wenn du Probleme dabei hast, Unterstützung zu bekommen. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 38982 von 29.10.2024
Frage Nr. 38945
Vielen Dank für eure Antwort! Was genau ist der Unterschied zwischen einem dissoziativen Zustand und einem Flashback? Wie kann mir eine Therapie helfen, bei solchen Zuständen?
Unsere Antwort
Als Flashback bezeichnet man unwillkürliche Erinnerungen, die unerwartet auftreten. Sie können so überwältigend sein, dass du die Realität kaum noch wahrnehmen kannst. Das haben sie mit dissoziativen Zuständen gemeinsam. Zu den dissoziativen Zuständen gehören aber auch alle Zustände, bei denen du die gegenwärtige Realität ausschaltest. Wenn sich eine Person nicht wie sie selbst fühlt, nennt man das Depersonalisation. Wenn jemand die Realität nicht mehr wahrnimmt, nennt man das Derealisation. Und es gibt die dissoziative Amnesie, bei der man Lücken in der Erinnerung hat. Die Lücken beziehen sich meistens auf traumatische und einschneidende Erfahrungen. Und es fällt oft schwer zu verstehen, wie man so etwas vergessen kann. In sehr seltenen Fällen sind die Dissoziationen so ausgeprägt, dass sie die gesamte Identität betreffen. Dann ist es schwierig, sich selbst als eine einheitliche Persönlichkeit zu erleben.
Eine Psychotherapie kann dir helfen, Flashbacks erträglich zu machen. Wenn du den Inhalt und die Ursache der Flashbacks erkennst, wirst du sie besser verstehen und nicht mehr mit so überwältigenden Ängsten und Panikattacken reagieren müssen. Du wirst in einer Psychotherapie auch Bewältigungsstrategien lernen. Da sich Traumatisierung in körperlicher Übererregung oder Anästhesierung zeigt, sind Beruhigungsstrategien, Entspannungstechniken, Stabilierungsformen wichtig. Diese sollen dir nachhaltig ermöglichen, in der Gegenwart zu bleiben und sie realistisch einzuschätzen.
Wir finden als Lernziel in der Psychotherapie sehr wichtig, dass du dich selbst verstehst und akzeptierst.
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Frage Nr. 38968 von 26.10.2024
Ich habe letztens in einer Panikattacke erlebt, wie ich mich gefragt habe wer ich bin. Die Erinnerungen kamen mir fremd vor. Handelt es sich um eine Depersonalisation?
Unsere Antwort
Das kann ich dir aus deiner kurzen Beschreibung heraus nicht beantworten. Allerdings kommt Depersonalisation bei Panikattacken häufig vor, es kann also sein.
Falls du oft Panikattacken erlebst, empfehle ich dir sehr, dir professionelle psychologische Unterstützung zu suchen. Man kann man viel dagegen tun und ich würde dir wünschen, dass du damit nicht allein bleibst.
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