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Fragen & Antworten:
Sexualität

Frage Nr. 36630 von 17.03.2023

Hallo liebes Lilli Team

Ich Männlich 34 Jahre habe seit längerer Zeit wieder eine Freundin. Ich finde sie auch attraktiv und liebe sie. Allerdings habe ich beim sex Schwierigkeiten mit der Erektion. Ich habe schon jedes Mal vor dem Sex Panik das er nicht hart wird oder bleibt. Meistens ist er am Anfang hart und wenn ich dann das Kondom rüber machen will, wird er wieder schlaff. Wenn ich sie lecke wird er auch wieder schlaff. Ich muss ihn dann selber mit der Hand wieder hart machen und mich dabei extrem konzentrieren um an was geiles zu denken.

Ich muss dazu sagen dass ich vor meiner Freundin eigentlich täglich pornos bei der selbstbefriedigung geschaut habe und dabei hatte ich eigentlich keine Probleme mit der Erektion. Nur beim sex mit meiner Freundin. Manchmal wird er auch beim sex, wenn wir kurz mal die Stellung wechseln wollen, Schlaff.

Ich habe sehr große Angst das die Probleme schlimmer werden oder nicht mehr weg gehen. Ich habe schon aufgehört pornos zu schauen aber trotzdem wird es nicht besser. Bei der selbstbefriedigung muss ich mich auch ohne Pornos extrem auf etwas geiles konzentrieren um eine harte Erektion beizubehalten. Was kann ich dagegen machen? Ich will ja auch meine Freundin nicht verlieren

Unsere Antwort

Keine Sorge, du kannst etwas tun. Was du beschreibst, ist eine ganz typische Angstspirale.

Viele Männer kriegen Angst, wenn die Erektion nicht kommt. Und die Angst hemmt die Erektion. Das liegt an einem alten System im Körper: das autonome Nervensystem. Angst bedeutet Stress. Stress bedeutet im autonomen Nervensystem Kampf oder Flucht. Und weder beim Kämpfen noch beim Fliehen sollte dein Blut in einer stabilen und harten Erektion sein, das wäre echt unpraktisch. Die Reaktion des Körpers macht also Sinn und doch ist es ein Teufelskreis.

Mehr dazu und was du gegen die Angst tun kannst, schreiben wir in diesem Text. Darin findest du auch die Antwort darauf, weshalb bei der Selbstbefriedigung alles klappt, aber beim Sex zu zweit nicht.

Für den Umgang in der Partnerschaft empfehle ich dir ausserdem diesen Text.

Du schreibst, dass du aufgehört hast, Pornos zu schauen. Wir glauben nicht, dass es eine gute Idee ist, einfach mit dem aufzuhören, was du bisher sexuell gelernt hast. Wenn du einfach aufhörst, entsteht eine Leere. Das, womit du versuchst, sie zu ersetzen, wird wahrscheinlich weniger gut funktionieren als das Alte. Es ist besser, das Alte und das Neue schrittweise zu mischen. Wir erklären das in diesem Text ausführlicher.

Die Konzentration auf den eigenen Körper ist der Schlüssel zum sexuellen Lernen, und Pornobilder lenken dich davon ab. Wenn du dich stark auf Pornos verlässt, um dich zu erregen, schlagen wir vor, dass du deine Augen schliesst, dein Smartphone weglegst oder die Seite auf deinem PC für einige Minuten wegklickst und dich stattdessen auf deine Wahrnehmungen konzentrierst. Dann schau weiter und wiederhole den Vorgang. Versuche, die Zeiten, in denen du keine Pornos schaust, immer länger werden zu lassen. Du kannst immer etwas mehr schauen, wann deine sexuelle Erregung nachlässt oder wann du kommen willst.

Das Wichtigste ist, dass sich dein Gehirn und dein Körper allmählich an neue sexuelle Reize gewöhnen und Pornos immer unwichtiger werden – schliesslich sollten sie ein "nice to have" und kein "must have" sein. Also eine Ergänzung und kein Muss.

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Frage Nr. 36628 von 17.03.2023

Guten Tag
Vor vier Monaten wurde mir (68J.) nach der Diagnose Prostatakrebs die ganze Prostata entfernt. Dadurch wurden auch Nervenbahnen geschädigt, was eine erektile Dysfunktion und eine Inkontinenz nach sich zog. Ich mache täglich Beckenbodentraining, wodurch sich die Inkontinez stark gebessert hat, bin fast trocken. Die Erektion ist bis anhin leider noch nicht zurück gekommen.
Bei der Operation wurde die eine Seite nervenschonend operiert (die Nervenbahn erholt sich hoffentlich wieder), auf der anderen Seit sind die Nervenbahnen beschädigt worden.
Kann mit nur teilweise (einseitig) intakten Nervenbahnen die Erektion wieder erlangt werden?
Von meinem Urologen habe ich bereits die Meinung erhalten, möchte nun aber eine Zweitmeinung haben.
Besten Dank.

Unsere Antwort

In Studien gibt es Patienten, die nach einer krebsbedingten Entfernung der ganzen Prostata mit einseitiger Nervenschonung von Erektionen berichten. Wie es bei dir sein wird, wird sich im Verlauf zeigen. Dein Urologe kennt dich, die bei dir durchgeführte Operation, das Ausmass der Nervenschonung und weitere wichtige Faktoren für die Erektion (wie zum Beispiel andere Erkrankungen, Medikamente) besser. Daher darfst du auf seine Erfahrung und Einschätzung vertrauen. Er kann dich deshalb auch gezielter beraten. Wenn du eine Zweitmeinung wünschst, stellst du dich dafür am besten bei einem anderen Arzt vor.

Eine Verbesserung der Erektionsfunktion nach der Entfernung der ganzen Prostata kann auch später, 1–2 Jahre nach der Operation eintreten. In der Zwischenzeit kannst du, wenn du dies möchtest, mit deinem Arzt für dich passende Therapien für die Erektion besprechen und anwenden. Du kannst auch lernen, trotzdem Berührungen, Zärtlichkeit und Sexualität zu geniessen – das geht auch ohne Erektion. Mehr Informationen findest du im Kapitel Erektionsprobleme: Tipps für Männer und Paare.

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Frage Nr. 36621 von 16.03.2023

Liebes Lilly-Team,

Ich bin weiblich, 35 Jahre alt und habe eine Frage zu meine Sexualität. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich in meinen Fantasien mir immer vorgestellt, dass ich zur Sexualität gezwungen werden, leicht geschlagen oder gedemütigt werde. Dies fand ich immer sehr sehr erregend.

Ich habe auch kurze Versuche im echten Leben in diese Richtung unternommen aber eigentlich wollte ich diese Fantasien nie haben.

Nun ist es so, dass ich zum ersten Mal einen Freund habe, bis vor kurzem war ich auch noch Jungfrau.
Ich bin seit längerer Zeit in Psychologischer Behandlung, da es mich sehr belastet hat, dass ich mich auf keine Beziehung einlassen kann bzw immer nur Männer mag, die distanziert sind.

Nun setze ich mich zum ersten Mal mit meiner Sexualität auseinander und ich stelle immer mehr fest, dass ich diese Gewaltfantasien einfach nicht haben will und auch nicht ausleben will aber wann immer ich mit meinem Freund rummache, schaffe ich es nur einen Orgasmus zu haben oder erregt zu werden, wenn ich mir vorstelle sehr Hart und verächtlich angesprochen oder überwältigt zu werden.
Ich fühle mich aber überhaupt nicht gut damit und würde das so gerne ändern.
Ich hab immer das Gefühl das alleine Küssen und Schmusen mir einfach kaum etwas bedeuten und das macht mich sehr traurig. Ich habe Angst, dass ich durch eine eher sanftere Art niemals so erregt werde wie durch meine Fantasien, auch bin ich oft dann zu wenig erregt und der Sex tut dann weh...

Mich iritiert auch diese verächtliche Stimme in meinen Fantasien weil das ja letztendlich ich selber bin, die so mit mir redet...
Auch verstehe ich nicht, warum ich so Fantasien schon immer erregend fand...ich erinnere mich bspw. es schon in der Grundschule interessant gefunden zu haben, wenn ich wie ein Gegenstand behandelt wurde in Spielen oder meiner Fantasie.

Nur als Hintergrundinfo: ich wurde nie missbraucht oder geschlagen in meiner Kindheit aber ich habe ein distanzierte Verhältnis zu meinem Vater und denke das er eher streng war und alles kontrollieren wollte.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!!

Unsere Antwort

Sexuelle Fantasien sind häufig die Übersetzung von körperlichen Vorgängen in Gedanken. Es ist gut möglich, dass die Beziehungs-Lerngeschichte auch eine Rolle spielt, allerdings muss das nicht sein. Was bei „harten“ Fantasien so gut wie immer zu beobachten ist, ist eine Erregungstechnik, die mit sehr viel Muskelspannung einhergeht. Das heißt, du spannst deine Muskeln stark an, um deine sexuelle Erregung zu steigern. So versetzt du deinen Körper und deinen Kopf in einen Zustand von Stress und Gefahr. Und die sexuellen Fantasien spiegeln das dann wider.

Es kann sein, dass du dich im richtigen Leben völlig von solchen Gedanken und Vorlieben distanzierst. Vielen Menschen geht das so und sie sind dann – wie du – sehr irritiert und verunsichert, wieso sie solche Fantasien haben, die ihren Werten widersprechen. Dabei ist es ganz normal, dass sich körperliche Zustände in unseren Fantasien zeigen.

Überschrift: Was haben sexuelle Fantasien mit dem Körper zu tun? Text: All das was du körperlich machst und erlebst, übersetzt sich in die Bilder, die während der sexuellen Erregung entstehen. Darunter ein Bild von einem sitzenden Mann. Von ihm ausgehend zeigen Pfeile auf zwei Kasten. In dem ersten Kasten steht: Wenn deine Muskeln stark anspannst oder dich viel bewegst, überträgt sich das auf deine sexuellen Fantasien. Von dem Kasten zeigt ein weiterer Pfeil auf eine Denkblase mit einem Bild von einem Mann und einer Frau, welche Sex haben. Diese Denkblase zeigt die Fantasie des sitzenden Mannes.  In dem zweiten Kasten steht: Auch unterschiedliche Positionen können einen Einfluss auf die sexuellen Fantasien haben: sitzend, liegend auf dem Rücken, auf dem Bauch, stehend und so weiter. Auch von hier zeigt ein weiterer Pfeil auf die Denkblase.

Ich bitte dich, dazu einige Texte zu lesen:

- Wie komme ich mit meinen sexuellen Fantasien besser klar?

- Muskeln sehr anspannen beim Sex: Vor- und Nachteile

- Wie kann ich mich sexuell erregen? Von diesem Text wirst du auf weitere Texte verlinkt, die verschiedene Erregungstechniken genauer beschreiben. Schau mal, wo du dich da wiederfindest.

Grundsätzlich gilt: Du kannst in deiner Sexualität jederzeit dazulernen. Du kannst lernen, sanftere Aktivitäten erregend zu finden. Du kannst neue Erregungstechniken lernen, wodurch auch neue Fantasien entstehen können. Bitte lies dazu mal unseren Text Wie funktioniert sexuelles Lernen? Es geht hier nicht darum, das abzuwerten, was du schon kannst. Denn dich durch harte Fantasien erregen zu können, ist ebenfalls eine sexuelle Fähigkeit. Eine Fähigkeit, die du weiterhin nutzen kannst. Es geht also nicht um eine Korrektur, sondern eine Erweiterung. Das Ziel ist, ein breites Spektrum zu haben, damit du dich in sexuellen Situationen nicht auf nur eine Möglichkeit der sexuellen Erregung eingeengt fühlst.

Wichtig: Bitte habe keinen Sex, der dir auf unangenehme Weise weh tut. Du schreibst, dass du das gerade oft der Fall ist, weil du beim Sex mit deinem Freund nicht erregt genug bist. Das ist keine gute Idee, denn auch so lernt dein Gehirn. Und dann lernt es Sex = ungewollter Schmerz, was langfristig zu Problemen führt. Stell also sicher, dass du erregt genug bist. Und dafür kannst du auch deine Fantasien nutzen. Du kannst damit experimentieren, sie abändern, zwischen neuen und alten Fantasien hin- und herwechseln. Auch so lernst du mit der Zeit Neues. Und denk daran, deine Fantasien sind eine Erregungsquelle, keine Aussage über deine Werte oder dich als Person.

Überschrift: Was, wenn meine Fantasie nicht zu mir passt? Text: Oft passen sexuelle Fantasien nicht in das Bild, das eine Person von sich selbst hat. Wenn du erkennst, dass die sexuellen Fantasien wirklich nur für die sexuelle Erregung da sind, gehst du damit lockerer um. Du musst dich nicht mit ihnen identifizieren.  Darunter sind drei Menschen abgebildet, die verschiedene Dinge denken. Eine rothaarige Frau auf der linken Seite denkt: Ich bin ein sanfter Mensch, aber ich habe krasse Fantasien. Ein Mann in der Mitte denkt: Ich mag in meinen Fantasien Dinge, die nicht zu meiner Lebenseinstellung passen. Und eine dunkelhaarige Frau auf der rechten Seite denkt: Ich kann mich im  Leben gut behaupten, bin aber in meinen Fantasien unterwürfig.

Mich würde interessieren: Wie waren denn die „kurzen Versuche im echten Leben“ für dich? Hast du das auch als erregend empfunden? Es gibt Fantasien, die wir nur als Fantasien erregend und im echten Leben gar nicht toll finden. Das ist normal. Es gibt aber auch solche, die wir auch in der Realität aufregend finden. Falls bei dir letzteres der Fall ist, wären auch Rollenspiele eine Option, um deine sexuelle Erregung zu steigern. Hier können Sexualpartner*innen in einem sicheren Rahmen harte Fantasien und Vorlieben ausleben, während sie ausserhalb der Rollenspiele liebevoll miteinander umgehen. Das ist völlig normal.

Zuletzt möchte ich noch kurz auf das Thema Beziehungen eingehen. Wenn wir als Erwachsene Probleme damit haben, uns auf Beziehungen einzulassen, dann deutet das oft darauf hin, dass wir als Kinder negative Beziehungserfahrungen gemacht haben. Ich könnte mir daher vorstellen, dass du als Kind stressige Beziehungen erlebt hast. Du erwähnst ja auch deinen sehr kontrollierenden Vater. Gewalt findet oft versteckt statt. So versteckt, dass nicht mal die, die sie ausüben, das merken. Dazu könnte dich dieser Text interessieren.

Möglicherweise wirft das Lesen all der Texte bei dir viele Gedanken und vielleicht auch weitere Fragen auf. Du kannst uns jederzeit dazu wieder schreiben. Gib dann bitte diese Fragenummer an.

 

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Frage Nr. 36528 von 14.03.2023

Hallo, ich bin männlich und 31 Jahre alt. Seit knapp einem Jahr habe ich eine eher weniger als mehr als solche zu bezeichnende Beziehung mit einer Frau, in die ich verliebt bin, sie ist sich ihrer Gefühle dagegen noch nicht sicher. Diesem emotionalen Ungleichgewicht sind wir uns bewusst und ich gehe damit auch ziemlich cool um, auch wenn ich natürlich gern auch hätte, ohne Zweifel von ihr geliebt zu werden. Auf der anderen Seite habe ich dafür den Struggle, in dieser ganzen Zeit mit ihr noch keine Richtige Erektion für mehr als ab und an Fellatio bekommen zu haben. Da reden wir zwar auch ohne Unterlass drüber und sie zeigt sich verständnisvoll. Doch ich merke, dass sie das Ganze trotz meinen Beteuerungen, dass das nicht ihre Schuld sei etc., mitnimmt und mehr und mehr auf Distanz zu mir geht. Ich für meine Seite wäre bereit, die sexuelle Situationen weiter zu begehren und ggf. Dann halt etwas anderes intim zu machen. Doch mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Frage "Klappts diesmal?!?!" Bei ihr absurderweise stärker vorhanden ist als bei mir. Entsprechende Kommentare fallen gerne mal, da das Fräulein sehr direkt ist :D
Also Fakt ist, ich rede mit ihr über wirklich alles, was meine sexuelle Erregung irgendwie behindern könnte und versuche stets, ihr kein Schuldgefühl zu geben. Aber ich merk, wie ihre Geduld deutlich sinkt. Ich versuche zwar, das Gefühl zu verdrängen, aber ja, das sind wohl Verlustängste, die sich einschleichen zu den Versagensängsten/Leistungsdruck, den ich beim Sex auch nicht ohne ihre weitere Hilfe überwinden kann. Panikattacken davor bis Erbrechen (psychose seit kindstagen in solchen Situationen, auch asexuell, solang ich die frau nur interessant finde - macht flirten schwer) und mangelnde Erektion hatte ich in meinen letzten 2 Beziehungen auch, bevor die Frau sagte, mich zu lieben. Ab da liefs wie geschmiert ohne dass ich wusste wie mir geschieht. Immerhin die Panikattacken sind nach einem tiefsinnigen und auch wieder ein wenig peinlichem Gespräch bei ihr jetzt weg, wenn wir uns mal häufiger als 1x/w sehen. Ist es Selbstbetrug, wenn ich meine, dass ich einfach das eindeutige Gefühl brauche, geliebt zu werden und in einer Beziehung zu sein? Is natürlich immer ein kleiner Killer, wenn sie erwähnt, dass Sex für sie bedeutungslos und nur Spaß sei oder sie nicht so verliebt sei wie ich etc.
Eure Seite habe ich durchgesuchtet, das Buch von Sztenc durchgelesen und ich mach diese und weitere Übungen für Beckenboden und co. Hinzu kommt dass ich 7 Jahre quasi depressiv war und in dieser Zeit weder Lust auf Sex noch Beziehung gehabt hatte. Das spielt sicherlich mit rein und daher folg ich eurer Theorie gern und mach alles eifrig. Trotzdem bleibt das große Fragezeichen bestehen. Ich bin auch am Überlegen, zusätzlich zum Sexualtherapeuten zu gehen. Sollte ich das tun? Selbst wenn das mit ihr nämlich in Kürze in die Brüche gehen sollte, was hart kacke wäre, wird die Sache ja nicht automatisch gelöst sein. Die Dame find ich so toll, an diese Theorie der "Die sexuelle Chemie/Anziehung ist entweder da oder nicht " glaube ich nicht, vor allem nicht bei meiner Fallkonstellation. Diese Sache und die mehrmaligen Konfrontationen (mind
Schon 15mal) würde ich nicht mitmachen, wenn mir das mit ihr nicht so viel bedeuten würde - paradoxerweise ist meine frustrationstoleranz auch Zeichen des leistungsdrucks, den ich mir selbst mache. Und ich frag mich echt, ob bei mir sexualität und liebe nunmal untrennbar mitnander verwoben sind oder ich mir das einbilde. Ist übrigens auch eine crazy frage hinsichtlich eigener wahrgenommener Männlichkeit, weil mir überall seit lebzeiten vermittelt wird, der Mann könne im Grunde problemlos ohne Gefühle Sex haben - und ich empfand das in Bezug auf eine reale Person noch nie so. "Nur für Sex" würde ich niemals so innigen Kontakt zu einer Frau suchen mit allem drum und dran, was eben nicht relevant für only Koitus ist.
Meine Anfrage is vllt komplex und noch komplexer formuliert, aber ich wäre euch echt dankbar, wenn ihr mir wie auch immer weiterhelfen könntet. Wie gesagt, so ziemlich alle eure Threads durchgelesen :)
Vielen Dank und Viele Grüße

Unsere Antwort

Zwei Punkte fallen mir bei dir auf:

1. Du orientierst dich zu viel am Aussen.

2. Du bist zu viel im Kopf, am Nachdenken.

Beide Punkte hängen auch irgendwie zusammen, ich werde es dir gleich erläutern.

Festzuhalten ist erst einmal, du bist in einer Beziehung. Die Frau möchte offenbar auch etwas von dir, sonst hätte sie ja schon Schluss gemacht. Du liebst sie. Wie sehr sie dich liebt, wissen wir nicht. Möglicherweise liebt sie dich genauso, wie du sie, aber sie hat innerlich andere Ansprüche an sich. Das heisst, sie erwartet vielleicht, dass sich „wahre“ Liebe anders oder stärker anfühlen sollte. Es kann auch sein, dass sie dich genauso liebt, aber ihre Gefühle aufgrund von irgendetwas nicht zulassen kann. Das können Verletzungen aus der Kindheit sein oder Angst vor zu grosser Nähe oder Angst, die Unabhängigkeit zu verlieren. Oder es können noch ganz andere Ursachen sein, die das Gefühl der Liebe zuschütten oder zum Teil unterdrücken. Das kannst du nicht wissen. Vielleicht weiss es deine Freundin, vielleicht ist es aber auch für sie nicht bekannt, weil es unterbewusst ist. Wie gesagt, offenbar liegt ihr ja was an dir, sonst würdet ihr nicht schon ein Jahr zusammen sein.

So komme ich jetzt zu Punkt 1:

Es ist völlig irrelevant, ob deine Freundin darauf wartet, dass sich ihre Gefühle entwickeln. Du solltest bei dir schauen, ob du mit der Situation, so wie sie jetzt ist, zufrieden bist. Da ihr jetzt ja schon ein Jahr zusammen seid, ist die Wahrscheinlichkeit relativ klein, dass sie dir mehr an Gefühl entgegenbringen wird als im Moment. Sei also ehrlich zu dir und überlege dir, ob du mit ihr zusammenbleiben möchtest, wenn der Zustand unverändert bestehen bleibt.

Punkt 2:

Du liebst sie ja, also sind Lust und Liebe nicht getrennt. Lust und Liebe getrennt, das wäre eher bei einem One-Night-Stand der Fall. Da hätte der Mann oder die Frau Lust, aber es hat sich normalerweise noch keine Liebe entwickelt. Das heisst, du hast Lust und Liebe zusammen bei deiner Freundin. Wozu brauchst du also die Liebe deiner Freundin in Bezug auf deine Erektion? Du gehst offenbar davon aus, dass geliebt werden dir Sicherheit gibt. Oder, dass du geliebt werden musst, um eine Erektion zu bekommen. Du baust also deine sexuelle Erregung auf den Empfindungen des anderen auf. Das ist sehr ungünstig und passiert oft dann, wenn man weniger im Körper spürt, denn dann versucht man mehr über den Kopf zu regeln und baut sich Regeln und Kontrollmechanismen ein. So wie es bei dir ist. Sie muss dich mehr lieben, dann wäre das mit der Erektion kein Problem, so deine Aussage. Du sagst ihr zwar, dass das nicht ihre Schuld sei, aber gleichzeitig, gibst du ihr natürlich schon die Schuld: Weil sie dich nicht genügend liebt, kriegst du keine Erektion. Auch wenn du ihr gegenüber das nicht in Worte fasst, bekommt sie das natürlich mit. Du gibst ihr die Macht über deine Erregung und damit hat sie auch die Verantwortung. Kein Mensch wird gerne mit so etwas belastet. Selbst wenn Macht zu haben oft verführerisch wirkt, ist es doch die Kehrseite nicht. Wenn du nun anfängst mehr im Körper zu spüren, wirst du merken, dass du ganz alleine die Macht und Verantwortung für deine Erregung hast. Denn du wirst lernen, wie du deine Erregung auch ohne Konzepte (wer wen wie viel liebt) steigern kannst. Das heisst, du bist nicht mehr so abhängig vom Aussen/von der Partnerin. Sie kann dann deine Erregung weder kontrollieren (indem sie dich mehr oder weniger liebt), noch bist du weiterhin von ihr abhängig. 

Um aus diesem Kreis, in dem du dich drehst, herauszukommen, wäre es sehr gut, wenn du deinen eigenen Wert wieder mehr spüren könntest. Deinen Wert spürst du unter anderem dadurch, dass du wieder mehr in deinem Körper spürst und ihn weniger als Anhängsel deines Kopfes siehst. Wenn du dich selber spürst und wertvoll fühlst, muss nicht erst deine Freundin dir einen Wert geben (indem sie dich mehr liebt). Sich zu spüren und wertvoll zu fühlen, wirkt sehr anziehend und attraktiv. Du machst im Moment das Gegenteil. Du entwertest dich und setzt sie unter Druck, dir „Wert“ zu geben. Das ist ein Spiel von Kontrolle, Macht und Verantwortung. Es wäre cool, wenn es dir gelingen würde, das zu durchbrechen. Dann wirst du wieder freier sein, einerseits in Bezug auf deine Erregung und andererseits in Bezug auf DEINE Entscheidung. 

Falls du noch Fragen hast, schreib doch gerne noch einmal.

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Frage Nr. 36526 von 13.03.2023

Hallo liebes Lilli Team

Ich habe vor ungefähr einem Jahr mit Selbstbefriedigung angefangen. Am Anfang erst mit der Hand. Doch vor ein paar Wochen habe ich mir einen Vibrator gekauft. Ich komme schnell zum Orgasmus doch kann dann meistens nicht aufhören. Also ich masturbiere dann meistens mehrere Male. (3-5)So dass ich dann am nächsten Tag schmerzen habe meistens an der Klitoris.

Habe auch schon von einer Freundin gehört das sie das auch hat doch ich frage mich ob das normal ist. Und ob man das irgendwie ändern kann, denn es stört mich. Doch den Schmerz habe ich nur wenn ich mit der Hand masturbiere. Mit dem Vibrator ist es immer schmerzfrei. Liegt das an zu viel druck?
Ich bin immer sehr angespannt und halte immer die Luft an. Kann es an dem liegen?
Vielen Dank für eure Hilfe vor einem Jahr dachte ich noch Masturbieren wäre nicht normal und durch eure Seite bin ich viel Selbstbewusster geworden!
(F14)

Unsere Antwort

Ja, es kann passieren, dass die Klitoris bei starker Stimulation überreizt wird oder dass du so stark drückst, dass es weh tut, um die sexuelle Erregung in die Höhe zu treiben. Du vermutest, dass es zu viel Druck ist. Drückst du denn stark auf die Klitoris?

Ein Vibrator spricht andere Nervenendigungen in deinem Geschlecht an. Auch mit einem Vibrator kann es zum Überreizen kommen. Aber offensichtlich setzt du ihn auf eine Weise ein, dass das nicht passiert.

Vielleicht machst du bei der Selbstbefriedigung ganz unterschiedliche Sachen. Interessant ist, was du machst, um die sexuelle Erregung das letzte Stück bis zum Orgasmus zu steigern. Hier haben ganz viele Menschen durch viele Wiederholungen eine bevorzugte «Erregungstechnik» gelernt. Wie dieses Lernen genau funktioniert, liest du in diesem Text. Es gibt dabei ganz typische Techniken, die bei vielen Menschen sehr ähnlich ablaufen. Sie unterscheiden sich darin, was wie berührt wird und wie der Körper dabei eingesetzt wird. Wenn du dich einfach nur entspannt streichelst oder reibst, erregt dich das vielleicht ein wenig. Aber um die sexuelle Erregung bis zum Orgasmus zu steigern, musst du sie intensivieren. Das machst du mit dem Vibrator anders als mit der Hand.

Es gibt zwei Arten, die sexuelle Erregung mit dem Körper zu intensivieren: Du kannst bestimmte Muskeln stark anspannen oder du kannst dich bewegen und sie abwechselnd anspannen und entspannen. Schau doch mal, ob du deine Erregungstechnik mit diesem Text einordnen kannst. Darin findest du auch viele Tipps, wie du deine Erregungstechnik erweitern kannst.

Bild von einer Frau, die in Reiterstellung auf einem Kissen kniet. Zwei Pfeile zeigen auf ihr Becken. In kleinen Textkästen daneben steht: Die Beckenschaukel ist eine Bewegung des Beckens. Die Bewegung ist ein aktives Spiel aus Spannung und Entspannung deiner Muskeln. Durch diese Aktivierung spürst du dein Geschlecht besser, und die Durchblutung ist besser. Beides fördert deine sexuelle Erregung.  Darunter ist der Kopf der Frau in Nahaufnahme zu sehen. Sie hat die Augen geschlossen und den Mund geöffnet.

 

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Frage Nr. 36521 von 12.03.2023

Ich (w,14) hatte Sex mit einer Frau bin ich lesbisch

Unsere Antwort

Wir haben deine Frage anonymisiert.

Nein, dass du Sex mit einer Frau hattest, heißt nicht automatisch, dass du lesbisch bist. Zu diesem Thema haben wir einen ganzen Text geschrieben, den ich dir sehr empfehle: Bin ich schwul/lesbisch, wenn ich mit Menschen meines Geschlechts Sex habe?

Vielleicht hilft dir auch unser Text Wie finde ich heraus, ob ich hetero, schwul, lesbisch oder bi bin?

Wenn du nach dem Lesen weitere Fragen hast, schreib uns gern wieder. Gib dann diese Fragenummer bitte mit an.

 

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Frage Nr. 36501 von 09.03.2023

Antwort zu 36378

Hi, danke für die Antwort!
Also mittlerweile klappt in der Paarsexualität eigentlich ziemlich alles. Ich bin erregt vom petting usw. komme in jeder Stellung gut zurecht und auch Oral ist super. Ich muss sicherlich noch viel lernen & lockerer werden und mir weniger Sorgen machen, aber soweit so gut.

Ihr fragt mich nach meinen Bedürfnissen:
Ich würde mir einfach wünschen, dass ich Fantasien entwickle, die mich zumindest gleich stark erregen, wie die harten & die besser zu mir passen so wie ich sein will. (und da bin ich zumindest auf Augenhöhe mit meiner Partnerin & es darf auch liebevoll und unspektakulär sein)

Bevor ich angefangen habe mir Gedanken darüber zur machen, ob meine Pornowahl etwas über mich aussagt habe ich mich praktisch frei entfaltet & war sehr selbstbewusst. Jetzt nagt das manchmal etwas an mir. Weil ich mich irgendwie frage, ob es einen tieferen Grund hat, dass ich mich am einfachsten durch harte Fantasien erregen kann. (übrigens hauptsächlich nur durch Visuelles am Bildschirm, bei mir im Kopf mach ich das nie, weil ich mich in der Rolle nicht wohl fühle).

Ich glaub ich hab eh eine gute Basis, auf der ich aufbauen kann. Die harten Kategorien waren nämlich auch früher schon nur ein Stück Kuchen von der ganzen Torte. Ich hab auch früher oft dieses Kuchenstück phasenweiße ganz weggelassen weil ich mich nicht damit wohl gefühlt hatte.

Mein Ziel ist es jetzt also einige der anderen Kuchenstücke zumindest gleich lecker zu machen (und meine Frage war im Grunde, ob Ihr denkt, dass das Möglich ist) Und kann ich das zusätzlich zum aktuellen Training noch gezielt fördern?

Wenn ich mit einem Mädchen flirte und daran denke mit ihr sex zu haben, oder daran denke einen Blowjob zu bekommen will ich nicht nur faktisch wissen, dass mir es gefallen wird, sondern ich will es auch "fühlen". Das wäre super für mein Selbstvertrauen und ich würde vermutlich wieder deutlich weniger selbstkritisch sein.

Dankeschön

Unsere Antwort

Ja, das geht. Liebevoller Sex kann für dich genauso aufregend werden wie harte Fantasien. Das braucht Übung, aber es ist möglich. Es sieht ja so aus, als wärst du hoch motiviert.

Du bist jetzt noch einen Schritt weiter. Du kannst deine Erektion halten beim Paarsex. Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir um die sexuelle Lust und dein Erleben dabei.

Wie ich in meiner vorherigen Antwort schon geschrieben habe, ist es grundsätzlich eine Fähigkeit, sich mit harten Fantasien sexuell zu erregen. Mit dir ist also nichts schräg oder komisch. Es steckt einfach eine Logik dahinter. Denn deine sexuellen Fantasien sind ein Spiegel dessen, wie du deinen Körper in der sexuellen Erregung einsetzt. Wie du vermutlich schon in unserem Text Wie komme ich mit meinen sexuellen Fantasien besser klar? gelesen hast.

Vielleicht erregst du dich mit sehr hoher Muskelspannung. Du atmest flach und hältst den Körper still. Das macht der Körper in Stress und Gefahr. Daher denkt dein Gehirn jetzt auch, dass Stress und Gefahr herrschen. Da kommen Gefühle wie Angst, Wut oder Ekel auf. Du siehst eher Feinde und denkst an Schlimmes, was passieren könnte. Man nennt das auch die «Kampf-Flucht-Reaktion». Daher: Wenn dein Körper in der sexuellen Erregung in diesem sehr angespannten Zustand ist, treten eher harte Fantasien auf. Lies dazu bitte auch unseren Text zu stark angespannten Muskeln.

Überschrift: Was haben sexuelle Fantasien mit dem Körper zu tun? Text: All das was du körperlich machst und erlebst, übersetzt sich in die Bilder, die während der sexuellen Erregung entstehen. Darunter ein Bild von einem sitzenden Mann. Von ihm ausgehend zeigen Pfeile auf zwei Kasten. In dem ersten Kasten steht: Wenn deine Muskeln stark anspannst oder dich viel bewegst, überträgt sich das auf deine sexuellen Fantasien. Von dem Kasten zeigt ein weiterer Pfeil auf eine Denkblase mit einem Bild von einem Mann und einer Frau, welche Sex haben. Diese Denkblase zeigt die Fantasie des sitzenden Mannes.  In dem zweiten Kasten steht: Auch unterschiedliche Positionen können einen Einfluss auf die sexuellen Fantasien haben: sitzend, liegend auf dem Rücken, auf dem Bauch, stehend und so weiter. Auch von hier zeigt ein weiterer Pfeil auf die Denkblase.

Bisher weiss ich noch nichts über deine sexuelle Erregungstechnik. Was machst du mit deinem Körper, wenn du dich sexuell erregst? Lies dazu bitte den verlinkten Text. Welche Erregungstechnik passt am besten zu dem, was du machst?

Vielleicht kannst du dir gerade noch nicht vorstellen, dass dich etwas anderes so sehr erregen kann, wie deine harten Fantasien. Aber das ist möglich. Wir erleben es in der Sexualtherapie immer wieder, dass sich die Fantasie-Inhalte verändern, weil die Leute ihren Körper anders einsetzen.

Du kannst lernen, dass liebevoller Sex für dich total aufregend wird. Dazu ist Bewegung im Oberkörper ganz wichtig, die wir schon in der letzten Antwort beschrieben haben. Lies dazu bitte auch den Abschnitt „Was machen Brust und die Schultern?“ in diesem Text zur Beckenschaukel. Für dich ist gerade alles gut, was deinen Genuss beim Sex fördert. Mach das, was den Sex lustvoll und sinnlich werden lässt. Du kannst mit lockeren Bewegungen auch etwas gegen deine Sorgen tun. Denn die tun sich in einem locker bewegten Körper deutlich schwerer. Probier das doch mal aus.

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Frage Nr. 36497 von 07.03.2023

Liebe Lilli,
Ihr habt in einer Frage zum Squirten gesagt, die Flüssigkeit käme aus der Blase - ich frage mich aber wirklich wie das sein kann, da ich immer unmittelbar vor der Masturbation zur Toilette gehe und die Blase leer ist und dann so unglaublich viel Flüssigkeit trotzdem rauskommt. Es vergeht auch nicht viel Zeit oder so, das sich wieder Urin ansammeln könnte.

Was ist das dann für eine Flüssigkeit? Wie kann es sein, dass es so viel Flüssigkeit in mir gibt, die ich ja sonst nicht spüre? Falls das wichtig ist, dass squirten ist noch recht neu für mich, passiert bei klitoraler Stimulation (vor allem mit dem Womanizer) und scheint beliebig oft wiederholbar zu sein. Nur einen Orgasmus kriege ich dabei (noch) nicht, würde das aber gerne noch lernen.

Liebe Grüße, vielen Dank für eure tolle Arbeit!

Unsere Antwort

Du schreibst von „unglaublich viel Flüssigkeit“. Deshalb gehe ich davon aus, dass du Mengen meinst wie ungefähr ein Wasserglas voll. Wenn es nur wenige Milliliter sind, spricht man von weiblicher Ejakulation.

Ja, die Flüssigkeit beim Squirten kommt aus der Blase. Das macht auch Sinn. Überleg mal, sonst müsste es ein anderes (bisher unentdecktes) Organ im Bauch geben, das in der Lage ist, so viel Flüssigkeit zu produzieren und über die Harnröhre abzugeben. Das ist ausgesprochen unwahrscheinlich.

Es gab ausserdem eine einfallsreiche kleine Studie, bei der squirtende Frauen verschiedenen Alters untersucht wurden. Die Flüssigkeit in ihrer Blase wurde mit einem Katheter geleert und ein blauer Farbstoff in die Blase gegeben. Anschließend wurden sie gebeten, sich sexuell zu stimulieren und zu squirten. Die Forscher*innen beobachteten, ob die ausgetretene Flüssigkeit blau war. Das war in allen Fällen so. Die Flüssigkeit kam also sicher aus der Blase. Wenn dich das noch mehr interessiert, und du Englisch kannst, lies bitte die Studie von Inoue und Kolleg*innen (2022).

Deine Frage ist berechtigt, weshalb viel Flüssigkeit rauskommt, obwohl du vorher auf Toilette warst. Auch das wurde erforscht. Die Teilnehmerinnen wurden mit Ultraschall untersucht, um festzustellen, wie voll ihre Blase war. Einmal nachdem sie frisch auf Toilette waren: die Blase war leer. Dann während sexueller Stimulation bevor sie Squirten: die Blase hatte sich deutlich gefüllt. Dann während sexueller Stimulation kurz nach dem Squirten: die Blase war wieder leer. Wenn dich das noch mehr interessiert, und du Englisch kannst, lies bitte die Studie von Salama und Kolleg*innen (2015).

Man weiß, dass während der sexuellen Erregung dein Becken stärker durchblutet wird. Und die Organe darin, zum Beispiel die Blase, auch. Dadurch füllt sich die Blase auch schneller wieder mit Flüssigkeit.

Die Flüssigkeit, die beim Squirten austritt, kann sich ein wenig von Urin unterscheiden. Dazu gibt es aber unterschiedliche Ergebnisse. Manche Wissenschaftler*innen stellten keinen Unterschied zu Urin fest. Andere beobachteten verdünnten Urin. Es war weniger Harnsäure, Harnstoff und Kreatinin darin. Es können sich auch verschiedene Flüssigkeiten mischen: Feuchtigkeit und Ausfluss aus deiner Vagina, Flüssigkeit aus den Skene-Drüsen und Flüssigkeit aus der Blase. Falls sich der verdünnte Urin mit Flüssigkeit aus den Skene-Drüsen mischt, können Forscher*innen einen bestimmten Stoff nachweisen (PSA = Prostate specific Antigen). Das ist bei der Mehrheit der squirtenden Frauen so, aber nicht bei allen.

Squirten kann unabhängig vom Orgasmus passieren. Das ist normal. Es ist nicht besser oder schlechter, wenn es beim Orgasmus passiert.

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Frage Nr. 36489 von 07.03.2023

Liebes Lilli-Team
Ich bin weiblich und 39 Jahre alt. Bei schneller Penetration beim Sex, oder je nach dem auch je nach Winkel, habe ich das sehr unangenehme Gefühl, dringend auf Toilette zu müssen. Man hat mir schon gesagt, dass das bis zu einem gewissen Grad normal ist und dass ich mich einfach entspannen soll, aber das funktioniert nicht. Ich empfinde es als so unangenehm und das Ziehen als schmerzhaft, so dass ich abbrechen muss.

Ich frage mich, ob das eventuell damit zu tun hat, dass ich sehr oft unter Blasenentzündungen gelitten habe., oft auch nach dem Sex, obwohl ich versuche, mich an alle möglichen präventive Massnahmen zu halten (duschen vor dem Sex, auf Toilette nach dem Sex, Untersuchungen zu Geschlechtskrankheiten, die Blasenentzündungen auslösen können, Cranberrys etc.).

Die Empfindung beim Sex fühlt sich so an, wie wenn ich eine schlimme Blasenentzündung hätte, deswegen empfinde ich sie als so unangenehm.
Könnt ihr mir sagen, woher das kommt? Habe ich einfach eine sehr empfindliche Blase? Und ob es etwas gibt, was ich dagegen machen kann (da es mich stört, den Sex nicht voll und entspannt geniessen zu können)?
Herzlichen Dank!

Unsere Antwort

Der Rat, "einfach zu entspannen", ist zwar gut gemeint, aber in der Regel überhaupt nicht hilfreich. Als ob Entspannung so einfach ginge. Ich kenne keinen Menschen mit Schmerzen, der das einfach so kann.

So wie ich dich verstehe, hast du derzeit keine Blasenentzündungen mehr, richtig? Dann vermute ich, dass das Problem mit sexuellen Lernen und mit dem Schmerzgedächtnis zusammenhängt.

Zum Schmerzgedächtnis: Unser Gehirn nimmt normalerweise alles mal ganz offen auf, was wir an Nervenstimulationen (zum Beispiel Streicheln oder Drücken) erfahren. Es bewertet es dann, und du erlebst es in der Folge in einer ganz bestimmten Qualität (zum Beispiel angenehm oder unangenehm). Das ganze passiert in Bruchteilen von Sekunden. Wenn du nun in einer Region viele Schmerzen erlebt hast, ist dieser Ablauf verkürzt: Alle Nervenstimulationen in dieser Region werden vom Gehirn nicht neu bewertet, sondern ganz automatisch der Kategorie "Schmerz" zugewiesen.

Zum sexuellen Lernen: Die Vorderwand der Vagina ist nahe an der Harnröhre (du siehst das auf dem Bild unten). Stimulationen dort können sich grundsätzlich erst mal ähnlich wie Harndrang anfühlen. Erst die häufige, aufmerksame sexuelle Stimulation dieser Region hilft dem Gehirn, die Nuancen zu unterscheiden und die verschiedenen Stimulationen besser zu unterscheiden.

Du siehst einen Längsschnitt durch Geschlechtsorgane. Ganz vorne ist die Klitoris mit ihren Schenkeln, dahinter ist die Harnröhrenöffnung und dahinter die Vaginaöffnung. Zuhinterst kommt der Anus. An den Anus schließt sich nach oben hin der Darm an. Am oberen Ende der Vagina liegt der Gebärmutterhals, der in die Gebärmutter führt. Seitlich der Gebärmutter schliesst sich der Eileiter und der Eierstock an. Oberhalb der Harnröhrenöffnung liegt die Blase. Sie liegt ausserdem vor der Vagina und unterhalb der Gebärmutter.

Das heisst: Zum einen hat dein Gehirn noch nicht gelernt Vagina von Harnröhre zu unterscheiden, zum anderen verbindet es alles, was in dieser Körperregion an Stimulation passiert, mit Schmerz. Das ist zumindest meine Vermutung.

Die gute Nachricht ist: Du kannst deinem Gehirn beibringen, die Nervenstimulation beim Vaginalverkehr besser zu differenzieren und neu zu bewerten.

Bild von einer Frau, einer Nervenzelle und einem Gehirn. Überschrift: Kommunikation zwischen Genitalien und Gehirn Text: In den Genitalien gibt es sehr viele Nerven, deren Endigungen (die Rezeptoren) auf viele unterschiedliche Reize reagieren. Manche reagieren auf Reibung und Streicheln, andere auf Druck, auf Bewegung, auf Anspannung bestimmter Muskeln, auf Schmerz und so weiter. Wenn eine Nervenendigung stimuliert wird, sendet sie eine Nachricht (einen Impuls) an das Gehirn.

Das braucht Übung. Du könntest zum Beispiel folgendermassen vorgehen:

  • Mach unsere Wahrnehmungsübungen zum Erforschen der Vagina. Hier ist es besonders wichtig, dass du offen und aufmerksam für jegliche Wahrnehmung bist. Wenn es brennt oder etwas schmerzvoll ist, akzeptiere diese Wahrnehmung. Bleib mit dem Finger ruhig dort, atme in die Gegend hinein. Nur wenn der Schmerz stark ist, solltest du die Berührung vermeiden. Bei eher leichten Schmerzen ist es aber die Anspannung, die den Schmerz schlimmer macht. Verlangsamung und Atmen hilft gegen Anspannung. Nimm Mandelöl oder ein anderes angenehmes Öl, so dass die Finger gut rutschen. Probier auch mal bewusst, einen leichten Schmerz auszulösen, damit du besser verstehst, was genau dein Gehirn mit Schmerzen verbindet.
  • Achte darauf, welche Berührungen nicht schmerzhaft sind. Kennst du angenehme Berührungen in der Vagina? Wo genau? Gelingt es dir schon, dich über vaginale Stimulation zu erregen? Das könntest du auch üben. Je mehr Nervenimpulse dein Gehirn bekommt aus Regionen, die benachbart sind mit der Schmerzregion, und die es als angenehm oder erregend bewerten kann, desto eher "schwappen" diese Wahrnehmungen über in die Schmerzregion.
  • Nimm über Beckenbodenübungen und Atemübungen Kontakt auf mit deiner Beckenbodenmuskulatur und lerne sie bewusst zu beatmen, wahrzunehmen und zu beeinflussen.
  • Übe die Beckenschaukel und ganz grundsätzlich Bewegungen mit deinem Becken. Bewegen ist ein gutes Mittel gegen zu hohe Anspannung.
  • Übernimm das Szepter beim Sex. Du könntest dir angewöhnen, nicht von der Penetration zu reden, sondern vom Aufnehmen. Du und deine Vagina geben also den Winkel und das Tempo an, in denen sie den Penis aufnehmen. Du kannst das auch mit deinem Finger in der Vagina üben.
  • Sprich mit deinem Partner. Er sollte im Bilde sein über dein Problem und darüber, was du tun möchtest, um es zu lösen.

Schau mal, was du mit diesen Tipps anfangen kannst. Ich habe dir hier grob zusammengefasst, was ich auch einer Klientin in der Sexualtherapie empfehlen würde. Ich schlage dir vor, dass du das mal probierst, und dich wieder bei uns meldest wenn du weitere Fragen hast oder irgendwo anstehst. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Zur Beckenschaukel haben wir übrigens auch Videos:

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Frage Nr. 36488 von 07.03.2023

Hallo. Ich bin 27 weiblich und habe eine Frage zu meinem sexuellem empfinden. Ich hatte schon Sex mit anderen Leuten. Das war auch schön. Seit längerem ist es aber so, ich brauche keine Liebesbeziehung, meine Freundschaften sind schön, und auch keinen Sex mit anderen. Ich war noch nie jemand für one night stand oder ähnliches. Was aber ist, mir gefällt Solosex unglaublich gut und ich fühle mich damit wohl.

Ist es ok, dass ich keine anderen sexuellen Kontakte suche? Ich denke bei der Selbstbefriedigung an Sex oder schaue auch Pornos, brauche aber nicht das was allgemein als Sex gilt. Ist es ok, dass ich mich damit glücklich fühle?
Vielen Dank

Unsere Antwort

Ja, es ist völlig in Ordnung, wenn du mit deiner Sexualität, so wie sie jetzt gerade ist, glücklich bist. Die Sexualität jedes Menschen ist individuell, und nur weil anderen eine bestimmte Art von Sex gefällt, muss sie dir nicht gefallen. Das ist normal.

Und es ist ebenso normal, dass sich die Sexualität im Laufe des Lebens immer wieder verändert. Vielleicht merkst du irgendwann, dass du wieder Lust auf Sex mit anderen oder auf eine Liebesbeziehung hast. Vielleicht nicht. All das ist in Ordnung, solange du damit glücklich bist. Manche Menschen, denen es ähnlich geht wie dir, benutzen den Begriff "asexuell" dafür. Vielleicht interessiert es dich, darüber mehr zu lesen, zum Beispiel im Lexikon von du-bist.du. 

Es klingt, als hättest du sehr lustvollen Solosex. Das ist klasse. Und: Auch Solosex ist Sex! Wenn du deine Selbstbefriedigung noch weiter erforschen möchtest, dann helfen dir dabei vielleicht unsere Tipps in diesem Text

 

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Frage Nr. 36481 von 05.03.2023

Hallo, also mein Problem ist, das ich eigentlich immer wenn ich es mir selbst mache eine Erektion habe auch habe ich eine, wenn meine Freundin es mit macht oder wir einfach nur rum machen oder ich es ihr mache. doch als wir dann unser erstes mal haben wollten ist die Erektion von ein auf den anderen Moment weg. ich bin mir nicht sicher woran es liegt. ich denke ich mache mir einfach zu viele gedanken, aber ich weiß es nicht.

ich habe angst davor das des das nächste mal nochmal passiert. als es das letzte mal nicht geklappt hat habe ich eine Panikattacke bekommen und das einzige was ich will das die Erektion bleibt

Unsere Antwort

Wenn ich dich richtig verstehe, machst du gerade deine ersten sexuellen Erfahrungen. Du hast allein und beim Petting eine stabile Erektion. Wenn ihr Geschlechtsverkehr haben wollt, wird dein Penis schlaff. Schau mal, was du jetzt tun könntest, um deiner Erektion wieder Futter zu geben. Ihr könntet zum Beispiel wieder rummachen, sie oder du könnest deinen Penis streicheln oder massieren. Lass dich nicht direkt abschrecken, gib deinem Penis wieder Gründe, steif zu werden.

Du schreibst selbst, dass du dir viele Gedanken machst. Möglicherweise setzt du dich selbst unter Druck. Das ist nicht lustvoll. Und wenn die Situation oder die Stimmung eben nicht lustvoll ist, kann es schwierig werden mit der Erektion. Stell dir vor, du hast so viele Erwartungen daran, was jetzt unbedingt geschehen muss. Dann kann jede kleinste Störung den ganzen Plan ins Wackeln bringen. Und dann wird auch eine Erektion wackelig.

Bei genauem Hinsehen findet sich so gut wie immer ein „guter“ Grund, warum der Penis nicht steif ist. Also einfach gesagt: wenn die Erektion ausbleibt oder weggeht, ist irgendetwas nicht erregend. Es kann dabei gut sein, dass ein Penis – genauer gesagt, das körperliche Erleben – die Situation anders einschätzt als du. Aber das sind gute Nachrichten, das bedeutet nämlich: Ändere was an der Situation und an deinem körperlichen Erleben – und mach dir keine Sorgen, ob dein Penis richtig funktioniert.

Schau mal, wie dir das weiter hilft. Bitte lies auch unseren Text Geschlechtsverkehr: Tipps für das erste Mal.

Schreib uns gerne wieder, welche Erfahrungen du machst und ob wir dir noch weiter helfen können. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 36474 von 04.03.2023

Hallo lilli
Ich bin m19 und habe eine Sache die mich immer mehr beschäftigt. Seit längerem bin ich oft sexuell erregt wenn ich meine Schwester 17j sehe,mit ihr rede bzw etwas unternehme. Früher war das immer nur bei anderen Mädchen oder Frauen der Fall was normal war. Bei meiner Schwester hatte ich dass auf diese Art noch nie was auch normal war. Aber jetzt ist zuhause oft so eine sexuelle Spannung. Ich schau ihr öfter auf die brüste oder schaue ihr nach.Manchmal suche ich sie auch bewusst auf um sie sehen zu können. Ich rede auch sehr gern mit ihr( hab ein gutes verhältnis zu ihr).Manchmal möchte ich ihr auch mit sportlichen erfolgen (bin sehr sportlich)oder anderen Dingen imponieren,was auch noch nie der fall war. Ich nehm sie einfach anders wahr als früher.Ich finde ihre gesamte Art irgendwie sexy.Oft kommt sie auch in meinen sexuellen Phantasien vor was früher auch noch nie war. Sie ist momentan so ziemlich einer der häufigsten Gründe der mich dazu bringt mich selbst zu befriedigen. Was ich auch viel öfter mache als sonst.
Ist es schlimm das es meine Schwester ist. Ist es komisch dass ich das manchmal genieße. Ich habe oft das Gefühl das es nicht richtig ist. Geht das irgendwann vorbei?Muss es mir vor ihr peinlich sein falls sie es merkt(oder es bereits gemerkt hat) dass ich sie sexy finde.

Unsere Antwort

Offensichtlich hast du bemerkt, dass deine Schwester eine heranwachsende Frau ist, die du attraktiv findest. Da du selbst inzwischen bereits erwachsen bist, wirst du gelernt haben, dass sexuelle Beziehungen innerhalb der Familie unerwünscht sind. Dies ist ein Wert, auf den sich unsere Gesellschaft geeinigt hat und den sie vermittelt. Auf gesetzlicher Ebene sind sexuelle Handlungen innerhalb der Familie im deutschsprachigen Raum sogar strafbar. Dies ist in den verschiedenen Strafgesetzbüchern festgelegt, zum Beispiel in Art. 213 StGB in der Schweiz, im §211 StGB Österreich und im §173 StGB Deutschland. 

Du kannst dich fragen, wie du es mit den gesellschaftlichen Werten hältst. Du kannst dich auch fragen, wie du mit Heimlichkeiten lebst und wie diese deine Beziehungen beeinflussen. Dann könntest du mit dir klären, wer deine sexuellen Fantasien bestimmt oder auch, wer dafür Verantwortung übernimmt. Vielleicht merkst du es schon. Wir wollen dich darauf aufmerksam machen, dass du als erwachsener Mann der Chef deiner sexuellen Fantasien bist. Es ist nicht falsch, zu merken, dass deine Schwester eine attraktive Frau ist. Für dich ist sie aber deine Schwester und keine mögliche Sexualpartnerin. Vorausgesetzt, dass du die Werte der aktuellen Gesellschaft anerkennst. 

Wenn du deine sexuelle Entwicklung fördern willst, nutzt du am besten die sexuellen Fantasien, die deine sexuelle Erregung sicher und stark machen. Verbote und Grenzüberschreitungen sind erregend, haben oft aber einen schlechten Nachgeschmack. Auch fragst du dich ja, ob es schlimm ist, die Fantasien zu nutzen. So ganz wohl fühlst du dich also nicht. Am wohlsten wahrscheinlich während der Erregungssteigerung. Nach der Ejakulation kommen dann die Fragen und das schlechte Gewissen. Wir raten dir darum, deine Fantasien mit deiner Schwester nicht zu verstärken oder aus ihnen konkrete Szenen zu entwickeln. Du kündigst schon an, dass es dir peinlich sein könnte, wenn sie deine sexuelle Erregung bemerkt. Und je konkreter du fantasierst, desto haltbarer werden die Fantasien. Desto eher „verrätst“ du dich aber auch. 

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass jede Fantasie zur sexuellen Erregung genutzt werden muss, nur weil sie einmal da ist. Du bist der Chef im Haus. Zwar kannst du sie nicht ganz frei wählen. Du kannst aber im Rahmen deiner sexuellen Anziehung, deiner Werte und deinem Lustgefühl die auftauchenden Fantasien intensivieren. Du kannst jene Fantasien freundlich verabschieden, wenn sie nicht zu dir und zu deinem Ziel, ein lustvoller und beziehungsinteressierter Mann zu sein, passen. Übrigens nützt es auch nichts, Fantasien wütend zu bekämpfen und dabei den eigenen Selbstwert fertig zu machen. Alle Menschen können in unerwünschten oder verbotenen Bereichen herumfantasieren. Schwierig wird es nur, wenn du diese Fantasien so ausbaust, dass du sie in der Wirklichkeit umsetzen willst. Lies doch auch unsere Texte «Können sexuelle Fantasien strafbar sein?» und «Wie komme ich mit meinen sexuellen Fantasien besser klar?»

Bild von einem sitzenden Mann, der sagt: Sexuelle Fantasien sind wie Träume: Sie sind nicht die Wirklichkeit!

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Frage Nr. 36473 von 04.03.2023

Wie entspanne ich beim Sex, dass mein Freund im mich eindringen kann?

Unsere Antwort

Wir haben dazu einige Tipps geschrieben. Der Trick ist lockere Bewegung im Becken. Es ist auch hilfreich, wenn du den Penis in deine Vagina aufnimmst. Du bewegst dein Becken so, dass der Penis in deine Vagina gleiten kann. Wenn du dich selbst bewegst, kannst du das Tempo und den Winkel am besten bestimmen.

Schau dir dazu bitte auch unsere Texte Schmerzen beim GV durch hohe Muskelspannung und Vaginismus: Kann die Vagina zu eng sein? an.

 

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Frage Nr. 36460 von 03.03.2023

Warum wird gesagt, dass Frauen ausleihern wenn sie viel Sex haben?
-> Ist das unwissen oder absichtlich um Frauen klein zu halten?
Ist auch so beim Hymen und die Jungfrau Lüge.
Mir hat demletzt ernsthaft eine Beraterin erzählt, beim Frauenarzt könne man die Jungfräulichkeit überprüfen.
Das stimmt nicht. Es ist dehnbar.

Zum Thema ausleihern? Die Vagina hat Muskeln, die sich trainieren lassen. Trainiert dann sex eigentlich die Vagina und macht sie enger?

Unsere Antwort

Diese Ideen von Jungfräulichkeit und davon, dass es moralisch schlecht sei, als Frau viel Sex zu haben, haben unsere Gesellschaft viele Jahrhunderte lang geprägt. Manchen Mädchen wird das auch heute noch so beigebracht. Hier kommen also Unwissen – wie das über die ausgeleierte Vagina und die Überprüfbarkeit der Jungfräulichkeit – und sexistische Vorurteile zusammen.

Diese Verbindung führt dazu, dass sich falsche Informationen hartnäckiger halten. Denn sie machen für viele Menschen „Sinn“, da sie zu den Regeln passen, die sie über weibliche Sexualität gelernt haben. Deshalb werden die falschen Annahmen oft gar nicht hinterfragt. Oder die richtigen Informationen dringen nicht durch. Weil sie eben nicht in dieses gesellschaftlich akzeptierte Bild der weiblichen Sexualität passen. Das Bild ist akzeptiert auch wenn es falsch ist. So kann es passieren, dass Leute diese Unwahrheiten weitertragen, ohne dass sie damit bewusst Frauen kleinhalten wollen.

Natürlich gibt es auch Menschen, die absichtlich solche Mythen verbreiten. Aber das ist vermutlich eher die Ausnahme. Du kannst etwas dagegen tun, dass sie durch Unwissen weiterverbreitet werden, indem du sie korrigierst. Hier einige Facts zur Vagina und Sex:

Die Vagina wird durch Sex weder ausgeleiert noch enger. Die Vagina hat zum einen glatte Muskulatur, die du nicht willkürlich ansteuern kannst. Wichtig für das Training sind die Beckenbodenmuskeln, die die Vagina umgeben. Sex zu haben, leiert diese Muskeln nicht aus. Und es stärkt sie auch nicht. Für das Stärken ist bewusstes Spiel oder Training nötig: Du kannst lernen, die Muskeln besser wahrzunehmen und anzusteuern, und du kannst lernen, sie bewusst anzuspannen und zu entspannen. Sie werden so stärker.

Stärker bedeutet aber nicht angespannter – und deshalb wird die Vagina auch nicht enger. Stärker bedeutet viel mehr, dass der Spielraum zwischen angespannt und entspannt grösser wird. Bei vielen Menschen ist die Spannung im Beckenboden ziemlich hoch, obwohl sie überhaupt kein Beckenbodentraining machen. Aber sie können die Spannung nicht variieren. So gesehen ist ihre Beckenbodenmuskulatur schwach, denn sie kann wenig bewirken.

Du kannst mit einer gut trainierten Beckenbodenmuskulatur besser mit der Vagina einen Penis oder etwas anderes greifen und wieder loslassen und damit spielen. Du kannst besser mit dem Gefühl von Enge und Weite in der Vagina spielen. Durch die aktive Muskelbewegung spürst du die Vagina auch besser, beziehungsweise du spürst mehr in der Vagina. Mehr zum Beckenbodentraining für den Sex erfährst du in diesem Text.

 

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Frage Nr. 36454 von 02.03.2023

Hallo Zusammen, ich (w, 18) habe zwei Fragen:
Kann Sperma im Po irgendwelche schlechten Nebenwirkungen haben? Mein Freund spritzt jeweils in meinem Po ab.
Ich habe relativ oft Analsex, aber ich hab das Gefühl, dass mein Anus jedes mal wie beim ersten mal gedehnt werden muss. Müsste sich der Anus nicht mal etwas weiten?
Grüsse

Unsere Antwort

Nein, Sperma im Anus hat keine Nebenwirkungen. Es besteht aber natürlich das Risiko auf sexuell übertragbare Infektionen. Dieses Risiko besteht beim ungeschützten Analverkehr genauso wie beim Vaginalverkehr. Lies vielleicht mal unseren Text Wie schütze ich mich beim Analsex vor Infektionen?

Dass dein Anus jedes Mal wieder gedehnt werden muss, ist normal und gut so! Denn die Muskeln in deinem Anus sorgen ja dafür, dass der Kot nur dann rauskommt, wenn du das willst. Es wäre also ziemlich ungünstig, wenn die dauerhaft gedehnt bleiben würden. Mehr dazu kannst du in diesem Text nachlesen. 

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Frage Nr. 36448 von 01.03.2023

Haalo liebes Team,
ich bin 18 Jahre alt und männlich. Das ist nun leider etwas komplexer aber ich werde versuchen es verständlich zu erklären. Also, immer wenn ich mastrubiert habe, bekomme ich einen Art Waschzwang. Es fängt damit an, dass ich mehrere Liter Wasser trinke, damit ich pinkeln muss und alles Restsperma aus meinem "Ding" fließt. Dannach gehe ich duschen. Das hört sich jetzt erstmal nicht so dramatisch an. Ist es aber! Es passiert nunmal, dass man etws erregt ist und dann dieser Vortropfen raukommt, und dann mastrubire ich wieder damit das Sperma raus geht und dann mache ich wieder das mit dem Wasser und duschen. Dieser Prozess dauert oft mehrere Stunden. Das mastrubieren ist dann halt auch zu einer Art Zwang geworden. Ich mache es oft mehrmals am Tag obwohl ich es eigentlich garnicht will. Es ist wie so eine Art Routine geworden, und ich habe komplett die Lust an meiner sexualität verloren. Bevor ich mein Reinigungsprozess nicht gemacht habe gehe ich nicht in mein Bett, und setzte mich auch nicht auf irgendwelche Möbel. Ich will einfach nicht das Sperma irgendwo dran kommt, wo ich es nach dem duschen wieder berühre. Mein Wunsch ist einfach, dass ich einfach wieder leben kann, ohne diese Probleme. Weil es nervt! Ich habe für nichts mehr Zeit, ich bin in der Schule grottig geworden obwohl ich eigentlich immer gut war. Das hörte dann so mit 15 auf. Daher muss ich einfach wissen, wie man sich richtig sauber macht bzw., wie es richtig ist. Auch aber muss ich wissen wasnman macht wenn man gerade mastrubiert hat. Oder wie machen das andere jujgen/männer? Das habe ich gefühlt nie gelernt und deshalb hat sich mein Sperma wie zu einer Art Seuche entwickelt. Man merkt also ich will das alles eigentlich nicht, aber es hat mich im Griff.

Hört dich crazy an ich weiß aber bitte helft mir.

Mfg

Unsere Antwort

So wie du es beschreibst, scheinst du unter einer Zwangsstörung zu leiden. Du solltest dir dringend professionelle Hilfe suchen. Die richtige Ansprechperson dafür wäre ein Psychiater oder eine Psychiaterin. Und es ist deswegen dringend, weil dein Leben offenbar schon stark von den Zwangshandlungen bestimmt wird. Du bist mit deinem Problem keineswegs allein, viele Menschen leiden unter Zwangserkrankungen. Der Inhalt ist oft etwas unterschiedlich, aber das ändert nichts am Prinzip.

Deine Annahme ist falsch, dass es daher kommt, dass du nicht weisst, wie man sich richtig sauber macht, oder dass du nicht weisst, was man nach der Masturbation macht. Alle jungen Männer werden damit konfrontiert, und einige sind vielleicht das erste Mal auch überrascht. Hinter Zwangsstörungen können aber jede Menge ganz anderer Gründe stecken. Du kannst das mit einer Fachperson herausfinden, um was es bei dir geht.

Die meisten Männer wischen das Sperma nach der Masturbation einfach mit einem Papiertaschentuch weg. Und dann werfen sie das Taschentuch in den Müll oder die Toilette. Das ist alles, mehr gibt es da nicht zu tun.

Ein nackter Mann wischt seinen Penis mit einem Taschentuch trocken, eine Frau sitzt hinter ihm

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Frage Nr. 36444 von 01.03.2023

Hallo,
Danke für deine Antwort aber zu einem Teil muss ich antworten.

Zitat: Aber, ich möchte dir in einem widersprechen: So gänzlich kann es gar nicht sein, dass deine Behinderung dich daran hindert, Frauen kennen zu lernen und mit ihnen eine gute Zeit zu verbringen. Denn immerhin hast du 2006 so ein Erlebnis gehabt. Und so wie du es beschreibst, war es auch sehr schön. Überlege mal, was du damals „anders“ gemacht hast und wie du die Frau für dieses gemeinsame Wochenende gewonnen hast. Welche Faktoren haben da mitgespielt?
.............................................
Die Frau* habe ich über eine Anzeige die ich geschaltet hatte gefunden, war ein absolutes Glück auf die letzen zwei Inserate 2017 in einer Zeitung habe ich gar keine Antwort bekommen genausewenig wie im Inernet auf allen Seiten für Behinderte ( auch mit Geld muss man um Kontakt zu berkommen und auch bei Jy. de und poppen.de hab ichs versucht aber.................
Jetzt komme ich seit über 10 Jahren nicht mehr aus der Wohnung (auch nicht mit dem Rollstuhl) um jefrau (Gendergerecht (.-)) kennenzulernen.
*weiß nicht mehr wo sie wohnt, außerdem hatte sie jemanden kennengelernt................

Entschuldigt die Grammatik u.a. ist den Krankheiten geschuldet.

Muss noch etwas zur Antwort zur Nr.36401 hinzufügen.

Noch eine Zitat aus der Antwort (vergessen):
Und auch wenn du geschrieben hast, dass du auf Sexualbegleitung oder ähnliches nicht zurückgreifen möchtest, wäre das eine Möglichkeit, um wieder in Übung zu kommen.
--------------------------------------------------------------
In der Not frisst der Teufel Fliegen, hab mal Kontakt aufgenommen,
hab auch jemanden gefunden (was gar nicht so einfach war) der in meine Stadt kommen würde, aber da wäre die Hälfte der geringen Rente weg, bin nun mal kein Bezos nur 0,1 % von dessen Vermögen würde z.B. für eine Einzelzimmer bei einem Krankenhausaufenthalt reichen und könnte man mit den Geldscheinen wedeln, würden sogar Fachärzte mal vorbei kommen..........................

Nachtrag zur Nummer 36456 etwas vergessen.

Kann mich sehr gut mit allen unterhalten (mag vieles*) und bin normal gebaut (1,90. 84 kg) also nichts abschreckendes.
*z.B. Bücher, Filme. Politik, Musik u.v.a.
Kann inzwischen leider nicht mehr lesen oder richtig schreiben.

Will das nur anmerken wegen dem Grund, daran liegt es nicht.

Die ich über die Anzeige kennenlernte war zufällig eine Bekannte die
mir geantwortet hatte.
Bin nicht 1,90 war ein Freudscher Vertipper (.-) sondern 1,80 m und das lache ist mir auch wichtig hatte ich in Anzeigen geschrieben auch in dieser.
Was das lesen betrifft, ich kann natürlich lesen nur längerere Sachen ( z.B. Bücher) gehen eben leider (war eine Leseratte) nicht mehr und beim schreiben braucht man zum entziffern Hieroglyphenforscher.

Ein (für mich sehr wichtig wegen meiner Frage (wegen der langen Enthaltsamkeit des Warum)) wichtiger Nachtrag zur Frage 36456
Seit den 90 er Jahren habe ich Symptome einer erektilen Dysfunktion und muss ca. jede Stunde auf die Toilette, dachte immer das wäre Psychisch ist aber von einer Krankheit, Nächte mit durchschlafen gibt es nicht mehr. 2006 hatte mir eine Probepackung Cialis (von einem Arzt bekommen) sehr geholfen und jetzt hab ich für den schönen Notfall immer Sidenafil da, weiß aber nicht wir es wirkt konnte es ja noch nie ausprobieren.
Muss ich zum besseren Verständnis und anderem anmerken.

Unsere Antwort

Vielleicht war es nicht nur Glück, dass du die Frau kennengelernt hast. Vielleicht war das auch ein wenig von deinem Können, Menschen für dich zu gewinnen.

Viele Menschen versuchen es auf unterschiedlichen Wegen, Menschen kennen zu lernen, um sie für eine Beziehung oder für ein sexuelles Abenteuer zu gewinnen. Und ich glaube auch, dass es vielen Menschen so geht wie dir. Ich glaube, das wichtigste ist, dass du nicht aufgibst. Und dass du darauf vertraust, dass dir dann irgendwann die richtigen Menschen begegnen.

Dass du seit über 10 Jahren nicht mehr aus der Wohnung kommst, ist natürlich ein schwieriger Umstand, um tatsächlich mit Menschen in Kontakt zu kommen. Deswegen habe ich die Frage gestellt, ob du irgendwelche personellen Hilfen hast, die dich unterstützen können. Denn diese Hilfen erlauben dir Teilhabe und werden in der Regel vom Sozialhilfeträger bezahlt. Hast du dich diesbezüglich schon mal informiert?

Mir ist bewusst, dass eine sexuelle Dienstleistung/eine Sexualbegleiterin sehr viel Geld kostet, was man sich eben nicht regelmäßig leisten kann. Aber manchmal findet man Wege, um sich etwas zu leisten, wenn man es unbedingt haben möchte. Vorausgesetzt, dir hat die Begegnung gutgetan.

Und ja, ich habe schon vermutet, dass du ein vielseitig interessierter Mann bist. Und das ist ja auch etwas, was attraktiv auf das Gegenüber wirken kann. Ich sehe auch, dass du über den Computer Möglichkeiten hast, dich schriftlich auszudrücken. Ich habe den Eindruck, dass deine Perspektive sich eingeengt hat auf Dinge, die nicht mehr gehen. Schau mal, ob dir 3 Dinge einfallen, die weiterhin gut gehen. Die andere an dir interessieren könnten. Die andere an dir mögen könnten. Du kannst auch Menschen aus deinem Umfeld dazu befragen. Pflege deine Ressourcen, sie sind Schätze, die dich durch schwierige Zeiten tragen können.

Das wichtigste ist jetzt, dass du deine Ressourcen auch zeigen kannst. Dass du mit Menschen weiterhin im Kontakt bleibst, dich mit ihnen austauscht (wenn auch nicht nur mit der Absicht, sie sexuell für dich zu gewinnen). Aus meiner Überzeugung ist es wichtig mit Menschen in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen, um neue Einflüsse zu bekommen.

Weißt du, eine Anzeige zu schalten und den Menschen für ein Date oder eine erotische Erfahrung gewinnen zu wollen, hat manchmal ein bisschen auch den Charakter von „mit der Tür ins Haus fallen“. Und ja, viele Menschen wissen nicht wie sie mit einem Menschen mit Behinderung umgehen sollen und haben manchmal Angst, dass sie uns wehtun. Wenn du aber erst nur auf einer neutralen Ebene beginnst, dich mit den Frauen zu unterhalten oder zu Flirten, kann daraus tatsächlich auch ein Interesse für eine Partnerschaft oder Sexualität entstehen. Das geht dann Schritt für Schritt zum Ziel. Und der Weg selbst kann schon eine Bereicherung sein.

Ich kann verstehen, dass die Tatsache mit der erektilen Dysfunktion, dich vor eine weitere Herausforderung stellt. Aber auch da sehe ich, dass du scheinbar eine gute ärztliche Beratung hast und dass du bereits für den „schönen Notfall“ vorgesorgt hast. Es gibt da auch viel, was du selbst tun kannst. Ich möchte dir sehr ans Herz legen, dass du dir selbst schöne, experimentierfreudige sexuelle Momente gestaltest. Das kostet kein Geld und kann dich stärken in einem Gefühl, sexuell etwas bieten zu können.

Ich hab noch kein klares Bild davon, welche Symptome einer erektilen Dysfunktion du hast. Hast du gar keine Erektionen oder nicht so harte wie früher? Wie ist das bei der Selbstbefriedigung? Kannst du das bitte noch ein bisschen genauer beschreiben? Du kannst dich übrigens mit Sidenafil auch bei der Selbstbefriedigung vertraut machen. Denn eine stabile Erektion kann dir auch allein Freude bereiten. Wir haben viele weitere Anregungen in unseren Texten Erektionsprobleme: Was kann ich tun? und Erektionsstörung: Wenn nichts mehr geht... geht noch was?

Die Beckenschaukel und eine Schaukelbewegung im Oberkörper sowie vertiefte Atmung, können dir neue Erlebenswelten beim Sex mit dir selbst ermöglichen. Die Bewegungen haben auch dann eine Wirkung, wenn sie ganz klein sind. Schau dazu doch mal dieses Video an und probier es selbst aus:

Ich kann dir von meiner Seite aus nur wünschen, dass du dich weiterhin „auf den Markt stellst“ und flirtest und darauf vertraust, dass du die Fähigkeit hast, jemanden für dich zu gewinnen. Ich glaube, da gäbe es noch vieles zu entdecken, was du allein für dich machen kannst. Das kann dir helfen, die Zeit lustvoll zu überbrücken, bis du solche Begegnungen wieder mit Frauen teilen kannst.

Diese Antwort gilt auch für die Fragen 36445, 36457, 36461, 36467.

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Frage Nr. 36438 von 28.02.2023

Hallo M18
Hatte jetzt schon 3 Sexualpartner und es war meistens so dass ich nie eine latte bekommen habe(ich war mehreren monaten mit denen, aber nie was passiert). Ich habe mir oft gedanken gemacht, wo das problem liegt, aber nie was gefunden. Mit meiner ehemaligen freundin hatte ich auch di probleme, aber das ging weg nach ein paar monaten und führte dann zum richtig guten sex. Nun meine frage. Kann es sein dass ich einfach nur eine latte auf frauen kriege, mit denen ich mir eine Beziehung vorstellen kann. Denn mit den anderen 3 konnte ich mir das nicht und jetzt im Nachhinein fand ich sie auch nicht besonders hübsch. Danke für die Antwort

Unsere Antwort

Offenbar bist du in der Lage, eine stabile Erektion zu haben – aber nicht unter allen Umständen. Das ist normal. Schau dir dazu bitte auch diesen Text an.

Du bist auf der Suche nach der Ursache. Erektionsprobleme haben häufig nicht nur einen einzigen Grund. Viele Dinge kommen zusammen. Eine Ursache, die häufig übersehen wird, ist, wie du eigentlich Sex hast: also auf welche Art und Weise. Vielleicht machst du Sex auf eine Weise, die du nicht lustvoll erlebst. Vielleicht ist der Sex für dich sogar eher anstrengend als lustvoll. Wenn du dazu mehr wissen willst, schau dir bitte unseren Text zu Techniken sexueller Erregung an.

Wie wir in diesem Text beschreiben, gibt es ganz typische Situationen, in denen der Penis nicht steif wird. Ich kann mir noch nicht so ganz vorstellen, wie das bei dir ist. Wann genau hast du keine Erektion? Wird dein Penis gar nicht steif? Weder beim Küssen, noch beim Vorspiel? Füllt er sich ein bisschen mit Blut, aber es reicht nicht für Geschlechtsverkehr?

Was machst du beim Sex mit deinem Penis? Fasst deine Sexualpartnerin ihn an? Nimmt sie ihn in den Mund? Wie regst du deine sexuelle Erregung an? Hast du sexuelle Fantasien?

Hast du bei der Selbstbefriedigung eine Erektion? Wie machst du das, dass dein Penis da steif ist? Was ist anders beim Sex mit anderen? Dazu schreiben wir noch mehr in unserem Text Wieso habe ich Erektionsprobleme nur beim Sex mit anderen?

Was macht für dich den Unterschied, wenn du mit Frauen Sex hast, mit denen du dir eine Beziehung vorstellen kannst?

Bitte beantworte zunächst meine Fragen, dann kann ich dir besser weiterhelfen. Du kannst uns einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 36435 von 28.02.2023

Hallo :) Ich (w22) habe beim Sex und auch bei der Selbstbefriedigung mit Toys das Problem, dass der Penis/Dildo gefühlt an meinem Schambein (?) hängenbleibt, auf jeden Fall an irgendeiner Art von Knochen nah am Vaginaleingang, Richtung Bauchseite. Man merkt richtig wie der Penis dann jedes Mal beim Reinschieben kurz "springt" und das fühlt sich unangenehm an. Wie kann man das ändern? Meine Frauenärztin hat bis jetzt immer gesagt dass anatomisch bei mir alles in Ordnung ist, daher kann ich mir kaum vorstellen dass es ein anatomisches Problem wäre, aber ich habe noch nie davon gehört, dass andere Frauen das Problem haben? Mit den Fingern passiert das nicht, da die wohl einfach nicht so viel Raum einnehmen wie ein Penis, denke ich.

Unsere Antwort

Ich nehme an, dass es sich um das Schambein handelt, das dem Penis zur Bauchseite der Vagina hin etwas im Weg ist. Bei manchen Frauen ist dieser Knochen recht prominent, und die Vagina lauft wie kurvenförmig darum herum.

Ich empfehle dir, dass du den Penis so aufnimmst, dass er eher am unteren Ende der Vaginalöffnung hineingeht. So gleitet der Penis eher entlang der Hinterwand der Vagina und nicht zu stark nach oben bzw. zu deiner Bauchseite. Vielleicht hat dein Partner auch einen sehr stark nach oben zeigenden Penis, wenn er erigiert ist. Dann kannst du oder er ihn beim Aufnehmen mit der Hand ein wenig nach unten drücken und ihn so aufnehmen. Dann passt es vielleicht besser mit dem Winkel. 

Wir schreiben hier bewusst von "aufnhemen", denn wir würden dir empfehlen, dass du das Szepter in die Hand nimmst. Du fühlst deine Vagina, nicht dein Freund. Das aktive Aufnehmen mit der Vagina geschieht über Bewegungen des Beckens. Hierzu empfehle ich dir unsere Tipps zur Beckenschaukel.

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Frage Nr. 36431 von 28.02.2023

Hey Lilli,
Vielen Dank für eure tolle Arbeit. Ihr seid echt super.

Meine Frage bezieht sich auf das Erreichen eines Orgasmus. Ich habe schon immer viele und z.T extreme sexuelle Fantasien gebraucht, um diesen zu erreichen. Das hat immer häufiger zu Problemen geführt, auch in der Partnerschaft, weil ich auch um mit dem Partner zu kommen sehr "im kopf" sein musste und die wirkliche Situation quasi mental verlassen musste um dann in meinen eigenen Fantasien zu sein. Das finde ich nicht schön und würde es gerne ändern. Hinzukommt, dass sich mein Kopfkino auch immer mehr "abnutzt", also das was früher immer gereicht hat, kickt mich dann einfach nicht mehr genug.

Ich habe viele eurer Texte gelesen und weiß, dass die Erregung durch Fantasien wie eine gut gelernte Sprache ist und ich lernen kann, auch anderes erregen zu finden. Ich weiß, dass ich aufgrund der starken Fokussierung im Kopf immer wenig direkt im Körper spüre und versuche gerade das zu lernen, indem ich bei der Masturbation versuche mich stark auf das Gefühl zu konzentrieren und eben nicht im Kopf zu sein. Ich empfinde das auch als angenehm, schön und auch erregend aber zur Steigerung bis zum Orgasmus reicht es nie und es fühlt sich auch nicht so an als würde es das jemals.. Das heißt bisher nehme ich am Ende dann doch immer die Fantasien zur Hilfe und "beende" es dann so, wobei ich dann das Gefühl habe, das vorige Lernen irgendwie zu Nichte zu machen, weil ich ja im Grunde wieder erfahre, dass es ohne die Fantasien nicht klappt.

Macht es dann eher Sinn ganz auf den Orgasmus zu verzichten in diesen Übungssituationen?

Unsere Antwort

Du hast schon sehr viel erreicht, wenn du etwas Neues als sexuell erregend erlebst. Es ist normal, dass du am Anfang die sexuelle Erregung nur mit deiner gewohnten Art zum Orgasmus steigern kannst. Es braucht noch viele weitere Wiederholungen, bis das klappt. Denn dein Gehirn lernt durch viele, viele Wiederholungen. Bis dahin ist es sehr wichtig, dass du motiviert bleibst. Wenn du vom Üben genug hast und zum Orgasmus kommen willst, kannst du jederzeit auf deine gewohnte Methode zurückgreifen. Mehr zum Üben steht in diesem Text.

Eine Information fehlt mir noch, um ein Bild davon zu bekommen, wie du dich sexuell erregst. Was machst du mit deinem Körper, wenn du die Fantasien in deinem Kopf abspielen lässt? Denn die Fantasien finden nicht nur im Kopf statt, sie spiegeln sich in deinem Körper. Schau dazu bitte in diesen Text. Da du von extremen Fantasien schreibst, vermute ich, dass du dich mit sehr viel Körperspannung sexuell erregst. Schau doch mal, was du dabei mit deinem Körper machst. Und dann kannst du nach und nach Neues einbauen und mit dem Alten abwechseln. Zum Beispiel könntest du tiefer atmen oder dich locker bewegen im Oberkörper und im Becken. Und dann gehst du wieder mit der Aufmerksamkeit zurück zur Fantasie und schaust, was dein Körper dabei macht.

Überschrift: Was haben sexuelle Fantasien mit dem Körper zu tun? Text: All das was du körperlich machst und erlebst, übersetzt sich in die Bilder, die während der sexuellen Erregung entstehen. Darunter ein Bild von einem sitzenden Mann. Von ihm ausgehend zeigen Pfeile auf zwei Kasten. In dem ersten Kasten steht: Wenn deine Muskeln stark anspannst oder dich viel bewegst, überträgt sich das auf deine sexuellen Fantasien. Von dem Kasten zeigt ein weiterer Pfeil auf eine Denkblase mit einem Bild von einem Mann und einer Frau, welche Sex haben. Diese Denkblase zeigt die Fantasie des sitzenden Mannes.  In dem zweiten Kasten steht: Auch unterschiedliche Positionen können einen Einfluss auf die sexuellen Fantasien haben: sitzend, liegend auf dem Rücken, auf dem Bauch, stehend und so weiter. Auch von hier zeigt ein weiterer Pfeil auf die Denkblase.

Ich nehme an, du hast unter anderem diesen Text gelesen. Das Abnutzen der Fantasie ist ziemlich typisch, wenn man sich auf eine einzige sexuelle Vorliebe einschießt und die immer besser übt, indem man sie wiederholt. Das ist also normal. Unter anderem deshalb empfehlen wir, ein breites Menü von sexuellen Vorlieben einzuüben und zu pflegen.

Überschrift: Was finde ich erregend? Text: Jede Person kann lernen, die unterschiedlichsten Dinge sexuell erregend zu erleben.  Darunter ein Bild von einem Mann und einer Frau, die im Sitzen Sex haben. Um sie herum sind kleine Kästchen abgebildet, in welchen steht: Sexspielzeuge, Fantasien, Pornos, Bilder, Gedanken, Objekte, Atmung, Bewegung, Geschichten, Berührungen, Spiel mit den Muskeln.

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