Frage Nr. 35143 von 06.06.2022
Gibt es Gründe, die gegen Selbstbefriedigung sprechen? Ich habe mal gehört, dass man davon abhängig werden kann oder dass man abstumpft, auch von den Nerven… seitdem ich (w19) mich selbst befriedige, kommt es mir teilweise so lange vor, wenn ich mich zwei-drei Tage nicht angefasst habe, obwohl es doch eigentlich erschreckend kurz ist.. ich schaue immer, dass ich mich höchstens 2-3 mal in der Woche selbstbefriedige, weil es mir sonst so oft vorkommt, obwohl ich vielleicht mehr Lust hätte, aber ich denke, dass ich mich dann schlecht fühlen würde
Unsere Antwort
Nein, es gibt keine Gründe, die gegen Selbstbefriedigung sprechen. Selbstbefriedigung ist keine Droge, von der man abhängig wird. Manchmal wird die Selbstbefriedigung drangartig erlebt. Dann wird sie gemacht, um irgendwelche Bedürfnisse zu befriedigen, die mit Sex nicht befriedigt werden können, oder um Problemen oder unangenehmen Gefühlen aus dem Weg zu gehen. Sie wird dann in der Regel nicht genossen. Mehr dazu kannst du in diesem Text lesen. Das alles scheint bei dir aber nicht der Fall zu sein.
2-3 Tage sind nicht „erschreckend kurz“. Viele Menschen befriedigen sich viel öfter selbst. Das ist normal. Lies bitte mal den Text Selbstbefriedigung bei Frauen: Wie viel ist normal? Wenn du dir selbst Regeln gibst, wie „ich darf mich nur 2-3 mal die Woche selbstbefriedigen“, kann das dazu führen, dass du erst recht daran denkst. Das ist so ähnlich, wie wenn du dir ein bestimmtes Lebensmittel verbietest: durch das Verbot bekommst du erst recht Lust darauf. Denn wenn Bedürfnisse nicht befriedigt werden, werden sie meist stärker. Du kannst deinem Körper vertrauen, dass er weiß, wie viel Selbstbefriedigung er möchte.
Durch Selbstbefriedigung stumpft man nicht ab. Wenn du immer sehr starke Reize für die Selbstbefriedigung benutzt – also zum Beispiel immer einen Vibrator oder sehr starkes Reiben – gewöhnt sich die Körperteile, die du stimulierst, an diese starken Reize. Dann kann es sein, dass du leichtere, sanftere Berührungen nicht mehr erregend findest. Das ist so, wie wenn du dir z.B. angewöhnst, sehr salzig oder süss oder scharf zu essen.
Du kannst aber jederzeit wieder lernen, mehr zu spüren oder zu schmecken: Wenn du weniger intensiv stimulierst oder würzt, lernen deine Nervenendigungen nach einer gewissen Zeit, feinere Berührungen und subtilere Geschmäcker differenziert wahrzunehmen. Dazu braucht es Wiederholungen. So funktioniert das sexuelle Lernen. Generell macht es also Sinn, deine Selbstbefriedigung abwechslungsreich zu gestalten und immer wieder Neues auszuprobieren. So lernst du dich und deine Sexualität immer besser kennen.
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Frage Nr. 35139 von 06.06.2022
Ich m31 und meine Freundin 29w haben eher selten Sex. Und die meistens auch ohne Penetration. Wir machen es uns gegenseitig mit der Hand oder dem Mund (aber das bin eigentlich nur ich).
Wir hatten eine lange Zeit viele Schwierigkeiten miteinander weil ich und sie krank geworden sind. Ich habe Epilepsie bekommen und ihre Angsterkrankung ist wieder gekommen. Mittlerweile geht es uns beiden besser. Ich habe seit 1 1/2 Jahren keinen Anfall bekommen und ihre Panikattacke usw. Sind weniger geworden.
Aber ich habe das Gefühl, dass wir komplett aus der Übung sind und Sex mit Penetration zu ‚schwierig‘ ist. Ich fühle mich wie mein 14 jähriges Ich, für den Sex noch draus bestand es mit der Hand zu machen.
Ich schreibe euch, weil ich 1. fragen will ob es Sinn macht, was ich schreibe, und 2. mir eine Meinung von ‚außen‘ geben könntet, warum das so ist? 3. sollen wir es auch einfach mal wieder versuchen und uns dann ran tasten und dann wieder zur ‚Hand‘ übergehen, wenn es nicht klappt?
Liebe Grüße
Unsere Antwort
Diese Antwort gilt auch für Frage 35187.
Alles was du schreibst, hört sich normal an. Es kann passieren, dass man sich während schwerere Erkrankungen körperlich irgendwie entfremdet. Es stehen dann oft andere Dinge im Vordergrund, die in dem Moment wichtiger sind, als Sex zu haben. Und ja es kann tatsächlich ein bisschen so sein, als müsste man sich und den Partner irgendwie neu finden. Dann kann es sich irgendwie komisch und holprig anfühlen. Und in dem Fall ist es hilfreich, wenn ihr darèber sprecht und, wenn ihr es beide wollt, euch wieder dran macht. Vergleiche es mal mit dem Fahrradfahren oder Schwimmen. Wenn du das sehr lange nicht mehr gemacht hast, kann es sein, dass es sich am Anfang auch merkwürdig anfühlt. Man ist dann aber auch schnell wieder drin, weil man es ja mal gelernt hat.
Zu Punkt 3 kann ich sagen, dass es auch eine grosse Chance sein kann. Wenn ihr anfangt, euch wirklich darüber auszutauschen, über eure Ängste und Wünsche zu sprechen, und dann ausprobiert, kann sich eure Sexualität sogar vielleicht sogar viel schöner und besser entwickeln als zuvor.
Weisst du, Sexualität ist nie ein statischer Zustand. Es ist ein lebendiger Prozess, in dem man sich das ganze Leben lang weiterentwickeln kann, wenn man das möchte.
Unser Text Geschlechtsverkehr: Tipps für mehr Spass und Genuss kann euch vielleicht auch helfen.
Wenn ihr trotz alldem nicht weiterkommt, empfehle ich euch, eine Sexualtherapie zu machen. Dort werdet ihr unterstützt, euch wieder sexuell "zu finden".
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Frage Nr. 35131 von 29.05.2022
Hallo, ich habe eine Frage zur sexuellen Erregung. Ich habe ein Problem damit, Erregung und Lust zu spüren, obwohl es keinen Anlass gibt. Das ist erst gekommen, als ich (w20) neugierig war, mich mit meinem Geschlecht auseinanderzusetzen und mich anzufassen und so auch meinen Orgasmus kennen gelernt habe. Früher hatte ich das nie und mir wäre es eigentlich lieber, wenn es wieder so wie früher wäre und ich nur bei meinem Partner Lust und Erregung spüren würde, als wenn ich "alleine" oder irgendwo unterwegs bin. Ich fühle mich dann immer schlecht und als würde nur ich gerade so über die Erregung empfinden und die anderen hätten solche Probleme nicht im Alltag. Mich belastet die Erregung immer, weil ich meine, ich müsste dann etwas mit ihr machen und dann bekomme ich Angst, wenn ich teilweise so viel Lust an einem Tag habe oder selbst nach einem Orgasmus bald wieder etwas merke. Ich habe auch schon selber beobachtet, je mehr Gedanken ich mir darüber mache, desto mehr steigt dann die Erregung, obwohl ich eigentlich Angst vor ihr habe. Für mich ist das alles eine neue Situation und habe den Eindruck, dass ich mit dieser Angst alleine bin. Ich frage mich dann immer, ob ich normal bin und wie ich mich mit der ganzen Situation besser anfreunden kann, damit es sich für mich nicht mehr fremd anfühlt und ich es einfach akzeptieren kann, dass es laut euren Info-Texten ja normal ist, oft im Alltag Erregung zu spüren und es sich nicht so ungewohnt anfühlt. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen
Unsere Antwort
Du bist normal. Wir haben in letzter Zeit mehrere Fragen beantwortet, die deiner sehr ähnlich sind. Bitte lies daher mal unsere Antworten auf die Fragen 34971, 34765, 35092 und 34460. Gib dafür jeweils die Nummer in unser Suchfenster ein. Ich denke, diese Antworten werden dir weiterhelfen. Falls du dann noch weitere Fragen hast, kannst du dich gern wieder melden.
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Frage Nr. 35127 von 28.05.2022
Hallo!
Ich (w, 21) empfinde Küssen / Petting als unangenehm. Ich hatte schon Sex mit meinem Freund aber eigentlich nie Lust und wenn, dann verfliegt sie innert kürze. Einen Orgasmus hatte ich nie und Sex hat mir nie gefallen. Lust auf Selbstbefriedigung habe ich auch selten und wann, dann nur sehr kurz. Meine Kollegin behauptet, dass meine Hormonspirale der Grund ist, aber ich hatte davor schon Probleme mit Küssen etc.
Für meinen Freund ist es sehr belastend, dass ich kein Sex o.ä. möchte und für mich ist es extrem belastend, dass er möchte. Schon bei leicht intimen Berührungen stellt mein Kopf auf Durchzug und ich denke nur noch "Oh nein, bitte kein Sex, ich will das nicht" Was stimmt nicht und wie können wir dieses Problem in der Beziehung lösen?
Vielen Dank für eure Hilfe
Unsere Antwort
Du bist überhaupt nicht die einzige Frau, die den Zugang zur eigenen Sexualität nicht leicht findet. Dich belastet, dass die sexuelle Errregung nicht einfach da ist. Darum denkst du eher an ein Problem, wenn du in die Nähe von sexuellen Kontakten kommst. Für eine längere sexuelle Begegnung braucht es - neben der sexuellen Erregung an sich - auch die Fähigkeit, auf die eigene Erregung zu fokussieren und sie zu steigern. Und dann ist da noch ein Partner, der sich vielleicht in einem anderen Tempo erregt als du. Schliesslich hat Sex ja noch was mit Beziehung zu tun. Du möchtest wohl auch deinem Freund nah sein. Er soll dich wahrnehmen und du möchtest ihn wahrnehmen. Du merkst, beim Sex ist viel los. Und ohne Übung und Neugier kann das Ganze ganz schön herausfordernd werden.
Da Sex gelernt wird, braucht es Anregungen zum Lernen. Darum haben wir viele Texte geschrieben. Im Text «Keine Lust auf Sex? Gründe und Lösungen» findest du verschiedene Gründe. «Warum haben Frauen Lust auf Geschlechtsverkehr?» zeigt dir, was es für den Geschlechtsverkehr mit einem Partner alles braucht. Du erfährst dort, dass die Hormone eine viel kleinere Rolle bei Lustlosigkeit spielen als oft vermutet. Unter den Links im Text findest du Übungsanleitungen. Um dich selbst und deine sexuelle Erregung kennen zu lernen, übst du am besten allein. Allerdings haben wir auch Tipps für den Sex zu zweit.
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Frage Nr. 35124 von 28.05.2022
Hallo Lilli, ich bin 16/w und seit einiger Zeit mit meinem Freund (17) zusammen. Wenn wir intim werden, teaser ich ihn gerne, um seine Geilheit zu steigern, indem ich seinen Schwanz reibe oder auch nur die Eichel, und kurz bevor er kommt, höre ich auf. Dieses "Leiden" vergrößert seine Geilheit noch, sagt er.
Ich habe gehört, wenn ein Mann geil ist, aber nicht abspritzt, setzt sich das Sperma irgendwo im Körper fest. Deswegen ist es gesünder, wenn er abspritzt.
Ist das zutreffend und können wir unsere Teasing-Spielchen nicht mehr fortsetzen? Ich will meinem Freund natürlich keinen gesundheitlichen Schaden zufügen.
Danke Euch!
Unsere Antwort
Das stimmt nicht, was du da gehört hast. Falls der Mann keine Ejakulation hat, werden die Spermien vom Körper wieder abgebaut. Es sind keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten von euren Teasing-Spielen.
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Frage Nr. 35121 von 28.05.2022
Ich W(18) hatte bei meinem letzten Geschlechtspartner meine ersten „richtigen“ regelmässigen Erfahrungen mit Sex gehabt. Diese waren vor allem von „Machtspielchen“ und eher härteren Sex sowie Dirty-Talk geprägt. Was mir im Nachhinein nicht immer gefallen hat, aber ich kannte es gar nicht anders. Mit meinem momentanen Geschlechtspartner ist es viel sanfter und sinnlicher, jedoch habe ich das Problem richtig erregt zu werden. Ich geniesse das Vorspiel und den Sex sehr, jedoch habe ich das Gefühl das meine Lust nicht völlig präsent ist wie früher. Habt ihr Tipps oder Empfehlungen?
Unsere Antwort
Wenn der Sex mit deinem letzten Partner mehr von Machtspielen und härterem Sex geprägt war, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass du deine Erregung mit Erhöhung der Muskelspannung und starken Fantasien gesteigert hast. Dann bist du das so gewohnt.
Zu dem Sex mit deinem jetzigen Partner passt das aber nicht so. Das heisst, die Erregungssteigerung kommt irgendwie so an ihre Grenze. Du kannst aber etwas Neues hinzulernen, sodass du deine Erregung wieder steigern kannst, wenn auch anders als zuvor.
Wie du das machst, kannst du am besten in unseren Tipps nachlesen:Beckenschaukel, Beckenboden, Selbstbefriedigung, Sex zu zweit
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Frage Nr. 35117 von 27.05.2022
Liebes Lilliteam, ihr konntet mir schon oft mit euren Antworten und Texten weiterhelfen. Danke dafür!
Mein Freund (29) und ich (w,.31) haben seit wir uns kennen, das Problem, dass es mit dem "normalen" Sex nicht so richtig klappt. Ich habe oft Schmerzen und bei ihm bleibt der Penis oft nicht richtig steif.
Mittlerweile haben wir beide viel alleine geübt (seit ein paar Wochen), haben seitdem aber zusammen überwiegend Dinge ausprobiert, die bei uns beiden funktionieren (Petting). Ich würde es gerne trotzdem immer mal wieder mit dem konventionellen Sex probieren.
Meine Frage ist: Mache ich dadurch das Üben zunichte? Also wenn man zwischendurch dinge probiert, die dann (noch) nicht "funktionieren"- oder findet dabei auch "sexuelles Lernen" statt?
Ich versuche zwar auch regelmäßig alleine zu üben, aber es macht mir nur wenig Spaß. Zusammen mit meinem Partner ist das anders, aber ich frage mich, ob man diesen Schritt überhaupt gehen kann (zu zweit Neues auszuprobieren), ehe man alleine ausreichend Fortschritte gemacht hat? Was meint ihr dazu?
Unsere Antwort
Sexuelles Lernen findet immer statt: Du machst immer irgend welche Erfahrungen, und dein Gehirn speichert das irgendwie ab. Die Frage ist: Was lernst du? Angenommen, du hast mit deinem Partner Sex, und das tut weh, und du verkrampfst dich. Da lernt dein Gehirn etwas, das du wahrscheinlich nicht sinnvoll findest: "Sex tut weh". Angenommen, du hast mit deinem Partner Sex, und du bewegst dich auf eine Art, so dass es nicht wehtut, sondern lustvoll ist. Da lernt dein Gehirn etwas, das du wahrscheinlich sinnvoll findest: "Wenn ich mich bewege, ist es angenehmer".
Es ist also nicht falsch, dass du auch mit deinem Partner übst. Ich weiss nicht, was du unter konventionellem Sex verstehst. Jede sexuelle Begegnung ist anders. Wichtig ist, dass ihr miteinander redet und offen seid dafür, dass beim Sex das passiert, was passieren will, statt euch von Erwartungen leiten zu lassen. Kennst du unsere Tipps für den Geschlechtsverkehr? Ich empfehle sie dir. Ich empfehle dir auch unsere Tipps fürs Petting als Übung für den Geschlechtsverkehr.
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Frage Nr. 35103 von 25.05.2022
Salut! Ich (w,23) habe ein Anliegen zu Weinen nach dem Sex bzw. Postkoitaler Dysphorie. Seit etwa einem Jahr muss ich in etwa 2-3 von 4 Fällen nach dem Sex oder nach dem Orgasmus bei der Masturbation sofort weinen.
Das Gefühl von Traurigkeit oder Verzweiflung stellt sich innerhalb von Sekunden nach dem Orgasmus meines Freundes oder nach meinem Orgasmus ein, auch wenn ich mich vollkommen wohl fühlte während der sexuellen Aktivität.
Meist kommt die Traurigkeit auch ganz ohne ein "Bild" oder einem begleitenden Gedanken. Selten zeigt sich ein Bild von einer Erfahrung sexueller Gewalt in der Kindheit, welche ich aber schon sehr gut verarbeitet habe.
Früher hatte ich diese Probleme nicht und ich meine auch sagen zu können, dass ich mit meinem jetzigen Partner die gesündeste und liebevollste Beziehung habe. Ich versuche diesen Vorgang zu verstehen und wünsche mir mehr Leichtigkeit in der Sexualität. Was würden Sie mir raten?
Unsere Antwort
Sexuelle Erregung kann mit recht hoher körperlicher und emotionaler Spannung einher gehen. Weinen kann eine Form von emotionaler Entladung nach dieser Anspannung sein. Die Frage ist: Warum weinen die einen, und die anderen lachen? Warum sind die einen glücklich, die anderen traurig nach dem Sex? Die Antwort dazu kann ich dir nicht so pauschal liefern. Es gibt verschiedene mögliche Einflussfaktoren:
Aus sexualtherapeutischer Sicht kann die Technik der sexuellen Erregung eine Rolle spielen. Schau mal, welche Erregungstechnik du hast. Falls diese mit viel Muskelspannung einhergeht, kann das allein schon die Ursache sein, dass du nachher in ein emotionales Loch fällst. Hier ist es hilfreich, wenn du dich während dem Sex möglichst immer bewegst, und zwar möglichst auch im Oberkörper. Ebenso ist es hilfreich, wenn du tief atmest. Mit der Bewegung und der Atmung sorgst du dafür, dass du emotional eher in einem lockeren, positiv-gestimmten, gelassenen Zustand bist.
Aus traumatherapeutischer Sicht könnten diese emotionalen Zustände auch Flashbacks sein, also Gefühlserinnerungen, die hochkommen. Du kennst Flashbacks in Form von Bildern traumatischer Erfahrungen in der Kindheit. Flashbacks sind Erinnerungen in Form von Bildern, Gefühlen oder Zuständen, die wachgerufen werden, wenn wir irgend etwas erleben, das sie triggert, oder wenn wir in einem körperlichen oder mentalen Zustand sind, der sie triggert.
Rund um traumatisches Erleben sind wir entweder angespannt und erfüllt mit starkem emotionalen Erleben von Angst, Ekel und dergleichen, oder schlaff mit Gefühlen von Leere/Ohnmacht/Hoffnungslosigkeit. Oder irgend etwas dazwischen. Wir sind sicher nicht locker-bewegt. Gegen Flashbacks beim Sex hilft, wenn du dich während der sexuellen Erregung körperlich in einen Zustand versetzt, der möglichst anders ist als der Zustand damals.
Hier verbindet sich das Traumatherapeutische mit dem Sexualtherapeutischen: Achte mal, welchen körperlichen Zustand du beim Sex einnimmst, bevor dich solche Gefühle oder Bilder einholen. Was tust du, das in deinem Körper Assoziationen mit Trauer und Trauma auslösen kann? Was könntest du tun, damit in deinem Körper Assoziationen mit einer aktiven, selbstbewussten, glücklichen Frau hochkommen? Vielleicht ahnst du, dass dir auch hier Bewegung beim Sex entgegenkommt.
Schau mal, was du mit meiner Antwort anfangen kannst. Möglicherweise wirft sie bei dir weitere Fragen auf. Dann schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35102 von 25.05.2022
W-18
Ich masturbiere zu Nacktbildern von mir selbst oder werde manchmal angeturnt von meinem Spiegelbild (also von mir einfach). Ist das normal?
Unsere Antwort
Es ist schön, wenn du dich magst und deinen Körper sexy und erregend findest. Zu welchen Bildern und Ideen du masturbierst, kannst du dir aussuchen. Ich würde dir empfehlen, dass du versuchst dein Menü vielfältiger zu machen. Du solltest schauen, was dich noch erregt und das ausprobieren. Und ich würde dir auch empfehlen, dass du lernst deine Erregung mit deinem Körper zu steigern und nicht nur über Bilder und Fantasien. Lies doch mal bei unseren Tipps zur Selbstbefriedigung nach.
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Frage Nr. 35097 von 22.05.2022
Hallo Lilli, nochmal vielen Dank für eure tolle Arbeit hier! Ich habe folgendes Anliegen/Frage:
Ich habe beim Sex zu zweit oder auch bei der Stimulation durch meinen Partner starke Probleme zum Orgasmus zu kommen. Wenn ich mich selbst befriedigt funktioniert es gut, aber vor allem über starke Anspannung und drücken/reiben gegen die Handfläche. Dazu brauche ich recht intensive Fantasien, meist über das Lesen von erotischen Geschichten. Mein Freund hat es immer mal wieder versucht es mir mit der Hand zu machen, es ist dann aber oft sehr anstrengend und langwierig und er selbst hat das Gefühl, es hätte wenig mit ihm zu tun, da er quasi nur seine Hand "hinhält" und ich mich dagegen drücke/reibe und dann auch aufgrund der Fantasien mental abwesend bin. Meine Fantasien gehen stark in den BDSM Bereich und das ist nicht so ganz sein Thema, deswegen ist es auch schwer, ihn so einzubinden, durchs "erzählen lassen" etc.
Nun stecken wir irgendwie in einer doofen Situation, ich kann nur "auf meine Art" kommen, er fühlt sich dabei wenig eingebunden und versucht es daher immer weniger. Wenn wir Sex haben, kommt er nahezu immer zum Orgasmus und ich merke, daß mich das zunehmend wütend macht, das es für ihn so einfach ist und ich so viele Probleme damit habe bzw so sehr auf eine Methode beschränkt bin. Ich versuche schon, mein Muster zu erweitern und es wird auch etwas flexibler aber es dauert eben sehr lange und belastet uns beide einfach im Moment zusehens.
Habt ihr noch einen Tipp für mich, wie ich das ganze etwas lockerer sehen kann? Oder noch Ideen, wie ich "meine" Position (auf dem Rücken liegend, die Hand flach auf der Vulva und in Wellen dagegen drücken) in den Paarsex besser einbinden kann?
Bin weiblich, 30 Jahre alt.
Vielen Dank für eure Ideen!
Unsere Antwort
Es ist sehr gut, wie du beschreiben kannst, was bei dir passiert. Und es ist auch sehr schön, dass du dich auch schon damit beschäftigt hast, dein Spektrum zu erweitern.
Ja, es dauert meist einige Zeit, bis das neu Erlernte tatsächlich so wirkt, wie man es sich wünscht.
Mit der starken Muskelspannung und der unbeweglichen Position, die du einnimmst, ist es klar, dass sich das nicht gut in eure gemeinsame Sexualität einbauen lässt.
Übrigens kommen deine Fantasien BDSM auch von deiner starken Muskelspannung und Bewegungslosigkeit. Die Fantasien folgen dem, was die Muskulatur des Körpers bzw. der Körper macht. Das ist normal. Und in dem Falle ist es auch normal, dass du mit der Zeit immer mehr Anspannung brauchst und auch deine Fantasien immer stärker werden. Durch die starke Anspannung spürst du auch relativ wenig im Körper, auch das ist normal.
Ich würde dir dringend empfehlen, weiter dazuzulernen und zu üben. Ausserdem wäre es gut, wenn du deine Erwartungen an den Sex zu zweit im Moment etwas verringerst. Vielleicht gelingt es dir, dir für eine gewisse Zeit zu erlauben, dass du keinen Orgasmus beim gemeinsamen Sex hast. Und du stattdessen den gemeinsamen Sex nutzt, um zu schauen, was du sonst alles spüren kannst, wie du dein Becken beim Sex bewegen kannst. Wenn du jetzt Geduld mit dir hast, wird sich das auf jeden Fall auszahlen. Und das gilt für euren gemeinsamen Sex, aber ganz besonders auch für das, was du sexuell spüren und erleben wirst.
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Frage Nr. 35094 von 22.05.2022
Ich m25 habe mittlerweile 2x folgendes Problem
Ich hatte Ende letzten Jahres etwas mit einer Frau rumgemacht und wir landeten im Bett. Ich war sehr erregt aber als es dann zur Sache gehen sollte war Flaute angesagt und ich habe mir eingeredet das er nicht hart bleiben wollte da die Frau eigentlich gar nicht mein Typ ist. Jetzt date ich seit langem eine Frau und wir landeten bei ihr, mein ganzer Körper war erregt und mein Glied steif. Wir fingen an und gegenseitig mündlich zu befriedigen sie hatte angefangen, als ich dann zum Akt kam merkte ich schon wie meine errektion nachlies und ich versuchte nebenbei sie wieder aufzubauen leider ohne erfolg.
Also beendeten wir die Sache und lagen nur im Bett und kuschelten. Nach einer geraumer Zeit merkte ich das er wieder hart werden konnte aber ich unterlies die Versuchung um nicht ein zweites mal in der selben nacht zu versagen.
Natürlich kann sowas passieren aber es ist extrem frustrierend was kann ich machen
Eigentlich habe ich nie ein Problem damit auch bei masturbation kann ich blöd gesagt immer und überall eine errektion herstellen. Liegt es daran das ich es mir zu oft mache und zuviel pornos schaue?
Unsere Antwort
Es liegt daran, dass du zu viel im Kopf bist. Du bist in die Gedanken verliebt, dass es nicht klappen könnte und studierst daran herum. Am Anfang spürst du ja noch recht viel und hast kein Problem. Dann aber wechselst du vom Fühlen im Körper in den Kopf, genauer gesagt in eine Gedankenschlaufe. Aus dieser Gedankenschlaufe heraus hast du keinen Zugriff mehr auf das Fühlen in deinem Penis.
Bei dir ist alles normal! Als ihr gekuschelt habt, ist deine Erektion wiedergekommen, das ist sehr gut und normal! Dann hast du dir mit den Gedanken direkt verboten, weiterzumachen. Die Gedanken sind nicht dafür zuständig, eine Erektion zu halten, sondern das Fühlen im Penis und im Körper insgesamt. Es ist ein bisschen so, als wäre der Gedanke „ich kann nicht, ich versage“ deine grosse Liebe. Die du auf keinen Fall mit einer anderen betrügen möchtest. Denn sonst macht es ja gar keinen Sinn, sich schon im Vorhinein Dinge zu verbieten. Solche Gedanken sind auch ein bisschen wie Gewohnheiten. Es ist einfach, sie zu denken, weil man sie kennt. Und so bieten sie etwas Vertrautes, auch wenn die Situation ja eigentlich neu ist. Also es hilft nur sich dessen bewusst zu werden und dem dann etwas anderes entgegenzusetzen. Es ist oft schwierig, statt dessen einen anderen Gedanken auszuwählen und zu denken. Aber wenn du dich auf das Fühlen im Körper konzentrierst, bleibt in der Regel weniger Platz für „die alte Liebe“.
Und das wiederum geht am besten, wenn du dein Becken bewegst, deinen Beckenboden aktiv einsetzt und auch lernst mehr im Penis wahrzunehmen.
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Frage Nr. 35092 von 21.05.2022
Hallo. Ich bin weiblich und 27 Jahre alt. Ich habe mir schon ähnlich Texte durchgelesen von euch, die ähnliche Probleme thematisieren und konnte schon einiges mitnehmen. Mein Problem ist, dass es für mir ungewohnt und somit unnormal ist im Alltag ohne genauen Kontext sexuell erregt zu sein oder Lust zu haben. Ich glaube das liegt daran, dass ich blöd gesagt es davor noch nie hatte und erst durch die angefangene Selbstbefriedigung vor ein paar Monaten überhaupt wusste, wie sich ein Orgasmus oder Lust anfühlt ohne Partner, durch den man erregt wird.. ich weiß, dass es anscheinend durch Gespräche mit meinem Partner normal ist, Erregung auch ohne Kontext oder durch Gedanken im Alltag erfährt oder auch einfach komplett ohne Grund.. damit tue ich mich allerdings einfach noch schwer, gerade wenn ich an manchen Tagen sehr oft erregt bin und es dann auch teilweise noch nicht immer mit dem Orgasmus klappt bei der Selbstbefriedigung und somit die Entladung über den Tag fehlt. Das wiederum verunsichert mich, ob es normal ist, an manchen Tagen so oft erregt zu sein oder gefühlt ständig. Ich habe mal eine Doku gesehen, in denen Frauen eine andauernde Erregungsstörung hatten und immer erregt waren.. trifft das auf mich zu?
Während ich das schreibe, habe ich schon fast den Eindruck, dass ich mir blöd gesagt darüber zu sehr einen Kopf mache und ich mir diese Gedanken vielleicht vor 10 Jahren, als Teenager in dieser Zeit ihre Sexualität erleben, nicht gemacht hätte.. es fühlt sich dieser aktuelle Zustand der plötzlichen Erregung im Alltag oder der vermehrten Lust an manchen Tagen einfach für mich nicht normal an, da es für mich früher anders normal war. Ist das nachvollziehbar? An manchen Tagen spüre ich dann teilweise gar keine Erregung und damit geht es mir dann besser, weil das ja mein „altes Normal“ war. Habt ihr vielleicht eine Anregung, wie ich mich damit noch besser anfreunden kann mit der ganzen Sache? Oder ist das beschriebene nicht normal und eher krankhaft im Sinne einer Erregungsstörung? Danke im Voraus und macht weiter so mit der tollen Webseite!
Unsere Antwort
Bei dir ist alles normal. Du machst dir tatsächlich zu viele Gedanken. Du musst übrigens die Lust auch nicht immer „loswerden“ indem du einen Orgasmus hast. Eigentlich ist es ja ganz schön Lust und Erregung zu spüren, wenn man sich nicht verpflichtet fühlt etwas damit machen zu „müssen“.
Vergleiche es mal mit dem Gefühl der Freude. Du bekommst etwas ganz Tolles und du könntest hüpfen, singen oder was auch immer vor Glück. Kann sein, dass du es dann machst. Wenn es aber gerade nicht passt, du zum Beispiel gerade auf einer Trauerfeier bist, wirst du es sein lassen. Du wirst die Freude trotzdem spüren, dann wird sie vielleicht weniger und später kommt sie wieder stärker zurück. Du musst einfach gar nichts damit machen. Und es gibt sicher auch Momente, in denen du einfach grundlos glücklich bist. Du kannst, wenn du möchtest, etwas damit machen, musst es aber nicht. Das ist das Schöne daran. Ebenso ist es auch mit der Lust. Vielleicht hilft dir das, lockerer damit umzugehen.
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Frage Nr. 35083 von 20.05.2022
Hallo ich bin männlich und 23 Jahre alt. Mich beschäftigen seit langem meine sexuelle Fantasien und habe hier bereits vieles nützliches dazu lesen können. Dennoch ist mein Problem ein bisschen komplizierter weswegen ich mich beschlossen habe eine Frage an euch zu senden.
Ich habe mit ca 13 Jahren angefangen Pornos zu schauen und habe bereits dort eine Fantasie für mich entdeckt die mir bei der Selbstbefriedigung einen extremen Kick gegeben hat. Ich habe mir immer vorgestellt eine attraktive Frau zu sein in Bezug auf sexuelle Handlungen. Das heißt ich habe mir immer vorgestellt in den Pornos die Frau zu sein und wie sie penetriert wurde. Meistens ging es darum das die Frau von dem Mann dominiert wurde. Ich habe das ganze über Jahre hinweg gemacht, die Filme wurden auch immer extremer mit Vergewaltigungen usw.
Schwulen Pornos haben mich nicht gereizt sondern eher abgeturned, wenn sich zwei Männer näher kommen, bei mir musste immer eine Frau in den Filmen dabei sein. Ich habe schon irgendwie gewusst das es ein bisschen komisch ist aber ich hab mir darüber nicht groß Gedanken gemacht das war einfach meine Art mich zu befriedigen die mir auch einen extremen Kick gab. Ich habe ab und zu auch Pornos aus der Männer Sicht geschaut aber das gab mir nicht den gleichen Kick wie aus der anderen Perspektive.
Ich habe in meinem Alltag aber immer darauf gefreut ganz normal Sex mit einer Frau zu haben, die Fantasie war eher ein separates Thema womit ich mich halt erregt habe. Bei meinem ersten Mal mit 21 mit einer Frau hab ich dann gemerkt das ich kaum erregt werde durch meine aktive Männerrolle. Ich habe gemerkt das ich mich in die Fantasie komplett verrannt habe und das was ich eig will, mit einer Frau eine Beziehung führen und Sex zu haben irgendwie nicht richtig geht. Ab dem Moment habe ich aufgehört Pornos zu schauen und die Fantasie weiter zu reizen.
Jetzt komme ich aber zu meinem eigentlichen Problem. Irgendwo in diesem Zeitraum hat meine Fantasie angefangen sich auf meine Realität auszubreiten. Ich habe eine Möglichkeit gefunden meine Fantasie auszuleben in dem ich mit Männern schlafen würde. Die Vorstellung das ein Mann mich richtig wie eine Frau penetrieren würde hat in meinem ganzen Körper totale Erregung ausgelöst. Ich war zu dem Zeitpunkt extrem verwirrt weil ich Männer eig nicht als Sexualobjekte seh sondern als Kollegen und Freunde. Ich find Männer auch nicht attraktiv oder anziehend wie bei Frauen. Trotzdem habe ich mir zu dem Zeitpunkt viele Gedanken gemacht ob ich einfach Schwul oder Bi bin.
Ich habe angefangen mir im Internet Profile anzulegen um mit Männern zu schreiben und auch zu treffen zum Sex. Ich war dabei wie im Rausch, wie in meiner Fantasie, dass ich eine Frau jetzt bin und mit Männern mich zum Sex treffe. Als ich mich dann aber wieder beruhigt habe, habe ich mich selber gefragt was grad passiert ist, ich habe keine Kontrolle mehr über mich gehabt. Bei der Auswahl von den Männern hab ich einfach alles genommen was da war, mir ging es hier überhaupt nicht um Attraktivität oder Präferenzen sondern nur um den Zweck, ich wollte begehrt werden wie eine Frau und auch Sex haben wie eine.
In der Realität find ich die Nähe zu anderen Männern unangenehm, ich find sie auch nicht attraktiv aber die Fantasie zwingt mich dazu sexuelle Handlungen auszuüben, um den Kick zu erleben. Einmal habe ich mich mit einem anderen Mann schlussendlich getroffen und war danach komplett fertig. Ich war nicht selbstbestimmt in meinem Kopf sondern eher gezwungen es endlich zu erleben. Es hat Monate gebraucht um damit zurecht zu kommen. Ich habe genau gemerkt das ich bei dem Treffen will, das er mich wie eine Frau behandelt, ich habe mich nicht als Mann gesehen in dieser Situation.
Meine jetzige Freundin hat mir dabei sehr geholfen, sie hat mir Zeit gegeben und durch sie habe ich angefangen den Sex mit Frauen extrem zu genießen und eine neue Seite kennenzulernen. Ich habe auch gemerkt das ich eine Dominante Rolle sehr reizend finde. Also eig genau das was ich immer aus der anderen Perspektive in der Fantasie erlebt habe. Am Anfang der Abstinenz von Pornos war es extrem schlimm, ich habe extreme Reize in meinem ganzen Körper wahr genommen wenn ich an den Sex mit einem Mann dachte so dass ich extrem Probleme hatte dagegen zu widerstehen. Ich denke mir dann immer, warum auch? Es ist doch komplett normal auch mit Männern zu schlafen heutzutage.
Das Problem ist, dass die Fantasie alles andere verdrängt. Ich bekomme mich einfach nicht mehr erregt, wenn ich der Fantasie Platz gebe. Die Folge ist, dass ich in meiner Realität, in der ich Frauen liebe und sexual anziehend finde, nicht mehr richtig leben kann und nur noch auf der Suche nach dem nächsten Kick bin durch die Fantasie. Die Reize haben seit der Abstinenz extrem abgenommen, ich sehe Männer so wie früher, als Kollegen und Freunde. Frauen finde ich noch anziehender als früher. Als ich die Fantasie angefangen habe in der Realität auszuleben, kann ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren, ich bin wie im Rausch, alles geht den Bach runter, meine sozialen Kontakte, und mein Selbstbewusstsein.
Aus den ganzen Erfahrungen die ich gemacht habe, gibt es keine Möglichkeit die Fantasie ansatzweise auszuleben. Wenn ich über einen Strap On mit meiner Freundin nachdenke geht das schnell wieder über zu dem Sex mit Männern, es also richtig zu erleben. Ich habe es oft versucht und auch geschaut das ich hier nichts verdränge oder sowas, aber es gibt einfach keine Möglichkeit. Ich bin sowas von glücklich wenn ich nicht an die Fantasie denken muss und ganz und gar ich selbst bin, Selbstbewusst, viele soziale Kontakte und glücklich. Nur schleicht sich manchmal die Fantasie trotz der geringen Reize noch ein und will erlebt werden. Es fühlt sich so komisch an weil der Körper dir sagt das er es unbedingt braucht aber ich ganz genau aus meinen Erfahrungen weiß das der Weg kein gutes Ende nimmt.
Ich bin hier um nach Strategien zu fragen die Fantasie besser von der Realität zu trennen. Was für Möglichkeiten gibt es hier? Ich habe schon oft darüber nachgedacht eine sexual Therapie zu machen, gerade während meiner schlimmen Zeit vor einem Jahr. Ich habe seit dem aber mit der Abstinenz einen richtig guten Weg gemacht und spüre überall positive Veränderungen, nur ist es noch ein langer Weg um die angelegten Reize in Kopf neu zu strukturieren. Ich hoffe ich habe euch mit meiner Geschichte nicht zu sehr erschlagen. Ich weiß das es ein kompliziertes Thema ist, trotzdem würde ich mich über eine Rückmeldung sehr freuen.
Unsere Antwort
Möglicherweise verstehe ich dich nicht ganz richtig, daher schreibe ich hier kurz, was ich verstehe: Du hast bis jetzt nur mit Frauen gute sexuelle Erfahrungen gemacht, nicht mit Männern. Es gelingt dir nicht, deine Fantasien auf eine befriedigende Weise mit Männern auszuleben. Richtig? Kannst du die sexuellen Fantasien in der Selbstbefriedigung geniessen?
Ich verstehe, dass du deine Geschichte als sehr kompliziert erlebst. Vielleicht beruhigt dich, dass sie aus sexualtherapeutischer Sicht nicht besonders kompliziert ist. Ich sehe darin zwei Hauptthemen: Erstens geht es um das sexuelle Lernen – also die Fähigkeit, sich Erregungsquellen "anzutrainieren" und sie immer besser in uns zu verankern durch Wiederholung. Zweitens geht es um Gedanken und Einstellungen rund um Sex – also eine Haltung darüber, wie Sex sein sollte und wie nicht.
Was dich betrifft, so sehe ich rund um das sexuelle Lernen einen ganz normalen Mann. Rund um deine Einstellungen sehe ich eher ein Problem: Du verbaust dir einerseits viel Spass, und andererseits drängen sich Sachen genau dann eher auf, wenn man versucht, sie zu verdrängen. Wie wäre es, wenn du all deine Fantasien als Fähigkeiten ansehen würdest, denen du für dich, bei der Selbstbefriedigung, Raum und Zeit gibst?
Die Sexualität wird besser und erfüllender, wenn das "Menü" unserer Erregungsquellen grösser ist. Sie wird stressig, wenn wir bestimmte Dinge brauchen, um uns sexuell zu erregen. Wenn ich richtig verstehe, was du geschrieben hast, dann hast du die Wahl. Du kannst das eine und das andere. Das ist wie wenn du zwei Sprachen kannst. So kannst du die Vorstellung geniessen, als Frau penetriert zu werden, und du kannst die Vorstellung geniessen, eine Frau zu penetrieren.
Wenn du Sex mit Frauen mehr geniessen willst, macht es Sinn, dass du die sexuellen Fantasien ausbaust, in denen du selbst eine Frau penetrierst. Hier kannst du mit dem Körper nachhelfen. Bitte lies diesen Text über Methoden der sexuellen Erregung. Möglicherweise spielt bei dir eine hohe Muskelspannung eine grosse Rolle in der sexuellen Erregung. Wenn du übst, dich mit lockeren, intensiven Bewegungen aus dem Becken/Körper zu erregen, entwickelst du eher Fantasien davon, dass du mit einer Frau über die Penetration in eine erotische und emotionale Begegnung gehst. Dazu empfehle ich dir auch unsere Tipps zum Üben für den Geschlechtsverkehr.
Ausserdem möchte ich dir das Buch "Klappt's" von Michael Sztenc empfehlen. Einerseits ist das voll guter Übungstipps, andererseits gibt es gute Anregung zur Auseinandersetzung mit deiner Männlichkeit.
Schau mal ob dich das weiterbring. Bei weiteren Fragen schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35076 von 18.05.2022
Warum finden manche Männer große Brüste so geil? Und warum finden Männer es geil in einer Frau abzuspritzen?
Unsere Antwort
Es ist von Mann zu Mann unterschiedlich, was er geil findet. Und es ist auch unterschiedlich, wieso der einzelne Mann das geil findet. Meistens greifen Erklärungen, die Gründe für "die Männer" oder "die Frauen" nennen zu kurz. In Wirklichkeit hat jeder Mensch seine ganz persönliche Geschichte und sein ganz persönliches Erleben.
Wenn du die Gründe von einem ganz bestimmten Mann wissen möchtest, könntest du ihn fragen. Vielleicht antwortet er, dass er das aus Pornos kennt und ihn das sexuell erregt. Oder er antwortet, dass er eine wunderschöne Erinnerung hat an das Gefühl von grossen Brüsten in einer innigen Umarmung. Einige Männer würden dir auch sagen, dass sie weder grosse Brüste noch Abspritzen in einer Vagina toll finden. Mit Neugier findest du hier mehr raus als mit allgemeinen Antworten.
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Frage Nr. 35073 von 17.05.2022
M27. Regelmässig hab ich Probleme mit der errektion wenn meine Begleitung in sexualität bei mir ist
Hat sich selbst unter Druck setzen negativen Einfluss darauf das der Penis steif wird gibt es Berührungs Punkte die helfen das dass Blut in den Penis fliesst das er steif wird
Wenn der Penis nicht steif ist kann man keinen sex (klassischen Geschlechtsverkehr) haben
Was kann ich ändern um mich nicht unter Druck zu setzen
Unsere Antwort
Ja, du sagst es ja schon selber: Sich unter Druck setzen ist nicht günstig, um eine Erektion zu bekommen und zu halten.
Wenn man unter Druck steht, drückt sich das auch in den Muskeln aus. Die Muskeln spannen sich unwillkürlich mehr an. Angespannte Muskeln sind aber keine gute Idee, um eine Erektion zu halten oder zu bekommen. Denn mit angespannten Muskeln ist einerseits die Durchblutung schlechter und andererseits spürt man weniger. Um eine gute Erektion zu haben, ist es hilfreich viel im Körper zu spüren und weniger in Gedanken zu kreisen. Mehr im Körper spüren kannst du, indem du das Becken bewegst, den Beckenboden besser empfinden lernst und auch lernst mehr im Penis wahrzunehmen.
Warum setzt du dich denn unter Druck? Hast du Angst? Hast du keine Zeit? Möchtest du deiner Begleitung oder dir etwas beweisen? Oder ist es was anderes?
Wenn du Angst hast: schau wovor du Angst hast. Wenn du Angst hast, eine Schwangerschaft auszulösen, kümmere dich um die Verhütung. Wenn du Angst vor sexuell übertragbaren Krankheiten hast, kümmere dich um safer sex. Wenn ihr keine Zeit habt, schau, ob es möglich ist den Zeitraum zu verlängern und sprich mit ihr darüber. Mach dir auch Gedanken über die anderen Punkte. Wenn dir etwas unklar ist oder du etwas genauer wissen möchtest, schreibe uns bitte noch einmal. Und gib dann die Nummer dieser Frage an, damit wir uns darauf beziehen können.
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Frage Nr. 35068 von 17.05.2022
Hallo. Ist es normal, dass man auch bei der Selbstbefriedigung nicht zum Orgasmus klappt? Ich (w 20) habe es sowohl gestern, als auch heute probiert und es hat auch eben heute wieder nicht geklappt. Sonst hat es immer alleine gut geklappt.. ich hatte auch heute die Hoffnung, dass dann wieder klappen würde.. habe ich mich da jetzt vielleicht selber unter Druck gesetzt? Ich war kurz davor, aber der letzte Funken hat gefehlt und heute habe ich mir gedacht, dass es doch wieder klappen muss.. jetzt habe ich natürlich auch das Gefühl, als wäre ich immer noch erregt, weil es eben nicht zum Orgasmus gereicht hat.. ist das normal oder stimmt da plötzlich irgendwas nicht mehr mit mir?
+++
35047
Hallo. Ist es normal, dass man als W 20 bei der Selbstbefriedigung mal nicht zum Orgasmus kommt? Ich habe es letztens eine Stunde probiert, weil ich das vorher so noch nie hatte und war danach irgendwie immer noch erregt und habe es dann am gleichen Tag nochmal probiert. Ist das auch mal normal und dann ein natürliches Empfinden, dass man dann, obwohl man es so lange probiert hat, danach noch erregt ist oder ist das unnormal?
Unsere Antwort
Ja, es ist normal, dass du in manchen Situationen bei der Selbstbefriedigung nicht zum Orgasmus kommst. Es gibt viele Dinge, die die sexuelle Erregung «füttern» können. Und es gibt viele Dinge, die die sexuelle Erregung stören können. Und deshalb kommst du vielleicht in bestimmten Situationen zum Orgasmus und in anderen nicht. Es braucht immer genügend Futter und möglichst wenig Störung. Weisst du, was bei dir die sexuelle Erregung füttert und was sie stört?
Betrachte es mal so: Du hast beobachtet, dass der letzte Funken gefehlt hat. Da ist es logisch, dass es nicht zum Orgasmus kommt. Es funktioniert also alles genau so, wie es soll.
Es ist auch normal, dass es sich so anfühlt, als wäre die sexuelle Erregung noch da. Sie konnte sich nicht im Orgasmus entladen. Das ist nicht weiter schlimm. Das passiert tagtäglich mit allerhand Spannungen, zum Beispiel wenn uns zum Weinen zumute ist und wir nicht weinen oder wenn wir vor Wut schreien könnten und es nicht tun. Wir tragen allerhand Spannungen mit uns herum und irgendwann entladen wir sie auf die ein oder andere Weise.
Mit dir stimmt alles. Du könntest neugierig beobachten, wann du zum Orgasmus kommst und wann nicht. So lernst du immer mehr darüber, was deine sexuelle Erregung füttert und was sie stört.
Diese Antwort gilt auch für Frage 35047.
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Frage Nr. 35052 von 16.05.2022
Warum habe ich ein Problem damit mich beim Sex meiner Partnerin hin zu geben
Unsere Antwort
Ich weiss sehr wenig über dich, deshalb habe ich zunächst einige Fragen.
Begeben wir uns mal auf Spurensuche:
- Woran würdest du erkennen, wenn du dich hingibst? Also wie würde man das von aussen sehen und was würdest du spüren? Wie bewegst du dich, wie atmest du, wie viel Raum nimmst du ein?
- Was machst du aktuell statt dich hinzugeben? Spannst du dich an? Wo?
Häufig gibt es schon einige Anhaltspunkte, wenn du beobachtest, was du körperlich beim Sex machst.
Du kannst uns einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35045 von 16.05.2022
Woran liegt es, dass ich ( 62 Jahre?nur zum Orgasmus komme , wenn meine Freundin ( 60 J) mich oral befriedigt und warum dauert dies sehr lange.Meine Freundin hält mit unter in dieser Stellung nicht lange durch.
Unsere Antwort
Es liegt vermutlich daran, dass du von der Selbstbefriedigung her gewohnt bist, deinen Penis auf eine bestimmte Art und Weise zu stimulieren. Vermutlich auch mit mehr Druck als die Vagina aufbauen kann. Mit dem Mund ist es möglich, mehr Druck oder Zug auszuüben. Zudem ist es mit zunehmendem Alter möglich, dass es länger braucht, um die sexuelle Erregung zu steigern.
Du kannst aber einiges selber tun, um diese Situation zu verbessern. Es ist gut, wenn du, um die Erregung zu steigern, deinen Körper aktiv zu Hilfe nimmst. Das gelingt am besten und am nachhaltigsten, in dem du lernst, wie du beim Sex dein Becken optimal bewegst, wie du deinen Beckenboden für dich einsetzen kannst und auch indem du die Wahrnehmung im Penis schulst. All das braucht etwas Zeit und regelmässiges üben, aber es wird sich für dich und deine Freundin lohnen.
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Frage Nr. 35038 von 15.05.2022
Hallo,
Ich bin 43 Jahre alt und habe seit 2 Monaten wieder eine feste Beziehung. Ich hatte davor eine langjährige Beziehung, bei der die letzten Jahre kein Sex mehr stattfand. Ich habe deshalb oft mastubiert. Nun habe ich aber in meiner neuen Beziehung oft Probleme zu ejakulieren, obwohl der sex sensationell ist. Ich verspüre auch leider nicht mehr so viele Gefühle am penis beim Sex. Ich denke, es liegt mit dem masturbieren zusammen.
Wie kann ich wieder mehr Gefühle im penis beim Sex erlangen?
Unsere Antwort
Wie stimulierst du deinen Penis beim Masturbieren? Wendest du viel Druck an? Berührst du den Penis auf der gesamten Länge? Oder vorwiegend an einer Stelle? Wahrscheinlich ist sich dein Penis vom Masturbieren eine andere Stimulation gewohnt als er beim Sex mit deinem*r Partner*in erhält.
Masturbieren kann dir helfen, deinen Penis besser spüren zu lernen. Von Vorteil ist, wenn du den Penis auf verschiedene Arten berührst. Du kannst mit dem Tempo der Berührungen, dem berührten Bereich und dem verwendeten Druck spielen. Mehr Ideen zum Wahrnehmungstraining findest du auch in unserem Infotext "Wie lerne ich meinen Penis besser wahrnehmen?".
Du kannst auch mit dem Becken deinen Penis in der Hand bewegen, das ist der Stimulation während der Paarsexualität meist ähnlicher. Es ist normal, dass es Zeit braucht, bis du neue Berührungen erregend findest. Das gehört zum sexuellen Lernen dazu. Wenn du merkst, dass die Erektion nachlässt, kannst du auch zu der für dich gewohnten Technik wechseln und anschliessend wieder für dich neuere Berührungen ausprobieren.
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Frage Nr. 35036 von 15.05.2022
Hallo. Ich habe Angst, dass ich eine Sexsucht habe.
Ich habe erst am Morgen mit meinem Partner geschlafen und bin durch Klitorale Stimulation auch zum Orgasmus gekommen, allerdings nur leicht, da es mir noch schwer fällt mit meinem Partner zum Orgasmus zu kommen, als wenn ich alleine bin (ich habe Selbstbefriedigung und Orgasmen erst vor ungefähr einem 3/4 Jahr kennengelernt, w 25) und als ich zuhause war, war ich am Nachmittag nochmal so erregt, dass ich nochmal selbst Hand angelegt habe… ich würde sagen, dass ich mich in der Woche ingesamt vielleicht 2-3 mal selbst befriedige, aber dass ich heute am Nachmittag nochmal erregt war und mich dann angefasst habe, verunsichert mich total, ob ich normal bin oder nicht ein Problem habe.. ich hoffe ihr könnt mir helfen! Danke im Voraus
Unsere Antwort
Du bist normal. Schau dir dazu bitte unsere Texte Bin ich sexsüchtig oder pornosüchtig? und Selbstbefriedigung bei Frauen: Wie viel ist normal? an.
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