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Frage Nr. 39552 von 17.03.2025

Ist es legal wenn ich mit 16 mit meiner 20 Jährigen Freundin Sex habe?

Unsere Antwort

Ja. In der Schweiz bist du ab deinem 16. Geburtstag nicht mehr im Schutzalter. In Deutschland bereits ab deinem 14. Geburtstag. Sobald du nicht mehr im Schutzalter bist, erlangst du die sexuelle Mündigkeit. Dann kannst du ältere Sexualpartner*innen frei wählen, egal wie alt sie sind. In diesem Text kannst du das genauer nachlesen.

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Frage Nr. 39551 von 17.03.2025

Ich war gerade bei meiner zweiten gynäkologischen Untersuchung überhaupt. Ich habe es immer vermieden wegen meinem Trauma.
Bei der ersten wusste ich, dass sie ansteht, habe vorher Medikamente genommen, mich darauf eingestellt und der Arzt war informiert, dass es schwierig ist und er mich auf das Medizinische ablenken soll.
Diesmal dachte ich, es wäre nur ein Gespräch und war unvorbereitet. Es war eine fremde Ärztin, die zwar nett aber eben nicht informiert war. Ich musste mich auch zwei Mal ausziehen und auf den Stuhl setzen, weil sie beim ersten Mal etwas vergessen hatte. Das Spekulum tat beim Eingang der Vagina recht weh und ich bin wegsdissoziiert. Konnte sie hören, aber habe wie tot gelegen und versucht nicht da zu sein. So wie früher. Mich danach wieder angezogen. So wie früher. Und jetzt fühle ich mich … wie früher. Missbraucht, benutzt, beschmutzt. Dass ich mir weh tun sollte. Dass ich ekelhaft bin.
Ich bin wütend auf mich, dass ich mich nicht getraut habe, etwas zu sagen.

Unsere Antwort

Du kannst Gegenwart und Vergangenheit ganz gut unterscheiden. Das ist eine gute Grundlage für die Bewältigung deiner jetzigen Situation. Es stimmt, dass du früher sexuelle Gewalt erleiden musstest. Die Ärztin bei der Untersuchung hat keine Übergriffe gemacht. Sie war nur nicht informiert und nicht richtig vorbereitet. Es geht jetzt darum, dass du dir das immer wieder klar machst. Es gibt einen Unterschied zwischen deiner früheren Traumatisierung und der heutigen medizinischen Fürsorge, die du brauchst. Das ist der Teil, den du für dich heute und für zukünftige gynäkologische Untersuchungen und Behandlungen beitragen kannst. Falls du in einer Psychotherapie bist, könntest du dir dort bei dieser Verständnisarbeit helfen lassen. Vielleicht hilft die Unterscheidung von früher und heute dir auch bei der Überwindung den Verletzungswünschen. Die Täterschaft hat ekelhaft gehandelt und sollte Scham- und Schuldgefühle haben. Nicht du!

Könnte deine Wut dir helfen, für dich selbst aktiv zu werden? Du könntest auch nachträglich ein Gespräch mit der Ärztin  führen. Es gibt nämlich so etwas wie «best practice» für Gynäkologinnen im Umgang mit traumatisierten Patientinnen. Im Artikel «Trauma-informed Care und die vaginale Untersuchung» wird diese Arbeit beschrieben. Die schweizerischen Gynäkologinnen sehen die traumasensible Arbeit als ihren konkreten Beitrag zur Umsetzung der Istanbulkonvention. Das ist ein Übereinkommen des Europarates zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen. Trauma-informed Care oder TIC ist also ein international anerkanntes Konzept im Umgang mit Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Sie gilt für alle medizinischen und sozialen Behandlungen, Begleitungen und Betreuungen.

Grundlage der TIC in der Gynäkologie sind: 1. Das Vorkommen von Traumatisierung und die Formen der Traumabewältigung zu kennen. 2. Die Traumafolgen bei Patientinnen zu erkennen oder nachzufragen. 3. Vorhandenes Wissen zu Traumatisierung in die Praxis umzusetzen 4. Aktiv eine Re-Traumatisierung zu vermeiden. Eine TIC-geschulte Gynäkologin würde z.B. vor der Behandlung sagen  «Manchen Frauen fällt es schwer, sich gynäkologisch untersuchen zu lassen, weil sie belastende Situationen in der Vergangenheit erlebt haben. Wie ist es bei Ihnen?» oder «Haben Sie ein Anliegen, von dem Sie möchten, dass ich das weiss?». Sie würde vor der Untersuchung über deren Sinn informieren und ihre Handlungen immer vorher ankündigen. Sie würde Stressreaktionen erkennen und darauf reagieren.

Deine Gynäkologin hat dich nicht aktiv angesprochen und nicht für deinen Schutz und dein Wohlbefinden gesorgt. Leider haben noch nicht alle Professionellen aus Medizin, Pflege und Sozialarbeit TIC-angemessene Arbeitsabläufe entwickelt. Du kannst mit einem Gespräch oder der Weitergabe des Artikels dazu beitragen, dass sich das Wissen verbreitet.

Wichtig ist, dass du dich jetzt nicht vollständig abwendest und nicht entscheidest, nie wieder zur Gynäkologin zu gehen!

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Frage Nr. 39549 von 17.03.2025

Hallo lilli.
Ich war am Wochenende auf einer tollen queeren Party, bei der viel und intensiv geküsst wurde. Ob dabei Oralverkehr (Mann zu Mann) auch stattgefunden hat, habe ich nicht konkret gesehen. Ich würde bei Stimmung und Verlauf auf der Party eher davon ausgehen.

Hätte ich mich mit einer STI anstecken könne, wenn ich jemanden geküsst hätte?
Würde das einen Unterschied machen, wenn die Person, die ich küsse an sich gesund ist aber kurz vorher jemand anderen geküsst hat, der eine STI hat? Oder vorab ungeschützten Oralverkehr mit einer anderen Person hatte, die eine STI hat? Da alle recht sorglos und ausgelassen erschienen, hab ich mich etwas gewundert.

Macht es in Bezug auf eine evtl. Ansteckung über küssen einen Unterschied, ob man vorher/nachher Alkohol trinkt? (Das ist vielleicht eine seltsame Vorstellung, dass dies Erreger neutralisiert... )
Würde man sich in jedem Fall anstecken können oder kommt das darauf an, wie hoch die Konzentration der Erreger bei der jeweiligen Person ist?
Danke für eine Antwort!

Unsere Antwort

Nur wenige sexuell übertragbare Infektionen (STI) können beim Küssen übertragen werden, wenn sich die Erreger im Rachen/Mundraum oder an den Lippen befinden. Dazu gehört zum Beispiel Herpes oder HPV. Mpox kann durch engen Körperkontakt übertragen werden. Ist eine Person hiermit infiziert ist prinzipiell eine Übertragung möglich. Einige STI sind jedoch NICHT über Speichel übertragbar, z.B. HIV. Bei diesen besteht durch das Küssen keine Gefahr einer Übertragung.

Es gibt auch Menschen, die sich mit einer STI angesteckt haben, aber noch keine Symptome haben und nichts davon wissen. Auch wenn sich jemand gesund fühlt, ist das keine Garantie. Du wirst auch keine Erreger-Konzentration auf die Schnelle bestimmen können, die dir bei der Entscheidung, ob du mit einer Person intim werden möchtest an der Party hilft. Da ist es richtig, wenn du dich wunderst und dir überlegst, mit wem du wie und welche Intimitäten austauschen möchtest.

Alkohol zu trinken ist kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen, weder vorher noch danach. Alkohol kann zu risikoreicherem Verhalten verleiten, so dass Safer Sex Empfehlungen vielleicht weniger eingehalten werden.

Mehr Infos findest du in den Infotexten Sexuell übertragbare Infektionen (STI): Was du wissen solltest und Safer Sex: Tipps zum Schutz vor sexuell übertragbarem Infektionen.

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Frage Nr. 39548 von 17.03.2025

Antwort auf 39507
Liebes Team! Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ich bin mir sehr unsicher welchen Weg ich verfolgen möchte und ob eine OP mir geben kann was ich brauche. Es gibt ja auch da keine Garantie dafür, dass das Ergebnis dann so ist wie ich vorher ausgesehen habe plus natürlich Risiken die sich in dyspareunie etc. äußern könnten oder?

Zusätzlich sehe ich die Gefahr der „retraumatisierung“, nachdem ich mit dem Thema Nähte bei geburtsverletzungen schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen so weiterzuleben. Es ist schon seit 5 Jahren schlimm für mich und nicht besser geworden. Für Sexualtherapie fehlt mir leider das Geld. Ich fühle mich noch immer schlecht.

Was meinen Sie mit der Art wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll? So eine Art Skill oder Ähnliches? Viele Grüße und herzlichen Dank für ihre Hilfe!

Unsere Antwort

Deine Überlegungen machen sehr viel Sinn. Du hast Recht, dass du nicht vorhersagen kannst, wie das Ergebnis wäre bei einer Narbenkorrektur und ob es zu einer gewissen Retraumatisierung kommen könnte. Ausschliessen kann man das nicht, deshalb lohnt es sich, diesen Weg sehr bewusst zu gehen und sich vorher gut beraten und begleiten zu lassen.

Bezüglich der Verarbeitung von traumatisierenden Erlebnissen und schlechten Gefühlen sowie der Reintegration der neu aussehenden Vulva in dein Körperbild gibt es tatsächlich viele Techniken und Skills. Am besten können diese natürlich schon in einer (Sexual-)therapie vermittelt werden. Ausserdem gibt die Begleitung durch eine Fachperson eine gewisse Sicherheit und kann auch durch frustrierende Phasen durchhelfen. Aber wenn das aktuell für dich nicht möglich ist, dann gibt es auch die Möglichkeit, dir verschiedene Skills anzulesen oder im Internet anzuschauen und sie selbst auszuprobieren. So kannst du in deinem eigenen Tempo vorangehen und dein Veränderungsprojekt in deinen Alltag integrieren.

Auch auf der Lilli haben wir diverse Texte, die zu diesem oder ähnlichen Themen Hilfe bieten: Zum Beispiel zum Thema Umgang mit schwierigen Gefühlen: Ich komme mit meinen Gefühlen nicht klar, was tun? oder Gefühle und das autonome Nervensystem und Wie beruhige ich mich selbst? Es gibt Techniken, wie du deinen Körper nutzen kannst, um die schwierigen Gefühle zu beeinflussen. Tipps dazu findest du in diesem Text: Wie beeinflusse ich meine Stimmung über meinen Körper.

Hier ein Text, der das Thema Körperbild anschaut und Tipps gibt, wie du dich in deinem Körper wohler fühlen kannst.

Wir haben auch einen Text, der das Thema anspricht, wenn du ein Problem mit einem Körperteil hast. Im Text wird das Beispiel besprochen, wenn zum Beispiel die eigene Bauchform als störend empfunden wird. Aber du kannst den im Text thematisierten störenden Bauch mit deiner problematisch erlebten Vulva ersetzen und schauen, ob dir der Text so einige Inputs geben kann. Der Text mit der Übung: In deine Kraft kommen mit Bauchatmung kann dich besser mit deinem Körper verbinden und dir mehr Erdung und Kraft geben.

Das sind alles sehr wirksame und kraftvolle Instrumente und Skills. Es ist allerdings wichtig, dass du dich diesen Übungen wirklich verschreibst und sie regelmässig anwendest und wiederholst. Denn mit einmal machen ist es nicht getan.

Es ist ein Entwicklungsprozess. Diesen Entwicklungsprozess kannst du starten, indem du dich darauf einstellst, dass es Zeit brauchen wird. Und es braucht dein Dranbleiben und häufige Wiederholungen. Dann wirst du mit der Zeit Veränderungen bemerken und du wirst die Erfahrung machen, wie stark du Einfluss haben kannst auf dein Befinden. Falls du zwischendurch irgendwo anstehst, kannst du uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte wieder die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 39547 von 17.03.2025

Bezug zu 39508
Liebes Team! Erstmal danke für die Tipps. Könnten Sie die Diagnosen für mich einordnen? Was bedeutet das für mein zukünftiges Leben und meine Sexualität? Ich dachte sowas haben nur „ältere“ Frauen? Warum wird man über die Schäden die vaginale Geburten verursachen nicht aufgeklärt? Ich hätte wirklich gerne eine Wahl gehabt. Viele Grüße!

Unsere Antwort

Du fragst danach, wie du die Diagnosen Cystocele und Rektocele Grad 1 für dich einordnen sollst.

Eine Cystocele Grad 1 bedeutet vereinfacht gesagt eine leichte Lockerung und Vorwölbung der vorderen Scheidewand. Eine Rektocele Grad 1 bedeutet eine leichte Lockerung und Vorwölbung der hinteren Scheidenwand. Grad 1 ist der mildeste Grad. Dieser milde Grad kann eigentlich nur bei der gynäkologischen Untersuchung mit dem Spekulum bemerkt werden. Von aussen sieht man eine Cystocele und Rektocele Grad 1 nicht. Nach vaginalen Geburten findet man diese leichten Lockerungen der Vaginalwände bei vielen Frauen und sie führen in der Regel nicht zu Einschränkungen oder Beschwerden, weder im Alltag noch in der Sexualität. Also grundsätzlich sind milde Cysto- und Rektocelen nichts Schlimmes und kommen sehr häufig vor, auch bei jungen Frauen. Oft werden diese Lockerungen von der Frau gar nicht bemerkt. Bei einer zusätzlichen Schwächung der Beckenbodenmuskeln ist ein Beckenbodentraining sinnvoll. Und das hast du ja schon gemacht. Lass dir also durch diese Diagnosen keinen Stempel aufdrücken oder vergiss sie gleich wieder, denn sie sind wirklich nichts Schlimmes.

Ich habe den Eindruck, dass es bei dir durch diese Diagnosen vor allem zu einer psychischen Belastung gekommen ist, die dir jetzt stark zu schaffen macht. Dies ist genauso ernst zu nehmen, und es ist wichtig, dass dein Behandlungsteam auch die psychologische Seite deiner Belastung anschaut und mit dir Wege findet, wie du da am besten unterstützt werden kannst.

Es gibt auch einiges, was du selbst tun kannst, um dich bei der Reintegration deiner nach der Geburt leicht veränderten Vagina in dein Körperbild selbst zu unterstützen.

Schau dir, wenn du magst, unsere Antwort zur Frage 39548 an. Diese Fragerin hat ebenfalls eine Herausforderung nach der Geburt durch ein verändertes Aussehen ihrer Vulva zu bewältigen und du findest in der Antwort viele Links zu Texten und Übungen, die eventuell auch dir helfen könnten, wieder in ein gutes Körperselbstbild und in deine innere Kraft zu kommen.

Und du hast Recht: es wäre gut, wenn Frauenärztinnen schon in der Schwangerschaft das Thema der möglichen körperlichen Schädigungen durch die Geburt ansprechen würden. Auch wenn es richtig ist, dass ein Kaiserschnitt den Beckenboden und die Vagina weniger belastet als eine vaginale Geburt, sind die gesundheitlichen Vorteile einer vaginalen Geburt gegenüber einem Kaiserschnitt in vieler Hinsicht sehr viel höher, sowohl für die Frau als auch für das Baby.

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Frage Nr. 39545 von 17.03.2025

Guten Tag
Sry für die frage . Ich hatte noch bischen meine Tage und mit meinem mann analsex. Da ris das kondom. Jetzt sind wir unsicher ob was passiert ist. Danke für die antwort.

Unsere Antwort

Das Risiko einer Schwangerschaft besteht nur dann, wenn Spermien mit genügend Spermienflüssigket direkt in deine Vagina gelangt sind. Das ist beim vaginalen Geschlechtsverkehr möglich, oder auch bei einem Samenerguss direkt an deinem Vaginaeingang. Beim Analsex war das vermutlich nicht der Fall. In diesem Text kannst du nachlesen, wie eine Frau schwanger werden kann.

Es besteht allerdings ein Risiko, dass ihr euch mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) angesteckt haben könntet. Lies dazu bitte auch diesen Text

Ihr könnt in Zukunft vermeiden, dass das Kondom reisst, indem ihr auf die richtige Anwendung achtet. In diesem Text erfährst du, worauf ihr bei der Benutzung von Kondomen achten solltet.

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Frage Nr. 39544 von 16.03.2025

Hallo, ich bin 15 Jahre alt und habe eine Frage zur ersten Bartrasur. Mittlerweile nervt mich mein Flaum im Gesicht/ Oberlippe sehr und ich würde es gerne rasieren. Weiß nur nicht, was besser ist sich trocken oder nass zurasieren? Und wachsen dann gleich diese dicken Bartstoppeln nach? LG!

Unsere Antwort

Trocken- und Nassrasur unterscheiden sich in Aufwand und in der Genauigkeit. Die Trockenrasur ist weniger aufwendig und kann immer gemacht werden. Auch die Gefahr, dein Gesicht zu verletzen, ist geringer. Allerdings werden bei der Trockenrasur weniger Stoppeln entfernt. Die Nassrasur ist da genauer und die Haut fühlt sich feiner an. Wenn du viele Mitesser und Pickel oder andere Hautprobleme hast, ist es besser, wenn du dich trocken rasierst, da die Nassrasur die Haut reizt. Und keine Sorge, durch die Rasur wachsen die Haare nicht dicker nach.

Probiere am besten beide Methoden aus und entscheide, welche für dich die angenehmste ist. Mehr zum Thema Gesichtsrasur findest du in diesem Text.

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Frage Nr. 39543 von 16.03.2025

Liebes Lilli-Team,
ich bin weiblich und 69 Jahre alt. Ich bin seit 30 Jahren verheiratet und hatte mich vor 5 Jahren für ca. 18 Monate vorübergehend von meinem Mann getrennt. Im beiderseitigen Einvernehmen und mit der Überzeugung, dass das gut und richtig ist, zogen wir wieder ins gemeinsame Haus. Nach nun gut 3 Jahren des erneuten Zusammenlebens ist mir immer stärker und fast mit körperlichen Schmerzen verbunden, bewusst geworden, dass meine sexuellen und auch alltägliche Bedürfnisse in meiner Ehe nicht erfüllt werden, ich mich eingeengt, eingepfercht und bei meinem Mann nicht mehr wohl und aufgehoben. Ich habe das zur Sprache gebracht, habe meine Wünsche und Vorstellungen ziemlich detailliert dargestellt. Seitdem versinkt er immer mehr in tiefe psychische Verletztheit, depressive Verstimmungen, wohl auch Einsamkeit und sagt, er packt das kein zweites Mal, dass ich gehe - er bringt sich um.

Entsetzlich! Er meint das Ernst. Das war auch vor 5 Jahren schon so, beim ersten Auszug, allerdings war er da noch besser vernetzt und offener für Neues. Jetzt traue ich mich manchmal schon gar nicht mehr aus dem Haus gehen, weil ich Angst habe, wenn ich zurückkomme, hat er sich vielleicht was angetan. Ich rede wohl mit ihm dazu, er verweigert aber jegliche Hilfe und sagt: "Das ist das Einzige, was mir noch bleibt und da braucht sich niemand einmischen!" Mal komme ich besser damit zurecht, mal sehr schlecht. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich das als Erpressung empfinde und dass er machen kann, was er will. Allerdings triggert es mich trotzdem massiv. Manchmal wache ich nachts auf, empfinde mich total in der Zwickmühle und kann nicht mehr klar denken.

Im Prinzip möchte ich, dass es uns beiden gut geht und jede/r seinen Weg gehen kann. Aber er fühlt sich nur noch in den tiefsten Abgrund gestürzt und weigert sich irgendeine andere Lösung zu sehen als den Suizid. Ich weiß nicht mehr weiter. Vielleicht habt ihr noch eine Idee oder ein Hilfsangebot.
Herzliche Grüße!

Unsere Antwort

Dein Gefühl ist richtig. Dein Mann erpresst dich. Du erlebst Gewalt durch deinen Mann. Er übt erheblichen Druck auf dich aus, indem er mit Suizid droht. Du musst diesem Druck nicht nachgeben.

Es ist verständlich, dass du dich für dich selbst und dein Wohlergehen einsetzt, aber gleichzeitig auch deinen Mann nicht einfach fallenlassen willst.

In deiner Situation brauchst du jemanden, der für dich da ist. Eine Fachperson, die dich mit Gesprächen unterstützt. Wenn du dich für die Trennung entscheidest, brauchst du jemanden, der dich emotional auffängt, falls dein Mann seine Drohung in die Tat umsetzt. Du kannst bereits vor einer Trennung die notwendige Stabilität aufbauen, um den Schritt der Trennung zu verkraften. Ich wünsche dir eine Fachperson, die dich darauf vorbereitet. Such dir eine Fachperson, zu der du eine gute Vertrauensbasis aufbauen kannst. Du kannst dir Zeit lassen für deine Selbststärkung mit fachlicher Unterstützung, bis du dich sicher genug und vorbereitet fühlst.

Ich empfehle dir, in einer Beratung auch darüber zu sprechen, wie dein Mann die Unterstützung bekommen kann, die er braucht. Und wie du damit umgehen kannst, wenn er diese Unterstützung nicht annehmen will. 

Ich kann gut verstehen, dass das eine schwierige Situation für dich ist. Du musst da aber nicht alleine durch. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, bei denen du Unterstützung bekommen kannst. Du kannst dich zum Beispiel an eine Beratungsstelle der Opferhilfe wenden. Oder an eine Trennungsberatung. Ausserdem kannst du rund um die Uhr das Hilfetelefon anrufen und dich dort beraten lassen. Die Berater*innen vom Hilfetelefon können für dich auch den Kontakt zu einer passenden Anlaufstelle in deiner Nähe herstellen.

Diese Antwort gilt auch für Frage 39550.

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Frage Nr. 39541 von 16.03.2025

Guten Morgen liebes Lilli Team, ich bin 41 Jahre und Verheiratet . Seit 2008 lebe ich mit meiner Frau zusammen und wir haben eine 2 Jähriges Tochter. Von Anfang an haben wir Sexuelle Probleme. Sie hat kaum Interesse an Sex aber dennoch das Bedürfnis nach Nähe. Dennoch bei freien Raum im kopf kommt oft Sexuellelust.
Daher stellt sich mir die Frage wie Sexcorporel im Bezug auf Asexualität steht und die Menschen die 3 Körpergesetze lernen können , sofern die Beteitschaft zum Lernen da ist.

Vielen Dank

Unsere Antwort

Asexualität würde ja bedeuten, dass gar kein Interesse am Sex vorliegt. Dann würde es auch schwerfallen, mit Sexocorporel etwas daran zu ändern.

Nehmen wir an, es ist eine Bereitschaft zum Lernen da. Dann kann man sich anschauen, woran liegt es, dass wenig Sex stattfindet. Dazu benötigt es in manchen Fällen eine Sexualberatung.

Hier auf der Webseite sind einige Experten aufgeführt die Hilfestellung anbieten und geben können. Bei diesen kannst du unverbindlich anfragen und ggf. in einem Telefonat klären, ob und wie geholfen werden kann.

Weitere Informationen findest du auch in unseren Texten Lust auf Sex – wie kann ich sie beeinflussen? und Haben Männer und Frauen verschieden viel Lust auf Sex?

Es fällt mir schwer hier einen Ratschlag zu geben, da mir zu wenig Informationen zu den, von dir beschriebenen, sexuellen Problemen vorliegen. Was meinst du damit genau? Geht es um die Lust auf Sex oder geht es um Erektionsschwierigkeiten, Schmerzen...?

Du scheinst die Idee zu haben, dass es ihr gut tun würde, über die 3 Gesetze des Körpers an ihrer Lust auf Sex zu arbeiten. In einer Beziehung ist es jedoch eine gute Idee, dich auf das zu konzentrieren, was du beeinflussen kannst. Das wäre in dem Fall zum Beispiel, wie du ihr Lust auf Sex machst, wie du mit ihr über dein Bedürfnis nach geteilter Sexualität in eurer Beziehung Ausdruck verleihst, wie du dir selbst schöne sexuelle Momente gestaltest für dich allein.

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Frage Nr. 39540 von 16.03.2025

M17 Ich habe eine freundin(kollegin) und wir sind schon seid 10 jahren gut befreundet, wenn wir mit anderen Kollegen sind in gruppen und wir bisschen Alkohol getrunken haben, sucht sie öfters die nähe zu mir aber sonst will sie nicht wirklich etwas alleine mit mir unternehmen und wenn dann will sie plötzlich kein näheren kontakt.

Ich weiss nicht wie ich mit der Situation umgehen soll weil sie ist mir als freundschaft sehr wichtig aber dennoch würde ich auch mehr mit ihr anfangen. Habt ihr tipps um das besser zu verstehen?

Unsere Antwort

Wenn ich dich richtig verstehe, verunsichern dich ihre zwei Verhaltensweisen: Die eine Seite, wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seid - etwas enthemmt durch den Alkohol - und die andere Seite, wenn ihr zu zweit seid. Das macht es für dich schwierig zu reagieren, weil sie so zwei unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe kommuniziert. Das ist verwirrend. Es kann natürlich sein, dass der Alkohol ein Bedürfnis auslöst, das nur in genau jener Situation so gilt. Und dass die andere Seite von ihr, die gute Freundin, die du seit zehn Jahren kennst, das zeigt, was einem realen Bedürfnis von ihr entspricht: Nämlich keinen näheren Kontakt mit dir.

Um ganz genau zu wissen, wie du die zwei Verhaltensweisen verstehen darfst, würde ich sie darauf ansprechen. Du kannst es so formulieren: Du hättest beobachtet, dass sie mehr die Nähe zu dir sucht, wenn ihr in der Gruppe unterwegs seid und etwas Alkohol getrunken habt. Du seist darüber etwas verwirrt, weil sie sich nicht so benimmt, wenn ihr zu zweit seid. Dann ist es eine sehr persönliche Botschaft von dir und sie fühlt sich nicht in die Enge getrieben: Schliesslich schilderst du nur eine Beobachtung. Es kann gut sein, dass ihr das gar nicht bewusst ist und du ihr mit deiner Frage hilfst, sich selber besser zu verstehen. 

Was ich nicht ganz verstehe: Du schreibst, ihr seid gut befreundet, sie möchte aber nicht wirklich etwas alleine mit dir unternehmen. War das schon immer so? Oder habt ihr früher öfters mal etwas zu zweit unternommen? Du schreibst, sie sei dir als Freundin sehr wichtig. Dennoch würdest du mehr mit ihr anfangen. Meinst du damit eine Freundschaft Plus, die du dir vorstellen könntest? Oder hast du Liebesgefühle ihr gegenüber? Es hilft, wenn du klar weisst, was du willst. Du möchtest ja eure Freundschaft nicht riskieren, deshalb ist ein überlegtes Handeln wichtig. 

Und schliesslich verändern sich Freundschaften auch: Nur weil eine Freundschaft schon zehn Jahre dauert, heisst das nicht, dass die für immer hält. Menschen verändern sich, Bedürfnisse und Interessen verändern sich. Es kann also auch sein, dass eure Freundschaft zurzeit in einer Veränderungsphase steht. Auch das würdest du herausfinden, wenn du das Gespräch mit ihr suchst.

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Frage Nr. 39536 von 15.03.2025

Hallo

Wie kommt man mit seinem Körper gut klar.
Ich bin Mitte 30. Mein körper ist trotz karate training dünn bzw zierlich. Zudem hab ich jetzt dank Haarausfall auch noch eine Glatze.
Ich bin auch nicht sonderlich groß.
Ich habe den Eindruck das große männer mit vollem Haar besser ankommen.
Ich denke auch viel zu viel. Viele sagen dass ich ein totaler kopfmensch bin. Ich denke sehr viel darüber nach wie ich ankomme und wie ich als mann so wirke. Oft denke ich, ich bin ein langweiler, ein Nerd, der gruselgeschichten, rick&morty und pokemon mag. Ich habe einen faibel für Geburtstage, Jahreszahlen und komische Wörter und Latein. Ich denke viel über männlichkeit nach. Ich denke oft, dass mir der Bad boy fehlt,der sich einfach nimmt was er will und sich überall durchsetzt, aber eigentlich mag ich das auch wieder nicht sein.

Eines Tages als ich bei der Bushaltestelle wartete fiel mir eine junge Frau, sie schien 25 zu sein, auf. Sie war klein, sehr dünn und hatte keine typischen weiblichen Rundungen, die mir sonst so gut gefallen. Irgendwas an ihr war aber attraktiv. Ich wusste nicht was es war. Als sie mich ansah lächelte sie etwas. Ich war hin und weg, nach dieser Begegnung. Wie machte sie das. Mir fallen in letzter Zeit oft Frauen auf, die nicht diese typischen weiblichen schönheitsmerkmale haben, die viele, mich eingenommen, so sexy und toll finden. Ich finde sie oft attraktiv und weiß oft nicht wieso. Wie machen die das.

Ich möchte das auch können. Vielleicht brauch ich das Ziel, ein Adonis zu sein gar nicht verfolgen. Womöglich muss ich keine bad boy Verhaltensweisen an den Tag legen, oder meine Hobbys verändern. Oft spüre ich meinen Körper gar nicht richtig bzw fühle mich unsicher damit. Wie kann ich auch so attraktiv werden wie diese frauen. Nur halt als mann. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Ich finde das total interessant.

Unsere Antwort

Es ist tatsächlich so, dass stereotypische Schönheitsideale in der Gesellschaft oft gut ankommen, oder zumindest bei einigen Menschen initial vielleicht mehr Aufmerksamkeit erregen. Zum Beispiel gibt es viele Ideen über Männlichkeit, die nicht wahr sein müssen.

Es ist also sehr verständlich, dass du dich so fühlst und in dem Sinne auf deinen Körper achtest. Gleichzeitig beschreibst du in deiner Nachricht erfreulicherweise, dass dich wiederum Frauen anziehen, die genau nicht diesen körperlichen Idealen entsprechen. Das heisst, du siehst eher ihr Wesen/ ihre Ausstrahlung, und das ist es, was dir gefällt. Es ist die Mehrheit der Menschen, die nicht den physisch stereotypischen Idealen entsprechen und viele von ihnen sind trotzdem sehr glücklich mit ihrem Körper und haben auch tolle Partnerschaften. Wir Menschen haben verschiedene Präferenzen, also es mögen zum Beispiel gar nicht alle Frauen muskulöse oder auch dominante Männer, manche präferieren schlanke, oder auch diejenigen mit spannenden Hobbies, wie deinen! Eins ist sicher: Selbstbewusstsein ist eine der attraktivsten Attribute eines Menschen, und das kann jede:r lernen. Hier ein paar hilfreiche Texte dazu:

Selbstbewusstsein ist ausserdem nicht mit Überheblichkeit zu verwechseln, oder vielleicht das was du als «bad boy» bezeichnest, Dazu gibt es in diesem Text mehr Infos. Die Definition von Selbstbewusstsein ist also, wenn jemand sich trotz seiner*ihrer Fehler/Makel sichtlich wohl fühlt und sich stolz gegen aussen zeigen kann.

Es gäbe durchaus auch Tipps, wie man muskulärer werden kann, was einem auch mehr Selbstvertrauen geben könnte. Es macht aber vielleicht mehr Sinn, dass du dich erstmal auf dich selbst fokussierst. Versuche ein paar Dinge (physisch oder charakterlich) an dir zu finden, die dir gefallen. Zum Beispiel schöne Augen/ Grösszügigkeit/ sportlich/ an spannenden Hobbies und Sprachen interessiert..? Es ist auch oft schön, viel Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen, also Menschen, die deine Hobbies teilen. So lernst du auch mehr Menschen kennen die dieselben Hobbies haben und merkst, dass die ja ganz toll sein können!

Du hast intuitiv schon echt viel verstanden. Denn auch das Spüren deines Körpers lässt dich attraktiver wirken. Und das kannst du üben. Um deinen Körper in dem Sinne besser spüren zu lernen helfen auch Aktivitäten wie Sport/ Meditation/ Body Scan, oder auch mal in eine Beratungsstunde zu gehen und dich mit deinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Hier noch ein paar weitere Tipps dazu, die körperliche Wahrnehmung zu stärken und dich allgemein besser zu spüren und nebenbei noch dein Gefühl zu stärken, sexuell ein Geschenk zu sein:

Viel Erfolg und liebe Grüsse!

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Frage Nr. 39535 von 15.03.2025

Ich w sollte heute meine Tage bekommen und hatte letste woche unverhüteten sex. Er meint er sei nicht in mir gekommen wie gross ist die warscheinlichkeit

Unsere Antwort

Wenn der Penis ohne Kondom in deiner Vagina war, besteht das Risiko einer Schwangerschaft. Auch dann, wenn er nicht in dir gekommen ist. Denn schon vor dem Samenerguss kann Lusttropfen austreten und dieser kann Spermien enthalten. Wenn diese direkt in die Vagina gelangen, können sie eine Eizelle befruchten. Dafür müssen aber die Bedingungen besonders günstig sein. Am wahrscheinlichsten befruchten die Spermien aus Lusttropfen eine Eizelle, wenn die Frau gerade ihre fruchtbaren Tage hat. Ich weiss nicht, ob du gerade deine fruchtbaren Tage hattest. Lies dazu bitte diesen Text

Wenn deine Periode weiterhin ausbleibt, mach am besten einen Schwangerschaftstest. Dann hast du Gewissheit. Der Test zeigt ab 21 Tagen nach dem Geschlechtsverkehr oder ab dem fünften überfälligen Tag ein zuverlässiges Ergebnis an. 

Um in Zukunft das Risiko einer Schwangerschaft zu vermeiden, kannst du dich mit diesem Text über die verschiedenen Verhütungsmethoden informieren. Die Verhütung mit Kondomen ist ausserdem wichtig, um dich nicht mit sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken. 

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Frage Nr. 39533 von 15.03.2025

Hi
Da ich niemanden habe, mit der/dem ich das besprechen kann frage ich hier.
Ich habe eure Texte zur sexuellen Orientierung gelesen und auch, dass es nicht immer so trennscharf und klar ist.
Ich bin 26 cis Frau. Ich glaube ich bin queer, aber das ist sehr neu und ich habe Angst, den Begriff falsch für mich zu verwenden, deshalb meine Frage…
Ich fühle mich nicht „einfach so“ sexuell von anderen angezogen. Ich habe sexualisierte Gewalt in der Kindheit erlebt, was das alles verkompliziert. Hatte nie konsensuelle Sexualkontakte.
Jetzt als Erwachsene finde ich hetero und lesbisch zu eng. Ich glaube auch nicht ganz, dass ich asexuell bin (aber möglich wäre es). Ich kann mir Liebe mit Frauen vorstellen und auch mit Männern oder genderqueeren Menschen. Ich war aber nie verliebt und weiss nicht, wie das dann in der Realität ist oder sein wird.
Und weil ich mich weder hier noch dort einordnen kann, würde ich mich am ehesten als queer bezeichnen. Was denkt ihr dazu?

Manchmal habe ich Angst, dass das alles nie kommen wird: Liebe, Beziehung, Sexualität. Ich fühle mich langsam „alt“. Ich arbeite an meinem Trauma in einer Therapie, aber das geht sehr sehr langsam…

Unsere Antwort

Queer ist eine Selbstbezeichnung. Es geht darum, in irgendeiner Form von der Norm abzuweichen bezüglich sexueller Orientierung und/oder Geschlechtsidentität. Wenn du den Begriff für dich verwenden möchtest, kannst du das tun. Es gehört für viele Menschen dazu, dass sich der Begriff zunächst seltsam anfühlt und Fragen auftauchen, ob die Bezeichnung wirklich passt. Du kannst erstmal auswählen, welchen Menschen in deinem Umfeld du davon erzählen möchtest, dass du glaubst, das die Bezeichnung queer für dich passt. Mit vertrauten Menschen fällt das leichter. Denn ihnen kannst du auch deine Unsicherheiten rund um den Begriff mitteilen.

Du schreibst von einer schwierigen Vorgeschichte. Die Aufarbeitung braucht Zeit. Hast du denn das Gefühl, dass du vorankommst in deiner Therapie? Bemerkst du Veränderungen in deinem Erleben und deinem Verhalten?

Ich könnte mir vorstellen, dass es dir ergänzend gut tun würde, dich gezielter mit deiner Sexualität und deinem Körper auseinanderzusetzen. Gerade nach Gewalterfahrungen ist die Beziehung zum eigenen Körper häufig beeinträchtigt und das kann es auch schwierig machen, sich auf andere Menschen einzulassen. Wie ist das bei dir?

Machst du Selbstbefriedigung? Hast du sexuelle Fantasien? Du könntest deine Erregungstechnik entdecken und mit dir selbst Sexualität im sicheren Rahmen entdecken, bevor du dich an Sexualität mit anderen Menschen heranwagst.

Du schreibst, du hast sexuelle Grenzüberschreitungen in der Kindheit erlebt. Möglicherweise hast du in dieser Zeit gleichzeitig ein Beziehungstrauma erlebt. Wer war für dich da? Wer hat dich getröstet? War es eine Person, die du eigentlich geliebt hast, die dir sexuelle Gewalt angetan hat?

Verliebtsein ist eine sehr verletzliche Phase. Es könnte sein, dass du dir einen Schutz zugelegt hast, um dich vor dieser Verletzlichkeit zu schützen. Das passiert häufig als Reaktion darauf, dass in der Kindheit emotional überfordernde Erlebnisse gemacht wurden, in denen wichtige Bezugspersonen einem Leid zugefügt haben.

Ich möchte dich dazu einladen, dass du uns dazu nochmal schreibst. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 39532 von 14.03.2025

Hallo liebes Lilli-Team,
ich bin 28 Jahre alt, weiblich, und habe seit ein paar Monaten meinen ersten Freund.
Mein einziger vorheriger Kontakt mit einem Mann war nicht einvernehmlich, auch wenn es zum Glück nicht zum Geschlechtsverkehr gekommen ist (Ich war minderjährig, zum ersten Mal betrunken und der Mann ein ganzes Stück älter).

Als ich mit 25 Jahren aufgrund einer Krise für ein paar Jahre zurück zu meinen Eltern gezogen bin, habe ich meinen Vater fast ausschließlich nackt gesehen, da er ein großer FKK-Fan ist. Ich habe da aber massiv drunter gelitten, war angeekelt und konnte kaum ein Wort mit meinem Vater wechseln. Generell habe ich Probleme mit Körperkontakt mit Männern und brauche immer räumliche Distanz.
Außer bei meinem jetzigen Freund, wir kuscheln sehr gerne, aber trotzdem fällt mir meine erste Beziehung schwerer als gedacht. Bei unseren ersten Versuchen, Geschlechtsverkehr zu haben, war meine Vagina zu verschlossen. Zu Beginn hatte ich selber Probleme, mit einem Finger reinzukommen, aber dank eurer praktischen Tipps wird es langsam besser.
Ich brauche aber sehr viel Zeit, sich mit seinem Penis vertraut zu machen, also ihn ohne beklemmendes Gefühl anzusehen oder gar zu berühren.

Kann es denn sein, dass Frauen einen Penis nicht so toll finden? Oder ist das auch "Übungssache"?
Ich bin nämlich auch noch bisexuell (war bisher sowohl in Männer als auch in Frauen verknallt), aber jetzt zweifle ich auch daran. Vielleicht habe ich Hemmungen vorm Geschlechtsverkehr mit einem Mann, weil ich eigentlich lesbisch bin? Ich bin zwar phasenweise immer wieder nochmal in meinen Freund verliebt, habe aber auch oft Zweifel...

Liebe Grüße
PS: Ich bin ganz froh, dass ich eure Website entdeckt habe... gut dass es euch gibt :)

Unsere Antwort

Du bezeichnest dich als bisexuell, weil du dich in Männer und Frauen verknallst. Das erscheint mir daher eine passende Bezeichnung. Eine Abneigung gegenüber dem Penis lässt keine Schlussfolgerungen über deine sexuelle Orientierung zu. Lass dich davon nicht verunsichern.

Deine Einstellung zum Penis kann sich verändern. Entscheidend dafür ist, was du mit deinem Körper machst. Lass dir dafür Zeit. Gehe einen Schritt nach dem anderen und überfordere dich nicht. Mit Langsamkeit kommst du weiter.

Du bemerkst bereits, dass du selbst etwas machen kannst. Es freut mich, zu hören, dass du erste Veränderungen bemerkst, wie deine Vagina sich öffnen kann für einen Besucher.

Bleib dran. Das wird dir gut tun, um dich als Frau zu emanzipieren und dich von alten Erfahrungen zu lösen. Du kannst dein Geschlecht selbst in die Hand nehmen und erfährst auf diese Weise, dass du die Herrin im Haus bist. Dieses Gefühl ist besonders wichtig, wenn du in der Vergangenheit Gewalt erlebt hast.

Welche praktischen Tipps machst du aktuell? Ich halte es in deinem Fall für besonders wichtig, dass du in Bewegung bist. Deine Vagina wird dadurch von der passiven Erdulderin zur aktiven Aufnehmerin. Hierzu empfehle ich dir diese Übungsanleitung:

Wie wird meine Vagina zur aktiven Aufnehmerin?

  • Nimm einen Spiegel und betrachte deine Vulva. Schau mal, ob du die Vaginaöffnung gut siehst. Dann spann die Beckenbodenmuskeln an. Siehst du diese Bewegung an der Vaginaöffnung?
  • Mach deine Hand voll mit Gleitmittel, Bio-Mandelöl oder viel Speichel. Halte deinen Finger vor den Vaginaeingang. Nun bewege deinen Vaginaeingang zum Finger hin. Du bewegst also das Becken. Spann die Beckenbodenmuskeln fester an. Spürst du mit dem Finger, wie gut sich die Vagina verschliessen kann? Merkst du den Unterschied, wenn du die Muskeln etwas weniger anspannst? Je mehr du übst, desto besser wirst du den Unterschied spüren zwischen mehr und weniger angespannten Muskeln.
  • Drück mit dem Vaginaeingang ein bisschen auf den Finger. Dafür bewegst du dein Becken zum Finger. Vielleicht nimmt deine Vagina den Finger ein wenig auf. Vielleicht geht der Finger ganz hinein. Es geht eben so weit du möchtest: Du hast die Kontrolle. Nimm den Finger nur so weit auf, wie es nicht wehtut. Lass dir Zeit.
  • Halte den Finger völlig still mit der Fingerspitze im Vaginaeingang. Jetzt bewege dein Becken so nach vorn, dass der Finger in die Vagina sinkt. Bewege dein Becken zurück, damit der Finger wieder herauskommt. Du merkst: Die Vagina kann eigentlich sehr aktiv sein. Sie holt sich den Finger selbst herein. Stell dir vor, du bleibst beim Geschlechtsverkehr immer in Bewegung. Du bewegst also immer dein Becken, so wie du es geübt hast. Dann merkst du, dass deine Vagina nicht einfach passiv hinhält. Deine Vagina nimmt aktiv auf. Und sie erregt sich aktiv an dem, was sie aufnimmt.
  • Beweg dein Becken langsam kreisförmig. So kann sich deine Vagina am Finger sanft massieren. Hast du Lust, deinen Finger zu bewegen? Dann tu das auch. Du kannst streicheln, reiben, drücken, auf allen Seiten deiner Vagina. Achte darauf, was deine Vagina da so alles wahrnimmt. Nehmen wir an, du wiederholst das oft. Dann wird deine Vagina mehr spüren. Eine Berührung fühlt sich angenehm an? Dann berühre dich immer wieder so. Und verstärke die Berührung auch. Drück also mal fester oder reib schneller.
  • Spiel viel mit Bewegungen deines Beckens. Schaukel dein Becken und kreise es. Halt deinen Finger in der Vagina still, während du dein Becken auf alle möglichen Arten bewegst. Du bewegst dich also vor und zurück, hin und her. Mach alles, was dir gerade in den Sinn kommt. Wie fühlt es sich an, wenn du die Beckenbodenmuskeln anspannst und entspannst? Probier das auch mal aus.
  • Mach unbedingt auch unsere Übungen zur Beckenschaukel. Das ist die Bewegung des Beckens, bei der deine Vagina am besten etwas aufnehmen kann.

Wenn du deine Vagina aktiv erlebst, wird dir das helfen beim Aufbauen einer positiven Beziehung zum Penis. Du merkst dann, dass deine Vagina den Penis aktiv aufnehmen kann und er muss eigentlich nur hinhalten.

Beklemmende Gefühle gegenüber dem Penis kannst du über den Körper sowohl fördern als auch regulieren. Es hat einen grossen Einfluss, wie du deinen Oberkörper bewegst. Ein lockerer Oberkörper hilft, lockerer gestimmt zu sein und mehr positiven Emotionen Platz zu geben. Schau dazu bitte auch in unseren Text Gute Gefühle beim Sex durch Bewegung des Oberkörpers.

Wichtig wäre aus meiner Sicht auch das Gespräch mit deinem Freund. Sag ihm, dass du dich erst an seinen Penis gewöhnen musst.

Wegen deiner schwierigier Vorerfahrung, ist es besonders wichtig in die Autonomie reinzukommen. Du bestimmst, was du mit dem Penis machst, wann, wie viel...

Er soll zum Beispiel einfach mal sitzen und du guckst dir seinen Penis an. Mach das bitte nur selbst in Bewegung, oder wenn du stehst. Achte darauf, dass du nicht starr wirst dabei. Falls du deinen Körper starr machst, erinnere dich daran, dass du das machst und du auch etwas anderes machen kannst. Es geschieht dir nicht, du kannst Einfluss nehmen. Spüre deine Füsse auf dem Boden oder deinen Po auf der Unterlage und bringe eine lockere Bewegung in deinen Oberkörper, um dich aus der Starre zu lösen. Falls du merkst, dass dir das Anschauen noch zu viel ist, geh wieder einen Schritt zurück. Fordere dich immer nur ein kleines bisschen heraus.

Noch ein paar Hinweise, worauf du allgemein achten kannst, damit der Sex für dich genussvoll ist:

Ich würde dir von Sex in der Rückenlage eher abraten, weil du dich dann eher ausgeliefert fühlst. Wichtig für dich ist die Möglichkeit, dich gut zu bewegen. Seitwärts oder gegenüber oder auf ihm drauf. Die Typische Vorstellung von Sex ist in Missionarsstellung. Aber für Menschen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, ist es wichtig, nicht einfach dazuliegen und es geschehen zu lassen.

Du kannst uns wieder schreiben, welche Erfahrungen du machst und wir können dich weiterhin begleiten. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 39531 von 14.03.2025

Ich bin im sozialen Bereich tätig. Ich arbeite seit Jahren in dem Bereich.
Jetzt werde ich gegangen wie man so sagt. Druck wird auf mich ausgeübt, dass ich mir selbst was neues suche. Andere wurden auch schon gegangen.

Ich arbeite an dieser Stelle seit über zwei Jahren. Alles hat gut angefangen. Bis die Rahmenbedingungen immer schwerer wurden. Die psychische Belastung ist extrem hoch. Ich bin selten krank, aber der Krankenstand ist bei uns immens. Ich muss trotz Teilzeit ständig länger arbeiten. Erholungsurlaub wurde mir teilweise nicht vollständig zugestanden. Ich muss unbezahlte Pausen machen, um länger verfügbar zu sein. Selbst wenn ich mal krank bin werde ich angeschrieben wegen Arbeitsbelangen oder angerufen. Ich muss ständig die Arbeit von den kranken Kollegen zusätzlich auch noch übernehmen. Manche unserer Kliebten zeigen schon Auffälligkeiten die ich definitiv auf die Überlastung zurückführen kann.

Jetzt wird mir eingeredet ich sei emotional instabil und nicht belastbar. Weil ich im privaten ein paar krasse Veränderungen hatte. Ich persönlich finde mich resilient, trotz aller Widrigkeiten. Zum Eklat kam es, als ich wegen Überlastung einen Fehler gemacht habe. Das war an einem dieser Tage wo ich mal wieder länger arbeiten musste. Diesmal dann ohne Pause. Ich habe volle Verantwortung dafür übernommen und mich bei allen entschuldigt und mein Verhalten reflektiert. Mir wurde von meiner Vorgesetzten tatsächlich auch erst Mitgefühl ausgesprochen, weil sie die Gefährdung am Arbeitsplatz durch die Bedingungen auch erst total eingeräumt hat. Und ich naiver Weise geglaubt habe das würde vielleicht zum Anlass genommen uns zu schützen. Weil meine Vorgesetzte bringt uns sehr häufig eher in genau so eine Gefährdung, die ich dann zuerst auch sehr sachlich kritisiert habe.

Sie ist noch jung und unerfahren und ich habe oft nicht das Gefühl, dass sie wirklich gut arbeitet. Sie macht ständig Druck und lästert über Mitarbeiter. Sie hat Kompetenzen aber sie ist mit der Führung einer so großen Einrichtung ganz oft überfordert und das nervt total. Aber wie so oft, wird natürlich eher die mächtigere Person geschützt, als die kleine Mitarbeiterin. Sie macht einfach oft wirkliche Fehler. Das empfinde nicht nur ich so. Sie hat auch wirklich kein Händchen für die Angestellten, ist total überheblich. Und mischt sich sehr häufig auch in private Sachen ein und ich bekomme häufig sehr unangenehme Kommentare zu meiner Kleidung, meiner Figur und Frisur. Obwohl ich mich völlig normal kleide, manchmal figurbetont, aber alles sehr "züchtig". Wenn ich mich schminke dann dezent und keine andere Frau ist dem so krass ausgesetzt wie ich. Ich habe wirklich schon angefangen mich wie graue Maus anzuziehen, damit sie endlich Ruhe gibt, obwohl das eigentlich nicht mein Style ist.

Ich bin Single. Wenn ich mich mit einem Single Mann bei mir auf Arbeit unterhalte, dann bekomme ich dafür auch direkt bissige Kommentare, auch wenn das Gespräch über ein hey, wie geht es dir, nicht hinausgehenden ist. Besonders bei einem Kollegen, zufällig sind wir uns tatsächlich sympathisch, haben aber wirklich nur kollegial Austausch oder Smalltalk. Wir haben noch nicht einmal privat Kontakt. Ehrlich gesagt steht er überhaupt nicht auf mich. Aber sie unterstellt jeder Frau sofort eine Affäre mit ihm. Er ist einfach ein guter Gesprächspartner, soll schlimmere Kollegen geben. Kompetent finde ich ihn auch. Generell habe ich das Gefühl dass das Wir Gefühl nicht gestärkt sondern eher gestört wird, damit sich keine Leute so richtig finden können. Dabei unternehme ich mit den Frauen auf Arbeit ab und zu etwas in der Freizeit, why not. Ich wurde gezielt von dieser Person angeworben. Aber sie ist extrem manipulativ und spielt ihre Machtspielchen und unsere Geschäftsführer sagt auch noch, dass sei alles ganz normales Führungsverhalten. Ich finde wir werden null geschützt. Zumal unsere Vorgesetzte gerne vor allen anderen Feierabend macht und mir schon ganz oft Arbeiten übertragen hat, die eigentlich eher Führungsaufgabe sind um mir dann vorzuwerfen ich hätte Kompetenzen überschritten.

Ansonsten kann man mir nicht viel vorwerfen. Fachlich bin ich top, außerdem engagiert und motiviert und lerne gerne dazu und bin außerordentlich belastbar und kritikfähig und reflektiert. Kann schwierige Gespräche führen und bleibe sehr lange gelassen.
Ich persönlich möchte überhaupt nicht in eine Führungsaufgabe, nicht jetzt und in den nächsten Jahren nicht, was sie eigentlich weiß, weil mein Privatleben das nicht zulässt. Aber wenn das so weitergeht, werde ich mir definitiv eine neue Aufgabe suchen, vielleicht mit mehr Verantwortung um einfach mich dahingehend abzusichern. Weil meine eigene Sicherheit und sei es nur die mentale Gesundheit möchte ich nie wieder in die Hände anderer Leute legen, die sich völlig ohne erkennbaren Grund völlig widermenschlich verhalten. Mein Geschäftsführer macht ihr noch nicht einmal besonders Druck, was das ganze erklären könnte, sie ist einfach charakterlich total daneben.
Ich habe nur total Angst, dass ich der Sache nicht gewachsen bin und dem nicht gerecht werde. Auch wenn ich schon andere Vorgesetzte mit ähnlicher Privatsituation hatte und weiß, dass das kein Hinderungsgrund sein muss. Immerhin etwas Hoffnung.
Auf lange Sicht wäre das für meine finanzielle Situation auch besser. Und ich würde das was ich jetzt schon bereit war zu leisten wenigstens auch bezahlt bekommen. Sie sagt selbst ich hätte so viele Kompetenzen und soll mir was eigenes suchen und mich krank schreiben lassen. Ich mache noch nicht einmal Stimmung gegen sie im Team. Aber sie versucht die Kollegen gegen mich aufzuhetzen und Gruppendruck zu erzeugen. Was ihr nicht gelingt, weil das voll daneben gegangen ist und die Mitarbeiter sie dann kritisiert haben und nicht mich. Ich habe zu allen Abteilungen ein gutes Verhältnis und eigentlich bin ich recht neutral bis beliebt, bei den meisten Kollegen und der anderen Vorgesetzten. Selbst mein Geschäftsführer will mich weiterhin behalten und schriftlich habe ich nichts, was mich belastet. Weil ich wie gesagt die Verantwortung für Fehler eingeräumt habe. Ich sichere mich teilweise schon ab und bitte Kollegen als Zeugen mit in die Gespräche, dass auch ein Protokoll geführt wird, nicht, dass mir Worte im Mund verdreht werden. Ich mache den Job schon sehr lange und weiß wie ekelhaft da teilweise miteinander umgegangen wird, leider. Ausserdem ist mir dieses rumgezicke echt zu blöd. Diese Stutenbissigkeit kann ich überhaupt nicht leiden. Obwohl wir inhaltlich noch nicht einmal wirklich Differenzen haben. Eher wie die Ziele erreicht werden sollen. Eher, das ständig Missstände verschleiert statt proaktiv angegangen werden. Die Öffnungszeiten werden nie angepasst, da gäbe es aus meiner Sicht schon noch Möglichkeiten wie wir besser geschützt werden können. Von anderen Arbeitsstellen kenne ich ähnliches, nur konnte man da offen über Gefährdungsanzeige reden ohne als psychisch labil zu gelten. Um nicht dafür zu haften, habe ich das meinem Arbeitgeber auch öfter mitgeteilt, gesagt, so ich mache das jetzt nur, wenn ich nicht dafür haften muss und das war ok. Ganz ehrlich, das hat mich total entspannt zu wissen, ich bin nicht verantwortlich wenn doch wider erwarten jetzt doch was passiert. Aber solche Transparenz wünschte ich mir jetzt auch. Sie stellt auch nur unerfahrene Leute ein, keine Ahnung ob wirklich keine besseren zur Verfügung stünden. Ich bin ehrlich gesagt ausgebrannt. Eigentlich schade, weil die Arbeit genau meinen Präferenzen und Fähigkeiten entsprochen hat. Nur, dass wir Mitarbeiter nicht geschützt werden und mir das langsam zu gefährlich wird. Und ich weiß, dass es anderen genauso geht und jeder darunter leidet seinen Job dort gar nicht vernünftig ausführen zu können. Und das deshalb Fehler gemacht werden. Ich weiß sehr wohl welcher Druck auf ihr lastet, aber psychisch kommen unsere Klienten schon zu schaden. Das kann man doch nicht so hinnehmen und auch noch für gut befinden. Ich will mich beruflich auch nicht wirklich so karrieremäßig weiterentwickeln in Richtung Organisation und Verwaltung. Weil mich das nicht erfüllt, ist einfach so. Ich hätte nur gerne einen Arbeitsplatz, der mich nicht krank macht, ist doch irgendwie logisch. Ich bin nämlich ganz zufrieden mit dem was ich tue, auch wenn das jetzt nicht Prestige trächtig ist. Und ich traue mir mehr Verantwortung auch nicht zu uns bin nicht gerade eine geborene Führungskraft. Ich sehe mich da eigentlich nicht drin. Und wenn ich es tun würde, dann würde ich den Schutz der Mitarbeiter und den der Klienten zur Priorität machen. Aber wir werden häufig mit Problemen und belastenden Situationen alleine gelassen. Und ich will auch nicht immer den Kopf hinhalten. Da habe ich mir zur Berufung gemacht anderen zu helfen und umgekehrt wird uns nicht zugehört wenn wir uns überlastet fühlen. Ist doch logisch, dass sich dann erst recht Grüppchen finden aus Solidarität. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei Kollegen die dann irgendwann gegangen sind anders war. Ein Kollege ist jetzt tatsächlich arbeitslos, weil ihn das total fertig gemacht hat und er sich den Beruf jetzt überhaupt nicht mehr vorstellen kann und der jetzt keine Perspektive mehr für sich findet. Da hängen auch Existenzen dran und ich weiß nicht so recht warum da keiner reagiert obwohl es so offensichtlich ist. Andere Kollegen berichten von Schlafstörungen und von kreisenden Gedanken und einem ständigen Gefühl der Arbeit nicht mehr gerecht werden zu können, dass Gefühl den Anforderungen nicht zu genügen und versagt zu haben. Wieder wird die psychische Belastung der einzelnen Personen rangezogen. Tut mir leid , aber wir waren ja vorher nicht alle so psychisch labil. Menschen die alleinerziehende sind, so wie ich, oder einen Angehörigen pflegen werden noch viel mehr unter Druck gesetzt und uns wird ständig gesagt, dass wir gar nicht attraktiv sind als Arbeitnehmer. Weil wir so in Verantwortung stehen privat. Manche Sachen hat man sich nicht ausgesucht im Leben, ist halt so. Weil wir nicht unsere ganze Identität aus dem Job ziehen und uns abgrenzen.
Eine Kollegin war schon im Burnout nachdem unsere Vorgesetzte sie unter Druck gesetzt hat. Der Job ist auch so schon anstrengend genug und komplex, da müssen wir nicht zusätzlich noch schlecht behandelt werden. Ich ziehe mich sozial immer mehr zurück, weil mir privat dann Kraft für Freunde und Freizeit fehlt. Ich kann nur nichts anderes beruflich machen, weil ich meinen Job eigentlich sehr gerne mache.

Würdet ihr mir dazu raten doch eine Führungskraft zu werden? Oder soll ich mich völlig neu orientieren?

Die Belastung ist bestimmt noch viel höher, aber vielleicht hat man das Gefühl mehr für Untergebene erreicht zu haben und das macht bestimmt zufriedener. Weil dann kann man wenigstens versuchen die Macht sinnvoll und verantwortungsbewusst zu nutzen. So bin ich abhängig und meine Wirkung ist begrenzt. Bisschen berufliche Herausforderung mag ich schon. Aber eher als Verantwortung denn aus Gründen der Selbstdarstellung. Ich will dort arbeiten wo ich am meisten gutes bewirken kann. Und wenn ich weiterhin immer in zweiter Reihe stehe, dann werde ich auch zynisch, glaube ich.

Woher weiß man wann Zeit für den nächsten Schritt ist? Es ist nicht so, dass ich Beratung im Umgang mit diesem Konflikt mit der Person brauche, sondern wie ich das für mich lösen kann. Weil als Mensch schätze ich sie sehr, nur beruflich ist das kein Match für mich.

Unsere Antwort

Ich kann sehr gut nachempfinden, in was für einer kniffligen beruflichen Situation du dich befindest. Insbesondere weil du, wie du schreibst, die Ursachen gut erkennen kannst und gleichzeitig wenig Einfluss nehmen kannst. Ausserdem bist du als Alleinerziehende vermutlich stark auf dein Einkommen angewiesen.

Deine Frage wäre wohl in einer Laufbahnberatung am besten aufgehoben. Schau doch mal, was es da in deiner Nähe gibt.

Aus dem, was du schreibst, höre ich heraus, dass du ein gutes Auge dafür hast, auf welche Qualitäten es bei einer Führungskraft in Bezug auf Mitarbeiterführung und Arbeitsschutz ankommt. Natürlich hat eine Führungskraft daneben einige andere Aufgaben, aber es ist sicher eine Qualität die Mitarbeiterführung, und deren Gesunderhaltung nicht aus dem Blick zu verlieren.

Ich kann aus deinen Beschreibungen noch nicht erkennen, ob schonmal ein ernsthaftes Gespräch von der Mitarbeiterschaft mit der Leitung versucht wurde. Letztlich sind auch Menschen in Führungspositionen Menschen mit ihren Schwächen und Fehlern. Es gibt aber auch unter Führungskräften welche, die Lernbereitschaft zeigen und auf die Einschätzung vertrauter Mitarbeiter*innen viel Wert legen. Gibt es denn Menschen, die einen guten Draht zur aktuellen Leitung haben und darauf aufmerksam machen könnten, dass es andere Lösungsansätze braucht, sodass mehr gemeinschaftliches Agieren in eurem Betrieb etabliert werden könnte. Vielleicht könntest du darin auch eine Rolle übernehmen.

Offensichtlich spielst du mit dem Gedanken, Führungsverantwortung zu übernehmen. Es gibt einiges was dafür spricht und einiges, was dagegen spricht. Nun könnte ein erster Schritt sein, dich mehr damit zu befassen, was das dann konkret bedeuten würde. Womöglich hast du auch Lust, mal Weiterbildungen dazu zu recherchieren. Vielleicht gibt es auch Treffen von Frauen in Führungspositionen in deiner Stadt, bei denen du deine Fragen einbringen kannst. Oder hast du in deinem näheren Umfeld Menschen, in Führungspositionen, die dir etwas mehr vom Berufsalltag erzählen können? Welche Stellen würden dich interessieren? Wo werden Führungskräfte gesucht?

Schau doch nochmal, was dir noch wichtig ist, um dich entscheiden zu können. Und dann schau, wie du die Informationen zusammentragen kannst, die du für eine gute Entscheidung brauchst.

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Frage Nr. 39530 von 14.03.2025

Hallo :-)
Ich bin 29 und habe in letzter Zeit Sex mit verschiedenen Partnern, teilweise auch ONS. Ich hatte früher mal ziemliche Schwangerschaftsparanoia, das ist aber deutlich besser geworden. Ich verhüte momentan nur mit Kondomen und merke, dass die Angst, schwanger zu werden, wieder zugenommen hat, seit ich in keiner festen Partnerschaft mehr bin. Ich glaube meine größte Sorge wäre, schwanger zu werden und nicht zu wissen von wem.

Ich möchte auf gar keinen Fall ein Kind, aber auch wenn ich abtreiben würde, fände ich es gut, den Mann von dem ich schwanger bin, darüber zu informieren. Da wäre es eine super unangenehme Situation für mich, nicht zu wissen, von wem die Schwangerschaft ist. Ich habe auch Angst davor, von einem Mann schwanger zu werden, der gegen Abtreibung ist. Ich würde mir da absolut nicht reinreden lassen, trotzdem wäre das natürlich belastend.

Ich glaube, dass meine Angst vor Schwangerschaft so sehr abgenommen hatte, lag auch daran, dass ich in der Partnerschaft sehr darauf vertrauen konnte, dass ich im Fall einer ungewollten Schwangerschaft unterstützt werde und es eine gute Kommunikation zwischen mir und meinem Partner gibt. Dieses Vertrauen fällt jetzt natürlich weg, ich bin wieder mehr auf mich allein gestellt mit dem Thema.

Ich habe schon ein paar Strategien, um mich zu beruhigen (bzw um nicht schwanger zu werden), ich schaue immer das Kondom nach dem Sex einmal kurz an, um sicherzugehen, dass es nicht kaputtgegangen ist und das Bild im Kopf zu haben, um mich im Nachhinein beruhigen zu können. Mit Sicherheitsvorkehrungen bei Petting bin ich auch wahrscheinlich eher etwas übertrieben unterwegs und kommuniziere das mit einem Augenzwinkern und dem Hinweis, dass ich weiß, dass es etwas übertrieben ist.

Eure Texte habe ich alle gelesen und weiß ziemlich genau, worauf ich achten muss, um nicht schwanger zu werden und bestehe da auch immer drauf. Trotzdem stresst es mich immer sehr, wenn meine Tage mal ein paar Tage später kommen und ich gehe nach dem Sex tausend Mal alles durch, ob nicht doch was schiefgegangen sein könnte. Ich weiß, dass das ziemlich unwahrscheinlich ist. Ein bisschen hilft es mir auch schon, das hier nochmal so aufzuschreiben.

Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps?

Unsere Antwort

Alles was du schreibst, ist völlig normal und nicht übertrieben.

Du beachtest offenbar alles, was man beachten kann, mehr kannst du nicht tun.

Ich nehme an, dass du, wenn du sehen würdest, dass das Kondom kaputt gegangen ist, die Pille danach einnehmen würdest.

Das Risiko schwanger zu werden, ist bei korrekter Anwendung des Kondoms gering, aber sie ist nicht null. Das ist es übrigens im fortpflanzungsfähigen Alter in der Regel nie, ausser man verzichtet völlig auf Sex.

Und es ist natürlich auch klar, dass du dich in einer Beziehung in diesem Punkt sicherer fühlen würdest, denn du würdest nicht alleine dastehen. Und es ist normal, dass solche Gedanken aufkommen, wenn nicht wäre es doch sehr blauäugig. Ich würde das also, als normale Gedanken beschreiben und nicht als übertriebene Ängste, die dein Leben einschränken. Du tust ja sexuell alles, was du gerade möchtest und setzt deinen Verstand dabei gut ein. Das ist doch sehr gut!

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Frage Nr. 39529 von 13.03.2025

ich bin 70 wie kann ich mich am besten selbst befriedigen

Unsere Antwort

Unabhängig von deinem Alter findest du in diesen Texten Tipps zur Selbstbefriedigung:

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Frage Nr. 39528 von 13.03.2025

Hallo Lilli,
Ich bin 19, weiblich.
Hilft Meditation wirklich zu dir selbst zu finden? Die Person zu sein die du bist? Mehr im Moment zu leben, im Sinne von, nicht mit den Gedanken bei sich zu sein („wie wirke ich gerade, was sage ich gleich“) und stattdessen in der Situation um sich herum zu sein?
Ich habe Probleme damit. Ich kann nicht ich selbst sein, ich weiß nicht wie das geht. Ich weiß nicht mal wer ich sein soll.
Ich weiß bereits, dass es keine gute Idee ist zu versuchen wer anderes zu sein. Ich habe das jahrelang versucht, ich habe mich an Skripte und Regeln in meinem Kopf gehalten und hab mich so verloren und das in einer Zeit, in der man sich eigentlich kennenlernen sollte, statt sich von sich zu entfernen und andere zu sein versuchen. Habe ich damit etwas kaputt gemacht? Kann ich irgendwann ein authentischer, ehrlicher und respektabler Mensch sein? Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass meine unfreiwillig unsichere Art, die ich ums verrecken nicht abstellen kann, immer dazu führt, dass jeder sich über mich lustig macht, jeder der mich privat kennt, alle meine Freunde. Ich bin auch noch sehr verpeilt, was die Sache schlimmer macht und immer Angriffsfläche bietet, ich kann damit nicht umgehen. Ich wirke oft sozial leicht inkompetent und kann mich nicht gut wehren, wenn ich mich schlecht behandelt fühle.
Was kann ich tun um zu mir selbst zu finden und dort zu bleiben. Ich will endlich eine gefestigte Persönlichkeit haben, mit der ich mich wohl fühle. Ich will einfach, dass Menschen meine Meinung ernst nehmen und mich als ehrlichen, authentischen, selbstsicheren Menschen beschreiben würden.
Danke, dass ihr euch das durchlest:)

Unsere Antwort

Wir sind nicht der Meinung, dass Meditation ein sicherer Weg zur Selbstfindung ist.

Wir finden auch nicht, dass du der authentische, ehrliche und respektable Mensch in dir ein Zukunftsprojekt ist. Schau mal, ob du die Person, die du jetzt bist, soweit respektieren kannst, dass du dich mit ihr zusammen auf einen Entwicklungsweg begibst. Du wirst dich nämlich dein ganzes Leben lang weiter entwickeln und immer wieder eine Andere sein. Du wünschst dir persönliche Festigkeit und Wohlgefühl. Hast du eine Vorstellung, was eine gefestigte Persönlichkeit fühlt, denkt, wünscht und wie sie reagiert? Wenn du dir eine solche Person ausmalst, such nach mindestens drei Eigenschaften und/oder Fähigkeiten. Bleib dir gegenüber respektvoll und gestehe dir heute schon einige (mindestens drei) der Eigenschaften einer gefestigten Persönlichkeit zu. Was du noch nicht kannst, wirst du dazu lernen. Das sind deine Lernfelder. Dafür braucht es ‚Lehrpläne‘, die du selbst machen kannst. Du kannst aber auch Freund*innen, Lehrer*innen, Eltern, Verwandte und/oder Professionelle Berater*innen hinzuziehen. Wichtig ist, dass du akzeptierst, dass du dich entwickeln willst und verstehst, dass dazu das Lernen gehört.

Dann mach dich auf die Suche nach Wohlgefühl. Nur du weisst, wann und wie du dich wohl fühlst Niemand anderes darf darüber bestimmen. Es sollte also nicht so schwierig sein, Sachen zu finden, die dir Wohlgefühl bereiten. Möglicherweise stehen dir noch alte Skripte und Regeln im Weg, so dass du dir nicht erlauben kannst, deine Wohlfühl-Sachen zu machen. Erlaubnis geben wäre dann hier dein Lernfeld.

Auch deinen Wunsch, dass andere dich ernst nehmen, kannst du dir erfüllen. Das gelingt am besten, wenn du dich ganz ernsthaft darum kümmerst, dich selbst ernst zu nehmen. Dazu gehört auch, mit der ‚Verpeilten’ und den Angriffsflächen zu verhandeln . Wie kannst du diesen deinen besonderen Seiten zu Wohlgefühl verhelfen? Wenn du mit dir klar kommst, tut das Auslachen nicht mehr so weh. Du nimmst dich ernst und hast darum genug Mut für dich einzutreten. Du wirst dann merken, dass Andere das Auslachen auch nicht mehr so lustig finden.

Wenn du dir die Respekt-Arbeit mit dir selbst nicht vorstellen kannst, raten wir dir zu einer Psychotherapie, in der du deine eigene Entwicklung in den Mittelpunkt stellst.

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Frage Nr. 39526 von 13.03.2025

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Hohlkreuz und Vaginismus? Oder ist es einfach Zufall, wenn man beides hat. Wenn ich gerade auf dem Rücken liege, habe ich den Eindruck dass meine Vagina den "falschen" Winkel hat (wie ein Knick), der sich aber verbessert, wenn ich meinen Po anspanne, und dann ist Penetration auch eher möglich. Da ist mir aufgefallen, dass das das gleiche ist, was ich machen muss, um gerade zu stehen (also um aus dem Hohlkreuz raus zum geraden Rücken zu gelangen). Auch da muss ich den Po anspannen. Kann das was miteinander zu tun haben?

Unsere Antwort

Du hast bereits interessante Beobachtungen gemacht und ich möchte dich darin bestärken, weiterhin neugierig zu beobachten, was für dich gut funktioniert. Du hast intuitiv eine Lösung gefunden, wie der Penis einfacher hineingeht. Damit kannst du spielen. Lege dich auf den Rücken und kippe dein Becken. Spüre dabei, was das mit deiner Vagina macht. Du kannst dir dazu auch dieses Video anschauen:

Wenn du die Pomuskeln anspannst, zieht es außerdem den Penis eher rein mit den Beckenbodenmuskeln. Das ist eine gute Idee für den Sex. Du musst also nicht passiv hinhalten, sondern deine Vagina ist aktiv.

Achte auch beim Sex auf das Kippen deines Beckens. Beweg dein Becken so, dass du den Penis besser aufnehmen kannst.

Nun noch ein paar Hintergrundinfos:

Ja, die Vagina hat einen Knick. Schau dir das bitte auf dieser Grafik an:

Das Bild zeigt einen Längsschnitt durch Geschlechtsorgane  im Ruhezustand. Die Vaginawände liegen nah beieinander.

Viele Darstellungen der Vagina sind anatomisch eigentlich falsch. Der Knick fehlt auf den Abbildungen. Deshalb geht es auch vielen Frauen so wie dir, dass sie sich wundern und glauben, es sei etwas falsch mit ihnen. Dabei ist es ganz normal.

Am besten, du vollziehst das mal mit deinen eigenen Fingern nach. Also führe einen oder mehrere Finger in deine Vagina ein und spüre welchen Winkel die Vagina eigentlich hat.

Nun zum Hohlkreuz: Wenn du ein Hohlkreuz hast, ist dein Becken gekippt. Das kann den Winkel der Vagina ungünstig verstärken. Schließlich liegt die Vagina im Becken. Wenn du den Po anspannst, kippst du das Becken automatisch ein bisschen nach vorne und der Winkel wird besser, damit der Penis hineingehen kann. Spür das gern mal in deinem eigenen Körper nach. Schau dir zunächst das Bild unten an und lege dann die Hände an beiden Seiten auf deine Beckenknochen und kippe das Becken mal nach vorne und mal nach hinten. Wie bewegt sich dabei die Vagina mit? Falls du gelenkig genug bist, könntest du dein Becken kippen während du einen Finger in der Vagina hast. So wirst du vertrauter damit, wie du Einfluss nehmen kannst auf den Winkel.

Du siehst eine Illustration von Geschlechtsorganen. Beschriftet sind die Eierstöcke und Eileiter, die Gebärmutter, die Blase, das Becken, die Klitoris, die Vagina und der Darm.

Und nun zum Vaginismus. Ein Vaginismus verbessert sich nicht durch Po anspannen. Deshalb meine Frage: Was meinst du mit Vaginismus? Vaginismus bedeutet, dass die Muskeln stark angespannt sind. Ich vermute, dass das bei dir nicht der Fall ist. Du schreibst von einem Winkel und von einem Knick. Meinst du einfach, dass der Penis nicht gut reingeht? Das könnte hauptsächlich am gekippten Becken liegen.

Falls etwas unklar geblieben ist, schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 39523 von 12.03.2025

Nachfrage zu 39505.
Danke schonmal für die Antwort. Nein länger als 30 Minuten trag ich ihn sowieso nicht. Aber es ist halt irgendwie schön zu wissen, dass es eine Möglichkeit gibt die Erektion aufrecht zu erhalten, ohne Medikamente nehmen zu müssen. Da ist doch der penisring die gesündere Alternative, oder?
Kann ich mir oder meiner Potenz in irgendeiner Weise schaden, wenn ich den Ring regelmäßig nicht länger als 20 Minuten trage? Ich habe halt etwas Angst, dass ich meiner Gesundheit damit auf Dauer schaden würde, auch wenn ich ihn nur ca 15 oder 20 Minuten nutze

Unsere Antwort

Wie wir schon geschrieben haben, halten wir es für sinnvoller, wenn du lernst deine Erregung zu steuern, indem du die Bewegung und die Wahrnehmung in deinem Körper besser kennenlernst und für dich einsetzen kannst.

Hilfsmittel, die einfach nur die "Funktionalität" erhalten, statt den Genuss zu fördern, lassen die Sexualität mit der Zeit meist langweilig werden.

Der Penisring hält nur den oberen Anteil des Penis steif, wenn die Erektion nachlässt, bleibt zwar der obere Anteil (von der Eichel bis zum Ring) steif, der Anteil des Penis, der darunter liegt wird allerdings schlaff. Das heisst, dass der Penis nicht mehr gut "steuerbar" ist und man vorsichtig sein muss, weil das Verletzungsrisiko bei Vaginalverkehr steigen kann.

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