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Fragen & Antworten:
Liebe und Beziehung

Frage Nr. 35978 von 26.11.2022

Antwort auf: 35927

1. Ich meine du widersprichst dich. Du schreibst, dass du keine Männer abschleppen konntest, doch als du Selbstbewusst warst hattest du doch Erfolg?!

In Bars, Partys haben es Frauen leichter, doch VOR ALLEM bei Dating-Plattformen! Ich habe auch von Frauen dessen Tinder Profil gesehen, und sie hatten innerhalb einer Woche +400 Matches, was voll kommen verrückt ist! Wenn man Glück hat bekommt man als Mann 15 Matches innerhalb 3 Monaten... Die meisten meiner Freunde machen ähnliche Ergebnisse.
Was ich oft zu hören bekommen habe ist, dass mein Profil nicht interessant genug ist. Ich lade drei Bilder von mir hoch, und habe eine Beschreibung, und bekomme kaum Matches. Frauen habe auch 3 Bilder (nur Selfies von sich, und nichts persönliches) und haben auch eine Beschreibung, dich jetzt nicht super ist, und das Profil wird als "gut" bewertet.. Wo ist die Logik?

Frauen haben im Online Dating wirklich die Option, sich die besten Männer auszusuchen. Als durchschnittlicher Mann wird man kein Erfolg beim Online Dating haben.

Es gibt auf YouTube auf einige Videos, wo sich Männer Frauen Profile erstellt haben und von Matches überschüttet werden, und das auch veranschaulichen.

Es gibt auch die andere Seite. Wer sehr gut gebaut ist, und ein Hobby zeigt, bekommt mehr Matches. Freunde von mir schleppen über Tinder sehr viele Frauen ab. Ich habe jetzt angefangen mit ihnen auch ins Gym zu gehen, damit ich das selbe machen kann. Ein sehr guter Körper ist wie ein Cheatcode im Online Dating, aber auch Persönlich. Sie haben Bilder wo sie Oberkörper frei sind, schick angezogen sind, und eins im Urlaub. Das selbe habe ich auch vor! Wer gut gebaut ist, wird extrem viele Frauen abbekommen. Es ist sehr oberflächlich, doch es funktioniert. Man schlägt durch das Gym 4 Fliegen mit einer Klappe: Hast ein Hobby, steigert extrem das Selbstbewusstsein , man sieht sehr gut aus, und man kommt bei Frauen sehr gut an.

Das ist auch mein Ziel. Wenn es damit nicht klappt, dann bleibe ich für immer Jungfrau, was solls...

2. Es gibt natürlich auch Männer, die es einfach sagen, dass sie nur Sex wollen, doch manchen Frauen gefällt das nicht. Viele Frauen brauchen den Rahmen, also auch mal ins Kino gehen, was zusammen kochen etc. Was ich damit meine ist die emotionale Verbundenheit, doch Männer können wohl anscheinend eher ohne Gefühle Sex haben, was bei für manche Frauen eher nicht der Fall ist. Männer wissen das und spielen den "Rahmen" vor, um an Sex zu kommen, was natürlich absolut mies ist. Sind natürlich nicht alle so.

3. Das mit dem Nice guy stimmt auch, doch wenn man wirklich keine abbekommt, versucht man irgendwie alles "richtig" zu machen. Wenn man so ist wie man ist findet man auch keine... Ich denke wenn ich einen sehr muskelösen und definierten Körper habe, löst sich das Problem auch, und ich kann mir auch wie meine Freunde die besten Frauen auf Tinder aussuchen, und muss nicht mehr verzweifelt suchen, da ich dann viele Optionen haben werde.

Unsere Antwort

Es stimmt, dass Männer und Frauen tendenziell unterschiedliche Erfahrungen mit Tinder machen. Und es stimmt, dass Frauen oftmals schneller mehr Matches bekommen. Das liegt aber auch daran, dass auf Tinder 75 Prozent der Nutzer*innen männlich sind. Und alleine dadurch besteht schon ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.

Aber was meinst du, was das für Matches sind? 400 in einer Woche im Gegensatz zu 15 in 3 Monaten? Bei den 15 Matches hat vermutlich schon eine grössere Auswahl stattgefunden, und sie kommen eher von Frauen, die sich nicht nur wegen deiner Muskeln für dich interessieren. 

Ich kann gut verstehen, dass es sich für dich frustrierend anfühlt, Tinder zu nutzen. Es kann sein, dass sich manche Männer Muskeln antrainieren und auf Tinder dadurch mehr Matches erzielen. Deine Idee, im Gym zu trainieren, ist dann gut, wenn es wirklich ein Hobby für dich werden kann und wenn du dadurch wirklich ein besseres Selbstwertgefühl bekommst. Vielleicht passt aber auch eine andere Sportart besser zu dir. Um das Selbstbewusstsein zu steigern, empfehlen wir zum Beispiel fernöstliche Kampfsportarten. Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich?

Um dich für Frauen attraktiver zu machen, geht es nämlich nicht primär um den Aufbau von Muskeln, sondern vor allem darum, dass du eine selbstsichere Ausstrahlung entwickelst. Denn ein Muskelpanzer macht dich nicht von innen heraus selbstsicher.

Du könntest dich zum Beispiel fragen: Bist du stolz auf den Mann, der du bist? Bist du zuversichtlich mit dir als Mann? Du kannst etwas dafür tun, dass du zuversichtlicher wirst und dich wohlfühlst als Mann.

Hierzu möchte ich dir folgende Frage stellen: Angenommen, du bekommst einen Match auf Tinder. Die Frau gefällt ihr. Du fängst an mit ihr zu schreiben. Dann trefft ihr euch. Und dann? Wie ist das mit der körperlichen Nähe? Wie ist das mit dem Sex? Wie steht es rund um dein Selbstvertrauen, wenn es darum geht, eine sexuelle Beziehung mit der Frau einzugehen?

Aus unserer Arbeit mit Männern wissen wir, dass die Selbstsicherheit als Mann in Bezug auf das Dating eine gute Basis hat, wenn folgendes zutrifft:

Wir haben auf Lilli viele Tipps zu dem Thema. Dazu schau dir bitte mal den Text Wie mache ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert an. Ausserdem möchte ich dir das Buch “Klappt’s?” von Michael Sztenc empfehlen. Dieses Buch hilft dir gezielt bei diesen Punkten. Damit hilft es dir, eine selbstsichere Männlichkeit von innen heraus zu entwickeln, so dass du nicht auf einen äusseren Panzer aus Muskeln angewiesen bist. 

Deine Videoempfehlung habe ich hier nicht mit verlinkt, weil das Video meiner Meinung nach zu kurz gedacht und nicht wirklich hilfreich ist. Es zeigt zwar das Ungleichgewicht auf Tinder auf, geht aber nicht wirklich darauf ein, welche verschiedenen Gründe es dafür geben kann. 

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Frage Nr. 35962 von 23.11.2022

Hallo, ich bin die, die die Frage 35814 gestellt hat.

Wir machen jetzt eine Beziehungspause bis Mitte Januar und werden uns dann ein paar mal treffen um zu sehen, ob sich nochmal etwas entwickeln kann. Wir haben in dem letzten Jahr viele große Sachen gehabt (Uniabschluss etc.) und sehr wenig Zeit miteinander verbracht und wenn, dann eigentlich immer das gleiche gemacht und oft diskutiert, weil jeder auch so stur ist und recht haben will. Das möchte ich auch generell an mir ändern, unabhängig wie die Beziehung weitergeht oder nicht. Ich glaube wir sind einfach beste Freunde geworden… ich hoffe, dass der Cut etwas bringt. Muss man denn dann etwas beachten, wenn man sich dann trifft? Oder ist das einfach dann der Zufall, ob es denn nochmal klappt? Ich danke euch, für eure großartige Arbeit und seid für viele Menschen eine große Hilfe

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob.

Ich würde nicht sagen, dass es Zufall ist, ob es nochmal klappt. Oft ist Leuten nicht klar, dass Liebe und Verliebtheit nicht dasselbe sind. Verliebtheit passiert meist einfach, aber Liebe erschafft man aktiv. Liebe ist eine Aktivität. Du schreibst, dass ihr im letzten Jahr sehr wenig Zeit füreinander hattet. Dann ist es nicht verwunderlich, dass eure Liebesgefühle verschwunden sind. Liebe braucht Pflege. Und das bedeutet unter anderem gemeinsame Zeit. Zeit, die bewusst gestaltet wird. Es bedeutet auch, zu wissen, was man selbst braucht, um sich geliebt zu fühlen. Und was der*die andere braucht. Es geht also darum, wie ihr Liebe zeigt und sie dadurch auch immer wieder neu erschafft.

Ich empfehle dir, diese Pause zu nutzen, um nachzudenken und eure Beziehung zu reflektieren. Was hat dir gefehlt? Was wünschst du dir? Was brauchst du? Wieso hattet ihr zum Beispiel beide den Drang, immer recht haben zu müssen? Ich könnte mir vorstellen, dass es da eigentlich gar nicht um die Fakten ging, sondern um Anerkennung, Wertschätzung und Bestätigung – Dinge, die ihr vielleicht beide in eurer Beziehung vermisst habt. Wie könntet ihr das in Zukunft anders gestalten? Du siehst, es gibt viele Stellschrauben, an denen ihr drehen könntet, wenn ihr dazu bereit seid und eure Beziehung es euch wert ist. Eine Paarberatung könnte da sicherlich auch sehr hilfreich sein.

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Frage Nr. 35951 von 21.11.2022

Liebes Lilli-Team,

ich versuche eine lange Beziehung und ihr Ende seit zwei Jahren zu verarbeiten. Ich bin sehr streng mit mir, weil diese Beziehung gerade in den letzten Jahren in den Grundfesten bröckelte und ich nicht so leiden möchte bzw. mich diese Gedanken nerven, dass ich dafür viel Verantwortung trage.
Dazu muss man vielleicht wissen, dass die schlechte Beziehung abrupt von meinem Partner beendet wurde und ich immer geblieben bin, weil ich dachte, dass er sich irgendwann auseinandersetzt mit den Themen, die die Grundfesten erschütterten.
Oberflächlich gab es immer wieder leichte und schöne Momente - diese Momente haben mich nicht verstehen lassen, wie das zusammen gehen kann: ein bröckelndes Fundament auf der einen Seite und doch immer wieder diese Zuneigung auf der anderen Seite.

Ich habe Eure Seite gelesen zum Thema Liebeskummer gelesen:
"Wieso trauere ich der Beziehung hinterher, obwohl sie schrecklich war?

Manche Menschen haben einen blinden Fleck. Der hält sie davon ab, zu erkennen, wie grausam andere Menschen mit ihnen umgehen. Sie werden manipuliert und ausgenützt. Dieses Verhalten würde eigentlich dazu führen, dass sie sich schleunigst von diesem Menschen entfernen. Stattdessen wirkt das grausame Verhalten wie ein Superkleber. Der Liebeskummer ist unglaublich stark."

Steht da.
Welchen blinden Fleck meint ihr? Welche Fähigkeit fehlt mir, zu erkennen, dass jemand schlecht mit mir umgeht?
Ist es am Ende leicht und heißt einfach "Nein" sagen?

Es ist tatsächlich ein bisschen, so wie ihr es schreibt. Ich bin sehr erschöpft und kann den Tatsachen bzw. der Tatsache, dass mein Partner ein Bild von sich kreiert hat, das irgendwie nicht zu stimmen scheint, einfach nicht ins Auge sehen - es ist furchtbar: Ich sehe da am Ende nur Gleichgültigkeit mir gegenüber. Oberflächlich habe ich einen Blumenstrauß einen Tag vor seinem Weggang geschenkt bekommen. Es sah so aus, dass alles in Ordnung ist/werden wird.
Ich schäme mich so, dass ich nicht auf mein Gefühl vertraut habe und mache mir große Vorwürfe.
Wo ist mein blinder Fleck? Welche Hürde muss ich nehmen, damit ich wieder bei mir sein kann und nicht bei ihm und seinen Problemen?

Unsere Antwort

Ich habe deine Frage als Anlass genommen, den Text zu überarbeiten, auf den du dich beziehst. Vielleicht wird er etwas klarer für dich.

Wobei – so wie du schreibst, hast du ihn gut verstanden. "Blinder Fleck" bedeutet tatsächlich, blind zu sein für etwas, oder etwas nicht klar sehen wollen. Du hattest dafür einen guten Grund: Du warst investiert darin, dass die Beziehung besser wird. Du hast gehofft, dass er sich mit seinen Themen auseinandersetzt. Dadurch hast du eine Zerrbrille aufgehabt, die gewisses Verhalten von ihm schöngezeichnet, anderes ausgeblendet hat. Du hast deinen Partner auf eine Weise gezeichnet, die es gerechtfertigt hat, dass du in der Beziehung geblieben bist.

Und wenn du jetzt klarer siehst, ist das, was du siehst, furchtbar. Es fühlt sich furchtbar an. Der amerikanische Psychotherapeut David Schnarch hat mal gesagt: "Das ist, wie wenn man in einen Alptraum erwacht". Wer will das schon? Um diesen Alptraum auszuhalten, braucht es Selbstpflege und Selbstregulation. Zum Beispiel so.

Du schreibst, dass du nicht verstehen kannst, dass ein bröckelndes Fundament und Zuneigung zusammen Platz haben in einer Beziehung. Schlimme und schöne Momente. Bösartiges und liebevolles Verhalten. Ich finde das ziemlich typisch für schlimme Beziehungen: Die Beziehungspartner*innen sind nicht immer gemein oder gleichgültig oder kalt oder abschätzig. Wenn sie das wären, wären sie möglicherweise sehr schnell wieder single. Denn die wenigsten von uns halten es aus, dauernd schlecht behandelt zu werden.

Was es wirklich schwierig macht, ist, dass die Beziehungspartner*innen zwischendurch liebevoll, verführerisch, zuvorkommend sind. Das kann eine Manipulationsstrategie sein, oder es kann sein, dass sie sich zwischendurch wirklich Mühe geben. Wenn wir in dieser Beziehung bleiben wollen, ist es völlig verständlich, dass wir das "halbvolle" Glas sehen wollen, und dass wir uns an dem festhalten, was schön ist, und das weichzeichnen oder ausblenden, was schlimm ist.

Es ist so verständlich wie gefährlich: "Einmal in der Woche quält er*sie mich. Aber den Rest der Woche ist er*sie nett mit mir". Diese Haltung, dieses Entschuldigen von schlimmem Verhalten mit nettem Verhalten, höre ich viel von Menschen. Warum diese Haltung? Vielleicht scheint es einfacher, in einer vertrauten Beziehung zu bleiben, als sich ins Unvertraute, Gefährliche zu trennen. Sicher hängt es auch damit zusammen, dass viele Menschen von Kind auf gelernt haben, dass ihre Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen unschön umgegangen sind mit ihnen oder miteinander. Ich weiss nicht, wie das bei dir ist. Wir haben dazu ein Kapitel geschrieben, das dich vielleicht interessiert.

Du wirst aus dieser Erfahrung lernen. Mark Twain soll gesagt haben: "Good judgement is the result of experience and experience the result of bad judgement." Zu deutsch: "Gutes Urteilsvermögen ist das Ergebnis von Erfahrung und Erfahrung das Ergebnis von schlechtem Urteilsvermögen." In Zukunft wirst du wahrscheinlich mehr auf dein Gefühl trauen. Was ich mir für dich wünsche, ist, dass du die Haltung gegenüber einem zukünftigen Partner entwickelst: "Egal wie oft er nett mit mir ist, wenn er mich unschön behandelt, lasse ich das nicht durchgehen. Ich mache das nicht mit". Darin liegt deine Verantwortung in einer zukünftigen Beziehung: dass du Verantwortung übernimmst für dein Verhalten und dein Wohlergehen. Hierzu empfehle ich dir diesen Text.

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Frage Nr. 35947 von 20.11.2022

Hallo ich bin seit 10 Jahren mit meiner Frau zusammen. Seit der Geburt unseres Kindes vor 6 Jahren findet unser Sexual Leben nicht mehr statt.
Mal sagt sie sei müde, oder hat keine Lust.
Sie hat aber generell nie Lust. Was soll ich machen?

Unsere Antwort

Ich weiss sehr wenig über euch und eure Lebenssituation. Deshalb bin ich zurückhaltend mit Tipps, denn ich muss erstmal noch mehr über euch erfahren.

Ihr seid ja schon eine ganz schön lange Zeit ein Paar. Wahrscheinlich kennt ihr einander sehr gut und wisst sehr viel darüber, wie der andere tickt. Nehmen wir an du versuchst, dich in sie hineinzuversetzen. Was glaubst du, welche Gründe hat sie, warum sie keinen Sex will? Und was könnte für sie verlockend sein?

Was weisst du darüber, wie es deiner Frau in den letzten 6 Jahren ging? Wie ist ihr Alltag? Was hat sich für sie seit der Geburt eures Kindes verändert? Worauf hat sie Lust und worauf nicht? Wie kam sie früher in Stimmung für Sex? Wie war euer Sex?

Mich würde auch interessieren, wie du darauf reagierst, wenn sie keinen Sex will. Was passiert dann? Also was könnte man von aussen beobachten? Machst du ihr Druck? Könnte es sein, dass du dich auf eine Weise verhältst, die ihr wenig Lust auf Sex mit dir macht? Schau dazu doch mal in diesen Text.

Und woran könnte sie merken, dass sie mit einem sexuell attraktiven Mann zusammen ist? Machst du ihr Lust auf Nähe mit dir? Lebt ihr liebevolle Berührungen im Alltag? Kuschelt ihr miteinander? Weiß sie, dass sie sich auf körperliche Nähe mit dir einlassen kann, ohne dass sie deinen Wunsch nach Sex spürt?

Vielleicht möchtest du auf meine Fragen eingehen. Dann kann ich dir gezielter helfen. In der Zwischenzeit empfehle ich dir, mal in diesen Text über Verführung und zu Lust auf Sex zu schauen.

Ich möchte dich dazu ermutigen, ihrer Lust eine faire Chance zu geben, wieder aufzuleben. Schreib uns dafür gerne wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 35937 von 19.11.2022

Liebes Lilly team
Ich bin w 15 und ich glaube, ich habe mich zum ersten mal wirklich verliebt. In meiner Klasse gibt es ein Junge der zwei Jahre älter ist als ich. Im ersten Schuljahr waren wir schon befreundet aber hatten damals nicht wirklich viel zusammen gemacht. Seit den Sommerferien sind wir aber richtige Freunde geworden, wie das passiert ist, weiss ich auch nicht genau. Wir nehmen am morgen zusammen den Bus und gehen gemeinsam in die schule und wieder zurück. Langsam haben wir uns gegenseitig "geöffnet" und haben damit angefangen üver private sachen zu sprechen. Wir sagen uns jetzt eigentlich alles. Das wo mir an ihm am meisten gefallen hat, seit dem ersten moment, ist das er wirklich wirklich lieb ist. Er versteht mich so gut und ist sanft mit mir. Er schaft es mir zum lschen zu bringen, wenn ich traurig bin und er weiss genau was sagen wenn etwas bei mir nicht geht. So viel er zu mir gesagt hat, findet er mich auch sehr lieb und mega nett. Er meint, ich sei eine tolle Person, mit dem man immer sprechen kann wenn man Hilfe braucht oder wenn man allgemein schlechtes Humor hat. Wir verstehen uns allgemein sehr gut und das wo ihm als erstes von mir aufgefallen ist, ist das ixh mehr reif bin als die anderen trotz meinem Alter. Das freut mich. Das Problem ist, in der Schule hat er auch eine andere kollegin, die mit uns in der Klasse ist. Sie sind immer zusammen, aber zwischen ihnen wird es nichts, weil sie für ihm zu wenig süss ist und ihre beziehung ist wie eine Bruder-Schwester Beziehung. Das verhindert mich aber, mit ihm mehr Zeit zu verbingen. Trotz das verstehe ich mich mit beiden gut.
Es gab eine Zeit indem er auf eine Mädchen stand, sie war aber zu alt für ihn und ich glaube seinen Bruder stand auf die gleiche. Er hat es auch mit mir besprochen und am Schluss hat er sich entschieden, diese Geschichte mit dieser Frau zu lassen. Einem Monat später hat er eine neue Mädchen kennengelernt mit dem sie auch ein gemeinsamen Hobby haben und dank das haben sie sich kennengelernt. Er hat mir jedes Schritt von dieser Geschichte erzählt und jetzt sind sie zusammen. Ich fühle mich seitdem tag als er mir das gesagt hat, sehr komisch. Traurigkeit, Eifersucht, Liebe und das Vermissen von ihm, herrschen in meinem Herz. Ich habe mich noch nie so verbunden an einer Person gefühlt. Jedes Mal wo ich mit ihm bin, fühle ich mich so verstanden und so geliebt. Jetzt ist unsere Beziehungen eigentlich immernoch so, nur das er mehr zeit am Handy verbringt mit seiner Freundin. Aber diese Momente mit ihm sind die schönsten des Tages. Gestern haben wir zwei Prüfungen zurück bekommen und wir hatten beide sehr Angst, dass sie schlecht gingen. Am schluss sind sie gut gelaufen und als wir alleine waren und uns das gegenseitig gesagt haben, war unsere Freude auf 100. Nicht wegen der Prüfungen, sondern weil wir beide sehr fröhlich waren und da gab es eine lange Umarmung die mich das Herz zum explodieren brachte. Es war nicht die klassiche Umarmung, die man sich einfach zwischen Freunde gibt, es war mehr. Das haben wir beide gespührt.
Viele Sachen blockieren mir. Seine Freundin, die Sache das wir zusammen in der Klasse sind für die nächsten zwei jahren, falls alles gut geht. Die Sache das wir durch eine Beziehung, unsere Freundschaft zerstören können. Das er vielleicht nicht mit mir sein will. Das ich momentan zu jung bin für ejne Beziehung und das meine Eltern nicht wollen.
Aber wenn sich Liebe so anfühlt wie ich mich mit ihm fühle, dann verstehe ich diese Menschen die mir sagen:"Liebe ist magisch"
Ich bin frustriert und verliebt.
Könnt ihr mir helfen, ein bisschen Klarheit zu machen?

Unsere Antwort

Du hast wohl schon viel Klarheit über deine eigenen Gefühle gefunden. Du fühlst dich zum ersten Mal wirklich verliebt. Der junge Mann, in den du verliebt bist, scheint sich aber nicht auf dich festlegen zu wollen. Er findet dich toll. Er kann immer mit dir reden. Aber er hat auch andere Freundinnen. Manche vielleicht eher Geschwister-freundschaftlich, aber durchaus auch Liebesbeziehungen. Darum ist es verständlich, wenn traurige Gefühle durch dein Herz ziehen. Die meisten Menschen möchten bei dem Menschen, in den sie verliebt sind, die wichtigste Rolle spielen. Du musst deinen Freund teilen. Bisher bist du sehr tolerant und grosszügig. Das ist etwas Besonderes. Du merkst jedoch, dass dich deine Offenheit anstrengt.

Zusätzlich machst du dir richtige Gedanken. Eure Liebesbeziehung könnte sich auf eure Stimmung in der Klasse auswirken oder eure Leistungslust beeinflussen. Eure Freundschaft könnte mit Problemen in der Liebesbeziehung auch schwierig werden. Zudem ist die Realität, dass er auch andere Freundinnen hat. Im Moment wartest du auf ihn und die schönsten Augenblicke deines Tages. Wir könnten uns vorstellen, dass das Warten dich frustriert. Du bist dann so auf deinen Freund konzentriert, dass du selbst zu kurz kommst. Versuch doch, die Freundschaft zu geniessen. Du weisst jetzt, dass du verliebt sein kannst. Deine Verliebtheit wird dir aber auch zeigen, was sie sich wünscht. Wenn sie mit dem, was du von deinem Freund bekommst, zufrieden sein kann, lässt du alles so wie es ist. Wenn du immer weiter leidest, solltest du dich unbedingt mehr um dich selbst kümmern. Du solltest andere Freundschaften pflegen, deine Hobbies pflegen und alles tun, damit du dich gut finden kannst. Dann hast du vielleicht für die nächsten zwei Schuljahre einen guten Freund an deiner Seite und bist gleichzeitig noch zufrieden mit deinem Leben und dir.

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Frage Nr. 35935 von 18.11.2022

Antworten auf: 35896 | 35742 | 35805

Danke für die Antwort. Ich lasse ehrlich gesagt meinen Frust über das Dating Leben hier aus, doch die Antworten die ihr mir gibt sind extrem hilfreich, da ich immer etwas über mich lerne, und wirklich immer etwas mitnehme.

Was ich mitgenommen habe ist, dass es gar nicht schlimm ist ein netter Mann zu sein. Netter Männer kommen gut bei Frauen an, und nett sind ist auch super wichtig. Das hat mir wirklich die Augen geöffnet, da ich das niemals dachte, und ich so sein kann, wie ich bin, und mich nicht verstellen brauche. Wenn ich mich verstellen würde, dann bin ich auch nicht ehrlich zu mir selbst, und würde mich selbst belügen, und was für ein Partner wäre ich dann? Wahrscheinlich kein guter, wenn ich lügen muss, um bei jemanden "zu landen".

Es liegt eher an meinem geringem Selbstbewusstsein das ich keinen Erfolg bei Frauen habe, und meinem negativen Denken. Mein geringes Selbstbewusstsein strahle ich aus, und das ist nicht attraktiv! Ich sehe vieles schwarz, oder negativ, doch ich sollte die Dinge "vor mich stellen" die ich gut kann. Die Dinge, die ich nicht so gut kann, kann ich immer noch lernen. Wenn ich noch meinen Hobbys nachgehe, und die Dinge die ich gut kann in den Vordergrund stelle, werde ich mein Selbstbewusstsein aufbauen, und dadurch entwickle ich eine positive Denkweise?

Ich bin noch ziemlich jung, doch mache mir trotzdem ziemlich viel Druck, dass ich es nie klappen wird, doch ich sollte an mir selbst arbeiten, und kein "Zeitlimit" von 30 Jahren setzten. Das erzeugt unnötig druck, und macht mich unentspannt. Ebenso sollte ich ich von dem Gedanken "es wird sowie nie klappen" sehr weiten abstand gewinnen. Wenn ich nichts machen, dann wird es wahrscheinlich nicht klappen. Wenn ich das "Zeitlimit" rausnehme und mich auf mich selbst fokussiere und versuche mir ein schönes leben aufzubauen, nach meinen Überzeugungen und auch auf Frauen zugehe ohne etwas zu erwarten (Nummer, Kuss oder sonstiges), wird es bestimmt besser werden, da ich stetig Erfahrung sammle. Gerade da ich nicht viel Erfahrung mit Frauen habe, sollte ich mir Zeit lassen, und die Dinge langsam angehen.

Ich sollte die Dinge nicht einfach hinnehmen, denn ich versuche dadurch meine Angst zu umgehen. Ich sollte mich in kleinen Schritten der Angst stellen, und es probieren.

Ich habe Angst davor, in eine für mich subjektive peinliche Situation zu kommen. Beispielweise: Wenn ich eine attraktive Frau anspreche und sich eine peinliche Situation ergibt, und jemand bekommt das mit und lacht, dass wäre mir sehr umgangenem.
Deshalb meide ich generell das ansprechen von Frauen, es ist wie eine Blockade. Wie kann ich besser mit der Angst umgehen? Ich sollte dennoch Frauen ansprechen, doch wenn ich einen besseren Umgang mit der Angst hätte, würde ich das Ansprechen als deutlich entspannter finden.

Ich habe ebenso gemerkt, dass mich die Angst irgendwie generell beeinträchtigt. Ich vermeide unangenehme Situationen, aus Angst dass der gegenüber etwas hat worüber er lachen kann, beziehungsweise wo ich mich verletzlich zeige. Das Verletzlich zeigen ist mir unangenehm und peinlich, weil ich "angreifbar" bin, und eventuell mich Hilflos zeige. Deshalb versuche ich zum Beispiel ein Gespräch zu kontrollieren, damit ich nicht über etwas peinliches reden brauche. Ich lenke das Gespräch quasi in meine "angenehme Richtung", also Themen worüber ich gut reden kann, ohne mich verletzlich zu zeigen. Wie kann ich das überwinden? Ich denke, wenn ich einen besseren Umgang mit der Angst und der Verletzlichkeit habe, und mich auch Verletzlich zeigen kann, kann ich mehr ich selbst sein.

Ich habe gemerkt, wenn ich vor der Angst laufe und mich nicht verletzlich zeige, dann bleibe ich in meiner Komfortzone, und entwickle mich als Mensch nicht wirklich weiter. Könnt ihr mir damit bitte weiterhelfen?

Ich bin euch wirklich unendlich Dankbar, dass es euch gibt! Euere Antworten und Texte regen mich an, positiver durch Leben zu gehen, bekomme neue Anregungen, lerne wirklich was fürs Leben und gehe anders (auch positiv) durchs leben.

Unsere Antwort

Danke für deine Anerkennung. Es freut uns sehr, dass wir dir helfen konnten.

Wenn ich es richtig verstehe, möchtest du, dass wir nochmal auf das Thema Angst eingehen. Versuche es mal von der Seite anzuschauen: etwas was dir sehr wichtig ist, macht dir sehr viel Angst. Etwas, was dich nicht interessiert, macht dir keine Angst. Nimm also die Angst als Wegweiser, wo es lang geht, und zolle dir selber Respekt.

Das heisst konkret, du solltest deine Bedürfnisse respektieren. Du möchtest Frauen kennenlernen, das siehst du daran, dass es ein grosser Wunsch ist, und dass du grosse Angst hast. Das heisst, da geht es lang: Du fängst an, Frauen anzusprechen. Bis du dich dabei sicher fühlst, brauchst du Übung, das ist normal.

Ein anderes Beispiel: du hast Hunger. Wenn du deine Bedürfnisse wahrnimmst, dann besorgst du dir etwas zu essen. Natürlich kannst du dann im Vorfeld denken: "Oh wenn mich jemand sieht, was denkt der? Esse ich nicht zu früh oder zu spät? Schmiere ich das Brot nicht gut? Halte ich die Gabel falsch? Tropft womöglich Sosse irgendwo hin?" – und so weiter. Ein kurzes Aufflackern solcher Gedanken ist normal, das hindert dich nicht daran, deine Bedürfnisse zu befriedigen und deinen Hunger zu stillen. Und mit zunehmender Übung im Laufe des Lebens wird man auch sicherer, zum Beispiel beim Brotschmieren. Trotzdem können immer mal wieder Missgeschicke passieren, das ist normal, das macht nichts.

Du musst einfach wissen, dass die Angst nicht verschwinden wird, solange du unsicher bist, Und du bist solange unsicher, solange du keine Übung hast. Du kannst nicht erwarten, dass deine Unsicherheit oder deine Angst verschwinden, solange du nicht mehr Erfahrung gesammelt hast. Das ist normal! Gehe nicht davon aus, dass du etwas kannst, ohne es zu lernen. Bitte lies dazu auch unseren Text über Unsicherheit beim Verführen.

Manchmal ist es auch hilfreich, sich vorzustellen, dass die Angst ein guter Kumpel ist. Dieser gute Kumpel hat aber einen speziellen Charakter. Sein Charakter: super negativ, super pessimistisch, Miesmacher. Das muss man halt wissen. Also dieser gute Kumpel klebt nun an dir, weil er nicht weiss was sonst machen. Du bist nett und hast dich irgendwie auch an ihn gewöhnt, also nimmst du ihn überall mit hin. Das heisst, wenn du eine Frau ansprichst, steht er neben dir und sagt: "das wird nicht klappen, du wirst dich blamieren" etc. Er sagt das, nicht du. Du hast ein anderes Ziel als er.

Vielleicht kennst du so Leute, die irgendwas total gut finden und die ganze Zeit nur davon sprechen. Sagen wir jetzt mal das ist Fussball. Dich interessiert Fussball nicht besonders. Du wirst ihnen vermutlich mal zuhören, aber wenn du gerade was besseres im Sinn hast, wirst du eher auf Durchzug schalten und deinen Ideen nachgehen. So könntest du es mit der Angst auch machen. Gib ihr Zeit, in der du ihr zuhörst. Und mache in der anderen Zeit das, was du möchtest, obwohl sie an deiner Seite ist. 

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Frage Nr. 35929 von 17.11.2022

Hallo liebes Lilli Team, ich (M16) möchte mit meiner 14 jährigen Freundin sex und sie auch mit mir. Ist das ok?

Unsere Antwort

Wenn du in Deutschland oder Österreich wohnst, ist eine Beziehung ok. Deine Freundin ist in diesen Ländern bereits nicht mehr im Schutzalter. In der Schweiz endet das Schutzalter mit dem 16. Geburtstag. Allerdings sind dort Liebesbeziehungen auch früher erlaubt, wenn der Altersunterschied kleiner ist als drei Jahre. Das wäre bei euch der Fall.

In jedem Fall muss ganz sicher sein, dass ihr beide den Sex wirklich möchtet und dass jede*r eindeutig zugestimmt hat. Zur Planung des ersten Geschlechtsverkehrs findet ihr hier Infos und Tipps. Ausserdem solltet ihr genau über Verhütung Bescheid wissen. Benutzt unbedingt ein Kondom. Übt möglichst gemeinsam, wie man das Kondom anzieht und passt gemeinsam auf, dass es während des Geschlechtsverkehrs nicht abrutscht. Petting ist auch eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig zu erregen. Auch beim Petting müsst ihr verhüten. Zu allen Themen haben wir Texte geschrieben, auf die wir Links gesetzt haben. Lest die doch bitte in Ruhe durch.

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Frage Nr. 35927 von 16.11.2022

Hallo, ich bin eine 30-jährige Frau und möchte gerne auf die Frage Nr. eingehen: 35896

1. Du schreibst, dass man es als Frau so viel leichter beim Dating hat. Das ist nur bedingt richtig. Was stimmt ist, dass viele (ich mag Verallgemeinerungen nicht so sehr) Frauen deutlich wählerischer sind, was ihre Sexualpartner angeht als Männer. Viele Männer würden nach eigenen Aussagen auch mit einer Frau Sex haben, die sie nicht sonderlich attraktiv finden. Auf Frauen trifft das deutlich seltener zu. Aus diesem Grund gebe ich dir Recht: Die meisten Frauen können mit "irgendeinem" Mann Sex haben, wenn sie es wollen, indem sie zum Beispiel in eine Bar gehen. Aber auch nicht immer. Ich habe zum Beispiel die Erfahrung gemacht, dass es, wenn ich "es wirklich darauf anlege" , kaum "Männer abschleppen" kann. Das war auch schon mit 20 so. Geklappt hat das immer dann, wenn ich selbstbewusst und gut gelaunt war, es mir aber im Prinzip egal war, ob ich mit jemandem nachhause gehen kann oder nicht. Allerdings musst du als Frau, die alleine in eine Bar geht, auch viele andere unschöne Dinge hinnehmen. Du kannst nicht einfach so etwas trinken, wenn dir gerade danach ist. Viele Männer sehen dich dann als Freiwild, du wirst dumm angemacht oder angefasst und das von Männern, von denen du das eben NICHT willst. Und nein: Das fühlt sich nicht gut an. Du fühlst dich dadurch auch nicht attraktiver, es ist einfach nur unangenehm.
2. Ist Sex bekommen können und Erfolg bei der Beziehungssuche haben nicht unbedingt das Gleiche. Was glaubst du wie viele Frauen darunter leiden, wenn sie sich eigentlich eine Beziehung wünschen - und es den Kerlen am Ende nur um Sex ging. Oft auch nach vielen Dates oder wenn schon Gefühle im Spiel waren. Auch das ist kein schönes Gefühl und kratzt noch mehr am Selbstbewusstsein als "nur" gefriendzoned zu werden (was dir im Übrigen auch als Frau passieren kann). Denn es geht dann nicht mehr primär um dein Äußeres, sondern es geht an deine Substanz, an das was dich als Person ausmacht. Weil du für Sex vielleicht gut genug warst, es aber für mehr nicht reicht. Dabei gibt es sehr viele Männer, die eigentlich nur Sex wollen. Das ist an sich nicht weiter schlimm. Das Problem ist nur, dass sie den Frauen etwas vorspielen, sie also anlügen, um an ihr Ziel zu kommen. Deswegen glaube ich nicht, dass Frauen es da so viel leichter haben. (Auch wenn ich deine Gedankengänge verstehen kann). Hinzu kommt, dass Frauen in unser Gesellschaft sehr stark auf ihr Äußeres reduziert werden.
3. Zum Thema "Nice Guy" habe ich eine sehr starke Meinung (die aber sehr viele Menschen mit mir teilen, auch Männer). Das Problem ist nicht, dass diese Kerle nett und zuvorkommend sind. Auch nicht, dass sie unerfahren sind. Das Problem dieser "netten" Typen ist oft, dass sie ein sehr schlechtes Bild von sich selbst haben und alles tun würden, am bei Frauen gut anzukommen. Sie sind eben nicht NETT im Sinne von "einen guten Charakter haben", sondern sie sind im Grunde sehr manipulativ. Wenn ihnen eine Frau gefällt, geben sie ihr dauernd Recht, tun alles für sie - und das meist obwohl diese keinerlei Interesse an Mr. nice guy zeigt. Und was passiert dann? Die Frau verliert den Respekt. (Das Phänomen gibt es aber auch andersrum, auch Frauen landen in der Friendzone). Denn wenn jemand nicht für seine Bedürfnisse einsteht, keine eigene Meinung vertritt, jemand anderen anhimmelt, obwohl die der- oder diejenige ihn nicht mal sonderlich gut behandelt, dann zeugt das von einem sehr geringen Selbstwergefühl. Und das ist, so hart das klingt, leider nicht sexy. Ob man in der Friendzone landet, hängt natürlich noch von weiteren Faktoren ab (Der Beziehungscoach Emanuel Albert, gibt es bei Youtube oder Spotify, hat da ein paar kluge Dinge zu gesagt, aber auch hier auf lilli.ch gibt es einige gute Tipps, wie man für das andere/bevorzugte Gechlecht interessanter wird. Vorab: Frust, Selbstmitleid und ein Mindset, das von einem Kampfmodus zeugt ("die Frauen, die mich nicht wollen und die es ja so viel einfacher haben") sind dabei nur wenig hilfreich.

Abschließend möchte ich dir sagen, dass es sehr viele Männer (und auch Frauen!) gibt, die erst sehr spät sexuelle Erfahrungen machen. Das kann viele verschiedene Gründe haben. Aber: mit 30 ist das Leben noch nicht vorbei. Auch musste ich schon etwas schmunzeln bei deiner Beschreibung "älterer Frauen". Was meinst du wie viele Frauen um die 30 noch von 20ig Jährigen angesprochen werden. Erstens, weil man ihnen ihr Alter nicht unbedingt ansieht und zweitens, weil diese Frauen oft viel selbstbewusster sind als die ganz jungen.

Liebe Grüße und steck den Kopf bitte nicht in den Sand.

Unsere Antwort

Vielen Dank für deinen wirklich interessanten Input. Vielleicht liest der Frager von 35896 sie ja. Ich habe dazu noch ein paar Gedanken, die ich hier mal anfüge:

Hast du Studien dazu, dass Frauen deutlich seltener mit einem Mann Sex haben würden, den sie nicht sonderlich attraktiv finden? Diese Studien würden mich interessieren. Könnte es sein, dass da Männer und Frauen Aussagen über sich selbst gemacht haben? Solche Aussagen sind mit grosser Vorsicht zu geniessen. Denn Menschen haben ein Bild von sich, eine Selbsteinschätzung, die oft nicht so gut übereinstimmt damit, wie sie sich dann tatsächlich verhalten. Es gibt so viele Gründe, warum eine Person, unabhängig ihres Geschlechts, in irgendeinem Augenblick Sex haben möchte – und da können auch Gründe dabei sein, die nichts mit der Attraktivität des anderen zu tun haben. Und da sind bisweilen auch Gründe dabei, auf die sie im Nachhinein nicht stolz ist.

Mich würden auch Studien interessieren darüber, dass die meisten Frauen mit irgendeinem Mann Sex haben können, wenn sie in eine Bar gehen. Aus meiner Sicht gibt es grosse Unterschiede – ältere (wirklich ältere, nicht 30-jährige) Frauen zum Beispiel machen da oft ganz andere Erfahrungen als junge Frauen. Und auch als junge Frau hast du ja selbst die Erfahrung gemacht, dass du Männer nicht einfach abschleppen kannst. Aber, kennst du da Studien?

Ich mag Verallgemeinerungen auch nicht. Es gibt durchaus seriöse Forschung über Geschlechterunterschiede, und es ist hilfreich, sich damit auseinanderzusetzen. Eine gute Zusammenfassung der Forschung bietet das Buch "Von Natur aus anders" von Doris Bischof-Köhler, das 2022 in einer Neuauflage erschienen ist. Durch die Medien kursieren aber relativ oft Meinungen über Männer, Frauen und Sex, die nicht hilfreich, sondern schädlich sind. Es ist hilfreich, sich immer und immer wieder kritisch damit auseinanderzusetzen.

Wir sind uns einig: Wir kommen nicht weiter, wenn Männer die Haltung vertreten, dass Frauen es besser haben, und wenn Frauen die Haltung vertreten, dass Männer es besser haben. Menschen, die anderen Gendergruppen als "Mann" und "Frau" angehören, können dann auch die Haltung vertreten, dass es Männer und Frauen besser haben und so weiter. So entwickelt sich ein Gegeneinander, und es kommt zu Diskussionen, die uns nicht weiterbringen.

Und es ist so schnell, in diese Haltung hineinzukommen. Wenn du schreibst: "Dabei gibt es sehr viele Männer, die eigentlich nur Sex wollen. Das ist an sich nicht weiter schlimm. Das Problem ist nur, dass sie den Frauen etwas vorspielen, sie also anlügen, um an ihr Ziel zu kommen", kommt garantiert das Gegenargument: "Sehr viele Frauen machen Männern etwas vor, wenn sie mit ihnen Sex haben; sie benutzen den Sex als Mittel zum Zweck, um dadurch zu einem anderen Ziel zu kommen. Sie nutzen das sexuelle Begehren der Männer aus." Und darauf hätte dann wieder eine andere Person ein Gegenargument – und so weiter.

Hilfreich ist aus meiner Sicht hingegen, dass wir diese Haltung entwickeln: "Respektvolles oder respektloses Verhalten ist keine Frage des Geschlechts. Unabhängig vom Geschlecht bin ich verantwortlich für mein Glück und kann etwas für meine Entwicklung tun." Das führt zu folgenden Fragen: "Was kann ich tun, dass ich mit meinem Mannsein/Frausein/divers-sein etc. glücklich werde? Wie kann ich das für mich am besten entwickeln und fördern?" Und schliesslich: "Wie kann ich Herausforderungen, die für meine Gendergruppe tendenziell häufiger sind als für andere Gendergruppen, sinnvoll und erfolgreich angehen?"

Emanuel Albert kenne ich nicht, danke für den Tipp. Kennst du das Arbinger Institute?

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Frage Nr. 35886 von 10.11.2022

Hallo :)
ich bin w, 23. Ich bin seit 6 Monaten in einer Beziehung und eigentlich sehr glücklich. Ich merke, dass die Phase von rosaroter Brille langsam weggeht und ich auch die schlechteren Eigenschaften meines Freundes sehe. Ich weiß, dass diese Phase eine Stufe in einer Beziehung ist und wir uns jetzt nochmal viel besser kennenlernen.
Jetzt ist es aber so, dass ich aus einer muslimischen Familie komme und er aus einer christlichen (nicht sonderlich religiös). Meine Mama ist auch weniger religiös und hat sich gefreut zu hören, dass ich einen Freund habe. Mein Papa hingegen war alles andere als begeistert, da in der muslimischen Religion eine muslimische Frau keinen nicht-muslimischen Mann heiraten darf. Ich habe mittlerweile schon recht starke Gefühle für meinen Freund und sonderlich religiös bin ich selber auch nicht. Aber ich tu mir so schwer, weil ich meinen Papa es gerne recht machen würde. Gleichzeitig würde auch das Verhältnis, dass ich mit den Tanten/Kusinen habe auch relativ schlecht werden, sollte ich es mal so richtig offiziell machen. Dass mein Freund konvertiert ist nicht eine Option. Ich bin hin und hergerissen, weil Religion in meinem Leben nicht keine Rolle spielt, aber bei der Partnerwahl das für mich nicht so relevant ist. Er respektiert auch die minimale Form von Religion, die ich ausübe. Nur hätte mein Papa gerne einen muslimischen Mann an meiner Seite und mein jetziger Freund versucht zwar offen zu sein, aber so richtig verstehen tut er es nicht. Da ich selber nicht so muslimisch bin, wie es sich mein Papa wünschen würde und ich diesem Thema oft entweiche, weiß ich jetzt auch, dass mir ein religiöser muslimischer Mann auf meiner Seite nicht wirklich glücklich machen würde und ich nicht nur meinen Papa sondern dann evtl. auch meinen Mann zu meinen Wertvorstellungen anlügen müsste. Ich würde so gerne mit jemanden reden, der sich in der muslimischen Religion auskennt und ebenfalls in zwei verschiedenen Kulturen aufgewachsen ist und offen an das Thema angeht, um dann vielleicht eine Lösung für diese situation zu finden, weil ich habe momentan das Gefühl daran zu ersticken und gegen eine Mauer zu fahren.

Unsere Antwort

Du hast dir viele Gedanken gemacht. Du weisst, wie dein Papa zur Religion steht. Du weisst, dass du nicht gläubiger sein kannst als du bist. Du weisst, dass du dir eine Beziehung zu einem sehr gläubigen Mann nicht vorstellen kannst. Du hast dir also schon eine Meinung gebildet. Jetzt stellst du fest, dass deine Meinung und dein Wunsch, es deinem Papa recht zu machen, nicht zusammen passen. Deine Gefühle sind zwischen der Achtung für deinen Papa und die Liebe zu deinem Freund hin- und hergerissen. So geht es sehr vielen Jugendlichen. Eigentlich stehen alle Jugendlichen irgendwann vor der Frage, ob sie die Kultur und die Werte ihrer Ursprungsfamilie übernehmen können oder ob sie durch Einflüsse anderer Kulturen eigene Werte bilden. Dadurch können grosse Spannungen entstehen. Bei dir sind es die verschiedenen Religionen, die dich vor die Frage stellen, wie eigenständig du dich entwickeln möchtest/kannst. Dabei merkst du, dass du den Konflikt mit deinem Vater nicht umgehen kannst. Du kannst zwar dem Thema immer wieder ausweichen. Die Spannung in dir wird dadurch aber nicht kleiner. Die Vorstellung, vor deinem Vater für deine eigenen Werte einzustehen, macht dir noch Angst. Das ist sehr verständlich. Darum verstehe ich auch deinen Wunsch gut, mit Menschen in ähnlichen Situationen in Kontakt zu kommen. In der Schweiz könntest du dich an Fabrina wenden. In Deutschland gibt es den Verband binationaler Familien, der auch Beratung anbietet. In Österreich gibt es FIBEL. Wenn du mehr lesen willst, gibt es im Familienhandbuch einen längeren Text. 

Wir möchten dich sehr ermutigen, deine Eigenständigkeit zu entwickeln. Deine Vorstellungen sind deiner Zufriedenheit und deinem Glück am nächsten. Du bist sehr rücksichtsvoll und hast bereits geprüft, dass dein Freund deine Religion toleriert. Jetzt könntest du daran arbeiten, wie du deinen Vater von deiner Zukunft überzeugst. Für ihn ist es sicher wichtig, dass du dich nicht vollständig von deiner Familie entfernst und dich nicht im Streit von ihr trennst. Er wird sich aber auch wünschen, dass seine Tochter Liebe erlebt und einen verständnisvollen Partner hat. Hoffentlich findest du Gesprächspartner*innen, die dir Mut zusprechen, deinen eigenen Weg zu gehen.

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Frage Nr. 35870 von 08.11.2022

Hallo
Meine Freundin (mitte 20) hat vermutlich ADHS (nicht bestätigt)
Unser Sexleben ist mässig. Leider hatte ich vor Ihr nie eine Sexpartnerin, sie jedoch ein Sexpartner vor mir. Sie weiss genau wie mich erregen und zum "durchdrehen" bringen. Ich habe jedoch schwierigkeiten dasselbe zu tun. Sie erwartet oft, dass ich sie bis zum Orgasmuss bringe. Die gelingt mir aber nur mithilfe von Toys (mit zweimaliger Aussnahme)
Wie kann ich ihre Sexuelle erregun besser erforschen und Verstehen? denn sie kann mir dies nicht kommunikartiv übermitteln.

Unsere Antwort

Du machst dir sehr viel Druck, wenn du dir vornimmst, deine Partnerin so zum Orgasmus zu bringen, wie du dir das vorstellst. Deiner Partnerin ist es gelungen, mit einem Toy zum Orgasmus zu kommen. Und du hast das Toy so benutzt, wie sie das braucht. 

Es ist sicher sehr gut, wenn du dich selbst aufklärst. Auch ein Verständnis für weibliche Sexualität ist sinnvoll. Für solch eine allgemeine Weiterbildung haben wir unsere Informationstexte geschrieben. Du könntest das Kapitel Wie geht sexuelle Erregung bis zum Orgasmus? genauer studieren. Einen Einblick in weibliche Sexualität geben die Kapitel Sextipps für Frauen und Tipps zu verschiedenen sexuellen Praktiken und Tipps für den Geschlechtsverkehr.

Wichtig ist aber: Sexuelle Erregung zu steigern ist eine persönliche Fähigkeit, die man gelernt hat. Niemand kann wissen, was du in deinem eigenen Körper wahrnimmst. Nur du weisst, welche Bewegungen, Berührungen und Fantasien du brauchst oder wie du atmen musst, damit sich deine sexuelle Erregung bewegt. Das ist auch bei deiner Partnerin so. Du kannst ihr Innenleben nicht wahrnehmen. Du kannst sie nur beobachten und versuchen, das Richtige zu tun. Ohne Kommunikation geht es darum nicht. Auch dazu haben wir etwas geschrieben: Reden über Sex ist hilfreich und erotisch. Neben dem Reden kann sie dir zeigen, was sie braucht. Sie kann deine Hand führen. Sie kann mit ihrem Körper und ihrem Gesichtsausdruck zeigen, was ihr gefällt. 

Lies auch noch das Kapitel Wie macht Sex zu zweit mehr Spass? In allen Texten wird die Sexualität mit Worten beschrieben. Probier doch mal aus, welche Wörter zu dir passen und wie du deine sexuellen Vorlieben beschreiben würdest. Dann könnt ihr das auch zu zweit ausprobieren.

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Frage Nr. 35869 von 08.11.2022

Hallo liebes Team, erst mal großes Lob für eure tolle Seite! Ist wirklich spitze. Nur leider finde ich zu meinem speziellem Problem keine beantwortete Frage, die passen würde, also stelle ich sie hiermit.

Auch wenn es ein komplexes Problem ist, versuche ich mich einigermaßen kurz zu fassen.
Folgendes: meine Frau (42) und ich (37) sind nun seit über zehn Jahren zusammen, verheiratet und haben Kinder.

Nun ist bei all den Höhen und Tiefen die wir miteinander erleben (Stress, Elterndasein, Erziehung, Haushalt etc) wie bei vielen anderen Paaren, das Thema Sex ein Streitthema.

Nun ist es mir natürlich auch klar, dass wenn die Ehe harmonisch läuft, ich sie im Haushalt und mit den Kindern unterstütze etc. FRAU prinzipiell auch eher lust auf mehr Sex hat... andersherum natürlich weniger. Das ansich ist aber auch nur das kleinere Problem. Es ist natürlich ein Teufelskreis... Habe ich Lust auf Sex, sie keinen, ziehe ich mich auch oft gerne zurück, weil ich selbst da halt auch schon oft mit ihr die Erfahrung gemacht habe, das, egal was ich tue, es "zu wenig" ist... und dann trotzdem eben nicht zum Zug komme bzw. es nur ein schnelles rein raus gibt.

Mir ist aber bei dem Ganzen ein, vielleicht sogar zwei Hauptprobleme aufgefallen.
Zum einen (und das tut mir wirklich leid, das über sie sagen zu müssen) ist sie sehr egoistisch geworden, was das Themas Sex anbelangt. Sprich, es gibt inzwischen nur noch Sex, wenn sie "wuschig" ist und dann auch in 99% der Fälle auch nur den Sex so, wie sie ihn will. Bedeutet bei ihr: 2min knutschen, und dann heißt es nur "steck ihn rein", zwei weitere Minuten harte und schnelle Stöße (da steht sie drauf), dann ist sie gekommen und dann wartet sie eigentlich nur noch drauf, dass ich komme, was dann aber entsprechend dauert, weil sie mich sonst gar nicht mehr stimuliert / erregt...

Jetzt weiß ich aber auch definitiv noch von einem zweiten Problem, was mich viel mehr stört. Meine Frau und ich, waren schon immer sehr offen und ehrlich zueinander. Wir sagen uns auch nach wie vor immer alles (auch wenn sich dadurch manchmal nicht alles lösen lässt) So eben auch beim Thema Sex. Und genau dadurch, hatten wir früher immer tollen, abwechslungsreichen und sagen wir mal experementierfreudigen Sex. Vor allem vor der Ehe. Ich weiß noch dass sie am Anfang der Beziehung Oralverkehr inkl. Aufnahme gemacht hat (von sich aus, das hatte ich gar nicht von ihr damals erwartet, geschweige denn gefordert) war aber natürlich toll.

Irgendwann hat sie mir gestanden, dass es sie erregt, wenn sie härter angepackt wird und ihr der Hintern versohlt wird. Wir sprechen hier allerdings jetzt nicht über "Hardcore BDSM"... irgendwann kam sie aber mit einer Peitsche an. War für mich soweit auch okay, und diese Rollenspiele haben uns beiden Spaß gemacht. Irgendwann habe ich ihr ein entsprechendes Halsband gekauft. Sie hat angefangen zu weinen! O-Ton von ihr damals: Sowas habe ich mir schon immer gewünscht. Auch Swinger Club Besuche mit schauen und gesehen werden waren keine Probleme. Durch sie habe ich auch eine leichte Neigung zu Füssen, und ich bin hier auch offen und ehrlich, zu NS bekommen (ich weiß, ist nicht jeder Manns Sache, aber mir gefällt es, wenn sie mich ab und an anpieselt)

Leider wurde das alles mit der Zeit eben immer weniger und weniger und sie schob es Anfangs auf den ganzen Stress und die Kinder zurück. Und überhaupt würden sich ja ihre sexuellen Vorlieben halt einfach mit den Jahren verändern. Wobei das schwer vorstellbar ist, von ganz locker und experementierfreudig zu fast immer nur 2min Sex. Darauf angesprochen, dass das aber so nicht stimmen kann, weil das seit unserer Hochzeit (also vor den Kindern) stetig bergab geht (p.s. wir haben nach zwei Jahren Beziehung geheiratet) hat sich dann rauskristallisiert, dass sie sich einfach vor mir für ihre Sexualität schämt! Das Problem hatte sie mit keinem anderen Kerl vor mir gehabt, und auch anfangs nicht mit mir, weil auch O-Ton von ihr: Sie hätte ja immer "weglaufen" können, dies ja aber nach einer Hochzeit nicht mehr so einfach gehen würde... und dann erst recht nicht mit Kindern.

Wenn sie nun also solche Sachen macht (eben viel zu selten), wie eben Oral mit Aufnahme, Analverkehr, mich anpinkeln etc. dann schämt sie sich in erster Linie dafür, dass ihr diese Sachen auch gefallen. Aber es wäre ja nicht richtig, und überhaupt ist ja jetzt Mutter, da geht doch so ein Verhalten gleich zwei mal nicht.

Ich würde jetzt natürlich nicht so viel schreiben und euch das Problem schildern, wenn ich mich damit so einfach abfinden könnte. Denn nach all den Jahren mit ihr, liebe ich sie natürlich noch immer und würde mir natürlich auch wünschen, dass wir genau diesen tollen und abwechslungsreichen Sex wieder gemeinsam erleben könnten. Die Frage ist halt nur: Wie schaffe ich es, dass sie dieses Schamgefühl ablegen kann??? (Vor allem, weil es ja in meinen Augen nichts gibt, für das sie sich schämen müsste). Wie kann ich damit an sie herantreten, damit ich auch wirklich "bei ihr ankomme" und eben nicht nur ich, sondern auch sie sich natürlich in ihrer Problematik verstanden fühlt?

Vielen Dank fürs beantworten!

Unsere Antwort

Schön dass dir unser Angebot gefällt! Und danke für die genaue Beschreibung des Problems; das gibt mir ein Bild von deiner Situation.

Du fragst: "Wie kann ich damit an sie herantreten, damit ich auch wirklich "bei ihr ankomme" und eben nicht nur ich, sondern auch sie sich natürlich in ihrer Problematik verstanden fühlt?". Ich finde es interessant, wie du diese Frage stellst. Und ich bitte dich, dass du dich gleich zu Beginn meiner Antwort darauf einlässt, diese Frage neu zu formulieren. Denn ich glaube, dass es dir weiterhilft.

Bitte frage dich: "Habe ich wirklich Verständnis für ihre Problematik?" Du schreibst ja auch: "Vor allem, weil es ja in meinen Augen nichts gibt, für das sie sich schämen müsste.". Das klingt nicht so, als nehmest du sie wirklich ernst. Scham ist ein ausgesprochen persönliches Gefühl. Das macht nur im Kopf und Körper der Person Sinn, die es erlebt. Vielleicht will deine Frau das Schamgefühl nicht ablegen.

Mein erster Rat wäre: Probiere dich – trotz all deinem verständlichen Frust – in sie hineinzuversetzen und für sie zu interessieren. Du schreibst, sie sei sehr egoistisch geworden, was das Thema Sex angeht, und ihr habt nur noch Sex, wenn sie "wuschig" ist. Wenn du in ihren Kopf hineinschaust, was meinst du, geht da ab? So wie du sie beschreibst, macht sie sich Gedanken um eure Sexualität und ist ganz sicher nicht glücklich damit, so wie sie jetzt abläuft. Es klingt für mich eher nach: "Er will Sex, dann haben wir halt Sex, wenn mir irgendwie danach ist, damit wir wiedermal Sex hatten."

Damit du ein erfüllteres Sexleben mit deiner Partnerin haben kannst, hilft dieses Interesse an ihr. Neben dem Interesse gehört auch eine wohlwollende Haltung dazu. Du schreibst: "Es ist natürlich ein Teufelskreis... Habe ich Lust auf Sex, sie keinen, ziehe ich mich auch oft gerne zurück,...". Ja, das ist ein Teufelskreis der Anti-Verführung: Du bist frustriert und hältst dann dein Engagement im Haushalt auf Sparflamme, sie klatscht dir dafür lieblosen Sparflammen-Sex hin. In dir baut sich Groll auf, in ihr baut sich Groll auf. Etwas brachial gesagt: Sie sieht sich als dein Opfer, du siehst dich als ihr Opfer, du schiebst ihr die Verantwortung zu, sie schiebt dir die Verantwortung zu. Das bedeutet: Keiner von euch arbeitet an konstruktiven Lösungen. Mehr dazu steht in unserem Text über Eigenständigkeit in Beziehungen.

Damit ein Teufelskreis durchbrochen wird, braucht es die Initiative einer Person. Und in diesem Fall bist du diese Person. Übernehme Verantwortung für dein Verhalten und überlege dir, was dein Anteil daran ist, dass ihr die Probleme habt, die ihr habt. Wenn du mit diesem guten Beispiel voran gehst, lädst du sie am ehesten dazu ein, dir auch wieder entgegenzukommen, statt sich zu rechtfertigen.

Du könntest deine Partnerin drauf ansprechen, wie du den Teufelskreis siehst, und wo du deinen Anteil, d.h. deine Verantwortung, siehst, und dass du das nicht so weitermachen möchtest. Du kannst sie fragen, wie für sie die Paarsexualität aussehen sollte, dass sie für sie stimmt. Du kannst sie auch fragen, was sie sich von dir wünscht, und was du anders machen könntest. In diesem Gespräch übernimmst du also die Verantwortung für deinen Teil und zeigst Interesse an ihren Bedürfnissen. Damit sorgst du für eine offene Atmosphäre. So öffnet sie sich eher.

Sie hat dir schon einiges gesagt, und in einem solchen Gespräch wird sie dir womöglich noch mehr sagen. Nimm das, was sie sagt, zur Kenntnis. Sag ihr, dass du dir überlegen wirst, wie du damit klar kommst. Und das überlegst du dir auch: Wie sehr bist du bereit, ihr entgegenzugehen? Die gemeinsam gelebte Sexualität verändert sich im Verlauf der Beziehung, und deine Partnerin hat eine Entwicklung durchgemacht, die ihre Einstellungen und ihre sexuellen Bedürfnisse beeinflusst hat. Wie sehr bist du bereit, mit ihr zusammen etwas Neues zu entdecken? Ihr habt ja eine Geschichte von viel Entdeckungsfreude, da steckt ein Potenzial für die Zukunft drin. Aber wenn ständig dieser Druck im Raum ist, dass die Dinge so sein sollten, wie sie einmal waren, ist die Atmosphäre nicht mehr offen.

Sie hat dir von ihrer Scham erzählt. Scham ist eine Emotion, die in Anspannung eher aufkommt. Deine Partnerin ist dir gegenüber wahrscheinlich in einer angespannten Haltung. Was kannst du tun, dass sie lockerer wird? Dein Interesse, dein Wohlwollen und deine Offenheit werden ihr wahrscheinlich dabei helfen. Möglicherweise zeigt sie sich dann auch wieder offener für sexuelle Handlungen, die du dir wünschst, oder sie setzt sich mit ihrer Scham auseinander. Wenn du die Haltung hast: "Ich bin offen für das, was da kommt, unsere Sexualität kann auch ganz anders aussehen", machst du dir die grössten Chancen dafür. Das klingt paradox, und ist es auch: Es ist eben manchmal so, dass erst die Verabschiedung von einer Sache dieser Sache wieder eine Chance gibt. Verabschieden heisst allerdings wirklich verabschieden: Davon ausgehen, dass es nicht stattfindet. Bist du dazu bereit?

Soweit meine Gedanken zu deiner Frage. Schau, ob du etwas damit anfangen möchtest. Selbstverständlich kannst du uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 35825 von 01.11.2022

Hey zusammen,
ich bin 19 Jahre alt und weiblich. Mit meinem Freund bin ich sehr glücklich. Ich habe allerdings einen besten Freund der in letzter Zeit ziemlich oft Gesprächsthema wird. Wir verstehen uns sehr gut und reissen viele Witze zusammen. Er macht oft auch Witze über meinen Freund und über so die Liebe und Sex usw im Zusammenhang mit mir. Sobald wir alleine sind zb in nem Auto wird er mega still und sagt nicht mehr so viel, umarmt mich dann nichteeinmal mehr zum Abschied. Wenn wir in einer Gruppe alleine reden, führen wir dagegen tolle Gespräche. Warum tut er das?

Zusätzlich waren wir letztens mit allen Freunden am Lagerfeuer mit Liedern. Bei allen Liebesliedern hat er mich komisch von der Seite angelurt und war bisschen traurig oder deprimiert. Zudem meidet er spontane Treffen wenn mein Freund mitkommt. Ich liebe meinen Freund und mag eben diesen Kumpel total gern, vielleicht auch bisschen zu gerne. Das weiß aber niemand und dafür liebe ich meinen Freund zu sehr. Deswegen macht mir das Thema sehr zu schaffen.
Danke für eure Antwort!

Unsere Antwort

Du fragst uns, weshalb dein bester Freund sich so verhält. Das können wir dir leider nicht beantworten, denn wir kennen deinen besten Freund nicht. Ich möchte dich daher ermutigen, deinem besten Freund diese Fragen zu stellen. Du könntest ihm auch mitteilen, welche Gefühle in dir aufkommen, wenn er sich so verhält. So gibst du ihm die Chance, auf dich einzugehen.

Das Thema macht dir zu schaffen. Was brauchst du jetzt? Was ist dir wichtig, damit sich sowohl die Beziehung zu deinem Freund als auch die Freundschaft zu deinem besten Freund gut anfühlen? Was kannst du beitragen, und was können die beiden beitragen?

Ich halte es auch für eine gute Idee, dass du mit deinem Freund besprichst, wie ihr mit tiefen Gefühlen für andere Menschen umgehen wollt. Das kommt in vielen langandauernden Partnerschaften vor, dass hin und wieder jemand starke Zuneigung zu einer anderen Person spürt. Dann ist es umso wichtiger, miteinander zu verabreden, wie ihr gemeinsam einen Umgang damit findet.

Was bedeutet Treue für dich? Und was bedeutet Treue für deinen Partner? Wie eng sollen Freundschaften zu anderen sein? Mit solchen Fragen könnt ihr eure Vorstellungen abgleichen und gemeinsame Lösungen entdecken. Könntest du dir vorstellen, mit ihm darüber zu sprechen?

Schau mal, was das Lesen unserer Antwort bei dir anstösst. Wenn du weitere Fragen hast, schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 35814 von 30.10.2022

Hallo, ich mache gerade eine Trennung durch, weil er nicht mehr genügend Beziehungsgefühle hat. Wir waren 4 Jahre zusammen und hoffen beide, dass die Gefühle wieder kommen. Kann da ein cut oder eine Beziehungspause helfen? Ich möchte doch nur, dass die Gefühle vielleicht wieder kommen …

Unsere Antwort

Ob seine oder deine Liebesgefühle wieder zurückkommen, können wir dir natürlich nicht beantworten. Dein Partner könnte dir genauer erzählen, was ihn in eurer Beziehung so gestört, belastet und genervt hat, dass ihm seine Gefühle abhanden gekommen sind. Dann könntest du beurteilen, ob überhaupt eine Chance für die Rückkehr der Liebesgefühle besteht. Möglicherweise wäre eine Paarberatung für ein solches Projekt gut geeignet.

Wenn du bei der Rückschau auf eure Beziehung Möglichkeiten für Veränderungen findest, könnte sich ein Time-Out lohnen. Wenn du zudem auch noch konkrete Ideen hast, was eure Beziehungslage verbessert, lohnt sich das Warten auch.

Wenn du allerdings zu dem Schluss kommst, dass du dich nicht so ändern kannst wie dein Partner das erwartet, ist ein Beziehungs-Time-Out nicht so sinnvoll. Ein Time-Out hat auch nur dann einen Sinn, wenn sich dein Partner ebenfalls Veränderungen vorstellen kann. Beide müsstet ihr darauf vertrauen, dass die Zeit die Beziehunsgwunden heilt. Lies dazu auch unser Kapitel «Trennung: Schluss machen und Liebeskummer»

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Frage Nr. 35791 von 27.10.2022

Liebes Lilli Team,

ich bin weiblich 23 und hatte noch nie einen Freund geschweige eine ernsthafte Beziehung .
In meiner Uni ist mir jemand aufgefallen, den ich ganz toll finde. Immer wenn wir uns auf dem Gang begeben guckt er mich an und ich kann trotz Maske sehen, dass er mich anlächelt.

Ich bin sehr schüchtern und würde mich niemals trauen ihn anzusprechen aber wünsche mir, dass er es wagt einen Schritt weiter zu gehen, als sich nur anzulächeln..

Deutet sein Verhalten daraufhin, dass er mich mag oder ist er nur nett ?
Wie kann ich ihn dazu bringen mich anzusprechen ?

Unsere Antwort

Es ist ausgesprochen knifflig, das Verhalten anderer zu beeinflussen. Viel erfolgversprechender wäre es, wenn du dein eigenes Verhalten änderst.

Du könntest zum Beispiel damit anfangen, dass du dir ausmalst, wie eine angenehme Situation zwischen euch entstehen könnte, wenn du ihn ansprichst. Mit kleinen Annäherungen könntest du dann auch nach und nach herausfinden, was sein Lächeln zu bedeuten hat. Und du gibst euch beiden so die Chance, euch noch näher kennenzulernen.

Weitere Tipps findest du in unserem Text Wie spreche ich jemanden an?

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Frage Nr. 35779 von 26.10.2022

Guten Tag Ich habe hier vor kurzem eine Frage gestellt, weil sich mein Mann von mir getrennt hat und ich damit nicht so gut klarkomme. Mittlerweile komme ich schon besser damit zu recht.
Ich habe die Nummer leider vergessen.
Ich verstehe seine Gründe warum er geht. Wir hatten Krisen und wirklich viel versucht um die Beziehung zu retten. Leider ohne Erfolg. Jetzt hat er keinen Mut mehr, dass wir das noch hinbekommen und wir lieben uns noch sehr und deswegen ist es so traurig, dass es nicht geklappt hat. Er sagt auch dass er mich noch liebt, aber trotzdem gehen muss. Ich kann ihn momentan nicht mehr überzeugen und deswegen ist es auch "gut" wenn er geht.

Aber gerade habe ich das Gefühl, dass er mir die Schuld für alles gibt. Es ist nicht so, dass ich die Verantwortung für meinen Anteil nicht annehmen kann, aber letztendlich hat er ja entschieden zu gehen. Ich wäre ja bereit gewesen uns noch eine Chance zu geben. Für ihn ist der letzte Streit auch nicht so wirklich der Auslöser, sondern das ganze Drama davor und der letzte Streit war dann so der Endgültige Schlussstrich. Er wollte auch nichts mehr mit mir klären, er ist einfach fertig mit mir und hat mich über. Er sagt, dass ich psychische Probleme habe und mir helfen lassen sollte. Das tut natürlich weh, weil ich das nicht ganz so sehe, dass unsere Beziehung angeblich wegen meiner psychischen Probleme zerbrochen ist. Aber im stillen denke ich doch darüber nach ob er damit recht haben könnte.

Es war schon alles ein bisschen viel für mich und ich habe viele unterschiedliche Versuche unternommen dagegen zu steuern. Manchmal frage ich mich auch, ob ich nicht vielleicht so eine Art Wochenbett Depression hatte, die ich nicht erkannt habe. Unsere Probleme fingen nämlich nach der Geburt unseres Jüngsten an, denn kurz danach fing der erste Lockdown an. Und da wurde einfach alles viel viel für mich. Es war auch nicht so, dass ich mit dem Baby überfordert war oder keine Liebe für ihn empfunden habe. Plötzlich hat sich mein ganzes Leben so drastisch verändert, dass ich nicht mehr hinterher gekommen bin. Alle Unterstützung ist weggefallen und alles was ich mir neu erarbeiten wollte, hat nicht geklappt.

Und ja, er hat recht wenn er sagt, dass ich bestimmt nicht die beste Version meiner Selbst war. Ich habe aber wirklich alles mir mögliche versucht. Ich habe immer versucht mein bestes zu geben und jede Herausforderung angenommen. Irgendwie bin ich enttäuscht, dass er meine Bemühungen nicht wenigstens zu schätzen weiß. Ist das blöd so zu denken? Manchmal bin ich auch empört, weil ich dann denke, meine Güte, was hätte ich denn noch tun sollen?

Fühlt sich gerade nicht so toll an, wenn man selbst einfach mit sich in einer Krise befindet/ befunden hat und der Partner sich dann auch noch abwendet, weil er es nicht mehr so aushält. Und das war nicht nur einseitig, dass es immer nur mir schlecht ging und er sich um mich kümmern musste. Umgekehrt war ich für ihn auch da wenn er Not hatte. Und habe ihn nach Kräften unterstützt. Und viele Jahre hat er auch gesagt, dass er sich nur mit mir so unterstützt und verstanden gefühlt hat. Daher habe ich angenomme, wenn ich ihn mal brauche, wäre er auch für mich da. Was sagt ihr dazu? Ich werde nach und nach sicherlich noch besser damit umgehen können. Aber was denkt ihr darüber? Ich weiß gar nicht so richtig was ich fragen könnte dazu

Unsere Antwort

Deine Gefühle von Enttäuschung, Empörung und Traurigkeit kann ich in deiner Lage sehr gut verstehen. All diese Gefühle dürfen sein. Nach einer Trennung brauchst du erstmal Zeit, zurück zu dir zu finden. Zeit, um zur Erkenntnis zu kommen, dass deine Beziehung nicht an sich gescheitert ist, sondern dass kein gemeinsames Weitergehen mehr möglich war. Zeit, deine Beziehung genau anzusehen, um zu erkennen, wieso das so ist.

Du gehst gerade durch eine harte Zeit der Umstellung und machst dir einige Gedanken darüber, womit er Recht hat und womit nicht. Ich halte es für sehr sinnvoll, dass du das für dich sortierst. Manches möchtest du annehmen und anderes nicht. Vielleicht hilft dir dabei ein Bild von einem Feedback-Buffet, das dein Ex-Mann für dich aufgestellt hat. Du schaust es dir an und wählst aus, was du dir nehmen möchtest. Bei all den anderen Sachen sagst du getrost "Nein, danke". Du hast schon ganz richtig erkannt, dass Schuldzuweisungen hier wenig helfen. Stattdessen hilft es hinzuschauen, auch wenn dabei unbequeme Tatsachen ans Licht kommen.

Abstand ist sicher eine gute Idee für die Zeit direkt nach der Trennung. Wenn bei euch beiden die Gefühle etwas ruhiger sind, könnt ihr schauen, wie es für euch weiter geht.

In welchem Land lebt ihr? Wenn ihr in Deutschland lebt, habt ihr, solange ihr Kinder unter 18 Jahren habt, Anspruch auf kostenfreie Beratungen bei anerkannten Beratungsstellen um euch in dieser Zeit der Umstellung zu begleiten und eine gute Umgangsregelung bezüglich eurer gemeinsamen Kinder zu finden.

Ich empfehle dir ausserdem unser Kapitel zum Thema Trennung.

Diese Antwort gilt auch für Frage 35764. Ich habe beide Fragen hier beantwortet.

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Frage Nr. 35767 von 24.10.2022

Hey liebes Team ich danke euch für eure Hilfe schon jetzt ne zwar. Ich (w.15) und mein Freund (m.14) sind seit 9monaten zusammen er fragt mich immer ob ich ihn noch liebe oder ob ich einen anderen will und ob ich es drinstecken nehme ist das normal?
2 frage wir hatten einen ziemlich grossen Streit wäred des Streites habe ich angefangen mit ihm zu schreiben er ist mega nett und so das alles habe ich meiner besten Freundin gesagt sie sagt du sprichst immer von ihm immer wenn du ihn siehst bist du glücklich ander Bushaltestelle weist du genau welcher Tag er Einstieg und wann er im Dorf bleib fürs Training du bist verliebt bin ich wirklich verliebt?

Und noch etwas frage 3 ich habe das Bedürfnis zu, telefonieren irgendwie nicht mehr früher jeden Tag und jetzt Habe ich irgendwie nicht mer so viel Lust ich habe das ihm gesagt und er meinte ich liebe ihn nicht mehr und so seine dem telefoniere ich immer mit ihm ob wolls mir nicht mehr so viel Spass mache oder auch so Inder Schule es ist schön wenn man sich sieht aber ich hab das Bedürfnis immer bei ihm zu sein nicht mehr ich habe auch ganz viele Fotos gelöscht von uns beiden Heisst das ich liebe ihn nicht mehr?
Ich brauche dringend eure Hilfe ich weiss nicht was los ist danke jetzt schon einmal ❤️❤️

Lg

Unsere Antwort

Ich rate dir, dass du Verliebtheit und Liebe unterscheidest. Wenn du dich in jemanden verliebst, willst du ständig mit ihm zusammen sein, du denkst ganz viel an ihn und so. Dieser Zustand ist aber nicht so lange – ein paar Wochen oder Monate. Danach flaut das ab: Du hast wieder andere Gedanken im Kopf, du merkst, dass dein Freund nicht einfach nur ein Traumprinz ist. Er ist ein normaler Junge mit Seiten, die du magst und Seiten, die du weniger magst. Dann kommt natürlich auch Streit dazu, und vielleicht möchtest du ihn mal auf den Mond schiessen. All das ist in einer Beziehung normal.

Es kann sein, dass sich mit der Zeit ein Gefühl entwickelt, wo du dich ihm sehr verbunden fühlst und du ihn sehr magst und dich bei ihm wohlfühlst – so wie er ist, mit all seinen Schwächen. Das nennt man dann Liebe. Bei Liebe kennst du den Menschen viel besser als in der Verliebtheit. Das heisst: Liebe entwickelt sich ganz allmählich, mit der Zeit.

Bitte sag deinem Freund, dass du mit ihm auch gern zusammen bist, wenn ihr nicht täglich telefoniert. Sag ihm, dass du mit ihm telefonierst, wenn du das möchtest, wenn du wirklich Lust dazu hast. Du brauchst auch Platz für deine eigene Welt und deine eigenen Gedanken. Du kannst deinem Freund auch sagen, dass du deshalb nicht an einen anderen denkst.

Falls dein Freund nicht damit klar kommt, dass du mehr Zeit für dich brauchst, und wenn er Druck und Stress macht, sag ihm, dass du so nicht mit ihm zusammen sein kannst. Denn Druck und Stress können die Beziehung kaputtmachen. Da kann er sich überlegen, ob er dir mehr Raum geben will, oder ob eine Trennung besser ist.

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Frage Nr. 35755 von 09.10.2022

Hallo Lilli Nach dem 3 Treffen mit meiner neuen Freundin gingen wir Essen danach in ein Kaffee wo es sehr angenehm war und alles anfing mit Küssen schmusen bis in den Morgenstunden Sex wurde von beiden ausgeschlossen wir gingen verliebt auseinander Sie schrieb mir nach 9 Tagen: tut mir leid für die späte Meldung aber ich glaub ich kann mir leider keine Zukunft mit uns beiden vorstellen! Ich hab mich sehr verliebt in diese Frau

Unsere Antwort

Grundsätzlich weiss natürlich nur die Frau, warum sie sich zurück zieht. Möglicherweise hat sie etwas an euren Dates gestört. Es kann aber gut sein, dass sie ganz persönliche Gründe hat. Sicher ist, dass sie sich mit dir keine Zukunft vorstellen kann. Auch wenn du sehr verliebt bist, solltest du ihre Entscheidung unbedingt respektieren.

Da dir die Frau keine genauen Erklärungen gibt, liegt jetzt die Last der „Trennung“ ganz allein auf deinen Schultern. Sie hilft dir nicht mit Begründungen oder Erklärungen. Sie macht einfach Schluss. Denk mal nach: Wie sinnvoll ist es, zu fragen, was du falsch gemacht hast? Du wirst von ihr keine Erklärung bekommen, wie du inzwischen weisst! Viel sinnvoller ist es, wahrzunehmen, wie sich die Frau benimmt. Sie ist bei den Dates mit dir freundlich, zugewandt und lässt sich auf das Schmusen mit dir ein. Ihr bekommt keinen Streit und habt keine Auseinandersetzung. Du merkst auch nicht, dass sie etwas gestört hat. Ihr verabredet ein Telefongespräch. Sie meldet sich nicht. Und dann bekommst du die lapidare Mitteilung: ‚Ich kann mir eine Zukunft nicht vorstellen!‘. Meinst du, dass eine Frau, die Beziehungsentscheidungen ohne dich trifft, die richtige Partnerin für dich ist? Es könnte doch sein, dass sie dich immer im Unklaren lässt, sich nicht oder spät meldet und dich dann mit Entscheidungen konfrontiert, an deren Meinungsbildung du gar nicht beteiligt warst. Frag dich, ob du dich in diese Frau verliebt hast? Oder kann es sein, dass du einem Traum nachtrauerst?

Diese Antwort gilt auch für 35714.

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Frage Nr. 35742 von 07.10.2022

Hallo,

ich bin M 24, und bin ein "Nice Guy"
Ich bin immer super nett, höflich, respektvoll und stelle meine Bedürfnisse hinter anderen, um zu gefallen.

Ich tue irgendwie auch alles, um nicht negativ aufzufallen, oder gut bei Frauen anzukommen.

Wie lege ich den "Nice Guy" Syndrom ab, da es meiner Meinung nach sehr hinderlich beim Dating ist.

Danke im voraus!

Unsere Antwort

Wieso möchtest du damit aufhören, ein netter Mann zu sein?

Höflich und respektvoll zu sein, sind tolle und attraktive Eigenschaften. Ich habe den Eindruck, dass du da zwei Dinge vermischst, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, nämlich Nett-Sein und geringes Selbstbewusstsein. Du scheinst du glauben, dass Nett-Sein heißt, dass du dich versteckst und kein Selbstbewusstsein hast. Das stimmt nicht. Tatsächlich haben oft genau die Menschen, die sehr unfreundlich sind, ein niedriges Selbstbewusstsein. Denn sie bauen dadurch eine Mauer zu anderen auf – sie machen sich größer als sie sich eigentlich fühlen, indem sie andere klein machen. Das haben Leuten mit einem guten Selbstwertgefühl nicht nötig.

Ein netter und freundlicher Mensch zu sein, bedeutet auch nicht, die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, sich zu verstecken oder anderen ständig gefallen zu wollen. Deine Freundlichkeit zeigt, dass du andere Menschen wertschätzt. Es zeigt, dass dir andere Menschen wichtig sind und du sie deshalb so behandelst, wie du auch selbst behandelt werden willst. Darauf kannst du stolz sein.

Das heißt also, das „hinderliche“ ist nicht deine freundliche Art. Im Gegenteil, das ist sehr anziehend. Es ist ein Mythos, dass nette Männer nicht gut bei Frauen ankommen. Überleg mal: Die allermeisten Menschen wollen gut behandelt werden, ganz besonders in einer romantischen Beziehung. Respekt und Aufmerksamkeit sind also sehr attraktiv.

Hinderlich sind also die anderen Aspekte, die du nennst: dass du deine Bedürfnisse hinten anstellst und dich sehr zurückhältst, aus Angst, abgelehnt zu werden. Damit nimmst du anderen ja die Chance, dich wirklich kennenzulernen. Und du merkst, dass das beim Dating natürlich stört. Ich empfehle dir daher, an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Vielleicht kannst du üben, mal dir selbst gegenüber mehr Respekt und Wertschätzung zu zeigen. Bitte lies doch mal unsere Texte Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert? und Wie werde ich beim Verführen selbstsicherer? Generell empfehle ich dir einen Blick in unser Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen.

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Frage Nr. 35714 von 06.10.2022

Hallo Lili ich61 -sie 55 Jahre lernte ich in einer Disco kennen Beim zweiten Treffen habe ich sie in ein 5 Stern Hotel eingeladen anschließend ging es noch in ein Café wo es dann anfing immer heiser zu küssen Dann fuhren wir zum Treffpunkt zurück wo die Liebe an beiden noch mehr wurde aber nie von Sex gesprochen wurde Das trennen war für beide sehr schwer und überreichte ihr einen weisen Rosenstrauch mit einer roten Rose Wir verblieben das wir uns zusammen rufen ! Seid diesem Zeitpunkt ( 5 Tage) ist Sie nicht mehr erreichbar Was habe ich falsch gemacht Ich Liebe Sie Sex würde beim 2 mal treffen bei mir nicht gehen

Unsere Antwort

Da dir die Frau keine genauen Erklärungen gibt, liegt jetzt die Last der „Trennung“ ganz allein auf deinen Schultern. Sie hilft dir nicht mit Begründungen oder Erklärungen. Sie macht einfach Schluss. Denk mal nach: Wie sinnvoll ist es, zu fragen, was du falsch gemacht hast? Du wirst von ihr keine Erklärung bekommen, wie du inzwischen weisst! Viel sinnvoller ist es, wahrzunehmen, wie sich die Frau benimmt. Sie ist bei den Dates mit dir freundlich, zugewandt und lässt sich auf das Schmusen mit dir ein. Ihr bekommt keinen Streit und habt keine Auseinandersetzung. Du merkst auch nicht, dass sie etwas gestört hat. Ihr verabredet ein Telefongespräch. Sie meldet sich nicht. Und dann bekommst du die lapidare Mitteilung: ‚Ich kann mir eine Zukunft nicht vorstellen!‘. Meinst du, dass eine Frau, die Beziehungsentscheidungen ohne dich trifft, die richtige Partnerin für dich ist? Es könnte doch sein, dass sie dich immer im Unklaren lässt, sich nicht oder spät meldet und dich dann mit Entscheidungen konfrontiert, an deren Meinungsbildung du gar nicht beteiligt warst. Frag dich, ob du dich wirklich in diese Frau verliebt hast? Oder kann es sein, dass du einem Traum nachtrauerst?

Diese Antwort gilt auch für 35755.

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Frage Nr. 35685 von 27.09.2022

Liebes Lilli-Team
Ich habe eine Frage und zwar ist es so, dass ich (w, 18) mich immer nur in Frauen verliebe, welche viel älter sind als ich, also so etwa 30 Jahre alt sind. Ich weiss, theoretisch wäre es nun sogar erlaubt, weil ich volljährig bin aber dennoch sind es halt über 12 Jahre Unterschied und naja, ich befürchte halt ein wenig, dass ich Frauen diesen Alters zu jung bin. Was denkt ihr, soll ich versuchen, mich mehr unter Gleichaltrigen umzuschauen und wenn ja, wie? Ich glaube, ich kann mich eben einfach nur in deutlich ältere verlieben, und ich fände das so so schön, eine Partnerin zu haben, welche ein gutes Stück älter ist als ich. Ist das noch normal oder doch etwas merkwürdig? Liebe Grüsse!

Unsere Antwort

Sexuelle und emotionale Anziehungen lassen sich nicht so einfach ändern. Darum ist dein Plan, dich in jüngere Frauen zu verlieben, im Moment wahrscheinlich eine Illusion. Du gehst davon aus, dass eine 30-jährige Frau findet, dass du zu jung für sie bist. Das ist eine Vermutung. Du müsstest die 30-Jährige fragen, wenn du das genau wissen willst. Und dazu würden wir dir raten. Mach konkrete Erfahrungen. Wenn dich alle älteren Frauen ablehnen, wirst du dich wahrscheinlich unter Jüngeren umschauen. Wenn nicht, wirst du eine ältere Freundin haben. Wichtig ist doch nur, dass beide Frauen in die Beziehung einwilligen.

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