Frage Nr. 33056 von 14.06.2021
33024 Ich kam auch mal innerhalb von 2 Sekunden (wirklich !) zum Höhepunkt. W
Ist das auch normal?
Unsere Antwort
Ja. Du warst wahrscheinlich schon sexuell erregt, bevor du das gemerkt hast, und bevor du irgend etwas gemacht hast, um dich weiter zu erregen. Und dann fehlte nur ganz wenig bis zum Orgasmus.
Überleg dir mal: Woran merkst du, dass du sexuell erregt bist? Wenn du einen Penis hättest, würdest du das schneller merken, weil Blut in den Penis einströmt. Aber woran merkst du, dass Blut in deine Vulva und deine Vagina einströmt? Was ist es? Wärme? Kribbeln? Zusammenziehen? Feuchtigkeit? Etwas anderes?
Sexuelle Erregung wird mehrmals täglich ausgelöst. Frauen merken das oft gar nicht. Oder sie merken es erst, wenn die sexuelle Erregung schon mehr angestiegen ist. Achte mal genauer darauf. So kannst du üben, das gut wahrzunehmen.
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Frage Nr. 32642 von 12.04.2021
hallo ihr tollen menschen
ich habe das problem, dass ich sex sehr mit bestimmten erwartungen an mich verbinde und einem druck, dass etwas bestimmtes passiert (zum beispiel, dass ich feucht werde/erregt bin). wenn ich jetzt alleine "übe", habe ich auch oft dieses gefühl.
ich würde gerne meine sexualität mehr erkunden, aber immer wenn ich mir vornehme, das zu tun, kommt dieses negative gefühl auf und ich habe keine lust mehr darauf. und dann macht es ja auch keinen sinn, trotzdem zu masturbieren, finde ich.
ich glaube, dass gerade dass ich mir vornehme, zu üben, auch dazu beiträgt, dass ich mir druck mache. gleichzeitig würde ich das gerne tun, weil ich denke, dass ich dadurch viel lernen könnte und wahrscheinlich auch gerade dadurch das problem lösen könnte... könnt ihr mir einen tipp geben?
dankeschön :)
Unsere Antwort
Ja, wir haben einen Tipp, sogar mehrere. Geh mal an das Üben heran, als hättest du es nie zuvor gemacht. Geh also nicht davon aus, dass es immer so sein wird, wie du es in der Vergangenheit erlebt hast. Bleib neugierig auf den Moment. Denn es passiert immer neues.
Offenbar fällt es dir noch schwer, dich darauf einzulassen, einfach nur zu spüren. Deshalb empfehle ich dir einen Zwischenschritt. Bevor du dich anfasst, nimm dir einen Gegenstand. Das kann alles Mögliche sein: eine Socke, eine Decke, ein Kissen oder ein Buch. Erkunde diesen Gegenstand mit deinen Fingern. Was spürst du? Ist es weich oder hart? Ist es überall gleich warm? Wie fühlt es sich an, wenn du den Gegenstand an deiner Hand bewegst und wie fühlt es sich an, wenn der Gegenstand still liegt und du streichst deine Hand darüber. Nimm dir dafür Zeit. Du kannst zum Beispiel einen Wecker auf 5 Minuten stellen. Mit der gleichen Haltung gehst du dann an die Selbstbefriedigung ran. Dazu empfehle ich dir auch unseren Text «Selbstbefriedigung bei Frauen: Wie mache ich mich mit meinem Geschlecht vertraut?».
Du kannst dich auch selbst austricksen, indem du dir vornimmst, beim Berühren nicht feucht zu werden und nicht sexuell erregt zu sein.
Beobachte auch mal, was dein Körper macht, wenn du diesen Druck spürst. Kannst du den Druck durch deinen Körper noch verstärken? Wahrscheinlich bist du eher angespannt, atmest flach und bewegst dich kaum. Wie würdest du dich hingegen bewegen, wenn du eine neugierige Entdeckerin wärst? Wahrscheinlich würdest du dich mehr bewegen, tiefer atmen und der neuen Situation offen und weich begegnen. Wenn du immer wieder spürst, wie dein Körper sich gerade anfühlt, kannst du immer wieder Einfluss darauf nehmen, wie du dich fühlst. Das ist sehr oft hilfreich. Es lohnt sich, das zu üben. Du kannst am Anfang ruhig übertreiben.
Du übst übrigens nicht nur bei der Selbstbefriedigung. Es hilft auch sehr viel, wenn du dich im Alltag fragst, was du gerade in deinem Geschlecht wahrnehmen kannst. Was spürst du beim Gehen, Rennen, Hocken? Was spürst du unter der Dusche? Was spürst du, wenn du morgens oder abends eine Hand auf deine Vulva legst?
Schau mal, was du mit diesen Tipps anfangen kannst. Du kannst uns gern wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 32588 von 07.04.2021
Hallo Lilli :) Ich habe eine Frage zum Thema Beckenbodenmuskulatur. Es ist so, dass ich oft Probleme beim vaginalen Aufnehmen von Fingern/Penis habe, also das Eindringen bereitet mir Schmerzen und es fühlt sich an als wäre nicht genug Platz.
Das würde ja laut eurer Website eher darauf hindeuten dass meine Beckenbodenmuskulatur zu stark angespannt ist? Gleichzeitig habe ich aber auch bemerkt, dass ich beim Springseil springen häufig etwas Urin verliere, selbst wenn ich vorher auf Toilette war. Das passiert mir NUR beim Springseilspringen, also nicht beim Niesen etc, aber trotzdem deutet das ja wiederum eher auf einen schwachen Beckenboden hin oder?
Habt ihr eine Idee wie das zusammenpasst und ob ich eher Übungen zur Lockerung oder zur Kräftigung der Muskulatur machen sollte?
Unsere Antwort
Das passt sogar sehr gut zusammen. Denn ein stark angespannter Beckenboden ist häufig ein schwacher Beckenboden. Ein starker Beckenboden ist elastisch. Er kann ganz locker sein und ganz angespannt und alles dazwischen auch. Was du brauchst, ist mehr Spielraum im Beckenboden.
Viele Frauen spannen die Muskeln im Beckenboden immer an. Nehmen wir an, eine dieser Frauen will noch mehr anspannen. Sie spürt dann gar keinen grossen Unterschied. Wieso? Stell dir vor, wir messen ihre Muskelspannung auf einer Skala von 0 bis 10. Die Frau hat immer eine Muskelspannung von 8. Dann spannt sie an und hat eine Muskelspannung von 10. Da ist der Unterschied nicht so gross, wie wenn sie am Anfang bei 0 gestartet wäre. Sie hat also keinen grossen Spielraum zwischen Anspannung und Entspannung. Beim Beckenbodentraining geht's also auch um den Spielraum. Du lernst, den Spielraum grösser zu machen. So ist mehr Platz zwischen deinem Gefühl von «mein Beckenboden ist komplett angespannt» und «mein Beckenboden ist komplett entspannt».
Lies dazu bitte unseren Text «Beckenbodentraining für Frauen für den Sex». Du kannst auch mal auf YouTube schauen. Da gibt es viele gute kostenlose Videos von Eric Franklin, um den Beckenboden zu verstehen und zu trainieren. Fokussiere dich aber nicht zu stark nur auf Übungen für den Beckenboden. Dein Körper sollte insgesamt in Balance bleiben. Sorge also zusätzlich zu Übungen für den Beckenboden am besten auch für Bewegung, wo dein ganzer Körper beteiligt ist.
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Frage Nr. 32181 von 21.02.2021
Habt ihr auch Angebote , Links , Tipps für Erwachsene die in ihrer Sexualität gänzlich passiv sind , also niemals sexuellen umgang mit anderen haben ausser mit sich selber und irgendwie komplett feststecken? sog. absolute beginners
liebe grüße aus deutschland
Unsere Antwort
Was meinst du mit «irgendwie komplett feststecken»?
Unsere Angebote richten sich an alle Menschen, die Informationen und Tipps rund um Sexualität suchen.
Die Frage ist immer, ob und wo die Person sich entwickeln möchte. Ein*e sogenannte*r «Absolute Beginners» hat vielleicht Interesse an unseren Tipps für die Selbstbefriedigung oder hat Lust, jemanden für Beziehungserfahrungen zu finden und interessiert sich deshalb für unsere Verführungstipps. Auch unser Kapitel «Beziehungen eingehen» kann für Absolute Beginners interessant sein.
Fragst du für dich? Wobei wünschst du dir konkret Unterstützung? Was fehlt dir auf unserer Website?
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Frage Nr. 32113 von 15.02.2021
Ich möchte meiner Freundin beim Sex einmal auf die Brüste spritzen. Ich weiß selber nicht warum, aber ich stelle mir das wahnsinnig geil vor. Ich weiß nicht wie ich Sie darauf ansprechen soll? Ich weiß nicht was für eine Reaktion dann kommt. Wir haben eigentlich nur normalen Sex. Ich bin bis jetzt immer nur in ihr gekommen.
Unsere Antwort
Was ist normaler Sex? Erfüllender Sex kennt keine Normen. Wenn du so willst, ist das das einzig Normale am Sex. Es ist für jede Person anders, was ihr beim Sex gefällt. Und auch was sie für normal hält. Dein Wunsch ist keineswegs ungewöhnlich.
Wir können uns allerhand Dinge sexuell wünschen. Und wenn wir sie Wirklichkeit lassen werden wollen, braucht es einfach unseren Einsatz dafür. Du bringst dich jetzt bei eurem Sex ein. Genauso macht es deine Freundin. Und so schafft ihr bei jedem Mal Sex den Raum für diese oder jene Handlung.
Falls du nun etwas Neues mit in den Sex einbringen möchtest, geht das also gar nicht ohne dich oder sie. Das gilt für jeden Wunsch, ob das auf die Brüste spritzen ist oder etwas anderes. Ich weiss nicht, ob und wie ihr bisher über euren Sex sprecht. Wenn das für euch keine Routine ist, kannst du aber einen Raum zum Reden schaffen. Dafür empfehle ich dir unsere Tipps «Reden über Sex ist hilfreich und erotisch».
Dann kannst du mitteilen, was du gerne mal beim Sex ausprobieren möchtest. Dabei kannst du auch fragen, was sie sich vorstellt. So seid ihr beide mit am Bord und könnt euch über euren Sex austauschen. Oder ihr zeigt euch eure Ideen für den Sex als lustvolles Spiel gleich vor, wenn euch mehr nach Taten statt Worten ist.
In Zukunft mag dir dann vielleicht gar nicht mehr die Frage aufkommen, wie du etwas ansprichst. Es gehört für dich einfach dazu, dass du locker mit ihr regelmässig über Wünsche beim Sex oder in eurer Beziehung redest.
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Frage Nr. 32059 von 03.02.2021
Hallo Lilli,
vielen Dank für die Beantwortung meiner vorigen Frage 31908. Allerdings würde ich gerne nochmals eure Meinung wissen: Ihr schreibt, viele Menschen behalten sexuelle Phantasien für sich.
Dass ich natürlich nicht proaktiv mit meinen Phantsien "hausieren" gehe, ist klar. Aber was sagt man, wenn der Partner fragt: Sagmal, was schaust du denn so an an Sexfilmchen? Zeig mal! Oder wenn man zusammen masturbiert oder auch alleine, und man wird gefragt, sagmal, was stellst du dir denn im Allgemeinen so vor dabei? Das waren dann die Momente, in denen ich zu lügen begann.
Auch wenn ich mir wünsche, dass ich in meiner Sexualität angenommen werde, auch wenn dem anderen das Eine oder Andere nicht passt. Es gehört nunmal zu mir. Da hilft auch kein: Das wird bestimmt weggehen, wenn du dich anders erregst mit weniger Spannung, oder wenn du mal richtig tollen xy Sex hattest. Ich finde es gehört zu mir, und ich will es gar nicht "loswerden", denn es bereitet mir ja Lust und Freude. Das Repertoire stetig erweitern- klar gerne, noch weitere neue Möglichkeiten und Phantasien kennelernen. Aber nicht als "Medizin" gegen die Alten. Das finde ich schwierig, da meine Meinung zu vertreten. Ich könnte einen Partner gut verstehen, wenn ich in echt Gang Bangs etc. machen würde. Aber in Gedanken finde ich das ehrlich gesagt gar nicht schlimm, sich in der Phantasie auch "Verbotenem" zu widmen...
Zum Glück ist das jetzt ja anders, aber es beschäftigt mich doch immer noch. Die Frage, was ok ist und was nicht. Denn man will dem anderen ja kein schlechtes Gefühl geben, sich unzureichend zu fühlen, weil er das nicht bietet. Wie erreicht man, dass man bei anderen dann nicht dieses Gefühl auslöst, sondern wirklich sagt, es fehlt mir nicht, nur weil ich es mir gerne vorstelle. Du bist ausreichend. Ich will nichts anderes. Nur in der Phantasie, da mag ich es, auch so etwas zu tun. Du musst deshalb nicht denken, dass mir mit dir etwas fehlen würde oder du mich nicht richtig befriedigst...
Unsere Antwort
Für dich gibt es offenbar nur die Option, alles zu erzählen oder zu lügen. Aber wie wäre es mit der Option, dass du ihm ganz ehrlich sagst: «Ich möchte das für mich behalten»? Findest du, dass du verpflichtet bist, deinem Partner alles über dein sexuelles Innenleben zu erzählen? Oder gibt es für dich auch die Möglichkeit, dass du dein Eigenes, ganz für dich selbst, haben darfst? Und dass du deinem Partner gegenüber dazu stehst? In meiner letzten Antwort habe ich dir unseren Text über Eigenständigkeit empfohlen. Ich empfehle ihn dir noch einmal.
Du schreibst im Grunde ziemlich herablassend über deine sexuellen Fantasien. Wie kommt es dazu? Wie kommst du darauf, dass du sie loswerden solltest? War das dein Exfreund? Frag dich, ob du einem Mann so einen grossen Einfluss über dich geben möchtest. Deine sexuellen Fantasien sind nicht schlechter oder «loswerdenswerter» als andere. Sie haben einfach nicht seinen entsprochen, und damit seid ihr beide nicht konstruktiv umgegangen.
Sexuelle Fantasien mit «harten» Inhalten sind häufig, und sie hängen tatsächlich mit höherer Muskelspannung in der sexuellen Erregung zusammen. Wegen dem sind sie nichts, was man loswerden sollte. Genauso wie du deine sexuelle Erregungstechnik nicht ändern musst. Auf dieser Website schreiben wir über Probleme, die bei hoher Muskelspannung auftreten KÖNNEN. Wir wissen aus der sexualtherapeutischen Praxis, dass die Muskelspannung zu Problemen führen KANN. Aber sie muss es nicht. Wenn sie es nicht tut, besteht kein Bedarf, die Erregungstechnik zu erweitern. Und in der Regel besteht auch kein Bedürfnis danach. Die Arbeit an der Erregungstechnik macht nur dann Sinn, wenn mit ihr Probleme auftreten.
Das gleiche gilt für die sexuellen Fantasien: Viele Menschen akzeptieren ihre sexuellen Fantasien und sehen sie als etwas, das ganz einfach den Zweck hat, die sexuelle Erregung zu steigern. Es gibt aber auch Menschen, die fühlen sich durch die Inhalte ihrer sexuellen Fantasien gestört. Sie passen nicht in ihr Bild von sich selbst als Mensch oder in ihr Bild von Sexualität. Diese Menschen können durch Arbeit an ihrer Erregungstechnik etwas dafür tun, dass sie neue Fantasiebilder kreieren. Die anderen werden vermutlich nicht das Bedürfnis danach haben.
Wenn du sexuell Neues dazulernst, geht es immer um ein Erweitern des Repertoires: Was du dir einmal angeeignet hast, kannst du in der Regel ein Leben lang. Wenn du neue Erregungstechniken lernst, und auch wenn diese neue Bilder in deinem Kopf auslösen, kannst du bei Bedarf immer auf die alten Techniken und Bilder zurückgreifen. Wenn du das lang nicht mehr gemacht hast, sind sie vielleicht etwas «eingerostet», aber mit etwas Übung holst du sie dir wieder zurück. So funktioniert das sexuelle Lernen.
In sexuellen Fantasien finden oft Dinge statt, die im richtigen Leben gar nicht umsetzbar sind, und oft kommen die eigenen Partner*innen darin nicht vor. Wenn dein Partner selbstsicher und sexuell offener eingestellt ist, wird er mit deinen sexuellen Fantasien lockerer umgehen. Er wird sich von den sexuellen Fantasien nicht gestört oder als dein Liebhaber bedroht fühlen.
Es ist also sehr stark die Sache deines Partners, wie er mit deinen sexuellen Fantasien umgeht. Falls sich ein Partner dafür interessiert, und falls du Lust hast, sie ihm zu erzählen, kannst du ja erst mal ausloten, wie offen er gegenüber den verschiedensten Fantasieinhalten ist. Und du kannst andeuten, dass es in deinen Fantasien nicht um «Blümchensex» geht. Du merkst an seiner Reaktion wahrscheinlich sehr schnell, ob er gegenüber deinen Fantasieinhalten offen sein könnte.
Übrigens: Manchmal ist es auch so, dass Menschen sehr in ihre sexuellen Fantasien abdriften in der Paarsexualtiät, und dann spüren die Partner*innen, dass man gar nicht mehr dabei ist. Das kann störend sein. Dann könnte es wiederum Sinn machen, an der Erregungstechnik zu arbeiten, damit man in der Paarsexualität nicht mehr so konzentriert auf die sexuellen Fantasien zugreifen muss.
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Frage Nr. 32058 von 02.02.2021
Hi zusammen,
Ich bin weiblich und 17, mein Freund ist auch noch 17... Wir sind nun schon einige Zeit zusammen und haben beim Petting schon einiges ausprobiert... zwei Mal wollten wir dann miteinander schlafen und ja sein Penis, der echt ziemlich groß ist, war immer sehr hart bis es dann kurz davor war ein Kondom überzuziehen und in mich einzudringen, dann ist er ziemlich schnell schlapp geworden. Ich habe beide Male sehr verständnisvoll reagiert und alles hat gepasst. Aber so sprechen darüber will er nicht...obwohl wir uns echt alles sagen können und auch beide wirklich miteinander schlafen wollen...
Kann ich ihm da irgendwie helfen? Vielleicht spielt der Faktor, dass er noch Jungfrau ist und ich nicht eine Rolle. Ich liebe meinen Freund sehr, deswegen ist das an sich kein Problem... Trotzdem wollen wir ja irgendwann miteinander schlafen.
Es wäre toll wenn ihr mir helfen könntet.
Liebe Grüße
Unsere Antwort
Das ist schön, dass ihr eure gemeinsame Sexualität zusammen ausführlich entdeckt.
Wenn der Penis beim oder vor dem Überziehen des Kondoms schlaff wird, liegt das meist eher an der Übung als an etwas anderem. Dein Freund könnte bei der Selbstbefriedigung auch ein Kondom verwenden, damit er mehr Routine bekommt. Ihr könntet aber auch einfach beim Petting mal ein Kondom verwenden. Also damit meine ich: ihr streift das Kondom über, auch wenn es klar ist, dass es nicht zum Geschlechtsverkehr kommen wird. Oder ihr streift es beim Vorspiel über, lange bevor es klar wird, ob und wann ihr Geschlechtsverkehr haben werdet. Es kann auch helfen, wenn ihr das Kondom mit ins Liebesspiel einbindet. Das heisst: keine Pause machen, um das Kondom überzuziehen, sondern du könntest es ihm auch überstreifen. Oder du könntest ihn am Genitale weiterstreicheln oder massieren, während er das Kondom überstreift.
Wichtig ist, dass in seinem Kopf das Kondom kein Störfaktor ist, sondern ein erotisches Requisit. Es ist auch hilfreich, wenn dein Freund auch beim Überstreifen des Kondomes mit dem Becken in Bewegung bleibt. Dadurch wird verhindert, dass er die Muskulatur zu sehr anspannt. Dann fühlt er nämlich weniger und die Erektion nimmt eher ab. Je weniger er fühlt, desto stärker ist halt auch der Kopf beteiligt. Und je mehr er mit seinen Gedanken beschäftigt ist, desto weniger fühlt er auch im Penis. Das ist ein ungünstiger Kreislauf.
Ich denke schon, dass du mit deinem Freund darüber sprechen kannst. Du kannst ihm ja davon erzählen. Er muss ja nicht antworten. Es geht darum, auf der Handlungsebene etwas zu ändern. Und ich denke, dass er deine Vorschläge wahrscheinlich gerne ausprobieren wird.
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Frage Nr. 32033 von 01.02.2021
Hallo zusammen,
ich bin 23 (m) und habe seit geraumer Zeit das Problem, dass meine Erektion unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr verschwindet. Während dem Vorspiel und der Selbstbefriedigung, bzw allgemein, habe ich kein Problem mit meiner Erektion. Ich bin mir also zielich sicher, dass sich das so "in meinem Kopf" festgesetzt hat. Natürlich muss ich auch vor jedem Versuch daran denken und das führt dann meistens dazu, dass ich direkt vor dem Sex quasi "plötzlich" meine Erektion verliere.
Ich bin in keiner festen Beziehung und habe eher wechselnde Geschlechtspartner, es ist also schwer "mit meinem Partner drüber zu reden". Ich war deshalb beim Urologen und er hat mir empfohlen einfach ein paar mal Viagra zu nehmen, danach würde es auch wieder ohne Hilfsmittel funktionieren. Mit Viagra funktioniert es zwar, aber sobald ich das weglasse meistens eben nicht. Es ist auch denke ich keine Dauerlösung, mit 23 (und eigentlich perfekter Erektionsfähigkeit) Viagra zu benutzen.
Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten / Tipps / nächsten Schritte die ich machen kann? Ich habe gefühlt schon "alles" probiert. Ich hab schon probiert, nicht darüber nachzudenken und mich nicht zu stressen. Klappt nicht. Mit Viagra wieder zurück zum normalen klappt auch nicht. Ich bin relativ hilflos mittlerweile.
Vielen lieben Dank im Voraus!
Unsere Antwort
Offenbar stimmt irgendwas in der Situation nicht für dich, deshalb macht dein Penis dir einen Strich durch die Rechnung. Was es genau ist, kann ich dir nicht sagen, weil ich dich nicht kenne. Es kann sein, dass du Angst hast, dass eine Schwangerschaft entstehen könnte oder du dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion ansteckst. Es kann sein, dass du mehr Vertrauen brauchst und die Person besser kennen müsstest, um eine sichere und verlässliche Erektion zu haben. Es kann auch sein, dass du zu sehr unter Leistungsdruck stehst, weil du an dich den Anspruch hast, dass du beim Sex super performen solltest. Oder vielleicht ist es auch ein anderer Grund.
Überlege einmal, was es bei dir ist.
Jedenfalls ist es so, dass du den Leistungsdruck und die Angst erhöhst, wenn du mit der Person vorher nicht darüber sprichst. Es ist auch eine interessante Ansicht, dass man mit der Person mit der man Sex haben möchte, nicht über Erektionsschwierigkeiten sprechen kann. 1. Sie wird es ja sowieso mitbekommen, dass die Erektion nicht zuverlässig ist. Und davon musst du im Moment halt mal ausgehen. Nur wenn du das im Moment mal akzeptierst, gibt es auch eine Chance da wieder raus zu kommen. 2. Du möchtest dieser Person körperlich sehr nahe sein, näher geht es ja nicht mehr, aber gleichzeitig möchtest du nicht mit ihr über das Thema sprechen, dass euch beide betrifft? Damit tust du so, als wärst du zwei geteilt: hier der Kopf, da der Körper. Der Körper soll ihr ganz nahe sein, der Kopf aber in dem Moment nicht. Wenn du so zweigeteilt bist, bekommst du halt leider auch nicht mehr viel davon mit, was du körperlich spürst. Das heisst du gehst immer mehr in deine Ängste und Gedanken und damit weg von deinem Körper. So ist es schwierig, eine Erektion zu halten.
Ich würde dir dringend empfehlen VORHER mit der Person darüber zu sprechen. Was kann passieren? Sie sagt: ok, ich will nicht. Oder sie sagt: nicht schlimm, wir versuchen es trotzdem. Wenn sie es vorher weiss, dann ist es auch für sie besser, weil sie es nicht persönlich nehmen muss. Vielleicht geht es dir auch darum, was die Person über dich denken wird. Aber das weisst du sowieso nicht, was sie denken wird. Es kann sein, dass sie, wenn du es ihr vorher sagst, beeindruckt ist, weil du offen darüber sprichst. Es kann sein, wenn du nichts sagst und die Erektion dann nicht so funktioniert, sie vielleicht von dir denkt, du hast sie absichtlich getäuscht. Man weiss nie im Voraus, was die anderen in solchen Momenten von einem denken.
Wenn du mit ihr darüber gesprochen hast, fällt der Aspekt: «ich muss es geheim halten» weg. Dann fällt gleichzeitig ein Teil des Druckes weg und du hast dadurch mehr Raum auf dein Spüren im Körper zu achten. Um beim Fühlen im Körper zu bleiben, ist es hilfreich dein Becken in Bewegung zu halten. Mehr dazu findest du in unseren Tipps zur Beckenschaukel für Männer.
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Frage Nr. 31894 von 16.01.2021
Hallo liebes lilli-Team!
ich bin weiblich und 23 Jahre alt. Ich habe mit einem Mann geschlafen, der sehr schnell gekommen ist und sich deswegen geschämt hat, glaube ich. Ich hätte es gerne angesprochen, weil ich es trotzdem schön fand und nicht schlimm fand, dass er so schnell gekommen ist (er hat auch noch nicht so viel sexuelle Erfahrung). Aber ich hatte Angst, dass er es noch unangenehmer findet, wenn ich es anspreche und sich dann noch mehr schämt, deshalb habe ich nichts gesagt. Wie seht ihr das? Habt ihr irgendeine Idee, wie man sowas rüberbringen kann, ohne dass es irgendwie komisch für die andere Person ist?
Unsere Antwort
Du kannst nicht vorhersehen, wie er reagieren wird, wenn du es ansprichst. Überleg dir also, was du ihm gern sagen willst und was du dir wünschst, was bei ihm ankommt. Das geht oft leichter, als beim Gedanken zu bleiben, was nicht passieren soll.
Vielleicht willst du, dass er sich wertgeschätzt fühlt und er weiter Lust hat auf Sex mit dir. Dann sag zum Beispiel «Ich fand unseren Sex richtig schön. Mir hat gefallen, wie du...».
Du kannst es ihm offenlassen, ob er über das frühe Kommen reden will oder du kannst ihn direkt fragen, wie das für ihn ist. Ich weiss nicht, wie nah ihr euch steht.
Am einfachsten ist es, wenn du es mit Selbstverständlichkeit ansprichst. So als würdest du über ein leichtes Thema reden. Dann bekommt das Thema keine Schwere, sondern ihr könnt dem mit Leichtigkeit begegnen.
Letztlich ist es nicht so entscheidend, was du genau sagst. Er wird merken, dass du es gut mit ihm meinst und du ihn schätzt.
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Frage Nr. 31880 von 15.01.2021
Ich (w, 31) bin seit 4 Jahren in einer glücklichen Beziehung, doch leider können wir seit gut 3 Jahren kaum mehr Sex haben, denn ich leide unter Vaginismus.
Liebe Mädels und Frauen, die lange mit Vaginismus zu tun haben - ihr seid nicht allein. Für die anderen möchte ich gern aufschreiben und hoffe auf Antwort zu dem, was euch erspart bleiben kann, wenn ihr euch schnell um euren Vaginismus kümmert.
Ich wollte es anfangs mit dem Sex weiter probieren, denn es hat auch manchmal geklappt aber dann zunehmend nicht mehr. Ich hätte eher nein sagen müssen!
Ich hatte verschiedene Sexualpartner bisher. Bei manchen hatte ich keine Probleme, aber bei den etwas besser bestückten schon. Zufällig sind das aber diejenigen, mit denen ich eine längere, feste Beziehung einging. Kann Vaginismus durch emotionale Bindung verstärkt werden?
Selbst bei Frauenärzten ist das manchmal ein Tabuthema. So zuckte meine Ärztin mit den Schultern, als ich Sie um Rat fragte aufgrund von Schmerzen beim Sex. Meine neue Ärztin riet mir vor einem Jahr nach langem hin und her zu einer Sexualtherapie.
Seitdem meine Partner und ich uns also ernster mit dem Thema beschäftigen, ist es schlimmer geworden und wir können gar keinen Sex mit Penetration mehr haben. Mein Partner ist sehr verständnisvoll und hat mittlerweile genau wie ich nur noch selten Lust. Es ist einfach zu frustrierend, obwohl ich auch der Meinung bin, dass Sex ohne Eindringen schön ist und besser ist als kein Sex. Mir fehlt diese sexuelle Nähe und ihm sicher auch.
Nach 5 Sitzungen beim Sexualtherapeuten war mir klar, dass ich so nicht weiterkomme. Er riet mir auch zu viel Übung, z. B. mit Dilatoren. Obwohl das mit den kleinen und mittleren Größen manchmal geklappt hat, kam ich da immer nur mit großer Überwindung ran und kam auch nicht zum Ziel. Warum muss ich mich so überwinden, mich mit meiner Vulva zu beschäftigen? Ich befriedige mich auch fast nie selbst, habe ganz wenig Lust und gar keine sexuellen Phantasien. Habe überlegt, ob das nicht auch an einem Hormonungleichgewicht liegen kann, denn ich kenne auch Zeiten mit viel Lust (z. B. Pubertät, nach Absetzen der Pille). Da meine Regelschmerzen oft stark sind, und sich in meiner Pubertät stark Zysten gebildet haben, wovon eine am Eierstöcke operativ entfernt werden musste, überlege ich auch ob eine Endometriose mit den Schmerzen zu tun haben könnte. Die Schmerzen liegen allerdings eher am Scheideneingang.
Mit meinen Eltern konnte ich nie über intime Themen reden, das war alles eher schambesetzt und ich erinnere mich an eine Szene als Kleinkind, ich war in einer Phase wo ich scheinbar mehr als andere Kinder meinen und andere Körper entdecken wollte. Meine Oma kam herein als ich mit meiner Cousine geguckt habe, was wir da unten haben.. Das war natürlich pfuiiii!!
Zurück zur Gegenwart: Bei einem Beckenbodentraining war ich auch bereits.
Gefühlt hilft nichts so wirklich. Aber ich muss auch gestehen, dass ich mich einfach mehr zum üben zwingen muss, denn ich lasse uns ansonsten ein erfülltes Sexleben entgehen und außerdem möchten wir in nicht allzu langer Zeit auch Kinder.
In Muskelanspannung bin ich gut trainiert, ich habe im Alter von 9 bis 16 Akrobatik betrieben und da war Spannung alles. Vielleicht ein Hinweis auf einen angelernten angespannten Beckenboden, Nacken, Kiefer, etc.... Ich bekam dazu bereits einen Hinweis auf den Feldenkreis Ansatz.
Auf dem Weg nach einer Lösung frage ich mich, ob eine Psychotherapie helfen könnte (Thema Selbstliebe, Schutzmechanismen, evtl. Traumaübertragung - ich erfuhr vor 2 Jahren dass, meine andere Oma als Kind von Bruder und Vater sexuell mißbraucht wurde, sie war traumatisiert und depressiv)
Aber was mich zuletzt am meisten zum Grübeln gebracht hat: ich werde sogut wie immer feucht, neulich hatte ich mit meinem Partner ein wundervolles Vorspiel, hatte so viel Lust wie lange nicht mehr, fühlte mich entspannt und: Sein Penis ging trotzdem überhaupt nicht hinein. Tür und Tor verschlossen. Es war meine letzte Hoffnung, dass es mit großer Lust doch funktionieren würde, jetzt sind wir noch verzweifelter.
Ich realisierte gerade, wie komplex mein Fall ist, da gibt es sicher viele Ansatzpunkte, aber das überfordert mich :(
Liebes Lilli Team, ich freue mich auf eure Antwort. Vielen Dank!
Unsere Antwort
Vaginismus kann sehr einfach zu beheben sein, manchmal ist es aber komplizierter. Du fragst dich, ob Vaginismus durch emotionale Bindung verstärkt werden kann. Geh dem mal nach: Was ist emotionale Bindung? Und wie könnte emotionale Bindung mit Vaginismus zusammenhängen? Klar ist: Hier sagt die Vagina «nein», weil die Frau nicht «nein» sagt. Was sind die Gründe für das «Nein» der Vagina? Und was sind die Gründe für das ausbleibende «Nein» der Frau?
Schmerzen am Scheideneingang deuten auf hohe Muskelspannung hin, nicht auf Endometriose. Ich rate dir, den Hormonen nicht so viel Gewicht zu geben. Die Schmerzgeschichte im Rahmen der Menstruation spielt sicher eine viel grössere Rolle. Und in diesem Zusammenhang spielt deine sexuelle Lerngeschichte auch eine wichtige Rolle. Wir erleben das immer wieder: Eine Frau, die ihr Geschlecht gut angeeignet hat und mit angenehmen Wahrnehmungen und Gefühlen verbindet, steckt schwierige körperlich-medizinische Zustände viel besser weg als eine Frau, deren Beziehung zu ihrem Geschlecht nicht so gut ist.
Ich denke daher, dein Weg kann sein, dass du eine gute Beziehung zu deinem Geschlecht aufbaust. Dabei könnte dir eine einfühlsame Sexualtherapeutin sicherlich weiterhelfen. Ich empfehle dir eine, die (auch) nach dem Ansatz des Sexocorporel arbeitet. Bis jetzt hast du nur die Erfahrung gemacht, dass die Sexualtherapie zum Ziel hatte, dass du (für die Männer) besser funktionierst. Ich glaube nicht, dass das dein Weg ist. Dein Weg geht in die Emanzipation, in die weibliche Selbstsicherheit.
Und das bringt mich auch zum Thema Mutterschaft. Du schreibst «außerdem möchten wir in nicht allzu langer Zeit auch Kinder». Was heisst das genau? Wann? Was willst du? Schwanger sein? Ein Kind austragen? Ein Kind gebären? Für dieses Kind dasein? Ich empfehle dir, dass du das kritisch beleuchtest. Denn Vaginismus kann auch das Gefühl der Angst und Überforderung rund um das Kinderkriegen und Muttersein widerspiegeln. Gut möglich, dass das bei dir nicht so ist, aber es ist vielleicht eine gute Idee, dass du da mal «über die Bücher» gehst.
Ja, du kannst sicher auch eine Psychotherapie machen. Wie deine Grossmutter mit dem umgegangen ist, was ihr passiert ist, hatte eine Auswirkung auf ihre Kinder. Und wie diese mit dem umgegangen sind, hatte eine Auswirkung auf deren Kinder. Ich empfehle dir aber, dass du dort ansetzt, wo es am nächsten ist: bei dir, in der Gegenwart. Von dort aus kannst du in die Kindheit schauen und allfällig Altlasten bearbeiten, falls und wo dies nötig ist.
Du kannst auch verschiedene Fachpersonen gleichzeitig zur Hilfe ziehen. Ich fände es ausgesprochen sinnvoll, wenn du auch etwas machst, wo der Körper im Zentrum stehen kann. Feldenkrais ist tatsächlich sehr gut. Es ist eine hervorragende Methode, dir selbst näher zu kommen, dich ganzheitlich besser zu verstehen und dein ganzes System besser zu managen.
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Frage Nr. 31616 von 10.12.2020
Hallo liebes lilli-team,
in meiner frage geht es eigentlich nicht um ein problem, sondern es ist eher eine frage aus neugier, also stellt sie gerne zurück hinter dringenderen fragen..
ich (w, 22) hatte bis jetzt nur heterosexuellen sex und fühle mich auch als frau. trotzdem habe ich manchmal phantasien, in denen ich mir vorstelle, ein mann zu sein und mit anderen männern sex zu haben, was mich sehr erregt, häufig sogar mehr als hetero-sexphantasien. was mich daran verwirrt, ist, dass ich mich ziemlich wohl in meinem biologischen geschlecht fühle, eigentlich absolut nicht das bedürfnis habe ein mann zu sein und den sex, den ich als frau mit männern habe auch sehr schön finde. ich glaube, wenn es möglich wäre für einen moment mein geschlecht zu wechseln, könnte ich mir vorstellen, diese phantasie auch auszuleben, darüber hinaus würde sich ein männerkörper für mich aber falsch anfühlen.. in der realität finde ich es schwierig, das irgendwie auszuleben, aber vielleicht muss ich das auch gar nicht
das ganze belastet mich nicht, sondern interessiert mich ziemlich, deshalb würde ich mich über irgendeinen denkanstoß von eurer seite freuen, den ich weiter verfolgen kann. kann es sein, dass phantasie und reale wünsche da irgendwie ein stück weit auseinandergehen?
vielen dank!
Unsere Antwort
Ja, Fantasie und reale Wünsche können ein Stück weit auseinandergehen. Viele Menschen haben nicht das Bedürfnis, die Fantasien in der Wirklichkeit auszuleben. Der Hauptsinn sexueller Fantasien ist, dass du damit sexuelle Erregung auslösen und steigern kannst. Dies ist eine wichtige und wertvolle erotische Fähigkeit.
Sexuelle Fantasien und Wünsche haben immer irgendeine Logik. Die hängt mit der persönlichen sexuellen Lerngeschichte zusammen. Sie hängt auch damit zusammen, was wir mit unserem Körper machen, während wir uns sexuell erregen. Du könntest dem mal nachgehen. Lies dazu bitte dieses Kapitel über Erregungstechniken bei Frauen.
So wie du dein Erleben bei sexuellen Aktivitäten mit Männern beschreibst, scheint es mir, dass du den männlichen Körper gut erotisiert hast. Das heisst, er spricht dich erotisch an und er ermöglicht dir Lusterleben. Das kann eine wichtige Quelle für deine sexuellen Fantasien sein.
Damit ich dir darüber hinaus konkretere Gedanken über deine sexuellen Fantasien schreiben kann, sollte ich wissen, was genau der Inhalt der Fantasien ist: Was machst du mit den Männern? Was machen Sie mit dir? Sind es eher Verführungsszenen oder kommt es zu Sex oder zu anderen Handlungen? Falls du mit den Männern Sex hast, was genau machst du? Und worauf ist die Aufmerksamkeit? Was gibt dir den grössten «Kick»? Dann: Was genau machst du bei der Selbstbefriedigung, während du diese Fantasien hast? Welche Teile deines Körpers stimulierst du? Wie? Wie setzt du deinen Körper dabei ein? Was ist deine Technik der sexuellen Erregung? Du kannst uns das gern genauer beschreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage ein.
Deine Fantasien bereichern deine Sexualität. Und in diesem Sinne wünsche ich dir, dass du neugierig mit dir bleibst und sie weiter geniesst. Das kannst du für dich allein oder möglicherweise auch mal mit einem Sexpartner, in Form eines Rollenspiels oder mit Sex-Toys (zum Beispiel Strap-on-Dildo).
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Frage Nr. 31389 von 23.11.2020
Ist Asexuell eine Krankheit?, denn wir haben etwas auf einer Homepage gesehen und können es nicht ganz glauben.
ich brauche eine genaue Information über Asexuelle.
Unsere Antwort
Was du gelesen hast, ist falsch. Menschen bezeichnen sich als asexuell, wenn sie sich nicht von anderen Menschen sexuell angezogen fühlen. Sie haben kein Verlangen auf Sex. Es ist keine Krankheit, wenn eine Person keine Lust auf Sex und das Thema an sich hat. Eine Person kann auch ohne Sex ein glückliches Leben haben. Bitte prüfe genau, was du liest. Ich empfehle dir grundsätzlich, Information auf Fachseiten zu lesen. Von falschen Meinungen hast du schliesslich nichts, wenn du wahllos im Internet suchst. Lies bitte unseren Text «Du hast ein Recht auf richtige aktuelle Informationen zu Sexualität».
Was sich beim Thema Asexualität zeigt, sind viele unterschiedliche Lebenswelten. Das heisst: manche Menschen sagen «ich bin asexuell». Aber was sie damit hinsichtlich Sex und Beziehungen konkret meinen, ist unterschiedlich. Einige asexuelle Menschen wollen sicher nichts mit Sex und Beziehungen zu tun haben. Einige asexuelle Menschen wünschen sich körperliche Nähe, schliessen Sex nicht grundsätzlich aus. Manche asexuellen Menschen finden es toll, wenn sie andere umarmen, streicheln oder küssen. Einige asexuelle Menschen wünschen sich emotionale Nähe, aber keinen Sex. Und dann gibt es da für einige asexuelle Menschen verschiedene Graubereiche, was für sie drin ist und was nicht geht. Das können wir gar nicht alles aufführen. Kein asexueller Mensch ist also gleich. Manche möchten mit dem Begriff asexuell einfach ausdrücken, wie sie zu Sex dauerhaft stehen. Andere bestimmen mit «asexuell» ihren derzeitigen Standort, wollen aber nicht über ihre Zukunft hinsichtlich Sex und Beziehungen urteilen. Der Begriff schenkt ihnen dafür eine für sie wertvolle Orientierung im Hier und Jetzt.
Manche asexuellen Menschen wünschen sich vielleicht in Zukunft eine sexuelle Beziehung. Dann stehen sie aber vor einigen falschen Ansichten über Sexualität, die irgendwer mal in die Welt gesetzt hat. Diese Ansichten engen Menschen letztlich ein und hemmen einige sehr in ihrer Entwicklung. Viele Menschen glauben, dass Sex die natürlichste Sache der Welt sei. Das stimmt aber gar nicht. Menschen sind durchaus sexuelle Wesen. Nur weil aber ein Mensch sexuelle Erregung erleben kann, nutzt er diese Fähigkeit nicht zwangsläufig. Sexuelle Erregung empfinden Menschen auch nicht automatisch als lustvoll und angenehm. Wer nicht an Sex interessiert ist, hat ebenso wenig automatisch schlechte Erfahrungen gemacht. Dafür genügt es schon, wenn schlicht lustvolle körperliche Erfahrungen fehlen. So hat ein Mensch nie gelernt, Sex mit Genuss zu verknüpfen.
Eine Person kann gute Gründe für oder gegen Sex haben. Niemand muss Sexualität leben. Jede Person hat das sexuelle Recht, selbst über ihren Körper und ihre Sexualität zu bestimmen. Nur weil eine Person sich heute als asexuell versteht, muss das nicht in jedem Fall das ganze Leben über sein. Vielleicht hat eine Person später das Anliegen, ihre Sexualität mit einer anderen Person zu erleben. Dann ist das so. Es ist genauso okay, wenn eine Person das nie möchte.
Viele der hier genannten Punkte sind in den Büchern «Ist das normal?» und «Klappt's?» noch weiter ausgeführt. Vielleicht magst du da mal reinschauen. Beide Bücher gehen auch auf das Thema Asexualität ein und geben Tipps für die eigene Entdeckungsreise.
Diese Antwort gilt auch für Frage 31388 und 31436. Wir haben die Fragen zusammengefasst, da sie ähnlich sind.
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Frage Nr. 28903 von 12.02.2020
Warum sind Frauen nach dem Orgasmus immer traurig oder fühlen sich verletzlich? Schon die Römer sagten ja: Triste est omne animal post coitum...
Schon gar keine Lust mehr auf Orgasmus weder alleine noch zu zweit, deswegen.
Unsere Antwort
Ich kann dir das nicht für alle Frauen beantworten. Das Erleben des Orgasmus kann von Frau zu Frau und von Mal zu Mal ganz unterschiedlich sein. Lies dazu doch mal diesen Text. Sicher ist, dass ein Orgasmus auch eine Gefühlsentladung ist und da können alle Emotionen vorkommen. Auch Traurigkeit und ein Gefühl der Verletzlichkeit. Sie sind einfacher auszuhalten, wenn sie willkommen sind. Einfach mit einer Einstellung von «Es ist wie es ist».
Wie stehst du grundsätzlich zu diesen Gefühlen? Haben sie in deinem Leben ansonsten Platz, gefühlt zu werden oder ist der Orgasmus der einzige Zeitpunkt, an dem du dich genug spürst, um diese Gefühle zuzulassen? Wie fühlt es sich an, wenn die Gefühle beim Orgasmus kommen? Fühlst du dich von ihnen überwältigt? Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf? Meist gibt es bei starken Gefühlen auch eine Intuition, wo diese herkommen. Hast du dieser Intuition schon mal deine Aufmerksamkeit geschenkt? Du merkst, ich habe viele Rückfragen. Und ich würde auch dir empfehlen, Neugier zu entwickeln auf das, was da in dir vorgeht. Versuch nicht, es weghaben zu wollen. Gefühle beruhigen sich nämlich eher, wenn sie gespürt werden.
Es könnte dir helfen, wenn du auch im Alltag mehr Spürmomente einbaust, in denen du dich fragst, wie es dir gerade geht und wie du das in deinem Körper spüren kannst. Dabei könnte dir zum Beispiel auch Achtsamkeitstraining helfen. Auch unsere Tipps und Übungen helfen dabei, mehr ins Spüren zu kommen und so auch die eigenen Gefühle besser regulieren zu können.
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Frage Nr. 28826 von 30.01.2020
w/24 ich kann einfach kein vertrauen zu Männern aufbauen. Im innersten hätte ich eigentlich gerne mal eine Beziehung oder auch einfach nur mal Sex, aber es kommt nie dazu weil ich Männern gar nicht die Chance dazu gebe.. also ich suche mir nur weibliche Freundinnen, bin bei männern kurz angebunden und verstelle mich, und hoffe dass das Gespräch mit ihnen bald vorbei ist. Also mein handeln und das, was ich eigentlich möchte, widerspricht sich im Prinzip total.. Ich fühle mich auch mit Männern nicht wohl/sicher. Das klingt vielleicht komisch, aber ich habe z.b gar kein Problem mich untenrum nackt vor meiner Frauenärztin zu zeigen. Und ich hätte prinzipiell auch kein Problem wenn weibliche Freundinnen mich nackt sehen würden. Aber bei Männern macht mir der Gedanke irgendwie angst.. Gleichzeitig wünsche ich mir aber manchmal, z.B. mit einem Mann Sex zu haben oder stelle es mir vor wenn ich mich selbstbefriedige. Also wie gesagt es ist alles ein bisschen widersprüchlich. Was kann ich tun um Männern gegenüber offener zu werden?
Unsere Antwort
Du beobachtest dich sehr gut und hast schon erkannt, wie du dein Problem selbst aufrechterhältst. Jetzt ist die Frage: Bist du bereit, ein wenig aus deiner Komfortzone raus zu gehen? Wie könntest du dir selbst die Möglichkeit geben, neue Erfahrungen zu machen? Welche Erfahrungen würden dir helfen, Vertrauen zu Männern aufzubauen?
Es ist schon mal eine gute Voraussetzung, dass du in dir den Wunsch entdeckt hast, Sex und Liebe mit Männern erleben zu wollen. Und gleichzeitig ist da ein grosses Misstrauen. Das ist kein Widerspruch. Es ist beides da und es darf beides da sein.
Mir fällt auf, dass du pauschal über Männer schreibst. Als ob die alle gleich wären. Das sind sie nicht. Genauso wie auch nicht alle Frauen gleich sind. Schau doch mal, welche Männer es gibt, mit denen du dich ein bisschen wohler fühlst. Und wie wäre ein Mann, mit dem du dich wohl und sicher fühlst? Woran kannst du das erkennen? Ich finde wichtig, dass du nicht einfach blind vertraust. Tragfähiges Vertrauen kommt nicht vom Wegschauen, sondern vom Hinschauen. Nimm dich und deine Zweifel ernst und experimentiere damit, mit Männern ins Gespräch zu kommen und vielleicht einen für dich zu gewinnen.
Woher kommt dein Unbehagen mit Männern? Hast du dazu Ideen? Ich weiss nicht, welche Erfahrungen du mit Männern gemacht hast. Was befürchtest du, was passieren könnte, wenn du Männern eine Chance gibst? Was machen die dann? Es ist eine gute Idee, wenn du neugierig darauf bist, wie deine Geschichte dein Verhalten heute beeinflusst. Vielleicht interessiert dich dazu auch dieser Text. Du kannst solche Befürchtungen abbauen. Einerseits indem du gut auf dich acht gibst, falls dir einer begegnet, der so etwas tut – andererseits indem du die Erfahrung machst, dass es Männer gibt, die anders sind. Sie verdienen dein Vertrauen, weil sie sich anständig verhalten.
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Frage Nr. 28774 von 28.01.2020
Soll ich einem Mann auf den Po hauen?
Unsere Antwort
Ich weiss nicht, weshalb du diese Frage stellst. Meinst du beim Sex auf den Po hauen? Hast du das irgendwo gelesen oder gesehen?
Wenn du einem Mann auf den Po haust, solltet ihr das beide wollen. Wenn du ihm einfach so auf den Po haust, ist er vielleicht überrascht und irritiert. Und stell dir mal vor, du machst das nur, weil du denkst, dass es gut ist und nicht, weil du Lust darauf hast. Dann denkt er vielleicht fälschlicherweise, dass du es total magst, ihm auf den Po zu hauen und er lässt es dich machen, obwohl er es gar nicht so toll findet. Und dann habt ihr ein Missverständnis und keiner von euch findet es so richtig gut, was ihr da miteinander macht.
Wie sieht es denn bei dir aus? Hättest du Lust darauf, das auszuprobieren? Du kannst deinen Partner oder den Mann, mit dem du das tun möchtest, fragen, was er davon hält. Ich empfehle dir dazu auch diese Tipps.
Es gibt viele falsche Vorstellungen darüber, was guten Sex ausmacht. In diesem Text findest du Tipps, was aus unserer Sicht Spass und Genuss beim Sex fördert.
Falls diese Antwort deine Frage nicht beantwortet, schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 28742 von 25.01.2020
Liebes Lilli Team,
Ich (w/22) bin seit ca 2 Jahren in meiner allerersten Beziehung. Mein Freund ist gleichzeitig mein erster Sexpartner. Ich habe seit ein paar Wochen ziemliche Probleme mit meiner körperlichen sexuellen Erregung. Mental möchte ich Sex, aber wir müssen immer Gleitgel benutzen, und selbst dann tut es (aber erst danach) ein bisschen weh. Ich habe das Gefühl dass ich manchmal will, aber gleichzeitig auch "Angst" vor dem kommenden Sex habe, ich weiß aber nicht, warum. Vielleicht weil ich im Hinterkopf weiß, dass wir nicht so "einfach" loslegen können? Außerdem ist meine Erregungsschwelle ziemlich hoch, das heißt ich brauche ziemlich harten Sex und Gedanken, die mich aber gefühlt emotional von meinem Partner lösen, so dass es am ende doch kein befriedigender sex ist.
Unsere Antwort
Du schreibst, du hast diese Veränderung seit ein paar Wochen festgestellt. Gab es irgendeinen Auslöser? Wie war es vorher? Was war anders?
Du beobachtest dich genau. Du hast schon festgestellt, dass deine körperliche sexuelle Erregung nicht im Einklang ist mit der sexuellen Erregung in deinem Kopf. Es fehlt nun noch der nächste Schritt. Wie bringst du deine Beobachtungen in Verbindung mit deinem Körper?
Kannst du spüren, wie sich die Angst im Körper zeigt? Und was macht dein Körper bei hartem Sex und Gedanken? Möglicherweise bist du in einer Hochspannung beim Sex. Das fördert sowohl Angstgedanken als auch den Wunsch nach hartem Sex. Mehr dazu erfährst du in diesem Text. Auf keinen Fall solltest du Schmerzen einfach aushalten.
Hohe Muskelspannung verhindert auch, dass deine Vagina weit und schön feucht werden kann. Sie ist also tatsächlich nicht bereit, den Penis in sich einzuladen. Lies dazu bitte diese Tipps. Die Vagina mag massiert werden und Bewegung beim Sex. Das könnt ihr sowohl ins Vorspiel als auch in den Geschlechtsverkehr einbauen.
Zur Erregungsschwelle: Wie gut spürst du körperlich, wann bei dir sexuelle Erregung einsetzt? Woran merkst du das? Der Erregungsreflex wird sehr häufig am Tag ausgelöst. Auch bei dir. Achte mal darauf. Viele Frauen nehmen das gar nicht wahr, weil sie ihre Aufmerksamkeit nicht dorthin lenken. Mehr zur sexuellen Erregung der Frau steht in diesem Text. Vielleicht möchtest du auch mal deine Erregungstechnik mithilfe dieses Texts einordnen.
Du kannst uns einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 28542 von 13.01.2020
Hallo,
ich bin weiblich und schon Ende 30. Ich bin vor einigen Jahren an sehr schwerer Vulvodynie erkrankt. Seitdem ist trotz Verbesserungen durch Behandlungen kein GV möglich. Selbst Streicheln und Berühren geht nur an ganz wenigen Stellen. Ich habe lange Zeit psychisch sehr darunter gelitten, weil ich dachte, dass ich so niemals einen Partner finden könnte: nicht nur, weil ich durch die Krankheit erwerbsgemindert bin, sondern auch, weil eben Sexualität so eine wichtige Komponente einer Partnerschaft ist. Wie soll denn Liebe ohne Sexualität entstehen? Ich habe schon so viele Bekannte sagen hören, man findet vor allem dann den Partner den Besten der Welt, wenn man gerade Sex hat.
Nunja, inzwischen komme ich mit der Krankheit ganz gut klar und habe tatsächlich einen Mann kennengelernt, der sehr verständnisvoll mit mir umgeht. Allerdings stellt sich natürlich die Frage nach der Sexualität, und er würde sich deshalb eine "offene Beziehung" wünsche. Selbstverständlich wäre die dann natürlich auch auf meiner Seite offen (naja, aber wer hätte schon Interesse an Freundschaft plus mit einer Frau, die keinen Sex haben kann?!). Ich verstehe diesen Impuls des Mannes natürlich, es tut mir ja auch jedes Mal im Herzen so sehr weh, wenn ich ihm das, was ich mir selbst ja auch so wünsche, nicht geben kann.
Auf der anderen Seite: Ich weiß nicht, ob eine offene Beziehung gut gehen kann. Ich meine, jede "richtige" Frau mit funktionierender Vagina wird doch dann das auslösen, wovon so viele sprechen: Beim Sex bindet man sich durch die ganzen Botenstoffe, hat das Gefühl, diese Person ist die wunderbarste der Welt. Diesen direkten Vergleich werde ich nicht bestehen können. Es gibt schließlich auch Frauen, die meine "Vorzüge" haben und die gesund sind. Und wenn schon offene Beziehung, dann möchte ich die Nr.1 sein, und nicht eine von zwei gleichwertigen Beziehungen. Das wird mir zwar zugesichert, aber ich weiß nicht, ob das wirklich funktionieren kann.
Außerdem habe ich Sorge, denn trotz Safer Sex kann man sich ja mit allem möglichen infizieren und ich habe schon genug Schmerzen und brauche nicht noch HPV, Chlamydien oder sonstwas obendrauf.
Andererseits ist mir auch klar, dass ich nunmal diese Erkrankung habe und von einem jungen, gesunden Mann nicht erwarten kann, auf "richtige", maximal befriedigende Sexualität zu verzichten. Ich hatte noch nie eine richtige Partnerschaft, und würde mir diese Erfahrung wünschen, auch wenn natürlich der Preis zu bezahlen ist, dass ich psychisch irgendwie mit dem "Fremdgehen" klar kommen muss. Es schmerzt mich so, dass ich sozusagen dieses Leid unter das allegemeine berufliche, hobbymäßige und körperliche Leid dazuaddieren muss, dass diese Krankheit ohnehin schon mit sich bringt. Ich muss sozusagen dies ertragen, um auszugleichen, dass ich nicht so bin wie die anderen Frauen.
Bitte schreiben Sie mir nicht "es gibt so viele andere Formen der Sexualität". Natürlich gibt es die, und die praktizieren wir auch. Diese sind aber eher wie ein Topfen auf den heißen Stein. Das haben mir auch viele andere Betroffene erzählt. In einem Selbsthilfenetzwerk (www.vulvodynie.ch) gab es einen Workshop zur Sexualität, auch für Partner. Anonym wurde dann teilweise mitgeteilt, was einzelne Personen schrieben. Die Männer wie die Frauen erlebten es trotz anderer Sexualpraktiken zu fast 100 Prozent so wie wir.
Es ist dann eben eher wie ein ewiges Vorspiel, was irgendwann auf beiden Seiten körperlich schmerzhaft wird, weil der Erregung kein richtiger Höhepunkt folgt/folgen kann. Und das irgendwie frustierend ist. Denn beide Seiten wissen ja, dass jetzt, an dieser Stelle, nur x oder y nötig wäre. Was ich aber nicht anbieten/umsetzen kann. Es bleibt mein seelischer Schmerz, selbst keine Befriedigung zu erlangen, sie nicht geben zu können. Und seine Trübung des Vergnügens, weil ich er immer Angst hat, mir weh zu tun und mir zwischendurch unabsichtlich auch einmal weh tut. Es reicht ja eine federleichte Berührung an falschen Stelle dazu aus.
Ich habe jetzt irgendwie eine ziemlich lange Frage geschrieben, ich hoffe, das ist ok. Ich bin einfach überfordert, damit klarzukommen, dass ich wegen meiner Krankheit eigentlich "Fremdgehen" erlauben muss, wenn mir ein Partner etwas bedeutet. Kann man denn mit diesen Gefühlen lernen klarzukommen? Sodass es mit der Zeit nicht mehr so schlimm ist? Weil jede offene Beziehung, die ich in meinem Freundeskreis erlebt habe, ging nicht gut.
Dankeschön!
Unsere Antwort
Ich bin nicht der Meinung, dass du grundsätzlich wegen deiner Krankheit "Fremdgehen" erlauben musst. Du kannst dich aktiv dazu entscheiden, deinem Partner diese Freiheit zu gewähren, wenn ihr beide das gut miteinander ausgehandelt habt und du wirklich dahinterstehen kannst. Aber ich würde es nicht als deine einzige Option anschauen. Denn das versetzt dich in eine sehr eingeschränkte Position, bei welcher du Gefahr läufst, dich fremdbestimmen und verletzen zu lassen.
Natürlich habt ihr erschwerte Bedingungen und es bedeutet für beide eine starke Einschränkung in euren Erlebensmöglichkeiten. Diese Herausforderung kennen aber alle Menschen mit einem Handicap oder einer chronischen Erkrankung. Mir erscheint enorm wichtig, dass jemand, der von einem Handicap betroffen ist, sich nicht von vornherein zurücknimmt oder herabsetzt und Dinge akzeptiert, die eigentlich gegen die eigenen Bedürfnisse sind. Eine Einschränkung zu haben, bedeutet nicht, dass man ungewollte Dinge hinnehmen muss.
Ich finde es allerdings ebenso wichtig, dass auch die andere Person nicht das Gefühl bekommt, einfach alles so hinnehmen und akzeptieren zu müssen. Vielmehr geht es darum, zusammen kreative Lösungen zu finden. Und dies geht am Erfolgreichsten, wenn beide aus einer Position der Stärke und der respektvollen Achtsamkeit für sich selbst und den anderen aufeinander zugehen.
Legt beide dar, welche Werte euch sehr wichtig sind. Zum Beispiel dein Bedürfnis, die klare Nummer 1 zu sein und nicht eine von zwei gleichwertigen Beziehungen. Und es gibt bei diesem Thema sicher noch mehr Dinge, die dir sehr wichtig sind. Und das gleiche gilt für deinen Partner. Versucht, offen einander zuzuhören. Überlegt euch möglichst viele verschiedene Möglichkeiten, wie ihr das Problem angehen könntet. Seid kreativ und offen, es können auch ganz ungewohnte Vorschläge und Ideen sein, die "Out of the Box" sind. Schaut euch die verschiedenen Ideen an und sucht etwas aus, das für beide interessant tönt.
Ein bisschen mutig darf man dabei schon sein. Und wenn ihr etwas probiert, zum Beispiel eine offene Beziehung, dann setzt klare Grenzen und eventuell auch ein zeitliches Limit, also zum Beispiel eine Probephase, wo ihr das mal ausprobiert für einen oder drei Monate oder so. Und nach dieser Zeit setzt euch wieder zusammen und redet darüber, wie es euch ergangen ist dabei. Macht vorher genau ab, was erlaubt ist und was nicht. Zum Beispiel dass Verhütung mit Kondom ein absolutes Muss ist. Wie oft darf die gleiche Person getroffen werden? Oder sind nur Onenight Stands erlaubt? Darf die Person auf keinen Fall aus eurem gemeinsamen Freundeskreis sein?
Bewährt hat sich auch die Option, dass man "Stop"-Signale aussprechen kann. Das heisst, wenn einer der beiden merkt, dass dieser Versuch für ihn oder sie nicht funktioniert und zu belastend ist, dass er oder sie stop sagen kann. Verhandelt dies gut miteinander und haltet euch zu 100% an die vereinbarten Abmachungen. So entsteht Vertrauen zueinander und in so einem Setting können offene Beziehungen manchmal funktionieren. Aber oft kommt es zu Verletzungen und deshalb gilt es, sehr achtsam und vorsichtig miteinander zu sein und sich dies gut zu überlegen.
Prüfe also gut, was dir wichtig ist und zu was du ja sagen möchtest. Und vor allem werdet kreativ - dann kommt man manchmal zusammen auf ganz erstaunliche und gute Ideen.
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Frage Nr. 28524 von 12.01.2020
meine vagina erscheint mir zu eng, es fühlt sich aber nicht angespannt an. wenn ich bewusst alles locker lasse und auch tief dabei einatme und das becken bewege, müsste doch alles locker sein? kann meine muskulatur angespannt sein, ohne dass ich es bemerke? wenn ja, wie krieg ich die dann locker?
Unsere Antwort
Ja, die Muskulatur im Beckenboden kann angespannt sein, ohne dass du das bemerkst. Wenn sie ständig angespannt ist, nimmst du das sogar ziemlich sicher gar nicht wahr. Es erscheint normal, locker. Denn du hast da schlicht keinen Vergleich dazu, wie es sich auch noch anfühlen kann.
Du entwickelst eine viel bessere Wahrnehmung von der Muskulatur, wenn du mit den Fingern nachspürst. Die Beckenbodenmuskulatur umfliesst ja die Scheide. Mit dem Finger in der Scheide kannst du Unterschiede in der Spannung wahrnehmen. Durch diese Rückmeldung durch den Finger trainierst du deine Wahrnehmung. Schau dir dazu bitte diese Übungstipps an.
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Frage Nr. 28499 von 09.01.2020
Hallo liebes Lilli-Team,
erstmal möchte ich ein großes Lob an eure Seite aussprechen. Man kann hier wirklich sehr viele, hilfreiche Informationen finden.
Vielleicht könnt ihr mir bei meinem persönlichen Problem auch helfen.
Ich bin weiblich und 25 Jahre alt und kann mich NUR durch Gedanken, Fantasien und/oder Pornos erregen. Und selbst das, dauert verhältnismäßig lange, bis ich wirklich erregt bin, mindestens so 15 Minuten.
In der "Realität" finde ich einfach NICHTS erregend. Egal, ob ich mich dabei selbst anfasse, oder jemand anders. Wenn ich versuche mit meinem Freund Sex zu haben, bin ich zu abgelenkt um mir nebenher noch Fantasien vorzustellen. Dementsprechend, habe ich beim Sex noch nie Erregung empfunden. Das frustriert natürlich nicht nur mich, sondern auch meinen Freund. Ich habe auf euren Seiten jetzt schon gelesen, dass ich lernen sollte, auch andere Erregungstechniken zu benutzen. Das werde ich versuchen und hoffe, damit Erfolg zu haben.
Mein Frage an euch ist jetzt, kann ich auch lernen, das Petting mit meinem Freund (z.B. Küssen, Streicheln, etc.) als erregend zu empfinden? Wenn ja, wie? Ich habe mit vielen Freundinnen darüber gesprochen, die meisten sind bereits nach einem intensiven Kuss sehr stark erregt, aber von sowas kann ich irgendwie nur träumen. Ich würde mir so wünschen, dass das bei mir auch so funktioniert. Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich.
Liebe Grüße & vielen Dank
Unsere Antwort
Danke für dein Lob!
Stell dir das so vor: Du hast gut Französisch gelernt. Jetzt willst du Portugiesisch lernen. Das ist möglich. Es braucht Übung.
Übersetzt in die Sexualität: Du hast gelernt, dich allein durch Gedanken, Fantasien und Pornos sexuell zu erregen. Jetzt kannst du üben, dich durch andere Arten von Stimulation sexuell zu erregen. Das braucht Übung. Am besten, du machst dich mal auf eine Forschungsreise und schaust, was sich irgendwie angenehm oder interessant anfühlt. Und dort machst du weiter. Mehr Tipps dazu findest du in diesem Text.
Was verstehst du eigentlich unter «Erregung»? Frauen, die auf eine bestimmte Weise gelernt haben, sich sexuell zu erregen, können das oft so gut, dass alles andere dagegen blass und nichtssagend erscheint. Es fällt ihnen gar nicht auf, dass andere Dinge bei ihnen auch sexuelle Erregung auslösen. Die sexuelle Erregung ist einfach bei weitem nicht so stark. Wenn du ständig ein ganz bestimmtes Gefühl erwartest, erscheint alles andere als «nichts». Dabei ist es gar nicht «nichts».
Frauen fällt es auch viel schwerer als Männern, wirklich zu beurteilen, wie viel sexuelle Erregung da ist. Männer spüren und sehen ja immer ihren Penis, der steif wird. Viele Frauen nehmen nicht wahr, wenn sich ihre Klitoris aufstellt, ihre Vulvalippen anschwellen oder ihr Scheide feucht wird. Man weiss aus Untersuchungen und Befragungen, dass Frauen durch wesentlich mehr verschiedene Reize und wesentlich öfter sexuell erregt werden, als sie meinen.
Frag dich mal: Woran merkst du, dass bei dir körperliche sexuelle Erregung ausgelöst wurde? Was spürst du im Körper? Du kannst davon ausgehen, dass sexuelle Erregung mehrmals täglich ausgelöst wird – die meisten Male fällt es dir vielleicht gar nicht auf.
Wenn du mit deinen Freundinnen sprichst, pass auch auf, ob sie tatsächlich von körperlicher sexueller Erregung sprechen. Viele Frauen verwechseln körperliche sexuelle Erregung und intensives, lustvolles emotionales Erleben. Es kann sein, dass ein Kuss sehr intensiv erlebt wird, aber in Sachen körperlicher sexueller Erregung passiert gar nicht so viel.
Mehr über sexuelle Erregung liest du in diesem Text.
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Frage Nr. 28483 von 08.01.2020
Hallo,
stimmt es, was im Internet steht? Auch Frauen können "pink balls" bekommen (analog zu den "blue balls" der Männer)? Also wenn sie bei sexueller Stimulation nicht zum Höhepunkt kommen, dass dann das Blut in den Gefäßen dort "steckenbleibt" und schmerzhaften und andauernden Druck macht? Ich glaube, ich habe das. Das ist dann stundenlang unangenehm, und ich habe das Bedürfnis, irgendwie breitbeinig zu laufen, und es fühlt sich alles geschwollen an. Ich habe es mit massieren, bewegen, kaltem Wasser probiert. Es geht nicht weg. Kann man da sonst noch was dagegen tun? Danke! (ich bin weiblich)
Unsere Antwort
Es kann vorkommen, dass eine Frau derartige Beschwerden hat. Was das genau ist, hängt von verschiedenen Fragen ab. Ich bitte dich, sie uns zu beantworten. Dann können wir dir besser weiterhelfen. Gib in deiner Antwort einfach die Nummer dieser Frage ein:
- Wie alt bist du?
- Hast du Venenprobleme?
- Passiert das immer, wenn du keinen Orgasmus hattest, oder nur manchmal?
- Seit wann kennst du das?
- Passiert es nach der Selbstbefriedigung und nach der Paarsexualität?
- Wie erregst du dich genau, bevor diese Beschwerden auftreten? Wie versuchst du einen Orgasmus zu erreichen? Ich bitte dich dazu, dieses Kapitel und die einzelnen darin beschriebenen Techniken zu lesen. Wo findest du dich dort wieder? Ist das in der Paarsexualität und der Selbstbefriedigung gleich? Oder wo liegen die Unterschiede?
- In welchen Situationen kommst du zum Orgasmus und in welchen nicht? Ist das reiner Zufall? Lies dazu bitte auch diesen Text über den Orgasmus.
- Fühlt sich das Unangenehme an wie sexuelle Erregung? Wann "kippt" es von angenehm zu unangenehm? Kennst du auch ein angenehmes Gefühl von Mehrdurchblutung deines Geschlechts?
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