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Fragen & Antworten:
Sexualität

Frage Nr. 28480 von 08.01.2020

Liebes Lilli Team,
ich bin männlich, Mitte 30, heterosexuell. Mit Interesse habe ich den Abschnitt zur Erklärung von Sexphantasien gelesen. Da stand beschrieben, dass z.B. eine hohe Muskelanspannung bei der Frau eher gewalttätige Phantasien fördert, auch wenn sie das in Echt gar nicht wollen würde.
Gelten solche Korrelationen auch für Männer? Also wenn sich ein Mann z.B. etwas Krasses vorstellt?
Also zum Beispiel, wenn er es generell mag, wenn er großes Spielzeug benutzt. Und sich dann vorstellt, dass er von einem Pferd gef*** wird oder sich mal sowas im Internet anschaut, ob als Cartoon (vorzugsweise) oder als "Echtfilm"? Ist das dann auch so "harmlos" erklärbar, oder deutet das auf eine perverse Störung oder so etwas hin?
Danke für die Antwort!

Unsere Antwort

Das sind keine perversen Störungen: Grundsätzlich sind alle sexuellen Fantasien normal. Denn sie sind ja nicht die Wirklichkeit. In sexuellen Fantasien können krasse Dinge passieren, die man in der Wirklichkeit nicht machen möchte. Das ist das gleiche wie bei Träumen.

Zum einen hat das tatsächlich mit dem körperlichen Zustand zu tun, in dem du eine sexuelle Fantasie hast. Das ist bei Männern genau gleich wie bei Frauen. Anhaltend hohe Muskelspannung und kurze Atmung ist der Zustand des Körpers in Stress und Gefahr. Und dieser Zustand des Körpers ist verbunden mit Gefühlen wie Angst, Scham, Wut, Ekel, und mit Gedanken an Feinde und schlimme Dinge, die passieren können. Man nennt das auch die «Kampf-Flucht-Reaktion». (Verantwortlich dafür ist dein vegetatives Nervensystem, genau genommen ein Nerv, der Sympathikus heisst, falls du das mal googlen willst.)

Viele Menschen sind in sexueller Erregung in diesem Zustand von anhaltend hoher Muskelspannung und kurzer Atmung. Und eigentlich wähnt sich jetzt ihr ganzes System in Gefahr. Logisch, dass dann eher sexuelle Fantasien auftauchen, in denen es hart zu und hergeht, und in denen durchaus auch «schlimme» Dinge geschehen können. In der Regel wollen die Menschen diese Fantasien nicht in Wirklichkeit umsetzen. Und wenn, dann machen sie es in BDSM-Rollenspielen. In diesen Rollenspielen ist immer ganz klar: Es ist ein Spiel, es ist keine Wirklichkeit.

Nicht selten ist es übrigens auch so, dass eine sexuelle Fantasie ihren Ursprung irgendwo in der Kindheit hat: Man hat irgend etwas erlebt oder gesehen, das intensive Gefühle ausgelöst hat. Gute Gefühle oder auch schlechte Gefühle. So intensive Gefühle können sexuelle Erregung auslösen. Und das Gehirn speichert das Erleben und die sexuelle Erregung zusammen ab. Dann macht man irgendwann, vielleicht Jahre später, Selbstbefriedigung und löst so sexuelle Erregung aus. Und das Gehirn erinnert sich an die Verbindung von damals. Und prompt denkt man wieder an das Erlebnis von damals. Mit jedem Mal Selbstbefriedigung klappt die Verbindung besser, und man findet das erregender. Daher kann grundsätzlich alles auch zur sexuellen Fantasie werden. Nochmal: Alle sexuellen Fantasien sind normal.

Das erklärt nun noch nicht die Fantasie von dem grossen Spielzeug. Hier kommt noch was anderes dazu: Sexuelle Fantasien sind voll von übertriebenen Bildern. Ganz oft sind sie ja dazu da, sexuelle Erregung bis zu einem Orgasmus zu steigern. Für diese Steigerung braucht es intensive Reize. Die Vorstellung von einem Riesenspielzeug oder dem riesigen animalischen Penis eines Riesentiers ist viel intensiver als der normalgrosse Penis eines normalsterblichen Menschen. Wenn eine Mann von riesigen Penissen fantasiert, zeigt das auch seinen Wunsch, richtig viel Männlichkeit zu fühlen. Das ist normal.

Wovon wir fantasieren hängt damit zusammen, wie wir gelernt haben uns zu stimulieren. Nehmen wir an, ein Mann fantasiert ausschliesslich davon, dass er penetriert wird. Dann hängt das in der Regeln damit zusammen, dass er gelernt hat, sich auf eine Weise zu stimulieren, bei der die Sensibilität des After gefördert wird. Nicht selten ist das so, dass er dabei auf den Penis drückt und auf dem Bauch liegt. Das heisst: Es ist nicht nur die Muskelspannung, sondern auch die Körperhaltung bei der Selbstbefriedigung, die sich in die Fantasiebilder übersetzt. Ich mache noch ein Beispiel. Stell dir vor, ein Mann steht bei der Selbstbefriedigung unter der Dusche und lässt seinen Penis mit Beckenbewegungen in die Hand eindringen. Dieser Mann entwickelt eher Fantasien davon, dass sein Penis irgendwo eindringt, als ein Mann, der still daliegt bei der Selbstbefriedigung.

In der Regel finden Menschen ihre Träume weniger pervers als ihre sexuellen Fantasien. Dabei passieren in Träumen auch die unglaublichsten Dinge. Viele Menschen schämen sich über ihre «komischen», «extremen», «perversen» Fantasien. Die Scham ist ein wichtiges Gefühl. Denn sie hält uns davon ab, Dinge zu tun, die wir nicht tun sollten, weil jemand dabei zu Schaden kommt. Die Scham sollte allerdings nicht so weit gehen, dass man sich selbst oder die eigene Sexualität wegen der sexuellen Fantasien abwertet. Nochmal: In sexuellen Fantasien ist alles möglich. In ihnen gelten nicht die Grenzen, die in der Wirklichkeit gelten.

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Frage Nr. 28475 von 08.01.2020

Hallo liebes lilli Team :)
Gestern hatte ich Sex mit meinem Partner, sind in zwischen sechs Jahre zusammen und dann sagt er das erste mal, meine vagina also das Loch wäre viel zu groß geworden.
Ich war so schockiert darüber, dass ich nun keine Lust mehr habe das nächste mal nochmal Sex zu haben mit ihm. Das hat mich echt traurig gemacht. Ich habe ihn aber nochmal gefragt, ob es stimmt was er gesagt habe, da meinte er ja das Loch ist groß.
Ich dachte das mumu-Loch einer Frau weitet sich nur aus wenn sie gebärt.
Ich bin 25 Jahre alt, bin 1,70 m groß und wiege 89 kg.
Seit gestern frage ich mich, ob das daran liegt, dass ich vllt zu dick sei.

Unsere Antwort

Wenn du Sex mit deinem Partner hast, bist du vermutlich sehr erregt und dein Beckenboden ist entspannt. Das ist normal und deshalb ist das Eindringen mit dem Penis leicht möglich. Es gibt dann wenig Widerstand, auch das ist völlig normal. Du kannst dir das in diesem Text auf den Abbildungen anschauen.

Ich nehme an, dass dein Partner darauf trainiert ist, nur mit stärkerer Reibung zum Orgasmus zu kommen. Vielleicht bewegt er sich beim Sex kaum und versteift sich eher. Vielleicht wendet er bei der Selbstbefriedigung viel Druck an und reibt schnell. Dann ist sein Penis gewöhnt nur etwas zu spüren, wenn stärkerer physischer Druck ausgeübt wird.

Vermutlich war das schon immer so bei ihm, weil dein Partner nichts anderes gelernt hat. Am Anfang einer Beziehung fällt das aber nicht so auf, weil vieles neu ist und das Neue/Unbekannte steigert dann auch die Erregung. Mit der Zeit meint man, vieles vom Partner zu wissen und das Unbekannte, was auch erregend ist, fällt weg. Dazu kannst du in diesem Text und diesem Text mehr lesen.

Wenn das Unbekannte wegfällt, ist es so, dass «nur noch» das körperliche Erleben bleibt. Das bedeutet bei ihm: Reiben mit grossem Druck. Er spürt ohne diesen Druck einfach recht wenig. Wahrscheinlich findet er das auch merkwürdig und sucht nach Erklärungen. Eine Erklärung, die ihm logisch erscheint: bei dir stimmt etwas nicht.

Er weiss nicht, dass das, was er beim Sex erlebt, sehr eingeschränkt ist. Es ist viel mehr an Erregung möglich, als er sich im Moment vorstellen kann. Wenn er interessiert ist, könnte er mehr hinzulernen. Dann wird der Sex für ihn auch wieder erregender und spannender. In diesem Kapitel gibt es Tipps wie das geht mit dem Erlernen neuer Techniken. Du kannst ihm das Kapitel zum Lesen geben.

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Frage Nr. 28472 von 08.01.2020

Liebes Lilli-Team,

ich bin 23 Jahre alt und hatte vor einigen Wochen mein erstes Mal mit meinem damaligen Freund.

Mein Problem hört sich für viele meiner Freundinnen sehr unverständlich an, aber ich komme bereits nach sehr kurzer Zeit, vielleicht 2 Minuten, beim Sex zum Orgasmus. So auch direkt bei meinem ersten Mal. Mein Freund hatte dadurch nicht die Chance, selbst beim Sex zu kommen. Nach meinem Orgasmus bin ich ganz empfindlich und die weitere Penetration empfinde ich dann als sehr unangenehm und möchte erstmal nicht weiter machen. Ich bin dann dazu übergegangen, meinen Freund dann erstmal Oral weiter zu stimulieren.

Meine Beziehung hat dies extrem belastet, so dass wir uns letztlich getrennt haben. Ich habe oft versucht meinen Orgasmus hinaus zu zögern, aber es hat nicht geklappt. Es lag wahrscheinlich auch immer daran, dass ich meinen Freund einfach so toll fand. Ich weiß nun wirklich nicht, wie ich mein Problem in den Griff bekommen kann und habe Angst vor weiteren Sex, um niemanden zu enttäuschen.

Unsere Antwort

Du bist nicht die einzige Frau, die nach sehr kurzer Zeit beim Sex zum Orgasmus kommt. Du hast gelernt, deine sexuelle Erregung innerhalb kürzester Zeit bis zu einem Höhepunkt zu steigern. Du machst nun deine ersten Erfahrungen mit einem Partner. Da ist es normal, dass es etwas Zeit braucht, bis der Sex sich für euch beide gut anfühlt. Lass dich von diesen ersten Erfahrungen nicht entmutigen. Du kannst in der Zukunft noch viel genussvollen Sex haben und einen Weg finden, wie du den Sex mit einem Partner gemeinsam gestalten kannst.

Zunächst empfehle ich dir dazu, diese Fragen zu erforschen und zu beantworten:

  • Um die sexuelle Erregung besser zu steuern, musst du sie gut spüren. Schau dir mal diesen Text an. Darin unterscheiden wir das, was auf körperlicher Ebene passiert, und das, was dabei in deinem Kopf abgeht: Wie nimmst du die sexuelle Erregung während des Geschlechtsverkehrs wahr? Wie angenehm ist das? Mit welchen Gefühlen verbindest du sie? Mit welchen Gedanken? Wie ist das im Vergleich dazu bei der Selbstbefriedigung?
  • Kannst du genauer beschreiben, wie du dich beim Sex zum Orgasmus erregst? Du schreibst, dass du deinen Freund einfach so toll fandest. Was macht dein Körper? Ich könnte mir vorstellen, dass du die Muskeln im Beckenboden und vielleicht auch sonst im Körper sehr stark anspannst. Das ist die beste Methode, schnell zu einem Orgasmus zu kommen. Möglicherweise drückst du auch stark und sorgst für starke Reibung. Das würde erklären, wieso du nach dem Orgasmus ganz empfindlich bist. Denn die Nervenendigungen sind dann von der starken Stimulation etwas überreizt. Durch die hohe Muskelspannung geht die Feuchtigkeit in der Vagina auch zurück, was den Geschlechtsverkehr unangenehm machen kann. Ich empfehle dir, mal diesen Text zu lesen und die Texte, auf die er verlinkt. Versuche mal, deine Erregungstechnik dort wiederzufinden.
  • Ausserdem: Was hast du bisher gemacht, um deinen Orgasmus hinauszuzögern? Welche Gedanken gingen dir durch den Kopf? Was hast du mit dem Körper gemacht? Hast du möglicherweise noch mehr angespannt? Oder gar die Luft angehalten? Das treibt die sexuelle Erregen unter Umständen noch schneller bis zu einer Entladung. Eigentlich bräuchte es etwas mehr Entspannung.

Vielleicht möchtest du uns mit genaueren Angaben noch mal schreiben. Auf jeden Fall kenn ich dir jetzt schon empfehlen, dich beim Sex mehr zu bewegen. Dadurch kommst du nicht in eine Hochspannung. Die sexuelle Erregung steigt nicht so schnell an, und du nimmst sie auch besser wahr, weil die Wahrnehmung in Hochspannung eher unterdrückt wird. Ich empfehle dir, dass du dich zwischendurch wie eine Schlingpflanze bewegst und räkelst. Dadurch sinkt die sexuelle Erregung eher. Dabei empfehle ich dir, langsam und tief zu atmen. Das entspannt auch. Das übst du am besten bei der Selbstbefriedigung, wo du ungestört bist.

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Frage Nr. 28449 von 06.01.2020

Hallo, ich w/16 habe eine Frage, und zwar habe ich mit 14 etwa durchs Internet erfahren, dass man sich als Frau auch selbst befriedigen kann. Ich habe es dann auch versucht, auch mit einer leeren Deoflasche, aber ich bin nie gekommen. Dann habe ich mir vor einem halben Jahr einen Vibrator gekauft und es mit dem probiert, aber auch dann bin ich nie gekommen.

Ich habe auch gelesen, dass man als Frau meistens klitoral kommt, aber dort ist das Problem, dass ich es recht unangenehm finde, die Klitoris zu berühren, es fühlt sich in etwa so an, wie wenn man gekitzelt wird. Und wenn ich sie probiere zu stimulieren fühle ich einfach keine Erregung. Und vaginal praktisch auch keine. Ich habe aber Angst, dass wenn ich irgendwann eine Beziehung habe, dass ich dann auch beim Sex nicht komme. Ich weiß nicht woran das liegt, könnt ihr mir vielleicht helfen?

Unsere Antwort

Schau dir bitte mal dieses Bild der Klitoris an. Ich nehme an, du findest es unangenehm, die Eichel der Klitoris anzufassen. Das geht gar nicht so wenig Frauen so. Denn die Eichel der Klitoris hat so unglaublich viele Nervenendigungen auf kleinstem Raum – viel mehr als die Eichel des Penis. Je mehr Nervenendigungen, desto empfindlicher ist das Körperteil. Und dann kann es auch schnell mal überreizt sein.

Für dich könnte es viel spannender sein, die Klitoris am Schaft, an den Schenkeln und an den Schwellkörpern zu stimulieren. Und du könntest auch deine Vagina erforschen und entdecken, was da so alles sexuell erregbar ist. Lies dazu bitte diesen Text über die erregbaren Stellen im weiblichen Geschlecht.

Du schreibst, dass du keine sexuelle Erregung fühlst. Weisst du denn, wie sich sexuelle Erregung anfühlt? Viele Frauen wissen das nicht so recht. Da haben es die Männer einfacher, bei denen wird der Penis steif und zeigt ihnen, dass sexuelle Erregung da ist. Sie richten dann die Aufmerksamkeit da hin und lernen, das wahrzunehmen.

Experten gehen davon aus, dass bei Frauen mehrmals täglich sexuelle Erregung ausgelöst wird. Vielleicht weil sie etwas sehen, weil sie irgend etwas körperliches machen, weil sie an etwas denken und so weiter. Aber sie wissen es nicht, denn ihre Aufmerksamkeit ist nicht bei ihrem Geschlecht.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich glaube, du erlebst viel mehr sexuelle Erregung, als du meinst. Du hast einfach noch nicht gelernt, sie wirklich wahrzunehmen und mit angenehmen Gefühlen zu verbinden. Das ist in deinem Alter normal.

Ich empfehle dir, dass du dich auf eine Entdeckungsreise begibst. Du könntest dich dabei an diese Übungstipps halten und an diese Übungstipps. Lass dich nicht beirren durch das, was nicht ist. Stattdessen sei offen für alles, was du spürst und erlebst. Schau was für Vorstellungen und Bilder in dir auftauchen. Mach dort weiter, wo es interessant ist.

 

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Frage Nr. 28402 von 16.12.2019

Hey lilli
Ich m. hab viele eurer Tipps gelesen. Ich hab kaum Erfahrung mit Sexualität, bald werde ich mein erstes Mal mit einem Jungen haben. Habt ihr speziell Tipps für das erste Mal zwischen Jungs? Mein Penis ist beschnitten, aber der von meinem Freund nicht. Ich freu mich schon sehr, dass ich meinem Freund eine runterholen werden kann, dass ich also mit seiner Vorhaut spielen kann, was ich bei mir ja nicht kann bei der SB. Da freu ich mich voll drauf seinen Penis in die Hand zu nehmen oder ihm seine Brustwarzen zu lecken. Beim Analsex werden wir Kondome verwenden. Aber wie sieht es mit sexualkrankheiten aus, wenn wir Petting haben oder er bei mir seinen Speichel als Gleitmittel braucht beim Handjob? Kann ich mich mit was anstecken, wenn wir unsere Penisse aneinander reiben? Würde es Sinn machen mich gegen HPV impfen zu lassen?

Unsere Antwort

Wir haben auf unserer Seite keine Tipps fürs Erste Mal, die ausschliesslich Sex unter Männern ansprechen. Wir sind aber laufend dabei, dass unsere Sextipps auch gezielt queere Menschen ansprechen. Ohnehin schreiben wir aber die meisten Texte so, dass alle etwas mitnehmen können. Vielleicht kennst du ja diese Tipps schon. Der Text spricht viele Themen an, die grundsätzlich für alle gelten.

Auch findest du in diesem Kapitel einige Tipps zu verschiedenen Sexpraktiken. Darin gibt es einen Text zum Handjob. Nimm dabei aber bitte nicht mit, dass du irgendwas abliefern müsstest. Das erste Mal ist selten perfekt. Darum geht es auch nicht. Schliesslich willst du eine neue Erfahrung machen. Drum empfehle ich dir, dass du auf dich und was du möchtest schaust. Du musst niemandem etwas beweisen.

Das gilt auch, wenn du eine bestimmte Sexpraktik ausprobieren möchtest. Übernimm dich da bitte nicht. Damit meine ich insbesondere Analsex. Der überfordert viele Menschen beim ersten Mal. Analsex ist nämlich nichts, wofür du einfach so mal bereit bist. Das heben sich viele Männer, die Sex mit Männern haben, eher für später auf. Lies bitte unbedingt dieses Kapitel zu Analsex, falls du dich doch vortasten möchtest. Da solltest du nämlich einiges beachten, damit du dich zum Beispiel nicht verletzt. Die meisten lassen sich daher für das erste Mal lieber auf Petting oder Oralsex ein.

Ist das auch sein erstes Mal? Dann könnt ihr euch ja gar nicht erst mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) anstecken. Trotzdem ist es gut, wenn du dich früh mit den Safer-Sex-Regeln auseinandersetzt. Lies dazu bitte diesen Text.

Es ist ziemlich unbedenklich, wenn ihr euch am Körper streichelt und berührt. Es passiert nichts, wenn er seinen Speichel als Gleitmittel für einen Handjob nutzt. Ihr könnt auch eure Penisse aneinander reiben. Eine Ausnahme wäre, wenn einer von euch Geschwüre oder andere Hautveränderungen am Körper oder Geschlecht hat. Die treten bei bestimmten STI auf. Davor solltest du dich schützen. Ich empfehle dir diesen Text. Darin erfährst du, bei welcher Sexpraktik du dich mit welcher STI anstecken kannst. Auch wenn es bei einer Sexpraktik möglich ist, sich anzustecken, ist die Voraussetzung immer noch, dass einer von euch diese STI hat.

Die HPV-Impfung ist auch für dich sinnvoll. Du kannst deinen Arzt oder deine Ärztin darauf ansprechen. Mehr dazu erfährst du in diesem Text.

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Frage Nr. 28367 von 12.12.2019

Hallo liebes Lilli-Team. Ich bin 32 Jahre alt und seit einem halben Jahr in einer Beziehung (sie ist 30 Jahre alt), bei der das meiste sehr gut läuft, nur im Bett gibt es immer wieder Probleme meinerseits. Das heisst, ich habe oftmals Probleme damit, eine Erektion zu bekommen bzw. zu halten.

Wenn ich mich selbst befriedige, ist dies nie das Problem. Da geht es aber auch wirklich nur darum, dass ich möglichst zum Samenerguss komme, der Weg dorthin ist mir oftmals egal. Ich schaue immer Pornos dazu - und denke, dort liegt schon einmal ein Grund des Problems. Ich kann fast keine Lust mehr verspüren, ohne dieses Mittel und denke, ich sollte den Pornokonsum einschränken, obwohl ich mich sonst nicht als Pornosüchtig anschaue, kann auch einmal einen Tag ohne damit leben.

Meine Freundin ist eher dominant im Alltag, sie kann immer genau sagen, was sie möchte und ist sehr direkt, was ich auch sehr gut finde. Manchmal spricht sie etwas so direkt an, was sie stört, wie ich es mich nicht gewohnt bin aus früheren Beziehungen. Auch im Bett ist es so, dass sie sofort sagt, wenn ihr eine Berührung von mir nicht gefällt, dadurch werde ich schnell unsicher.

Eigentlich habe ich mich bisher als sehr einfühlsam eingeschätzt und es hat im Bett auch immer geklappt in früheren Beziehungen, wo ich auch eher der dominante Part übernahm, sei es beim Sex oder auch sonst. Diese Rolle hat sich ein wenig geändert und ich fühle mich oft unsicher.

Lust habe ich eigentlich immer auf meine Freundin, fühle mich stark von ihr angezogen und erachte sie als sehr attraktiv und sexy, an dem liegt es nicht. Manchmal habe ich euch ein wenig Angst, sie zu enttäuschen, obwohl sie mir schon oft während oder nach dem Sex gesagt hat, dass ich der Wahnsinn sei. Dies versuche ich mir dann, wenn es einmal wieder nicht klappt mit der Erektion, in Erinnerung zu rufen - leider funktioniert es nicht meistens.

Mit meiner Freundin habe ich auch schon oft darüber geredet, sie meint natürlich, dass es an ihr liegt und ich sie zu wenig anziehend finde, dabei ist eher das Gegenteil der Fall. Immer mit ihr darüber reden ist anstrengend für uns beide und auch nicht sehr sexy. Ich weiss, dass wir uns gegenseitig lieben und wir viele gemeinsame Interessen haben, das Thema Sex beschäftigt mich einfach dermassen, dass ich manchmal Angst habe, sie deswegen zu verlieren und verkopfe mich sehr, obwohl ich weiss, dass ich es eigentlich "gut kann".

Momentan kann ich einfach nicht so recht den Kopf abschalten und geniessen und setzte mich selbst sehr fest unter Druck. Mit meinen Kollegen oder Familie will ich nicht darüber reden, das wäre mir peinlich. Können Sie allenfalls eine Seite mit Adressen empfehlen, bei der man sich professionelle psychologische Hilfe holen kann?

Ich habe auch schon viel über das Thema Bauchatmung und Becken-/Hüftbewegung gelesen und versuche, das mehr anzuwenden. Aber eigentlich denke ich, es ist wirklich hauptsächlich ein mentales Problem und ich muss diesen Teufelskreis durchbrechen und zwar möglichst schnell, da es mich sehr belastet, weil ich Sex in einer Beziehung als sehr wichtig erachte und es auf Dauer auch in anderen Bereichen Probleme gibt, wenn es dort nicht läuft. Vielen Dank für eure Ratschläge im Voraus.

Unsere Antwort

Ich sehe das nicht so wie du, dass das vor allem ein mentales Problem ist. Ich sehe das so: Das eigentliche Problem ist, wie du gelernt hast, dich sexuell zu erregen. Deine Technik eignet sich nicht für die Paarsexualität, und die Probleme mit der Erektion sind völlig verständlich.

Die Probleme mit der Erektion verunsichern dich dann natürlich. Und die Verunsicherung wirkt sich dann wiederum negativ auf deine Erektionsfähigkeit aus. Das ist ein Teufelskreis, den sehr viele Männer mit Erektionsschwierigkeiten kennen.

Nehmen wir an, diese Männer mit Erektionsschwierigkeiten machen dann eine Psychotherapie. Und sie gehen ihr Problem auf mentaler Ebene an. Dann gehen sie die eigentliche Ursache des Problems trotzdem nicht an: ihre Erregungstechnik. Ich schlage vor, dass du die eigentliche Ursache angehst und deine Erregungstechnik veränderst. Denn wenn deine Erregungs- und Erektionsfähigkeit gut verankert sind, profitiert deine männliche Selbstsicherheit davon und du bist viel weniger anfällig für Verunsicherungen in der Beziehung. In den nächsten Abschnitten erkläre ich mehr dazu, was ich damit meine.

Pornos an sich sind kein Problem, das Problem ist, wie man sie einsetzt. Das Hauptproblem bei dir ist, dass du mit deiner Aufmerksamkeit überhaupt nicht bei deinem Penis bist. Bei sehr jungen Männern ist das kein Problem, da sie sehr viel Testosteron ausschütten und die Blutgefässe so elastisch sind, dass der Penis kaum Stimulation braucht, um sich mit Blut zu füllen. Die sexuelle Erregung funktioniert vielfach wie von selbst. Das beginnt sich ab etwa 25 zu ändern.

Für eine wirklich gute Erregungsfähigkeit ab 25 brauchst du eine gute Wahrnehmung für das, was in deinem Penis abläuft. Du hast schon Texte von uns gelesen. Und es ist super, dass du versuchst unsere Tipps anzuwenden. Ich schlage dir vor, dass du da gezielt für dich selbst übst. Ich empfehle dir unbedingt auch diese Übungstipps. Mit ihnen kannst du deinen Penis an die Stimulation gewöhnen, die die Scheide ihm bietet. Ausserdem findest du in diesem Text Tipps, wie du die Wahrnehmung in deinem Penis trainieren kannst.

Bevor du dir fachliche Unterstützung holst, möchte ich dir dieses Buch ans Herz legen. Es kann dich bei deinem Übungsprojekt gut begleiten. Das Buch setzt einen Fokus auf das Thema männliche Selbstsicherheit, auch in der Beziehung. Falls du allein nicht weiterkommst, wäre eine Sexualtherapie sicher sinnvoll. Ich empfehle dir jemanden, der auch mit der Methode des Sexocorporels arbeitet. Adressen findest du auf dieser Seite.

Übrigens: Du hast uns nochmal geschrieben und gefragt, warum wir deine Frage noch nicht beantwortet haben. Wir beantworten Fragen nicht der Reihe nach. Unterschiedliche Berater*innen beantworten zu unterschiedlichen Zeiten, und je nach Schwierigkeit der Frage haben wir auch unterschiedlich lang an einer Antwort. Wir beantworten Fragen immer bis Donnerstagabend. Ab dem neuen Jahr ändern wir dann unsere Zeiten und beantworten alle Fragen bis Donnerstag 12 Uhr mittags.

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Frage Nr. 28363 von 11.12.2019

Hallo ihr Lieben,

Ich bin w/ 22 Jahre, habe schon ein paar sehr hilfreiche Antworten von euch bekommen, danke dafür.
Mein Freund u. ich sind in einer offenen Fernbeziehung und ich habe, wie ich schon in vorigen Fragen angesprochen habe, in den letzten Wochen/Monaten bemerkt, wie stark es mich sexuell zu Frauen zieht. Das ist so weit gegangen, dass ich in den Monaten, in denen ich meinen Freund nicht gesehen habe, langsam zur Überzeugung gelangt bin, dass ich mich gar nicht zu Männern hingezogen fühle und keinen Sex mehr mit ihm haben möchte. Als er vor kurzem eine Woche bei mir war, war ich auch anfangs voll blockiert, sexuell gesehen. Ich habe vor dem Wiedersehen auch viel Druck aufgebaut, wie es wohl werden wird... Wir haben es ein paar mal probiert, aber es hat sich erst echt nicht gut angefühlt. Wir haben die ganze Zeit offen kommuniziert und er hat nie meine Grenzen überschritten. Also haben wir erstmal beschlossen, keinen Sex zu haben. Im Laufe der Woche haben sich die Blockaden jedoch irgendwie wieder gelöst, ich habe mich ihm wieder näher gefühlt und mich zurück erinnert, wie schön Sex vor ein paar Monaten noch mit ihm gewesen ist. Also haben wir es wieder probiert und es hat sich plötzlich wieder richtig gut und schön angefühlt. Das verwirrte mich aber um so mehr. Frauen erregen mich visuell, Männer kaum. Aber ich fühle mich zu meinem Freund auf eine Art hingezogen, in der sich Sex richtig gut und schön anfühlen kann, soweit ich mich ihm emotional verbunden fühle, was in einer Fernbeziehung natürlich auch nicht ständig auf Knopfdruck gegeben ist. Es ist weniger Begierde und Trieb, es ist die emotionale Nähe und Wärme, die mich zu ihm hinzieht. Während des GV's steigt die Lust dann langsam an, dann werde ich dann auch richtig feucht und offen und komme auch hin und wieder zum Höhepunkt.
Ich habe trotzdem den leisen Verdacht, dass mich eine Frau sexuell noch weit mehr befriedigen könnte.
Warum fühlt sich das so unglaublich unterschiedlich an mit Männern und Frauen? Ist es legitim, dass ich weiterhin die Beziehung mit meinem Freund leben möchte, obwohl ich sexuell wohl stark zu Frauen tendiere (und auch vorhabe, das in meiner offenen Beziehung auszuleben)? Wie ihr seht, bin ich immer noch stark im Einordnungsprozess, aber schon um einiges weiter als vor ein paar Wochen. Dass die Beziehung eine Fernbeziehung ist, macht das ganze natürlich noch ein Stück komplizierter.
Ich wünschte ich könnte einfach sagen, ich bin lesbisch! oder: ich bin 50-50 bisexuell! Aber es ist bei mir wohl wirklich nicht so schwarz und weiß, wie ich das gerne hätte.

Unsere Antwort

Ich vermute mal, dass du die Fragestellerin von Frage 27449 und 27626 bist. Zumindest passen die Angaben darin sehr zu deiner jetzigen Frage. Das hilft mir noch weiter zu verstehen, an welchem Punkt du gerade bist.

Du willst dich offenbar am liebsten sofort einordnen. Du möchtest das ganz klar und eindeutig haben, ob du lesbisch, bisexuell oder was anderes bist. Du versuchst nun schon eine Weile, dass du dich in ein Schema pressen kannst. Allerdings merkst du nur, wohin dich das Ganze führt: Du zweifelst stark an dir und deinen bisherigen Erfahrungen. Dabei ist alles gut. Du empfindest genau das, was du empfindest. Du schwärmst für Frauen. Du bist Männern nicht an sich abgeneigt. Du kannst den Sex mit deinem Freund auch geniessen. Das ist alles okay und in Ordnung. All das darf gleichzeitig da sein.

In einer längeren Liebesbeziehung ist es normal, dass sich die gemeinsame Sexualität verändert. Du bist schon mehr als ein Jahr mit deinem Freund zusammen, wenn ich das aufgrund deiner letzten Fragen recht überblicke. Du willst deinem Freund nahe sein, weil du dich emotional mit ihm verbunden fühlst. Leidenschaftlich und lustvoll wird es dann erst beim Sex selbst. Das geht einigen Paaren so in einer längeren Beziehung. Liebe und Lust auf Sex sind nämlich nicht dasselbe. Lies dazu bitte diesen Text.

Bei dir kommt ja hinzu, dass du gedanklich sehr auf Frauen fixiert bist. Es ist fast so, als ob du nun schon lange Frauen hinterher fieberst. Du erlaubst dir wohl dennoch nicht, dass du mal einen Schritt auf sie zugehst. Gerade das macht sie aber wohl so reizvoll für dich. Sie erscheinen dir nämlich unerreichbar. In einer offenen Beziehung hast du viele Spielräume. Mein Eindruck ist, du kannst dich jetzt ausprobieren, so wie du das willst. Gemäss deiner letzten Fragen würde dich dein Freund darin unterstützen.

Menschen können auf Frauen und Männer stehen. Trotzdem muss sie nicht genau das Gleiche an einer Frau anziehen wie bei einem Mann. Das beschreiben wir in diesem Text, den du mittlerweile sicher kennst. Übrigens sind bisexuelle Menschen auch dann bisexuell, wenn sie mehr auf Frauen stehen, oder andersrum mehr auf Männer. Es gibt keine Regel dafür, dass du 50:50 oder 100 Prozent dies oder jenes sein musst. Wer ist das schon? Also wozu braucht irgendwer den Zwang, perfekt in eine Schublade zu passen?

Möglicherweise pfeifst du ohnehin irgendwann auf ein Label. Oder du nennst dich einfach kurz und bündig queer. Den Begriff verwenden viele, die sich nicht ganz mit Begriffen wie lesbisch, bi- oder pansexuell wohlfühlen. Worte und Labels sollen dir Freiräume schaffen. Sie sollen dich nicht einengen. Das tut weder dir noch jemand anderem gut. Du schreitest durch dein Leben. Du sammelst die Erfahrungen, die du möchtest. Du musst dich da ganz gewiss vor niemandem rechtfertigen.

Deine Zeit ist jetzt. Du kannst also mal dem nachgehen, wonach du dich schon länger sehnst. Das wünsche ich dir sehr. Weiter grübeln hilft dir schlicht und ergreifend nicht mehr. Dich ausprobieren hilft dir hingegen schon. Mit der Zeit wirst du herausfinden, was sich für dich stimmig anfühlt. Dann siehst du vielleicht ganz anders auf heute zurück. Und du erkennst, worauf es dir ankommt.

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Frage Nr. 27782 von 30.09.2019

Hallo, ich bin weiblich, 27 und single seit 3 Jahren.
Ich habe ab und an mal, wenn ich Lust dazu habe, Sex mit Bekannten oder mir unbekannten Männern und komme meist recht schnell klitoral und vaginal und bin meist auch sehr nass.

Tendenziell ist das nichts Schlimmes, mich interessiert jedoch, was es über mich aussagt, dass ich selbst bei Sex mit fremden Männern fähig bin zu kommen und das auch noch recht schnell wo doch sehr viele Frauen selbst bei Sex mit ihrem Partner nicht kommen können.

Könnt ihr mir da helfen?

LG

Unsere Antwort

Ich würde sagen, das ist ein Grund zur Freude. Wunderbar, dass du den Sex so geniessen kannst. Ein Orgasmus hängt nicht davon ab, wie sehr du deinen Sexpartner kennst. Für manche mag das hilfreich sein, aber viel entscheidender ist die ganz persönliche sexuelle Lerngeschichte. Lies bitte dazu diesen Text.

Es klingt fast so, als würde dir irgendein moralischer Zeigefinger deinen Genuss nicht vollkommen gönnen. Das wäre nur zu schade, wenn du dem weiter Beachtung schenkst. Ein Orgasmus ist nicht mehr wert, wenn du ihn mit einer dir vertrauten Person hast. Es mag viele Meinungen zu Sex und Beziehungen geben, die einem die Laune verderben können. Es gibt aber nicht die einzig wahre Sicht dazu. Wichtig ist, worum es dir beim Sex geht.

Du fragst danach, was es über dich aussagt, dass du auch bei Sex mit fremden Männern zum Orgasmus kommst. In erster Linie würde ich sagen, dass du gelernt hast, wie du deine sexuelle Erregung bis zu einer Entladung steigerst. Lies dazu bitte diesen Text. Die Frage, wer du als Frau bist und wie du dich als Frau siehst, geht darüber hinaus. Und das ist im Grunde auch eine lebenslange Aufgabe, dass du schaust, wie du dich als Frau erlebst und damit wohlfühlst.

Als sinnvoll halte ich es dafür, wenn du neugierig bleibst. Ich empfehle dir diesen Text. Darin liest du, wie sich Frauen sexuell erregen können. Vielleicht findest du dich dort in einer Beschreibung besonders wieder. Auf unserer Seite erhältst du jedenfalls eine Menge Tipps und Anregungen, wie du weiter lustvoll deine Sexualität erkundest.

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Frage Nr. 27749 von 27.09.2019

hallo, ich bin 18 jahre alt & hatte noch keinen Sex. ich finde es manchmal etwas unangenehm bis schmerzhaft, 2 finger in die Scheide einzuführen bei der selbstbefriedigung und habe Daher etwas bedenken ob ich später problemlos Sex haben kann. Ich habe mal ein bisschen auf der website hier herumgelesen und habe auch den Text über die becken übungen gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich bei der selbstbefriedigung schon immer ganz intuitiv die "Beckenschaukel" mache, also immer in bewegung bin. ich kann mich eigentlich gar nicht so richtig erregen wenn ich still daliege. Könnte es trotzdem sein dass meine beckenboden muskeln zu angespannt sind? oder kann es noch andere ursachen geben für mein problem? Vielen dank schon im voraus. & Ich schätze eure Arbeit sehr!!

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob. Das freut uns sehr! laugh

Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du wirst später guten Sex haben können. «Problemlos» finde ich in diesem Zusammenhang einen schwierigen Anspruch. Denn es ist kein Problem, wenn du aussprichst, dass etwas unangenehm oder schmerzhaft ist. Und das kommt auch immer mal wieder vor. Du und dein Partner könnt genauso neugierig erforschen, wie du es jetzt allein machst. Und ihr tauscht euch darüber aus. Dazu interessieren dich vielleicht diese Tipps.

Du schreibst, «manchmal» findest du es unangenehm. Es gibt also schon einige Situationen, in denen es angenehm ist. Schau doch mal, ob du rausfinden kannst, in welchen Momenten es angenehm ist und in welchen unangenehm. Ist es leichter, wenn du mehr sexuell erregt bist? Das Ziel ist, dass du dich und deine sexuelle Erregung besser kennen lernst.

Die Vagina wird gern massiert, und dabei lockern sich auch die Beckenbodenmuskeln. Das ist wie eine Nackenmassage, und es macht es dir leichter, 2 Finger aufzunehmen. Viele Frauen wissen nicht, wie sie den Unterschied zwischen angespannten und entspannten Beckenbodenmuskeln spüren. Denn sie haben ihre Beckenbodenmuskeln noch nie wirklich entspannt gespürt. Ich empfehle dir, deine Vagina mehr zu erkunden und sie regelmässig mit dem Finger von innen zu massieren. Dazu haben wir diese Tipps geschrieben. Dann wirst du mit der Zeit auch sicherer, dass dein erstes Mal Geschlechtsverkehr eine gute Erfahrung wird.

Ich weiss nicht genau, wie du dein Becken bewegst. Wenn du gleichzeitig einen angespannten Beckenboden hast, könnte es sein, dass du dein Becken eher gegen etwas presst, statt in einer lockeren Schaukelbewegung zu sein. Es gibt unterschiedliche Arten, das Becken zu bewegen in der sexuellen Erregung. Probier doch mal aus, wie sich dein Empfinden verändert, wenn du bewusst locker schaukelst und tief in den Bauch atmest. Wichtig ist, was du spürst, nicht ob es «richtig» ist.

Wichtig ist, dass das Vorspiel lang genug ist und du dich dabei auch in der Vagina erregst. Dann bist du gut vorbereitet. Wenn die Vagina erregt genug ist, schmerzt es nicht. Lies dazu diese Tipps und diese Tipps.

Wir haben auch Tipps, wie ihr euch beim Petting für den Geschlechtsverkehr vorbereiten könnt. Die empfehle ich dir sehr. Du musst nicht alles schon wissen und können, bevor du zum ersten Mal Sex hast. Ihr probiert gemeinsam aus. Und wenn dir etwas Schmerzen macht, probiert ihr etwas Neues.

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Frage Nr. 27710 von 22.09.2019

hallo lilli team
ich w/15 hatte vor einem jahr für ca. 3 monate einen (ersten) freund, mit dem ich auch petting hatte. ich fand das sehr schön, bin selbst aber nie zu einem orgasmus gekommen. vor und auch einige zeit nach dieser beziehung habe ich mich oft selbst befriedigt, daher weiss ich, wie sich ein orgasmus anfühlt.

immer wenn ich texte lese, in denen es um sex geht und dieser auch beschrieben wird, werde ich extrem feucht und sehne mich nach einem orgasmus. wenn ich mich dann aber selbst befriedige (und auch komme) bin ich trotzdem nicht zufrieden.

irgendwie komme ich mir ziemlich blöd vor es selbst zu machen (ich weiss das masturbieren keineswegs schlimm oder ein grund sich zu schämen ist), ich kann mir nur selbst nicht vorstellen dass meine finger jemand anderem gehören und dadurch ist auch ein orgasmus keine befriedigung für mich. aber f+ möchte ich auch nicht beginnen. wie kann ich mein verlangen trotzdem stillen?

ich habe wirklich schon einige masturbationsarten ausprobiert (mit dem duschkopf, finger einführen, klitoris mit der hand reiben, bekleided die vagina an etwasem reiben, gegenstände (rund, aus einigermassem weichen plastik, länglich) einführen... aber nichts hat mich wirklich befriedigt. was soll ich tun?
lg

Unsere Antwort

Du schreibst, «Masturbieren ist keineswegs schlimm oder ein Grund sich zu schämen». Du schreibst also, was Masturbation nicht ist. Aber was ist sie? Ich denke, du hast noch nicht entdeckt, was Masturbation sein kann: Selbst-Befriedigung. Du sehnst dich nach dem Finger eines anderen. Bei der Selbstbefriedigung sorgst du mit deinem eigenen Finger für Befriedigung. Du sorgst selbst für deinen eigenen Genuss.

Wie geht das? Eine wichtige Rolle spielen dabei sexuelle Fantasien. In diesen Fantasien können wir uns vorstellen, was wir jetzt alles mit wem machen, und was sie mit uns machen. Das Schöne an sexuellen Fantasien ist: Alles ist möglich. Du kannst dich ja beim Lesen von Texten gut sexuell erregen. Da arbeitet deine Vorstellung schon viel mit. Du kannst sie als Ausgangslage nehmen, um dir eine Geschichte weiter auszumalen. Oder du kannst dir vorstellen, wie dein Ex dich zu einem Orgasmus stimuliert. Das ist das Schöne an sexuellen Fantasien: Alles ist möglich.

Du kannst dir diese Geschichten bewusst vorstellen, während du dich stimulierst. Eine andere Methode ist, dass du verschiedene Techniken der Selbstbefriedigung einsetzt und schaust, welche Bilder da von sich aus entstehen. Vielleicht hast du erst mal eine Vorstellung von deiner Klitoris, von dem Duschkopf oder von der Vagina, die etwas aufnimmt. Konzentriere dich darauf. Mit der Zeit werden die Bilder klarer, und die Fantasie schmückt sie aus.

Damit du mehr Genuss bei der Selbstbefriedigung erlebst, empfehle ich dir auch, dass du deinen Körper mehr in Bewegung bringst. Das bringt dich in eine angenehmere Stimmung, und du spürst auch mehr, weil der Körper dann besser durchblutet ist. Dazu bitte ich dich, diesen Text zu lesen. Von dort wirst du auf viele Texte mit Tipps verlinkt. Ich empfehle dir, dass du von dort auf eine neugierige Entdeckungsreise gehst.

Du bringst bereits viele sexuelle Fähigkeiten mit. Mit deiner Neugier wirst du auch den sexuellen Genuss für dich noch entdecken. Und damit übst du auch für den Sex zu zweit: Denn egal wer dich stimuliert, du bist es, die spürt und geniesst. Und je besser du das allein kannst, desto besser gelingt dir das auch zu zweit.

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