Stell deine Frage...

Fragen & Antworten:
Sexualität

Frage Nr. 37697 von 11.01.2024

Mein Freund hat zurzeit Probleme einen steifen Glied zu bekommen, er wird sich bald Blut abnehmen lassen usw. wie kann ich als Partnerin damit umgehen? habe Angst das der Zustand gleich bleibt und es uns beeinträchtigen wird..

Unsere Antwort

Du schreibst nicht, wie alt dein Freund ist. So etwa ab 40 Jahren ist es sinnvoll, sich von einem Urologen oder einer Urologin untersuchen zu lassen, wenn Mann Erektionsprobleme hat. Aber egal was dabei herauskommt, kann dein Freund auch jede Menge selber machen.

Wir haben dazu viele Texte geschrieben, in denen es auch Übungsanleitungen gibt, unter anderem auch wie Mann den Penis besser wahrnehmen kann. Ihr könnt beide mal schauen, ob ihr eure Sexualität vielleicht vervollkommnen könnt, indem ihr euch anders bewegt als ihr das vielleicht bisher gemacht habt.

Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, dass ihr im Gespräch bleibt in Bezug auf eure Sexualität.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37692 von 11.01.2024

Ist das okay sex mit ein stofftier zu haben? Mit echten tieren will ich nicht. Ist das in ordnung sex mit ein teddy oder hase zu machen, wenn der nicht echt ist?

Unsere Antwort

Ja, das ist in Ordnung. Du schadest damit ja niemandem.

Am besten wäscht das Stofftier regelmäßig, damit alles sauber bleibt.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37685 von 09.01.2024

Hallo Lilli, Ich habe eine kurze Frage.. Ich bin w 22 jahre alt. Ich bin seit 2020 mit meinem Freund zusammen (erster Freund). Ich hatte Anfangs Beziehung überhaupt kein Problem mit Sex. Doch einmal passierte ein kleinen Unfall und es tat sehr weh in meiner Scheide.

Seit dem habe ich immer respekt von der Penetration und ich habe immer wieder schmerzen. Es belastet mich enorm fest, da ich jetzt wegen diesem Vorfall vielmals keine Lust habe auf Sex, da ich immer wieder Angst habe, dass es mir weh tut. Da ich dann verspannt bin kann ich es nie geniessen ausser es ist oberflächlich bei der Klitoris.

Ich mache mir enorm sorgen, da ich weiss ich kann das aber es klappt einfach nicht (vorallem beim missionär) Ich habe Angst, dass er irgendwann keine lust mehr hat, da wir nicht ein normalen Sex leben haben, sondern immer nur oral oder halt klitoral sex haben. Ich brauche dringend Tipps! dankee

Unsere Antwort

Es ist logisch, dass Angst in die Verspannung führt, und Verspanung kann zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.

Überleg dir mal: Wenn du "Penetration" schreibst, dann schreibst du aus der Sicht deines Freundes. Er penetriert. Und du? Ja, was machst du? Liegst du passiv da? Erduldest du?

Als Frau könntest du genauso aktiv wie dein Partner sein. Du könntest den Penis aufnehmen. Er könnte sogar ziemlich passiv dalegen und sich aufnehmen lassen. Du steuerst deine Vagina mit deinem Becken.

Zunächst mal ist es also eine gute Idee, dass du dich mit deinen Vorstellungen von Sex kritisch auseinandersetzt. Stell dir mal vor, wie du den Penis so aufnimmst. Wir haben Tipps zum Bewegen des Beckens, die möchte ich dir ans Herz legen.

Ausserdem bitte ich dich, diesen Text zu lesen. Er verlinkt dich auf viele Texte und Tipps. Lies das mal alles durch und überlege dir, wie du am besten vorgehen möchtest. Ich empfehle dir auf jeden Fall, dass du dir Zeit für dich allein zum Forschen und Üben nimmst.

Wenn du nicht weiter kommst oder weitere Fragen hast schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37684 von 09.01.2024

Hallo, ich bin weiblich, 16 Jahre alt.

Ich habe seit 10 Monaten einen Freund und wir dachten wie seine berreit um dass 1. Mal Sex zu haben. Also kauften wir Verhütungsmittel und Gleitgel auf der Empfehlung einer Freundin.

Wir schauten dass unsere Vorspiel genug lange war (insgesamt 1h) und Tasteten uns dann langsam dran. Wir versuchten es in der Missionarstellung und schauten dass wir überrall genug Gleitgel hatten. Schnell merkte ich jedoch, dass es mir unglaubliche Schmerzen bereitet. Er versuchte es extra langsam und vorsichtig, wir versuchten mehrmals den „Einfallswinkel“ zu ändern aber trotzdem ging sein Geschlechtsteil schlussendlich nicht mehr als 1/3 rein, da ich zu starke Schmerzen hatte.

Nun wollte ich fragen, wieso ich solche Schmerzen hatte, was wir dass nächste mal anderes machen könnten, sodass es auch wirklich klappt und welche Stellung den die optimalste wäre für dass 1x :)

Unsere Antwort

Ich kann verstehen, dass es dich verunsichert, dass du Schmerzen hattest und deshalb Rat suchst. Ihr habt jetzt eine erste Erfahrung und darauf könnt ihr aufbauen. Ich möchte dich ermutigen, es wieder zu probieren. Es kann sein, dass es beim nächsten Mal nicht weh tut, wenn ihr ein paar Dinge beachtet.

Du hast dich offenbar vorher schon erkundigt, wie ihr euch vorbereiten könnt. Und ich lese, dass ihr euch gut vorbereitet habt auf das erste Mal. Es war eine gute Idee, ein langes Vorspiel zu machen, Gleitmittel zu benutzen und es langsam anzugehen. Wichtig ist auch, was ihr beim Vorspiel genau macht. Denn manches hilft, deine Vagina bereit zu machen, einen Penis aufzunehmen. Mehr dazu kannst du in diesem Text lesen.

Und dann gibt es noch ein paar mehr Dinge, die dir helfen können, angenehmere Erfahrungen zu machen. Schau doch mal, was davon für dich passt.

Bei deinem ersten Geschlechtsverkehr muss es nicht "klappen". Es geht vielen Paaren bei ihren ersten Erfahrungen so, dass sie eine Vorstellung haben von "so geht Sex". Sie folgen dieser Vorstellung und sind dann vielleicht enttäuscht. Dabei bringt ihr beide schon alles mit, um einander zu spüren, miteinander auszuprobieren und neugierig zu sein. Welche Ideen hast du, wie es für euch angenehm und schön werden kann? Das ist viel wichtiger, als dass die Vagina den Penis vollständig aufnimmt. Versuch mal, den Druck raus zu nehmen, dass "es auch wirklich klappt". Wenn deine Vagina bereit ist einen Penis aufzunehmen: gut. Wenn nicht: auch gut.

Ich habe noch kein Bild davon, wie viel du deine Vagina selbst erkundet hast. Wenn sie dir vertrauter ist, wird es einfacher, den Penis als Besucher in deiner Vagina willkommen zu heissen. Tipps dafür findest du in unserem Text Reisetipps für die Reise durchs weibliche Geschlecht

Wie fühlt sich deine Vagina an, wenn sie sexuell erregt ist? Erst wenn die Vagina erregt ist, wird sie grösser, weiter und feuchter. Dann hat der Penis gut in ihr Platz und rutscht gut. Lies bitte auch unseren Text «Die Scheide oder Vagina». Dort findest du viele weitere Infos über die Vagina.

Denk nicht an „Eindringen oder Penetrieren“. Deine Vagina nimmt den Penis oder einen Finger aktiv auf. Du bewegst dein Becken hin und holst dir den Penis oder Finger rein. Verabrede mit deinem Partner, dass du bestimmst. Das Tempo, die Stellung, den Winkel, die Bewegungen.

Die Missionarsstellung ist eine eher schwierige Sexstellung für das erste Mal. Es ist eine gute Idee, wenn er still hält und du dich bewegst. Das geht zum Beispiel, wenn er sich auf den Rücken legt. Du sitzt auf ihm. Oder ihr liegt einander gegenüber seitlich. Er bleibt ziemlich ruhig. Und er lässt dich seinen Penis mit deiner Vagina aufnehmen. So kannst du genau diktieren, wie schnell und wie weit du ihn aufnehmen will. Und er kann durch Beobachten und am besten durch Nachfragen lernen, was dir gefällt. Das könntest du so mit ihm verabreden für euer nächstes Mal.

Grundsätzlich ist es gut, wenn die Frau ihr Becken bewegt. So bestimmst du selbst, in welchem Winkel und wie weit du den Penis in deine Vagina aufnimmst. Und du kannst selbst für deine sexuelle Erregung sorgen. So bleibt die Vagina weit und feucht.

Wenn du dein Becken mehr bewegst, muss die andere Person weniger tun. Du kannst durch dein bewegtes Becken einen Penis, einen Finger oder einen Dildo greifen. Eigentlich kann der Penis, der Finger oder der Dildo völlig stillhalten. Und du lässt ihn durch deine Beckenbewegungen abwechselnd rein und wieder raus. Bitte deinen Partner also mal, den Penis stillzuhalten. Und schau, was du hinkriegst. Gewöhne dich daran, mit deiner Vagina hinzuspüren, wie sich der Penis, Finger oder Dildo in ihr drin bewegt. Du kannst steuern, wo der Penis, Finger oder Dildo in deiner Vagina ist, indem du dein Becken bewegst. Du kannst es kreisen, kippen, in einer 8 bewegen... Auch dein Partner kann den Penis, Finger oder Dildo langsam bewegen und du kannst mitteilen, was du spürst.

Schreib uns gerne wieder, falls noch Fragen auftauchen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37680 von 09.01.2024

Heyyy

Also meine Frage ist:

Wieso kann ich keinen orgasmus haben ?

Ich hatte schon mehrere sexualpartner und versuche auch mir selber zu machen. Ich bin mir aber ziemlich sicher das ich noch nie einen richtigen orgasmus dabei hatte.

Woran kann das liegen ?
Oder mach ich was falsch ?

Vielen Dank :)

Unsere Antwort

Ich gehe davon aus, dass du weiblich bist. Du hast noch nicht gelernt, einen Orgasmus zu haben. Schau dir mal diesen Text an. Von dort wirst du auf viele weitere Texte mit Infos und Tipps verwiesen. Ich empfehle dir, sie genau anzuschauen und die Tipps zu befolgen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37679 von 08.01.2024

Wiso spüre ich beim sex kein geiles gefühl? Kann es sein das sein penis zu gross ist?

Unsere Antwort

Ich nehme an, dass du weiblich bist. So wie du schreibst, gehe ich davon aus, dass du sexuelle Erregung und einen Orgasmus schon erlebt hast, zum Beispiel bei der Selbstbefriedigung oder wenn dein Partner dich an der Klitoris stimuliert. Beim Geschlechtsverkehr hingegen, empfindest du keine oder wenig Erregung. Habe ich das so richtig verstanden?

Was du beim Sex empfindest ist erlernt. Das heisst es gibt etliche Frauen, die sich erst nach und nach bis zum Orgasmus erregen können. In der Regel ist es wichtiger, wie du selber gelernt hast dich zu bewegen und deine Erregung zu steigern als das, was der Partner macht. Wenn du dir beigebracht hast, dich wenig zu bewegen oder die Muskeln stark anzuspannen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du beim vaginalen Verkehr wenig empfindest.

Du kannst lernen mehr zu empfinden indem du dein Becken bewegst,  deinen Beckenboden ganz bewusst einzusetzen lernst. Es ist auch wichtig, dass ihr darüber sprecht und ausprobiert was euch beiden Lust bereitet.

Wir haben auch darüber geschrieben, wie Geschlechtsverkehr mit einem grossen Penis möglich ist. Aber ich denke, dass das bei dir nicht das eigentliche Problem ist.

Wenn du regelmässig die von uns vorgeschlagenen Übungen machst, dann wirst du deine Erregung besser steuern können und auch die Empfindsamkeit deiner Vagina verbessern können. Wenn dir irgendetwas unklar ist, schreibe uns bitte nochmal unter Angabe der Fragenummer.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37667 von 06.01.2024

Guten Tag!
Ich bin eine 43 Jahre alte, verheiratete Frau mit einem Kind. Ich habe, eigentlich schon immer, mehr oder weniger ein bzw zwei Probleme beim Sex. Ich habe durchaus Lust darauf und bin dann auch erregt, aber beim eigentlichen Akt habe ich, schon immer, das Gefühl dass ich da doch mehr spüren müsste.

Ich habe auf eurer Seite über das Thema Beiträge gefunden, aber... bin ich nicht zu alt um da noch durch häufiges 'Üben' mit mir selbst etwas zu ändern? Und funktioniert das wirklich?

Ich hatte schon oft Sex in meinem Leben und auch vor meiner Ehe verschiedene Partner. Immer dasselbe. Ich bin auch vor meinem Ehemann niemals zum Orgasmus gekommen. Auch jetzt bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt einer ist. Es ist immer schwierig, ich muss mich sehr darauf konzentrieren, mich zu 'entspannen' unten herum, sonst geht es nicht. Und dann dauert es ewig und geht auch nur klitoral. Als gäbe es nur einen winzigen Punkt, den man treffen muss, und wenn man ihn verliert, muss man von vorne anfangen. Wenn sich dann das Gefühl verstärkt und Richtung Höhepunkt geht, habe ich dann das Gefühl, es geht nicht mehr weiter, es wird dann alles nur sehr empfindlich, zu sehr meist, um weiter zu machen. Also es ist schon so eine Art Höhepunkt, aber... es ist so klein, so kurz, dass ich das Gefühl habe, das kann es noch nicht sein.

Dazu würde ich wirklich gern eure Meinung wissen. Auch mit mir selbst ist das nicht anders, eher noch schwächer. Es fühlt sich manchmal an, als hätte ich die Spitze des Berges beinahe erreicht, aber dann ist Schluss. Ich wünsche mir so sehr größere, stärkere Empfindungen dabei. Denn ich mag Sex, und ich stehe sehr auf meinen Mann, und er auf mich. Vielleicht könnt ihr mir helfen? Vielen Dank und viele Grüße!

Unsere Antwort

Du beschreibst ein Problem, das viele Menschen haben: Deine Technik der sexuellen Erregung ist störungsanfällig. Ich bitte dich, dazu diesen Text über Erregungstechniken zu lesen. Ich gehe davon aus, dass du dich durch schnelles Reiben der Klitoris erregst und dabei den Körper anspannst und wenig bewegst. Dazu lies bitte diesen Text.

Ein Orgasmus ist die Verbindung von maximaler sexueller Erregung und maximaler Lust. Es kann schon sein, dass du körperlich zu einer "Entladung" kommst, aber das Lusterleben fehlt. Bitte lies dazu diesen Text über den Orgasmus.

Wenn du die Texte gelesen hast, wirst du wissen: Die Spannung kann stressig sein, und einen genauen Punkt auf der Klitoris zu treffen ist schwierig. Nerven in der Vagina werden nicht stimuliert und bekommen nicht die nötige "Übung", damit du in ihr wirklich gut spürst.

Das einzige, was dich weiterbringt in deinem Dilemma, ist, wenn du deine Erregungstechnik "erweiterst". Ja, das kannst du üben. Mit 43 bist du ziemlich jung. Du könntest auch noch mit über 80 üben und neues dazu lernen. Unser Gehirn kann bis ins hohe Alter lernen. Es ist kein Problem der Lernfähigkeit, sondern eher der Motivation: Bist du bereit, dir mehrmals wöchentlich Zeit für dich und dein Geschlecht und deine sexuelle Erregung zu nehmen? Mehr zum Üben findest du in diesem Text.

Wenn ja, findest du auf den Seiten, auf die ich dich verlinkt habe, Links zu Texten zum Üben. Ausserdem empfehle ich dir das Buch "Coming Soon" von unserer Kollegin Dania Schiftan. Dort werden Tipps gegeben wie auf dieser Website. Du kannst das Buch als Begleiterin ansehen und bist dann nicht so allein.

Probier dich mal auf den Weg zu machen. Wenn du nicht weiter kommst, schreib uns einfach wieder! Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37660 von 04.01.2024

Liebes Lilli-Team

Soeben habe ich Fr. 100.- an Lilli gespendet, mit Freude.
Es betrifft: Frage und Antwort 36770, "Onanie", ich bin 71 Jahre alt, männlich. Frage und Antwort datieren vom Frühling 2023.

Warum antworte ich erst jetzt? Weil ich Angst davor hatte, eure Antwort zu lesen. Bis ich vor 2 Wochen die Idee hatte, meinen Psychiater (den ich leider nur eher selten sehe) als Vorkoster einzusetzen. Seine Antwort: "Lilli hat toll geantwortet! Wird dir guttun und hilft, Schuldgefühle abzubauen, und du hast Gelegenheit, dich gegen schwierige Inhalte abzugrenzen und daran zu wachsen."
Nach Lektüre bin ich der gleichen Meinung: Eure Antwort tut mir sooo gut! Ganz herzlichen Dank! Wobei die Ängste noch tief sitzen. Eure am Schluss vorgeschlagenen Beiträge werde ich selbstverständlich lesen.

Ihr fragt, warum ich mich schäme und Schuldgefühle entwickelt habe. Das ist erstens einer Depression geschuldet, die ich seit der Pensionierung vor 6 Jahren mit mir herumtrage (träumte, ein Bagger lege einen 300-kg-Stein in mein kleines Auto). Trotz vieler Aktivitäten habe ich Zeit zum Gedanken-kreisen-lassen und kann es nicht abstellen. Und zum zweiten liegt der Grund im "grossen Schweigen". Mir fehlt die Vergleichsbasis, ich weiss nicht, ob andere "auch sowas tun". Deshalb schwanke ich zwischen "halb so schlimm" und "monströs". Wüsste ich, dass ich nichts allzu Ungewöhnliches tu, wär ich auf einen Schlag aus dem Gefängnis entlassen.

Schuld- und Schamgefühle....leider ja. Und da ist ein Impuls, "es einfach auf den Tisch zu legen", der weh tut. Je peinlicher die Bilder und je näher das Gegenüber, umso schmerzhafter ist's. Schamgefühle lösen sich auf, wenn man über die Auslöser spricht? Aber das tu ich ja, wenn ich Lilli schreibe! Bei uns in AA heisst es im 5. Schritt, "Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen unverhüllt unsere Fehler zu." (Manchmal vor allen...). Der Gedanke macht mich fertig - und verfolgt mich obsessiv: Ich MUSS es (allen) sagen, wenn ich frei werden will. Bekenntniszwang. Wären Diebstähle oder Ess-Brechsucht oder ein Mord das Thema, ich könnte mit links darüber berichten. Aber über Onanie mit ungewöhnlichem Einschlag? Da gibt es für mich eine Grenze. Man würde mich falsch verstehen, und ich würde mich extrem verletzen.
Manchmal gelingt mir zum Glück der Humor und ich kann ein paar Schritte zurücktreten. Dann ist der Zwang weg.

Das dritte, was ich euch unterbreiten will, sind (waren) pädophile Fantasien. Keine Übergriffe in Realität in keinster Art und Weise, weder in Wort noch in Tat. Es waren "gesichtslose" Fantasien mir unbekannter Leute und ohne Internet und ohne Bezug zu den fast erwachsenen Personen, die mir nahestanden.

Danke, dass ihr mir noch einmal zugehört habt. Und noch einmal tut es so gut! Ich werde jetzt nicht mehr schreiben. Ein allfälliges Echo wär schön! Gaaaanz vielen Dank, dass es euch gibt.

Unsere Antwort

Danke für deine grosszügige Spende laughDas freut uns sehr!

Es freut uns auch sehr, dass unsere Antwort dir helfen konnte. Du berichtest etwas, was viele Besucher*innen dieser Website kennen: diese Einsamkeit rund um die Sexualität, verbunden mit dem Gefühl, die eigene Sexualität und das eigene sexuelle Erleben seien "ungewöhnlich" oder gar "monströs". Wenn dir Menschen rund um dich erzählen würden, wie ihre Sexualität und ihr sexuelles Erleben insgeheim aussieht, würdest du dich möglicherweise in guter Gesellschaft fühlen. Und wenn's um Fantasien geht – ja, die eigenen Fantasien finden ganz viele Menschen abartig, pervers, verboten. Pädophile Fantasien kommen immer mal wieder vor – meistens bei Menschen, die nie Kindern irgend etwas antun würden. Fantasien machen eben das, was sie wollen, nicht was unsere Wertvorstellungen wollen. Sie sind nicht die Wirklichkeit. Ich empfehle dir diesen Text über sexuelle Fantasien.

Diese Website bietet Menschen ein Forum, Dinge auf den Tisch zu legen, ohne sich outen zu müssen. Denn mit anderen über sexuelle Inhalte zu sprechen braucht Vertrauen und einen sicheren Rahmen. Wir machen uns sehr verletzlich, wenn wir uns über unsere Sexualität öffnen, weil es uns so nahe geht, weil es so intim ist. Und ich denke, die Scham rund um das Reden ist eben auch dazu da, uns zu schützen. Ich hoffe, dass dir durch das Schreiben hier eine Last abgefallen ist. Und für das persönliche Gespräch has du in deinem Psychiater ja offenbar eine gute Ansprechsperson.

Du schreibst über Fehler. Also, aus sexualtherapeutischer Sicht sehe ich überhaupt nicht, dass du irgendwelche Fehler gemacht hast. Ich sehe deine Sexualität als normal an. Deine Selbsteinschätzung ist es, die deine eigene Sexualität so abwertest. Ich hoffe, du überwindest die Depression. Ich hoffe, du findest einen guten Umgang mit der Pensionierung und findest gute Inhalte für dich. Ich hoffe, dein Humor blüht und gedeiht weiter. Und ich hoffe, du machst weiterhin Selbstbefriedigung. Vielleicht interessieren dich unsere Tipps, wie du sie neu erforschen kannst.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37653 von 02.01.2024

Hallo,
wenn ich mich als Mann selbstbefriedige im Bett und Sperma an meine Hand oder auf die Bettwäsche gelangt, muss ich diese dann schnellstmöglich waschen und ich selbst zwingend duschen gehen? Was ist, wenn ich weiblichen Besuch habe und die Person nackt im selben Bett schläft? Besteht die Gefahr, dass Sie davon ungewollt schwanger werden könnte?

Ich mache mir große Gedanken. Sollte man sich nach der Selbstbefriedigung stets duschen? Wie handhaben das andere?

Unsere Antwort

Diese Antwort gilt auch für Frage 37664.

Warum fragst du dich, ob man nach der Selbstbefriediung zwingend duschen sollte? Ist es die Angst, eine Frau zu schwängern? Oder was ist es? Ob du duschst, hängt sehr von deiner persönlichen Vorliebe ab – und auch davon, ob du Zeit dazu hast. In der Regel duschen Menschen nach der Selbstbefriedigung nur, wenn ihnen danach ist, oder wenn sie das nach Tagesplan eh machen würden.

Eine Frau kann von Sperma im Bett nicht schwanger werden: Spermien sind an der Luft, Haut oder auf Bettzeugs kaum überlebensfähig. Bitte lies dazu diesen Text. Ausserdem lies bitte diesen Text darüber, wie eine Frau schwanger werden kann.

Zur Schwangerschaftsverhütung ist Duschen oder Waschen der Bettwäsche nach der Selbstbefriedigung also überhaupt nicht nötig. Es reicht, wenn du das Sperma mit einem Kleenex oder trockenen Tuch abwischst. Du kannst das Sperma auch direkt mit Kleenex oder Küchenpapier auffangen und so die Verteilung auf der Hand und dem Bettzeug verhindern. Oder du machst unter der Dusche Selbstbefriedigung. Zwei Fliegen mit einer Klatsche. Vielleicht hast du auch eine eigene kreative Idee, das Sperma aufzufangen.

Ich empfehle dir unsere Tipps zur Selbstbefriedigung. Da geht es nicht um Verhütung oder Hygiene, sondern darum, wie du die Selbstbefriedigung gestalten kannst, damit sie möglichst lustvoll ist, so dass sorgenvolle Gedanken weniger Platz haben.

 

 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37643 von 01.01.2024

Hallo ich bin männlich 34 Jahre alt. Zurzeit habe ich ständig den Drang nach Telefonsex, Sexchats und Camsex. Ich kann auch nicht wirklich was dagegen tun. Irgendwie habe ich auch ein schlechtes Gewissen den Frauen gegenüber und weil es viel Geld kostet. Ist dieser Drang danach normal? Ich denke es ist auch ein Ersatz für mich, da ich leider immer noch Jungfrau bin. Ich fühl mich schon irgendwie komisch in diesem noch nie Sex gehabt zu haben. Auch wenn ich weiß, dass Telefon oder Camsex kein Ersatz für echten Sex sein kann. Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir ein Escortgirl zu bestellen. Könnt ihr mir Tipps geben wie ich mit diesem Drang umgehe? Eigentlich möchte ich echten Sex, aber ich weiß nicht wie ich das angehen kann. Vielen Dank

Unsere Antwort

Grundsätzlich ist es völlig in Ordnung, Camsex-Dienste in Anspruch zu nehmen. Die Frauen verdienen damit Geld. Für sie geht die Rechnung auf. Überleg dir mal, warum du ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen hast.

Ich bitte dich, unseren Text zum Thema dranghafte Sexualität zu lesen. Darin wird beschrieben, wie es zu dranghaften Gefühlen und dranghaftem Verhalten rund um Sex kommt. Schau mal, ob du dich da irgendwo wiederfindest. Danach kannst du uns gern nochmal schreiben. Du kannst uns beschreiben, wie du dir aufgrund der Lektüre des Textes dein dranghaftes Erleben erklärst. In der Erklärung liegt schon der Beginn der Lösung. Wir können dir besser weiterhelfen, wenn du das genauer beschreibst.

Was hast du denn bis jetzt gemacht, um zu "echtem" Sex zu kommen? Bist du am Daten? Hast du ein Projekt "Ich will Sex mit einer Frau?" Wie gehst du das an? Woran bist du bis jetzt gescheitert? Lies bitte unsere Tipps fürs Dating und Verführen. Wenn du sie so liest – was erscheint dir schwierig? Was könntest du "üben"? Auch dazu kannst du uns mehr schreiben, wenn du möchtest.

Es spricht auch nichts dagegen, ein Escortgirl zu bestellen. So kannst du auch erste Erfahrungen sammeln.

Wenn du uns nochmal schreibst, gib bitte die Nummer dieser Frage an.
 

 

 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37638 von 18.11.2023

Hey liebes Lilli Team

Ich habe eine Frage und wäre wirklich super froh wenn ihr mir dabei helfen könntet!! Finde nicht so viel zum Thema.

Und zwar geht es ums Thema Orgasmus bei der Frau. Ich bin w, 19, und glücklicherweise kann ich sehr gut kommen und hatte noch nie Probleme beim Sex oder Masturbieren einen Orgasmus zu haben.

Das ist zwar super, allerdings geht es drum dass ich wirklich schnell komme.. ich brauche ein Vorspiel und so aber wenn das einmal alles gut angefangen hat und dann die Masturbation oder der Sex gut ist/richtige Position etc., dann kann ich innerhalb von Minuten, teils Sekunden kommen.

Das ist jetzt nicht wirklich problematisch, da ich danach auch noch Lust habe und auch nochmals oder mehrere Male kommen kann, egal ob beim Sex oder Masturbieren (obwohl der Orgasmus beim Sex intensiver ist muss ich sagen).

Trotzdem würde mich interessieren, an was das liegen könnte (evtl. Pille?) und ob man das irgendwie verlangsamen kann, z.b. dass man bewusst anhält oder so und dann vielleicht der Orgasmus noch krasser wird?

Es würde mich einfach echt Wunder nehmen weil man bei schnell kommen meistens vom Mann spricht und eher im negativen Kontext. Ich bin ja aber weiblich und es ist nicht so schlimm weil ich eben mehrmals kommen kann aber ja, wäre super könntet ihr das beantworten! Danke im Voraus! :)

Unsere Antwort

So wie du beschreibst, kannst du dich gut und schnell erregen. Aus unserer Sicht ist das auch eine Fähigkeit von Männern, die schnell kommen. Die sexuelle Erregung steigert sich schnell bis zum Höhepunkt. Viele Männer erleben das aber als "es" kommt, statt "ich komme" und erleben es daher als nicht so angenehm. Wenn dich das Thema früh kommen bei Männern noch tiefer interessiert, lies bitte unseren Text Vorzeitiger Samenerguss: Ich komme zu schnell – was tun?

Es ist schön zu lesen, dass du bereits schöne Erfahrungen mit deiner Sexualität gemacht hast und den Wunsch verspürst, mehr darüber zu lernen. Dein Wunsch, mehr Zeit vor dem Orgasmus zu haben, zeigt dein Interesse an deiner Sexualität. Ich möchte dich darin ermutigen, dieses Erkunden mit Neugier und Selbstliebe fortzusetzen.

Ich weiss noch sehr wenig darüber, was du beim Sex und bei der Selbstbefriedigung eigentlich genau machst. Deshalb kann ich erstmal nur Vermutungen auf der Basis meiner sexualtherapeutischen Erfahrung anstellen.

Es könnte sein, dass du während der Selbstbefriedigung oder dem Geschlechtsverkehr eine eher hohe Muskelspannung hast. Das könnte dazu führen, dass du rasch einen Orgasmus spürst. Muskelspannung kann erregend sein, aber zu viel davon kann dazu führen, dass du die feinen Zwischenstufen der sexuellen Erregung weniger spürst und deshalb schnell zum Höhepunkt kommst. Wie ist das bei dir?

Du fragst, ob du den Orgasmus verlangsamen kannst. Ja, das kannst du lernen: Du könntest zum Beispiel versuchen, deine Muskeln weniger anzuspannen und dich mehr zu bewegen, vielleicht dein Becken hoch und runter zu schaukeln und tief bis in den Bauch zu atmen. Schau dazu bitte in unsere Texte Wie kann ich mich sexuell erregen?, Aktiver und bewegter Sex: Beckenschaukel für Frauen und Erregung zum Orgasmus: Tipps für Frauen. In den Texten findest du einige Informationen dazu, wie du deine sexuelle Erregung steigern kannst. Es ist sehr hilfreich, wenn du für dich weisst, wie du das machst. Denn dann weisst du, was für dich gut funktioniert, und wozu du immer zurückkehren kannst. Ausserdem kannst du ein Leben lang dein sexuelles Menü erweitern.

Eine nackte Frau kniet mit einem Kissen zwischen ihren Beinen. Sie schaukelt ihr Becken nach vorne und hinten. Dabei atmet sie ein und aus.

Eigentlich hilft dir alles, was dir hilft, deine sexuelle Erregung kennenzulernen und mehr Spüren erlaubt. Spüren ist Übungssache. Es ist normal, wenn du zuerst nicht viel spürst. Lass dich davon nicht beirren, sondern mach es einfach immer wieder. Übe zuerst für dich alleine, bevor du dein Übungsfeld auf den Geschlechtsverkehr mit deinem Partner ausweitest. So kannst du dich in Ruhe auf dich konzentrieren und alles, was du spürst wahrnehmen.

Du hattest bereits selbst eine Idee, wie du den Orgasmus hinauszögern kannst "bewusst anhalten". Probier das gern mal aus und schau, wie das für dich ist. Am besten auch nicht nur einmal, sondern mehrmals. Wir halten es auch für eine gute Idee, die Zeit der Erregungssteigerung mit Dingen auszufüllen, die sich angenehm und genussvoll anfühlen, auch wenn sie die sexuelle Erregung nicht so sehr in die Höhe treiben. Nutze deine Neugier, um hier ein paar mehr Spielarten einzubauen. Dich könnte die Frage leiten: Was geniesse ich beim Sex alles, was vor dem Orgasmus stattfindet?

Ach und übrigens, an der Pille liegt die Steuerung des Orgasmus nicht.

Weiterhin viel Freude und Genuss beim Sex mit deinem Partner, und im Solosex mit dir selbst. Schau mal, wie weit du mit meinen Empfehlungen kommst. Wenn du irgendwo anstehst, schreib gern wieder.

Unser Fragefenster ist jetzt bis Ende des Jahres zu, aber du kannst dich gerne wieder melden, wenn es Anfang Januar wieder offen ist. Gib dann einfach die Nummer dieser Frage an. Falls du auf fortnite unterwegs bist, kannst du dort noch bis zum 1.12. jeweils Dienstag bis Freitag 19-21 Uhr live mit jemandem aus dem Lilli-Team chatten. Gib auch dort bitte deine Fragenummer an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37633 von 17.11.2023

Ich männlich 51 Jahre alt schäme mich weil ich fast bei jeder Frau die mir begegnet (bei der Arbeit, beim Einkaufen usw) daran denke, wie es wäre Sex mit dieser Frau zu haben. Je Attraktiver die Frau ist, desto stärker ist der Gedanke. Selbst wenn ich die Frau unattraktiv finde, habe ich wenn auch nur kurz diesen Gedanken. Dabei geht es um Sex wie er oft in Pornofilmen gezeigt wird also Teilweise auch etwas Rauer. Bin ich noch normal? Ich fühle mich manchmal schlecht deswegen und die ich habe das Gefühl ich kann meine Sexuellen Vorlieben nicht ausleben.

Unsere Antwort

Zuerst einmal, vielen Dank für deine Offenheit und dafür, dass du dich mit deinen Gedanken an uns wendest.

Es ist in Ordnung jemanden attraktiv zu finden und mit jemandem Sex zu wollen. Vielleicht ist es dir schon eine Entlastung, das zu lesen. Mir geht es dabei darum, dass du ein Verständnis und ein Mitgefühl mit dir aufbaust. Deine Ehrlichkeit in unserer anonymen Online-Beratung ist dafür ein guter erster Schritt.

Um besser zu verstehen, wie ich dir am besten helfen kann, möchte ich einige Rückfragen stellen. Das hilft mir dabei, ein umfassenderes Bild zu bekommen:

  • Ist es korrekt, dass diese Gedanken jeden Tag auftreten, unabhängig von den Umständen? Arbeit, Einkaufen und so weiter?
  • Spielt es eine Rolle, ob du mit diesen Frauen sprichst oder nicht? Spielt das Alter eine Rolle?
  • Du erwähnst raue Fantasien mit diesen Frauen – ist es dein Wunsch, solche Erfahrungen zu machen, und fühlst du dich frustriert, weil das bisher nicht möglich war?
  • Wie oft masturbierst du? Denkst du dabei an diese Frauen oder lösen die Frauen in dir einfach diese Gedanken aus?

Deine Antworten helfen mir dabei, deine Situation genauer zu verstehen und dir passende Unterstützung anzubieten. Dein Anliegen steht im Mittelpunkt, sei es, dass du nach Wegen suchst, diese Fantasien zu kontrollieren, sie auszuleben oder einfach eine Erklärung dafür zu finden.

Wenn du weitere Unterstützung von mir möchtest, nimm dir bitte Zeit, auf diese Fragen zu antworten, und teile mir mit, welche Aspekte für dich besonders wichtig sind. Je mehr ich weiß, desto besser kann ich auf dich eingehen und dir helfen. Gib dann bitte auch die Nummer dieser Frage an.

Falls du diese Themen lieber persönlich besprechen möchtest, gibt es auch die Möglichkeit, professionelle Unterstützung von Sexologen in Person in Anspruch zu nehmen. Empfehlungen findest du in unserer Adressliste.

Ich bin dafür da, dich zu unterstützen, also fühl dich frei, mir so viel oder so wenig zu erzählen, wie du möchtest.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37631 von 16.11.2023

Hallo, ich (w,26) habe oft keine Libido mehr, sobald ich gestresst bin/viel um die Ohren habe.

Ich habe hierzu das auf eurer Seite gefunden:
"Wenn der Sex für dich einfach nur schön wäre, hättest du trotz Alltagsstress Lust darauf. Genauso wie du dann Lust auf ein schönes Bad oder deine Lieblingsserie hast."

Das kann ich irgendwie nicht unterstreichen. Wenn ich gestresst bin, habe ich vll Lust auf ein Bad, aber kann es nicht wirklich genießen. Oder ich versuche meine Lieblingsserie zu schauen, kann mich aber nicht darauf konzentrieren.

Ähnliches ist das auch mit dem Sex. Ich habe dann Lust auf Sex, ich weiß, das würde mir eigentlich gut tun und ich will es auch. Aber es klappt dann nicht, weil mein Kopf so voll mit den Sachen ist, die mich beschäftigen. Gleichzeitig entsteht bei mir enormer Druck - weil ich will doch dass es klappt und ich will mich doch entspannen und nähe, aber Stress ist bei mir einfach Libido Killer Nr. 1.
Was kann ich tun?

Unsere Antwort

Vielen Dank, dass du deine Gedanken und Gefühle hier geteilt hast. Danke auch für die wichtige Rückmeldung zu unserem Text. Wir werden das bei Gelegenheit überarbeiten. Uns ging es darum, zu betonen, dass wir Lust haben auf Dinge, die uns etwas bringen. Gleichzeitig kannst du dir den Sex so gestalten, dass er dir etwas bringt. Wie könnte die Annäherung aussehen, sodass du das, was dich noch beschäftigt gut loslassen kannst? Dazu später noch mehr.

Du bist sicher nicht allein mit deinem Erleben von Stress, und ich bin froh, dass du den Mut hattest, darüber zu sprechen.

Es scheint, als ob du dich in stressigen Zeiten nicht nur auf den Sex, sondern auch auf anderes schwer konzentrieren kannst. Der Druck, den du dabei empfindest, macht die Situation sicherlich nicht leichter. Stress als "Libido Killer Nr. 1" zu erleben, ist eine Erfahrung, die viele teilen. Uns ist es wichtig, zu betonen, dass das nicht so bleiben muss.

Deine Erfahrung stimmt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ich möchte dir dennoch Wege aufzeigen, wie du Einfluss darauf nehmen kannst, wenn du das möchtest.

Es ist interessant zu hören, dass du Lust auf Sex hast und weißt, dass es dir eigentlich guttun würde, aber der Kopf ist mit anderen Gedanken beschäftigt. Es klingt nach einer herausfordernden Situation, bei der der Stress deine Fähigkeit beeinträchtigt, dich auf den Moment zu konzentrieren.

Ein erster Schritt aus meiner Sicht ist, deine Stressreaktion besser zu verstehen. Stress zeigt sich in deinem Körper. Es ist ein Alarmzustand. Stress ist ein Gefahrsignal. Wie genau das bei dir ist, kann ich nicht sagen. Aber du kannst es neugierig beobachten. Häufig ziehen sich zum Beispiel die Schultern hoch und nach vorne, wir bewegen uns schneller, lehnen uns nicht zurück, sondern sind nach vorne ausgerichtet, die Augen sind eher angespannt, ausruhen fühlt sich irgendwie falsch an und Anspannung loslassen auch...

Soweit mal zum Erkunden deiner Körperreaktion auf Stress. Das alles ist normal. Denn dein Körper macht sich bereit, auf eine Gefahr schnell reagieren zu können.

Und jetzt zum Thema, wie du Einfluss nehmen kannst. Hast du schonmal einen Hund gesehen, der sich nach einer stressigen Situation schüttelt? Es gibt im Tierreich und auch bei Menschen viele Wege, wie wir unserem Körper signalisieren können: "Ich bin jetzt in Sicherheit. Der Auslöser für den Stress ist weg." Das passiert nicht unbedingt automatisch, denn heutzutage stresst uns vieles, was wir körperlich nicht ausdrücken. Also wir rennen nicht weg vor einer Gefahr und erholen uns dann entsprechend erschöpft. Vieles, was uns stresst ist sozusagen "im Kopf", aber es gibt nichts, was nur im Kopf ist. Der Körper spiegelt unser Erleben immer. Deshalb macht es auch so viel Sinn, Stress körperlich loszulassen.

Für deinen Fall heisst das: Wie könntest du dich bereit dafür machen, dich auf den Sex, ein Bad oder deine Lieblingsserie einzulassen?

Dafür gebe ich dir mal zwei Dinge zum Ausprobieren mit:

  1. Dich Schütteln. Mach für 5 Minuten wilde Musik an und schüttle deinen ganzen Körper. Nimm vorher und nachher wahr, wie du dich fühlst. Wo bist du angespannt? Wo kribbelt es und so weiter?
  2. Tief in den Bauch atmen. Eine Anleitung dazu findest du hier.

Falls du Englisch kannst, empfehle ich dir auch sehr die Tipps De-Stress Daily von Irene Lyon.

Was das Zusammensein mit deinem Partner angeht, wäre es sicher hilfreich, wenn er weiss, was in dir vorgeht. Sag ihm zum Beispiel: "Ich hab richtig Lust auf Sex und ich weiss, dass es mir gut tun wird, aber ich bin gerade noch so im Stress, dass ich mich noch nicht darauf einlassen kann." Wenn er weiss, was in dir vorgeht, kann er dich viel besser unterstützen. Wenn du Ideen hast, was dir helfen könnte, kannst du ihm das sagen. Möchtest du zum Beispiel erst von deinem Tag erzählen oder unter die Dusche oder etwas essen? Probier mal aus, was dir da gut tun könnte. Du kommst weiter, wenn du deinen Zustand akzeptierst, als wenn du dir wünschst, es wäre anders. Gute Beziehungen entstehen dann, wenn es einen guten Umgang mit der Wirklichkeit gibt. Und die ist in dem Moment, dass deine Gedanken rasen.

Was verursacht den Stress bei dir? Gibt es in deinem Leben genug Zeit, um gut für dich zu sorgen? Das können zum Beispiel Pausen sein oder Dinge, die dir Freude bereiten.

Jeder Mensch ist einzigartig, und es gibt keinen festen Zeitrahmen für Veränderungen. Wenn du möchtest, können wir gerne gemeinsam weiter darüber sprechen oder weitere Ressourcen erkunden, die dir helfen könnten. Unser Fragefenster ist jetzt bis Ende des Jahres zu, aber du kannst dich gerne wieder melden, wenn es Anfang Januar wieder offen ist. Gib dann einfach die Nummer dieser Frage an. Falls du auf fortnite unterwegs bist, kannst du dort noch bis zum 1.12. jeweils Dienstag bis Freitag 19-21 Uhr live mit jemandem aus dem Lilli-Team chatten. Gib auch dort bitte deine Fragenummer an.

Alles Gute auf deinem Weg zu mehr Entspannung und Freude.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37630 von 15.11.2023

Moin - ich bin 72 hatte 3 Partnerschaften und habe auch 3 Söhne aber eigentlich nie befriedigenden Sex.
Jetzt habe ich eine sexaktive gleichaltrige Partnerin und jetzt bekomme ich keine Ejakulation mehr und die Erektion bricht nach kurzer Zeit zusammen. Durchblutung ist ok - urologisch keine Probleme. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich nie gespürt habe, ob mein Glied steif ist oder nicht. Bin jetzt verunsichert.

Unsere Antwort

Wie viel du im Penis spürst beziehungsweise wie dein Gehirn die Informationen, die vom Penis kommen, auswertet und einsortiert, ist zum grossen Teil erlernt.

Du schreibst, dass du eigentlich vorher keinen befriedigenden Sex erlebt hast. Das deutet darauf hin, dass du dich bis jetzt wenig um dein sexuelles Erleben gekümmert hast. Wenn Mann sich aktiv wenig darum kümmert, dann läuft es oft darauf hinaus, dass man mit zunehmendem Alter Probleme mit der Erektion und/oder Ejakulation bekommt.

Jetzt aber die gute Nachricht: du kannst auch jetzt noch erlernen, wie du deine sexuelle Erregung steuern kannst. Wir haben dazu viele Infotexte geschrieben zum Beispiel wie sexuelle Erregung funktioniert, wie du dein Becken einsetzen kannst beim Sex, wie du lernst mehr mit dem Penis wahrzunehmen, wie du deinen Beckenboden einsetzen kannst, wie Sex zu zweit mehr Spass macht.

Lies dir die Kapitel und Texte mal durch und mache regelmässig die Ubungen. Mit der Zeit wirst du viel mehr Genuss am Sex haben und deine Erregung besser steuern können, so dass höchstwahrscheinlich deine Probleme mit der Erektion und der Ejakulation bald der Vergangenheit angehören werden.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37625 von 14.11.2023

Ich stehe mega auf Urin. Was mich jetzt mal interessiert ist, wie viele Menschen in der Bevölkerung teilen meine Leidenschaft? Gibt es dazu eine Statistik?

Ich habe nämlich Angst, dass wenn meine Ex meinen Fetisch exposed von einer Mehrheit der Gesellschaft deswegen verstoßen/ ausgegrenzt zu werden.

Unsere Antwort

Ich weiß nicht, ob es dazu eine Statistik gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei deiner Frage eher um etwas anderes geht.

Ich verstehe es so, dass es dir darum geht, zu überprüfen, ob (viele) andere Menschen das gleiche wie du mögen. Dann wäre es für dich vielleicht einfacher, damit umzugehen, wenn es andere erfahren. Das kann ich gut verstehen, dennoch solltest du dir erst mal selbst die Frage stellen, wie du deine Vorliebe findest.

Es gibt sicher andere Menschen, die das gleiche wie du sexuell erregend finden. Und es gibt sicher viele Menschen die etwas sexuell erregend finden, auf das du nicht gekommen wärst oder für dich nicht erregend ist.

Wir können uns unsere Vorlieben nicht immer aussuchen, in unserem Text Wie komme ich mit meinen sexuellen Fantasien besser klar? kannst du mehr darüber lesen.

Die eigene Sexualität, Vorlieben und Fantasien sind etwas ganz eigenes und sehr persönliches. Wir sollten selbst entscheiden, was wir mit wem teilen.

Wichtig ist aber auch, wie du das selbst findest und wie du damit umgehen kannst, wenn jemand anderes eine Vorliebe nicht teilt. Die sexuelle Vorliebe kannst du auch als eine Fähigkeit betrachten – die du hast.

Grundsätzlich macht es Sinn, wenn du unterschiedliche Sachen erregend und anregend findest. So bist du mit unterschiedlichen Menschen kompatibel und kannst dir aussuchen, mit wem du was teilst.

Auch wenn man also die Vorliebe in der Entstehung erst mal nicht unbedingt beeinflussen kann, kannst du deine Erregungsquellen erweitern. Wenn du magst, lies dazu mal hier nach:

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37624 von 14.11.2023

Ich bin weiblich 27 Jahre.Warum wird es gesellschaftlich als selbstverständlich angesehen das eine Frau sich etwas (Penis, Spielzeug) in die Vagina steckt? Bei Männern wird ja auch nicht so selbstverständlich davon ausgegangen das sie sich etwas in den Anus stecken, obwohl die da ja auch eine Prostata haben. Ich hatte noch nie das Bedürfnis mir etwas in die vagina zu stecken. Es fühlt sich gut für mich an der Vulva zu berühren. Was anderes brauche ich nicht. Warum wird gesellschaftlich davon ausgegangen das Frauen das brauchen? Das einzige Problem ist das ich sehr starke Blutungen und braunen Ausfluss habe der öfter auftritt. Und starke Menstruationschmerzen. Ich kann mich nicht untersuchen lassen weil ich mir da unten nichts reinstecken lassen will, höchstens mit Betäubung. Außerdem redet meine Frauenärztin davon das ich eh nicht untersucht werden muss, wenn ich Jungfrau bin und geht dabei wie selbstverständlich von hetero Sex aus. Dabei bin ich lesbisch und sehe in Männern nicht mehr als bekannte und Kumpels. Was gibt es da für eine Lösung.

Unsere Antwort

Deine Frage erfordert eigentlich eine ziemlich komplexe Antwort. Denn es gibt mehrere Gründe, wieso das oft als selbstverständlich oder „normal“ angesehen wird. In unserer westlichen Gesellschaft ist die Sicht auf Sex historisch geprägt. Zum einen durch die, vor allem christlich-katholische, Moralvorstellung, dass Sex nur oder mindestens vorrangig der Fortpflanzung dienen soll. Das setzt zum einen Sex mit Penis-in-Vagina-Geschlechtsverkehr gleich und schließt natürlich auch alle nicht-heterosexuellen Aktivitäten aus. Zum anderen wurden Sex – und vor allem sexuelle Lust – sehr lange Zeit fast ausschließlich aus der männlichen Perspektive betrachtet. Gleichzeitig wurde (und wird oft noch immer) es fälschlicherweise mit Homosexualität gleichgesetzt, wenn ein Mann sich gern etwas in den Anus einführt. Homosexualität, insbesondere für Männer, galt sehr lange offiziell als Sünde, Straftat oder psychische Störung. Leider ist das ja teilweise auch heute noch der Fall. Zusammengefasst heißt das: Sich als Mann etwas in den Anus einzuführen, wurde gesellschaftlich bestraft, während das Einführen eines Penis in eine Vagina gesellschaftlich erwünscht war (zumindest unter den richtigen Umständen). Und da Frauen außerdem so wenig Zugang zum öffentlichen Raum hatten und ihre Stimmen nicht gehört wurden, war auch die weibliche sexuelle Lust generell lange unsichtbar, genau wie lesbische Frauen. Das ist jetzt nur ein ganz kurzer und vereinfachter Abriss. Es gäbe noch viel mehr dazu zu sagen, aber das sprengt den Rahmen unserer Beratung. Wenn dich diese gesellschaftlichen Themen näher interessieren, dann gibt es viele Bücher und andere Materialien dazu. Zum Einstieg kann ich dir zum Beispiel die Bücher „Der Ursprung der Welt“ und „Der Ursprung der Liebe“ von Liv Strömquist empfehlen. Das sind Graphic Novels, die sich sehr gut lesen lassen. Du könntest auch mal nach Kursen oder Vorlesungen zum Thema Gender und Diversität in deiner Nähe oder im Internet schauen.

All das bedeutet, dass es völlig in Ordnung ist, wenn du keine Lust dazu hast, etwas mit der Vagina aufzunehmen, um dich sexuell zu erregen. Allerdings wäre es schon wichtig, dass du deine Beschwerden abklären lässt. Denn bei akuten Beschwerden solltest du natürlich untersucht werden – ganz egal, ob du Geschlechtsverkehr mit einem Penis hattest oder nicht. Was ist es denn, was dich daran so abschreckt? Hast du Angst vor Schmerzen? Zu deiner momentanen Frauenärztin scheinst du kein gutes Verhältnis zu haben. Wie wäre es, wenn du dir mal eine neue suchst? Mit einer Gynäkologin, der du vertraust, könntest du besprechen, welche Art der Untersuchung wirklich nötig ist und wie ihr das so angenehm wie möglich für dich gestalten könnt.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37613 von 12.11.2023

Ich (M61) habe wegen zunehmenden Erektionsproblemen (Halten der Erektion) mit Beckenboden-Übungen angefangen. Ich kann recht gut zwischen vorderem (Harnröhre) und hinterem Bereich (Anus) unterscheiden. Was ist im Zusammenhang mit der Beckenschaukel besser, beim Ausatmen und nach vorn stoßen den vorderen oder den hinteren Bereich anspannen oder beides? Der PC-Muskel fängt ja am Anus an und geht bis um die Harnröhre. Wie optimiere ich die Blutzufuhr und bremse den Abtransport?

Es gibt ja die Möglichkeit, die Ejakulation durch Anspannen des PC-Muskels zu verhindern. Das habe ich noch nicht hinbekommen, aber ich nehme an dass ich dafür vor allem den Bereich um die Harnröhre stark und lange anspannen muss, denn die muss wohl zugedrückt werden? Dabei sollte man ja eigentlich ausatmen, oder? Und dabei die Augen öffnen und weiterstoßen, habe ich zumindest gelesen. Ist das korrekt, um einen Orgasmus ohne Ejakulation zu erreichen?

Ich kann gegenwärtig nur in der Vagina zum Orgasmus kommen, was mir aufgrund mangelnder Härte manchmal schwer fällt oder trotz hohem Verlangen nicht gelingt. Ich verwende deshalb häufig einen Penisring, den Effekt findet meine Partnerin auch sehr angenehm (ausgefüllt). Sie kommt dann in ca. 2-3min zum Orgasmus. Allerdings habe ich dabei auch verminderte Empfindungen am Penis. Ich würde dann eigentlich noch gerne weitermachen in einer anderen Stellung, aber das klappt dann nicht mehr.

Einen Orgasmus beim Oralverkehr oder Petting hatte ich schon mehrere Jahre nicht mehr, das würden wir beide aber auch ganz gern mal haben. Auch beim gelegentlichen Masturbieren fällt es mir schwer eine harte Erketion zu bekommen und zum Höhepunkt zu kommen. Deshalb versuche ich momentan, die Empfindsamkeit des Penis durch zarte Berührungen mit der Hand zu steigern. Obwohl das angenehm ist, komme ich auf kein besonders hohes Erregungslevel, es ist eben deutlich anders als in der Vagina. Brauche ich rigentlich ein hohes Erregungslevel um den Lerneffekt der Nerven zu erreichen und sollte ich mich zwischenzeitlich etwas mehr/anders stimulieren?

Ich möchte Ihnen noch danken für Ihre sehr informative und hilfreiche Seite! Auch Ihre Ausführungen zur Beckenschaukel und zur Verminderung der Muskelspannung sind wirklich erhellend. DANKE!

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob.

Du darfst alle Varianten ausprobieren und schauen, was sich für dich besser anfühlt. Ob du vor allem den vorderen, den hinteren oder beide Bereiche des Beckenbodens anspannen möchtest beim Ausatmen und nach vorne stossen. Auch abwechseln ist erlaubt. Was geniesst du am meisten? Was fühlt sich gut an? Beeinflusst es deine Erektion? Speziell wenn du selbst übst, darfst du dich daran orientieren, was dir Spass macht und sich für dich gut anfühlt. Dein Körper und Gefühl sind eine hilfreiche Orientierung. 

Merkst du, dass du alleine beim Üben nicht mehr weiter kommst, können Fachpersonen (Ärzt*innen, spezialisierte Beckenbodenphysiotherapeut*innen oder Sexualtherapeut*innen) dich weiter unterstützen und beraten. Mehr Infos findest du im Kapitel Erektionsprobleme und im Infotext Erektionsstörungen: Wann soll ich zum Arzt und was kann ich erwarten?.

Es gibt übrigens viele Tipps und Ideen, wie sich der Orgasmus hinauszögern lassen sollte. Und nicht alle davon funktionieren bei jedem. Anspannung steigert häufig die Erregung, was das hinauszögern des Orgasmus auch schwieriger machen kann. Wieso möchtest du einen Orgasmus ohne Ejakulation haben? Solche Anleitungen Schritt für Schritt auszuführen, klingt für mich anstrengend. Kannst du dich da noch auf dich und deine Empfindungen konzentrieren? Geniesst du die Berührungen/Stimulationen noch? Oder bist du im Kopf bei den Tipps und Anleitungen? Diese können inspirieren und auf neue Ideen bringen. Du darfst sie gerne abwandeln, einzelne Elemente herausnehmen, so dass es für dich passt und genussvoll ist. 

Bewegung verbessert die Durchblutung und mit einem Penisring reduzierst du den Blutabfluss aus dem Penis. Hierfür tust du also schon vieles. Wenn sich die Empfindungen am Penis verringern, wenn du einen Penisring trägst, könnte dieser zu eng sein. Hier kannst du dich zum Beispiel im Sexshop beraten lassen, damit du den für dich geeigneten Ring findest.

Du und deine Nerven lernen auch, wenn das Erregungslevel nicht hoch ist. Es ist auch normal, dass die Erregung schwankt und vielleicht bei neuen und ungewohnten Stimulationen weniger hoch ist. Du darfst auch hier ausprobieren und herausfinden, was sich für dich richtig anfühlt. Das wird auch nicht immer den Anleitungen zu verschiedenen Techniken entsprechen, die du in Texten findest. Du bist individuell, hast deine eigenen Vorlieben und Empfindungen und das ist gut so. 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37595 von 07.11.2023

Ich beziehe mich auf die Frage 37455, die ich gestellt habe. Ich danke euch für die Antwort.

Ich möchte darauf hinweisen, dass ihr davon ausgegangen seid, dass ich folgendes denke: "Männer wollen nur Vaginalverkehr", "Männer kommen beim Vaginalverkehr auf ihre Kosten, Frauen nicht", und "für den Vaginalverkehr üben bedeutet, sich Schmerzen zuzuführen". Diese Dinge dachte ich nicht.
Ich dachte, dass es durchaus sein kann, dass es viele Männer gibt, die auch gerne andere Arten von Sex haben, aber ich konnte nicht abschätzen, wie häufig es vorkommt, dass es einem Mann egal ist, wenn er mit seiner Sexualpartnerin keinen Vaginalsex haben kann.
Ich glaube, dass es auch Frauen gibt, die beim Vaginalsex auf ihre Kosten kommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich persönlich dabei auf meine Kosten kommen könnte.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für mich das Üben für den Vaginalsex schmerzhaft ist. Für andere Frauen muss das nicht gelten.

Ich habe eine weitere Frage dazu:
Kann es sein, dass es für manche Frauen anatomisch nicht möglich ist, dass sich vaginale Penetration gut anfühlt? Selbst, wenn ich es, so wie ihr es empfohlen habt, nicht mit einem Sextoy, sondern mit dem Finger langsam und vorsichtig versuche, fühlt es sich trotzdem nicht gut an.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas, das jetzt wehtut bzw. sich nicht gut anfühlt, sich irgendwann gut für mich anfühlen sollte. Für mich ist es so, als ob mir jemand mitteilen würde, dass es sich irgendwann gut anfühlen wird, wenn ich mit meinem Finger in mein Auge greife, wenn ich es lange genug übe.

Ich kann mir gut vorstellen, dass (so wie ihr es in der Antwort geschildert habt,) Vaginalsex für viele Männer auch nicht die einfachste Variante ist, Sex zu haben.
Die typischen Ängste von Männern, dass ihr Penis zu klein (für Vaginalsex) ist, dass sie keine lang genuge, hart genuge Erektion (für Vaginalsex) haben oder dass sie zu früh einen Orgasmus haben (beim Vaginalsex), würden nicht existieren, wenn man nicht unbedingt Vaginalsex haben müsste.

Deshalb frage ich mich, warum Vaginalsex allgemein als so wichtig und als das A und O beim Sex gilt, wenn es um so viel schwieriger durchzuführen ist als andere Arten von Sex.

Unsere Antwort

Danke für deine Rückmeldung und Klarstellung. Deine Erfahrung mit Schmerzen beim Üben glaube ich dir sofort. Ich sage: Es muss nicht wehtun. Entscheidend ist, was du genau beim Üben machst.

Du fragst, ob es für manche Frauen anatomisch nicht möglich ist, dass sich vaginale Penetration gut anfühlt. Nun, wenn es sich gut anfühlt, würde ich von vaginalem Aufnehmen sprechen und nicht von vaginaler Penetration. Und alle Frauen haben die anatomischen Voraussetzungen dafür, dass sich das angenehm anfühlen kann. Das hängt damit zusammen, dass die Stimulation in der Vagina diverse verschiedene Kategorien von Nervenrezeptoren anspricht. Du kannst das in diesem Text über die Vagina nachlesen. Es ist sogar so, dass Frauen mit kompletter Querschnittlähmung, die Klitorisstimulation nicht mehr spüren, sich über Stimulation in der hinteren Vagina und dem Gebärmutterhals sexuell erregen können – mehr darüber in diesem Text.

Das ist das eine. Das andere ist, dass die Wahrnehmung in der Vagina Übungssache ist – und dass sie mehr Übungsschritte braucht als die Wahrnehmung der Klitoris, denn die Klitoris hat unglaublich viele Oberflächenrezeptoren. Die Vagina hingegen muss erst "wachgestreichelt" werden. Bitte lies dazu den Text über das sexuelle Lernen. Dein Gehirn muss überhaupt erst mal lernen, Berührungen in der Vagina zu spüren – bevor es lernen kann, das als angenehm zu erleben – und erst später dann auch sexuell erregend. Derzeit ist dein Gehirn zudem wegen der Schmerzerfahrung sehr auf "Berührung = Schmerz" ausgerichtet. Da geht derzeit das, was potentiell angenehm sein könnte, eher unter. Daher gibts bei Schmerzen Tipps, die besonders darauf zugeschnitten sind, das Gehirn wieder von Schmerz auf Lust zu polen.

Ich freue mich, dass du das mit dem Finger ausprobiert hast. Danke auch für den Vergleich mit dem Auge. Da verstehe ich dich, wie du das erlebst. Das Auge ist nicht gemacht für Berührungen der Hand. Bei der Vagina ist das etwas anderes. Stell dir das bitte so vor: Du hast einen verspannten Teil deines Körpers, von mir aus die Schulter. Dann fühlen sich Berührungen dort möglicherweise auch nicht gut an und je nachdem auch schmerzvoll. Wenn die Schulter gelockert und entspannt ist, fühlt sich die Berührung viel besser an. Ich glaube, deine Beckenbodenmuskulatur ist eher angespannt, und darum erlebst du Berührungen so unangenehm und schmerzvoll.

Warum der Vaginalverkehr als so wichtig angesehen wird, hat für mich sowohl emotionale als auch biologische, als auch gesellschaftliche Gründe. Die Idee der Vereinung ist aus emotionalen Gründen für viele sehr attraktiv – also des Eindringens, des Aufnehmens und des Aufgenommen Werdens. Dann können beim Vaginalverkehr die Gesichter beieinander sein, Küssen ist möglich, einander in die Augen schauen... – und die Hände sind frei, einander zu streicheln...

Die Vorliebe des Eindringens und Aufnehmens hat auch einen evolutionsbiologischen Hintergrund – es war in der Evolution schlicht förderlich, wenn man das mochte, wenn sich das für einen gut anfühlte, denn dann hatte man tendenziell mehr Sex – und hat sich eher fortgepflanzt.

Die Gesellschaft spielt auch eine Rolle – die Kirche etwa, die den Vaginalverkehr mitunter als einzige sexuelle Handlung tolerierte, da er der Fortpflanzung diente.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37590 von 07.11.2023

Guten Tag,

Ich männlich brauche einen Rat, könnt ihr Tipps geben wie man seine Muskeln beim Geschlechtsverkehr nicht anspannt? Also das der Körper locker bleibt um nicht schneller zum Orgasmus zu kommen.

Unsere Antwort

Es freut mich, dass du bereits den Zusammenhang zwischen lockerer Bewegung im Körper und dem Steuern deiner sexuellen Erregung bis zum Orgasmus erkannt hast.

Tipps, wie du deine Muskeln beim Geschlechtsverkehr nicht anspannst, haben wir allerdings nicht. Denn du brauchst Muskelspannung, um dich zu bewegen. Und deine sexuelle Erregung braucht auch ein gewisses Mass an Muskelspannung. Wir verstehen, dass du nach Tipps suchst, um nicht in eine hohe Spannung während dem Geschlechtsverkehr zu geraten. Bitte lies dazu zunächst unseren Text Muskeln sehr anspannen beim Sex: Vor- und Nachteile. Der enthält wertvolle Informationen und Tipps.

Es ist ein natürlicher Prozess, dass mit der sexuellen Erregung die Spannung deiner Muskulatur im Po, Bauch und Becken steigt. Das geschieht also ganz automatisch. Spannung bedeutet mehr Körperaktivität und Durchblutung – und das ist für die sexuelle Erregung von Bedeutung. Wenn du einfach nur entspannst, schläft deine sexuelle Erregung sozusagen ein, was wiederum dazu führen kann, dass ein Orgasmus schwerer zu erreichen ist.  

Haben wir aber zu viel Spannung, kann das zum Problem werden. Manche Männer, die sich mit hoher Muskelspannung erregen, erleben den Sex als anstrengend, andere kommen zu schnell, andere haben Erektionsschwierigkeiten. Wenn ich dich richtig verstehe, geht es bei dir ums schnell Kommen. Also du kommst schneller als du willst. Ist das richtig? Falls ja, findest du im verlinkten Text viele Informationen und Tipps.

Dein Wunsch nach einem lockeren Körper beim Sex ist verständlich, und die Lösung liegt in der Bewegung. Wenn du dich aktiv bewegst beim Geschlechtsverkehr können sich deine Muskeln nicht so stark anspannen. Das ermöglicht dir, mehr zu spüren während deine sexuelle Erregung dennoch die notwendige Muskelspannung erhält. Das hilft dir mit der Zeit auch, deine Erregung besser zu steuern.

Mehr Infos und passende Übungen findest du in unserem Text Mit Penis in Vagina oder Anus locker bis zum Samenerguss.

Es ist normal, dass das alles ein bisschen Übung braucht. Also nimm dir die Zeit dafür. Es könnte auch hilfreich sein, wenn du auch alleine für dich übst. Falls du weitere Fragen hast oder Unterstützung möchtest, stehe ich gern zur Verfügung.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 37589 von 07.11.2023

Hallo,

ich m 28 alt, mache seit Jahren die Mastrubationstechnik, in dem ich mein Penis gegen die Matratze drücke. Ich habe meine Kleidungen dabei an und presse leicht fest mein Genital gegen die Matratze. Manchmal reibe ich auch dabei. Ich habe gehört, dass so eine Technik zu einem frühzeitigen Samenerguss führen kann, weil das mänliche Geschlecht davon sensibiliert wird und man automatisch die Muskeln dabei anspannt. Ist da was dran? Wenn man jahrelang seinen Genital gegen die Matratze reibt auf dem Bauch liegend, spannt man dann automatisch beim Geschlechtsverkehr seine Muskeln an? Anspannung führt ja zum frühzeitigen Samenerguss, was kann ich dagegen tun und wie höre ich mit der Technik auf? Ich möchte mich davon befreien

+++

Hallo,

wenn man auf den Bauch liegend seinen männlichen Geschlechtsteil gegen die Matratze reibt und zwar jeden Tag, führt so eine Technik zu einem frühzeitigen Samenerguss beim echten Geschlechtsverkehr? Ist so eine Technik schädlich für einen echten Geschlechtsverkehr?

Unsere Antwort

Danke für deine Frage. Du hast bereits viel verstanden zwischen dem Zusammenhang, wie du masturbierst und wie diese Technik den Sex mit beeinflussen kann.

Ja, es ist möglich, dass eine Masturbationstechnik mit hoher Anspannung zu einem frühzeitigen Samenerguss führen kann. Also ja, diese Technik kann dazu führen, dass du zu früh kommst. Und nein, das ist nicht automatisch so. Es muss nicht dazu führen, denn es hängt von verschiedenen Dingen ab. Aber dazu mehr, falls du auch wirklich in der Situation bist, dass du zu früh kommst. Wie ist das bei dir?

Falls ja, dann müsste ich mehr Informationen haben, was es genau bedeutet. Kommst du noch bevor du eindringst oder wie lange dauert es etwa beim Geschlechtsverkehr, bis du kommst? Wenn du mir das schreibst, dann antworte ich dir gerne ausführlicher zu diesem Thema.

Was ich aber auch aus deinem Text rauslese, ist, ob deine Masturbationstechnik sich negativ auf dein Sexleben auswirken kann und wie du dich von dieser Technik befreien kannst. Dabei kann ich dir helfen, oder dir einige Schritte aufzeigen. Vorweg ist wichtig zu wissen, dass eine Veränderung in der Masturbationstechnik Zeit, Geduld und Übung braucht. Denn ja, diese Technik lässt sich erweitern und verändern, aber nicht von heute auf morgen. Du hast dir diese Technik schliesslich einige Jahre lang antrainiert. Lies dazu bitte mehr zum sexuellen Lernen.

Deine Technik baut darauf, dass du mit deinem Körper Druck auf deinen Penis ausübst. Das hast du als sexuell erregend abgespeichert, was gut zu funktionieren scheint. Mehr zu dieser Technik steht in unserem Text Sexuelle Erregung mit Druck und Muskelspannung.

Als dein Ziel könnten wir sagen, dass du gerne sexuell erregt wirst durch eine andere Technik wie bisher. Stimmt das?

Wenn ja, dann geht es darum, dass dein Penis neue Berührungen mit sexueller Erregung verknüpft. Damit diese Verknüpfungen entstehen, braucht es Übung und Wiederholung. Zum Beispiel könntest du bei der Masturbation jeweils deinen Penis, wenn er bereits hart ist, für 20 bis 30 Sekunden anders berühren als sonst. Zum Beispiel könntest du ihn sanfter Reiben, langsamer Reiben, Reiben und dabei tiefer in den Bauch atmen oder ihn in einer anderen Position reiben als sonst. Dabei kann es sehr gut passieren, dass die Erektion verschwindet (das ist normal, denn dein Penis hat noch nicht verstanden, dass die neuen Berührungen auch sexuell erregend sein können). Dann einfach wieder wie bisher masturbieren. Das kannst du mehrmals Wiederholen. Versuche auch im Alltag deinen Penis bewusster wahrnehmen. Nimm ihn in der Dusche in die Hand, massiere ihn und berühre ihn immer wieder im Alltag. In diesem Text steht das mit dem Üben nochmal ausführlich.

Versuche auch Masturbation in verschiedenen Positionen aus. Zum Beispiel im Stehen, auf der Seite liegend oder auf dem Rücken liegend. Was kannst du verändern und fühlt sich immer noch gut an? Mit kleinen Veränderungen kannst du bereits deine Technik erweitern und hast so mehr Kontrolle über deinen Penis und deine sexuelle Erregung.

Nackter Mann vor hellblauem Hintergrund steht unter der Dusche. Er hat die Hand um seinen Penis und schaukelt das Becken vor und zurück. Dabei atmet er ein und aus.

Ein Mann liegt nackt auf dem Rücken. Eine Hand ist an seinem Penis und eine Hand auf seinem Bauch.

Du kannst mit unseren Übungen viel durch regelmässiges Erweitern deiner bisherigen Technik verändern. Für diese Veränderung kann es aber auch hilfreich sein, einen Sexologen aufzusuchen, denn das Üben kann herausfordernd sein. Dieser Sexologe kann dich unterstützen und dir Übungen zeigen, welche diese Veränderung unterstützen. Falls du allein weitergehen möchtest, mach dir das Üben so angenehm und motivierend wie möglich. Denn das macht es dir leichter, dran zu bleiben. Sei dabei auch aufmerksam für kleine Veränderungen und feiere sie – nicht erst die ganz grossen Veränderungen sind von Bedeutung.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Wenn du mir nochmals schreibst, dann gib bitte die Nummer dieser Frage an. 

Diese Antwort gilt auch für Frage 37591.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Next page