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Fragen & Antworten:
Sexualität

Frage Nr. 38184 von 17.04.2024

Hallo ich bin [...] und 14. Ich wohne seit drei Monaten bei meiner Tante, da sich meine Eltern getrennt haben und sich meine Mutter wegen der Arbeit nicht um mich kümmern kann. Es geht mir so eigentlich ganz gut bei meiner Tante.
Aber das eigentliche Problem ist, dass mein Cousin und ich seit kurzem miteinander küssen und uns auch streicheln und so. Er hat gesagt dass er mit mir schlafen möchte und ehrlich gesagt würde ich das auch gerne. Aber dürfen wir das überhaupt?

Unsere Antwort

Es gibt kein Gesetz, das sexuelle Handlungen oder Liebesbeziehungen zwischen Cousin und Cousine verbietet. Denn es besteht keine gradlinige Verwandtschaft. Wenn eure sexuelle Beziehung immer einvernehmlich geführt wird, ist dagegen auch moralisch nichts einzuwenden.

Wenn du in der Schweiz lebst, solltest du allerdings beachten, dass du bis zu deinem 16. Geburtstag im Schutzalter bist. Und solange du im Schutzalter bist, darf dein Sexpartner nicht mehr als 3 Jahre älter oder jünger sein als du. Sollte dein Cousin mehr als 3 Jahre älter sein als du, dann macht er sich strafbar, wenn ihr sexuelle Handlungen wie Petting, Küssen und Schmusen zusammen macht.

Wir haben deine Frage anonymisiert.

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Frage Nr. 38183 von 17.04.2024

Ich bin Marcel und 13. Mein bester Freund ist auch 13 und wir streicheln und küssen uns manchmal. Wir onanieren auch zusammen und haben uns auch schon geblasen. Dürfen wir das überhaupt?

Unsere Antwort

Ja, ihr dürft das, solange ihr das beide wollt. Ihr seid zwar noch im sogenannten Schutzalter (unter 16), aber es sind nicht mehr als 3 Jahre Altersunterschied zwischen euch. Deshalb ist es ist euer sexuelles Recht, selbst zu entscheiden, welche sexuellen Handlungen ihr gemeinsam machen wollt. Das gilt in der Schweiz. Für andere Länder gibt es im selben Infotext auch Hinweise. 

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Frage Nr. 38181 von 16.04.2024

Re: zu Frage Nr. 38153 von 12.04.2024

Anscheinend habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Daher will ich korrigieren: Ich finde nicht, dass Pornografie per se schlecht ist. Ich kenne genug Leute die damit (laut ihren Aussagen) einen meiner Ansicht nach gesunden und gemäßigten Umgang pflegen. Ebenso sagen Andrew Huberman und "Dr. K" nicht, dass Pornografie mit sozialen Problemen zusammenhängen muss. Aber ihrer Ansicht nach KANN es mit einer der Faktoren sein. Zumindest wenn man einen "übermäßigen" Pornografiekonsum hat, was wiederum zu verringerter Impulskontrolle führen kann (also dass man z.B. schon bei "kleinen Erregern" direkt wieder an Pornografie/ Sex denkt auch wenn man das in dem Moment aktiv gar nicht will, einfach durch die Selbstkonditionierung) und durch die damit verbundene Scham sich quasi selbst sabotiert (vereinfacht gesagt). Was so ziemlich genau bei mir der Fall ist/war.

Und das ist quasi der Kern meines Problems mit Pornografie. Ich denke auch dass der großteil meiner sozialen Hemmungen an den Familienproblemen von früher liegen. Aber dennoch kann ich nicht abstreiten dass es mir in vielen Punkten mit der Pornografie so geht wie (unter anderem) die beiden es als mögliches Problem beschreiben.

Ich habe mich oft mehrmals täglich selbst befriedigt (nur Zuhause wenn ich für mich war, quasi nie irgendwo anders auf dem Klo oder so. Aber dennoch oft). Und meine Gedanken sind seeehr oft dahin abgedriftet, schon bei nem kleinen Anstoß. U.A. das hat es mir sehr schwer gemacht mich normal mit einer Frau zu unterhalten, die ich zwar vllt. attraktiv fand, aber eigentlich nichts weiter von ihr wollte außer auf freundschaftlicher Ebene.

Und auch wenn ich dadurch nicht bewusst wichtige Termine vernachlässigt habe, so hat es doch recht viel meiner Freizeit vereinnahmt. Wo ich mir oft (nicht immer) auch hinterher dachte: "Die Zeit hätte ich eigentlich lieber anders genutzt". Doch selbst wenn ich danach noch Zeit hatte, war die Energie weg (nicht nur körperlich, was ich meist als angenehm empfinde, sondern auch geistig). Teils war es auch nicht mehr das volle selbst-Erleben, sondern einfach nur als Folge:
- irgendein erotischer Gedanke-> Erregung-> Gedanken kreisen nur noch darum-> Porno+Selbstbefriedigung für einen intensiven und schnellen Kick (und um wieder einen klaren Kopf zu kriegen).

Seit ein paar Wochen meide ich nun bewusst Pornografie. Manchmal fällt es mir leichter, manchmal schwerer. Aber ich merke zumindest dass der Hang teils einfach nur aus Gewohnheit/ für einen schnellen Kick aktiv danach zu suchen langsam nachlässt. Ebenso dass meine Gedanken langsam weniger darum kreisen.

Was ich mit der Kunst meine: z.B. Aktmalerei, jedoch in dezenten Posen, welche weitgehend einfach nur den Menschen darstellen, mit vielleicht einer leicht verspielten Pose und einem verschmitzten Lächeln. Im Gegensatz zu Bildern/Videos die vor Lüsternheit geradezu explodieren. Man kann dort keine eindeutige Grenze ziehen und einerseits will ich mir auch die "lüsternen" Inhalte nicht für immer völlig verwehren. Ich hatte auch vor ein paar Jahren eine lange Beziehung und wir waren beide keine Mauerblümchen - und das war auch schön so. Aber ich befürchte dass ich wenn ich einmal wieder mit Pornografie anfange, dann schnell wieder in die Endlosspirale drifte die mich für mein Empfinden zu sehr vereinnahmt hat.

Noch kurz als Nachwurf: Mit "extrem" meine ich vor allem die Menge meines Konsums bezogen auf direkte Pornografie. Dass man auch mal abgedrehte Fantasien hat (die man in der Realität vielleicht nie/nur in Ansätzen machen würde) ist für mich mittlerweile (weitgehend) in Ordnung.

Unsere Antwort

Danke für dein Feedback und deine Klärungen.

Wie ich schon in meiner letzten Antwort geschrieben habe, sind die Kausalzusammenhänge nicht gegeben. Wenn übermässiger Pornokonsum mit mangelnder Impulskontrolle zusammenhängt, dann ist es genauso naheliegend, dass die mangelnde Impulskontrolle zuerst kommt und dann der übermässige Pornokonsum. Zumal wir wissen, dass Menschen mit ADHS häufiger dranghaften Konsum von Inhalten im Internet haben. ADHS beginnt in der Kindheit. Mangelnde Impulskontrolle ist ein wichtiges Merkmal von ADHS. Unabhängig vom ADHS ist Impulskontrolle etwas, das wir im Elternhaus lernen sollte. Und viele von uns kriegen das nicht gut beigebracht.

Ich gehe zudem einig mit dir, dass die schnelle Verfügbarkeit von Reizen in der heutigen Zeit diesem Lernen nicht hilft, Impulskontrolle zu lernen. Da stehen aber Pornos als Reize nicht allein da. Da gibts etwa Games und Netflix-Serien, unglaublich viel Ablenkung in den sozialen Medien, Fast Food oder die mit Süssigkeiten überquillenden Regal im Supermarkt.

Dass Scham Selbstsabotage ist, sehe ich auch: Sie verhindert die Sättigung und macht, dass wir mehr wollen. Das schreiben wir in diesem Text, dessen Lektüre ich dir schon in der letzten Antwort ans Herz gelegt habe.

 

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Frage Nr. 38180 von 16.04.2024

Hallo. Ich bin m 25. Gibt es auch das Gegenteil von vorzeitiger Ejakulation? Ich habe nämlich das Problem, dass ich nur schwer komme. Ich bin eigentlich erregt. Wenn ich meine Freundin vaginal penetriere, brauche ich oft 15- 20min und viel Mühe, damit ich ganz leicht komme. Oft kommt auch nicht viel Sperma. Ich habe es auch schon manchmal frustriert aufgegeben. Sie probiert mich auch mit BJ oder ihren Brüsten zum Samenergus zu bringen. Aber oft kann ich einfach nicht kommen. Was kann ich tun?

Unsere Antwort

Du bist bei weitem nicht der einzige Mann, der Mühe hat, seine sexuelle Erregung bis zu einem Orgasmus zu steigern. Auch wenn das wie das Gegenteil einer vorzeitigen Ejakulation klingt, stecken dahinter in der Regel ähnliche Probleme: wenig Spüren, viel Stress und viel Muskelspannung.

Ich gehe davon aus, dass dein Problem damit zusammenhängt, wie du gelernt hast dich selbst zu erregen und deine sexuelle Erregung zu steigern. Ich vermute mal, dass du bei der Selbstbefriedigung etwas machst, das sich anders anfühlt für den Penis wie die Vagina. Möglicherweise reibst und drückst du deinen Penis schnell und stark. Die Vagina kann nicht so eine Reibung auslösen – sie ist ja feucht –, und auch nicht den gleichen Druck wie die Hand. Es ist also gut möglich, dass du beim Solosex einfach etwas gelernt hast, das sich nicht gut auf die Paarsexualität übersetzen lässt. Dein Penis spürt in er Vagina schlicht nicht die gewohnte Stimulation. Bitte lies unseren Text über das sexuelle Lernen, damit du das besser verstehst.

Du schreibst, dass es dir viel Mühe bereitet, zu kommen. "Mühe" klingt nach Anstrengung. Ich kann mir vorstellen, dass du für die Steigerung deiner Erregung eine hohe Muskelspannung verwendest. Der Muskeldruck kann dabei stärker als der Blutdruck werden, das führt dazu, dass dein Geschlecht weniger gut durchblutet ist, und da spürst du dann weniger. In diesem Text liest du, welchen Einfluss eine hohe Muskelspannung auf deine Sexualität haben kann. In diesem Text erfährst du, was du machen kannst, damit die Durchblutung in er sexuellen Erregung besser ist.

Ich schlage dir vor, dass du deine sexuelle Technik erweiterst und übst, dich auf eine Weise sexuell zu erregen, wo dein Geschlecht besser durchblutet ist und die kompatibler mit Vaginalsex ist. Dazu möchte ich dir diese Übungstipps ans Herz legen.

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Frage Nr. 38179 von 16.04.2024

Zu 38080: ja, der Auslöser war eigentlich, dass mir ei ne Frau bauchfrei und mit freien Schultern und schon ziemlicher großer oberweiter entgegengekommen ist. Ich war plötzlich total erregt. Habe auch bisschen ein schlechtes Gewissen. Müsste man sich da im Wald nicht etwas mehr beherrschen können?

Unsere Antwort

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass du Solosex im Wald machst, wenn du dafür sorgst, dass dich niemand sieht und du deshalb auch niemanden damit belästigst.

Ich verstehe aber auch deine Frage, ob du dich nicht mehr beherrschen können solltest. Die Antwort ist ganz klar: ja. Egal wie sexuell erregt wir sind, wir sind nicht machtlos gegenüber dieser sexuellen Erregung. Wir haben ein Gehirn, dass unsere Handlungen kontrollieren kann – so dass wir Sex machen, wenn wir wollen – und nicht, wenn wir müssen.

Aber wie genau geht diese Beherrschung, diese Kontrolle? Nun, zum einen hilft Ablenkung. Aber bie beste Methode, sexuelle Erregung vorbeiziehen zu lassen, ohne ihr nachzugeben, ist Entspannung.

In der Aufregung warst du sicher sehr angespannt, und Anspannung ist sexuell erregend. Das heisst: Zum einen hat dich der Anblick der Frau sexuell erregt, zum anderen hat dich deine Reaktion darauf weiterhin erregt. Überleg dir, welche Gedanken dir durch den Kopf sind. Das könnte zum Beispiel so ausgesehen haben: "Ich will, aber ich sollte nicht masturbieren... es könnte mich jemand sehen... das macht man doch nicht! Aber wie speziell wäre das doch! Aber es ist sicher verboten!" Solche sich widersprechende Gedanken bauen Spannung auf – nicht nur emotional, sondern auch muskulär. Und sie wühlen dich emotional auf. All das ist sexuell erregend.

Wenn du dir stattdessen sagen würdest: "Oh, wie schön, mein Penis reagiert!" und tief atmend langsam weitergehen würdest, dann könntest du die sexuelle Erregung besser halten und dich darauf freuen, dass du diese Begegnung beim nächsten Solosex zu Hause zu einer aufregenden sexuellen Fantasie werden lassen kannst. Das heisst: Du würdest die sexuelle Erregung erlauben und sogar begrüssen, statt sie dir zu verbieten. Wenn du deine sexuelle Erregung unaufgeregt mit dir mitgetragen hättest, wäre das Blut langsam wieder aus dem Penis raus.

Vielleicht interessieren dich dazu auch dieser Text über unerwünschte sexuelle Erregung und diesen Text über unerwünschte Erektionen. Da stehen weitere Tipps drin.

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Frage Nr. 38177 von 16.04.2024

Hallo,
Ich bin 28m und habe demnächst eine schwierige OP an der Lendenwirbelsäule im Krankenhaus, wo es passieren kann, dass ich mit einen längeren Krankenhausaufenthalt und danach mit Reha bzw auch einige Zeit im Rollstuhl zu rechnen habe.
Ich muss zurzeit öfters in der Woche masturbieren. Weiß nicht wie ich damit dann im Krankenhaus bzw Reha umgehen soll? Wo könnte ich es dort machen und wenn ich kein Einzelzimmer habe und mich nicht wirklich bewegen kann, soll ich es dann im Bett machen?
Falls ich es gar nicht mache wie soll ich mich dann verhalten falls ich Erektion oder Samenerguss bekomme wenn ich Pfleger/in wäscht etc?
Wenn ich dann zu Hause auf Hilfe von Mutter angewiesen bin wäre mir das auch total unangenehm. Mir ist es auch total unangenehm wenn Mutter mich zum pullern oder großen Geschäft dann begleitet, falls ich mich nicht alleine bewegen oder ausziehen kann.
Wie soll ich mich verhalten falls ich vor Mutter dann Steifen oder Samenerguss bekomme?

Unsere Antwort

Warst du schon einmal in einem Lager? Hast du da masturbiert? Wann und wo hast du es da getan? Wie würdest du dir da deinen intimen, geschützten Raum suchen und schaffen? Bietet das Umfeld wenig Möglichkeiten für Privatsphäre, kann es mit dem ungestörten Masturbieren schwierig werden. Das gilt auch für das Spital und die Reha. Im Spital und in der Reha ist es Ziel, wieder möglichst gesund zu werden, um gestärkt wieder in den Alltag zurückkehren zu können und diesen wieder möglichst selbständig zu meistern. Dahinter steckt auch viel Arbeit. 

"Musst" du mehrmals in der Woche masturbieren? Oder fühlt es sich einfach gut an und du hast Lust dazu? Oder brauchst du das Mastrubieren, um Druck abzubauen? Dann gibt es vielleicht auch andere Dinge, mit denen du dir in den Wochen nach der OP etwas Gutes tun kannst. Was wäre das für dich? Dein Körper kann es verkraften, wenn du weniger masturbierst, weil die Umstände und Privatsphäre dafür für eine bestimmte Zeit nicht passend sind. 

Wie wohl würdest du dich beim Masturbieren im Bett fühlen, wenn jederzeit Fachpersonen reinkommen könnten und dies teilweise auch müssen? Da wird es schwierig mit der Intimsphäre. Allenfalls kannst du dich auf die Toilette zurückziehen.

Spital und Reha sind eher unerotisch. Die Realität ist weit von Film und Porno entfernt. Die Körperpflege ist kürzer als du vielleicht denkst und bietet für einen Höhepunkt und Samenerguss kaum genügend Stimulation. 

Wie möchtest du dich verhalten, falls eine Erektion dennoch auftritt? Möchtest du schweigen und warten bis es vorüber ist? Möchtest du es benennen und zum Beispiel sagen: "Oh, jetzt habe ich eine Erektion". Natürlich gibt es viele Möglichkeiten. Welche passt zu dir? Auf anzügliche Bemerkungen gegenüber den Pflegefachpersonen solltest du jedoch verzichten. Für das Gesundheitspersonal ist die Körper- und Intimwäsche Teil ihres Jobs. 

Deine Mutter wird kaum bei dir im Badezimmer bleiben, während du Stuhlgang hast, pullerst oder pinkelst. Für diese Zeit kann sie gut raus, dass ist möglicherweise für euch beide angenehmer. Du kannst deine Mutter im Falle einer Erektion ebenfalls rausschicken und ihr zum Beispiel sagen, dass du nun kurz Zeit für dich brauchst. Wie findest du diese Möglichkeit? Fällt dir noch etwas anderes ein, wie du dir deinen Raum schaffen kannst?  Es wird sich zeigen, wie viel Unterstützung du zuhause benötigst. Sollt das für dich in einem zu intimen Rahmen sein, als dass du dies von deiner Mutter annehmen möchtest, gibt es auch die Möglichkeit sich von der Spitex unterstützen zu lassen. 

Für die Operation und die Genesung wünsche ich dir das Beste. 

 

 

 

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Frage Nr. 38176 von 16.04.2024

Liebes Lilli-Team,
Ich (W25) habe eine Anatomische Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt.
Wenn ich mit meinen Fingern die Vagina abtaste, spühre ich direkt hinter dem Eingang einen harten Hügel, als wäre da ein Knochen, der den Eingangsbereich je nach Position sehr einengt. Wenn ich ihn außen an der Vulva weiterverfolge kann ich diese Verhärtung bis ungefähr zum Venushügel spühren. Kann es sein, dass es sich dabei um das Schambein handelt? Wenn ich mir Querschnittsdarstellungen vom weiblichen Unterleib anschaue, ist das Schambein viel weiter vorne und die Vagina liegt frei, bei mir fühlt sich das aber so an, als würde es direkt über der Vulva liegen und sich bis in die Vagina erstrecken. Das ist vorallem ein großes Problem, wenn ich Geschlechtsverkehr haben möchte, der bisher leider noch nie geklappt hat, weil alles, was versucht einzudringen sich erst an diesem "Hügel" durchquetschen muss. Es bereitet mir jedes Mal große Schmerzen, wenn etwas darauf drückt und noch schlimmer, wenn etwas daran reibt. Das andere Problem ist, dass mein Freund einen relativ dicken Penis hat und ich schon bei meinem schmaleren Dildo große Probleme habe, ihn schmerzfrei einzuführen. Ich weiß nicht was ich tun soll, könnte es das Schambein sein und falls ja, ist das bei jeder Frau so und gibt es eine Lösung dafür?

Danke für die Antwort und liebe Grüße.

Unsere Antwort

Es ist schwierig, das so aus der Ferne zu beurteilen. Ich probier's mal:

Ich vermute, dass du das Becken kippst, wenn du deine Vagina ertastest. Auf den Bildern ist das Becken grade. Wenn es gekippt ist, fühlst du das Schambein sehr nah an der Vagina.

Hinzu kommt: Die Vagina verläuft hinter ihrem Eingang nicht gerade nach oben, sondern sie macht nach einem kleinen Abschnitt eine Kurve nach hinten. Schau dir dazu bitte die Bilder in unserem Text über die Vagina an.

Zudem ist der Bereich direkt hinter dem Eingang von Beckenbodenmuskeln umflossen, die je nachdem sehr angspannt und hart sein können. Das kann zu Schmerzen beim Sex führen. Dazu empfehle ich dir diesen Text.

Entscheidend beim Sex ist aber, dass die Vagina in sexueller Erregung grösser und weiter wird. Du siehst das im Text über die Vagina, auf den ich dich oben verlinkt habe. Wenn die Vagina nicht grösser und weiter wird, kann der Sex wehtun. Lies dazu bitte diesen Text.

Ich empfehle dir, dass du dich mit Hilfe von diesen Tipps mit der Vagina vertraut machst und mit Hilfe von diesen Tipps die Erregbarkeit der Vagina trainierst. Ausserdem empfehle ich dir diese Tipps zu mehr Bewegung beim Sex. Es ist sehr hilfreich, wenn du nicht passiv daliegst und wartest, bist der Penis in die Vagina eindringt. Sondern deine Vagina holt ihn sich mithilfe von Bewegungen deines Beckens in ihrem Tempo rein.

Schau mal, ob dich das weiterbringt. Bei weiteren Fragen schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 38173 von 16.04.2024

Ich (w/40) weiß nicht wie ich meinen Partner verführen soll. Er ist seit einiger Zeit eher lustlos mir gegenüber eingestellt. Vorher gab sich so ein Problem nicht, da wir beide gut eingespielt waren- und eine gute Libido vorhanden war. Wir sind schon etliche Jahre zusammen. Ich habe jetzt das Gefühl ihn unter Druck zu setzen wenn ich Sex will. Wenn ich ihm körperlich näher kam geht er auf Abstand. Reden darüber war eher kontraproduktiv. Auch kuscheln im Bett fällt weg- er geht später ins Bett und bleibt auf seiner Seite. Und mittlerweile gehen mir die Ideen aus. Da er so abweisend ist- fallen für mich Dessous und Co. Derzeit raus. Er fehlt mir sehr- einfach auch die Nähe und Körperlichkeit- und der wunderbare Sex. Da hilft es auch nicht mich selber zu befriedigen- das bringt kurz Erleichterung- aber steht nicht im Verhältnis.
Ich weiß nicht wie ich mich weiter verhalten soll- und wie ich damit umgehen soll, dass zwischen uns nichts läuft. Habt ihr einen Rat?

Unsere Antwort

Du blickst auf ein sehr ausgewogenes Sexleben mit deinem Partner zurück. Du warst es bisher gewohnt, dass ihr beide gleich viel Lust auf und an Sex hattet. Das ist in längeren Beziehungen nicht immer so. Es ist normal, dass es Zeiten gibt in denen es unterschiedlich ist. Einer hat viel mehr Lust als der andere. Oder einer will ganz andere Sachen machen als der andere. 

Ich empfehle dir unseren Text Lust auf Sex -wie kann ich sie beeinflussen. Hier kannst du darüber lesen, wieso sich die Lust verändert, wieviel Lust "normal" ist und was hilft, wieder Lust zu bekommen. Hast du deinen Partner gefragt, wieso er weniger Lust auf Sex hat?

Du schreibst, dass du schon einiges versucht hast. Ich kann mir vorstellen, dass das für dich schwierig ist, wenn das dann nicht klappt. Du fragst auch: Wie soll ich damit umgehen, dass zwischen uns nichts läuft? Lies in unserem Text über den Umgang mit Partner*innen bei Lustlosigkeit nach, was hilfreich ist.

Deine andere Frage ist: Wie kann ich ihn verführen? Die Verführung hat viel damit zu tun, dass du deinem Partner Lust auf etwas machst. Dass du selbst begeistert bist und ihn damit anstecken kannst. Wer verführen möchte, braucht selber Lust. In unserem Text über Verführung kannst du einiges darüber nachlesen.

Ein anderer Weg könnte sein, erst mal den Druck für dich und deinen Partner rauszunehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Sinn macht, dass du dich erst mal mit dir selbst beschäftigst. Du schreibst, dass die Selbstbefriedigung nur "kurz Erleichterung" bringt. Es ist kein Ersatz für "die Nähe und Körperlichkeit und den wunderbaren Sex". Das verstehe ich. Die Solosexualität kann nicht die Paarsexualität ersetzen. Hast du momentan denn selbst Lust auf Sex und Nähe? Oder ist das Thema eher mit Frust und Enttäuschung verbunden? 

Mit mehr Spaß und Freude mit dir selbst, hast du gleich eine andere Ausstahlung und die Wartezeit ist angenehmer. Mit diesem eigenem Vergnügen bist du unabhängiger und tust etwas für deine Eigenständigkeit. Die ist sehr wichtig für eine gesunde Beziehung. Mein Tipp ist also: bereichere deine Solosexualität und mach dich so ein bisschen unabhängiger. Dazu interessieren dich vielleicht unsere Tipps zur Selbstbefriedigung.

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Frage Nr. 38170 von 15.04.2024

Liebes Lilli-Team,

Danke, dass es euch gibt. Ich habe auch direkt gespendet- da eure Arbeit so wichtig für viele Menschen ist.

Mein Problem ist, dass mein Mann Erektionsprobleme hat- und damit nicht zum Arzt geht. Wir sind beide Ende 40. Ich weiß, dass es durchaus Behandlungsmöglichkeiten gäbe- je nach Befund. Und fände es auch wichtig- dass man dem auf den Grund geht- weil es ja auch durchaus verdeckte Erkrankungen sein könnten. Aber er geht nicht und unsere Ehe wird dadurch immer mehr belastet- ich bin immer mehr belastet, weil ich mir totale Sorgen mache. Auch lässt die Leidenschaft seinerseits immer mehr nach- obwohl ich ihm versuche immer ein gutes Gefühl zu vermitteln. Für mich und eigentlich auch für ihn- ist/war Sex ein sehr wichtiger und verbindender Punkt in der Beziehung. Und diese Teil bröckelt mehr und mehr. Ich kann ihn schlecht zum Arzt zwingen- und lediglich versuchen Stress und dergleichen außen vor zu lassen. Aber ich leide immer mehr- und würde gerne Klarheit haben- damit wir gemeinsam eine Lösung finden. Nur spielt er nicht mit. Ich habe große Sorge, dass damit dauerhaft unsere Ehe aufs Spiel gesetzt wird. Wie soll ich damit umgehen und wieso ist einem Menschen/ dem Sex so wichtig war/ dieser anscheinend nicht mehr wichtig, ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß mir keinen Rat. Mir fehlt mein Mann- und die Leidenschaft. Vielen Dank!

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob und deine Spende.

Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen um deinen Mann und auch um eure Beziehung machst. Ich denke, dass du darüber auch offen mit deinem Mann gesprochen hast. Was hat er denn dazu gesagt?

Es ist richtig, dass es mit Ende 40 gut ist einen Urologen aufzusuchen, wenn man Probleme mit der Erektion bekommt. Einfach damit abgecheckt werden kann, ob medizinisch keine Grunderkrankungen vorliegen. Falls man etwas finden sollte, sollten diese Krankheiten natürlich behandelt werden. Oft hat diese Behandlung der Grunderkrankung aber keinen Einfluss auf die Erektion selber. Meist werden dann Viagra, Cialis und co verschrieben. Mann kann aber auch so eine ganze Menge machen um die Erektion zu verbessern. Mehr dazu liest du in unseren Texten darüber. Wegen der mangelnden Leidenschaft: es können sich verschiedene Dinge dahinter verbergen: ein Testosteronmangel, Probleme mit der Schilddrüse, eine Depression, Nebenwirkung von Medikamenten, Stress, eine andere Vorstellung von der Beziehung oder von Sex allgemein, Frustration, weil es mit der Erektion nicht klappt und so weiter. Ich kann dir natürlich nicht sagen, was bei deinem Mann vorliegt. Dir bleibt nur übrig noch einmal versuchen in Ruhe mit ihm zu sprechen und ihm zu sagen, wie besorgt du bist und wie sehr der Sex mit ihm dir fehlt.

Und das weisst du natürlich selber: die Sexualität ist keine Konstante. Es gibt bei jedem Paar Höhen und Tiefen, dass der eine oder der andere eine zeitlang weniger oder keine Lust mehr hat. Das ist normal. Vielleicht solltest du das noch mehr in deinen Ueberlegungen berücksichtigen, dass es auch wieder anders/besser werden kann.

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Frage Nr. 38166 von 14.04.2024

Hallo ihr lieben,

Ich bin männlich 32 und versuche meine Erektion und Ausdauer mithilfe der Beckenschaukel zu verbessern.
Ich übe seit einiger Zeit. 
Mir ist der Ablauf der Beckenschauckel, vorn Beckenbodenanspannung und hinten Beckenboden loslassen bewusst und natürlich die Atmung. Leider beobachte ich das Phänomen, dass ausgerechnet, wenn ich die Beckenschaukel so ausführe, mein Penis erschlaft. Wenn ich jedoch den Beckenboden anspanne oder entspanne (bin mir nicht sicher) so in der Art wie wenn man Stuhlgang hätte, bekomme ich eine unglaublich starke Erektion. Nur mit dem Manko, dass durch das Drücken ein ziemlich hoher Druck im Körper aufgebaut wird. Ich vermute, dass der zweite Weg mit der wirklich guten Erektion nicht der richtige Weg ist.
Aber ich bin etwas ratlos, warum wir auf Kommando wenn ich die ganzen Schritte der Beckenschaukel anwende, meine Erektion verschwindet.

Danke für eure Mühe.

Liebe Grüße

Unsere Antwort

Schön, dass du übst und so genau hinschaust!

Ich probiere mir vorzustellen, was du beschreibst. Ich schreibe das mal in meinen Worten: Becken nach vorn, anspannen und ausatmen, dann Becken nach hinten, entspannen und einatmen. Das heisst, beim Zustossen ausatmen und anspannen. Dann erschlafft dein Penis, richtig?

Du bekommst eine Erektion wenn du presst wie beim Stuhlgang? Pressen ist nicht das gleiche wie Beckenboden anspannen (dann zieht man eher hoch). Du schreibst aber auch von Anspannen und Entspannen, das heisst, du machst irgend ein Wechselspiel? Bewegst du das Becken dabei?

Oder meinst du, dass du beim Einatmen das Becken anspannst und beim Ausatmen presst? Das ist also eher eine Brusatmung.

Ich fände es toll, wenn du uns das nochmal etwas genauer beschreiben könntest. Falls du uns nochmal schreibst, gib bitte diese Fragenummer an.

Grundsätzlich aber folgendes: Wenn deine Erektion gut funktioniert und du das ganze lustvoll erlebst und so zu einem Orgasmus kommst, dann ist das die richtige Technik, egal was du dabei mit dem Becken, den Muskeln und der Atmung machst. Die Beckenschaukel empfehlen wir als eine lustvolle Methode, sich beim Geschlechtsverkehr zu erregen. Wenn du deine eigene Methode hast, dann macht das Lernen der Beckenschaukel nur aus Neugier (und aus Altersvorsorge) Sinn. Klar ist: Alles, was du neu lernst, klappt nicht so gut. Die Erektion wird weggehen, denn dein Penis und dein Gehirn sind sich schlicht etwas anderes gewöhnt. Hierzu empfehle ich dir unsere Tipps zum Üben.

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Frage Nr. 38165 von 14.04.2024

Hallo. Ich bin m34. Ich bin zur zeit single und oft auf erotikportalen unterweg. Meist bei big7. Ich bekomme oft Angebote für userdates und pornodrehs. Mich erregt der Gedanke beim Sex gefilmt zu werden. Aber ich bin mir nicht sicher ob ich das machen soll. Könnt ihr mir helfen.

Unsere Antwort

Ich frag dich zurück: Was spricht dafür, was spricht dagegen? Was sind deine Befürchtungen? Es ist eine gute Idee, wenn du die genau anschaust, und wenn du herausfindest, ob die berechtigt sind und wie du am besten vorgehen solltest, damit die Befürchtungen nicht eintreten. Du kannst dich auch auf Google schlau machen, da wird einiges zum Thema "Pornodarsteller werden" geschrieben.

Du kannst uns deine Gedanken gern auch schreiben. Gib dann neinfach diese Fragenummer an.

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Frage Nr. 38156 von 12.04.2024

Wie kann ich mich selbst befriedigt ohne Vibrator? Gibt es da andere Möglichkeiten , also ohne Vibrator

Unsere Antwort

Es gibt viele Möglichkeiten, auch ohne Vibrator.

Ich rate dir, zuerst dein Geschlecht etwas mit deinen Fingern zu erforschen. Du hast offenbar bereits herausgefunden, wie du dich mit Vibrator erregen kannst. In der Haut deiner Vulva gibt es verschiedene Nervenrezeptoren. So nennt man die Endpunkte der Nerven. Die Rezeptoren, welche Vibration wahrnehmen, eigenen sich gut, um rasch die Erregung zu steigern und zum Orgasmus zu gelangen. Lies dazu bitte diesen Text. Deshalb kann es auch sein, dass sich das Berühren der Vulva und Vagina erst einmal nicht besonders erregend anfühlt. Das liegt daran, dass die Rezeptoren, die dafür empfindlich sind, bei dir noch etwas schlafen und erst geweckt werden können. Lies dazu bitte unseren Text über das sexuelle Lernen un

Du kannst bei der Selbstbefriedigung Nervenrezeptoren "wachstreicheln" und Nervenbahnen trainieren. Dazu empfehle ich dir unsere Tipps zur Selbstbefriedigung. Welche Stellen dabei erregend sein können, ist im folgendem Text näher beschrieben. Es kann einige Wiederholungen benötigen, bis diese Berührungen für dich interessant werden. Du kannst dir zum Beispiel, bevor zu zum Vibrator greifst, einige Minuten Zeit nehmen und dich mit deinen Fingern stimulieren. Reibe, streiche, massiere und schau, was sich dabei gut anfühlt. Du kannst nach einigen Minuten des "Übens" auch wieder auf deine bewährte Methode mit dem Vibroator wechseln, damit du nicht frustriert wirst. Lies dazu bitte auch diesen Text über das Üben

 

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Frage Nr. 38153 von 12.04.2024

Hallo, ich bin m, 28 und musste mir vor kurzem selbst eingestehen, dass ich an einer Pornografiesucht leide. Also nicht in dem Maße dass ich dafür bewusst andere Dinge vernachlässige. Aber nachdem ich eine Weile die Podcasts vom Neurowissenschaftler Andrew Huberman und vom Psychotherapeuten "Dr. K." (von "HealthyGamerGG") gehört habe die beide sagen dass erhöhter Pornografiekonsum auch zu Problemen beim knüpfen sozialer Kontakte führen kann (besonders bei romantischen Kontakten), versuche ich Pornografie bewusst zu meiden. Besonders da es mir schwer fällt mich anderen richtig zu öffnen und ich die Vermutung habe dass es abgesehen von einem Trauma das ich langsam verarbeite (stark eskalierte Familienstreits in meiner Kindheit) auch am Pornografiekonsum liegt. Jedoch habe ich 2 Probleme/Fragen:

Ich mag persönlich "softe", subtile Erotik. Ich bin selbst Künstler und finde Bilder (Fotografie und gemalt) die vor allem schöne Kunst sind und erst an zweiter Stelle einen subtilen erotischen Part haben sehr angenehm. Nicht als Vorlage zum selbstbefriedigen, sondern einfach an sich als Bild. Vorzugsweise von Frauen, aber auch von Männern (ich bin selbst aber hetero). Ich finde es einfach schön das Attraktive an verschiedenen Menschen und gezeichneten Charakteren in Bildern festzuhalten. Das Problem ist: wenn ich mich wieder damit beschäftige, habe ich die Befürchtung dass ich leicht wieder in Pornografie-suchende Verhalten abrutschen kann (gerade durch die verschwimmenden Grenzen zwischen künstlerischer subtiler Erotik und direkter Pornografie im Internet). Ich weiß, jeder Mensch ist unterschiedlich und es gibt keine perfekte Lösung für alle, aber vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben wie ich es mental schaffe wieder der Kunst auch in dem Bereich nachzugehen, ohne direkt wieder ins extrem abzurutschen.

Und der zweite Punkt ist: wie sieht es eigentlich mit Selbstbefriedigung ohne Pornografie aus? Also einfach zu schönen und angenehmen eigenen Fantasien? Im Netz liest man leider immer nur NoFap und NoPorn gekoppelt, um sein Leben wieder mehr in den Griff zu kriegen, aber quasi nichts (außer ein paar unqualifizierten Forenbeiträgen) zu NoPorn aber dennoch Selbstbefriedigung. Denn ich denke die eigene Sexualität ist doch etwas Gutes, dem man ab und zu nachgehen können sollte. Ich weiß halt nur nicht ob die Fantasie am Ende vielleicht den gleichen Effekt wie Pornografie haben kann.

Ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen einen Weg zu finden mit meiner eigenen Sexualität und mit subtil erotischer Kunst umzugehen, ohne wieder in die Probleme von Pornografie abzudriften.

Unsere Antwort

Als Sexologin und Sexualtherapeutin finde ich sowohl NoPorn als auch NoFap sehr ungünstige, resp. überhaupt nicht hilfreiche Bewegungen. Was Huberman und "Dr. K." sagnen, ist bedenklich, wenn sie behaupten, sie berufen sich auf wissenschaftliche Fakten. Wenn man in Studien Zusammenhänge zwischen Porno-Schauen und Probleme mit sozialen Kontakten gefunden hat, sagt das noch überhaupt nichts darüber aus, dass die zwei einen ursächlichen Zusammenhang haben. Einmal-Befragungen bringen überhaupt nichts. Man müsste Menschen über viele Jahre, beginnend in der Kindheit, immer wieder befragen, um herauszufinden, was in der Entwicklung zuerst passiert ist und was als nächstes. Über die Schwächen vieler Studien über Pornokonsum sind selbst schon wissenschaftliche Artikel geschrieben worden, z.B. dieser Artikel.

Ich sehe hingegen auch, dass deine familiäre Vergangenheit und die damit verbundene Beziehungslerngeschichte ursächlich an deinen Problemen beteiligt ist, dich zu öffnen. Vielleicht interessiert dich dazu dieser Text.

So wie du dein Porno-Schauen beschreibst, und angesichts der oben erwähnten Überlegungen, sehe ich die Pornos bei dir nicht als das Problem an. Das bringt mich zu deiner ersten Frage. Dazu frage ich zurück: Wo hört Kunst auf und wo beginnt Pornographie? Kann das eine nicht auch das andere sein? Dazu gibt es ein interessantes Buch: Erotica Universalis, von Gilles Néret. Du bist ein sexuell normal funktionierender Mensch. Visuelle Reize können bei dir den Erregungsreflex auslösen. Ich empfehle dir, dass du das als Fähigkeit ansiehst.

Deine Idee, Pornos auf jeden Fall zu vermeiden, ist auch bei deiner zweiten Frage nicht sinnvoll. Pornos sind eine Erregungsquelle, die für dich gut funktioniert. Es ist sinnvoll, wenn du sie als Erregungsquelle nimmst, solange du sie brauchst, und dir gleichzeitig ein Menü an neuen Erregungsquellen aneignest. Lies dazu bitte diese Tipps.

Noch etwas: Du schreibst vom "Extrem", wenn du über Pornos schreibst. Sind für dich Pornos an sich ein Extrem, oder findest du die Inhalte, die du suchst, extrem? Hast du ein Problem, die Inhalte der Pornos mit deinem Wertesystem oder deiner Vorstellung über dich als Mensch zu vereinbaren? Es würde mich interessieren, welche Inhalte du erregend findest. Sicherlich sind pornographische Inhalte eher intensiv und übertrieben – genauso wie sexuelle Fantasien übrigens auch. Denn sexuelle Erregung mag nun mal das Intensive mehr als das Subtile.

Falls du uns wieder schreiben möchtest, gib bitte die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 38150 von 11.04.2024

Liebes Lilli Team,
ich w. 16 Befriedige mich seit ein par Jahren selber. Ich habe leider keinen Freund. Das Selbstbefriedigen wird aber langsam irgendwie zu eintönig. Habt ihr irgendwelche Tips wie ich das Selbstbefriedigen spannender machen könnte?
Ich liebe das Kribeln im Körper wenn man mit dem freund eng aneinander liegt und sich richtig intensiv Küsst.
Dieses Gefühl vermisse ich oft beim Selbstbefriedigen.
Vieleicht hilft dies euch ja mir zu antworten.
Danke viel viel mal

Unsere Antwort

Ein Kribbeln, ähnlich wie du es beschreibst, könntest du zum Beispiel herbeiführen, indem du dir romantische Filme anschaust oder erotische Geschichten liest. Es gibt noch viele weitere Erregungsquellen, die zu einem ähnlichen Kribbeln führen können. Schau dazu bitte in diesen Text.

Beim Sex allein und zu zweit gibt es unendlich viele Spielarten. Die Abwechslung liegt ganz oft im Kleinen. Nehmen wir an, du atmest tief, setzt deine Stimme ein und bewegst deinen Oberkörper locker – das verändert dein Erleben. Schau dazu bitte in diese Texte:

Vielleicht möchtest du dich auch auf die Suche machen, nach einem Freund mit dem du intensive Küsse erleben kannst? Dann empfehle ich dir unsere Tipps fürs Dating und Verführen.

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Frage Nr. 38144 von 10.04.2024

Hallo ich werde in 2 Monaten 30 Jahre alt und bin ein Mann.
Ich denke seit letztem Sommer, dass ich Erektionsschwierigkeiten habe, da es seit letzten Sommer nicht mehr so klappt wie früher. Ich habe jegliche Tests bei Ärtzten gemacht, Testosteron, Blut, Geschlechtskrankheiten, die Ärtzte sagen mein Körper sei in einem perfekten Zustand, es ist wohl Kopfsache.
Seit September habe ich eine Freundin, das belastet mich dann noch mehr wenn es nicht klappt wie ich will.
Ich denke aber nicht immer dran und trotzdem bekomme ich schwer eine Erektion (manchmal schnell, manchmal kann ich sie auch lange halten), schwer einen Orgasmus und ich fühle weniger wie z.b beim Oralsex oder auch andere erogene Zonen. Das alles ist Kopfsache? Hat es ist nicht noch andere körperliche Ursachen?`Wie kann ich mir da denn sicher gehen an was es liegt? Ich rauche(5-10 am Tag) und arbeite körperlich und jogge ab und zu...
Ich würde mich über eine Antwort oder Tipps freuen.

Unsere Antwort

Du weisst, dass bei dir gesundheitlich alles stimmt. Du weisst auch, dass deine Erektion gut funktionieren kann. Die Frage ist, warum klappts nicht immer. Da gibt es viele Gründe. Lies dazu bitte diesen Text. Einfach gesagt: Wenn die Erektion ausbleibt oder weggeht, ist irgend etwas nicht erregend. Es kann dabei gut sein, dass ein Penis – genauer gesagt, das körperliche Erleben – die Situation anders einschätzt als du. Aber das sind gute Nachrichten, das bedeutet nämlich auch: Du kannst was an der Situation und an deinem körperlichen Erleben ändern.

Grundsätzlich vermute ich, dass Körperspannung bei dir ein Thema ist. Also Muskelspannung. Wenn du angespannt bist, bist du emotional eher im Stress, und die Durchblutung im Geschlecht ist nicht so gut. Das bedeutet, der Penis kann nicht so richtig steif werden, und du nimmst ihn auch nicht so gut wahr. Lies bitte diesen Text über Muskelspannung beim Sex.

Du schreibst nicht genau, in welchen Situationen du Probleme mit der Erektion und mit der Steigerung der sexuellen Erregung bis zum Orgasmus hast. Wenn du schreibst "Ich fühle weniger wie z.b beim Oralsex", dann frage ich mich, ob die Probleme vor allem beim vaginalen Geschlechtsverkehr auftreten. Wenn ja, dann erlebst du etwas, das viele Männer erleben: Vaginaler Geschlechtsverkehr ist eine recht anspruchsvolle Methode der sexuellen Erregung. Die Vagina kann nunmal nicht so gut drücken und reiben wie eine Hand. Da kann es sein, dass sich der Penis sich in der Vagina richtig gehend verloren fühlt. Damit die sexuelle Erregung in der Vagina wirklich gut funktioniert, braucht es Übung. Ich bitte dich dazu, diesen Text zu lesen. Er ist voll Tipps, wie du allein für den Vaginalverkehr üben kannst.

Schau mal, ob du so weiter kommst. Du kannst uns auch gern wieder schreiben. Gib dann einfach diese Fragenummer an.

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Frage Nr. 38143 von 10.04.2024

W/28
Was hat es zu bedeuten, wenn man sich in sexuellen Fantasien immer auf die Lust anderer Menschen fokussiert und nie auf die eigene? z.B. Fantasiere ich nicht darüber, wie es sich für mich anfühlen würde, in irgendeiner Weise sexuell stimuliert zu werden. Sondern nur wie es sich für meinen Partner anfühlt oder eben für ganz andere Fantasie-Männer...
Ich bin auf die Frage gekommen, weil mein Freund mir erzählt hat, dass er sich meist aus seiner Perspektive vorstellt, wie es sich anfühlt Sex zu haben/einen geblasen zu bekommen etc.
Da habe ich bemerkt, dass meine Fantasien völlig anders sind.
Ist mit mir was falsch?
Klar, Fantasien sind erst mal nur Fantasien... Aber auch beim echten Sex fällt es mir meist schwer, durch den Fokus auf meine eigenen Empfindungen meine sexuelle Erregung zu steigern, auch wenn es sich gerade gut anfühlt... Ich stell mir dann eher vor, dass sich das gerade für meinen Freund gut anfühlt oder denke an meine bekannten sexuellen Fantasien. Ich weiss auch nicht...Hab ich mich selbst irgendwie abnormal konditioniert?

Unsere Antwort

Du findest, dass deine Fantasien die sind, die nicht normal sind. Überleg dir mal: Es könnte auch anders herum sein. Ich bemerke bei dir eine Unsicherheit. Damit bist du nicht alleine. Viele Menschen machen sich über ihre Fantasien Gedanken.

Fantasien sind immer dann gut, wenn sie dir angenehm sind und helfen, die sexuelle Erregung und Lust zu steigern. Manche Menschen haben Bilder im Kopf. Andere stellen sich Situationen vor, die sie selbst erlebt haben. Manche erleben Fantasien wie einen Film. Sie schauen zu oder sie spielen mit. Die Möglichkeiten der Fantasien sind so zahlreich, wie es Menschen gibt. Dass du dich in deinen Fantasien auf die Lust anderer fokussiert, bedeutet, dass du dich an der Lust anderer erregst. Und damit bist du überhaupt nicht allein.

Unterschiede bei den Fantasien entstehen auch dadurch, was wir gerade mit unserem Körper machen. Lies bitte diesen Text über Fantasien. Danach kannst du mal ausprobieren, mit deinem Körper verschiedene Sachen zu machen, und schauen, ob sich in deinen Fantasien etwas verändert. 

Ich sehe hier auch noch ein anderes, sehr wichtiges Thema: deine Eigenständigkeit und dein Selbstbewusstsein. Deine Verunsicherung, ob deine Fantasien "eine abnormale Konditionierung" sind, hat auch damit zu tun. Es ist wichtig, sich selbst zu respektieren. So wie man ist, auch wenn man anders ist als andere. Oder andere Vorlieben hat. Oder andere Fantasien. Wenn du dich selbst gut kennst und dich um dich kümmerst, tust du auch gleich etwas für deine Beziehung. Eigenständigkeit in der Beziehung bedeutet, dass du du bleibst. Deine eigenen Interessen, Freunde und auch Fantasien hast. Das macht dich stark und interessant. Ich empfehle dir dazu unseren Text über Eigenständigkeit.

Vielleicht magst du auch mal dein Augenmerk auf dich selbst lenken. Es könnte sehr interessant für dich sein, wenn du mehr merkst, was du alles für Empfindungen hast. Du beschreibst, dass du beim Sex mit deiner Aufmerksamkeit entweder eher bei deinem Freund bist oder im Reich der Fantasie. Vielleicht findest du es interessant, was da bei dir i deinem Körper gerade so lost ist. Wie erregst du dich? Wie setzt du dabei den Körper ein? Hierzu empfehle ich dir diesen Text über Erregungstechniken.

Wenn du weiter Fragen hast, melde dich wieder und gib diese Fragenummer an. 

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Frage Nr. 38141 von 10.04.2024

Hallo liebes Lilli-Team,

Ich bin ganz begeistert von eurer Seite und habe mir viele Fragen, Antworten und Tipps durchgelesen.
Mein Mann und ich habe derzeit eine schwierige Situation. Wir sind schon über 20 Jahre zusammen und haben immer ein reges Sexleben geführt. Im vergangenen Jahr hatten wir eine starke Ehekrise- durch die wir uns fast getrennt hätten. Doch die haben wir überstanden. Es ging nicht um fremdgehen oder so.

Seitdem klappt es aber nicht mehr so richtig mit seinen Erektionen. Er ist 46.
wir gehen da zwar einerseits locker mit um- aber es frustriert immer mehr- dennoch versuchen wir das beste aus der Situation zu machen. Er will aber (noch) nicht zum Arzt.
Ich frage Mich- ob das ganze noch mit unserer Krise zusammenhängen kann. Er bekommt zwar Erektionen- aber diese lassen beim sex oft nach und sind nicht so hart wie früher. Natürlich ist sonst die Sorge- dass es was körperliches ist- da er auch nicht der gesündeste ist und auch so einen recht stressigen Berufsalltag hat. Ich weiß mittlerweile nicht mehr weiter- mich belastet das ganze sehr- da ich das Thema auch nicht dauernd ansprechen will und ihm kein blödes Gefühl geben mag. Auch hat er meiner Meinung nach weniger Lust als vor der Krise. Dies frustriert mich sehr- aber man kann Leidenschaft und Nähe nicht erzwingen.

Ich habe mich nach der Krise wieder total in ihn verliebt und habe dementsprechend sehr viel Lust auf ihn- was ich ihm auch auf verschiedene Arten (mündlich, körperlich und sogar schriftlich) mitgeteilt habe- um ihm auch zu zeigen wie sehr ich ihn liebe. Vielleicht habe ich dadurch Druck erzeugt? Druck- der früher nie nötig war- da wir beide meist gleich getickt haben.

Habt ihr einen oder mehrere Ratschläge für mich? Lieben Dank!

Unsere Antwort

Schön, dass dir unsere Site so gefällt laugh

Ich sehe nicht in den Kopf deines Mannes hinein, und daher weiss ich nicht, was ihm beim Sex durch den Kopf geht. Sicher aber sind das Gedanken, die der Erektion nicht förderlich sind. An oberster Stelle stehen da aber in der Regel nicht Gedanken rund um irgendwelche Beziehungskrisen, sondern Gedanken rund um die Themen "Leistung" und "Versagen". Dass diese Gedanken der Erektion nicht förderlich sind, kannst du dir sicher vorstellen. Dass er da weniger Lust auf Sex hat, kannst du sicher auch nachvollziehen.

Vielleicht steht er tatsächlich unter vermehrtem Druck, d.h. er meint, bei dir einen gewissen Erwartungsdruck zu sehen. Du kannst Druck aus der Situation herausnehmen, indem du eine offene Haltung hast – im Stil von: "Bei sexuellen Begegnungen kann, muss aber keine Erektion beteiligt sein". Das würde ich ihm mitteilen.

Es fliesst bei einem 46-jährigen nicht mehr so viel Testosteron durchs Blut wie bei einem 15-jährigen, und die Blutgefässe sind nicht mehr so elastisch. Das heisst: Es ist völlig normal, dass die Erektion nicht mehr so stark wie früher ist, und dass sie anfälliger für Störungen ist. Um so wichtiger ist eine entspannte, offene Atmosphäre rund um Sex.

Vielleich kommt bei deinem Mann dann auch die Lust auf, seine Erregungstechnik weiterzuentwickeln, d.h. zu lernen, sich auf eine verlässlichere, störungsresistentere Weise sexuell zu erregen. Wir haben dazu Übungstipps für Männer geschrieben. Es gibt auch ein gutes Übungsbuch. Viele Männer wissen nicht, dass sie dazulernen/üben können. Überleg dir, ob und wie du ihm das allenfalls schmackhaft machen kannst.

Ideen zur Beantwortung der Frage, ob dein Mann zum Arzt sollte, erfährst du in diesem Text.

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Frage Nr. 38135 von 09.04.2024

Zu Frage 38045: Ihr habt der Threadstellerin ja bereits geantwortet, aber ich möchte gerne nochmal meine Perspektive erläutern, da ich vieles davon kenne - und ehrlich gesagt glaube, dass das, was die Fragestellerin beschreibt, "normal" (auch im statistischen Sinne) ist.

1. Das was sie zum Thema Lust schreibt (einen Moment da, dann wieder weg, entsteht erst während dem Sex) ist etwas, was ich von mir - und auch von vielen anderen Frauen kenne. Das hat meiner Meinung nach auch nur bedingt etwas mit Erfahrung zu tun. Oft reichen auch schon Kleinigkeiten, damit die Lust wieder weg ist, gleiches gilt auch für den Weg zum Orgasmus: meiner Erfahrung nach ist das Ganze bei Männern oft stabiler, während die Lust innerhalb von Sekunden weg sein kann. Das lässt sich sicher nicht verallgemeinern, aber ich habe das schon bei vielen Männern beobachtet. Auch finde ich, dass sie sich hier unnötigen Stress macht. Ich sehe da eigentlich kein Problem.

2. Auch kenne ich es aus eigener Erfahrung, dass sich vieles in Sachen Sex erst einspielen muss. Mein Partner und ich haben beide eher wenig Erfahrung und es gibt nur 1-2 Praktiken, die wirklich "funktionieren" und uns beide befriedigen, ohne dass es anstrengend ist. Aber auch das ist doch nicht schlimm. Man sollte sich da nicht so viel mit anderen vergleichen, denke ich auch.

3. Auch dass die Klitoris irgendwann quasi "überstimuliert" ist, habe ich schon mehr als einmal erlebt. Mir hilft es dann, den ganzen Bereich erstmal komplett außen vor zu lassen und quasi wieder kompletz von vorne zu starten.

4. Das Thema Konsens wird genau in diesem Zusammenhang oft diskutiert. Und nicht wenige Sexpodcasts haben das schon themarisiert. Ich finde es wichtig, sich stets eine eigene Meinung zu bilden - auch beim Thema Feminismus. Es hat niemand die Deutungshoheit darüber, was Feminismus ist und was nicht. Ich finde z.B. NICHT, dass Konsens immer verbal kommuniziert werden muss. Klar gibt es Männer, die sich immer irgendetwas einbilden ("sie wollte das doch"), aber das ist oft eher eine billige Ausrede. Nonverbale Kommunikation steht verbaler Kommunikation in nichts nahe - und ist oft viel klarer als das, was die Person sagt. Beispielsweise kann ich sagen "ja es ist ok, dass du mich küsst". Aus Angst, Scham oder Erwartungsdruck. Aber mein Körper spricht vielleicht eine ganz andere Sprache.
Auch finde ich nicht, dass man immer 100 % Lust auf Sex haben muss, sich nie verführen lassen darf, weil sonst kein Konsens herrscht. Klar sollte man sich nicht zum Sex zwingen dem anderen zuliebe, wenn man das gerade so gar nicht will. Aber ich finde es total legitim, auch mal Sex zu haben, wenn man gerade nicht "mega Lust" hat. Der Appetit kommt oft erst beim Essen. :-)
Nehmen wir mal an, dein Freund will ins Kino gehen. Du hast aber eigtl keine Lust. Er ist aber total begeistert und du sagst "ok, komm ich halt mit". Ihr verbringt zusammen Zeit, dein Freund ist total happy - und du merkst, dass es dir doch ganz gut getan hat, mal rauszukommen. Auch den Film fandest du ganz lustig. Würdest du dann sagen, dass hier keinerlei Konsens bestanden hat? Dass du nicht frei und selbstbestimmt handelst, nur weil du halt mal mit ins Kino gegangen bist, ohne dass das jetzt deine Idee war? Sicher nicht. Aber beim Sex soll dann auf einmal der Grundsatz "if its no hell yes its a no" gelten. Das finde ich ziemlich weltfremd - und ich hätte mit Sicherheit viele schöne Momente und auch echt guten Sex verpasst, wenn ich immer danach gehandelt hätte. Und btw, nur weil du zu Beginn "ja" sagst und dich mal darauf einlässt, heißt das nicht, dass du nicht mitten drin sagen kannst "ne du, irgendwie wird das heute nichts".
...und auch den Partner mal zu befriedigen, selbst wenn einem gerade so gar nicht danach ist, halte ich nichg für verwerflich, sofern das freiwillig passiert und ich mich nicht dazu genötigt fühle. So wie ich meinem Partner eine Massage geben oder ihm sein Lieblingsessen kochen kann. Davon habe ich in erster Linie ja auch nichts von, mache es aber dennoch gerne.

Liebe Grüße

Unsere Antwort

Vielen Dank, dass du deine Gedanken mit uns teilst. Wir hoffen, dass die Fragestellerin deine Antwort liest.

Wir geben dir Recht, dass Konsens nicht immer heißen muss, dass man von Anfang an total viel Lust hat. Manchmal startet man eher mit Bereitschaft, als mit Lust. Und das ist völlig in Ordnung. Wie wir bereits in unserer vorherigen Antwort sagten: Menschen haben oft konkurrierende Bedürfnisse. Auszuloten, wann welches Bedürfnis Priorität hat, ist ein Lernprozess. Und wie wir auch bereits sagten, kann man Sex auch mit einer Einstellung des Forschens und Experimentierens angehen, anstatt mit eindeutiger Lust. Denn wie du richtig sagst, ist die Erfahrung, dass der Appetit beim Essen kommt, sehr verbreitet.

Für diese Bereitschaft und den Lernprozess braucht es Vertrauen. Dafür ist eine offene Kommunikation sehr wichtig. Eine Möglichkeit könnte etwa sein, dass man seine*n Partner*in wissen lässt, dass man Bereitschaft für eine sexuelle Begegnung und Verführung hat – aber noch nicht weiß, ob die Lust tatsächlich kommen wird. Und dann kann man vereinbaren, ganz langsam vorzugehen. So gibt man sich auch wirklich die Chance zu spüren, ob etwas gerade angenehm, neutral, oder zu viel ist, und das dem*der Anderen auch zurückmelden. Manche Menschen nutzen dafür Ampelfarben und sagen rot, gelb, oder grün. Rot heißt dann „Sofort aufhören.“ Gelb heißt „Ich weiß nicht, ob mir das gefällt, aber mach erstmal weiter. Vielleicht etwas langsamer.“ Und Grün heißt „Das ist lustvoll/erregend/angenehm – mach weiter damit!“ Diese Methode kann man nutzen, um zusammen Lust zu erkunden.

Entscheidend dabei ist, dass ein Nein jederzeit möglich ist und nicht zu negativen Folgen führt. Nur dann kann man sich vertrauensvoll auf die Entdeckungsreise einlassen.

 

 

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Frage Nr. 38130 von 08.04.2024

M16
Ist es normal das man nach dem Orgasmus beim mastubieren direkt abgeturnt ist also das man keine Lust mehr hat. Habe das auch schon von Kollegen gehört das es auch so ist bei ihnen. Meine Frage ist jetzt, ist das auch so nach dem sex? Das man keine Lust mehr hat.
Mit keine Lust meine ich, das man direkt nicht mehr horny ist nach dem Orgasmus.

Unsere Antwort

Ja, das ist normal und es ist auch beim Sex normal. Das heisst, bei den meisten Menschen ist das so.

Wie lange dieser Zeitraum dauert bis Mann dann wieder Lust hat, ist unterschiedlich lang.

Während dem Orgasmus werden verschiedene Hormone ausgeschüttet. Unter anderem wird auch Prolaktin ausgeschüttet. Dem Prolaktin schreibt man zu, dass es die Lust abschwächt und schläfrig macht. Die Prolaktinausscheidung ist abhängig davon, wie intensiv man den Orgasmus erlebt hat.

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Frage Nr. 38128 von 08.04.2024

Liebes Lilli-Team

Ich wurde heute ganz ruhig, nachdem ich eure Antwort gelesen habe, die mich wiederum sehr entlastet hat. Ich habe mir auch diesmal - aus einer gewissen Angst heraus - Zeit genommen, die Antwort zu lesen. Und bin nun zu umso grösserem Dank verpflichtet. Ich habe soeben Fr. 200.- gespendet, als kleines Dankeschön für eure Arbeit!
Es betrifft die Antworten zu den Fragen 36770 und 37660, älterer Mann und Thema "Onanie".
Herzlich grüsst

Evtl.melde ich mich gelegentlich wieder?

Unsere Antwort

Vielen herzlichen Dank für deine Spende! laughSpenden wie deine helfen, dass Lilli auch in Zukunft weiter Menschen helfen kann.

Wir freuen uns, dass wir dich so entlasten konnten. Gern helfen wir dir auch in Zukunft!

 

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