Frage Nr. 34894 von 23.04.2022
Hallo. Ich habe ein Frage. Ist bestimmt schwer bzw. nicht zu beantworten.
Folgendes Problem. Hatte mich mit einer Freundin zu einem romantischen Abend verabredet. Es ist keine Beziehung sondern eher Freundschaft+. Wir hatten uns im Vorfeld für den Samstag vor Ostern zu um 22.00 Uhr verabredet. Hatte sie einen Tag vorher nochmal angerufen um zu fragen wies ihr geht und ob der Termin noch steht. Da sagte sie auf einmal das um 22.00 zu spät sei und sie müde wär von der Arbeit. OK kein Problem 21.00 dann. Wir trafen uns dann am Samstag. Ich hatte ein schönes Ostergeschenk dabei. Der Abend war soweit auch ganz schön. Dann erwähnte Sie gegen 22.45 das sie noch eine andere Verabredung habe. Ich bin wie Affekt hoch und sagte nur ach wenn wenns um mich geht dann bist müde aber bei anderen Angelegenheiten stört es Dich nicht wenn es spät wird. Sie erwähnte das sich dieser Termin erst kurzfristig ergeben hatte(dies habe ich aber in meiner Aufregung nicht wahrgenommen). Ich war emotional schon erregt. Und dann ging es hin un her. Sie fragte mich erbost ob ich ihr vorschreiben wolle wie sie ihre Zeit zu planen habe. Ich verneinte dies aber meinte zu ihr das man ehrlich sein könne zueinander. Ich wollte ihr meinen Standpunkt verständlich machen aber sie lies mich nicht zu Wort kommen. Da ist mir die Hutschnur geplatzt. Ich wurde laut und sagte nur "HÖRE ZU". Sie hat sich dabei offensichtlich erschrocken denn ihre Augen wurden richtig gross. Sie stand auf packte mein Ostergeschenk zusammen und wollte es mir in die Hand drücken. Ich schob es wieder zu ihr zurück und sagte ihr das ich das Geschenk für sie besorgt hatte. Naja ich zog mich an. Wir gingen gemeinsam zur Tür und ich wollte von wissen ob wir uns in der darauffolgenden Woche treffen können. Sie meinte sie wüsste es nicht und ich solle anrufen. Als ich bei mir zu hause war habe ich über den Vorfall nachgedacht und mir ist auch in den Sinn gekommen das sie gesgat hatte das sich ihr 2ter Termin an dem Samstagabend kurzfristig kurzfristig ergeben hatte. Hab ihr eine Nachricht geschrieben um mich für mein Verhalten zu entschuldigen und ihr den Sachverhalt zu erklären. Es war mittlerweile schon Sonntag und morgens las sie die Nachricht (zumindest war sie als gelesen markiert). (Ich muss dazu sagen das wir etwa 2 Monate vorher auch schonmal eine kurze Meinungsverschiedenheit hatten wegen einer saftigen Nachricht von mir. Sie drohte mir nur an wenn das nochmal passieren sollte würde sie mich blocken.)Ich habe nichts weiter unternommen. Am Ostermontag habe ich mehrmals versucht Sie zu telefonisch zu erreichen. Aber sie nahm nicht ab. Ich habe ihr dann nochmal eine Nachricht geschrieben ob wir uns Dienstag treffen wollten zum aussprechen. Diese hat sie auch gelesen. Aber es kam keine Reaktion. Mittwoch schrieb ich ihr noch eine Nachricht. Wieder gelesen bzw. gelesen markiert. Donnerstag habe ich versucht Sie erneut telefonisch zu erreichen (aber diesmal mit einer Nummer die sie nicht hat, ok ist etwas listig). Sie nahm ab und als sie merkte das ich es bin legte sie sofort wieder auf. Ich habe dann eine letzte Nachricht verfasst in der ich mich nochmals entschuldigte, die gesamte Schuld auf mich nahm aber auch deutlich machte das ich mich jetzt genug entschuldigt hatte. und fragte ob sie unser Verhältnis noch weiterführen möchte oder schluss sei. Diese Nachricht las sie am Donnerstag nicht. Aber sie war online. Am Freitag war sie auch online und hatte die Nachricht gelesen. Aber keine Reaktion. Meine Frage ist einfach wie ich ihr Verhalten deuten soll. Ist Sie gekränkt, will Sie mich zappeln lassen? Denn blockiert hat Sie mich nicht. Eindeutig Schluss machen will Sie auch nicht, augenscheinlich. Oder lässt Sie das ganze auslaufen?
Unsere Antwort
Wir können nicht hellsehen und wissen darum nicht, warum deine Freundin keinen Kontakt will. Du warst verletzt, als du gemerkt hast, dass die Frau noch einen anderen Termin verabredet hat. Schliesslich hattest du auf ihre Müdigkeit Rücksicht genommen. Möglicherweise bist du in deiner Verletzung etwas heftig geworden und hast sie erschreckt. Deine Entschuldigungen und häufigeren Telefonversuche waren ihr möglicherweise zu viel. Sie hat ja bei einem früheren Streit schon mal gedroht, dich zu blockieren. Lass ihr Zeit. Ihr habt keine feste Beziehung, sondern eine Freundschaft+. Möglicherweise klärt ihr mal, was das für jeden von euch bedeutet.
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Frage Nr. 34876 von 19.04.2022
Hi liebes Lilli Team,
danke erstmal für eure Arbeit hier, ich denke damit macht ihr sehr viele Menschen glücklich und selbstbewusster.
Zu meiner Frage:
Um es kurz und knackig zu formulieren, Ich (20) bin seit ca. 5 Jahren mit meinem Freund (21) zusammen und finde ihn in letzter Zeit zunehmend unattraktiv. Zum einen, weil er sich ziemlich gehen lässt (15 kg zugenommen, rasiert sich nicht mehr) zum anderen gibt es auch hygienische Gründe (riecht untenrum häufig nach Urin und Fisch, riecht unter den Achseln häufig unangenehm).
Die hygienischen Sachen habe ich direkt angesprochen, da ich das einfach eklig finde und es mir die Lust an körperlicher Nähe nimmt. Er kriegt es nicht immer in den Griff, aber er arbeitet dran. Die anderen Dinge weiß ich nicht, ob ich sie ansprechen soll. Bin ich da zu oberflächlich? Wenn ihm es besser gefällt sich nicht zu rasieren, ist das ja sein gutes Recht.
Ein anderer Grund dafür, dass ich ihn nicht mehr so attraktiv finde, könnte sein, dass ich lange Zeit eine Angststörung aufgrund von schlechten sexuellem Erfahrungen hatte. Ich bin mit ihm durch diese Zeit gegangen und habe teilweise aus pflichtgefühlen mit ihm Sex gehabt. Wenn wir jetzt Sex haben, sind diese Erinnerungen zumindest kurzzeitig immer präsent.
Was kann ich tun um das zu ändern? Das hat ja nichts mit ihm zu tun.
Sollte ich ihn darauf ansprechen, dass ich ihn unattraktiver finde? Ich merke mit der Zeit nämlich immer mehr, dass ich mich viel mehr nach anderen Seiten umschaue. Dass das Bedürfnis immer größer wird mal mit anderen Leuten zu schlafen. Denkt ihr das hat was damit zu tun?
Vielen Dank im Voraus! :)
Unsere Antwort
Es freut mich, dass du unsere Arbeit gut findest.
Deine Frage ist schwierig, weil sie vielschichtig ist. Ich sehe da drei Themen: 1) deine Erfahrungen in der Vergangenheit 2) dein Umgang mit deinem Freund 3) dein Alter. Ich gehe sie der Reihe nach durch.
1) Ich vermute, dass du während der schlechten sexuellen Erfahrungen körperlich in einem Zustand der Anspannung oder Erstarrung und Passivität warst. Ich kann mir gut vorstellen, dass du mit deinem Freund in einem ähnlichen Zustand warst, als du aus Pflichtgefühlen mit ihm Sex hattest. Und die Frage ist, in welchem körperlichen Zustand bist du jetzt, wenn du mit ihm Sex hast? Bist du aktiv? Bewegst du dich? Nimmst du das Szepter in die Hand? Unser Gehirn erinnert sich besser an schlimme Erlebnisse, wenn wir den Körper in einen ähnlichen Zustand versetzen wie damals. Ich würde dir also empfehlen, dass du dir genau überlegst, was du mit deinem Körper machst beim Sex. Und dann lies diesen Text über Bewegung beim Sex. Von dort wirst du auf Texte mit Übungstipps verlinkt.
2) Wenn du deinem Freund etwas verschweigst und vormachst, nimmst du ihm die Möglichkeit, zu entscheiden, wie er mit dir als echter Person umgehen möchte. Ich empfehle dir daher Ehrlichkeit. Du kannst Dinge auf eine verletzende Weise sagen, du kannst sie auch auf eine positive Weise sagen. Also statt ihm zu sagen, dass es dir nicht gefällt, dass er sich nicht rasiert, kannst du ihm sagen, dass es dir sehr gefällt, wenn er sich rasiert. Vielleicht rasiert er sich ja gern für dich, wenn er weiss, dass das für dich wichtig ist.
3) In deinem Alter ist die Neugier auf andere, neue Beziehungen absolut nachvollziehbar. Du bist ja gerade dabei, die Welt zu entdecken - um so mehr, wenn du aus einer Angstphase auftauchst. Du bist jetzt seit fünf Jahren mit deinem Freund zusammen, das ist eine sehr lange Zeit. Das heisst: Das Bedürfnis, mit anderen Leuten zu schlafen, könnte damit zusammenhängen. Viele Menschen erleben Phasen, wo sie sich nicht sicher sind ob oder wie sie eine Beziehung weiterführen möchten. Ich empfehle dir dazu diesen Text zum Thema Schlussmachen - ja oder nein?
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Frage Nr. 34841 von 02.04.2022
Hallo,
ich bin 46 Jahre alt und habe eine Frage zu einem Problem mit meinem Freund, mit dem ich jetzt schon fast 3 Jahre zusammen bin.
Am Anfang unserer Beziehung hatten wir recht vergnügliche und manchmal auch wirklich lustige Zeiten miteinander im Bett und ich habe mich sehr entspannt und gut aufgehoben und sicher bei ihm gefühlt.
Da ich sehr spät im Leben erst meinen ersten Geschlechtsverkehr gehabt habe, bin ich mit ihm nie gekommen, aber das hat mich weiter nicht gestört. Ich dachte, mit Geduld würde das schon kommen.
Irgendwann habe ich ihm das anvertraut - damit er nicht denkt, ich spiele ihm was vor. Darauf kam die Antwort 'Spiel an dir selber rum, dann wird' s auch was. ' Seitdem reden wir über das Thema nicht mehr. Ich habe ihm auch irgendwann erzählt, was mir gefällt und wie er mich mehr erregen kann. Antwort war, er hat keine Lust auf jedes Mal bei Adam und Eva anfangen und reden beim Sex kann er auch nicht leiden und er hat nur Lust, wenn er wirklich entspannt ist - in der Nacht, nach den ersten Stunden Schlaf.
Seitdem schläft er nur noch mitten in der Nacht mit mir, wahrscheinlich, wenn er schon erregt aufwacht. Es gibt nur selten ein Vorspiel, das ist ihm wohl zu anstrengend. Irgendwann wollte ich ihm zeigen, wie er mich anfassen soll, damit es mir nicht unangenehm wird, da hat er mich weggeschubst und gesagt, ich soll's mir halt selber machen. Ganz oft haben wir dann GV wenn ich noch nicht bereit bin, manchmal auch, wenn ich noch nicht mal ganz wach bin.
Der Sex zwischen uns ist also nicht mehr besonders liebevoll. Ansprechen kann ich das Thema nicht, denn das macht ihn aggressiv. Er findet sich an der Situation unbeteiligt und meint, ich sei für meine Gefühle und für mein Empfinden beim Sex selber verantwortlich. - Gibt es eine andere Möglichkeit, das Problem anzugehen? Soll ich mich trennen?
Unsere Antwort
Selbstverantwortung ist tatsächlich das zentrale Thema in deinem Anliegen. Aber so, wie dein Freund das dir mitteilt, verdreht er das. Ja, du bist für deine Gefühle und dein Empfinden beim Sex selbst verantwortlich – du musst für dich sorgen. Aber er ist dafür verantwortlich, wie er mit dir umgeht, und ob er auf deine Wünsche und Bedürfnisse eingeht.
Du wiederum bist dafür verantwortlich, wie du damit umgehst, wie er mit dir umgeht. Du teilst ihm ja schon einiges mit, und das ist gut so. Du scheinst dich von ihm allerdings schnell entmutigen zu lassen. Du schreibst: "Ansprechen kann ich das Thema nicht, denn das macht ihn aggressiv." So kommst du nicht weiter. Nur weil ein Mann aggressiv wird, heisst das noch lange nicht, dass du schweigen musst. Eine gute Idee ist, dass du dich selbst besser regulierst in solchen Augenblicken. Das heisst, cool bleiben und sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Ruhig atmen und in leichter Bewegung bleiben, um aus der angespannten Stresshaltung herauszukommen.
Und dann: Schau mal, ob du mit Interesse in seinen Kopf hineinschauen kannst. Überleg dir mal: Warum wird er aggressiv? Ich könnte mir vorstellen, dass er sich verletzt fühlt in seinem (wohl ziemlich wackligen) Selbstbild, ein toller Mann und ein guter Lover zu sein (der eine Frau zum Orgasmus bringt…). Drum rechtfertigt er sich und greift dich an, statt Verantwortung dafür zu übernehmen, wie er sich dir gegenüber benimmt und wie er den gemeinsamen Sex gestaltet. Er merkt sicher, dass da etwas nicht stimmt, und dadurch lässt er sich verunsichern. Er ist (noch) nicht bereit, sich kritisch mit sich selbst und seiner Haltung dir gegenüber auseinanderzusetzen.
Klar ist auch, dass euer Sex für ihn stressig ist. Es klingt so, als habe er keinen Sex mit dir als Person, sondern er benutzt dich im Halbschlaf als Sexobjekt. Wenn er einen klaren Kopf hätte und genau bei dir hinschauen würde, würde er sich dabei viel zu sehr stressen. Überleg dir, warum du da mitmachst. Ein hilfreicher Spruch lautet: "Es gibt keine Opfer, nur Freiwillige". Was ziehst du daraus, wenn du beim Sex mitmachst, obwohl du noch nicht bereit bist? Was willst du damit bewirken (oder vermeiden)? Übernimm Verantwortung für dein Verhalten. Und für deine Haltung gegenüber ihm: Wenn du im Halbschlaf mit ihm Sex hast, hast du wirklich mit der Person Sex? Oder brauchst du ihn dann auch für irgend etwas? Für was?
Eine Möglichkeit ist jetzt gleich die Trennung. Aber möglicherweise blüht dir mit einem anderen Mann was ähnliches. Lies bitte unsere Tipps zur Entscheidung zur Trennung.
Eine andere Möglichkeit ist, dass du diese Beziehung als Übungsfeld nimmst. Egal wie der Ausgang ist, du lernst dazu. Ein Tipp ist, dass du deinem Partner mit gutem Beispiel voran gehst. Wenn du deinen Partner zu mehr Selbstverantwortung einladen möchtest, zeigst du ihm, dass du selbst Verantwortung für dich übernimmst. Konkret heisst das:
- Du sagst ihm, dass er recht damit hat, dass du selbst zuständig für deine Gefühle und dein Empfinden beim Sex bist.
- Du sagst ihm, dass du verstehst, dass der Sex jetzt für ihn stressig ist, weil du so unzufrieden bist.
- Du sagst ihm, dass du dich ans Üben machst, wie du dich beim Geschlechtsverkehr besser erregen kannst.
- Du machst dich ans Üben (zum Beispiel mit diesen Tipps, oder mit diesem Buch).
- Du machst grundsätzlich nicht mehr bei sexuellen Handlungen mit, für die du nicht bereit bist.
- Du übst, dich emotional zu regulieren, wenn es bei euch hart auf hart kommt.
- Du sagst ihm dass du ein Vorspiel brauchst, und dass du erst dann lustvollen Sex haben kannst, wenn du bereit bist.
- Du fragst ihn, was du tun kannst, dass die Stimmung auch am Tag für ihn entspannt genug für Sex ist.
- Du sagst ihm, du würdest gern mit ihm erforschen und lernen, was du schön findest.
- Du gewöhnst dir eine positive Sprache an, wenn du mit ihm über Sex redest.
- Du bist offen für das, was er mit dir tut. Du übst, dich beim Sex zu bewegen und dir deine Steicheleinheiten so zu holen -- egal welche Stimulation er dir anbietet.
Wenn du diese Tipps anschaust, dann merkst du, dass du deinem Freund in einigen Dingen entgegenkommst. Wenn du mit ihm eine Lösung des Problems erarbeiten möchtest, brauchst du die Haltung: "Ich schaue, wo das Problem bei mir liegt, und ich arbeite daran". Du tust das unabhängig davon, worin sein Teil liegt: Du bist hundertprozentig für dich verantwortlich und dafür, wie du ihn siehst und mit ihm umgehst.
Falls du gern liest, empfehle ich dir sehr das Buch "Konflikte im Kern gelassen lösen: Die Anatomie des Friedens" vom Arbinger Institute. Darin gibts wertvolle Tipps rund um das Übernehmen von Eigenverantwortung und das Lösen von Konflikten. Mehr Tipps zum Umgang mit Konflikten findest du auch in diesem Text.
Falls du dich da wirklich ins Zeug legst und investierst, und du stösst bei deinem Freund trotzdem auf Granit, ist eine Trennung eine eigenständige, eigenverantwortliche Folge. Du hast dann aber garantiert hilfreiche Werkzeuge für eine nächste Beziehung entwickelt.
Ich hoffe, diese Antwort regt dich an, die Situation auf neue Weise anzugehen. Gern kannst du uns wieder schreiben. Gib dann einfach diese Fragenummer an.
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Frage Nr. 34822 von 30.03.2022
hallo zusammen!
klingt vielleicht blöd, aber manchmal habe ich das gefühl ich werde von männern ausgenutzt. ich hatte noch nie eine beziehung sondern einfach sex. ich mag es beim sex etwas härter und männer hat das bis jetzt auch immer gefallen.
nach einer gewissen zeit fühle ich mich aber ausgenutzt weil es nie für mehr reicht als eine beziehung. oft übermitteln sie mir das gefühl für mehr bin ich nicht gut.
gebe ich mich zu schnell hin? meine freundinnen sagen mir „männer stehen nicht auf so flittchen“ aber ich denke mir, ich will gar keinen mann der so von frauen denkt. ich habe auch schon einen typen gedated mit ernsten absichten meiner meinung nach, aber für ihn war es nicht mehr. ich bin echt bereit mich zu verlieben, aber weiss nicht, ob ich so alles kaputt mache.
oft habe ich das gefühl ich habe einen komischen bezug zu sex, da ich in der vergangenheit oft vergewaltigt worden bin und das hat mich kaputt gemacht. kann ich das irgendwie umgehen? ich habe auch nie genug von sex, ich könnte immer weiter machen und komme sehr selten bis nie. habe mir auch schon gedanken gemacht ob ich sexsüchtig bin… danke für die hilfe (w25)
Unsere Antwort
Ich schreibe dir meine Gedanken zu deiner Frage auf. Ich stelle dir einige Rückfragen.
Wir bevorzugen das Wort "dranghaft" gegenüber dem Wort "süchtig". "Süchtig" deutet darauf hin, dass da irgend ein Stoff ist, ohne den du nicht kannst. "Dranghaft" deutet eher auf ein Verhalten hin, das du machen "musst". Ist dein sexuelles Verhalten dranghaft? Kommen Impulse, du musst ihnen nachgeben, und du bereust es nachher? Welches Bedürfnis willst du mit diesem Verhalten stillen?
So wie du schreibst, wird mir das nicht ganz klar. Du schreibst, du hast nie genug vom Sex und könntest immer weiter machen und kommst sehr selten bis nie. Heisst das, du musst weiter machen, weil du in der sexuellen Erregung drin bist, aber es gelingt dir nicht, sie zu einem Orgasmus zu steigern? Und du kannst nicht aufhören, weil du dich nach diesem Orgasmus sehnst? Liegt die Ursache des Drangs also in der fehlenden Entladung?
Oder erlebst du das auch als dranghaft, dass du mit einem Mann ins Bett gehen "musst", obwohl du eigentlich weisst, dass es dir nicht gut tut? Oder: Ein Teil von dir will, der andere nicht? Und der, der will, gewinnt, und der andere bereut es nachher und macht es schlecht?
Du schreibst, es habe dich kaputt gemacht, dass du in der Vergangenheit oft vergewaltigt worden bist. Was heisst kaputt? Und dann fragst du: "Kann ich das irgendiwe umgehen?" Was umgehen? Meinst du: "Kann ich damit irgendwie umgehen?" Unsere Haltung ist folgende: Menschen gehen nicht kaputt – egal was sie durchgemacht haben, und egal wie sehr sie gelitten haben. Sie entwickeln vielleicht gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen gegenüber sich und anderen. Aber diese Störungen sind nicht in Stein gemeisselt. Wenn Menschen sich genau anschauen und verstehen lernen, können sie daran arbeiten, ihre Einstellungen und ihr Verhalten zu ändern und zu "entstören". Das kannst auch du.
Du schreibst: "ich bin echt bereit mich zu verlieben aber weiss nicht ob ich so alles kaputt mache". Diesen Satz finde ich hilfreich. Denn zum einen drückt er ein Bedürfnis aus. Aus diesem Bedürfnis heraus kannst du ein Ziel formulieren. Wenn wir Ziele haben, sind wir motivierter, Schritte zu unternehmen, die vielleicht anstrengend und unangenehm sind. Zum anderen drückt der Satz aus, dass du etwas bewirken kannst. Mit dem "kaputt machen" bewirkst du zwar was Negatives. Aber das ist immer noch besser, als wenn du hilflos und ohnmächtig wärest.
Daher möchte ich dich fragen: Was würdest du kaputt machen? Und wie würdest du das anstellen, dass du es kaputt machst? Welche Verhaltensweisen setzt du ein, um alles kaputt zu machen? Und, noch wichtiger: Welche Einstellung hast du gegenüber dem Mann, damit du alles kaputt machst? Überlege dir auch, was das gegenteilige Verhalten und die gegenteiligen Einstellungen wären. Also welches Verhalten und welche Einstellungen bräuchte es, dass du eine gute Beziehung mit dem Mann aufbaust, statt alles kaputt zu machen?
Ich sehe dich als hin und hergerissen zwischen "Ich will mich verlieben" oder "Ich will eine Beziehung" auf der einen Seite, und auf der anderen Seite "Ich mag's hart". Hinter dem "Ich mag's hart" verbirgt sich möglicherweise eine sexuelle Fantasie und Vorliebe, dass die Männer hart mit dir umgehen und dich ausnutzen und verachten. Solche sexuellen Fantasien haben immer eine Logik. Lies dazu bitte unseren Text über sexuelle Fantasien, damit du das besser verstehst. Es kann auch sein, dass deine Geschichte mit den Vergewaltigungen da eine Rolle spielt. Ich weiss darüber zu wenig. Wann fing das an? Wie alt warst du?
Vielleicht möchtest du uns nochmal schreiben und mir meine Fragen beantworten. Gib dann einfach diese Fragenummer ein.
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Frage Nr. 34815 von 29.03.2022
Hallo Lilli,
vor einem halben Jahr habe ich erfahren, dass mein Ehemann mich mit Sexdienstleisterinnen betrogen hat.
Seitdem geht es mir nicht gut. Meine Gefühle wechseln stetig zwischen Trauer, Enttäuschung, Demütigung, Eifersucht und Wut. Es ist eine Spirale negativer Gefühle, die mir schwer zur Last fällt (Konzentrationslosigkeit, Traurigkeit, Lustlosigkeit, Schlafprobleme, um nur einige Auswirkungen zu nennen). Am meisten zu schaffen machen mir die Wut und die Eifersucht.
Dazu kommt noch, dass im Laufe unserer langen Gespräche heraus gekommen ist, dass mein Mann einen starken Pornokonsum hat (vorher mehrmals täglich, jetzt reduziert auf ca. 3 x die Woche). Ich bat ihn, für eine zeitlang darauf zu verzichten, bis ich mich von dem Schock erholt habe. Er schafft es aber nur zu „reduzieren“.
In Anbetracht der Untreue macht mich das Pornogucken wahnsinnig vor Eifersucht. Mein Wunsch wäre für ein paar Wochen ganz einstellen und dann langsam wieder einführen. Gegen Pornos per se habe ich nichts, wenn der Umgang damit vernünftig ist. Aber paarmal die Woche ist mir persönlich zu oft. Das hat sich schon auf unsere Paarsexualität ausgewirkt (Erektionsstörungen, Orgasmusstörungen, Abgestumpftheit, emotionsloser Sex, weniger Reize seinerseits wenn er mit mir ist).
Ich leide darunter. Ich habe kein Vertrauen mehr. Wenig Selbstbewusstsein. Ich habe Angst, dass er wieder untreu wird, beflügelt auch durch die vielen nackten Frauen, die er am Bildschirm dauernd vor sich hat.
Kommende Woche haben wir unseren ersten Termin bei einer Paarberatung, denn wir wollen zusammen bleiben, aber nicht so.
Meine Frage an euch: habt ihr Ratschläge betreffend
- wie ich wieder in mein Gleichgewicht kommen kann? Vor allem das Selbstbewusstsein aufbauen kann?
- die Eifersucht unter Kontrolle halten kann?
- mit den Pornos umgehen soll?
- Vertrauen wieder herstellen kann?
Für eure Tipps bin ich euch sehr dankbar.
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Um dein Gleichgewicht wiederzuerlangen, raten wir dir zu einer eigenen Psychotherapie, in der es nur um dich geht. Dort kannst du herausfinden, wie du dich mit deiner eigenen Kraft stabilisierst. Eine Psychotherapie ist meistens ein längerer Prozess. Es gilt herauszufinden, welche Erwartungen du an deinen Partner hattest und wie dir durch enttäuschte Erwartungen deine Stabilität verloren ging. Du kannst überlegen, wie du dein Selbstwertgefühl aufbaust, ohne auf deine alten Erwartungen zurückgreifen zu müssen. Es braucht also neue Werte für dich und dein Sicherheitsgefühl.
Auch deine Eifersucht könnte Thema in der Psychotherapie sein. Das Gefühl braucht dein Verständnis und deinen Trost. Viele Menschen wären am liebsten die begehrte Hauptperson in ihrer Partnerschaft. Zeitweise kann das ein Genuss sein. Allerdings funktionieren Partnerschaften am besten, wenn jeder eine gute Portion Eigenständigkeit entwickelt. Mit Eigenständigkeit erträgst du besser, dass der Andere eine eigene Lebensgeschichte, eigene Interessen und andere Fähigkeiten hat als du selbst. Und auch den Grenzen des Partners könntest du dann mit mehr Toleranz oder Mitgefühl begegnen. Auch dein Selbstvertrauen bekommt dann eine Chance. Ob du deinem Partner wieder genauso vertraust wie früher, ist unwahrscheinlich. Du hast mit ihm etwas erlebt, was du nicht erwartet hast. Vielleicht findest du ein neues Vertrauen zu ihm. Das liegt nicht nur an dir, sondern auch an seinem Verhalten. Ihr möchtet zusammen bleiben. In der Paartherapie könnt ihr untersuchen, was an gemeinsamem Boden noch da ist. Und dann geht es dort um die Aushandlung von Bedingungen und das Finden von Kompromissen.
Unseren Infotext Bin ich sexsüchtig empfehlen wir dir zum Lesen.
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Frage Nr. 34801 von 25.03.2022
W-19
Ich bin schon seit fast einem Jahr mit meinem ersten Freund zusammen und ich liebe in wirklich sehr. Er hat gesagt er kann sich vorstellen sein ganzes Leben lang mit mir zu verbringen und ich kann mir zwar auch vorstellen lange mit ihm zu bleiben, aber irgendwie macht mir der Gedanke auch Angst. Ich fühle mich schlecht dafür das ich so denke, aber irgendwie will ich mehr Erfahrungen haben mit mehreren Menschen die verschieden sind. Ich will noch ein wenig Spass haben und flirten mit verschiedenen Menschen wenn ich an einer Party bin. Oder neue Menschen kennen lernen. Und ich weiss nicht was machen… klar kann ich mit meinem Freund flirten, aber es ist nicht das selbe. Ich habe irgendwie auch eine Fantasie, dass ich mich von meinem Freund trenne und wir dann wieder zusammen kommen. Ist das komisch? Wieso gefällt mir dieses Szenario irgendwie? Vielleicht will ich einfach mehr Aufregung? Sollte ich mit ihm darüber sprechen? Ich habe Angst, dass er dann Schluss macht…
Unsere Antwort
Deine Gedanken sind normal. Du bist noch sehr jung, und die Vorstellung, dich jetzt schon auf einen Partner fürs Leben festzulegen, macht dir verständlicherweise Angst. Auch deine Fantasie des Trennens und Wiederzusammenkommens ist logisch, denn dann hättest du beides – deinen Freund und die Erfahrung mit anderen – und müsstest dich nicht entscheiden. Ob das in der Realität so funktioniert, kann ich dir aber natürlich nicht sagen. Wir bei Lilli finden Erfahrungen sammeln gut. Es macht Sinn, dass du herausfinden willst, wie es ist, mit unterschiedlichen Leuten zusammen zu sein.
Die Tatsache, dass du nicht weißt, ob du den Rest deines Lebens mit deinem Freund zusammenbleiben willst, ist nicht gleich ein Grund, Schluss zu machen. Das weiß schließlich kaum jemand am Anfang einer Beziehung. Und selbst Paare, die dachten, dass sie für immer zusammenbleiben, trennen sich manchmal doch wieder. Du kannst nicht in die Zukunft schauen. Daher empfehle ich dir, eher im Hier und Jetzt zu bleiben. Wie glücklich bist du denn mit deiner Beziehung jetzt gerade? Tut ihr einander gut? Habt ihr Spaß zusammen? Lies doch mal unseren Text Wie gut ist unsere Beziehung?
Möchtest du zum jetzigen Zeitpunkt schon Erfahrungen mit anderen machen? Falls ja, lohnt es sich, darüber mit deinem Freund zu sprechen. Auch das muss nicht gleich heißen, dass ihr euch trennen müsst. Es gibt Beziehungsformen, in denen es okay ist, mit anderen Leuten zu flirten, zu küssen oder Sex zu haben – die sogenannten offenen Beziehungen. Ihr macht eure eigenen Regeln für eure Beziehung. Mehr darüber kannst du in diesem Text lesen. Es macht auf jeden Fall Sinn, dass ihr mal über eure Vorstellungen von Beziehung redet.
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Frage Nr. 34799 von 25.03.2022
Hallo liebes Lilli-Team,
ich bin weiblich, 24 Jahre alt. Ich weiß nicht, ob ihr mit meiner Frage etwas anfangen könnt, aber ich bin manchmal so unsicher und wollte mich einfach gern mal beraten lassen.
Ich war bis Ende des Jahres 2021 in einer sehr langen Beziehung und hab mich während der Beziehung aber schon in einen neuen Partner verliebt. Der Mann spiegelte sehr von dem wieder, wonach ich mich schon lange sehnte. Ich bin seit Neujahr dann eine Beziehung mit diesem Mann eingegangen, weil ich ihn während meiner alten Beziehung schon sehr anziehend fand. Ich weiß noch nicht, wohin die Beziehung führt und ich bin glücklich, aber manchmal habe ich das Gefühl, als würde mich mein jetziger Partner, an meine alte Partnerschaft erinnern. Er ist im Charakter ganz anders, aber mir fallen auf einmal Aussagen meines alten Partners ein. Wenn ich mit meinem neuen Partner Sex habe, vermisse ich manchmal das vertraute Gefühl, dass ich in meiner alten Beziehung hatte (was sich nach Jahren logischerweise entwickelt hat). Ich tue mir auch noch schwer, meine Bedürfnisse anzusprechen. Ich vermisse meinen Ex-Partner nicht und ich möchte auch nicht zu ihm zurück. Ich möchte mich auf meinen neuen Partner voll und ganz einlassen, weil ich dachte, dass er mir sehr viel bedeutet. Ist es normal, dass ich in gewissen Situationen an meinen Ex-Partner erinnert werde? Ich muss dazu sagen, dass es meine erste richtige Beziehung war und daher weiß ich noch nicht genau, wie sich "Trennungen" eigentlich anfühlen. Ich dachte, dass ich über meinen Ex hinweg bin und mich macht das ziemlich traurig, da mein jetziger Partner keine "Übergangslösung" sein soll. Vielleicht habt ihr dazu ja ein paar Gedanken! :) vielen Dank, liebe Grüße
Unsere Antwort
Das ist normal. Du warst sehr lang mit deinem alten Partner zusammen. Da ist es logisch, dass du dich oft an ihn erinnerst. Schließlich war er lange Zeit ein großer Teil deines Lebens. Das bedeutet nicht, dass du ihn zurückwillst. Auch wenn du die Trennung wolltest, ist es normal, dass sie manchmal schmerzt. Wenn ich dich richtig verstehe, bist du ziemlich nahtlos von der einen in die andere Beziehung übergegangen. Und das Ganze ist erst wenige Monate her. Das ist nicht viel Zeit, und der Schmerz ist daher vielleicht ab und zu noch recht stark zu spüren.
Die Idee „über jemanden hinweg“ zu sein, ist auch ein bisschen schwierig. Denn was heißt das denn eigentlich genau? Dass du nie wieder an deinen Ex-Partner denkst? Das wäre doch seltsam, denn ihr habt sicher viel gemeinsam erlebt, und er ist und bleibt ja Teil deiner Lebensgeschichte. Beziehungen verändern uns – das gehört zum Menschsein dazu. Nur weil eine Beziehung endet, heißt das nicht, dass sie nicht auch wertvoll und lehrreich gewesen sein kann. Das anzuerkennen und wertzuschätzen, erleichtert dir vielleicht den Umgang mit deinen Gefühlen.
Deine Gefühle bedeuten nicht, dass dein neuer Partner nur eine „Übergangslösung“ ist. Emotionale und sexuelle Vertrautheit braucht Zeit. Du kannst aber jetzt schon anfangen, deine Bedürfnisse anzusprechen, denn dann wird das schneller ein normaler Teil eurer Dynamik. Eigenständigkeit ist gut für eine Beziehung, und das bedeutet auch, dass du deine eigenen Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle haben darfst.
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Frage Nr. 34772 von 21.03.2022
Liebes Lilli-Team
Ich (m25) habe euch auch die Frage 34680 gesendet. Vielen Dank für eure Antwort auf meine Frage.
Ja, ich denke ich möchte wirklich viel entspannter versuchen an die Sache heranzugehen. Es macht es ja auch für mich spannender, als wenn ich etwas unbedingt will, dann spürt eine Frau das ja auch.
Das ist zum Teil glaube ich auch mein Problem mit Tinder. Da swipe ich dann durch die Profile und bin in Gedanken schon beim schnellen Sex, obwohl ich das ja gar nicht möchte, sondern Schritt für Schritt jemanden kennenlernen möchte.
Wenn ich dann ein Like bekomme, finde ich immer einen Grund mit der Person nicht zu matchen, weil ich irgendwie Angst habe mich auf jemanden festzulegen oder weil ich denke, dass ich die Person nicht verletzen möchte, falls es nicht klappt. Ich habe auch schon mit Personen gematcht und wenn sie nicht gleich zurückgeschrieben haben, habe ich die App unterdessen gelöscht.
Ich lösche die App sowieso fast immer noch am gleichen Abend, weil ich irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, dass ich nur den schnellen Sex möchte und ich zu feige bin wirklich auf eine andere Person einzugehen. Ich schäme mich dann manchmal, wenn sich eine Person ja für mich interessiert (mich liked) und ich zu feige bin, wirklich mit der Person in Kontakt zu treten und die App einfach lösche, weil ich merke, dass die App wahrscheinlich gar nicht mein Ding ist, ich aber irgendeinen sexuellen Druck verspürte und mich deshalb wieder anmeldete.
Könnt ihr mir Tipps geben, was ich tun kann, wenn es mir mal wieder nicht so gut geht, weil ich keine Freundin habe? Ich denke sicher genussvolle Selbstbefriedigung und Ablenkung durch andere schöne Sachen könnten vielleicht helfen.
Merci vielmal und viele Grüsse
Unsere Antwort
Ich frage mich ein wenig, wieso du dein Bedürfnis nach Sex so abwertest. Es ist okay, Lust auf Sex zu haben. Es ist auch okay, mal „schnellen Sex“ zu wollen. Außerdem ist es nicht überraschend, dass dein Gehirn erstmal an Sex denkt, wenn du eine für dich attraktive Person siehst. Das ist normal und heißt nicht, dass du nicht vielleicht auch Interesse daran hast, sie richtig kennenzulernen. Probier es doch einfach mal aus, wie es ist, eine Frau tatsächlich zu treffen, mit der du gematcht hast.
Du legst dich noch lange nicht fest, indem du eine Person mal auf ein Date triffst. Und du musst dir auch keine Sorgen machen, die andere Person gleich zu verletzen. Alle Menschen, die Dating Apps nutzen, wissen, dass es klappen kann oder eben auch nicht. Ehrlich gesagt habe ich eher den Eindruck, dass du Angst davor hast, dass du selbst verletzt werden könntest. Kann es sein, dass das der Grund ist, warum du die App löschst oder den Frauen nicht antwortest? Ich empfehle dir, mal genauer zu gucken, was dich da eigentlich zurückhält. Ein bisschen Angst und Unsicherheit sind normal. Lies vielleicht auch einmal unseren Text Wie werde ich beim Verführen selbstsicherer?
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Frage Nr. 34757 von 19.03.2022
Guten Tag,
Ich bin w, 47, seit über zehn Jahren in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann. Seine Frau weiß Bescheid, eine Trennung stand nie im Raum, insofern wusste ich, dass manches nicht geht.
Zunächst waren wir "nur" befreundet und das war sehr intensiv, später kam Sex dazu. Sex mit ihm zu haben ist sehr schön, ich habe das so noch nie erlebt. Das für mich zentrale Problem ist, dass es viel zu wenig dazu kommt. Wir verhüten mit sensiplan, wobei wir in der fruchtbaren Zeit keinen Sex haben auch nicht mit Kondom. Heißt von etwa vier Wochen kommen zwei in Frage. Dies war für uns ok oder ein Kompromiss... Allerdings ist es so, dass auch in den zwei Wochen wo Sex möglich wäre, es nicht oder lediglich ein bis zwei Mal dazu kommt. Mir ist das deutlich zu wenig.
Ich habe es versucht mit Gesprächen, Bitten, Versuche ihn nicht zu drängen, es ihm "schmackhafter" zu machen, es gab Resignation, es gab Verachtung für mich und meinen Wunsch nach "zu viel" Sex. Es führte allenfalls zu Streit und Stress in der Beziehung, aber nicht zu mehr Sex. Nur - ohne Sex ist die Beziehung für mich nicht mehr vorstellbar. Und das weiß er. Er sagt, er will den Sex auch. Zugleich habe ich den Eindruck, der "Preis", den ich dafür zahlen muss, erhöht sich ständig. Und die Angst, irgendwann demnächst nicht mehr "zahlen" zu können macht mich mürbe. Ich habe PMS-Symptome und dazu gesellt sich dann öfter noch das Gefühl mit Einsetzen der Menstruation von regelrecht ausgebluteter Hoffnung auf mehr.
Wobei ich denke, es ist nicht nur das Problem, dass ich "ständig" Sex will oder es nur darum geht. Selbstbefriedigung spielt für mich keine große Rolle. Es geht auch um Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Berührung. Und das gibt es in dieser Beziehung lediglich im Rahmen von Sex. Es gibt also vielleicht wenn es hoch kommt, zwei Mal pro Monat Sex mit Berührung und die restliche Zeit - je nach Zyklus folgen dann zwei oder drei Wochen ohne Berührung. Das halte ich kaum aus. Und ich will es auch nicht, wenn ich nur immer die bin, von der Versuche nach einer Berührung/Umarmung... ausgeht, die er manchmal über sich ergehen lässt und ihm manchmal auch gefällt.
Er sagt, er will nicht nur Sex. Verstehe ich. Ich auch nicht. Wir sehen uns drei bis vier Mal pro Woche, treffen uns zu Spaziergängen oder auch mal bei ihm im Büro und tun das, was er will: reden. Das will ich bis zu einem gewissen Punkt auch. Aber nicht ständig und nicht nur. Manchmal denke ich ich bin leergeredet, habe genug von Seelen-Striptease und auch davon, worüber ich nicht reden sollte, über die Arbeit etwa oder Corona.
Ich versuche, zu kompensieren. Ich mache Dinge für mich, Yoga, Sport, höre Musik... Da wir nicht zusammen leben gibt es ausreichend Raum dafür.
Abends liege ich im Bett und nehme mich selber in den Arm. Und es macht mich traurig, dass da keiner ist. Ich versuche, mich selber zu streicheln, übers Gesicht oder die Hände - und es bleibt nichts als traurige Sehnsucht.
Wie kann ich ohne Sex/Zärtlichkeit leben? Kann ein Mensch ohne Berührung ein erfülltes Leben haben?
Es war mal etwas sehr Besonderes zwischen uns, das macht das Aufgeben schwer und auch, dass er so viel riskiert hat für unsere Beziehung, seine Ehe aufs Spiel gesetzt.
Ich bin ein Mensch mit emotionalen Bedürfnissen. Er offenbar mit eher "geistlichen". Ich spüre Liebe über Zärtlichkeit und Zuwendung, er offenbar anders.
Kann es da eine Lösung geben?
Haben Sie einen Rat für mich?
Unsere Antwort
Ich kann verstehen, dass dich diese Art von Beziehung mürbe macht. Du bekommst nicht das, was du dir wünschst.
Wenn ich deine Beschreibung lese, stelle ich mir die Frage, wieso du dich auf die Beziehung zu diesem verheirateten Mann beschränkst. Wenn ich mir ein Bild von dir mache, bist du eine freie Frau. Eine freie Frau, die sich aktiv auf den Weg machen kann, das Leben zu leben, dass sie sich wünscht. Was hält dich auf? Was sind eure Vereinbarungen und passen die noch für dich?
Ich stolpere über ein paar Sätze:
"Es geht auch um Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Berührung. Und das gibt es in dieser Beziehung lediglich im Rahmen von Sex." Entscheidet er das? Wieso?
"Manchmal denke ich ich bin leergeredet, habe genug von Seelen-Striptease und auch davon, worüber ich nicht reden sollte, über die Arbeit etwa oder Corona." Wo setzt du deine Grenzen? Wann redest du mehr als du eigentlich willst? Was würde passieren, wenn du dich anderen Dingen zuwendest, sobald du keine Lust mehr auf Reden hast?
Ich glaube, es gibt noch einiges an Spielräumen für dich zu entdecken. Diese Beziehung klingt ein bisschen wie ein Käfig, der dich gefangen hält in einer Unzufriedenheit. Mein Impuls ist, dich auf eigenen Füssen zu sehen als starke attraktive Frau, die sehr gut spürt, was sie braucht. Schau dazu bitte auch in unsere Texte Wieso ist Eigenständigkeit wichtig für eine gute Liebesbeziehung? und Ich will eine andere Art von Beziehung – was tun?.
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Frage Nr. 34753 von 18.03.2022
Hallo Lilli!
Ich bin weiblich und 38 Jahre jung.
Bei der Frage, die ich habe, handelt es sich um meine Beziehung zu meinem Ehemann.
Wir sind 11 Jahre verheiratet und lieben uns wirklich sehr, ich merke nur immer wieder das ich seinem Sexualtrieb nicht gewachsen bin und auch einige Vorlieben ihm nicht Bieten kann.
Ich hab schon öfter mal drüber nachgedacht da ich weiß das es nur ums Sexuelle dann geht in ab und zu mal zu einer Privaten Prostituierten zu lassen die man ja mittlerweile auf vielen Plattformen im Internet findet.
Mich interessiert jetzt halt vorallem was die Mehrheit der Leser dazu schreibt.
Man braucht halt nicht die Sorge zu haben z. B wie bei einer Freundschaft + das Gefühle im Spiel seien könnten, und das finde ich schon sehr beruhigend.
Ich weiß auch bei meinem man das es nur ein Trieb ist und er mich liebt.
Bin gespannt auf eure Meinung
Lg
Unsere Antwort
Ich kann dir nicht sagen, was die Mehrheit unserer Leser*innen dazu sagt. Das ist aber auch gar nicht relevant. Im Gegenteil: Ich würde dir raten, nicht darauf zu schauen, was andere machen oder sagen. Jede Beziehung ist anders. Es ist eure Beziehung und ihr macht eure eigenen Regeln.
Du schreibst, dass du darüber nachdenkst. Was hält denn dein Mann von der Idee, zu einer Sexarbeiterin zu gehen? Das ist viel wichtiger als was Fremde im Internet davon halten. Es gibt unzählige Arten, eine glückliche Beziehung zu führen. Dabei ist fast alles möglich und in Ordnung, solange ihr euch gemeinsam dafür entscheidet. Redet miteinander, probiert Dinge aus und schaut immer wieder, ob das für euch passt. Für einen solchen Prozess braucht eure Beziehung vor allem ein solides Fundament und es klingt so, als hättet ihr das. Daher empfehle ich dir, mit deinem Mann darüber ein offenes Gespräch zu führen.
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Frage Nr. 34736 von 15.03.2022
Ich m. 27 und meine Freundin haben fast jeden tag sex. Sie nimmt die pille. Unsere Beziehung besteht leider fast nur noch aus GV. Eigentlich würde ich gerne auch noch andere sachen mit ihr machen (spazieren, skifahren, konzerte, reisen) aber sie hat kaum zeit dafür. Wir schauen höchstens mal einen film, bevor wir dann zur Sache kommen. Es wird mir langsam zu viel mit dem sex und deshalb täusche ich manchmal einen samenerguss vor. Es ist mir dann einfach zu anstrengend, bis zum Orgasmus weiterzumachen. Das kann bis zu 40 minuten dauern, vor allem wenn ich müde bin. Es strapaziert auch die Haut von meinem Penis. Ihr scheint es dagegen zu gefallen. Sie gibt mir auch klapse auf den po.
Früher hatte ich sehr darunter gelitten, single und noch jungfrau zu sein. Dann interessierte sich vor 3 Monaten plötzlich meine freundin für mich. Ich bin einfach zu schüchtern, jemanden aktiv anzusprechen. Ich hab mir überlegt, mit ihr schluss zu machen. Möchte das aber nicht, weil ich dann wieder ewig brauche, um eine neue partnerin zu finden. Hab schon mit ihr geredet, aber sie meinte nur, viel sex sei doch normal. Mit ihrem Ex hätte sie am wochenende bis zu 4 mal täglich sex gemacht.
Ich frage mich jetzt, ob meine Freundin sexsüchtig ist? Soll ich der Beziehung noch eine chance geben? Merkt es eine Frau, wenn der Mann einen Orgasmus vortäuscht? Gibt es ein gutes Pflegeprodukt für die Penishaut, wenn man den Penis überstrapaziert hat?
Unsere Antwort
Klar ist eins: Es gibt kein Richtig oder Falsch, wenn es darum geht, wie viel Lust du haben solltest. Manche Menschen wollen nur selten oder nie Sex. Andere wollen die ganze Zeit Sex. Es ist nicht das Wieviel der Lust auf Sex, das Probleme verursacht. Problematisch ist es, wenn du in einer Beziehung bist und dein*e Partner*in hat viel mehr oder viel weniger Lust auf Sex als du. Keiner von euch hat mehr "Recht" als der andere. Das Problem ist, dass eure Bedürfnisse oder Wünsche so unterschiedlich sind in Bezug auf etwas, was ihr miteinander tut. Sexuelle Lust kann auch dann problematisch werden, wenn die Lust zu einer Obsession oder einem Drang wird. Schau zu deiner Frage, ob deine Freundin sexsüchtig ist, bitte in unseren Text Bin ich sexsüchtig oder pornosüchtig?.
Aktuell stösst du an die Grenzen dessen, was du bereit bist, mitzumachen. Ich empfehle dir daher sehr unseren Text Wie entscheide ich mich zum Schlussmachen?.
Du beschreibst uns gegenüber sehr klar, was dich stört und was du dir wünschst. Das ist eine perfekte Grundlage für ein offenes Gespräch in deiner Partnerschaft. Wenn du dich dafür entscheidest, der Beziehung noch eine Chance zu geben, lege ich dir ans Herz, in deiner Beziehung für dich einzustehen. Denn überleg dir mal, was das auf Dauer mit eurer Beziehung zueinander macht, wenn du weiterhin beim Sex mitmachst, den du nicht möchtest. Was macht das mit deiner Zuneigung und deiner Wertschätzung für deine Partnerin?
Deine bisherigen Versuche, deine Freundin für deine Vorhaben zu gewinnen, waren nicht erfolgreich. Was kannst du noch tun ausser Reden? Hast du da selbst schon Ideen entwickelt? Aus meiner Perspektive gibt es noch viel mehr Spielraum als die zwei Möglichkeiten "weiter so wie bisher" und "Schlussmachen". Schau doch mal in unsere Texte: Wieso lohnt es sich für mich, das Verführen zu üben?, Wie stehe ich in meiner Beziehung für meine Bedürfnisse ein? und Lust auf Sex – und wie du sie beeinflussen kannst.
Ich kann dir nicht generell beantworten, ob eine Frau es merkt, wenn du einen Orgasmus vortäuschst. Das kommt sehr darauf an, wie gut du spielst und wie feinfühlig sie ist. Du könntest dir überlegen, ob du ein offenes Gespräch mit ihr darüber führen möchtest.
Wenn ich dich richtig verstehe, benutzt ihr keine Kondome. Du kannst zur Pflege der Penishaut also zum Beispiel Mandelöl oder Bodylotion nutzen. Ich empfehle dir zusätzlich, mit deiner Freundin darüber zu sprechen, dass deine Penishaut überstrapaziert wird bei eurem Sex. Denn so gibst du ihr die Chance, zu einer Lösung beizutragen.
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Frage Nr. 34684 von 07.03.2022
Hallo,
ich M26 und meine Freundin W23 sind fast 3 Jahre zusammen neben einigen on/off Kapiteln.
Jedenfalls läuft es derzeit überhaupt nicht im Bett bei uns. Wir hatten jetzt einen Monat keinen Sex.
Bevor sie dieses Wochenende zu mir kam, hat sie schon davon geredet, dass sie endlich wieder sex mit mir haben will und ich wollte das auch.
ABER als sie dann hier war hatten wir irgendwie keinen MOMENT dass es sich passend angefühlt hat jetzt Sex zu haben.
Wir haben uns geküsst, gekuschelt und begrabscht (wobei das grabschen eher von spaßiger natur war). Ich hatte sie auch mal leidenschaftlich geküsst und dabei leicht gewürkt, dies hatte sich jedoch total komisch und gezwungen angefühlt. Ich hatte das Gefühl dass sie es auch so empfand..
Als es am letzten tag vor ihrer abreise morgens dann zur sache ging, hatte ich Schwierigkeiten einzudringen und habe eher im analen Bereich verkehrt als im vaginalen. Dies war nicht beabsichtigt. Jedoch fande sie es lustig und wir haben darüber gelacht. Jedoch hat sie dann nurnoch gelacht.
Ich hab mich ausgelacht gefühlt und sie hat auch damit die komplette Stimmung ruiniert.
Sie und ich sind sehr locker und lachen auch sehr gerne. Aber ich verspüre absolut keine Romantik oder Leidenschaft mehr zwischen uns.
Meine Vermutung ist, dass wir es zugelassen haben, dass der Humor auch beim Sex vollwertig da ist, sowie als würden wir unseren generellen Späße machen.
Ich meine wie kann ich dominant oder mal devote sein, wenn ich irgendwas komisches oder für sie dummes/lustiges sage und sie deswegen herzlichst lacht.
Beim Sex kann man auch mal Spaß haben und lachen, aber splitterphaser nackt nebeneinander liegen und einen lachflash bekommen geht zu weit.
Ich denke das ist der Grund warum die Leidenschaft weg ist oder haben Sie noch welche Vermutungen?
Unsere Antwort
In vielen Paaren nimmt die Leidenschaft und die Lust auf Sex nach einer Weile ab. Das geht also sehr vielen so. Entscheidend ist, wie ihr damit umgeht. Viele Menschen haben Hemmungen, Sex einzuplanen. Gerade in längeren Beziehungen kann das eine wichtige Voraussetzung sein, dass ihr euch passende Momente für Sex schaffen könnt.
Ich persönlich halte Humor für eine sehr gute Voraussetzung für guten Sex. Was ich keine gute Voraussetzung für guten Sex halte, ist, wenn du vor ihr verbirgst, wie es dir wirklich geht. Hast du mit ihr darüber gesprochen, dass du dich ausgelacht gefühlt hast? Hast du mit ihr darüber gesprochen, dass du dir weniger Lachen wünschst bei eurem Sex?
Solche Momente, wo ihr euch einander mit eurem Innersten zeigt, können euch wieder neugierig aufeinander machen. Denn auch wenn ihr schon seit 3 Jahren ein Paar seid, gibt es doch immer wieder Gedanken und Gefühle des anderen, die ihr noch nicht erkundet habt. Dieses Fremde, was Distanz zwischen euch schafft, kann wieder Anziehung wecken.
Schau doch auch mal in unseren Text Lust auf Sex – und wie du sie beeinflussen kannst. Darin findest du viele weitere Gedankenanstösse rund um Lust auf Sex.
Nun bin ich auf eine mögliche Interpretation von "Leidenschaft" eingegangen – die Lust auf Sex. Vielleicht geht es dir auch darum, wie ihr euch gegenseitig verführt zum Sex. Dazu findest du Tipps im Text Wieso lohnt es sich für mich (m), das Verführen zu üben? Oder es geht dir darum, wie sich euer Sex genussvoll und lustvoll anfühlen kann. Dann schau doch mal in den Text Geschlechtsverkehr: Tipps für mehr Spass und Genuss.
Wenn dir nach dem Lesen der Texte weitere Fragen kommen, schreib uns einfach wieder.
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Frage Nr. 34680 von 06.03.2022
Liebes Lilli-Team
Ich (m25) sehne mich sehr sowohl nach Sex auch als nach einer Beziehung. Bis heute hatte ich noch nie weder das eine noch das andere. Auch so richtig stark geflirtet oder geküsst habe ich noch nie.
Im Moment kommt es mir so vor, als dass ich jede Frau um mich herum abchecke und wahrscheinlich zum Teil komisch anschaue, weil ich versuchen möchte, mit ihr zu flirten oder mit ihr in Kontakt zu kommen. Es ist mir selber klar, dass das ja einerseits normal ist, an anderen Personen interessiert zu sein, andererseit aber auch ziemlich komisch ist, weil ich ja gar nicht richtig weiss, ob ich die Person auch wirklich cool fände.
Wenn mal eine Frau Interesse an mir zeigt, finde ich einen Grund, wieso ich nicht mit der Person flirten oder auf ein Date gehen möchte, weil ich denke, dass ich sie enttäuschen werde, wenn ich sie zum Beispiel körperlich nicht so attraktive finde.
Ich weiss nicht, ob ich meine eigene Attraktivität (sowohl körperlich als auch sonst) überschätze, weil generell habe ich das Gefühl, dass viele Frauen, so cool wirken und mich nicht beachten, vielleicht weil sie in einer Beziehung sind oder ich nicht interessant genug bin im Vergleich zu anderen Männern. Auch ich merke, dass ich zum Teil versuche nach aussen cool zu wirken, obwohl ich innerlich auch sehr unsicher bin.
Tinder und co. sind zwar verlockende Angebote, weil ich da schnell jemanden finden könnte, aber ich glaube das ganze ginge mir zu schnell, wenns nur um Sex geht, obwohl ich das ja eigentlich möchte. Mein Wunsch wäre, eine Frau Schritt für Schritt kennenzulernen mit Flirten, Dates und weiteren Schritten.
In meinem Freundeskreis sind vor allem Männer und auch bei der Arbeit kann ich zwar in der Mensa viele Frauen sehen, aber mittlereweile finde ich es schwierig in so Alltagssituationen in Kontakt zu kommen (Es ist dann mehr eine Art Überwindung, um zu zeigen, dass ich sie angesprochen und es versucht habe und mutig bin) All die vielen Frauen in Beziehungen haben ja irgendwo ihren Partner kennengelernt und zum Teil vielleicht auch aktiv was unternommen, um ihn für sich zu gewinnen. Dieses Gefühl würde ich gerne einmal spühren, dass eine Frau an mir interessiert ist und auch von sich aus etwas dafür tut.
Habt ihr mir Tipps, wie ich weniger "verbissen" an die Sache herangehen könnte?
Unsere Antwort
Wenn ich deine Beschreibung lese, spüre ich förmlich, dass du mit Anspannung und vielen Gedanken an das Kennenlernen rangehst. Du hast daher schon einen ganz sinnvollen Impuls: weniger "verbissen" rangehen. Du zeigst da eine gute Selbstwahrnehmung.
Du schreibst, du möchtest gerne einmal spüren, dass eine Frau an dir interessiert ist und von sich aus etwas dafür tut. Ich fände es eine gute Idee, wenn du dafür zunächst dein eigenes Kopfkino nutzt. Denn du kannst dieses Gefühl auch ganz für dich erzeugen. Stell dir im Detail vor, wie sich eine Frau für dich interessiert. Erschaffe dir einen Ort, wo das passiert, gib der Frau ein Gesicht, eine Stimme, eine Körperhaltung. Und wenn du ganz fest in dieser Vorstellung bist, spür mal, was du in deinem Körper fühlst. Wie fühlt sich diese Vorstellung an? Spannst du irgendwo an? Wie ist deine Atmung? Fühlst du dich größer? Aufgerichteter? Welche Gedanken kommen dir in den Sinn? Du kannst mit dieser Vorstellung spielen. Wenn du unterwegs bist, könntest du dir selbst dieses Gefühl erschaffen, begehrenswert zu sein. Probier das am besten mehrmals aus. Es wird jedes Mal ein bisschen anders sein.
Vielleicht fragst du dich, wieso ich dir das empfehle. Du willst ja ganz in echt eine Frau kennenlernen und nicht nur davon träumen. Genau dabei können dir deine Vorstellungen helfen. Denn du strahlst aus, was du selbst von dir hältst. Du wirst anders durch die Welt gehen, wenn du von dir denkst, dass du ganz grundsätzlich ein begehrenswerter Mann bist als wenn du deine Attraktivität in Frage stellst. Mehr dazu steht in unserem Text Interessant, attraktiv, sexy und liebenswert sein.
Ich möchte auch deine Vorstellung von Tinder-Dates hinterfragen. Sehr viele Menschen gehen mit genau dem gleichen Wunsch wie du an Dates heran. Du hast also gute Chancen, über eine App eine Frau schrittweise kennenzulernen. Du kannst da selbst das Tempo steuern. Beim Kennenlernen ist es auch in aller Regel kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Beim Flirten und kennenlernen zeigt ihr euch gegenseitig euer Interesse. Sie geht Schritte auf dich zu und du auf sie. Ihr macht das also gemeinsam. Vielleicht entlastet dich diese Vorstellung.
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Frage Nr. 34679 von 06.03.2022
W-19
Mein Freund hat gestern gestanden, dass er früher schon etwas hatte (sexuell) mit Frauen die zur Zeit in einer Beziehung waren. Irgendwie lässt mich das unwohl fühlen, aber ich weiss nicht was damit machen. Mit ihm darüber zu streiten bringt nicht vieles da er es ja nicht ändern kann. Aber irgendwie lässt mich das schon hinterfragen, mit was für einem Menschen ich zusammen bin… was kann ich machen? Wohin kann ich mit diesen Gefühlen hin?
Unsere Antwort
Du hast etwas über deinen Freund erfahren, was du bisher nicht wusstest. Nun bist du etwas verunsichert. Das ist verständlich.
Zunächst einmal empfehle ich dir, herauszufinden, was du genau fühlst. Bist du wütend? Enttäuscht? Traurig? Angeekelt? Überrascht? Wahrscheinlich fühlst du mehrere Dinge gleichzeitig. Das ist normal. Hör mal in dich hinein und guck, was da so ist. Versuch, es nicht zu bewerten, sondern nur wahrzunehmen und zu benennen.
Als zweiten Schritt kannst du dich fragen, woher diese Gefühle kommen. Was genau stört dich am Verhalten deines Freunds? Und warum?
Ich stimme dir zu, dass Streiten in dieser Situation nichts bringt. Reden aber schon. Du kannst im Gespräch mit ihm versuchen, ihn besser zu verstehen. Frag ihn, wie er sich damit fühlt und was er darüber denkt. Versuch dabei offen zu bleiben: erwarte keine bestimmen Antworten von ihm und mach keine Vorwürfe. Dann kannst du ihm erzählen, wie du dich fühlst. Dabei wird es dir sehr helfen, wenn du vorher für dich geklärt hast, was du denkst und fühlst.
Um in einem solchen Gespräch ruhig zu bleiben, hilft die tiefe Atmung. Lies doch dazu mal unseren Text. Und vielleicht ist auch dieser Text zum Umgang mit Konflikten für dich hilfreich.
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Frage Nr. 34661 von 02.03.2022
Hallo
Ich habe eine frage und zwar bin ich seit 1 Jahr mit meinem Freund zusammen und sind sehr glücklich. Es funktioniert super zwischen uns aber seit einem Monat sehe ich auf seinem Handy verborgen Chats. Das sind chats in denen es um Sex treffen geht. Allerdings bespricht er alles mit ihr geht aber schlussendlich nicht. Ich wolkte fragen wieso mein Partner sex treffen sucht wen wir glücklich sind.
Unsere Antwort
Ich kann verstehen, dass dich das verunsichert. Aber diese Frage können wir dir nicht beantworten. Nur dein Freund weiß, wieso er das macht und was er sucht. Ich empfehle dir daher sehr ein Gespräch mit deinem Freund. Frag ihn, was diese Chats für ihn bedeuten. Versuch, ihm dabei keine Vorwürfe zu machen. Sei neugierig und offen für das, was er sagt.
Die Chats müssen nicht heißen, dass er unglücklich ist mit eurer Beziehung. Vielleicht sind diese Chats für ihn eine Art der sexuellen Fantasie. Viele Menschen wünschen sich auch in glücklichen Beziehungen manchmal sexuellen Kontakt mit anderen Personen. Das ist normal, auch wenn uns häufig etwas anderes erzählt wird.
Deshalb ist es gut, wenn du mit deinem Freund über Themen wie Treue redest. Denn jede Beziehung ist anders und ihr macht eure eigenen Regeln. Ich empfehle dir dazu unsere Texte «Wie stelle ich mir eine Beziehung vor?» und «Ich will eine andere Art von Beziehung – was tun?».
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Frage Nr. 34652 von 01.03.2022
Hallo,
Ich bin w und 28 Jahre.
Ich habe vor einiger Zeit einen Mann kennengelernt und wir haben uns auch mittlerweile ineinander verliebt. Allerdings ist er um einiges älter als ich, er ist schon 50.
Jetzt bin ich am zweifeln, ob bei so einen großen Altersunterschied eine Beziehung Sinn macht und Erfolg verspricht?
Vor allem wie dann auch meine Eltern, Freunde oder Arbeitskollegen und so darauf reagieren, wenn man mit einem 50 jährigen zusammen ist? Glaube meine Eltern würden das schon sehr eigenartig finden und auch nicht akzeptieren.
Zudem möchte ich gerne mal noch Kinder haben. Er kann sich auch vorstellen noch Vater zu werden. Aber auch da habe ich Bedenken wie es dann für die Kinder ist so einen ich sag mal alten Vati und eher junge Mutti zu haben?
Auch was die Sexualität betrifft bin ich am zweifeln. Ich habe schon gerne und auch öfters mal Sex. Er auch. Aber er kommt ja jetzt langsam in das Alter wo die Sexualität vllt nachlässt und er dann nicht mehr so wirklich Lust hat? Kommt ja dann auch in das Alter wo sich vllt öfters Erektionsprobleme einstellen oder er nicht mehr wirklich abspritzen kann und so. Wie würdet ihr damit umgehen vllt auch auf lange Sicht in 10 Jahren wenn er 60 ist oder so? Ich möchte gerne mit 40 und 50 auch noch Sex haben und so.
Vielen Dank für eure Antwort.
Unsere Antwort
Wir können dir nicht beantworten, ob deine Beziehung Sinn macht. Das kannst nur du. Ein Altersunterschied muss kein Hindernis sein. Es gibt durchaus Beziehungen mit großem Altersunterschied, die sehr gut funktionieren.
Ich empfehle dir, nicht so sehr darüber nachzudenken, was andere von der Beziehung halten. Wichtig ist, dass die Beziehung gut ist und ihr glücklich miteinander seid. Andere Leute werden das dann vermutlich auch merken und eure Beziehung mit der Zeit akzeptieren.
Was deine Sorgen zum Sex betrifft: Es stimmt nicht, dass die Sexualität im Alter automatisch nachlässt. Etliche Menschen sind bis ins hohe Alter gern und viel sexuell aktiv. Erektionsprobleme können in jedem Alter auftreten. Oft nimmt der Genuss am Sex sogar mit dem Alter zu, da man mehr Erfahrung und Wissen hat.
Du versuchst gerade, sehr weit in die Zukunft zu gucken. Leider geht das aber nicht. Und das ist bei jeder Beziehung so. Egal wie alt dein Partner ist, du kannst nie zu 100 % wissen, wie die Zukunft aussehen wird. Es ist aber sinnvoll, dass ihr über eure Lebenspläne und Wünsche sprecht. Es ist auch sinnvoll, zu prüfen, wie gut eure Beziehung ist. Wenn da alles passt und ihr ein starkes Fundament habt, dann ist das Alter nicht entscheidend. Auch für Kinder ist es in erster Linie wichtig, dass ihre Eltern liebevoll mit ihnen und miteinander umgehen – da ist das Alter zweitrangig.
Eventuell wäre es hilfreich, das alles mal bei einer individuellen Beratung oder eine Paarberatung zu besprechen. Das würde dir und euch den Raum geben, euch ausführlich mit diesen Zweifeln auseinanderzusetzen.
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Frage Nr. 34624 von 24.02.2022
Frage Nr. 34562
Wir hatten letztens wieder einen Streit wegen der Thematik. Er hat mir ganz klar gesagt das er jetzt nicht umziehen will. Dabei hat er auf den Tisch geworfen das ich ja vor einem halben Jahr viel früher bei ihm eingezogen wäre als er damals wollte. Ihm habe das alleine wohnen gut gefallen. Das hat mich natürlich verletzt. Ich hatte den Eindruck das er mich gerne bei sich wohnen hat. Ich habe ihn daraufhin gefragt ob er möchte das ich ausziehe. Das hat er verneint. Ich werde ihn mit dem Thema jetzt in Ruhe lassen, vielleicht kommt er im Laufe des Jahres selber auf den Wunsch nach einer grösseren Wohnung. Ich habe das Gefühl das sich sogsr seine Freunde mehr weiterentwickeln als er. Viele ziehen um oder haben geheiratet. Er sagt selber das er keine Angst vor Veränderungen hätte aber er scheint momentan einfach nicht zu wollen..
Unsere Antwort
Das klingt nach einer anstrengenden Situation für dich. Hattest du dazu denn noch eine Frage an uns?
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Frage Nr. 34621 von 24.02.2022
W-18
Mein Freund und ich hatten vor etwa 4 Monaten eine Diskussion über ernste Sachen (ich hatte ihm gesagt, dass ich nicht ganz zufrieden bin mit der Beziehung) und hatten uns sogar überlegt Schluss zu machen. Wir haben uns aber dann dafür entschieden Aktiv daran zu arbeiten und jetzt ist alles viel besser, also bin ich froh, dass wir dann die Beziehung nicht beendet haben. Damals hatte ich mich dafür entschieden ihm erst wieder zu sagen das ich ihn liebe (also “ich liebe dich”) wenn ich mich in ihn neu verliebt habe. Ich bin mir jetzt viel sicherer das ich ihn liebe und habe es ihm etwa vor einer Woche gesagt, weil es sich so richtig anfühlt (also ich habe mich neu in ihn verliebt). Vor 4 Monaten hatte er auch entschieden es mir nicht zu sagen. Sein Grund war, dass meine eine gute Idee ist und das er denkt, er würde es mir zu viel sagen. Als ich ihm vor einer Woche “ich liebe dich” gesagt hatte, erwiderte er das nicht. Ich hatte ihm ein Gedicht geschrieben in dem “ich liebe dich” versteckt war (er hat es sehr romantisch gefunden) und da es eine eher spezielle Geste war, will er es auch speziell machen, aber er sagt, bis er das machen kann was er vor hat wird es noch etwa 2 Monate dauern. Als ich es ihm vor 1 Woche gesagt hatte gestand er dann, dass er es mir sehr gerne zurück sagen würde und es sehr schwierig ist es nicht zu tun, aber eben, er will es speziell machen. Irgendwie fühlt sich das für mich aber falsch an und ich weiss nicht was machen. Sollte ich mit ihm darüber sprechen? Ich denke, wenn er weiss, dass er mich liebt und er auch bereit ist es mir zu sagen, wieso dann warten? Irgendwie ist das egoistisch. Und nur um es mir auf eine spezielle romantische Art sagen zu können. Ich habe ihm gesagt es spielt mir keine rolle ob es romantisch ist oder nicht. Es fühlt sich irgendwie einfach falsch an so lange noch warten zu müssen. Auch etwas unfair gegenüber mir. Mir sind diese Worte wichtig und ich würde sie gerne von ihm hören. Sollte ich so lange noch Geduld haben? Ich weiss, dass in spätestens einem Monat ich mich fragen werde ob er mich überhaupt wirklich liebt. Mir ist es viel wichtiger zu wissen, dass er sich gegenüber mir so fühlt wie ich gegenüber ihm, statt eine romantische Show zu haben nur damit er mir spezieller als ich es getan habe sagen kann, dass er mich liebt.
Unsere Antwort
Schön, dass du und dein Freund erleben konntet, dass ihr eine Krise überwinden könnt. Ihr habt euch gefragt, was nicht gut ist und ihr habt einen Weg gefunden, es zu ändern. Damals hattet ihr entschieden, dass ihr eine Weile lang nicht «Ich liebe dich» sagen wollt. Ihr wolltet das erst wieder machen, wenn es sich ganz passend angefühlt hast.
Vor einer Woche hast du dann gespürt, dass es für dich wieder stimmt. Also hast du dir etwas einfallen lassen und deinem Freund wieder «Ich liebe dich» gesagt. Du hast das auf die Art und Weise und in dem Moment gemacht, wie es für dich gestimmt hat. Du warst dir selbst treu. Und das war gut und wichtig.
Dein Freund braucht für diesen Schritt offenbar noch etwas Zeit. Er sagt dir zwar, dass seine Gefühle auch wieder da sind. Sogar, dass es schwierig ist, jetzt noch nicht «Ich liebe dich» zu sagen. Aber offenbar hat er eine bestimmte Idee davon, wann und wie er es machen möchte. Dein Freund möchte sich also auch selbst treu sein. Und das ist für ihn genauso gut und wichtig, wie für dich. Sich selbst treu zu sein ist auch nicht das gleiche, wie egoitisch sein.
Es ist verständlich, dass du nicht gern auf das «Ich liebe dich» von deinem Freund wartest. Vielleicht fühlt es sich so an, als wäre eure Beziehung deshalb gerade nicht im Gleichgewicht. Es ist aber ganz wichtig, dass man in einer Beziehung auch verschieden sein kann. Warum das so ist, kannst du im Text «Wieso ist Eigentständigkeit wichtig für eine gute Liebesbeziehung?» nachlesen.
Dein Freund und du scheinen gar nicht so weit auseinander zu sein, wie es sich vielleicht im vielleicht Moment anfüht. Ihr glaubt beide an eure Beziehung, ihr spürt beide eure Liebe füreinander und ihr findet beide, dass es gut ist, dass ihr das einander auch sagt. Dein Freund möchte das einfach auf seine Art und in seinem Tempo ausdrücken.
Die Worte «Ich liebe dich» dürfen dir wichtig sein. Dass ihr euch liebt und zusammengehört könnt ihr aber nicht nur durch Worte ausdrücken und wahrnehmen. Eure Liebe kann sich auch darin zeigen, dass ihr euch für eure Beziehung einsetzt. Dass ihr Zeit zusammen verbringt. Dass ihr euch zuhört. Dass ihr Geduld hebt. Oder dass ihr eine Weile lang ein Ungleichgewicht aushält. Frag dich doch mal, ob du solche Zeichen der Liebe in eurem Alltag findest. Vielleicht entdeckst du ganz neue Seiten eurer Liebe und vielleicht wird auch das Warten etwas leichter.
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Frage Nr. 34620 von 23.02.2022
Hallo Lilli,
Ich (m, 30) bin heute Abend mit einer Frau Essen gegangen. Ich habe sie als sehr nett, hübsch, aufgeschlossen, intelligent, charmant und selbstbewusst kennengelernt. Ich finde sie sehr attraktiv und wir hatten auch einen schönen Abend, aber ich habe ein Problem: Sie scheint sehr vielseitig interessiert und unternehmungslustig zu sein. Und da sie auch ziemlich extrovertiert ist, unternimmt sie auch gerne Dinge mit anderen Leuten. Das ist alles natürlich noch kein Fehler. Das Problem ist, dass _ich_ in dieser Hinsicht doch ziemlich anders bin. Ich verbringe auch gerne Zeit mit Freunden, aber sonst bleibe ich auch gerne daheim. Ich lese gerne, schaue Netflix o.ä. und spiele Videospiele. Und auch sonst halte ich mich in der Freizeit gerne an Dinge, von denen ich schon weiß, dass ich sie mag. Was das Essen angeht, z.B., bin ich recht wählerisch. Ich befürchte einfach, dass mir entweder irgendwann die Themen zu reden ausgehen, oder dass ich ihr irgendwann einfach zu langweilig bin und sie den Kontakt abbricht bzw. im Sande verlaufen lässt. :( Was soll ich tun?
Viele Grüße und herzlichen Dank für eure Arbeit!
Unsere Antwort
Es klingt so, als wolltest du dich vor der Enttäuschung schützen, dass sich diese Frau irgendwann von dir zurückzieht. Das ist menschlich. Denn niemand wird gern verletzt. Wenn du vor lauter Vorsicht und Angst vor zukünftigen Problemen aber aufhörst, dich auf jemanden einzulassen, dann tust du dir keinen Gefallen.
Es ist sinnvoll, wenn du beim Daten nicht nur die rosa Brille drauf hast. Also wenn man du auch wahrnehmen kannst, wenn etwas vielleicht nicht ganz so gut passt. Ob du und eine andere Person zusammenpassen oder nicht, kannst du nach einem einzigen Date realistischerweise aber nicht wissen.
Eine weitere Sorge von dir scheint zu sein, ob du für diese Frau spannend genug bist. Solche Unsicherheiten zu spüren, ist normal. Es ist aber nicht deine Aufgabe, zu entscheiden, ob diese Frau Lust hat, dich näher kennenzulernen. Diesen Entscheid sollst du ihr selbst überlassen. Sie weiss schliesslich am besten, was sie in einer Person sucht und was ihr in einer Beziehung gefällt.
Bleib also bei dir, statt über Sicht dieser Frau auf dich nachzudenken. Frag dich, ob du dich wohl fühlst mit ihr und ob du neugierig bist auf sie und ihren Alltag. Lade sie ein, wenn du Lust hast, sie nochmals zu treffen. Wenn sie ja sagt, darfst du dich drauf verlassen, dass sie dich spannend genug findet.
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Frage Nr. 34617 von 23.02.2022
Hallo,
Ich bin w,22.
Ich hatte lange einen Freund, mit dem ich dachte alt zu werden, aber wir haben uns getrennt.
Als ich dann nach langer Zeit bereit war für wen neuen habe ich angefangen zu daten und ich habe einen Mann kennengelernt, der mir echt gut gefällt. Wir hatten ein paar Dates. Und beim letzten wollte er mit mir schlafen.
1) Ich werde paranoid, wenn es um Sex geht. Ich hab Angst schwanger zu werden, weil kein Verhütungsmittel zu 100% sicher ist und ich schlechte Erfahrung gemacht habe (Kondom kaputt, Bei Prüfungen krieg ich manchmal Durchfall (Da könnte die Pille nicht wirken), Hormonring ist ständig rausgerutscht und die Kupferspirale ist nach 2,5 Jahren auch verrutscht, zudem habe ich einen ziemlich unregelmäßigen Zyklus).
Momentan nehme ich die Pille Diane zur Aknebehandlung.
Und ich dachte mir, wenn ich jemanden kennenlerne und dann doppelt verhüte (Pille+kondom)bis ich weiß, dass es was langfristiges wird und dann eventuell wieder auf eine kupferspirale umsteige könnte ich psychisch damit klarkommen. Aber ich hab dann immer Angst, wie vielleicht habe ich heute sex und muss mich morgen Erbrechen oder Antibiotika einnehmen und gleichzeitig geht das Kondom kaputt. Diese Gedanken machen mich jetzt schon fertig und ich hatte noch gar keinen Geschelvhtsverkehr.
Was kann ich hier tun?
2) Zudem habe ich auch Angst mir eine sexuelle Krankheit einzufangen.
Ich habe ihn darauf noch nicht angesprochen, aber ich weiß nicht wie hoch seine Bereitschaft wäre sich testen zu lassen.
Ich will es mir mit dem Mann einfach nicht vermasseln. Ich mag ihn, aber irgendwie habe ich noch zu wenig vertrauen, da wir uns erst ein paar Mal gesehen haben und es wird bestimmt etwas besser, wenn ich ihn besser kenne. Aber das braucht halt ein paar Monate und ich weiß nicht ob er so lange darauf warten würde, weil er meinte Sex sei sehr wichtig für ihn.
Es ist nicht so dass ich es nicht auch wollen würde, aber ich würde es anschließend bereuen.
3) Ich habe generell das Gefühl, dass Männer immer gleich sehr schnell mit mir in die Kiste springen möchten und niemand der bisherigen Dates war bereit zu warten bis wir offiziell ein Paar waren, sondern wollten Sex schon in der Datingsphase. Ich wollte generell immer nur Sex in einer fixen Beziehung. Mit einem Mann mit dem ich möglicherweise meine Zukunft verbringen werde. Es ist wahrscheinlich sehr altmodisch gedacht. Aber irgendwie will ich dieses Privileg nicht jedem geben und für mich ist Sex viel mehr als nur Spaß und Befriedigung.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich so nie jemanden finden werde, weil das nicht den heutigen Erwartungen entspricht. Eine große Frage die ich mir stelle: sollte ich meine Denkensweise ändern?
4) Außerdem wie weiß ich dass ich vielleicht nicht uninteressant werde nach ein paar Monaten und er das alles nur als Spaß gesehen hat, wenn ich jetzt bereit wäre mit ihm zu schlafen. Ich möchte nicht unbedingt nochmal so eine harte Trennung durchmachen müssen. Ich suche einen mit dem ich möglicherweise mein Leben verbringen werde.
Danke im Voraus!
Unsere Antwort
So wie du schreibst, scheint es in deinem Leben viel um Kontrolle haben und Sicherheit zu gehen.
1. Du weisst, dass du in Bezug auf Verhütung alles richtig machst und hast trotzdem Angst. Das heisst, dass dich das Thema sexuelle Vereinigung stark bewegt. Dir ist diese Bewegung irgendwie zu viel und deshalb entsteht daraus eine irrationale Angst. Die Angst will dich dazu drängen, dass du von der Sache, die dich sehr stark bewegt, Abstand nimmst. Du kannst dem nachgeben und dich zurücknehmen, wegen der Angst. Du kannst aber auch mit der Angst die Dinge tun. Wenn du das machst, wirst du dich mit der Zeit an die starke Bewegung und Berührung, die Sexualität in dir auslöst, gewöhnen.
2. Das ist genau das Gleiche wie erstens. Deine Angst versucht, Sex zu vermeiden. Bei einer starken sexuellen Vereinigung könntest du die Kontrolle verlieren.....du willst auf keinen Fall innerlich so stark berührt werden, deshalb wird gleich vorab schon ein Riegel davor geschoben. Natürlich solltest du alle Safer Sex Regeln befolgen und mit ihm auch darüber sprechen. Und auch darüber sprechen, wie es mit dem Testen ist. Aber ich denke, das ist gar nicht dein Problem. Denn du hast das noch nicht einmal gemacht und trotzdem läuft deine Angst zu Hochform auf und malt den Teufel an die Wand. Sprich erst einmal mit ihm darüber. Um über sexuell übertragbare Infektionen zu sprechen, braucht man kein Vertrauen, da es um eurer beider Gesundheit geht. Das ist genauso als würde man sagen, dass man kein Vertrauen hat ihn zu fragen, ob er erkältet ist oder Fieber hat. Ich verstehe nicht, was du damit meinst: Es ist nicht so, dass ich es nicht auch wollen würde, aber ich würde es anschliessend bereuen. Woher weisst du das jetzt schon, dass du es bereuen würdest und warum würdest du überhaupt etwas bereuen?
3. Das musst du selber entscheiden. Wenn es dir sehr wichtig ist und du das auch selbstbewusst ausstrahlst, dann wirst du auch jemanden finden. Aber offenbar denkt ein Teil von dir, dass das nicht normal ist.
4. Das kann man nie wissen, ob eine Beziehung wieder auseinandergeht. Es kann auch sein, dass er einige Monate wartet mit dem Sex und du nicht uninteressant geworden bist. Wenn ihr dann in einer festen Beziehung seid und Sex habt, kann er aber feststellen, dass ihm der Sex mit dir nicht gefällt. Oder du könntest das auch so empfinden. Was ist dann besser? Das musst du einfach selber für dich schauen. Aber auch zu diesem Punkt kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich oben schon geschrieben habe. Du hast Angst vor starken Gefühlen und versuchst deshalb, alles zu kontrollieren. Das ist aber nicht möglich. Du möchtest nur tiefe Liebe und Berührung zulassen, wenn du die Garantie bekommst, dass später keine Trauer oder Wut folgt. Das ist aber nicht kontrollierbar. Wenn du selber deine Gefühle ständig versuchst herunterzuschrauben und heftige Gefühle zu vermeiden, geht dir deine Lebendigkeit verloren. Dann sitzt du in deiner Angst fest und kannst bald gar nichts mehr machen oder zulassen, um bloss nicht zu stark Liebe, Lust, Wut oder Trauer zu empfinden. Du bleibst gelähmt in deinen Gedanken sitzen, statt lebendig in deinem Körper zu leben. Du selbst entscheidest, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest und ob dein zukünftiges Leben aus Vermeidungsstrategien bestehen soll.
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