Frage Nr. 39129 von 23.11.2024
Hallo,
wie werde ich Männlich? Ich fühle mich nicht sexuell selbstsicher. Ich hatte noch nie Sex, eventuell liegt es daran? Mir fehlt wahrscheinlich die sexuelle Erfahrung, wodurch ich sexuell selbstsicher werde, oder?
Zu meiner Frage, wie werde ich mit meiner Sexualität selbstsicher? Ich stehe auf Frauen, aber irgendwie fehlt mir das Selbstbewusstsein, Sex mit einer Frau zu haben. Mir fehlt es schwer in Worte zu fassen, was mein Problem ist. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Unsere Antwort
Ja, ich verstehe, was du meinst. Du hast Recht, sexuelle Selbstsicherheit kommt durch Übung. Und die gute Nachricht ist: Du kannst auch selbstsicherer werden, wenn du alleine übst. Du kannst lernen, deinen Körper sexuell attraktiv zu finden, ihn als «heiss» oder «geil» zu geniessen, dich in deiner Haut als sexuelle Person wohl zu fühlen und liebenswert zu finden. Das macht dich auch in deiner Männlichkeit selbstsicherer. Schau dir dazu mal unsere Sextipps und Übungen für Männer und alle mit Penis an. All diese Übungen helfen dir, dass du dich besser und sicherer in deinem sexuellen Körper fühlst. Dazu empfehle ich dir auch das Buch «Klappt's?» von Michael Sztenc.
Wir haben ausserdem diesen Text darüber geschrieben, wie du beim Daten selbstsicherer werden kannst. Und in unserem Kapitel übers Dating und Verführen findest du viele weitere Tipps.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39117 von 21.11.2024
Hallo Lilli,
Ich, weiblich, frage ob man als Frau auch einen Orgasmus haben kann, ohne irgendwelche Muskeln anzuspannen. Macht es das einfach schwer oder sogar unmöglich? Also zum Beispiel Missionarstellung und man liegt einfach nur da.
Was wenn ich dann anfange nur den Beckenboden anzuspannen, sonst nichts. Kann ich dann (erst?) meine Erregung bis zum Orgasmus steigern?
Unsere Antwort
Sexuelle Erregung kann auf ganz unterschiedlichem Weg ausgelöst werden. Lies dazu bitte diesen Text darüber, wie sexuelle Erregung funktioniert. Sobald sexuelle Erregung ausgelöst wird, steigt ganz automatisch die Spannung der Muskeln im Beckenbereich etwas an. Das heisst: Auch wenn du nicht bewusst Muskeln anspannst, sind die Muskeln nicht völlig entspannt.
Damit du die sexuelle Erregung zu einem Orgasmus steigern kannst, helfen schnellere, heftigere Stimulation, mehr Bewegung, intensivere Atmung und mehr Muskelspannung. Ebenfalls hilfreich sind intensivere Fantasien oder sonstige sexuelle Reize. Wie genau du dich zum Orgasmus erregst, ist ein ganz persönlicher Mix aus diesen so genannten Erregungsquellen.
Es gibt zum Beispiel Frauen, die können sich rein durch Anspannen von Muskeln bis zu einer Entladung erregen. Dazu interessiert dich vielleicht dieser Text. Andere Frauen steigern ihre Erregung mehr durch ein Spiel aus Anspannung und Entspannung in Bewegung. Dazu empfehle ich dir diesen Text. Und andere wiederum machen mit dem Körper gefühlt gar nicht so viel, sondern erregen sich durch Bilder und Gedanken im Kopf – deren Intensität geht allerdings ganz automatisch mit einer höheren Muskelspannung einher, ohne dass man das bewusst macht.
Und dann gibt es noch zahllose andere Wege zu einem Orgasmus. Irgend eine körperliche Aktivität, bewusst oder unbewusst, spielt da immer mit. Und das tut sie auch bei jeder Frau, die ohne bewussten körperlichen Einsatz beim Vaginalverkehr in der Missionarstellung zum Orgasmus kommt. Das ist allerdings eher selten, dass es so gelingt, die sexuelle Erregung zum Orgasmus zu intensivieren. In der Regel ist es dann mit intensiven Emotionen (z.B. grosse Verliebtheit) oder Fantasien verbunden.
Es ist grundsätzlich möglich, dass du durch starkes Anspannen des Beckenbodens in der Missionarstellung einen Orgasmus erreichst. Es kann allerdings sein, dass die sexuelle Erregung wieder abnimmt, wenn du zu sehr oder zu lange den Beckenboden anspannst, weil dadurch die Durchblutung des Beckenbodens und der Vagina unterdrückt wird, und weil du dein Geschlecht dann nicht mehr so gut spürst. Lies dazu bitte den Text rund ums Anspannen der Muskeln beim Sex.
Wir empfehlen viel mehr eine Mischung aus Anspannen und Loslassen des Beckenbodens, um die Durchblutung und Erregung beim Vaginalverkehr zu steigern. Hierzu interessiert dich sicher unsere Tipps für das Spielen mit den Beckenbodenmuskeln. Ausserdem spürst du viel mehr und intensiver, wenn du deinen Körper bewegst – besonders dein Becken. Hierzu empfehle ich dir unsere Tipps zur Beckenschaukel. Spiel mit den Beckenbodenmuskeln ist in der Missionarstellung sehr gut möglich. Grosse Bewegungen des Beckens sind vielleicht nicht so gut möglich – aber kleine schon. Schon ein paar Zentimeter bringen mehr als ganz still liegen.
Ausserdem empfehle ich dir diesen Text darüber, wie du dich bis zum Orgasmus erregen kannst.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39114 von 20.11.2024
Zu Nr. 39072 und Nr. 39055
Hallo nochmal und vielen Dank!
Ihrer Antwort entnehme ich, dass ich mich wohl missverständlich ausgedrückt habe, wofür ich mich bei Ihnen zunächst entschuldigen möchte. Sowas kam schon einige Male vor. In Therapie bin ich nunmehr zum fünften Mal, auch weil es Verständigungsschwierigkeiten gab. Es handelt sich aktuell um eine Trauma-, Psycho- und Sexualtherapie.
Zuallererst möchte ich also festhalten, dass ich keineswegs Angst vor mir selber habe. Bis auf den Druck / Drang spüre ich in besagten Momenten gar nichts. Auch empfinde ich Lust nicht als etwas Negatives. Wenn wir das von Ihnen angeführte Beispiel mit dem Bürojob nehmen, bin ich genau der Typ, den Sie als "jemand anderes" beschrieben, und zwar war das von Anfang an so. Gucken, genießen, weitermachen.
Hierzu ein Beispiel aus meinem Alltag: Seit sieben Jahren nehme ich Gesangsstunden bei einer sehr lieben und auch optisch attraktiven Dame. Ich empfand ziemlich schnell Anziehung, was sich in Form des Drucks auch zeigte, welcher sich mit der Zeit verstärkte. So sehr ich meiner Fantasie auch freien Lauf ließ und so gut ich mich auf andere Dinge konzentrieren konnte, mit jeder Stunde wuchs der Druck. Irgendwann habe ich es dann durchaus auch mit Selbstbefriedigung versucht, was jedoch überhaupt nichts brachte. Aus meiner Sicht kann Selbstbefriedigung zumindest auf Dauer Intimität eben nicht ersetzen, dieses ständige, Jahrzehnte andauernde "Nur gucken, nicht anfassen" ist irgendwann zermürbend, weil die Lust ausschließlich ins Leere führt, was ja dann den Druck nur weiter verstärkt. Zumindest ist das bei mir so. Unterdrückte Wut soll ja auch ungesund sein, warum also nicht auch Lust, die zu nichts zu gebrauchen ist ...
Jedenfalls, als während der Pandemie der Unterricht nur noch Online stattfinden konnte, erleichterte mich dies, sodass wir bis heute dabei geblieben sind.
Der Druck war also da (und stieg), obwohl ich mich normal verhielt, und ich habe keine Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Dennoch, das Gefühl ist quälend und zudem, wie oben bemerkt, komplett sinnfrei, nutzlos, was es nur noch schlimmer macht.
Liebe Grüße und nochmals danke.
Unsere Antwort
Ok, aber dann ist dein Problem ein anderes. Danke für die Klarstellung.
Es geht dann eigentlich darum: wie kann ich jemanden für mich gewinnen und wie funktioniert flirten. Alles was du empfindest, ist ja normal. Aber offenbar, traust du dich nicht Schritte auf die Person zuzumachen. Das ist etwas, was du lernen kannst und jeder Mensch muss das lernen, zumindest wenn man Interesse daran hat, ein Beziehung aufzubauen. Wenn du dem Lernen und Ausprobieren aus dem Weg gehst, wirst du es nicht lernen. Das kann dir keiner abnehmen, das musst du selber machen.
Genau, unterdrückte Wut ist genauso ungünstig wie wenn man denkt, man müsse die Wut ausleben. Das ist exakt das Gleiche wie mit der Lust. Das habe ich versucht letztes Mal zu erklären. Lust und Wut sind einfach Gefühle, die dir zur Verfügung stehen und die du nicht loswerden kannst, weder durch unterdrücken noch durch ausleben. Du kannst lernen sie "frei im Körper" zirkulieren zu lassen, ohne dass du etwas damit machen musst: also weder unterdrücken noch ausleben.
Aber ich denke, wenn du dich da dran machst und all deinen Mut zusammennimmst und deinen Lerneifer ausgräbst, um Frauen für dich zu gewinnen, dann wird sich dir diese Frage ohnehin nicht mehr stellen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39101 von 18.11.2024
Hallo, ich bin männlich und 50. Kann sich beruflicher Stress negativ auf das Lustempfinden oder die Erektion auswirken? Ich bin zwar Zeit meines Lebens im Beruf immer unter Druck gewesen- aber hatte bis vor einem Jahr keine Probleme. Jetzt häufen die sich. Bin zwar nicht topfit- aber mache Sport und die letzten Untersuchungen waren auch ok. Keine zugesetzten Venen und die Werte auch im Rahmen.
Vielleicht stresse ich mich auch selber, weil nicht mehr alles so von selbst geht wie früher. Danke für eure Arbeit!
+++
Noch eine Ergänzung zu meiner Frage 39101- ich habe gelesen- dass l‘arganin helfen kann. Ist dem so- oder muss ich mich daran gewöhnen- oder vielleicht sogar Potenzmittel benutzen. Ich mache mir schon arg Gedanken.
Unsere Antwort
Stress wirkt sich in der Regel auf sehr viele Bereiche des Körpers aus. Gerade wenn dieser über einen längeren Zeitraum vorhanden ist.
Ob in deinem Fall der Stress für das verminderte Lustempfinden und Schwierigkeiten mit der Erektion ausschlaggebend sind, kann ich jedoch nicht beantworten. Denn dazu weiß ich zu wenig über deine Hintergründe. Ich empfehle dir diesen Text zu lesen. Er kann dir helfen, den Gründen deiner Erektionsprobleme auf die Schliche zu kommen. Und in diesem Text erfährst du, was du bei Erektionsproblemen tun kannst.
Nach unserem Wissen bringt L-Arginin für die Erektion nichts ausser einem Placeboeffekt (=eine Tablette wirkt, weil man an die Wirkung glaubt). Medikamente wie Viagra, Cialis und Levitra können dir bei Erektionsschwierigkeiten helfen, denn sie fördern die Durchblutung des Penis, wenn du sexuell erregt bist. Das nimmt Leistungsdruck heraus und kann für ein bisschen Entspannung beim Sex sorgen. Diese sollten jedoch nur in Absprache mit einem Urologen eingenommen werden. In diesem Text kannst du das genauer nachlesen.
Ausserdem enthält dieser Text weitere Informationen zu deiner Frage.
Diese Antwort gilt auch für Frage 39102.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39098 von 17.11.2024
Weiblich, 19
Gibt es Frauen, für die es anatomisch nicht möglich ist, dass sich Vaginalsex gut anfühlt?
Für mich fühlt sich vaginale Penetration nicht gut an. Ich habe es schon ein paar Mal selbst, alleine mit einem Dildo, probiert.
Ich hatte davon gelesen, dass der Grund dafür, dass es weh tut, der ist, dass die Muskeln verspannt sind oder dass man nicht erregt genug ist. Ich hatte das bereits gewusst, bevor ich das mit der Penetration zum ersten Mal probiert habe. Daher habe ich darauf geachtet, dass beides nicht der Fall ist. Ich war ganz sicher erregt genug und meine Muskeln haben sich ganz sicher nicht angespannt. Aber es hat trotzdem weh getan und sonst hat der Dildo auch in keiner Weise auch nur irgendwie dazu beigetragen, dass sich das Masturbieren besser anfühlte.
Ich wurde auch schon gynäkologisch untersucht und es wurde nichts Außergewöhnliches festgestellt.
Kann es sein, dass mit der Vagina grundsätzlich alles in Ordnung ist (keine Krankheiten und bei der Untersuchung nichts auffällt), aber dass es sich trotzdem nicht gut anfühlt, wenn man etwas in die Vagina einführt?
Ich muss dazusagen, dass dieses "Problem" für mich persönlich per se eigentlich überhaupt kein Problem ist und ich per se absolut nicht darunter leide, dass sich vaginale Penetration für mich nicht gut anfühlt, da ich gut masturbieren kann und ich keine Probleme damit habe, einen Orgasmus zu erreichen. Eigentlich finde ich es sogar ganz praktisch, dass ich nicht das Bedürfnis habe, einen Dildo zu verwenden, da das Masturbieren mit Dildo viel umständlicher wäre als ohne und ich dann immer sehr aufpassen müsste, dass ich keine Bakterien in die Vagina bringe. Also eigentlich, wenn es nur um mich ginge, würde ich mir das gar nicht erst angewöhnen wollen, dass ich mit Dildo masturbiere, weil das das Masturbieren so kompliziert machen würde.
Mir persönlich würde es auch absolut nichts ausmachen, wenn ich nie Vaginalsex haben würde, weil es genug andere Dinge gäbe, die ich mit einem Sexualpartner machen könnte, die ich gerne machen würde.
Ich habe allerdings Angst, dass ich dadurch nur schwer einen Sexualpartner finden würde, dem das nichts ausmacht. Bis jetzt kam ich noch nicht dazu, dass ich mit jemandem schlafen würde und daher war ich noch nicht mit dieser Situation konfrontiert.
Also eigentlich ist mein einziges Problem in dieser Hinsicht, dass es dem Sexualpartner vielleicht nicht passen würde, dass ich keinen Vaginalsex will.
Soll ich den Vaginalsex also für meine zukünftigen Partner üben, obwohl ich das aufgrund der Schmerzen eigentlich nicht üben will, damit ich bessere Chancen habe, dass jemand mit mir schlafen will? Oder ist das in meinem Fall sowieso aussichtslos, dass sich das je gut anfühlen wird?
Danke für die Beantwortung der Fragen und auch meiner Frage!
Unsere Antwort
Viele erwarten, dass sich etwas in die Vagina aufzunehmen sofort toll und erregend anfühlt. Das ist aber nicht der Fall. Das passiert nicht sofort und von allein, es muss erlernt werden. Und es kann meist erlernt werden.
Die meisten Frauen entdecken zuerst die Klitoris als Ort der sexuellen Stimulation und Erregung, und die meisten Frauen lernen zuerst über die Klitoris, sich zu erregen und zu einem Orgasmus zu kommen. Von dem her hast du völlig Recht, dass die meisten Frauen für eine befriedigende Sexualität mit der Klitoris allein bestens ausgerüstet sind und die Vagina nicht unbedingt als Ort sexueller Erregung und Stimulation benötigen.
Die Entwicklung der Sexualität ist ein Lernprozess, den frau so weit ausbauen und weiterentwickeln kann, wie sie möchte.
Es ist schon recht wahrscheinlich, dass ein männlicher Sexualpartner an vaginalem Verkehr interessiert sein wird, da Männer in der Regel über Reibung am Penis erregt werden und so zum Orgasmus kommen und sie dies oft beim Geschlechtsverkehr als besonders schön erleben.
Was man zu zweit im Bett machen möchte, ist natürlich sehr individuell und das Spektrum ist sehr weit. Von dem her ist es grundsätzlich schon möglich, dass du mit deinem Sexualpartner die Sexualität ohne Geschlechtsverkehr komplett geniesst und er auch damit happy ist.
Du scheinst ja aber sexuell interessiert zu sein und bist am Experimentieren mit verschiedenen Methoden der Selbstbefriedigung. Das ist super, denn so lernst du und kannst deine sexuellen Fähigkeiten und Erlebnisse erweitern.
Ich würde aufnehmenden Sex nicht gleich verwerfen, wenn du beim ersten Experimentieren mit einem Dildo Schmerzen oder unangenehme Gefühle hast. Denn es ist normalerweise ein Lernprozess.
Der Lernprozess geht meist von "Ich finde das unangenehm" zu "ah, inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und kenne es, finde es aber nicht erregend" bis zu "oh- jetzt habe ich herausgefunden, dass mich vaginale Stimulation erregen kann und dass ich es schön und angenehm finde". Du entdeckst also etwas weiteres, was dir sexuellen Genuss bereitet, auch wenn der nicht von Anfang an zu spüren war.
Zu Beginn könntest du zum Beispiel deine Vagina mit einem Finger erkunden und schauen, was du dabei entdeckst. Wo ist es weich, wo ribbelig, kannst du deinen Gebärmutterhals am Ende der Vagina spüren? Wie fühlt sich die G-Zone, also die Vorderwand der Vagina an, wenn du sexuell erregt bist? Zuerst geht es mehr um das Entdecken des vaginalen Innenraums, um dir wie eine innere Landkarte zu erstellen. Der zweite Schritt ist die Erotisierung der Vagina, also dass du sexuelle Erregung mit Berührungen in der Vagina zu verbinden beginnst. Du kannst dich also wie normal an der Klitoris erregen und zusätzlich einen Finger in die Vagina einführen und ein wenig gegen die Wände drücken, so machst du im Gehirn neue Nervenverbindungen, durch die du mit der Zeit lernst, vaginale Berührungen auch als sexuell erregend zu empfinden. Das braucht aber Zeit und mehrere Wiederholungen. Von einem Finger kannst du dann auf zwei Finger gehen, oder auf einen kleinen Dildo. Such dir etwas, das dir keine Schmerzen bereitet und an das sich deine Vagina langsam gewöhnen kann. Die Vagina ist nämlich ein äusserst dehnbarer "Schlauch", der grundsätzlich einen Penis oder einen Dildo aufnehmen kann. Die meisten Frauen müssen sich zuerst aber daran gewöhnen.
Das wäre dann auch so mit einem männlichen Sexualpartner. Da ist es häufig die ersten Male mit Geschlechtsverkehr noch nicht so angenehm. Aber für viele Frauen wird es dann relativ bald besser und sehr oft dann mit der Zeit auch erregend und schön, wenn sie den Penis ihres Partners in ihrer Vagina spüren. Es braucht einfach ein wenig Übung und genügend Sorgfalt.
Da es bei dir ja aktuell noch kein Thema ist mit Geschlechtsverkehr, empfehle ich dir, im Moment den Fokus auf den Genuss und das Experimentieren beim Masturbieren zu legen. Und wenn es dann aktuell ist, würde ich gut darauf achten, auf was du Lust hast mit deinem Partner, was sich gut anfühlt. Und zusammen könnt ihr neugierig und spielerisch ausprobieren, was euch gefällt. Es lohnt sich, sich genügend Zeit dafür zu geben.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39097 von 17.11.2024
Brauchen manche Menschen von Natur aus mehr Sex, um glücklich zu sein, als andere, in dem selben Sinn, in dem manche Menschen mehr sozialen Kontakt zu anderen brauchen? Besteht da ein Zusammenhang?
Ich kenne Personen, die freiwillig fast keinen sozialen Kontakt zu anderen Personen haben und damit zufrieden sind, oder zumindest behaupten, damit zufrieden zu sein. Ich habe mit Personen gesprochen, die während der Pandemie nicht besonders darunter litten, dass sie fast keinen Kontakt zu anderen Personen hatten.
Bei mir ist das dagegen ganz anders. Ich litt sehr stark darunter, dass ich so wenig sozialen Kontakt hatte und hatte so starke Depressionen deshalb, dass ich nichts mehr arbeiten konnte und jeden Tag aufgrund der Depressionen stundenlange am Tag im Bett liegen musste und komplett verzweifelt war, obwohl ich nicht einmal wohnte. Letztendlich musste ich deshalb Psychopharmaka nehmen, was auch nur begrenzt half.
Als ich ein Kind war, war es auch schon so, dass ich am liebsten jeden Tag fast den ganzen Tag mit meinen Freund*innen verbracht hätte.
Deshalb verwundert es mich sehr, dass es Personen gibt, denen es trotz der selben sozialen Isolation in dieser Zeit um so viel besser ging als mir.
Kann es sein, dass manche Menschen von Natur aus mehr sozialen Kontakt brauchen und daher bei sozialer Isolation auch viel stärker leiden? So ähnlich, wie es extrovertierte und introvertierte Menschen gibt.
Gilt dasselbe für Sex, da Sex eine Form von intensivem sozialen Kontakt ist? Leiden Personen, die mehr sozialen Kontakt brauchen, um glücklich zu sein, auch stärker, wenn sie keinen Sex haben?
Ich kenne viele Personen, die schon seit längerem keinen Sex haben und die aber scheinbar nicht besonders darunter leiden und auch kaum Motivation haben, jemanden kennenzulernen, mit dem sie Sex haben können.
Ich leide sehr darunter, wenn ich länger keinen schönen, erfüllenden Sex habe. Allerdings habe ich das Gefühl, als ob das die meisten Leute, mit denen ich spreche, nicht nachvollziehen können, dass man so darunter leidet. Kann es sein, dass ich deshalb stärker leide, weil ich diesen Kontakt zu anderen Menschen stärker brauche als andere?
Unsere Antwort
Ja, Menschen sind da sehr unterschiedlich. Sowohl was sozialen Kontakt angeht, als auch was Sex mit anderen Personen angeht.
Mir ist nicht bekannt, ob es da einen direkten Zusammenhang gibt. Ich vermute, es gibt auch Menschen, die zwar sehr viel sozialen Kontakt wollen, aber keinen Sex und umgekehrt. Entscheidend ist, dass bei dir beides zusammen auftritt. Und das darf auch unabhängig davon wahr sein, ob das bei anderen auch der Fall ist.
Du scheinst neugierig darauf zu sein, wieso das mit dem Leiden und dem Brauchen bei dir so ist.
Was bedeutet brauchen für dich? Wozu brauchst du es? Gibt es Bestätigung, dass du okay bist? Welche Bedürfnisse erfüllt der soziale Kontakt und der Sex? Ist es Anerkennung, ist es Zuneigung...? Hilft es gegen Gefühle von Einsamkeit? Wenn du mehrere Strategien hast, wie du dir diese Bedürfnisse erfüllen kannst, bist du unabhängiger von etwas, was dir nicht immer zur Verfügung steht.
Es kann auch ein Wünschen sein. Und es kann gegen das Leiden helfen, sich das Wünschen zu erlauben. Ich vermute, weil du von Leiden schreibst, dass dein Körper derzeit eher zusammensinkt beim Wünschen. Und das macht etwas mit deiner Stimmung. Viele Menschen haben als Kinder nicht gelernt, ihre Wünsche selbstbewusst zu verfolgen.
Manche Menschen lassen die Körperempfindungen, die mit dem Wünschen einhergehen, sich ausbreiten. Sie holen sich die schönen Gefühle, die sie mit dem Wunsch verbinden schon zu sich in der Vorstellung. Ja, ich wünsche mir Sex, weil es so schön ist, wenn... Ja, ich wünsche mir sozialen Kontakt, weil ich es mag, wenn... Sie erlauben sich das Tagträumen. Wünschen kann mit einem Ausdehnen in deinem Körper einhergehen, mit freigesetzter Energie. Das könntest du dir angewöhnen. Du könntest spielerisch grosse Bewegungen mit deinen Armen machen und dabei aussprechen "Ich wünsche mir Sex und sozialen Kontakt.". Teste mal, welchen Unterschied es macht, ob du das so sagst oder in einer eher zusammengesunkenen Körperhaltung. Du könntest auch mal schauen, wie du deine Aufmerksamkeit wieder etwas anderem zuwenden kannst, wenn sie sich an dem Gedanken, was dir fehlt, festgehängt hat.
Interessant fände ich, wie es dir besser gehen kann mit den Umständen. Wünschst du dir dazu Unterstützung? Gibt es etwas, wobei wir dich begleiten können? Dann schreib uns einfach wieder und gib bitte die Nummer dieser Frage an.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39095 von 17.11.2024
habe mit freundin sehr betrunken anal einen kleinen vibrator eingeführt und sind dann eingeschlafen, und jetzt nicht mehr sicher ob er noch drin ist. schmerzen hats keine und vorsichtig mit dem finger bereits nachgeschaut, ob er noch drin ist, aber nichts gefunden
Unsere Antwort
Wenn ich dich richtig verstehe, war das ein Vibrator, der nicht für die anale Anwendung gemacht ist. Vibratoren für den Anus sind am unteren Ende so breit, dass sie nicht im Anus verschwinden können. Die Darmmuskulatur zieht Dinge nach oben. Darum steck zukünftig nur Dinge in den After, die nicht darin verschwinden können.
Falls ihr den Vibrator nicht finden könnt, solltet ihr zum Arzt gehen und sagen, was passiert ist. Denn Gegenstände, die über längere Zeit im After verbleiben können zu ernsthaften Verletzungen führen. Auch wenn euch das vielleicht unangenehm ist, sprecht mit einem Arzt. Es passiert häufiger als man denkt, dass Menschen Gegenstände im Anus von Ärzt*innen entfernen lassen müssen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39093 von 16.11.2024
Hallo ich bin 17w ich habe das gefühl ich hatte noch nie einen Orgasmus ich weiss nicht was ich falsch mache. Ich masturbiere und habe auch schom Sex gehabt es fühlt sich einfach nicht so an wie es alle beschreiben. Was soll ich tun??
Lg
Unsere Antwort
Der Orgasmus fällt nicht vom Himmel. Ob und wie du einen Orgasmus erlebst, hängt von vielen Dingen ab. Wir haben viele Texte zu diesem Thema geschrieben. Lies zum Beispiel mal die Texte «Wieso komme ich (w) nicht (immer) zum Orgasmus?», «Was ist ein Orgasmus?» und «Erregung zum Orgasmus: Tipps für Frauen».
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39089 von 15.11.2024
Hallo,
Ich bin weiblich, 25 Jahre alt und wollte fragen, ob ihr mal einen Artikel über Scham bezüglich Sexualität schreiben könnt. Meine Eltern sind sehr konservativ und als ich mit 17 schwanger wurde, war es mehr die Tatsache, dass ich Sex hatte, die sie so schockierte. Das Thema Sex, Menstruation etc wurde totgeschwiegen und war extrem Scham behaftet. Ich merke, dass Scham bei mir eine große Rolle spielt und ich beim sex bisher immer nur die Bedürfnisse meines Partners befrieden wollte und befriedigt habe, mich aber weder mit meiner eigenen Lust noch Befriedigung jemals auseinander gesetzt hab, obwohl ich immer das Gefühl hatte, offen mit meiner Sexualität umzugehen. Inzwischen sehe ich, dass das nicht so ist, es fällt mir schwer beim sex anzunehmen, ich schäme mich, wende mein Gesicht ab und es ist mir unangenehm. Ich habe versucht es mit einem Saugnapfdildo zu machen, aber ich habe mich sehr geschämt. Vielleicht könnt ihr mal was darüber schreiben, wie man mit der Scham beim Thema Sexualität umgehen kann. Dankeschön
Unsere Antwort
Das ist eine sehr gute Idee, dass wir mal einen Artikel über Scham bezüglich Sexualität schreiben könnten. Ich nehme das in unsere Liste auf.
Wir haben tatsächlich schon öfter darüber nachgedacht, mehr Inhalte zu schreiben für Menschen aus sehr konservativen Hintergründen, die es schwer haben, damit einen Umgang zu finden. Es motiviert uns, dass du danach fragst.
Falls du direkt loslegen möchtest, die Scham anzuerkennen, zuzulassen und dann zu überwinden, empfehle ich dir diese Infotexte:
Schau mal, wie weit du kommst mit den Infotexten. Und schreib uns gern wieder. Es wäre wichtiges Feedback für uns, ob du mit den Tipps weiterkommst und wo du noch etwas anderes brauchst.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39086 von 14.11.2024
Ich meine Freundin sehr, aber beim Sex haben wir immer Mühe zur starten. Besonders das Vorspiel ist meist holprig. Ich bin gerne bereit zu massieren und mir Zeit zu nehmen. Sie hingegen findet es nicht nötig, mich mit der Zunge an der Eichel oder an den Brustwarzen zu lecken. Es stimmt schon, dass ich auch ohne Vorspiel schnell ready bin. Trotzdem würde ich mir mehr Vorspiel wünschen oder auch einfach mal puren Oralsex. Sie versteht das nicht und fühlt sich sehr schnell angegriffen oder als Sexarbeiterin. Ich habe schon mehrmals angesprochen, dass ich sie liebe und mir das wichtig ist. Was kann ich noch tun?
Unsere Antwort
Das Vorspiel ist sehr wichtig für die weitere sexuelle Interaktion. Deine Bereitschaft daran zu arbeiten, sich Zeit zu nehmen und zu massieren ist eine große Ressource von dir.
Wenn sich deine Freundin jedoch wie eine Sexarbeiterin fühlt, dann liegt das vermutlich daran, dass sie sich zu etwas gedrängt fühlt, was sie nicht möchte. Wenn ihr Dinge macht, zu denen sie sich bereit fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie gerne mitmacht und neugierig bleibt auf weitere gemeinsame Entdeckungen.
So wie ich es herauslese, hat sie Mühe mit dem Oralverkehr. Deine Freundin hat vermutlich einen guten Grund, warum sie keinen Oralsex möchte. Wenn Du diesen kennst, könnt ihr daran arbeiten oder einen Kompromiss finden.
Wichtig ist in deinem Fall, dass du weiterhin offen mit deiner Partnerin über das Thema Sex redest. Vielleicht kannst du herausfinden, was deine Freundin für Vorlieben (auch im Bezug auf das Vorspiel) hat, was sie gerne macht und was nicht. Gleichzeitig hast Du ebenfalls die Möglichkeit, deine Wünsche und Vorstellungen auf eine Weise zu äußern, das sie gerne mitmacht. Dieser Artikel hilft Dir beim Reden: Reden über Sex ist hilfreich und erotisch
Schau doch mal, ob du damit weiterkommst. Falls du uns nochmal schreibst, wäre es hilfreich für mich, euer Alter zu wissen. Gib bitte auch die Nummer dieser Frage an.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39085 von 14.11.2024
39030: Danke für die Antwort, gerne führe ich noch etwas weiter aus.
Ja, es ging dann teilweise gar nichts mehr. Nicht mit Partnerin und nicht alleine. Die Entwöhnung sah so aus, dass ich mir solche Filme nur noch selten gegönnt habe (vor allem nicht aus Langeweile). Ich habe auch geschafft, die Hände von mir zu lassen. Danach habe ich ausgemacht und gesagt: gut, an dieser Stelle reicht es. Wenn das nicht ausgereicht hat, habe ich die Wohnung verlassen und bin spazieren gegangen. Das hat oft funktioniert. An einem Abend mit Alkohol, hat es auch mal nicht funktioniert bzw. die Erektion dann schon. Das ging ernsthaft über einen Zeitraum von circa fünf Jahren. Ich habe auch keinen Drang gehabt, mir etwas ansehen zu müssen, es war hin und wieder die Lust, man könnte mal wieder. Eine schöne, warme Dusche kann hin und wieder auch mal einen Reiz auslösen, aber Aktivitäten zu zweit selten. Da steh ich dann viel zu sehr unter Stress und Druck. Obwohl meine Partnerin verständnisvoll ist und wir eine liebevolle Beziehung führen, schon 7 Jahre. so, wenn du noch was wissen muss, melde dich.
Unsere Antwort
Vielen Dank für die weiteren Informationen.
Ich möchte dir zunächst einen anderen Blick auf deine sexuelle Lerngeschichte anbieten: Du hast früh entdeckt, dass dich Bilder von nackten Frauen sexuell erregen. Das ist eine sexuell gesunde Reaktion auf einen erotischen Stimulus. Das hast du häufig wiederholt, weil es sich gut angefühlt hat. Du hast das Anschauen von erotischen Bildern und Videos also stark mit sexueller Erregung verknüpft. Das ist erstmal eine wichtige Ressource, auf der du aufbauen kannst.
Es klingt so als hättest du nicht viele andere sinnliche Erlebnisse mit deinem Penis, deinen Hoden oder generell deinem Körper gehabt. Möglicherweise fehlen mir da Informationen, aber von dem was ich lese, klingt es so. Was dann häufig passiert, ist, dass der gewohnte Stimulus irgendwann nicht mehr ausreicht, um eine stabile Erektion hervorzurufen. Es müssen also immer intensivere Filmchen her. Wenn ich dich richtig verstehe, hast du das so erlebt.
Dein Lösungsversuch war dann: Entwöhnung. Das ist erstmal naheliegend, in unserer beraterischen und therapeutischen Erfahrung funktioniert das aber häufig nicht - zumindest nicht auf Dauer. Du bist der Logik gefolgt: Das viele Pornos gucken hat dazu geführt, dass ich keine Erektion mehr habe, also müssen die Pornos weg. Entscheidend ist aber, was du aufgrund der Pornos nicht erlebt und gelernt hast. Und davon braucht es mehr statt weniger.
Du beschreibst, dass du dich von Pornos abhängig erlebst oder erlebt hast. Dann kann es sein, dass du findest, die Pornos sind schuld. Nein, das sind sie nicht. Pornos sind einfach Erregungsquellen. Du hast in vielen Wiederholungen gelernt, dich über das zu erregen, was du dort siehst und hörst. "Schuld" ist also dein sexueller Lernprozess. Hier liest du nach, wie das sexuelle Lernen funktioniert.
Wenn ich mir konkret deine sexuelle Lerngeschichte betrachte, vermute ich folgendes: Beim Pornos schauen war deine Aufmerksamkeit nicht beim Spüren deines Körpers und den feinen Wahrnehmungen in deinem Penis, sondern bei den Bildern. Das Spüren wurde also kaum trainiert. Dieses Spüren ist aber eine wichtige Voraussetzung für stabile Erektionen bis ins hohe Alter. Aber keine Sorge, du kannst in jedem Alter weiterhin sexuell dazulernen. Dafür gibt es Wahrnehmungsübungen. Die empfehle ich dir sehr.
Zusätzlich vermute ich, dass du dir die Sexualität mit dir selbst nicht erlaubst. Vielleicht denkst du: "Ich sollte nicht so oft masturbieren" oder "Ich sollte keine Pornos schauen". Vielleicht erlaubst du dir nicht die Art von sexuellen Aktivitäten, die du dir wünschst. Vielleicht hast du ein schlechtes Gewissen. Warum denkst du, dass du das, was du tun willst, nicht tun solltest? Es ist dein sexuelles Recht, Sex zu haben und sexuelle Aktivitäten zu geniessen. Es gibt kein "falsch" oder "zu viel", solange du nichts Verbotenes tust und niemandem dabei schadest. Frag dich also selbst: Wer oder was verbietet dir, dies zu tun? Vielleicht hast du einen "inneren Polizisten" in deinem Kopf, der dir sagt, was richtig und was falsch ist. Woher kommt der innere Polizist? Seit wann hast du ihn? Wieso?
Wir von Lilli finden, es macht einen riesigen Unterschied, ob du Sex machst, den du wirklich lustvoll und positiv erlebst, oder ob du während und nach dem Sex eher Stress und negative Gefühle erlebst. Du schreibst ja selbst, dass Sex bei dir gerade mit Druck und Stress verbunden ist. Es ist daher sinnvoll, wenn du herausfindest, wie du Sex haben kannst, bei dem es dir gut geht – vorher, währenddessen und nachher. Genuss ist wunderbares Futter für deine Erektion.
Nimm dir bitte eine Minute Zeit und denk darüber nach, wie du Sex (allein oder mit anderen) hast. Was machst du mit deinem Körper? Schau dir diesen Text an, der gibt dir Tipps, auf was du achten kannst. Möglicherweise merkst du, dass du dich wenig bewegst mit dem Körper, sondern dass der eher angespannt ist. Hohe Muskelspannung kann sexuellem Genuss verhindern. Mehr dazu erfährst du in diesem Text.
Und wo bist du mit deiner Aufmerksamkeit? Wenn du vor dem Bildschirm oder am Handy bist, richtet sie sich wahrscheinlich auf das, was du siehst oder hörst. Oder vielleicht ist es eine Fantasie. Oder irgend etwas anderes ausserhalb von dir, das dir den Kick gibt. Das heisst, du bist mit der Aufmerksamkeit nicht in deinem Körper.
Sex ist etwas, das sich in deinem Körper abspielt. Du wirst den Sex viel erfüllender erleben, wenn du dich wirklich darauf einlässt, was in deinem Körper passiert, und wenn du lernst, das intensiv und angenehm zu empfinden und all das hilft deiner Erektion.
Du beschreibst, dass du unter einer warmen Dusche ab und zu eine Erektion hast. Das zeigt, dass es eine gewisse Entspannung braucht, damit sexuelle Erregung bei dir ausgelöst wird. Du könntest dir bewusst mehr solche Situationen schaffen. Es geht wirklich darum, aufmerksam dafür zu sein, was für dich gut funktioniert und davon mehr zu machen. Zum Beispiel könntest du wunderbar, die Beckenschaukel unter der Dusche machen.

Noch ein wichtiger Hinweis: Falls du über einen längeren Zeitraum gar keine Erektionen hast, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen. Denn eine ausbleibende Erektion kann ein Frühwarnzeichen für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Es kann ebenfalls Stress und Druck rausnehmen, wenn du mit einem vom Arzt verschriebenen Potenzmittel eine verlässlichere Erektion hast. Das ist eine gute Unterstützung für das Üben wie oben geschrieben. Das Trainieren der Wahrnehmung braucht Ausdauer und Geduld, aber wie du in diesem Bild siehst, lohnt es sich:

Schau mal, was du anfangen kannst, mit dem, was wir schreiben.
Du hast gute Voraussetzungen, eine Veränderung umzusetzen. Du hast eine liebevolle Partnerin und in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass du Disziplin hast, wenn du etwas verändern möchtest.
Eine schriftliche Online-Beratung kann nicht alles bieten, was eine Beratung in Präsenz oder per Video bieten kann. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir an dieser Stelle gut tun würde, Kontakt mit einer Person der Therapeut:innen Liste aufzunehmen. In einer Beratung kann man die Beziehungsaspekte, dein Entwöhnen und die Lustlosigkeit ganz genau anschauen. Ich hoffe, dass dich das ermutigt, eine Fachperson aufzusuchen, welche dir sicher weiterhelfen kann, falls du allein nicht weiter kommst oder dir den Komfort einer unterstützenden Person gönnen möchtest.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39081 von 13.11.2024
Hallo liebes Lilli Team,
ich (w/22) habe vor ein paar Jahren eine Angststörung in Bezug auf das Thema Sex gehabt. Über die Jahre habe ich das gut in den Griff bekommen und seit ich festgestellt habe, dass ich auf Frauen stehe, kann ich den Sex auch auf eine Weise genießen, die ich damals nicht mehr für möglich gehalten hätte.
Es gibt jedoch noch manchmal Situationen, wie Heute zum Beispiel, in denen ich zwar Lust habe, aber ein Teil von mir weiß, dass ich mich nicht fallen lassen können werde. Der Teil, der Lust hat ist dann aber so groß und die Angst „Nein“ zu sagen, dass ich dann trotzdem weiter mache, obwohl ich mich schlecht fühle. Wenn meine Freundin das wissen würde, würde sie mir den Kopf verdrehen, weil sie das sehr gut nachempfinden kann und die letzte Person ist, die jemandem so ein Gefühl geben möchte. Ich habe also rein situativ keinen Grund dazu Angst zu haben. Und trotzdem schaffe ich es nicht.
Habt ihr Tipps wie man seine Grenzen früher spüren kann und dann auch zu ihnen stehen kann? Gibt es vielleicht bestimmte Übungen, die man machen kann, um über das „Nein“ Sagen anders zu empfinden bzw. das als natürlich zu empfinden?
Ich möchte mich nicht mehr so benutzt fühlen nach etwas, das eigentlich so schön ist.
Danke im Voraus!
Unsere Antwort
Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du bis hierher schon so viel geschafft hast.
Ich kann sehr gut nachempfinden, dass du dich benutzt fühlst, nach sexuellen Begegnungen, bei denen du dich eigentlich nicht gut fühlst. Und ich kann sehr gut verstehen, dass du das ändern möchtest.
Offensichtlich verstehst du hinterher schon sehr gut, dass deine Angst unrealistisch ist. Du kannst unterscheiden zwischen dem Gefühl der Angst und den Umständen um dich herum. Du weisst, dass es mit deiner Freundin sicher ist, "Nein" zu sagen. Die Frage ist also: wie kannst du erfahren, dass es sicher ist Nein zu sagen, wie kannst du einfacher spüren, was du möchtest und wie findest du einen Umgang mit der unrealistischen Angst, die sich erstmal so realistisch anfühlt, dass sie dich am Handeln hindert.
Ich weiss noch sehr wenig über deine Geschichte, aber mein erster Impuls wäre, dass du das Nein in "ungefährlichen" Situationen übst. Du kannst das deiner Freundin ankündigen: "ich werde in Zukunft öfter mal Nein zu dir sagen, weil ich möchte, dass ich mich daran gewöhne, dass dann nichts schlimmes passiert. Bist du einverstanden damit, das mit mir zu üben?"
Zudem gibt es noch viele weitere Schattierungen von Nein. Generell hilft Langsamkeit dabei, wahrzunehmen, was sich für dich stimmig anfühlt. Du könntest also um Langsamkeit bitten. Zum Beispiel so: "Ich brauch gerade etwas Zeit, um mich zu spüren" oder "Mir wäre es wohler, wenn wir etwas langsamer machen." oder "Ich hab voll Lust auf Sex mit dir, aber bin gerade noch nicht ganz da.".
Was dir auch dabei helfen kann, in Momenten der Angst sprechfähig zu bleiben, ist in dem Moment Weichheit und tiefes Atmen in deinen Körper zu bringen. Denn so schaffst du dir ein körperliches Gefühl von Sicherheit. In diesem Gefühl der Sicherheit bist du handlungsfähiger als in einem Gefühl von Angst. Du könntest also erkennen "ich habe gerade Angst", und du spürst wie die Angst sich in Anspannung in deinem Körper zeigt. Um die Angst zu lösen, ersetzt du die Angst mit etwas anderem, nämlich mit lockeren Bewegungen und tiefem Atmen.
Schau doch mal, was du damit anfangen kannst. Sei geduldig mit dir, wenn es nicht auf Anhieb klappt oder du manchmal in dein Muster von "einfach mitmachen, egal wie es mir dabei geht" fällst. Vielleicht möchtest du deine Freundin als Unterstützerin einweihen in dein Erleben. Das könnte auch eine Entlastung für dich schaffen.
Falls sich weitere Fragen ergeben oder du nicht weiterkommst, schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39072 von 12.11.2024
Guten Abend!
Herzlichen Dank für Ihre Antwort auf Frage Nr. 39055. Mit "Überdruck" meine ich das sehr unangenehme Gefühl, förmlich implodieren zu müssen, wenn es nicht zu einem sexuellen Kontakt mit der betreffenden Frau kommt. Es ist ein quälendes Ringen mit sich selbst, welches enorm viel Selbstdisziplin und Energie abverlangt und mich körperlich und seelisch erschöpft. Daher meide ich lieber den Kontakt zu Frauen, zumal ich gelernt habe, dass Sexualität in seiner Bedeutung überschätzt wird und zumindest gesunde Menschen ihre Bedürfnisse jederzeit ganz einfach ignorieren und steuern können, was bei mir anscheinend nicht der Fall ist. Demnach wäre eine Behandlung mit Libido-Hemmern unausweichlich. Nochmals vielen Dank, auch im Voraus, und liebe Grüße.
Unsere Antwort
Du hast also Angst vor dir selber. Du spürst eine enorme Lust und denkst, wenn du diese nicht auf der Stelle ausleben kannst, dann wird etwas schreckliches passieren, weil du dann nichts mehr unter Kontrolle hast. Richtig? Du traust dir also selber nicht über den Weg.
Ich habe in der letzten Antwort schon versucht, es etwas zu erklären. Es gibt normalerweise eine Entstehungsgeschichte, in der du starke Gefühle mit Ideen, Glaubenssätzen und Fantasien verknüpft hast. Weil du das so eng miteinander verknüpft hast und immer wieder gleich im Kopf abspulst, wird das mit der Zeit, wie zu einem Selbstläufer, auf den du vermeintlich keinen Einfluss hast. Um die Kontrolle zu behalten, versuchst du den Situationen auszuweichen oder noch lieber (weil vermeintlich noch bessere Kontrolle) wäre dir wenn du chemisch "ausgeschaltet" wirst.
Damit änderst du aber eigentlich gar nichts an deinem Problem.
Erst nochmal was zum medizinischen: "Libido-Hemmer" gibt es nicht. Korrekt müsste es heissen "chemische Kastration" oder Antiandrogen-Behandlung. Solche Therapien dürfen nur erfolgen bei Prostatakarzinom (Prostatakrebs) Erkrankung oder Geschlechtsangleichender Hormontherapie oder bei verurteilten Sexualstraftätern, wenn diese zustimmen. Dein Urologe darf dir also solche Medikamente gar nicht verschreiben.
Antiandrogene Medikamente sind ein schwerer Eingriff in die körperliche Funktionsweise, da Androgene ja nicht einfach nur für die Libido zuständig sind, sondern auch Einfluss auf den Stoffwechsel haben.
Wenn du es jetzt also so erlebst (bildlich ausgedrückt), dass du wie "noch jemanden in dir sitzen hast", der quasi ein Eigenleben führt und auf den du null Einfluss hast, dann solltest du dich an eine*n Psychiater*in wenden, damit diese*r dir die richtigen Medikamente geben kann.
Wenn du aber das Gefühl hast, dass es doch nicht so schlimm ist, dann solltest du dir einen kompetente*n Sexualtherapeut*in suchen. Du hast nicht geschrieben, welche Art von Therapie du gerade machst.
Ansonsten kann ich nur nochmal wiederholen, was ich letztes Mal schon geschrieben habe. Lust ist eine starke Kraft, die im Körper zu spüren ist. Wenn man die Lust als "schlecht" bewertet, dann will man sie wieder loswerden. Dazu gibt es vermeintlich zwei Möglichkeiten: entweder man lebt sie direkt aus (dann nimmt man an, sie sei verschwunden, für eine kurze Zeit zumindest) oder man unterdrückt sie. Das ist das, was du versuchst. Aber Lust ist eigentlich nur ein Gefühl, dass körperlich da ist und das zu dir gehört. Man muss damit gar nichts machen.
Du versuchst jetzt, diese starke Kraft zu unterdrücken und damit du das kannst, brauchst du Energie aus anderen, nennen wir es mal Systemen, deines Körpers. Und du brauchst natürlich sehr viel Energie, nämlich mehr als die Lust hat. Du nennst es ja selber ringen und das ist richtig. Es ist ein innerer Kampf und der ist sehr erschöpfend. Deine Aufmerksamkeit ist auf : Lust ist schlecht und Lust bekämpfen gerichtet. Du kannst deine Aufmerksamkeit im Moment nicht mehr richtig steuern. Es ist nicht das Problem wieviel Lust jemand hat, sondern worauf er seine Aufmerksamkeit richtet.
Sagen wir mal, du arbeitest gerade, ein Bürojob. Dein Schreibtisch steht an einem Fenster im Erdgeschoss, draussen läuft eine hübsche Frau vorbei. Du wirst merken, dass deine Lust sich meldet und sofort wirst du anfangen innerlich gegen diese zu arbeiten. Davon verschwindet sie aber nicht, sondern wird erstmal stärker. Du bist direkt in deinen alt bekannten Kampfmodus eingestiegen. Deine Aufmerksamkeit ist dort gefangen.
Was passiert jetzt bei jemand anderem, gleiche Ausgangssituation wie beschrieben. Auch bei ihm wird die Lust sofort da sein. Er spürt das und geniesst vielleicht sogar das Gefühl, dann nimmt er die Aufmerksamkeit wieder weg von der Lust und richtet sie wieder auf die Arbeit. Dabei kann die Lust durchaus weiterbestehen bleiben. Er arbeitet also nicht gegen die Lust, sondern lässt sie einfach sein was sie ist. Seine Lust ist sozusagen "frei" und nicht eingebunden in starke Bewertungen und Abwehr.
Es wäre also sinnvoll, dass du als erstes mal all die Gedanken und Bewertungen abkratzt, die du ans Thema Lust geklebt hast. Dazu brauchst du vermutlich eine*n geeignete*n Therapeut*in. Und danach mal anfängst die Lust überhaupt richtig zu spüren als das was sie ist, nämlich ein körperliches Gefühl mit dem man nichts machen "muss".
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39071 von 12.11.2024
Hallo,
danke für die Links, du hast mir zu meiner letzten Frage (N.39054) noch einige Rückfragen gestellt:
Ich lernte Selbstbefriedigung mit viel Druck und Anspannung in den Oberschenkeln und Po auf dem Bauch. So machte ich das fast mein ganzes Leben. Das ist auch immer noch die einzige sichere Variante und funktioniert auch wenn ich nicht in meinem Kopf erregt bin, also sprich ich kann meine Erregung so nur durch meinen Körper zum Orgasmus steigern, aber es ist eben manchmal anstrengend und auch nicht intensiv. wenn ich richtig erregt bin, schaffe ich es auch im Liegen mit weniger Anspannung.
Innen hatte ich mich nie angefasst, ich mache das jetzt zur Übung öfter, doch es fühlt sich immer noch ziemlich taub an.
Ich würde mir vom Solosex einfach wünschen, dass ich lustvoll und entspannt bin und intensivere Orgasmen habe und eben von innen, nicht nur von außen. Ihr habt dazu viele gute Tipps und auch Übungsanleitungen: Da sagt ihr 1. lerne deine Vagina kennen, fass dich an, bemerke wie du weniger taub wirst. Doch dann kommt der schwierige Schritt: Übe mit Erregung. Ich habe oftmals Wochen, in denen mich einfach nichts anturnt und ich überhaupt kein Bedürfnis verspüre zu masturbieren. Dann frage ich mich eben, ob das Üben dann überhaupt Sinn macht... Angenommen, ich hab halt eigentlich gar kein Bedürfnis, aber zwinge mich jetzt trotzdem zu üben. Dann versuch ich mich darauf zu konzentrieren, was ich spüre da unten, das fällt mir schwer, weil es ziemlich taub ist, ich bewege mein Becken trotzdem weiter und hör nach 3 min endlich auf und geh schlafen. Hat diese Session mir dann trotzdem etwas geholfen? Denn so in etwa läuft das an solchen schwierigen Tagen ab.
An besseren Tagen, schaffe ich es Lust aufs Masturbieren zu bekommen und dann macht das Üben auch mehr Spaß, zur Belohnung, bring ich mich am Ende auf gewohnte Weise zum Orgasmus. Aber das kommt halt nur selten vor. Ich wünsche mir deshalb auch eine stärkere Libido, aber ich denke, das kommt auch ein bisschen von allein, wenn ich mehr Erregungstechniken erlerne.
Vom Partnersex wünsche ich mir das Gleiche wie vom Solosex; lustvolle Orgasmen. Einen Orgasmus beim sex hatte ich noch nie. Ich hatte noch nicht oft Sex (4x), doch genossen habe ich ihn immer sehr. Manchmal, wenn er meine Wände von innen dehnt, durchs Fingern oder auch GV, spüre ich plötzlich so ein angenehmes Kribbeln im Bauch, das mich aufstöhnen lässt. Doch zum Orgasmus hat mich das noch nie ansatzweise gebracht. Ich finds auch lustig, dass Lecken nichts bei mir auslöst, obwohl meine Orgasmen ja immer genau dort stattfinden, an der Vulva. Aber ich denke mal das liegt einfach daran, dass ich da halt Anspannung und Druck gewohnt bin und nicht eine sanfte, liebe Zunge;)
LG
Unsere Antwort
Das, was du erlebst, ist normal. Du hast eine Variante der Selbstbefriedigung die sicher funktioniert: die mit viel Druck und Anspannung auf dem Bauch. Das neue funktioniert noch nicht so gut. Es ist normal, dass sich die Vagina eine Zeit lang taub anfühlt bei Berührungen.
Du hast schon viele Entdeckungen gemacht, die sehr wertvoll sind für das Erweitern deines sexuellen Repertoires.
"Ich würde mir vom Solosex einfach wünschen, dass ich lustvoll und entspannt bin und intensivere Orgasmen habe und eben von innen, nicht nur von außen." Ich kann diese Ziele sehr gut nachvollziehen Lass uns schauen, wie du da in kleineren Schritten hinkommen kannst. Dann erlebst du auch eher Erfolgserlebnisse und wirst nicht so frustriert beim Üben. Deine Disziplin ist eine gute Voraussetzung für Erfolg. Ich würde dir empfehlen, die Disziplin beizubehalten, aber mit angenehmeren Übungserlebnissen zu verbinden.
Auch die Übungserfahrung an schwierigen Tagen hat einen Wert. Du bemerkst, dass bei dir auf diese Weise keine Lust auf mehr entsteht. Was könntest du verändern, damit die Wahrscheinlichkeit steigt, Lust auf mehr zu bekommen?
Zum Üben brauchst du erstmal keine sexuelle Erregung. Die sexuelle Erregung ist keine Voraussetzung. Aber die sexuelle Erregung darf entstehen, während du dich berührst. Falls das nicht passiert, ist das trotzdem eine wertvolle Spürerfahrung.
Ich stelle mir vor, dass du an recht intensive Reize gewöhnt bist, da die Anspannung und der Druck recht intensiv sind. Schau mal, was es gibt, was ähnlich intensiv ist. Ich denke an eine Massage der Vulva mit den Fingern oder den Fingerknöcheln oder eine kräftige Massage der Vagina mit dem Daumen. Vielleicht auch ähnlich kräftige Berührungen an deinem restlichen Körper.
Falls dir das an einem Tag zu viel ist, lege einfach nur deine flache Hand vor dem Schlafengehen auf deine Vulva. Wenn du Lust hast, mach sie vorher mithilfe von kaltem oder warmem Wasser kalt oder warm. Und dann spür einfach, wie die Hand da liegt. Das geht mit oder ohne Unterhose. Und dann beobachte einfach mal, worauf du Lust hast. Atme tief in den Bauch, schenk dir dafür Zeit. Vielleicht kommen dann Ideen, wie du die Hand bewegen möchtest. Mit den Fingern auf die Vulva klopfen, einen Finger Richtung Vaginaeingang bewegen, den Finger ein mini-bisschen in die Vagina aufnehmen... oder was dir sonst so einfällt. Und wenn nicht, dann gehst du mit einem guten Gefühl schlafen.
Ebenso kannst du beginnen mit deiner gewohnten Variante und dort immer mal wieder eine Kleinigkeit verändern.
Deine Hypothese warum dich der Oralsex nicht so sehr erregt, kann ich bestätigen. Da könntet ihr kreativ werden und Anspannung und Druck kombinieren mit der "sanften lieben Zunge". Er oder du könntest zusätzlich deine Hand einsetzen. Probiert aus und schaut, wie es sich anfühlt. Auch beim Partnersex würde ich sagen, gönn dir noch einige Wiederholungen und setze deine Kreativität ein, um zu schauen, was du von deiner gewohnten Art zum Orgasmus zu kommen, beim Partnersex einbauen kannst.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39067 von 12.11.2024
Vielen lieben Dank für eure mitfühlende Antwort auf die Frage Nr. 39050. Ich habe bis jetzt niemandem von diesem Erlebnis erzählt, weil ich mich extrem dafür schäme. Die Erfahrungen danach waren teilweise auch nicht sehr schön, aber ich bin jetzt momentan in einer glücklichen Beziehung. Wie kann ich diese Scham überwinden, um mit jemandem sprechen? Ich habe auch Angst verurteilt zu werden.
Unsere Antwort
Es freut mich, zu lesen, dass du in einer glücklichen Beziehung bist.
Du hast die Scham bereits einmal überwunden. Du hast uns geschrieben. Das kannst du wieder schaffen.
Such dir dafür eine Person, der du vertraust. Welche guten Erfahrungen hast du bisher gemacht, wenn du Menschen von schwierigen Erlebnissen erzählt hast? Wem möchtest du davon erzählen und wem lieber nicht?
Du brauchst nicht direkt alles zu erzählen. Du kannst zunächst Fragen stellen, die dir helfen, herauszufinden, wie die Person denkt. Zum Beispiel: "Wie war eigentlich deine Sexualaufklärung? Was hast du als hilfreich erlebt und was hat dir gefehlt?" oder "Ich frage mich, ob junge Menschen heutzutage gut genug vorbereitet sind darauf, einen Umgang zu finden mit Schmerzen bei den ersten sexuellen Erfahrungen."
Was ist es, was du gerne erzählen möchtest? Möchtest du vielleicht unterschiedliche Aspekte mit verschiedenen Menschen besprechen? Das sind alles Entscheidungsspielräume, die du hast.
Du kannst dir auch überlegen, wie du das Gespräch starten willst. Es könnte zum Beispiel eine gute Idee sein, der anderen Person zu sagen, was du dir wünschst. Zum Beispiel, dass sie erstmal nur zuhört und dich erzählen lässt. So kannst du gut für dich sorgen.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39065 von 12.11.2024
Hallo Lilli,
ich (w,22) überlege, mir Beducated zu holen. Ich überlege auch, mir OMGYes zu holen. Da beides recht teuer ist, wollte ich fragen, ob ihr eine Meinung oder Erfahrungen habt, inwiefern sich die beiden Sachen lohnen? Vor allem Dingen bei Beducated überlege ich, ob ich mit dem Jahreszugang wirklich mehr entdecken und lernen kann, als mit den vielen kostenlosen Podcasts oder eurem Format, die ich in dem Bereich schon sehr lange und viel höre und auch vieles gelernt habe.
Wäre dankbar über euren Rat :-)
Zusatz zu 39065:
Beducated würde momentan 80 Euro kosten und OMGYes 70 Euro
Unsere Antwort
Lass mich zunächst zurück fragen: Was möchtest du lernen? Und was fehlt dir bei den kostenlosen Angeboten? Hast du konkrete Fragen? Bei konkreten Fragen oder dem Überwinden aktueller Herausforderungen kann dich auch unsere Online-Beratung unterstützen.
Unsere Haltung ist, dass viele Veränderungen auch mit kostenlosen oder günstigen Angeboten möglich sind. Denn letztendlich kommt es darauf an, was du mit den Tipps und Hinweisen machst. Ein gut gestaltetes Angebot kann das allenfalls erleichtern. In manchen Fällen empfehlen wir eine persönliche Begleitung durch Fachpersonen, um individueller voran zu kommen. Angebote zur Optimierung der eigenen Sexualität bieten auch das Risiko, dass sich das Gefühl verstärkt, nie gut genug zu sein. Solche Überzeugungen können Fachpersonen in einem persönlichen Gespräch häufig besser aufgreifen und zu einer Normalisierung und zu einem Gefühl von "ich bin okay" beitragen.
Diese Antwort gilt auch für Frage 39066.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39064 von 12.11.2024
Wie kommt man am besten damit zurecht, dass man sehr lange keinen Sex hat, obwohl man das sehr gerne hätte?
Ich bin jetzt Mitte 20 und habe noch nie mit jemandem geschlafen. Das liegt daran, dass ich in meinem Leben mehrere schlimme Schicksalsschläge mit traumatischen Erfahrungen hatte, die bereits in meiner Kindheit begonnen haben. Daher bin ich schon seit vielen Jahren psychisch nicht gesund. Aufgrund meiner traumatischen Erfahrungen fällt es mir trotz sehr großem Bemühen sehr schwer, einen Sexualpartner zu finden. Ich weiß, dass es mir psychisch viel besser gehen würde, wenn ich einen Sexualpartner hätte, aber egal, was ich mache, es gelingt mir nicht, dass ich jemanden finde.
Ich leide wirklich sehr stark unter diesem Problem. Ich würde lieber sterben, als dass ich noch länger ohne Sex leben muss.
Ich weiß, dass ihr mir leider nicht dabei helfen könnt, dass ich schneller jemanden finde, da ich bereits alles mache, um jemanden zu finden und ich auch schon mit verschiedenen Psycholog*innen und anderen Personen darüber geredet habe und niemand Ideen hatte, was ich in meinem Fall noch machen kann, was ich nicht bereits mache.
Meine Verzweiflung ist deshalb so groß, weil ich schon seit mehr als 10 Jahren unbedingt mit jemandem schlafen will, aber es mir bis jetzt nicht gelungen ist, jemand geeigneten dafür zu finden.
Wie soll ich damit klarkommen, dass ich vielleicht noch mehrere Jahre lang mit niemandem schlafen können werde?
Es gibt sicher sehr viele Personen, die auch gerne mit jemandem schlafen würden, aber es ihnen nicht gelingt, jemanden dafür zu finden. Wie schaffen es diese Personen, dass es ihnen psychisch halbwegs gut geht?
Unsere Antwort
Vielen Dank, dass du deine Gedanken und Gefühle hier geteilt hast. Um dich besser zu verstehen, möchte ich dir gerne ein paar Fragen stellen.
Du schreibst, dass du lieber sterben würdest, als länger ohne Sex zu leben. Was ist es, was du willst, wenn du Sex haben möchtest? Sex kann viele verschiedene Bedeutungen und Funktionen haben. Manche Menschen haben gerne Sex, weil sie so einem anderen Menschen körperlich oder emotional nahe sein können. Sie wünschen sich Verbundenheit mit einem anderen Menschen. Andere wünschen sich Sex, weil er ihnen das Gefühl gibt, vom Partner oder der Partnerin begehrt zu werden. Sie geniessen es, sich als sexuell selbstbewusste Person zu erleben. Und wieder andere Menschen mögen am Sex, dass er ihnen eine Auszeit vom Alltag bietet. Sie geniessen es, in diesem Moment alles andere um sich herum zu vergessen. Und dann gibt es noch viele andere Gründe, sich Sex zu wünschen. Wie ist das bei dir?
Viele der Funktionen, die Sex für uns hat, können auch auf eine andere Art und Weise erfüllt werden. Nähe zu einem anderen Menschen kannst du empfinden, indem du tiefe Freundschaften aufbaust und pflegst. Ein sexuelles Selbstbewusstsein kannst du auch alleine aufbauen. Wie das geht haben wir in diesem Text beschrieben. Eine Auszeit vom Alltag kannst du auch mithilfe von Hobbies oder einer Sportart bekommen. Und du kannst sexuelle Erregung und Befriedigung auch ohne einen Partner erleben. Nämlich bei der Selbstbefriedigung. In diesem Kapitel findest du dazu viele Tipps.
Du merkst also, wenn du die Funktionen kennst, die Sex für dich erfüllen soll, kannst du andere Wege finden, sie zu erfüllen. Das macht dich unabhängiger von dem Bedürfnis, Sex zu haben. Und es kann dir helfen, dich gut zu fühlen, egal ob du einen Sexualpartner findest oder nicht.
Und es ist nicht so, dass du dir keinen Sex wünschen sollst. Das darfst du und du kannst viel dafür tun, einen Sexualpartner zu finden. Wir haben im Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen viele Texte geschrieben, die dir dabei helfen können. Du hast geschrieben, dass du bereits viel gemacht und versucht hast, um einen Partner zu finden. Was genau hast du denn bisher ausprobiert? Und was hat vielleicht schon ganz gut geklappt?
Du schreibst auch, dass du schon mit mehreren Psycholog*innen gesprochen hast. Hast du schon einmal eine Therapie gemacht, die speziell darauf ausgerichtet ist, dein Trauma zu verarbeiten? Wenn nicht, würde ich dir eine solche Therapie empfehlen. Und vielleicht interessieren dich auch die Texte in unserem Kapitel über die Verarbeitung von Trauma und Gewalt.
Du kannst uns gerne nochmal schreiben und auf meine Fragen antworte. Gib dabei einfach die Nummer dieser Frage wieder mit an.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39061 von 11.11.2024
Hallo Lilli
Ich (w14) schaue gerne öfters Pornos, ich bin mir aber unsicher ob das nicht illegal ist. Ich bin ja erst 14.
Also ist das illegal?
Unsere Antwort
In der Schweiz gibt es kein Mindestalter, ab wann du Pornos schauen darfst. Allerdings machen sich die Anbieter von Pornos strafbar, wenn sie unter 16-jährigen Pornos anbieten. Ausserdem sind manche Pornos ganz verboten, zum Beispiel Gewaltpornos oder Kinderpornographie. In diesem Text findest du weitere Gesetze, die es in der Schweiz zu Pornographie gibt.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39060 von 11.11.2024
Hallo,
mein Freund und ich sind seit 2 Monaten ein Paar (er, 24 J. und ich, männlich, 30 J.). Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander und haben mindestens einmal in der Woche Sex, der für uns beide auch sehr schön und befriedigend ist (zumindest wie ich es wahrnehmen und was er mir zurückmeldet). Auch sonst tauschen wir im Alltag sehr viele Zärtlichkeiten aus. Dennoch merke ich, dass mir beim Sex manchmal etwas fehlt, genauer gesagt, wünsche ich mir, dass mein Freund mich bspw. beim Vorspiel auch oral befriedigen würde. Ich fände es am schönsten, wenn er das von sich aus machen würde oder mich fragt, ob ich das von ihm möchte (bisher hat er andere Dinge von sich aus vorgeschlagen oder gefragt, ob ich das möchte), da ich ihn nicht unter Druck setzen möchte, wenn ich danach frage. Ich möchte nicht, dass er sich gedrängt fühlt oder denkt, dass ich das von ihm verlange, weil ich es auch (sehr gerne) bei ihm mache. Da er bisher nicht selbst gefragt hat, ob ich das möchte, vermute ich, dass er darauf keine Lust hat. Es kann natürlich auch sein, dass er genau wie ich sich nicht traut danach zu fragen. Mein Problem ist also, dass ich weiß, dass ich einfach direkt fragen muss, aber auch nicht möchte, dass das zu plump rüberkommt und ich ihn damit (unnötig) unter Druck setze (wenn er sagt, dass er keine Lust darauf hat, weiß ich Bescheid und das wäre auch fein für mich). Meine Frage ist also, wie ich möglichst charmant das Thema „Schatz, hättest du Lust mir einen zu blasen?“ ansprechen könnte.
Vielen Dank und liebe Grüße!
Unsere Antwort
Es ist verständlich, dass du dich für dein Bedürfnis einsetzen willst und du gleichzeitig Rücksicht auf deinen Partner nehmen willst.
Was du versuchst, nennen wir auch Verführung. Verführung heisst nicht jemanden zu manipulieren, sondern jemandem seine Bedürfnisse mitteilen, und eine Einladung auszusprechen, auf eine Weise, dass der andere gern mitmacht.
Ich empfehle dir die Einstellung: Ich stelle ihm meine Wünsche zur Verfügung. Das macht es leichter, einen Wunsch auszusprechen. Dein Wunsch ist ein Beitrag zu einer glücklichen Beziehung, keine Gefahr für eine glückliche Beziehung.
Du möchtest nicht plump sein. Möglicherweise hast du Lust, kreativ zu werden mit deiner Einladung zu oraler Befriedigung. Grundsätzlich hilft es, wenn du deinem Partner erzählst, was du daran genau schön findest und wie er auch etwas von deinem Bedürfnis gewinnen kann. Hier einige Ideen:
- Schreib ihm einen Brief mit deinem Bedürfnis und was du daran so lustvoll findest.
- Flüstere es ihm ins Ohr.
- Sag ihm, dass er seine Augen schliessen soll, damit du ihm etwas sagen kannst.
Eine weitere gute Möglichkeit, Lust zu erzeugen, ist, die Perspektive des anderen einzunehmen. Das hast du ja schon versucht. Du vermutest, dass er darauf keine Lust hat. Das könntest du aussprechen "Ich hab die Vermutung, dass dir Oralsex machen nicht gefällt. Stimmt das?" Dann weisst du auch eher woran du bist. Es kann ja alles mögliche dahinter stecken. Vielleicht ist er eingeschüchtert, weil du das so gut machst, und er sich das nicht zutraut. Oder er denkt aus irgendeinem Grund, dass du es nicht magst. Vielleicht hat er noch nicht für sich entdeckt, Oralsex geben zu geniessen, und du könntest ihn dabei unterstützen... Das weiss nur er. Reden hilft Missverständnisse zu vermeiden und das tut eurer Beziehung sehr gut.
Manchmal helfen uns solche kleinen Dinge, damit wir den Mut haben, um Dinge anzusprechen. Ich hoffe, du findest dabei eine Idee, welche du umsetzen möchtest. Viel Spass.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema
Frage Nr. 39058 von 10.11.2024
Ich, w, muss nach dem Sex immer urinieren. Meine Blase ist viel schneller gefüllt als sonst, selbst wenn ich vorher nicht viel Flüssigkeit aufgenommen habe. Warum ist das so? Arbeitet die Blase mehr, wenn um sie herum „mehr los ist“ als sonst? Würde mich freuen, wenn ihr etwas darüber wisst. Es stört mich nicht, aber es interessiert mich.
Unsere Antwort
Das ist normal. Beim Sex steigt der Blutdruck und man liegt, beides führt dazu, dass die Nieren besser durchblutet werden und deshalb mehr Urin produzieren.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema