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Fragen & Antworten:
Sexualität

Frage Nr. 38662 von 23.08.2024

Hallo liebes Lilli-Team,
ich bin männlich 20 und leide seit Beginn meiner sexuellen Aktivität (16), an einer wiederkehrenden, belastenden Symptomen, die unmittelbar nach sexueller Befriedigung auftauchen und mit dem Orgasmus zusammenhängen.

Diese schränkt meinen Alltag und mein Sexualleben extrem stark ein und mindert meine Lebensqualität deutlich.
Sofern ich sexuelle Abstinent bleibe, d.h. nicht masturbiere oder Geschlechtsverkehr habe, geht es mir nach ca. einer Woche manchmal auf früher wieder gut und ich fühle mich gesund, fit und zufrieden.
(so wie es normal sein sollte, der Unterschied der Zustände ist für mich sehr drastisch bemerkbar).
Das ist irgendwie das Einzige was mir so richtig hilft, allerdings fällt mir das häufig schwer.
Ich habe das Gefühl das mein körperliches und mentales Bedürfnis nach sexueller Aktivität, obwohl es negative Konsequenzen nach sich zieht, nicht gehemmt wird und das meine mentale und körperliche Verfassung immer weiter verschlechtert.

Beobachtungen/Symptome: (über die Woche hinweg mal stärker mal schwächer)
- Mein Körper fühlt sich entzündet an (insbesondere im Bauch- Rücken- und Kopfbereich)
- Schwindel, leichte Übelkeit (schwummerig)
- Bauchstechen/schmerzen,
- halbverdauter, weniger kompakter und etwas dünner Stuhlgang
- Stuhlgang mit Urin in der Regel ein paar Minuten nach dem Orgasmus
- starke langanhaltende Müdigkeit verbunden mit vermehrtem schlafen, Energielosigkeit
- reduzierte Konzentrationsfähigkeit und leichte bis starke Kopfschmerzen, (Erinnerungsschwierigkeiten)
- Muskelschwäche z.B. beim Sport (erst nach einer Woche wieder richtig fit und stark)
- sonstiges Schwäche Gefühl, Krankheitsempfinden, Unwohlsein
→ Die Symptome setzten in der Regel unmittelbar nach dem Orgasmus ein

Leider sind bei zwei urologischen Untersuchungen keine Auffälligkeiten festgestellt worden. (ich habe mittlerweile fast keine Kraft mehr mir ärztliche Hilfe zu holen, denn ich habe nicht das Gefühl, dass man mir helfen möchte)

Die ganze Angelegenheit belastet mich wirklich sehr, denn es fühlt sich in der Phase immer total schrecklich an und habe die Hoffnung mittlerweile schon fast aufgegeben, dass sich etwas ändern wird.

Habt ihr vielleicht noch eine Idee, warum es mir so schlecht geht und wie ich das Problem lösen kann?

Ich könnte mir evtl. vorstellen, dass ich unter POIS leide.
Ich würde mich über eine Antwort freuen. LG

Unsere Antwort

Ich kann dir auch nicht sagen, was du hast.

Das POIS (Post Orgasmic Illness Syndrom) ist etwas, was extrem selten vorkommt. Da es so selten vorkommt und man nicht genau weiss, was es ist, dass das auslöst, gibt es keine standardisierte Therapie.

Ich würde dir empfehlen zu einem Andrologen/einer Andrologin zu gehen, um es noch mal genauer anschauen zu lassen.

Ausserdem würde ich dir empfehlen Entspannungstechniken zu erlernen. Diese werden deine Symptome vielleicht nicht verschwinden lassen, aber du lernst besser damit umzugehen. Das könnte sehr hilfreich sein.

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Frage Nr. 38647 von 22.08.2024

halli hallo ihr lieben
ich, w27, treffe ich mich aktuell mit einem mann m48 und wir verstehen uns super und der sex ist mega. das einzige „problem“ ist, dass ich fast nie einen orgasmus habe. ich weiss nicht mal, wie sich tatsächlich anfühlt und ob ich trotzdem einen habe, aber das nicht raffe.

leider höre ich auch bei der SB immer selber auf, weil ich das gefühl nicht aushalte und aufhöre. beim sex hingegen kann ich es nicht mal genau sagen. ich habe nur festgestellt, dass wenn ich einen orgasmus hatte, dass ich squirten musste und ich auch zum teil zuckungen an den beinen hatte.

ich weiss auch was ich mag und weiss nicht, ob ich meinen orgasmus durch SB und vibrator „kauptt“ gemacht habe. das hat mir auf jeden fall mein ex vorgeworfen, das ich eine total doofe aussage finde.

mich persönlich stört es nicht, wenn ich nicht zum orgasmus komme, aber meine partner immer. ich versichere ihnen auch, dass ich das überhaupt nicht schlimm finde, und einfach die zeit zusammen geniesse, oder es schön finde wenn sie einen orgasmus hatten. aber es kratzt meine bisherigen partner doch leider immer am „ego“ wie sie das so schön sagen.

nun weiss ich nicht, was ich tun kann? ich weiss, dass ich vaginal nicht kommen kann (keine ahnung, vlt kann das auch ändern :) ) und mir die stimulation an der klitoris sehr gefällt. ich bin sehr kommunikativ und sage auch, was mir wie und wo gefällt, aber leider funktioniert das nicht immer. ich bin jeweils frei von gedanken, und erst wenn ich merke, dass da unten etwas komisch ist, merke ich „okay das ist es nicht“ manchmal versuche ich zu helfen, manchmal sage ich nichts und manchmal hören wir auf und ich übernehme dann die führung wieder.

mit meinem aktuellen partner kann ich mir auch vorstellen neue sachen auszuprobieren, da er da sehr offen eingestellt ist, aber vlt habt ihr ideen? er redet auch immer wieder von fesseln, aber da kenn ich mich null aus. oder evtl hilfsmittel wie vibratoren brauchen (sind ja keine gegner sondern eben hilfsmittel :) )
auf jeden fall; ich möchte einen orgasmus und ich weiss es ist möglich. aber irgendwas hindert mich daran :(

ist das nicht normal, wenn man nicht jedesmal einen orgasmus hat beim sex?

danke für eure lieben antworten im voraus <3 (schön seid ihr wieder da)

Unsere Antwort

Du hast möglicherweise schon einige unserer Texte gelesen. Ganz wichtig ist der Text über das sexuelle Lernen. Du hast in deinem Leben schon viele Lernschritte in der Sexualität gemacht. Wie jeder Mensch hast du das ohne gute Lehrer*innen, ganz allein gemacht. Da hast du einiges schon gelernt, anderes noch nicht. Du hast gelernt, Stimulation an deiner Klitoris erregend zu finden, du findest sie möglicherweise auch in der Vagina erregend. Aber noch nicht so sehr. Du hast gelernt, dich mit Vibratoren zu erregen, aber möglicherweise verbindest du diese Stimulation mit zu hoher Vibrationsintensität und Muskelspannung, und dann ist die Wahrnehmung nicht mehr so klar (ist das jetzt ein Orgasmus oder nicht?) und es ist schneller mal zuviel und nicht einfach schön.

Das ist eine normale sexuelle Lerngeschichte. Normal ist, dass das, was du allein gelernt hast, sich nicht eins zu eins übersetzen lässt in die Paarsexualität. Es ist völlig normal, keinn Orgasmus in der Paarsexualität zu haben. Es ist übrigens auch normal, beim Solosex keinen Orgasmus zu haben. Es kann vorkommen, dass du auf körperlicher Ebene eine "Entladung" hast, aber du verbindest das nicht mit den angenehmen Gefühlen beim Orgasmus. Dazu empfehle ich dir diesen Text.

Wenn du deine Sexualität erforschen möchtest und neues dazu lernen möchtest, kannst du das mit deinem Partner – also neue Dinge ausprobieren und "üben". Wichtig ist das Gespräch mit dem Partner und die Abmachung, dass sexuelle Erregung bis zum Orgasmus hier kein Ziel ist. Sondern dafür braucht es viel Wiederholungen. Und die hast du logischerweise nicht, wenn du neues ausprobierst.

Ich würde dir aber auch empfehlen, dass du selbst, ganz für dich allein, ans Erforschen und Üben gehst. Ich empfehle dir dazu den Text Erregung zum Orgasmus: Tipps für Frauen Vielleicht interessiert dich auch das Buch Coming Soon unserer Kollegin Dania Schiftan. Es ist voll mit Übungstipps.

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Frage Nr. 38642 von 21.08.2024

Dieses [Frau leiert aus nach x Männern oder nach Entbindung] stimmt nicht, oder?
Sind manche Männer da nicht aufgeklärt oder wieso dann so misogyne Sprüche?

Unsere Antwort

Ja, du hast Recht. Dass die Vagina durch häufigen Geschlechtsverkehr oder nach einer Geburt ausleiert, ist ein hartnäckiger Mythos und stimmt nicht. Die Vagina ist ein sehr elastisches Organ, das sich bei Bedarf dehnen kann, zum Beispiel während des Geschlechtsverkehrs oder bei der Geburt, und sich danach wieder zusammenzieht. Die Muskeln des Beckenbodens spielen hierbei eine wichtige Rolle, und diese können durch gezielte Übungen gestärkt werden.

Durch das Training der Beckenbodenmuskeln kann eine Frau lernen, diese Muskeln besser wahrzunehmen und sie bewusst anzuspannen und zu entspannen. Mit einer gut trainierten Beckenbodenmuskulatur ist es möglich, mit dem Gefühl von Enge und Weite in der Vagina zu spielen. Mehr zum Beckenbodentraining für den Sex erfährst du in diesem Text.

Die Vorstellung, dass es moralisch schlecht sei, als Frau viel Sex zu haben, hat unsere Gesellschaft über viele Jahrhunderte geprägt. Manchen Mädchen wird das auch heute noch so beigebracht. Hier kommen also Unwissen – wie das über die ausgeleierte Vagina – und sexistische Vorurteile zusammen.

Diese Verbindung führt dazu, dass sich falsche Informationen hartnäckiger halten. Sie machen für viele Menschen „Sinn“, da sie zu den Regeln passen, die sie über weibliche Sexualität gelernt haben. Deshalb werden die falschen Annahmen oft gar nicht hinterfragt. Oder die richtigen Informationen dringen nicht durch. Weil sie eben nicht in dieses gesellschaftlich akzeptierte Bild der weiblichen Sexualität passen. Das Bild ist akzeptiert auch wenn es falsch ist. So kann es passieren, dass Leute diese Unwahrheiten weitertragen, ohne dass sie damit bewusst Frauen klein halten wollen.

Natürlich gibt es auch Menschen, die absichtlich solche Mythen verbreiten. Aber das ist vermutlich eher die Ausnahme. Du kannst etwas dagegen tun, dass sie durch Unwissen weiterverbreitet werden, indem du sie korrigierst. 

Manchmal äussern Männer auch den Wunsch nach einer engeren Vagina, damit sie mehr in der Vagina spüren und sie sich besser in der Vagina sexuell erregen können. Dabei gibt es einen einfacheren Weg: Viele Männer üben bei der Selbstbefriedigung mit der Hand einen starken Druck auf ihren Penis aus. Der Mann, der sich so mit viel Druck erregt, muss diesen mit den Jahren in der Regel immer mehr steigern, um Erregung wahrzunehmen. Der an grossen Druck gewöhnte Penis kann sich in einer Vagina nicht mehr so gut erregen. Denn die Vagina hat keine entsprechende Muskulatur um einen solchen Druck zu erreichen - und wenn sie nach Geburten etwas weiter ist, sowieso nicht.

Der Ausweg heisst «umlernen». Der Mann kann seinen Penis wieder daran gewöhnen, auch zartere, weniger druckvolle Berührungen wahrzunehmen und sich daran sexuell zu erregen. Zugleich kann er lernen, seine Wahrnehmung durch Spiel mit Muskeln, Bewegung und Atmung zu fördern. Tipps hierzu findest du in diesem Text.

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Frage Nr. 38640 von 21.08.2024

hallo!
mir (w28) ist aufgefallen, dass ich beim sex, sowie bei der selbstbefriedigung ich immer die luft anhalte und so mühe habe mit dem orgasmus. ich habe auch immer angst davor zu laut zu sein und bin daher auch immer eher leise. habt ihr da tipps? :( danke im voraus!

Unsere Antwort

Das ist eine spannende Beobachtung, die du da gemacht hast. Jetzt, wo du bemerkt hast, was du tust, kannst du es verändern. Schau mal, wie es sich anfühlt, wenn du tief atmest in hoher sexueller Erregung. Tipps dazu findest du in unserem Text Wie lerne ich tief atmen? Probiere es auch mal umgekehrt, halte bewusst die Luft an und vergleiche beides.

Du scheinst neugierig darauf zu sein, mit dem Einsatz deiner Stimme in sexueller Erregung zu experimentieren. Du kannst deine Stimme auch für deine sexuelle Erregung und Lust brauchen.

Du kannst leise starten und dich nach und nach an lauteres tönen heranwagen. Mach dazu einen Ton beim Ausatmen, zum Beispiel ein «Aaah», oder ein «Mmmmm». Was spürst du, wenn du das machst? Merkst du, dass durch die Stimme in deinem Körper Bewegung und Vibration ausgelöst wird? Diese Bewegung und Vibration kann deine sexuelle Erregung zusätzlich befeuern.

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Frage Nr. 38635 von 20.08.2024

Hi ich bin weiblich, 22 und hatte letzte Woche das erste Mal (und hatte bis jetzt 3-4 Mal Sex). Ich hab es vor zwei Jahren schon mit meinem damaligen Freund probiert, aber der Penis konnte nie ganz in meine Vagina eingeführt werden (nur 1-2 cm) und es war sehr schmerzhaft. Ich war deshalb auch beim Arzt und lang bei einer gynäkologischen Physiotherapeutin aber das hat nicht viel gebracht. Ich denke jetzt funktioniert es, weil ich Sex nicht mehr so „ernst“ nehme und entspannter bin.

Allerdings hat sich die Penetration bis jetzt nicht all zu gut angefühlt, sondern ein bisschen rau oder als würde Plastik an Holz oder so reiben. (Kanns leider nicht besser erklären.) Ich war aber schon sehr feucht und wir haben auch Gleitgel probiert, wodurch es sich für mich nicht gebessert hat. Danach hat es auch immer bisschen weh getan.

Jetzt weiß ich nicht, ob das „normal“ für den Anfang ist und mein Körper sich einfach daran gewöhnen muss. Oder ob ich vielleicht zu weniger entspannt bin? Glaubt ihr das geht mit der Zeit und mit Geduld von alleine weg?

Vielen Dank und Liebe Grüße!

Unsere Antwort

Du beschreibst, dass sich der Penis in der Vagina rau anfühlt. Das bedeutet, dass dort viel Reibung ist. Der Penis gleitet nicht geschmeidig in deiner Vagina. Gleichzeitig schreibst du, dass du schon sehr feucht warst. Das lässt mich schlussfolgern, dass du zwar an der Vulva und vielleicht auch im Scheidenvorhof feucht warst, aber nicht so sehr innen in der Vagina.

Da du Schmerzen erlebst und der Geschlechtsverkehr für dich unangenehm ist, macht es auf jeden Fall Sinn innezuhalten und sich Zeit zu nehmen, um zu verstehen, woran das liegt. Denn du kannst aktiv etwas daran verändern.

Nein, die Schmerzen gehen nicht mit Zeit und Geduld von alleine weg. Im Gegenteil, wenn du immer wieder Schmerzen aushältst, können sich die Schmerzen sogar verschlimmern.

Du machst dich bereits auf den Weg, die Schmerzen zu ergründen. Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass du die notwendigen Schritte gehen wirst für schmerzfreien Geschlechtsverkehr in der Zukunft.

Nochmal zurück zu dem Punkt von vorhin. Du schreibst, dass du schon sehr feucht warst. Was ich mich frage, ist, ob deine Vagina auch bereit und aufgespannt war. Schau dir dazu bitte diese beiden Bilder an:

Das Bild zeigt einen Längsschnitt durch Geschlechtsorgane  im Ruhezustand. Die Vaginawände liegen nah beieinander.

Das Bild zeigt einen Längsschnitt durch Geschlechtsorgane bei sexueller Erregung. Die Vagina ist weit und aufgespannt wie ein Ballon.

Wie du siehst, ist die Vaginawand bei einer nicht aufgespannten Vagina viel mehr geriffelt. Das kann die Reibung erhöhen und zu Schmerzen beitragen. Ausserdem hat der Penis dann schlicht nicht so viel Platz.

Um dein Problem besser zu verstehen, müsste ich noch ein bisschen mehr wissen. Zum Beispiel: Wegen was und wie hat dich die gynäkologische Physiotherapeutin behandelt? Welche Veränderungen konntest du dadurch feststellen? Was ist gleich geblieben? Wie vertraut bist du mit deiner Vagina? Berührst du sie regelmässig selbst? Was macht ihr beim Vorspiel? Wie macht ihr dabei die Vagina (innen) bereit für das Aufnehmen des Penis?

Lies bitte unsere Texte Schmerzen beim GV durch hohe Muskelspannung, Schmerzen beim GV durch fehlende sexuelle Erregung und Petting und Vorspiel: Tipps. Die Texte helfen dir, deine Schmerzen besser zu verstehen und Ideen zu entwickeln woran sie liegen können. Und sie geben dir einige Ideen mit, wie du selbst etwas dafür tun kannst, dass das Aufnehmen eines Penis in Zukunft lustvoll und angenehm sein wird.

Im Text über das Vorspiel findest du einen Abschnitt zum Bereitmachen der Vagina. Die Vagina liebt es, massiert zu werden. So kann sie sich gut entspannen und weit werden in der sexuellen Erregung. Ich empfehle dir ganz besonders damit allein und zu zweit zu experimentieren.

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Frage Nr. 38624 von 19.08.2024

ich bin 17 und hatte im kleinkindalter Hodenhochstand meine frag

ist kann das die sexualleben beinflussen

Unsere Antwort

Ich nehme an, dass du auch operiert wurdest.

Die Gefahren bei Hodenhochstand sind: es tritt häufiger Hodenkrebs auf als wenn man keinen Hodenhochstand hat und es besteht ein erhöhtes Risiko der Infertilität (Zeugungsunfähigkeit aufgrund der Spermienqualität). Beides muss aber nicht auftreten und tritt auch häufig nicht auf.

Auf die sexuelle Lust, die Erektion, das sexuelle Erleben und die Ejakulation (Samenerguss) hat ein Hodenhochstand normalerweise keine Auswirkungen.

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Frage Nr. 38603 von 16.08.2024

Hallo,
Ich (m/17) konnte noch nie willentlich einen Orgasmus „hervorrufen“. Der Lusttropfen kommt aber immer. Besteht die Möglichkeit, dass ich unter angeborener Anorgasmie leide? Ich habe versucht, mich weitestgehend darüber zu informieren, habe aber wenige Antworten gefunden. Könnt ihr mir sagen, ob ich etwas dagegen unternehmen kann?
Lg

Unsere Antwort

Ich muss mal etwas genauer nachfragen. Wenn du meinst, dass du keinen Orgasmus hast, hast du kein körperliches stark erregendes Gefühl, also kein Orgasmus-Gefühl. Oder hast du dieses Gefühl zwar, aber es kommt kein Ejakulat (Samenerguss)? Und wie sieht es mit deiner Erektion aus, hast du eine gute/harte Erektion oder bekommst du auch keine Erektion?

Wenn du kein Orgasmus-Gefühl hast, kann es daran liegen, dass du dich vielleicht mit einer ungünstigen Erregungstechnik erregst und deshalb die Erregung nicht bis zum Orgasmus steigern kannst. Wir haben mehrere Texte dazu verfasst, welche Erregungstechniken es gibt und wie du hinzulernen kannst mehr Genuss zu haben und deine Erregung zu steigern. Wenn du unseren Tipps und Anleitungen dazu folgst, sollte sich das eigentliche bessern.

Wenn du zwar ein Orgasmus-Gefühl hast, aber keine Ejakulation, dann solltest du mal zum Urologen/ zur Urologin gehen und dich untersuchen lassen. Dann kann es sein, dass du verspätet in der Pubertät bist oder dass eine Erkrankung vorliegt.

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Frage Nr. 38599 von 15.08.2024

Hallo.

Ich bin 44 Jahre alt, weiblich, verheiratet, Mutter von drei Kindern zwischen 8 und 14.
Das Sexualleben mit meinem Mann ist eine Herausforderung, da wir es fast nicht schaffen, unsere Sexualität auszuleben (zu viel um die Ohren, wir nehmen uns zu wenig Zeit, ich habe selten Lust. Halt die üblichen Themen.) Wir versuchen aber, das Thema konstruktiv anzugehen.

Ich habe mir in diesem Zusammenhang viele Gedanken gemacht. Dabei wurde mir klar, dass meine eigene Libido, Sexualität extrem schambehaftet ist. Ich schäme mich für meine Lust, jedes Mal, wenn ich mich selbst befriedigt habe, schäm ich mich, ich habe Hemmungen mich vor meinem Mann fallen zu lassen etc.
Kurz: alles erotische, lustvolle, lasse ich nicht gerne zu.
Über den Kopf bin ich mit dem allem total bewusst. Wie schaffe ich es, diese Scham anzupacken und zu überwinden?

Liebe Grüsse

Unsere Antwort

Scham ist für viele das unangenehmste Gefühl. Das geht so richtig an die Nieren, und man will im Boden versinken. Die Scham will uns dabei helfen, dass unsere persönlichen Grenzen geschützt werden und dass wir uns nicht auf eine Weise benehmen, wo wir Probleme kriegen können. Bei der Scham ist es auch wichtig, dass du verstehst: Es geht hier nicht um Leben und Tod, sondern es ist einfach ein total unangenehmes Gefühl.

Um dich von der Scham zu lösen, ist es sinnvoll neue körperliche Erfahrungen zu machen. Denn die Scham drückt sich in deinem Körper aus. Und du kannst dir bewusst Körpererfahrungen schaffen, die mit Scham nicht gut vereinbar sind. Das sind vor allem lockere und fliessende Bewegungen wie eine Schlingpflanze im Wasser. Ganz allgemein hilft gegen die Scham, wenn du den Sex lustvoller und angenehmer gestaltest. Dafür empfehle ich dir sehr, Bewegung in den Oberkörper zu bringen. Lies dazu bitte unseren Text Gute Gefühle beim Sex durch Bewegung des Oberkörpers und probiere die Tipps allein und zu zweit. Mache Erfahrungen damit, wie du dein sexuelles Erleben über den Körper beeinflussen kannst.

Wenn das Thema Umgang mit Scham für dich auch insgesamt spannend ist, empfehle ich dir außerdem unsere Texte Ich komme mit meinen Gefühlen nicht klar – was tun? und Wie beeinflusse ich meine Stimmung über den Körper?

Die gesellschaftliche Erwartung, dass Sex "einfach so klappt" ist in der Regel nicht hilfreich. Gerade bei einem vollen Alltag ist es sinnvoll, Sex wie ein Hobby zu betrachten. Für ein Hobby plant ihr euch auch Zeit ein und bleibt dran, selbst wenn die Lust mal nicht so gross ist. Und wenn ihr irgendwo ansteht, übt ihr.

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Frage Nr. 38589 von 13.08.2024

Hallo,
ich (w/23) und mein Freund haben die Reiterstellung ausprobiert und leider ist das ziemlich schief gelaufen. Ich habe das Gefühl, dass ich zu klein bin, um richtig auf ihn drauf zu kommen und mich dann auch auf ihm zu bewegen (er ist etwas korpulenter). Gibt es vielleicht eine Möglichkeit/Tipps, wie es funktionieren könnte, ohne dass ich es in der Hocke ausprobieren muss?

Wir haben schon darüber gesprochen und er denkt, dass es nicht an meiner Größe liegt sondern nur an meiner Nervosität. Ich bin tatsächlich ziemlich nervös, gerade bei neuen Dingen und es kostet mich viel Überwindung selbst die Initiative zu ergreifen. Wäre das eine Möglichkeit, dass es tatsächlich nur an der Nervosität liegt? Leider weiß ich nicht, wie ich diese abbauen kann.
Ich kann offen mit meinem Freund darüber reden und er hat auch Verständnis dafür, es macht mich nur selber etwas fertig.

Vielen Dank

Unsere Antwort

Ich habe noch keine Vorstellung davon, was du meinst mit "ziemlich schief gelaufen"? Was genau ist geschehen?

Wenn es rein um die Proportionen eurer Körper geht, könntest du dir Kissen oder Decken rechts und links von seinem Körper hinlegen, sodass deine Beine etwas höher liegen.

Beobachte mal, wie sich die Nervosität in deinem Körper zeigt. Wie zeigt sie sich in deiner Atmung, deiner Körperspannung? Was wäre anders in deinem Körper, wenn du locker und selbstsicher bist? Schau dazu bitte auch in unsere Texte Bauchatmen belebt und beruhigt und Wie beruhige ich mich selbst?

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Frage Nr. 38579 von 12.08.2024

Was ist Autoandrophilie und Autogynephilie? Ist es das gleiche wie Transsexualität?

Unsere Antwort

Nein, das ist nicht dasselbe. Diese Begriffe stammen aus einer Theorie von 1989, die besagt, dass etliche trans Menschen sich eigentlich sexuell erregt oder angezogen fühlen von der Vorstellung von sich selbst als Frau (Autogynephilie) oder Mann (Autoandrophilie) – und daher im Grunde gar nicht „wirklich“ eine andere Geschlechtsidentität haben als die, die ihnen bei Geburt zugewiesen wurde.

Diese Theorie beruht nicht auf wissenschaftlichen Daten und wurde von Anfang an stark kritisiert von Expert*innen und Wissenschaftler*innen. Es gab seitdem etliche Studien, die gezeigt haben, dass die zentralen Thesen der Theorie nicht stimmen. Zum Beispiel fand man heraus, dass sogenannte Verkörperungfantasien (also sexuelle Erregung bei der Vorstellung des eigenen realen oder imaginären Körpers oder Geschlechts) generell weit verbreitet sind, auch unter cis Menschen. Und gleichzeitig gibt es viele trans Menschen, die keine solchen Fantasien haben. Ganz davon abgesehen, ist diese Theorie sehr heteronormativ, denn sie geht im Grunde davon aus, dass nur Heterosexualität „normal“ ist. Auch das stimmt natürlich nicht. Es ist zudem mittlerweile klar, dass sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität zwei unterschiedliche Dinge sind, die nicht zwangsläufig etwas miteinander zu tun haben. Leider wird diese veraltete Theorie aber immer noch häufig genutzt, um transfeindliche Aussagen oder Handlungen zu begründen.

Diese Antwort gilt auch für Frage 38610.

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Frage Nr. 38576 von 12.08.2024

Hallo liebes Lilli-Team,

ich bin [...] und hatte bis jetzt (aus versch. Gründen) noch keinen Geschlechtsverkehr. Seit ca. 2 Monaten bin ich in einer Freundschaft+ und vor ein paar Tagen wollten wir das erste Mal mit einander schlafen. Ich habe mir im Vorfeld auch eure Tipps durchgelesen aber er konnte nicht richtig in mich eindringen.

Jetzt habe ich noch gelesen, es wäre gut, dass Becken höher zu lagern. Ist es besser wenn ich die Führung übernehme und alles etwas langsamer? Gibt es eine Stellung die sich besonders gut eignet? Ich habe generell eine größere Grundspannung da ich [...] bin, habe aber versucht locker zu bleiben... Owohl das nicht so einfach ist... Außerdem habe ich gelesen, dass manche Frauen auch ein sehr festes Jungfernhäutchen haben... Jetzt mache ich mir natürlich ein bisschen Stress... Was können wir anders oder besser machen? Nach wieviel mal, wenn es nicht klappt, sollte ich einen Frauenarzt aufsuchen?

[...]

Vielen Dank!

Unsere Antwort

Du hast mit einer anderen Person etwas neues ausprobiert. Es ist okay, wenn das nicht sofort wie bei erfahrenen Menschen läuft. Gönnt euch einige Wiederholungen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es beim ersten Mal Geschlechtsverkehr noch nicht so leicht ist, den Penis aufzunehmen.

Betrachte es als ersten Versuch – ihr habt noch viele weitere sexuelle Begegnungen vor euch.

Ich habe noch keine klare Vorstellung, wie ihr es versucht habt. Was hat alles schon gut geklappt bei eurem ersten Versuch? In welcher Stellung wart ihr, in Missionarsstellung? Lagst du still da und er hat den Penis eingeführt? Was hat dir geholfen, in Stimmung zu kommen? Wie habt ihr deine sexuelle Erregung gesteigert? Wie hast du dich mit dem Penis vertraut gemacht? Wie hast du dich gefühlt? Hattest du Lust, den Penis aufzunehmen?

Du hast dir schon gute Lösungsmöglichkeiten überlegt. Probiert das aus, was du beschreibst. Langsamkeit ist eine gute Idee. Verschiedene Stellungen probieren auch. Für Lockerheit sorgen auch. Für lockere Muskeln empfehlen wir vor allem Bewegung. Denn in Bewegung kannst du nicht in eine Hochspannung kommen. Schaukle und kreise dein Becken und atme tief in den Bauch. Du wirst merken, dass das einen Unterschied macht.

Es ist auch eine gute Idee, dass du die Führung übernimmst. Er könnte sich auf den Rücken legen und du in Reiterstellung auf ihn. Dann nimmst du zunächst seinen Penis in die Hand und spürst wie er sich anfühlt. Wenn du dich vertraut fühlst mit dem Gefühl des Penis in der Hand kannst du dein Becken und somit deine Vagina zum Penis hin bewegen. Du kannst zunächst mit deiner Vulva (äusseres Geschlecht) über den Penis streichen und dir so mit Beckenbewegungen Berührungen holen, die dir gefallen. Dann kannst du dein Becken so bewegen, dass du den Penis ein kleines Stück in deinen Vaginaeingang hineingleiten lässt. Du steuerst, wie weit du ihn aufnimmst.

Es ist auch eine gute Idee, wenn du dich mit deiner Vagina allein vertraut machst. Wie viele Finger kannst du aufnehmen? Wie fühlt es sich in deiner Vagina an? Das sogenannte Jungfernhäutchen ist ein dehnbarer Schleimhautkranz. Du kannst es ertasten und mit deinen Fingern dehnen und massieren.

Schau mal, wie du mit diesen Ideen weiterkommst. Du kannst uns auch nochmal schreiben, wenn du irgendwo anstehst.

Als Orientierung kannst du dir vornehmen, dass du zur Frauenärztin gehst, wenn es nach 10 Versuchen nicht funktioniert hat. Lass dir Zeit, verschiedenes auszuprobieren und sprich es an, wenn sich etwas für dich unwohl oder schmerzhaft anfühlt.

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Frage Nr. 38574 von 12.08.2024

Liebes Team,
ich bin w, 30 Jahre alt und lebe seit ich 17 Jahre alt bin mit Vaginismus. Viele Jahre habe ich das Thema ignoriert, jetzt gehe ich es an. Ich war bei einer Beckenbodenphysiotherapeutin, die mir Übungen gezeigt hat. Zudem habe ich Dilatoren, ich schaffe es, Nummer 1-2 einzuführen. Jedoch, seit ich die Beckenbodenübungen regelmäßig mache (anspannen - loslassen, Fahrstuhlübung), tut es wieder weh, auch mit den Dilator in der Größe 1 und 2. Genauso wie wenn ich die Beckenschaukel mache, wenn ich den Dilator aufnehme. Mache ich ggf. zu viel an Übungen?

Eine gynäkologische Untersuchung funktioniert bei mir seit Jahren, das fühlt sich nicht angenehm an, aber tut nicht sehr weh.

Danke für eure Hilfe!

Unsere Antwort

Es ist toll, dass du das Thema mit dem Vaginismus jetzt angehst und Schritte unternimmst, die dir helfen werden.

Bei den Beckenbodenübungen geht es beim Vaginismus vor allem ums Lösen der hohen Spannung in den Beckenbodenmuskeln. Während Frauen mit schwachem Beckenboden vor allem das Spannen der Beckenbodenmuskeln üben müssen, geht es beim Vaginismus ums Loslassen. Es könnte also sein, dass du bisher mehr aufs Anspannen fokussiert hast und dies einer der Gründe ist, warum es im Moment wieder etwas mehr weh tut mit den Dilatatoren.

Ich denke, du machst Schritte in die richtige Richtung, aber vielleicht musst du es noch etwas sanfter und langsamer, also in kleineren Schritten, angehen, um deinen Körper nicht zu überfordern. Auch die Beckenschaukel ist sicher eine hilfreiche Übung, um die wahrscheinlich hohe Spannung im Beckenboden zu lockern, und um einen Energiefluss ins System zu bringen. Schau dir unsere Übungen an und geb dir genügend Zeit für jeden Schritt.  

Ich würde dir empfehlen, dich neben deiner Beckenbodenphysiotherapeutin auch von einer Sexocorporel-Sexualtherapeut:in begleiten zu lassen, damit ihr zusammen die auf dich zugeschnittenen Übungen und Themen aussuchen und üben könnt. 

 

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Frage Nr. 38561 von 07.07.2024

Ich habe oft Bauchschmerzen am Tag nach Selbstbefriedigung. Kann das mit Trauma zusammenhängen? Oder muss ich es körperlich abklären lassen?
Ich bin weiblich, 20-30 Jahre alt.

Unsere Antwort

Interessant, dass du glaubst, dass das mit Trauma zusammenhängen könnte. Wie kommst du darauf? Hast du traumatische Erfahrungen gemacht?

Es geht einigen Menschen so, dass sie nach dem Sex Bauchschmerzen oder Blähungen haben. Denn sie spannen ihre Muskeln in sexueller Erregung sehr stark an. Einerseits fördert das die sexuelle Erregung, andererseits funktioniert in starker Anspannung die Verdauung nicht so gut. In starker Anspannung gelangt der Körper auch eher in den Kampf-Flucht-Modus. Und wenn der Körper sich bereit macht, zu kämpfen oder zu fliehen, steht die Verdauung nicht im Vordergrund. Und die angespannten Bauchmuskeln drücken die Verdauungsorgane zusammen. Sie können sich dann nicht so bewegen, wie es für eine gute Verdauung notwendig wäre. Bitte lies mehr dazu in unserem Text Muskeln sehr anspannen beim Sex: Vor- und Nachteile.

Mit deinem Körper kannst du Einfluss darauf nehmen, wie du die Selbstbefriedigung erlebst. Dazu findest du Tipps im oben verlinkten Text. Schau mal, ob du durch lockere Bewegungen bei der Selbstbefriedigung beeinflussen kannst, ob Bauchschmerzen auftreten.

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Frage Nr. 38559 von 07.07.2024

ich bin w, 25 Jahre und war jetzt 2 Jahre single und habe mir deshalb einen vibrator gekauft und mich damit oft selbstbefriedigt. Mit der Zeit hab ich auch oft Pornos angeschaut.
Jetzt bin ich in einer Beziehung (in meiner 2. Beziehung. in der ersteren hatte ich das Problem nicht) und habe das Gefühl viel mehr Lust auf den Vibrator zu haben als auf Sex mit meinem Partner, obwohl der Sex mir sehr gefällt.
Ich schaffe es auch nicht mehr alleine ohne Vibrator zu kommen, was früher kein Problem war. Bin schon verzweifelt, weil ich das gerne ändern würde

Unsere Antwort

Sich mit einem Vibrator stimulieren ist für viele eine effiziente und verlässliche Methode, zur Entladung zu kommen. Du hast mit dem Vibrator für eine stabile Selbstbefriedigung gesorgt. Das war jetzt eine ganze Zeit lang sehr passend für dich. Du – dein Körper, dein Gehirn – bist jetzt daran gewöhnt. Aber du kannst mit ein bisschen Übung lernen, auch die Paarsexualität mit deinem Freund als erregender zu erleben und darauf Lust zu haben.

Die letzte Zeit hast du einen Vibrator genutzt und Pornos angeschaut und hast einen Orgasmus gehabt. Mit deinem Partner funktioniert das jetzt nicht mehr so. Klar, dein Freund und sein Penis können schließlich nicht vibrieren, und ein Porno sind sie auch nicht. Das ist kein Grund zum verzweifeln. Du kannst lernen, dich auch (wieder) durch andere Sachen zu erregen. Das sexuelle Lernen ist ein Leben lang möglich. Lies dazu bitte diesen Text. Beim Lernen geht es vor allem darum, Neues möglichst oft zu wiederholen. Damit dein Gehirn neue Sachen als erregend und lustvoll abspeichert. Ich bitte dich, dazu unseren Text über das Üben zu lesen.

Ich bitte dich auch, unseren Text über die sexuelle Erregung durch den Vibrator zu lesen. Darin wird beschrieben, was die möglichen Grenzen sind. Du wirst auf Texte mit Tipps verwiesen, wie du deine Technik ganz allmählich erweitern kannst und weniger abhängig vom Vibrator wirst.

Ich würde an deiner Stelle so beginnen: Du berührst dein Geschlecht ohne Vibrator. 5 Minuten lang. Vielleicht erlebst du das als langweilig. Lass dir trotzdem die Zeit ohne Vibrator. Achte, was du spürst. Spürst du den Finger, die Hand? Spürst du den Unterschied zwischen Druck und Reibung, zwischen langsamen und schnellen Bewegungen, zwischen festen und sanften Berührungen? Mit Neugier und Interesse kannst du auf das fokussieren, was ist. Dein Gehirn lernt so am besten, dass es noch etwas anderes gibt ausser der Vibration. Du kannst gleichzeitig im Hintergrund einen Porno laufen lassen. Er sollte dich allerdings nicht zu sehr von dem, was du spürst, ablenken. Nach 5 Minuten kannst du, sozusagen zur Belohnung, den Vibrator einsetzen.

Du kannst auch zwischendurch den Vibrator einsetzen und dann wieder eine Minute nicht. Du kannst den Vibrator weniger stark einstellen. Du kannst ihn an eine andere Stelle setzen als gewohnt. Das Prinzip ist: Störe deine gewöhnte Technik etwas, aber nicht so stark, dass es für dich frustrierend und langweilig wird. Belohne dich immer wieder damit, dass du das Vertraute machst. Mach das so oft wie möglich, sicher mehrmals in der Woche. Im Verlauf der nächsten Wochen und Monate wirst du dann sicherlich eine Änderung wahrnehmen.

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Frage Nr. 38550 von 06.07.2024

Hallo. Ich bin 19 und habe dass Problem dass ich beim Sex gerade mal 30 sekunden durchhalte. Wenn ich bei meiner Freundin in die Vagiba eindringe, komme ich sofort oder spätestens nach 30 Sekunden. Selbst ohne vorherige Stimulation. Dadurch habe ich sie sogar geschwängert. Sie ist jetzt schon im 5 Monat und hat schon eine sichtbare Kugel. Das erregt mich noch mehr und lässt mich noch schneller kommen. Manchmal komme ich schon ohne in sie einzudringen. Was soll ich machen? Danke

Unsere Antwort

So wie du beschreibst, entgleitet dir die Kontrolle über deine sexuelle Erregung und du kommst ohne es bewusst zu steuern. Sexuelle Erregung hat viel mit Muskelspannung im Becken zu tun. Die Schwangerschaft deiner Partnerin erregt dich noch mehr und vielleicht spannst du dadurch deinen Körper noch mehr an. Dadurch steigert sich deine Erregung noch schneller, und der Orgasmusreflex wird ausgelöst. Einmal ausglöst ist, dann kannst du nicht mehr zurück. Du kannst aber Techniken lernen, damit du deine sexuelle Erregung vor dem Orgasmusreflex länger gestalten kannst. In diesem Text beschreiben wir ausführlich und mit vielen Links, was du tun bei frühzeitigem Orgasmus machen kannst. Für den gemeinsamen Sex findest du in diesem Text noch weitere wertvolle Hinweise, damit du nicht so schnell kommst.

 

 

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Frage Nr. 38545 von 05.07.2024

Hallo liebes Lilli-Team
Zuerst einmal vielen Dank für eure wertvolle Arbeit. Ich habe schon oft auf eurer Website hilfreiche Tipps und Infos gefunden – für mich und auch für mein inzwischen erwachsenes Kind.
Jetzt habe ich eine Frage zu meiner Beziehung und Sexualität. Ich bin eine Frau und 53 Jahre alt. Seit über 4 Jahren habe ich einen Freund und bin meist sehr glücklich mit ihm. Davor war ich lange in einer Beziehung in der mein Bedürfnis nach Sex zu kurz kam. Die Trennung war nicht einfach, da wir zusammen ein Kind haben. Aber ich bin sehr froh um diesen Schritt, es geht mir viel besser seit ich meine Bedürfnisse ernster nehme.
Ich habe mich immer für Sex interessiert und habe über all die Jahre viel dazu gelernt, z.B. auch durch das Buch von Dania Shiftan. Ich kam mit meinem Freund auch schon zu einem „vaginalen Orgasmus“, das ist aber eher noch selten, ohne dass ich mich auch an der Klitoris streichle. Ich habe Sex noch nie so erfüllend erlebt wie mit meinem Freund. Emotional und körperlich.
Wir sind beide meistens schnell erregt. Wir nehmen uns viel Zeit und ich habe sehr schöne Gefühle. Sein Penis ist erstaunlich lange erigiert, es ist sehr schön, ich spüre viel mehr in meiner Vagina als früher.

Manchmal brauche ich aber etwas lange bis ich zum Orgasmus komme. (Vor unserer Beziehung war mein Freund mit einer Frau zusammen, die sehr leicht und schnell zu einem Orgasmus gekommen ist.)
Ich glaube es gibt verschiedene Gründe, dass es bei mir manchmal länger dauert: Belastende Gedanken, die mich ablenken (u.a. hat meine Schwester Krebs), Müdigkeit, vielleicht auch Hormonschwankungen (meine Mens hab ich nur noch selten) und einen Druck, den ich mir selber mache, weil ich zu sehr daran denke einen Orgasmus zu bekommen (und nicht zu lange dafür zu brauchen und auch eine alte Angst „zu kurz zu kommen“ vielleicht). Manchmal denke ich auch, dass es ohne streicheln von der Klitoris gehen sollte, wahrscheinlich ist das in meinem Unterbewusstsein, ich schäme mich wie, dass ich das „brauche“. Dabei weiss ich, dass das ein längerer Lernprozess ist und dass mein Orgasmus nicht „weniger wert“ ist wenn ich dazu auch die Klitoris streichle. Manchmal bin ich lange sehr erregt und es fehlt einfach das „letzte Stück“. Manchmal bin ich kurz davor und dann spüre ich wie mein Freund „bremst“, also dass er sich nur noch wenig bewegt. Es ist wie wenn sich meine Lust auf ihn „überträgt“ und er möchte mich dann aber nicht „überholen“. Wenn diese schönen Bewegungen plötzlich langsamer werden/stoppen, ist es schwierig für mich, meine Lust einfach weiter bis zum Orgasmus zu steigern. Zudem habe ich dann das Gefühl, dass ich mich auch nicht mehr zu stark bewegen darf, damit ich bei ihm den Orgasmus (noch) nicht auslöse.
Letztes Mal sagte er zu mir, dass wir vielleicht nicht zusammen passen. Ich glaube es verunsichert ihn und er hat das Gefühl, dass er irgendetwas nicht „richtig“ macht. Ich habe ihm versichert, dass ich es sehr schön finde mit ihm und es nicht an ihm liegt. Das hat er mir nicht geglaubt. Das macht mich sehr traurig.
Ich sehe es so, dass man immer dazu lernt und gemeinsam weiter erforscht was schön ist – und nicht, dass man zusammen passt oder nicht. Jeder Mensch entwickelt sich weiter. Wie seht ihr das?
Und habt ihr Tipps für mich wie ich weniger an den Orgasmus denke und es einfach geschehen lasse? Ich würde gerne alles viel leichter nehmen.

Unsere Antwort

Erstmal: Du bist eine sexuell sehr gut "funktionierende" Frau. Und es ist eindrücklich, was du für eine sexuelle Entwicklung gemacht hast.

Du beschreibst eine sehr schöne Sexualität mit deinem Partner. Es ist wirklich schade, wenn du deine gute und schöne Sexualität so durch deine Haltung störst. So sehe ich deine Haltung: Du findest, der Sex muss mit dem Orgasmus enden, und der Orgasmus muss auf eine bestimmte Weise (vaginal) und zu einem bestimmten Zeitpunkt (beim Sex mit dem Partner) passieren. Du merkst selbst, wie du dich durch diese Haltung hemmst und dir selbst die sexuelle Lust wegnimmst. Ein Orgasmus braucht aber nicht nur sexuelle Erregung, sondern auch Lustgefühle.

Zum Thema "vaginal" versus "klitoral": Es gibt eine Studie, die herausgefunden hat, dass Frauen Orgasmen intensiver erleben, wenn sie sowohl Vagina als auch Klitoris stimulieren. Warum willst du dir das eine vorenthalten? Das wäre, wie wenn du sagst: "Auf mein Essen darf nur Salz kommen, aber kein Pfeffer". Oder umgekehrt. Warum? Bitte lies diesen Text über "klitorale" und "vaginale" Orgasmen.

So wie du das beschreibst, überträgst du deinen Stress auf deinen Partner. Oder ist er derjenige, der darauf pocht, dass ihr beide einen Orgasmus habt? Wie kam es dazu, dass dein Freund gesagt hat, dass ihr vielleicht nicht richtig zusammenpasst? Ging es darin über den Orgasmus? Was waren seine Begründungen, warum ihr vielleicht nicht zusammenpasst? Hier müsste ich mehr wissen.

Mein Rat an dich ist, dass du deinem Freund sagst, dass du dir zuviel Stress rund um den Orgasmus gemacht hast, und dass du eine neue Richtung einschlagen möchtest. Nämlich: "Der Weg ist das Ziel". Ich würde dir empfehlen, dir vorzunehmen, beim Sex mit deinem Partner keinen Orgasmus zu haben. Das kannst du ihm sagen – mit der Begründung, dass du dich auf das lustvolle Erleben konzentrieren möchtest. Wenn er dir nicht glaubt, liegt das möglicherweise an seiner Erfahrung mit dir. Da ist es sinnvoll, wenn du Taten sprechen lässt.

Für deinen Partner ist es auch sinnvoll, wenn du ihm mitteilst, dass er dir keinen Orgasmus macht, sondern dass das deine eigene Sache ist. Bitte lies dazu diesen Text.

Wie kannst du weniger an den Orgasmus denken und es einfach geschehen lassen? Hier würde ich auch eine körperliche Intervention empfehlen. Diese heisst: Bewegung des Oberkörpers. Dazu findest du in diesem Text Tipps. Ebenfalls finde ich es sinnvoll, wenn du darauf achtest, dass du mit dem Bauch atmest. Dazu findest du in diesem Text Tipps. Warum sind diese Interventionen hilfreich? Es geht um dein autonomes Nervensystem, das du so beruhigen kannst. Du kommst so eher zu einer ergebnisoffenen Haltung und einem lustvollen Erleben. Hierzu empfehle ich dir diesen Text.

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Frage Nr. 38528 von 02.07.2024

Ist es normal, mit 20 noch nie selbstbefriedigt zu haben?

Unsere Antwort

Ja, das ist ganz normal. Jeder Mensch hat sein ganz eigenes Tempo, und wann jemand damit anfängt Selbstbefriedigung zu machen, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manche Menschen entdecken und erleben Selbstbefriedigung früher, während andere vielleicht nie das Bedürfnis oder Interesse daran haben. Wenn du daran interessiert bist, Selbstbefriedigung auszuprobieren, dann lies doch mal diesen Text für Frauen und alle mit Vagina oder diesen Text für Männer und alle mit Penis.

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Frage Nr. 38522 von 01.07.2024

gibt es cremes/zäpfchen/.... Die bei Vaginismus ganz direkt auf die muskulatur einwirken, also entspannend wirken? Am besten auch wissenschaftlich geprüft, man liest so vieles von dem ich nicht weiss wie einordnen....(CBD-öl, botox usw). Auf twitter schreibt ein Mädchen sogar dass sie tabletten nimmt die muskelentkrampfend wirken. Wenn sie die nimmt kann sie sex haben trotz vaginismus und hat keine Schmerzen. Was haltet ihr von sowas

Unsere Antwort

Grundsätzlich gibt es kein wissenschaftlich geprüftes Medikament, dass dafür zugelassen wurde, bei Vaginismus zu helfen. Der Einsatz von Botox ist eine invasive Methode und kann auch nur eine vorübergehende Lösung bringen oder nicht zum gewünschten Effekt führen.

Ich rate dir ab vom Gebrauch von Medikamenten gegen den Vaginismus. Denn das Hauptproblem bei Vaginismus ist nicht die Muskelspannung, sondern die Tatsache, dass diese Spannung unwillkürlich passiert. Also sie passiert, ohne dass du sie bewusst beeinflussen kannst. Dahinter liegt eine bewusste oder unbewusste Angstthematik.

Um gegen den Vaginismus anzugehen, ist es zentral, dass du lernst, Kontrolle über deine Beckenbodenmuskulatur zu gewinnen, und dass du wirklich vertraut wirst mit der Vagina. Dies sind die besten Mittel gegen Angst und unwillkürliches Verkrampfen der Muskeln. Medikamente, die betäuben oder lähmen, sind aus meiner Sicht ein Schuss nach hinten raus, denn sie gehen die Angstthematik nicht an - im Gegenteil, sie bringen dich noch weiter weg von Wahrnehmund und Kontrolle deiner Vagina/Beckenbodenmuskulatur.

Ich empfehle dir, dass du dir unser Kapitel zum Thema Vaginismus durchliest und insbesondere die Tipps zum allein Üben befolgst. 

 

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Frage Nr. 38510 von 28.06.2024

Hallo,

wir sind zwei Gesundheitsfachpersonen und sind auf der Suche nach einem Kommunikationstool/Konzept, für Gesundheitsfachpersonen um Tabuthemen wie Sexualität bei Patient:innen anzusprechen.
Habt ihr Literaturempfehlungen, falls nicht, habt ihr konkrete Beispiele wie das Thema Sexualität angepsrochen werden kann.

Liebe Grüsse

Unsere Antwort

Das ist ein wichtiges Thema, wie schön, dass ihr euch damit auseinandersetzt. Wir wissen aus unseren Beratungsanfragen, dass es vielen Patient*innen schwer fällt, Beschwerden rund um ihre Sexualität mit Gesundheitsfachpersonen anzusprechen. Sie erfahren Erleichterung, wenn die Gesundheitsfachpersonen das Gespräch öffnen.

Uns ist dazu zum Beispiel eine Broschüre und ein englischsprachiges Webinar der European Cancer League bekannt. Das kommt meiner Einschätzung nach am nähesten ran an das, was sie suchen.

Ausserdem finden wir dieses Review zur Erfahrung von jungen Menschen im Rollstuhl und dem Umgang mit ihrer Sexualität empfehlenswert. Ebenso wie diese Broschüre für Menschen mit Behinderung.

Wir hoffen, das hilft weiter und wünschen gutes Gelingen.

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Frage Nr. 38507 von 27.06.2024

Hallo liebes Lilli Team,ich habe hier schon einige Fragen euch gestellt und bisher immer zufrieden mit den Antworten und Tipps gewesen.
Nun habe ich erneut eine Frage an euch...Und zwar habe ich vor einer Weile im Netz nach neue Mastubationstechniken gesucht und fündig geworden...In diesem Artikel ging es darum das man um mehr Spaß zu haben sich diese einmal Latexhandschuhe nutzen kann um den Reibungswiderstand zu minimieren...Ich fande das eine gute Möglichkeit oder zumindest mal was ich ausprobieren kann,gesagt getan...Habe mir dann so eine Packung gekauft und es gleich ausprobiert, natürlich mit Gleitgel da es ohne echt weh tun kann...Habe diese dann immer wieder zum Masturbieren benutzt,und dann leider feststellen müssen das wenn ich es mir mal ohne diese Handschuhe selbst mache kaum noch erregend ist und ich Schwierigkeiten habe eine vollständige Erektion zu bekommen,selbst mit Gleitgel.
Habe dann noch weitere male ohne Handschuhe versucht doch leider klappt das nicht so gut.
Meine Frage lautet jetzt ob ich mich einfach zu sehr daran gewöhnt habe,und es mir deshalb schwer fällt ohne Handschuhe zu masturbieren oder könnte es auch noch andere Gründe haben?
Ich danke euch schonmal im voraus für die Antwort :)
(M,36 und Single)

Unsere Antwort

Du hast richtig erkannt, dass Du dich bei der Masturbation an die Latexhandschuhe gewöhnt hast. Da die Handschuhe nun fest mit deiner Erektion verbunden sind, fällt es Dir schwer, die Handschuhe wegzulassen. Folgenden Vorschlag habe ich für Dich, wenn Du eine Änderung wünscht:

Versuche von dem Handschuh einen kleinen Zipfel abzuschneiden. Wenn das Masturbieren dann gelingt, kann ein weitere Teil entfernt werden. So hast du die Möglichkeit, dich in kleinen, langsamen Schritten von den Handschuhen zu lösen. Mache es in dem Tempo, wie es für Dich passt. Das braucht seine Zeit. Denn das Gehirn lernt durch viele Wiederholungen. Bitte lies dazu unseren Text über das sexuelle Lernen.

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