Frage Nr. 35907 von 13.11.2022
Er flutscht immer aus der Vagina raus. Wir vermuten, es liegt an der Gummitüte.
Kondome nehmen seine Erektion leider etwas und daher ist er vielleicht nicht ganz so erigiert und flutscht raus.
Auch bei Doggy ist er daher nicht lang genug, um rein zu kommen, wegen dem Erektionsverlust. Er hat aber einen normal großen. Er hat keinen kleinen!
Was kann man da machen? Wollten sowieso mal ohne Gummitüte Sex haben.
Unsere Antwort
Habt ihr die richtige Kondomgrösse? Zu enge Kondome können unangenehm sein und sich so negativ auf die Erektion auswirken, bei zu weiten Kondomen besteht das Risiko, dass diese abrutschen. Mehr zum Thema Kondomgrösse findet ihr auch im Infotext Welche Kondomgrösse ist richtig für mich?. Auch die Form kann entscheidend sein. Bildet sich ein kleines Luftpolster zwischen Kondom und der empfindsamen Stelle um das Vorhautbändchen, schränkt dies für einige Männer die Wahrnehmung ein. Hier kann es sich lohnen verschiedene Kondomformen auszuprobieren. Hast du mit deinem Freund gesprochen? Wie nimmt er das Kondom war? Passt das Kondom, lässt sich die Erektion mit Übungen verbesseren und unterstützen.
Vielleicht stimuliert dein Freund sich bei der Selbstbefriedigung auch auf eine andere Art, zum Beispiel mit mehr Druck. Dann ist die Stimulation der Vagina beim Geschlechtsverkehr für seinen Penis eher neu und vielleicht noch weniger erregend, als eine Stimulation mit der Hand, welche mehr Druck erzeugen kann. Das lässt sich aber durch ein Wahrnehmungstraining für den Penis verändern. Mehr dazu, wie das gehen kann, findest du im verlinkten Infotext.
Auch die Bewegung spielt eine Rolle. Es kann helfen den Penis in der Vagina über die Beckenbewegung zu steuern. Mehr dazu findet ihr im Infotext: Das Becken ist das Steuerrad des Penis. Mit Kippbewegungen des Beckens wie der Beckenschaukel ist es auch einfacher, wenn der Penis erigiert ist, in der Vagina zu bleiben. Die Bewegung des Penis lässt sich so feiner steuern, als wenn das Becken ohne Kippung aus den Beinen vor und zurück bewegt wird.
Wie du siehst, können viele andere Gründe als das Kondom für das Herausrutschen des Penis verantwortlich sein.
Selbstverständlich entscheidet ihr, ob ihr mit oder ohne Kondom Sex habt. Wollt ihr ohne Kondome miteinander schlafen, lohnt es sich vorher über sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu sprechen und sich testen zu lassen. Auch solltet ihr dann, wenn kein Kinderwunsch besteht, eine andere Verhütungsmethode wählen. Falls es dir jedoch unter den aktuellen Umständen schwer fällt auf den Schutz zu bestehen, findest du Tipps im Infotext Wie bestehe ich auf Verhütung und Schutz vor STI?.
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Frage Nr. 35906 von 13.11.2022
Hallo, ich bin diejenige von der Frage zu 35855.
Das kann ich gar nicht genau sagen, wann die Erregung immer kommt. Meistens eben dann, wenn ich ruhig da sitze und sonst nichts zu tun habe oder nicht extrem abgelenkt bin oder an die Erregung denke.
Ich spüre dann immer mein Geschlecht, dass es leicht kribbelt oder ich dann Lust auf Selbstbefriedigung habe.
Ich weiß eben dann nicht, wie ich vor allem in der Schule damit umgehen soll, da ich es als störend und unangenehm in dem Moment empfinde und sexuelle Erregung ohne Kontext eher unangenehm empfinde. Und wenn die Erregung dann nicht weggeht, dann verkrampfe ich, weil ich Angst habe, dass sie gar nicht mehr weg geht und mich vom Lernen in der Schule abhält. Geht die Erregung deswegen nicht weg, weil ich mich dann zu sehr auf die Erregung versteife? Wenn ja, wie kann ich umgehen, dass die Erregung schnell wieder weg geht. Ich komme mir dann immer so blöd vor, wenn die Erregung und Lust in meinem Geschlecht einfach kommt, ohne dass es einen konkreten Auslöser gab.
Unsere Antwort
Zu allererst: Es ist völlig normal, dass sexuelle Erregung "einfach so" ausgelöst wird. Du bist völlig normal, und du bist sicher auch nicht die einzige Person in deiner Klasse, die das kennt. Lies dazu bitte unseren Text über sexuelle Erregung.
Wenn du dich so verkrampfst, geht die sexuelle Erregung nicht so schnell zurück, denn Muskelanspannung fördert sexuelle Erregung eher. Und deine Aufmerksamkeit fördert sie natürlich noch mehr. Da hilft es, sich zu entspannen und der sexuellen Erregung keine grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Dann geht sie nach ein paar Minuten ganz von alleine wieder weg.
Um dich zu entspannen, können dir die Tipps helfen, die ich in der ersten Antwort beschrieben habe. Du kannst sie auch nochmal in den Texten über die Bauchatmung und über unerwünschte sexuelle Erregung nachlesen.
Du kannst versuchen, die Erregung zur Kenntnis zu nehmen und zum Beispiel zu denken: “Ah ok, ich fühle gerade eine Erregung, das ist völlig normal und zeigt mir, dass ich eine gesunde junge Frau bin" – und dich dann wieder anderem zuzuwenden. Du brauchst dir keine Sorgen darüber zu machen, dass die Erregung eventuell nicht wieder weggehen könnte, denn das tut sie ganz bestimmt!
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Frage Nr. 35896 von 11.11.2022
Frage bezieht sich auf die Antwort 35805
Ich habe wirklich alles probiert... Ich komme immer und immer wieder in die Friendzone, bin zu nett, süß, doch das alles bringt nichts...
Ich werde zum "Fuckboy" und lüge einfach, damit ich zum Sex komme.. Scheint echt super gut zu funktionieren. Machen auch manche meiner Freunde
Ich denke wenn es bis 30 nicht geklappt hat ist die einzige Möglichkeit Sex gegen Geld.
Ab 30 kann man nicht mehr die jungen attraktiven 20 Jährigen Daten. Dann ist alles vorbei, dann kann ich auch für Sex bezahlen.
Trotzdem danke für die Antwort.
+++
35897
Ergänzung zur "Frage:"35896
Ich denke immer, dass ich nie gut genug bin. Ich bin es auch nie, da ich immer nur zu nett, süß, Kumpel typ oder sonst was bin. Ich muss mich ändern, oder verstellen, um halbwegs Erfolg zu haben, sprich nummern zu bekommen, aber für mehr reicht es auch nie..
Es ist so frustrierend. Frauen haben es bei der Geschichte so viel einfacher, und das ist Fakt.
Frau geht in die Bar, spricht jemanden an der ihr gefällt, small talk und fragen ob er in der Nähe wohnt und tadaaa, man hat Sex. Als Mann bekommt man dafür Schelle und eine Anzeige, dass ist echt unfair... Wie soll man sonst zu Sex kommen?
Es gibt auch Studien die Zeigen, dass Männer immer weniger Optionen, länger Jungfrau sind, und weniger Sex haben. Es liegt eventuell auch an mir aber man kann nicht abschreiten, dass Frauen zu wählerisch sind, da sie deutlich mehr Optionen haben. Sie suchen sich dann natürlich die besten raus, wie ein Katalog. Als Mann klappt das einfach nicht
Unsere Antwort
Du scheinst einige Überzeugungen über dich selbst und über Frauen zu haben, die nicht hilfreich sind, weil du dir damit eher selbst im Weg stehst. Es klingt so, als würdest du glauben, dass alle Frauen gleich seien, auf die gleiche Art von Männern stehen und sich immer gleich verhalten. Die Realität ist: Verschiedene Frauen haben ganz unterschiedliche Interessen. Und nur weil manche Frauen dich gerne als Kumpel haben, heisst das noch lange nicht, dass das bei allen Frauen so ist.
Du scheinst davon auszugehen, dass du nicht einfach eine Frau in einer Bar ansprechen kannst, weil das sonst negative Konsequenzen für dich haben würde. Die Realität ist: Viele Frauen gehen in Bars, damit sie von Männern angesprochen werden. Wenn du die Frau respektvoll behandelst und nicht auf etwas bestehst, was die Frau nicht möchte, wird es auch keine Ohrfeige oder Anzeige zur Folge haben. Ich empfehle dir dazu diesen Text, darüber, wie du eine Frau ansprechen kannst. Dieser Text gibt dir Tipps, wie du eine Frau für dich gewinnen kannst.
Ich möchte dich auch dazu anregen, die Bezeichnung “Friendzone” zu hinterfragen. Es gibt Leute, die über eine längere Zeit befreundet sind und sich dann plötzlich auch sexuell von einander angezogen fühlen. Und diese Beziehungen haben sogar einen Vorteil: Man kennt einander durch und durch, bevor man miteinander körperlich intim wird.
Es stimmt nicht, dass Frauen es beim Dating viel leichter haben, auch wenn es von aussen vielleicht so auf dich wirkt. Viele Frauen sind nicht wählerischer als Männer. Die Studien, von denen du geschrieben hast, sind mir nicht bekannt. Aber manchmal kursieren im Internet Gerüchte von Studien, die es gar nicht wirklich gegeben hat oder die methodisch nicht gut durchgeführt wurden. Manchmal werden Studienergebnisse auch falsch interpretiert oder verzerrt dargestellt. Man muss also vorsichtig sein, wenn man irgendwo über eine Studie liest. Und auch wenn die Studien, die du erwähnst, seriös sind, kann es natürlich ganz viele verschiedene Gründe für die Ergebnisse geben. Das heisst, du kannst nicht einfach den Schluss ziehen, dass Männer weniger Sex haben, weil Frauen wählerischer sind.
Du hast geschrieben, dass es vielleicht auch an dir selbst liegt – und das ist eine sehr wichtige Erkenntnis. Natürlich ist es schwer und manchmal auch schmerzhaft, Verantwortung dafür zu übernehmen, wenn etwas im Leben nicht gut läuft. Aber gleichzeitig gibt dir das auch die Möglichkeit, etwas zu verändern. Du bist dann der Situation nicht einfach ausgeliefert, sondern kannst selbst etwas dafür tun, dass es wieder besser wird. Vielleicht interessiert dich dieser Text darüber, wie du beim Dating auch trotz einer Abfuhr nicht frustriert wirst.
Du könntest auch darüber nachdenken, ob du dich wirklich für bestimmte Frauen als Menschen interessierst. Wenn du dich verstellst und eine Frau belügst, um mit ihr Sex zu haben, dann geht es dir nicht wirklich um sie, sondern um dich selbst. Dann merkt sie wahrscheinlich, dass du sie nicht wirklich wertschätzt. Das gefällt niemandem. Ganz im Gegenteil: Du kannst dich selbst viel attraktiver machen, wenn du anfängst, dich wirklich für die jeweilige Frau zu interessieren. Dafür lege ich dir ans Herz, nochmal diesen Text zu lesen.
Ich bitte dich, den Gedanken zu hinterfragen, dass du dich verstellen musst, um gemocht zu werden. Es gibt Frauen, die sich für dich interessieren, so wie du bist. Wenn du dich selbst nicht magst, kann natürlich auch schnell der Gedanke hochkommen, dass niemand dich mag. Wenn du lernst, dich selbst so zu akzeptieren und anzunehmen, wie du bist, wirst du auch für andere attraktiver. Das ist manchmal leichter gesagt als getan, aber dabei kann dir zum Beispiel auch ein Psychologe helfen.
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Frage Nr. 35894 von 11.11.2022
Hallo Lilli,
Eine Frage an euch und vlt auch an Mitleserinnen..
Seit Kurzem erlebe ich bei klitoraler Stimulation bei der SB sehr starkes Squirting. Ich gehe immer vorher zur Toilette um sicherzustellen, dass die Blase leer ist und die Flüssigkeit nicht einfach nur Urin ist.
Das Squirting kann ich inzwischen recht schnell auslösen und mag das Gefühl auch - habe aber keinen Orgasmus dabei. Es ist mehr ein wohliges loslassen, ich fühle mich irgendwie gut und entspannt damit und kann es auch mehrere Male hintereinander erleben. Ich würde aber eigentlich gerne zum Orgasmus kommen und dabei squirten, dachte bis ich es selbst erlebt habe auch immer, das es zusammen gehört. Es ist auch nicht so, dass ich davor oder danach nahe am Orgasmus bin, es scheint mir komplett unabhängig davon zu sein. Beim Orgasmus selbst erlebe ich kein Squirting. Ist das ungewöhnlich, geht es auch anderen Frauen so? Kann ich lernen beide Erlebnisse zu verknüpfen?
W, 31
Danke für eure Arbeit!
Unsere Antwort
Squirting gibt es unabhängig vom Orgasmus, wie du ja selbst erlebst. Das ist nicht ungewöhnlich. Das geht auch anderen Frauen so.
Ich verstehe noch nicht so ganz, wie du zum Orgasmus kommst. Was machst du genau bei der klitoralen Stimulation? Schau dazu bitte in unseren Text zu genitalen Erregungstechniken. Was machst du, um Squirting auszulösen? Interessant ist hier, was deine Beckenbodenmuskeln machen. Achte da mal drauf. Wenn du verstehst, wie du das eine und das andere beeinflussen kannst, könntest du auch lernen, es zu verknüpfen.
Auch wenn du direkt vor der Selbstbefriedigung zur Toilette gehst, kommt die Flüssigkeit beim Squirten aus der Blase. Denn sie ist das einzige Organ in der Beckenregion, in dem so viel Flüssigkeit produziert werden kann. Bei sexueller Erregung füllt sich die Blase auch recht schnell wieder mit Flüssigkeit. Die Flüssigkeit, die beim Squirten rauskommt, enthält aber weniger Harnstoff als Urin.
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Frage Nr. 35891 von 11.11.2022
Hallo liebes Team von lilli! Ich bewundere eure Arbeit und die reflektierten, klugen Antworten. Nun hab ich selbst eine. Ich bin weiblich und habe 2 Kinder. Die letzte Geburt ist 2 Jahre her. Seitdem spüre ich vor allem beim penetrativen Sex um die Periode herum, dass meine vagina trotz viel beckenbodenzraining nicht so fest ist wie früher bzw.sehr elastisch und nicht viel muskulärer Widerstand aufgebaut werden kann. Das macht die penetration weniger aufregend für mich. Für meinen Partner ist alles prima.
Ich wundere mich, da die Geschichte von der weiteren vagina nach Geburten nicht stimmen soll? Bei mir stimmt das jedenfalls und fühle mich nicht gut deshalb. Es wird einem vorher immer gesagt spontane Geburten sind absolut super und alles ist danach wie vorher. Wieso? Oder bin ich alleine mit dem Problem? Ich freue mich auf Ihre Antwort und mehr Aufklärung bei dem Thema vagina nach Geburten. Herzliche Grüße!
Unsere Antwort
Ich frage mich, wer dir das gesagt hat – "spontane Geburten sind absolut super und alles ist danach wie vorher." Abgesehen davon, dass so eine pauschale Aussage grundsätzlich Blödsinn ist, ist eine Geburt für deine Vagina und deine Beckenbodenmuskulatur eine Riesensache. Es ist gut möglich, dass es nachher nicht ist wie vorher. Du selbst spürst ja, dass du nicht den gleichen Muskelwiderstand aufbauen kannst wie vorher.
Du bist nicht allein mit dem Problem. Wir haben deshalb auf unserer Pendenzenliste einen Text zu diesem Thema. Er ist leider noch nicht geschrieben und wird erst nächstes Jahr fertig gestellt.
Warst du mal bei einer Beckenbodenphysiotherapeutin? Möglicherweise kommst du bei deinem Beckenbodentraining mit gezielter fachlicher Unterstützung weiter.
Angenommen, du kommst mit fachlicher Unterstützung nicht weiter, d.h. dein Beckenboden bleibt so, wie er ist. Dann gilt für dich das, was für viele gilt, deren Körper Veränderungen durchmachen: Das sexuelle Erleben ist anders durch diese körperlichen Veränderungen. Es ist nicht hilfreich, das zurückzusehnen, was einmal war. Denn die Sehnsucht nach dem, was nicht mehr ist, frustriert dich nur. Es ist viel hilfreicher, Neues dazu zu lernen, so dass sexueller Genuss und sexuelle Erfüllung mit dem Körper, der jetzt ist, möglich ist.
Bei dir würde das konkret heissen: Du könntest deine Technik der sexuellen Erregung erweitern. Für dich ist bis jetzt eine starke Anspannung des Beckenbodens wichtig beim Geschlechtsverkehr. Falls dein Beckenboden diese starke Anspannung nicht mehr hinkriegt, könntest du konkret üben, wie du auf andere Weise Intensität aufbaust:
- mehr mit den Beckenbodenmuskeln spielen (abwechselnd anspannen und enspannen). Damit förderst du die Durchblutung und nimmst Stimulation intensiver wahr.
- mehr Intensität aus der Bewegung deines Beckens herausholen. Lies dazu bitte unsere Tipps zur Beckenschaukel.
- über tiefe Bauchatmung Intensität aufbauen
- deine Stimme einsetzen (Stöhnen, Töne machen)
Schau mal, ob dich diese Antwort weiterbringt. Du kannst uns auch gern wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35887 von 10.11.2022
Liebes Lilly Team
Ich beziehe mich noch einmal auf die Antwort von euch. Ich leide nach einem Jahr noch an Sexualstörung, Taubheitsgefühl,nach SNRI.
Nun habe ich mich zur Sexualtheraie entschieden, aber die Sexualtherapeutin sagte mir,dass sie da nicht helfen kann.Ich habe wirklich Hoffnung auf Hife gehabt.
Gibt es irgendwo Adressen für spezielle Therapeuten in dieser Situation?
Unsere Antwort
Ich weiss nicht, auf welche Antwort du dich beziehst. Meinst du Frage 32607? Diese Antwort empfehle ich dir sehr, denn sie bietet dir eine gute Logik für die Erklärung hinter deinem Problem.
Und nun zur Frage rund um die Sexualtherapie. Es ist natürlich sehr frustrierend, wenn dir eine Sexualtherapeutin sagt, dass sie dir nicht weiterhelfen kann. Sexualtherapie ist leider kein geschützter Begriff, und er besagt nicht, was die Person für eine Ausbildung hat, nach welchen Ansätzen sie arbeitet, und bei welchen Themen sie dir weiterhelfen kann.
Ich empfehle dir eine Sexualtherapie nach dem Ansatz Sexocorporel. Dieser entspricht auch dem Ansatz auf dieser Website. In der Therapie kannst du lernen, ausgehend von dem, was jetzt ist, wieder eine schönere, befriedigende Sexualität zu entwickeln. Denn jetzt erinnerst du dich an das, was nicht mehr ist. Und hast ständig den Frust, weil es nicht mehr ist. Du brauchst Unterstützung dabei, das zu entdecken, worauf du jetzt gerade gar keine Aufmerksamkeit richtest, und dir etwas Neues aufzubauen. Genauer beschreiben wir das in diesem Text über Sex und Medikamente. Hast du ihn schon mal gelesen? Ich empfehle ihn dir sehr.
Gib bitte in Google Sexualtherapie und Sexocorporel und deine Ortschaft ein und schau, was du findest. Außerdem kannst du dich auf unserer Linkliste schlau machen. Wenn du nicht weiter kommst, schreib uns bitte wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35883 von 09.11.2022
Hallo liebes lilli team.
Ich und mein Freund sind gerade dabei unsere Bedürfnisse und vorlieben beim sex zu entdecken. Generell sind wir schon 2 jahre zusamme, aber durch die fernebziehung streckt sich unsere sexuelle kennenlernphase.
Was wir jetzt merken ist, dass wir unterschiedliche Bedürfnisse haben. Ich mag es total gerne gestreichelt zu werden und ihn zu streichel was er total unangenehm findet und so es bei mir auch nur nach Aufforderung macht. Ich brauche länger um in stimmung zu kommen und habe es aucv gerne ruhig wobei er dann teilweise schon wieder die lust verliert.
Jetzt ist meine Frage ob es nur mit Kompromissen geht? Wir haben schon viel drüber gesprochen aber kommen zu keinem gemeinsamen nenner. Sehen wir das ganze zu schwarz und weiß und beide müssen an sich arbeiten? Aber seine eigenen Bedürfnisse für den anderen zu übergehen kann ja auch nicht das richtige sein.
Ganz lieben Dank schon mal im Voraus!
Unsere Antwort
Ich glaube nicht, dass es nur mit Kompromissen geht. Ihr habt ein gemeinsames Ziel: schönen Sex miteinander erleben. Da seid ihr euch einig, und darauf könnt ihr aufbauen. Die bisherigen Gespräche haben euch diesem Ziel (noch) nicht näher gebracht. Es gibt noch viele weitere Strategien, um zum Ziel zu kommen.
Unterschiedliche Bedürfnisse sind normal. Ihr seid zwei unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Vorlieben. Entscheidend ist, wie ihr damit umgeht. Du hast ganz Recht, auf Dauer zurückzustecken, wird eurer Beziehung nicht gut tun.
Bringst du grundsätzlich eine Offenheit dafür mit, wie dein Freund tickt? Nimmst du ihn ernst, in dem, was er dir in den Gesprächen erzählt zu seinen Vorlieben beim Sex? Mit ernst nehmen meine ich, dass du klar siehst, dass er sich da von dir unterscheidet. Und womöglich hat er auch gar kein Interesse daran, das zu verändern. Für ihn stimmt seins und für dich stimmt deins.
Wenn du das klar siehst, entscheidest du, wie viel du ihm aus freien Stücken entgegenkommen kannst. Denn es gibt einen Bereich, wo ihr dem anderen gern entgegen kommt. Dort ist Platz für eine gemeinsame Freude am Entdecken einer gemeinsamen Sexualität. Wenn ihr hingegen dem anderen versucht, eure Wünsche aufzudrücken, wird der sich zu Recht dagegen wehren. Deshalb ist Eigenständigkeit so wichtig in Liebesbeziehungen.
Schau also auf deinen Anteil. Wie könntest du dazu beitragen, dass ihr euch wieder lockerer begegnen könnt? Wie kannst du eine lockere Stimmung schaffen, in der ihr euch auf ein Ausprobieren und Experimentieren einlassen könnt?
Ich frage mich, wie gross euer jeweiliges sexuelles Menü ist. Gerade klingt es so, als gäbe es für euch beide eher wenige Dinge, die euch sexuell schmecken. Doch eure sexuellen Vorlieben sind nicht in Stein gemeisselt. Ihr könnt euer ganzes Leben lang sexuell dazulernen. Lies dazu bitte unseren Text über das sexuelle Lernen.
Ausserdem empfehle ich dir diesen Text über verschiedene Techniken der sexuellen Erregung. Wo findest du dich wieder? Wo deinen Freund? Vielleich wirst du merken, dass ihr da ganz unterschiedliches gelernt habt – und beide noch viel dazulernen könnt.
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Frage Nr. 35877 von 09.11.2022
Ich w/24 habe mir ein Dilatorset gekauft aufgrund von Vaginismus bzw Schmerzen beim Sex.
Wenn ich einen Dilator einführe und loslasse dann rutscht der nach wenigen Sekunden von selbst wieder aus der Vagina heraus, so als würde meine Vagina ihn rausschieben. Ist das normal? Also hängt das mit dem Vaginismus zusammen oder ist das normal so?
Das ist auch der Fall beim allerkleinsten Dilator, den ich ohne Probleme einführen kann.
Unsere Antwort
Ich gehe mal davon aus, dass du den Dilator nicht stehend aufnimmst. Denn dann würde ja die Schwerkraft auch eine Rolle spielen.
Angenommen, du nimmst ihn im Liegen mit der Vagina auf. Dann kannst du auf deine Wahrnehmung trauen, dass das so ist, als schiebe die Vagina ihn heraus. Grund ist deine Beckenbodenmuskulatur.
Probiere mal folgendes: Spanne die Beckenbodenmuskeln bewusst zusammen. Gelingt es dir dann, den Dilator etwas mehr aufzunehmen? Wenn sich die Beckenbodenmuskulatur zusammenzieht, zieht sie Dinge in Richtung Körperinneres, d.h. die Vagina zieht den Dilator nach innen. Wenn du mehr entspannst, kommt es wieder eher heraus. Wenn du presst, kannst du es hinausschieben.
Du kannst die Dilatoren nehmen als Möglichkeit, deine Beckenbodenmuskeln besser kennen zu lernen. Ich empfehle dir aber, dass du auch den Finger nimmst. Denn mit dem Finger spürst du viel eher, was die Muskeln machen. Ein Dilator spürt ja nicht.
Ich empfehle dir auch unsere Tipps zum Üben bei Vaginismus.
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Frage Nr. 35871 von 09.11.2022
Liebes Lilli Team
Zuerst ein grosses Dankeschön an euch und für den Aufwand, den ihr betreibt, um bestmöglich auf die gestellten Fragen zu antworten!
Ich (w, 18) habe folgendes Problem: wenn ich mich klitoral selbst befriedige (seit etwa einem halben Jahr) komme ich öfters zum Orgasmus, aber danach habe ich fast immer recht starke Schmerzen im unteren Bauchbereich. Diese dauern dann etwa 5-10 Minuten an.
Ich glaube, das ist nicht normal oder?
Könnten die Schmerzen daher kommen, dass ich mich zu sehr anspanne während der Stimulation oder könnten sie ein Hinweis auf Endometriose o.ä. sein?
Wichtig ist in diesem Zusammenhang vielleicht noch, dass ich starke Menstruationsbeschwerden habe (starke Unterleibskrämpfe, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen)…
Danke euch im Voraus und liebe Grüsse
Unsere Antwort
Vielen Dank für dein positives Feedback- das freut uns natürlich immer sehr!
Ja, das könnte gut sein, dass die Unterbauchschmerzen nach dem Orgasmus daher kommen, dass du einen Erregungsmodus benutzt, bei dem du die Bauch- und eventuell Beckenbodenmuskeln sehr stark anspannst.
Auch starke Menstruationschmerzen führen häufig als Reaktion zu einer Verspannung der Muskeln im Bauch- und Beckenbereich.
Von dem her könnte es für dich Sinn machen, deine Wahrnehmung bezüglich Muskel-Anspannung und Entspannung zu trainieren und zu schauen, ob du Wege finden kannst, deine sexuelle Erregung mit weniger Anspannung, dafür mit mehr Bewegung und über eine tiefe Bauchatmung zu steigern. Schau dir dazu die markierten Links an.
Bauchschmerzen nach dem Orgasmus sind kein typisches Zeichen einer Endometriose. Die starken Menstruationsschmerzen könnten theoretisch ein Hinweis für eine Endometriose sein. Allerdings gibt es auch viele Frauen mit starken Menstruationsschmerzen, die keine Endometriose haben. Die Diagnose einer Endometriose kann aktuell nur mit einer Bauchspiegelungs-Operation sicher gestellt werden.
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Frage Nr. 35864 von 07.11.2022
Hallo, ich w (23) übe seit einiger Zeir vaginal zu kommen. Mithilfe eurer Seite und dem Buch "coming soon".
Bisher hatte ich in der Vagina gar nichts gespürft, bin aber durch Reiben der Klitoris IMMER zum Orgasmus gekommen, egal ob alleine oder wenn mein Partner mich dort berührt.
Nun ist es seit einer Weile (seit ich so intensiv "übe") so, dass ich klitoral gar nicht mehr bzw. nur sehr schwer komme. In der Vagina spüre ich zwar immer mehr, aber auch nicht so viel, dass es reichen würde. Sprich: Statt mein Repertoire zu erweitern, kann ich nun gar nicht mehr kommen und bin total verzweifelt.
Woran kann das liegen? Und gibt, es eine Möglichkeit, meine Orgasmusfähigkeit wiederzuerlangen?
Unsere Antwort
Erst mal: Super, dass du so motiviert am Üben bist!
Es ist normal, dass du die Art der Stimulation, die du vorher genutzt hast, jetzt etwas weniger erregend erlebst. Hast du unseren Text über sexuelles Lernen gelesen? Wenn nicht, lies ihn bitte. Wenn ja, dann verstehst du, dass du beim Üben die Verbindung zwischen den Nervenendigungen, die du stimulierst, und dem Gehirn stärkst. Ausserdem gewöhnst du dir bestimmte Abläufe an, und das Gehirn verbindet sie immer mehr mit sexueller Erregung.
Umgekehrt werden die Verbindungen schwächer, die du nicht übst, und die Gewohnheiten funktionieren nicht mehr so gut. Das ist, wie wenn du intensiv an einem neuen Klavierstück übst und ein altes nie mehr spielst. Irgendwann bist du an dem Punkt, wo das neue zwar schon recht gut geht, aber noch nicht wirklich gut, und das alte geht nicht mehr so gut. Wenn du das alte wieder üben würdest, würde es schnell wieder kommen.
Genauso ist das mit Erregungstechniken. Wenn du aufhören würdest, die Stimulation in der Vagina zu üben und wieder die Stimulation der Klitoris übst, würde das schnell wieder kommen.
Es ist ganz normal, dass es Zeit und Übung braucht, damit du in der Vagina genug spürst, um zum Orgasmus zu kommen. Also lass dich nicht entmutigen und übe weiter. Konzentriere dich weiter auf das, was du in der Vagina spürst. Ohne dich dabei zu sehr unter Druck zu setzen.
Ich empfehle dir deswegen, beide Arten der Stimulation miteinander zu kombinieren und abzuwechseln. Das heisst, du stimulierst ein paar Minuten die Vagina, dann die Klitoris, und dann wieder die Vagina, dann mal Klitoris und Vagina zusammen und dann wieder die Vagina. Möglicherweise wird bei deinem neuen "Klavierstück" die Klitoris auch eine Rolle spielen. Es kann sein, dass du das intensiver erlebst als Vagina allein. Das ist verständlich, denn unser ganzes Geschlecht ist voll mit Nervenendigungen, und je mehr du davon in die Stimulation einbeziehst, desto reichhaltiger wird auch die "Musik".
Hast du unseren Text über das Üben gelesen? Den empfehle ich dir auf jeden Fall. Wir werden da in nächster Zeit noch einen Abschnitt über diesen Übungsfrust einbauen, den du erlebst. Der ist nämlich gar nicht so selten.
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Frage Nr. 35855 von 06.11.2022
Hallo, ich habe eine Frage zur Erregung. Bin w 17 und es stört mich manchmal in der Schule erregt zu sein im Unterricht. Das möchte ich nicht, da ich mich dann nicht gut konzentrieren kann und ich sehr zielstrebig bin. Das finde ich dann oft nervig, wenn ich erregt bin. Ihr sagt, dass es ein Reflex ist, den man nicht steuern kann, aber kann man wirklich nichts machen, dass es weg geht? Mal geht es schneller weg, mal dauert es länger oder kommt dann ganz schnell wieder. Ist das normal? Und woran liegt das? LG
Unsere Antwort
Du schreibst, dass du manchmal erregt bist. Es würde mich interessieren, wann das genau ist. Ist das, wenn es langweilig und anstrengend ist? Oder ist das, wenn irgendetwas Aufregendes passiert? Oder wenn du jemanden siehst, der dir gefällt? Sexuelle Erregungg kann ganz unterschiedlich ausgelöst werden, zum Beispiel durch Anspannung. Stell dir vor, du sitzt auf dem Stuhl, bist irgendwie gestresst oder gelangweilt und nicht locker. Dann kann dieser Reflex ausgelöst werden.
Dann würde mich irgendwas lernen was genau du mit Erregung meinst. Wir verstehen unter sexueller Erregung einen körperlichen Zustand, bei dem dein Geschlecht vermehrt durchblutet ist. Das spürst du vielleicht als Kribbeln oder Wärme oder Pochen in deinem Geschlecht. Meinst du das? Oder meinst du mit "erregt" eher eine ganzkörperliche Anspannung mit dem Drang nach Erleichterung und Entspannung? Wie sehr ist dein Geschlecht tatsächlich beteiligt?
Oder sitzt du verträumt da und hast bestimmte Gedanken oder Bilder im Kopf und bekommst Lust auf Sex? Wir sprechen dann von sexuellen Begehren, also von der Lust auf Sex. Diese kann mit sexueller Erregung einhergehen, muss aber nicht. Überlege mal, ist das ja ein körperlicher Zustand, oder, etwas, das eher im Kopf abgeht?
Was auch immer das bei dir ist, die Frage ist: Was machst du, um mit diesem Zustand umzugehen? Wenn du dich dagegen sträubst, spannst du dich an. Wenn du dich einspannst, steigt die Erregung eher, sie wird stärker. Ich empfehle dir, dass du versuchst, sie mit Neugier zu betrachten. Denn das, was in dir da abläuft, ist ein Ausdruck von Lebendigkeit.
Wenn du merkst, dass du angespannt bist – was machst du zur Lockerung? Du kannst zum Beispiel mal darauf achten, wie du atmest und versuchen, ganz langsam und tief zu atmen. Ich empfehle dir dazu diesen Text. Du kannst deinen Körper ganz langsam bewegen, Ganz kleine Bewegungen. Lockere Bewegungen entspannen. Und Entspannung beruhigt die Erregung. Du kannst auch mit den Füßen wippen, etwas schreiben oder zeichnen, um die Anspannung zu auszulassen.
Ich empfehle dir auch diesen Text zu unerwünschter sexueller Erregung.
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Frage Nr. 35852 von 05.11.2022
Hallo Team,
ich habe eine Frage. Ich bin männlich, 22 Jahre alt und habe seit knapp 1,5 Jahren eine Freundin, die ich sehr liebe. Alles in der Beziehung läuft super und auch der Sex ist auch meistens klasse. Betonung liegt leider auf meistens.
Immer wieder passiert es, etwa in 2 von 10 Fällen, dass mein Glied plötzlich schlaff wird und nicht mehr weiter will (mein Kopf hat noch Lust). Ich werde dann panisch, dann blockiert alles und es geht gar nichts mehr für mehrere Tage (weil dann noch die Angst dazu kommt). Habe dadurch schon alles hinterfragt, sogar meine Sexualität. Ich betone noch einmal, das alles super läuft und meine Freundin sehr erwachsen mit dem "Problem" umgeht. Wir kuscheln dann und machen rum und versuchen es ein andermal.
Es belastet mich allerdings schon sehr, dass ich darunter leide und den Akt nicht richtig genießen kann. Körperlich bin ich top fit, betreibe 6 mal die Woche Kraftsport, schlafe viel und ernähre mich gesund. Habe auch keine richtig stressige Phase gerade.
Ich habe allerdings Phasen, wo ich wenig bis gar keine Lust auf Sex habe (wie jeztz) und dann tritt das Problem auf. Allerdings fühle ich mich dazu verpflichtet - was natürlich totaler Quatsch ist - es ihr täglich zu machen und deshalb komme ich nicht raus aus diesem Kreislauf. Könnte es eventuell auch daran liegen, dass ich im Unterbewusstsein eine down-Phase durchmache und deshalb nicht Lust auf Sex habe?
Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen könnten.
Unsere Antwort
Bei dir ist alles normal. Wenn Mann keine Lust hat, aus welchen Gründen auch immer, dann ist es schwierig bis unmöglich, eine Erektion zu bekommen oder zu halten.
Wie du ja selber schreibst, ist deine Freundin sehr verständnisvoll und offensichtlich nicht nur wegen dem Sex mit dir zusammen. Das ist gut und sollte deshalb eigentlich keinen Stress auslösen.
Ich würde dir dringend empfehlen, dich an deinen Bedürfnissen zu orientieren und nicht den vermeintlichen Anforderungen des Umfeldes gerecht zu werden. Wie du siehst, bringst du dich damit in grossen Stress, und bei Stress funktioniert die Erektion eben meist auch nicht.
Was dir dabei helfen kann, dich vom Bild "wie Sex zu sein hat" oder "der Verpflichtung Sex bieten zu müssen", zu verabschieden, ist dich mehr zu spüren. Wenn du dich selber wieder mehr spürst, wirst du unabhängiger von äusseren Erwartungen und der Sex wird für euch beide noch viel schöner. Denn je mehr du dich spürst, desto weniger Macht hat das Kopfkino (Stress, Angst etc.).
Wie du dich mehr spürst, erfährst du in unseren Infotexten über die Wahrnehmung des Penis, die Beckenbewegung und den Beckenboden.
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Frage Nr. 35851 von 05.11.2022
Die große Frage: Wie groß muss ein Penis sein um eine Frau komplett auszufüllen.
Unsere Antwort
Auf diese Frage gibt es keine Antwort, weil sie von einer falschen Annahme ausgeht. Denn die Vagina ist kein starres Rohr mit einer Standardlänge und -breite. Sie ist erstens bei jedem Menschen anders und zweitens sehr dehnbar. Die Vagina dehnt sich bei sexueller Erregung aus und passt sich dadurch dem Penis/Dildo/Finger an. Dass es eine bestimmte Größe zum „Ausfüllen“ braucht, ist ein Mythos. Überleg mal: Durch die Vagina passt ein ganzes Baby durch! So dehnbar ist sie. Muss ein Penis also so groß sein wie ein Baby, um die Vagina „auszufüllen“ – nein, natürlich nicht!
Statt vom Ausfüllen zu sprechen, macht es viel mehr Sinn vom Spüren zu sprechen. Also, kann die Frau den Penis gut spüren. Das ist es nämlich, was das Gefühl von „Ausgefülltsein“ überhaupt erst ermöglicht. Viele Menschen spüren in der Vagina sehr wenig. Um das zu ändern, sind Lernschritte nötig: Es muss gelernt werden, in der Vagina etwas zu spüren und diese Empfindungen mit dem Gefühl des Ausgefülltseins zu verbinden.
Viel wichtiger als die Penisgröße ist außerdem, wie der Penis beim Geschlechtsverkehr eingesetzt wird. Mehr dazu kannst du zum Beispiel in diesem Text lesen oder in unseren Tipps für mehr Spass und Genuss beim Geschlechtsverkehr.
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Frage Nr. 35850 von 05.11.2022
Liebes Lilli Team,
Ich mag Selbstbefriedigung sehr gern. Ich bin w 14 fast 15. Ich mag auch etwas krassere Vorstellungen. Ich möchte gerne auch mal Dildos und Vibratoren austesten. Wo kann ich das kaufen? Ich errege mich auch schneller wenn ich meine eigenen Geräusche höre. Ist das normal. Ich mag auch lieber Lesben Posnos, da ich das dann genau gleich auch bei mir machen kann. Ist das normal? Ich möchte irgendwie auch mal Sex mit einer Frau ausprobieren. Heist das dann ich bin lespisch? Und wie kann ich meine Selbstbefriedigung etwas erotischer und intensiver gestalten kann?
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Sexshops dürfen Sextoys nicht an Minderjährige verkaufen. Aber du kannst verschiedene Sextoys auch in einigen Drogerien kaufen. Du kannst aber auch kreativ werden und dir ein Sexspielzeug selbst basteln. Zum Beispiel mit Bananen oder Zucchini. Es eignet sich alles was länglich ist und dabei nicht eckig oder spitz. Und du solltest ein Kondom darüber abrollen um für Hygiene zu sorgen. Wir empfehlen dir ausserdem, Gleitmittel auf das Kondom zu schmieren, bevor du das Spielzeug in die Vagina steckst.
Die eigenen Geräusche bei der Selbstbefriedigung zu hören, kann erregend sein. Das ist normal.
Es ist auch ganz normal, dass du gerne Lesbenpornos magst und dass du auch gerne einmal ausprobieren möchtest, Sex mit einer Frau zu haben. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass du lesbisch bist, muss es aber auch nicht. Es kann ganz einfach auch sein, dass dich der weibliche Körper und das Frausein jetzt sehr interessiert. Mit der Zeit und durch Erfahrungen mit anderen wirst du immer mehr herausfinden, von wem du dich angezogen fühlst. Zu diesem Thema empfehlen wir dir auch diesen Text.
Um deine Selbstbefriedigung etwas intensiver zu gestalten, könntest du die Beckenschaukel üben. Das ist eine gute Methode, beim Sex in Bewegung zu kommen. Bewegung macht den Sex erotischer und intensiver. Lies dazu bitte diesen Text. Viele weitere Tipps zum Thema Selbstbefriedigung findest du ausserdem in diesem Text.
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Frage Nr. 35849 von 05.11.2022
Ich w 37 möchte Rat, Infos, Hilfe zu meinem Thema. Ich lebe seit 8 Jahren in einer Beziehung mit meinem Partner und haben einen 2,6 Jahre alte Tochter. Unser Sexualleben vor dem Kind war sehr aktiv, nach der Geburt ging es zurück, nun sind wir wieder am uns annähern, natürlich ist das Feuer nicht mehr so groß wie am Beginn.
Zeitgleich habe ich seit paar Monaten auch große Lust und großes Verlangen nach einer (bestimmten) Frau, wo wir auch viele Phantasien Besprechen können. Gleichzeitig fühle ich schlechtes Gewissen meinem Partner gegenüber. Wie kann ich mit ihm und ihr weiter damit umgehen? (Ich weiß auch dass er nicht offen für alternative Beziehungsformen ist). Ich habe das Gefühl ich stecke in einem Dilemma.
Unsere Antwort
Ich habe die Situation noch nicht ganz verstanden. Du besprichst deine Fantasien mit dieser Frau? Sie weiß also, dass du sexuelles Interesse an ihr hast und sie hat auch Interesse an dir?
Was davon hast du bisher mit deinem Mann besprochen? Weiß er von den Fantasien? Kennt er diese Frau?
Was genau löst dein schlechtes Gewissen aus: dass du diese Fantasien und dieses Verlangen hast? Oder dass du es deinem Mann nicht erzählst?
Grundsätzlich gilt: Deine sexuellen Fantasien gehören dir. Du kannst also weiter über diese Frau fantasieren, wenn das dein Sexleben bereichert. Wenn es dir zum Beispiel Genuss bei der Selbstbefriedigung verschafft. Oder die Freude am erneuten sexuellen „Annähern“ mit deinem Mann steigert. Wenn du aber merkst, dass diese Fantasien den Sex mit deinem Mann verschlechtern, oder wenn es über das Fantasieren hinausgeht, dann braucht es mehr offene Kommunikation mit deinem Mann.
Wenn das der Fall ist, müsstet ihr wohl mal ein offenes Gespräch über eure Bedürfnisse führen. Nur so werdet ihr einen Weg finden, der beiden passt. Es ist dabei nützlich, sich klarzumachen, dass Bedürfnis nicht dasselbe wie Lösungsstrategie ist. Mit der anderen Frau Sex zu haben, wäre zum Beispiel eine Lösungsstrategie. Dein Bedürfnis dahinter kenne ich nicht – vielleicht ist es Abenteuer, Erotik, Verbindung, Nähe oder etwas ganz anderes. Für all diese Bedürfnisse gibt es auch andere Lösungsstrategien, die du gemeinsam mit deinem Mann erforschen könntest.
Vielleicht möchtest du uns nochmal schreiben und meine Fragen beantworten. Gib dann bitte diese Fragenummer an.
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Frage Nr. 35848 von 05.11.2022
Mein Freund hat mir gesagt, dass Orgasmen gesund sind. Stimmt das, sind Orgasmen irgendwie gesundheitsfördernd?
Also er meinte, dass Sex zu zweit wohl auch nochmal gesünder wäre, weil wohl mehr im Körper passieren würde. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen wie das sein kann und sind SB und Paarsex für den Körper so unterschiedlich?
Ich habe mal gehört, dass Frauen, die ihren Körper besonders gut kennen, auch sexuell, im Vorteil sind, weil sie wohl ein besseres Gefühl im Allgemeinen für ihren Körper entwickeln. Weil sie dann Krankheiten zb früher merken, auch weil die Schulmedizin eher auf Männer abgestimmt ist. Also ist Sex irgendwie gesund, neben dem, dass es Spaß macht?
Unsere Antwort
Es wäre interessant, zu erfahren, wo dein Freund was genau gelesen hat. Vielleicht könntest du ihn da noch mal fragen.
Wissenschaftliche Studien rund um Sexualität sind immer mit Vorsicht zu genießen. Man muss genau schauen, was erfragt wurde oder gemessen wurde, und wie die Dinge definiert wurden. In Studien über Sexualität wird zum Beispiel in der Regel nicht erfragt, was die Menschen bei der Sexualität genau machen und wie sie ihren Körper einsetzen. Wir wissen aus klinischer Erfahrung, dass Menschen sich auf ganz unterschiedliche Weisen erregen können, und dass diese unterschiedlichen Weisen sich in einem ganz unterschiedlichen Erleben spiegeln können. Dann werden Begriffe wie sexuelle Erregung und Orgasmus zum Teil unterschiedlich definiert. Und schließlich messen die meisten Studien nur Zusammenhänge, und nicht Ursachen.
Was wir sagen können, ist, dass gemäß wissenschaftlichen Studien eine erfüllte Sexualität signifikant korreliert ist mit psychischer und körperlicher Gesundheit. Man liest über Zusammenhänge mit Blutdruck, Immunsystem, Durchblutung, Herzgesundheit, Schlaf und Selbstwertgefühl, und man liest über weniger Depressionen und Angstzustände, Schmerzen und erlebten Stress. Nicht umsonst ist die sexuelle Gesundheit Teil der allgemeinen Definition von Gesundheit, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgibt.
Interessant ist natürlich, warum das so ist. Zum einen ist Sex eine körperliche Aktivität und kann die Gesundheit genauso fördern wie zum Beispiel Sport. Zusätzlich können beim Sex oft auch emotionale Bedürfnisse erfüllt werden, wie beim Sport ja auch. Und dann werden auch Hormone wie Oxytocin, Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die für die körperliche und mentale Gesundheit gut sein können.
Trotzdem finde ich es verkürzt, zu sagen, dass Sex gesund ist, genauso wie es verkürzt ist, zu sagen, dass Sport gesund ist. Sport kann gesund sein. Und Sex kann gesund sein. Entscheidend ist, was ich mache, und wie es mir dabei geht: Sex kann sehr schön sein und sehr schlimm. Wenn sich der Sex gut anfühlt, dann ist das sicher auch gut für dich. Für das brauchst du keine Studien, das spürst du selbst.
Es gibt die Meinung, dass die gesundheitsfördernden Eigenschaften bei der Selbstbefriedigung nicht so stark sind wie in der Paarsexualität. Das erklärt man damit, dass Menschen soziale Wesen sind und in der Intimität zu zweit Bedürfnisse anders erfüllt werden können als allein, was sich wiederum im Körper in der Hormonausschüttung spiegelt. Wir sind sehr kritisch gegenüber dieser Meinung. Stell dir vor, du hast so richtig genussvollen Solosex und schwelgst dabei in Fantasien, in denen du auch emotionale Bedürfnisse auslebst. Dann ist es gut möglich, dass ganz ähnliche Hormone ausgeschüttet werden wie in der Paarsexualität mit einer Person, die du liebst.
Derartige Nuancen haben bis jetzt noch keine Studien erforscht. Viele Menschen machen nicht besonders liebevolle Selbstbefriedigung, sondern sie stimulieren sich eher effizient zu einer Entladung. Und es ist nun einfach ein riesiger Unterschied, ob eine Frau 5 Minuten lang still und eher angespannt daliegt und ihre Klitoris reibt, oder ob sie ausgedehnt streichelt, küsst, Oralsex hat und dann Vaginalverkehr. Freilich erlebt sie dann in der Paarsexualität viel Intensiveres, sowohl körperlich als auch emotional. Aber wenn sie bei der Selbstbefriedigung ihren ganzen Körper streicheln, sich bewegt, Klitoris und Vagina und Brüste stimuliert, dann hat sie natürlich ein viel intensiveres Körpererleben. Umgekehrt liegt sie in der Paarexualität vielleicht sehr passiv da und erlebt nicht so viel.
Egal ob Selbstbefriedigung oder Paarsexualität: Man muss von Fall zu Fall genauer anschauen, was die Person macht und was sie dabei erlebt. Und das machen all die Studien nicht. Wenn eine Person sich zum Beispiel in sehr hoher Anspannung sexuell erregt, kann das unter Umständen mit unangenehmen Gefühlen und Stress einhergehen. Es kann auch mit Schmerzen einhergehen. Und mit weniger Gefühl für das, was im Körper abläuft. Wenn sich eine Person hingegen locker bewegt erregt, ist die Durchblutung besser, die Gefühle sind angenehmer, der emotionale Zustand positiver.
Wir wissen aus klinischer Erfahrung, dass in der Selbstbefriedigung ein Potenzial liegt, das viele Menschen noch viel besser ausschöpfen können. Wir können lernen, die Selbstbefriedigung zur Selbstliebe zu machen und unserem Körper und unserer Psyche etwas sehr Gutes geben. Das ist ähnlich wie allein ausgelassen tanzen oder Yoga machen oder Spaß haben beim Schwimmen oder Singen – all diese Dinge, bei denen es uns mit uns selbst sehr gut geht, und wo wir eine sehr gute Beziehung zu unserem eigenen Körper und zu uns selbst haben.
Überlege mal, wie das bei dir ist. Möglicherweise erlebst du nämlich die Selbstbefriedigung sehr intensiv, lustvoll, genussvoll, angenehm, befriedigend, emotional entspannt. Wenn sich etwas auf diese Art und Weise körperlich und seelisch gut anfühlt, braucht es keine Studien, um zu verstehen, dass es auch gut für dich ist. Dein Körper und deine Stimmung zeigen dir, dass es gut ist für dich. Und es ist sehr gut möglich, dass du die Paarsexualität nicht so positiv erlebst. Das ist gar nicht so selten: Paarsexualität kann mit viel Stress einhergehen, mit Anstrengung, mit schwierigen Emotionen, mit Leistungsdruck und so weiter. Manchmal wird Sex als ein richtiger Hochleistungssport betrieben, und das kann sehr anstrengend sein. Das ist nicht unbedingt gesund. Gerade bei Leuten, die älter sind, oder krank, ist es wichtig, dass der Sex locker abläuft und ein Gewicht auf Genuss gelegt wird.
Bei einem Orgasmus werden bestimmte Stoffe ausgeschüttet, die auch gut sind für Körper und Psyche, zum Beispiel Oxytocin. Zusätzlich kommt die Entspannung danach, die von vielen Menschen als sehr positiv erlebt wird. Es gibt aber kaum Studien, die unterschiedliche Orgasmen vergleichen. Und wenn sie dies tun, dann zeigt sich, dass Orgasmus nicht gleich Orgasmus ist. Egal ob Selbstbefriedigung oder Paarsexualität, entscheidend ist: Mit wie viel Lustgefühl ist ein Orgasmus verbunden, wird er lokal oder als Ganzkörpererlebnis erlebt, geht er mit einer emotionalen Entladung einher, wie ist das emotionale Erleben dabei, und so weiter. Es kann auch sein, dass eine Person nach der Entladung in ein seelisches Tief fällt. Wieder eine andere Personen macht sich nachher ein schlechtes Gewissen. All diese Faktoren beeinflussen, wie „gesund“ die sexuelle Erregung bis zum Orgasmus ist.
Ob du einen Orgasmus beim Sex hast oder nicht, spielt möglicherweise gar nicht so eine große Rolle. Es kann sein, dass du den Sex sehr genießt und nicht zu einer Entladung kommst. Trotzdem erlebt dein Körper etwas sehr Angenehmes, deine Psyche auch, wie bei Wellness, oder einer Massage. Und das ist gut für die Gesundheit.
Und ja, den eigenen Körper gut zu kennen, ist auf jeden Fall ein Vorteil. Zum einen, weil du dann, wie du richtig schreibst, eher merkst, wenn etwas nicht stimmt. Wer seinen Körper gut kennt, schätzt ihn meistens auch mehr wert und kümmert sich besser um ihn. Das ist für Menschen aller Geschlechter hilfreich. Die medizinische Forschung hat sich vielleicht lange großteils auf Männer fokussiert, aber Männer hören oft nicht so genau auf ihren Körper und gehen nicht zum Arzt, wenn sie sollten. Egal welches Geschlecht: Wer investiert in eine lustvolle Sexualität, zu zweit und/oder allein, tut sich also selbst etwas Gutes.
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Frage Nr. 35828 von 02.11.2022
Hallo , ich bin 56, bin mitten in den Wechseljahren u. bin dauernd erregt. Es stört meine Konzentation auf der Arbeit und ich muss mich trotz regelmäßigem Sex mit meinem Mann immer wieder befriedigen. Fühle mich wie mit 20 ( laufend geil), gibt es ein Medikament dagegen?
Unsere Antwort
Ich kann deine Frage nicht beantworten, denn ich brauche mehr Information.
- Was meinst du mit "dauernd erregt"? Wir verstehen unter sexueller Erregung einen körperlichen Zustand, bei dem dein Geschlecht vermehrt durchblutet ist. Das spürst du vielleicht als Kribbeln oder Wärme oder Pochen in deinem Geschlecht. Meinst du das? Oder meinst du mit "erregt" einen eher emotionalen Zustand, der mit körperlicher Anspannung und dem Drang nach Entladung/Erleichterung/Entspannung einher geht? Hast du in deinem Leben auch sonst schon dranghafte Zustände erlebt?
- Ist das Erregungsgefühl immer da, oder in bestimmten Situationen höher – zum Beispiel wenn die Situation eher anstrengend oder langweilig ist? Könnte es sein, dass du eine innere Unruhe erlebst, die durch die Selbstbefriedigung kurzfristig gelindert wird? Was genau ist das für ein Zustand, der deine Konzentration stört? Seit wann hast du das? Wie war es davor?
- Was meinst du mit "geil"? Auf was genau hast du Lust? War das mit 20 auch so? Hat es dich da auch gestört? Wie oft hast du Sex mit deinem Mann? Erlebst du den als befriedigend?
- Ebenfalls interessiert mich, was du genau tust, um dich zu befriedigen. Ich empfehle dir dazu diesen Text. Wenn du schreibst "Ich muss", dann lese ich daraus keine Lust und keinen Genuss. Und deshalb vermute ich, dass das Wort "befriedigen" falsch gewählt ist. Denn eigentlich befriedigst du dich nicht: Du scheinst nicht "sex-satt" zu werden. Wie häufig stimulierst du dich? Wie war das früher? Wie wurdest du "sex-satt"?
- Welche Punkte in diesem Text treffen auf dich zu?
Es wäre schön, wenn du diese Fragen beantworten könntest. Schreib uns dann einfach wieder und gib die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35826 von 01.11.2022
Mein Partner sagt er wäre ein bisschen Bi und braucht Sexchats mit anderen Männern. Dort geht es ziemlich heiß zur Sache und geredet /phantasiert wird über potentielle Treffen. Er sagt dass phantasie und Realität 2paar Schuhe wären und die Vorstellung in Real nicht vorstellbar ist. Er lässt aber jeden Chatteilnehmer glauben, dass ein Treffen möglich wäre.
Mein Partner hat ein Selbstwertkonflikt seit dem Jugendalter und chattet seit über 20jahren in ungesunder Kompensation. Er will nicht darauf verzichten. Sagt das wäre seine Sexualität.
Meine Frage, ist das nicht nur eingeredet? Er könnte doch seine Sexualität auch ohne Chats ausleben mit pornos oder mit mir zusammen oder gibt es Menschen die ihr Leben lang chatten trotz monogamer Beziehung?
Unsere Antwort
Ich sehe das wie du: Ein Chat ist nicht einfach eine Fantasie, sondern dein Partner geht mit echten Menschen Chat-Beziehungen ein. Freilich gibt es Menschen, die ein Leben lang chatten – aber die Beziehung ist dann allenfalls dem Schein nach mongam.
Dein Partner nutzt die Chats, um bestimmte Bedürfnisse zu erfüllen. Du schreibst, er habe einen Selbstwertkonflikt und chatte in ungesunder Kompensation. Damit rechtfertigst du sein Verhalten zumindest zum Teil. Es klingt nämlich so, als habe dein Partner ein psychisches Problem, und deshalb chattet er. Genauso wie dein Partner sagt, er ist "ein bisschen bi" und "braucht" deshalb die Chats mit anderen Männern. Weder psychische Probleme noch Bisexualität sind Rechtfertigungen dafür, nicht monogam zu sein.
Dein Partner könnte auch ohne Chats. Er könnte lernen, sich ohne Chats sexuell zu erregen. Er könnte Methoden der Bedürfnisbefriedigung für sich finden, die mit einer monogamen Beziehung kompatibel sind.
Nun sagt er aber, er will nicht auf das Chatten verzichten. Ich bin mir nicht sicher, ob und wie sehr dich das Chatten stört, resp. wie sehr du draunter leidest. Und wenn es dich stört, frage ich mich, ob du das deinem Partner klar gemacht hast. Wenn ja, würde ich mich fragen, warum er dann weiterchattet. Wenn nein, würde ich mich fragen, warum du ihm gegenüber nicht ehrlich bist. Vielleicht hast du Lust, uns dazu noch etwas mehr zu schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 35810 von 29.10.2022
Hey es ist zwar ziemlich ungewöhnlich aber ich bin w,16 hatte noch nie Sex und wil mich selbstbefridigen weiss aber nicht wie was gibt es alles für Möglichkeiten?
Und kann man so „Spielzeug“ selbe machen wenn ja welche und wie kann man das machen ?
Danke
Unsere Antwort
Die Antwort auf deine Fragen findest du in unserem Text Selbstbefriedigung bei Frauen: Tipps
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Frage Nr. 35808 von 29.10.2022
Liebes Team
Ich (männlich, 28) bin seit 12 Jahren mit meiner Freundin (27) ein Paar und mittlerweile gar verlobt. Wir sind glücklich zusammen und teilen uns eine schöne Wohnung.
Wir erlebten im Laufe der Jahre viel Abwechslung im Bett, hatten aber nie einen anderen Partner oder eine andere Partnerin. Nun, seit über einem halben Jahr, quält mich die Fantasie, dass sie von einem anderen Mann befriedigt wird bzw. wenige Male mit einem anderen Mann Sex hat.
Ich träume oft davon, habe mittlerweile viel recherchiert aber noch keine Antwort gefunden und meine Fantasie ihr gegenüber auch geteilt. Ihre Reaktion war ziemlich offen, koste aber Überwindung da sie dieses Bedürfnis nach Sex mit einem anderen aktuell nicht verfüge. Sie würde es aber mir zuliebe irgendwann tun, vermutlich im Ausland. Seither fantasiere ich fast täglich darüber und halte es kaum noch aus, der Wunsch dies zu erfahren frisst mich fast auf, bei Konversationen drifte ich teilweise komplett ab.
Daher meine Fragen: ist meine Fantasie "normal"? Nach Recherche gibt es ähnliche Formen wie Hotwifing/Cuckold oder offene Beziehungsformen... wir möchten es doch anders erleben (ohne meine Anwesenheit und nur für ONS mit Person(en), die wir nicht kennen). Hattet ihr ähnliche Fragen hierzu, sprich existieren irgendwelche Statistiken wieviele Personen Solches ausüben?
Unsere Antwort
Deine Fantasie ist normal. Ich kenne eine Studie von Joyal et al. (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jsm.12734), da gaben 8.5 % der Männer als Fantasie an, dass ihre Partnerin Sex mit einem anderen Mann hat, und 3.5% der Männer, dass sie mit einer anderen Frau Sex hat. Das ist also gar nicht so selten. Und ich gehe davon aus, dass Beziehungsexperimente wie das, das ihr euch ausmalt, auch bei anderen Paaren vorkommen.
Es gibt etwas zu berücksichtigen, wenn ihr deine Fantasie in die Tat umsetzt: Fantasie und Wirklichkeit ist nicht das Gleiche. Und oft kann die Realität der Fantasie dann nicht das Wasser reichen. Es kann auch sein, dass die Wirklichkeit die Fantasie richtiggehend kaputt macht, denn es kommen da störende Aspekte rein, die man sich im Voraus nicht vorgestellt hat.
In deiner Fantasie hat deine Partnerin mit einem anderen Mann Sex. Aber eigentlich ist das nicht deine Partnerin, sondern es ist eine Figur, die du dir in der Fantasie vorstellst – also deine Vorstellungs- oder Fantasiepartnerin. Sie hat keinen eigenen Kopf sondern macht und erlebt genau das, was du dir vorstellst. Im wirklichen Leben wird sie das aber eigenständig gestalten, ihre eigenen Gedanken und Gefühle haben rund um den Sex mit dem anderen Mann. Und die sind möglicherweise ganz anders, als du dir das wünschst.
Zudem bist du in der Fantasie bei deiner Partnerin eben doch dabei. Du stellst dir ja vor, wie sie Sex mit der anderen Person hat, oder? In der Realität schaust du nicht zu. Und es passiert nicht das, was du dir vorstellst. Du bist der Regisseur deiner Fantasie. Bei der Umsetzung in die Wirklichkeit werden die Regisseure deine Partnerin und die Drittperson sein. Du hast keine Mitsprache.
Ich würde dir raten, dass du die Fantasie mit deiner Partnerin sehr genau besprichst, und dass du ihr genau erzählst, was du dir vorstellst, wie sie das macht, was sie dabei erlebt. Vielleicht kann sie dir dann auch erzählen, wie sie das mit dem anderen Mann machen würde, und ihr könnt über die Erzählung die Fantasie ein bisschen ausleben.
Falls das Umsetzen der Fantasie in die Wirklichkeit nach wie vor ein Thema bleibt, solltet ihr klare Abmachungen haben: Was liegt drin, was nicht? Ich würde da auch "Tipps für offene Beziehungen" googlen. Denn, wenn ihr die Fantasie in die Realität übersetzt, geht es nun tatsächlich um eine offene Beziehung. Deine Partnerin sollte sich darüber im Vorfeld genau informieren.
Und falls ihr es dann umsetzt, seht es als Experiment an. Vielleicht wird das eine gute Erfahrung, vielleicht eine enttäuschende, vielleicht eine belastende. Die sexuelle Fantasie ist einfach. Die Realität ist um Dimensionen komplizierter.
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