Stell deine Frage...

Fragen & Antworten:
Sexualität

Frage Nr. 38251 von 07.05.2024

@ 38017:
Vielen Dank für eure Antwort, ich weiß nicht genau, woher meine Vorstellung kommt, Sperma in den Mund nehmen zu "müssen". Generell existiert halt irgendwie dieses Narrativ von einer attraktiven, sexuell aufgeschlossenen Frau, die das Sperma selbstverständlich schluckt. Und dies wird dargestellt als der wahre Traum eines jeden Mannes. Auch habe ich schon mit einigen Männern gesprochen, die mir erzählt haben wie geil dieses Gefühl ist. Oft fielen dann auch Sätze wie "meine Ex hat nicht geschluckt. Aber meine jetzige Freundin tut das." Letztere schneidet dabei immer deutlich besser ab.
Auch sehe ich mich selbst eben gerne als total offene, sexpositive Frau - und finde es irgendwie "cool", wenn Menschen mit Körperflüssigkeiten kein Problem haben. Ich habe Angst, als prüde zu gelten, wenn ich das Sperma einfach nicht in den Mund bekommen möchte. Als wäre ich total verklemmt.
Hinzu kommt noch, dass viele Frauen sagen, dass es ein Zeichen fehlender Liebe wäre, wenn man das Sperma seines Partners nicht aufnehmen möchte. Da kommen dann Sätze wie "mit meinem jetzigen Partner ist es kein Problem, daher wusste ich einfach, dass mein Ex nicht der richtige war". Oder: wenn sie richtig auf dich steht, liebt sie jeden Teil von dir und kann auch von deinem Sperma nicht genug kriegen (Aussage eines Mannes).

Ich würde das nicht so sehen. Ich liebe meinen Freund. Ich habe auch mit Sperma generell kein Problem, aber ich bin eben kein großer Fan. Trotzdem verunsichern mich diese Aussagen, auch wenn mein Freund kein Problem damit hat. Ich stelle mir dann im Kopf vor, dass er auch heimlich von einer Frau träumt, die ihm diesen "Traum" endlich mal erfüllt.

Unsere Antwort

Du bist eine attraktive sexuell aufgeschlossene Frau. Du bist eine total offene, sexpositive Frau. Du liebst deinen Freund. Und du bist gut genug genau so wie du bist.

Und Sperma im Mund ist nicht dein Ding.

Es ehrt dich, dass du deinem Freund gerne jeden Wunsch erfüllen möchtest, selbst die heimlichen. Es zeigt, dass er dir wichtig ist. Gleichzeitig werden Beziehungen in der Regel überhaupt nicht besser sondern schlechter, wenn Dinge nur dem anderen zuliebe gemacht werden. Es ist für eure Beziehung förderlicher, wenn du zu dem stehst, was du gerne mitmachst und zu dem, was für dich nicht drinliegt. Bei manchen Dingen hast du Verhandlungsspielraum. Bei anderen nicht. Und vielleicht fühlt sich manches nach einiger Zeit ganz anders an und ihr könnt einander wieder neu entdecken.

Du kannst die Aussagen der anderen getrost als Quatsch abtun. Es entspricht nicht deiner Erfahrung und deiner Einstellung. Für dich könnte es eine hilfreiche Erfahrung sein, dir Argumente zu überlegen, um auf die Aussagen zu reagieren. Wie kannst du deinen Standpunkt klar machen? Wie würdest du eine gute Freundin verteidigen, die solche Aussagen zu hören bekommt?

Und du kannst in deinem Alltag aufmerksam dafür sein, wo du überall nicht prüde bist und was für ein Geschenk du für deinen Partner bist. Du kannst das richtig zählen mit einer Strichliste für eine Zeit. Oder du schreibst dir am Ende einer Woche ein paar solcher Momente auf. Du trainierst damit dein Gehirn darauf, Dingen Aufmerksamkeit zu schenken, die dich stärken, statt solchen die streng und unfair mit dir sind.

Du könntest dein Gehirn außerdem mit Informationen füttern, dass innerhalb der sexpositiven Community allerhand Menschen sind mit den wildesten Vorlieben UND Abneigungen. Du könntest dir ausmalen, wie du Menschen freundlich und wertschätzend begegnest, die dir von ihren persönlichen Abneigungen beim Sex erzählen. Du könntest auch mit echten Menschen, denen du vertraust, das Gespräch darüber suchen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38250 von 07.05.2024

hey ich bin m29 und hatte noch nie eine richtige freundin. Ich bin ziemlich schüchtern und hab mich noch nie getraut, jemanden direkt anzusprechen. Seit ein paar wochen verabrede ich mich über Tinder mit Frauen, das ist einfacher für mich. Ich hatte bis jetzt nur ein paar wenige one night stands und teilweise konnte ich den sex dann nicht mal richtig geniessen.

Es gab immer wieder so kleinere Abtörner. Zum Beispiel bin ich seit der kindheit beschnitten und meinen sex-partnerinnen ist das dann halt oft aufgefallen als sie mir meine unterhose runterzogen. So "Ah komisch, du hast ja gar keine vorhaut, hattest du eine OP?" Aber ich weiss dann jeweils gar nicht richtig, was antworten, ich kann mich nämlich nur schwach an die OP erinnern. Ich weiss nur noch, dass mein Penis nach der OP damals ganz blutig war und ziemlich weh tat, besonders beim Pinkeln. Und wenn ich das dann alles erzähle, killt das halt erstmal meine Lust. Erst wenn die frauen zu mir flüstern "ich bin jetzt feucht, bin gespannt, wie es ist, von einem operierten penis gebumst zu werden" werde ich wieder geil. Ich verstehe auch gar nicht, wieso sie mich das beim Vorspiel immer fragen, und was daran so interessant ist. Für den sex macht es doch keinen unterschied. Ich frage sie ja auch nicht nach ihren Tampons und ihrer Monatsblutung. Es geht sie ja eigentlich auch gar nichts an, wenn wir uns nur unverbindlich treffen um zusammen Fun zu haben. Habt ihr da einen guten Tipp für mich? Was soll ich am besten sagen? Oder kann ich einfach sagen, dass es meine privatsache ist?

Vor kurzem war ich bei einem anderen Tinder-Girl zuhause, um wieder etwas Spass zu haben. Sie ist sehr nett, aber ich finde sie leider sexuell überhaupt nicht attraktiv, seit dem ich sie komplett nackt gesehen habe. Beim Vorspiel hab ich ihren slip ausgezogen und darunter waren ganz dichte schamhaare, richtig wie ein pelz. das gefällt mir nicht besonders, ich mag es lieber, wenn man freie sicht auf die schamlippen und alles hat. dann bekomm ich richtig lust, in sie einzudringen und mit den sexbewegungen anzufangen. auch ihre brüste machten mich nicht an. folge davon war, dass ich nicht wirklich eine gute erektion hatte. das kondom konnte ich nur mit mühe über meinen penis abrollen. ich hatte dann natürlich auch einige schwierigkeiten beim eindringen. Es hatte nur schwaches licht und ich sah nichtmal den vaginaleingang unter ihrem Busch. Der anschliessende sex war echt anstrengend für mich und ich hatte auch angst, dass das kondom abrutschen könnte. Für mich war es eine echte erlösung, als ich nach etwa 35min rhythmischen rein-raus-bewegungen endlich meinen samenerguss hatte. mit den anderen Tinder-Girls brauchte ich jeweils so 2 bis 5min.

Jetzt hat das girl mit dem Busch mir wieder geschrieben und ich bin in einem Dilemma. Einerseits finde ich es schön, dass ihr der sex mit mir so gut gefallen hat und sie nochmal sex will (mir hat noch nie jemand gesagt, dass der sex mit mir so gut war). Aber andererseits erregt es mich nicht so besonders, wenn ich an sie denke. Ich möchte ihr jetzt auch keinen korb geben. Ich habe auch hemmungen, ihr zu schreiben, dass sie bitte ihre schamhaare kürzen soll vor dem nächsten treffen. ich möchte sie ja nicht verletzen, wenn sie deutlich netter ist als die anderen girls auf Tinder. falls ich sie nochmal treffe, werde ich sicher vorher ein paar tage auf selbstbefriedigung verzichten, damit ich mehr lust habe. Habt ihr sonst noch tipps, wie ich zu einem besseren Sexleben kommen könnte? Im moment habe ich ein ziemliches chaos mit den Tinder-dates

Unsere Antwort

Zuerst zu der Beschneidung: Gemäss Schätzungen sind weltweit 30 Prozent der Männer beschnitten. Freilich fällt das Sex-Partnerinnen auf, ob du eine Vorhaut hast oder nicht. Beides ist normal. Wenn eine Frau überrascht ist, dass du beschnitten bist, hat sie noch nie einen beschnittenen Sex-Partner gehabt. Wenn sie dich fragt, ob du eine OP hattest, kannst du ihr sagen: "Ja, ich bin beschnitten". Falls sie weiterfragt, wann das war, kannst du ihr sagen, wann das war. Und falls sie fragt, warum, kannst du ihr sagen, warum. Da gab es ja einen Grund dafür? Weisst du ihn? Wenn nicht, frag doch mal deine Eltern. Über blutige OPs reden beim Sex ist tatsächlich nicht sexy. Das würde ich vermeiden. Von der OP musst du gar nichts erzählen. Du kannst einfach sagen, dass du dich nur schwach an sie erinnern kannst.

Schade, dass du den Sex mit dem Tinder-Girl nicht genossen hast. Haare am Geschlecht sind eigentlich der Normalzustand – das heisst, unser Körper hat sie, wenn wir sie nicht entfernen. Geschlechtshaare haben den Vorteil, dass sie den Geschlechtsduft besser halten, und ausserdem schützen sie das Geschlecht. Mein Rat wäre, du übst mit dem Tinder-Date, wie der Sex mit Geschlechtshaaren schön sein kann. Du schreibst, du hättest "natürlich" Probleme gehabt beim Eindringen. Nein, das ist nicht natürlich – d.h. das muss nicht so sein.

Ich empfehle dir, dass du das Geschlecht dieser Frau aus der Nähe erforschst – mitsamt allen Haaren. Du kannst die Haare wie einen Vorhang auf die Seite streichen und bekommst dann freie Sicht auf die Geschlechtslippen und den Vaginaleingang. Du kannst mit der Hand die Haare auf die Seite tun beim Eindringen – oder du kannst sie fragen, das zu tun. Ich empfehle dir, dass du das wie eine interessante Herausforderung angehst. Je mehr du dich mit dem ganz eigenen Geschlecht dieser Frau vertraut machst, desto attraktiver kann es für dich werden. Dabei helfen dir Neugier und eine offene Haltung.

Mit dieser Haltung kommst du auch zu einem besseren Sexleben. Ich empfehle dir ausserdem diesen Text für mehr Spass und Genuss am Geschlechtsverkehr.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38244 von 06.05.2024

Liebes Lilli Team,
Ich bin single und habe angefangen Sex Toys ins Sex (Vibrator) miteinzubauen. Ich reinige diese nach dem Akt sofort. Allerdings fand es eine Frau schrecklich, dass ich dieses Sex Toy schon fuer andere Frauen benutzt habe. Was würdet ihr dazu sagen? Bis jetzt war das bei keiner Frau ein Thema und ich habe es immer wie empfohlen gereinigt.

Unsere Antwort

Unsere Meinung ist, dass die Reinigung das Entscheidende ist, und das Sextoys problemlos durch unterschiedliche Menschen verwendet werden können. Die Frau hat aber natürlich ein Recht auf die eigene Meinung.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38240 von 06.05.2024

Hallo liebes Lilli-Team, ich m30 habe eine Frage zum männlichen Orgasmus. Ich habe lange Zeit bei Selbstbefriedigung sehr schnell ejakuliert. Dabei kam ich selten bis nie zum Orgasmus. Eure Texte und in meinem Fall auch von Gleitgel haben geholfen, die Masturbationsdauer deutlich zu steigern. Jetzt ist es aber so, dass ich bisher trotzdem nicht das Gefühl habe, dass eine Ejakulation bei mir mit einem Orgasmus verbunden ist. Ich versuche schon zu üben, aber mal ejakuliere ich ohne Orgasmus und mal habe ich (zumindest glaube ich) einen Orgasmus, aber keine Ejakulation. Kann es sein, dass Ejakulation
und Orgasmus unabhängig voneinander auftreten? Oder stelle ich mir nur zu viel unter einem Orgasmus vor?

Unsere Antwort

Es ist schön, dass du fleissig übst und dass du schon Fortschritte gemacht hast.

Hast du auch unseren Text über den Orgasmus gelesen? Da haben wir beschrieben, wie unterschiedlich die Empfindungen beim Orgasmus sein können.

Ich denke, du machst dir zuviel Stress, wie ein Orgasmus nun zu sein hat und dadurch gerät vielleicht die Reise dorthin, also der Genuss, in den Hintergrund. Der Genuss des Weges sollte allerdings immer an erster Stelle stehen, dann wird sich mit der Zeit alles andere auch von selbst ergeben.

Und denke immer daran: nur du kannst deinen Orgasmus empfinden. Deshalb lässt sich das auch nicht vergleichen mit anderen oder wie es sein "sollte/müsste". Empfinden heisst aber auch wirklich körperlich empfinden. Ich bin mir nicht sicher, ob du nicht mehr in Gedanken und am analysieren bist, das ist kontraproduktiv.

Überlege dir das mal am Beispiel Essen/Geschmack. Jemand isst etwas und versucht dir seine Empfindung des Geschmacks zu beschreiben. Zuerst einmal ist es immer schwierig genau zu beschreiben, was man schmeckt, es ist eher eine Umschreibung. Dann sagt er vielleicht, das Essen ist ja total fade. Und du wunderst dich, weil ihr gerade das gleiche esst. Du denkst vielleicht, nein, das ist doch viel zu salzig. Wer hat jetzt recht? Natürlich keiner und beide zugleich, denn jeder hat seine einzigartige Empfindung.

Du kannst also durchaus mal eine Ejakulation haben und recht wenig dabei empfinden, während du ein anderes Mal sehr viel mehr empfindest und keine Ejakulation hast. Das muss nicht gelabelt werden (Orgasmus/kein Orgasmus). Geniesse einfach, was du empfindest und entwickle deine Empfindungen weiter, wenn du magst.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38238 von 21.04.2024

Hallo liebes Lilli-Team,
ich bin w, 22 und seit mittlerweile fast 3 Jahren in einer (bis auf das folgende Problem) sehr glücklichen Beziehung. Mein Partner (m, 25) ist mein erster sexueller Partner, weshalb ich nicht auf vorige Erfahrungen zurückgreifen kann.

Die Kommunikation mit meinem Partner ist sehr gut - ich habe das Gefühl, ihm alles sagen zu können, was ich denke, auch wenn es um Sex geht. Überhaupt fühle ich mich sehr wohl mit meinem Partner.

Allerdings war unser Sex für mich bisher immer enttäuschend. Egal was wir tun, es fühlt sich für mich nicht gut an. Auch nicht schlecht, einfach nach nichts. Es liegt nicht daran, dass mein Partner sich keine Mühe gibt, im Gegenteil - er versucht wirklich sehr, Sex für mich so schön wie möglich zu machen. Ich würde ihm auch gerne sagen, was er anders machen soll, damit es für mich besser wäre, aber ich weiß es selber nicht, da ich ja bisher nie eine "befriedigende" Erfahrung gemacht habe. Auch wenn ich versuche, beim Masturbieren herauszufinden, was mir gefällt, finde ich doch nichts, wobei ich mir danach denke "ja, das war gut!".

Ich habe sogar beim Masturbieren und gar nicht so selten auch beim Sex mit meinem Partner einen Orgasmus (oder zumindest denke ich, dass es einer ist). Ich kann dann deutlich die Muskelkontraktionen im Beckenboden spüren und danach wird mein Schritt sehr empfindlich, sodass weitere Berührung unangenehm ist. Allerdings fühle ich auch dabei kein positives Gefühl. Auch kein negatives. Einfach keins eben.

Außerdem komme ich beim Sex nicht in einen "triebgesteuerten Modus", wie ihn andere mir beschreiben haben. Stattdessen denke ich darüber nach, was ich grade fühle, und warum es sich nicht besser anfühlt.

Meinem Partner ist das alles bewusst, wir haben darüber schon viel gesprochen, und er unterstützt mich so gut er kann. Er sagt, dass es ihm auch eigentlich egal ist, ob wir Sex haben oder nicht, weil ihm unsere Beziehung so viel mehr bedeutet als das. Ich wünschte, es wäre mir auch egal, aber irgendwie schaffe ich das nicht. Vielleicht ist es leichter zu sagen, dass Sex nicht so wichtig ist, wenn man weiß, wie sich befriedigender Sex anfühlt.

Könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben? Wie kann ich etwas finden, was sich gut anfühlt? Wie kann ich in den "Modus" kommen? Warum fühlt sich mein Orgasmus nicht gut an? Muss ich einfach akzeptieren, dass sich Sex für mich nicht gut anfühlt (Stichwort Asexualität?) und es einfach sein lassen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Unsere Antwort

Erst mal gratuliere ich dir zu deiner tollen Beziehung! Es ist schön, dass ihr über alles sprechen könnt und glücklich miteinander seid.

Körperlich ist bei dir offenbar auch alles in Ordnung, denn du bekommst orgastische Entladungen, wie man den Orgasmus nennt, wenn das entsprechende Gefühl dazu fehlt.

Und du schreibst eigentlich schon selber woran es liegt: "Stattdessen denke ich darüber nach, was ich grade fühle, und warum es sich nicht besser anfühlt." Es scheint, dass du körperlich relativ wenig dabei bist. Du gehst wie in eine Beobachterposition oder Kommentatorinnenrolle. Sobald du irgendetwas fühlst, gehst du weg von dem, was du fühlst, indem du anfängst alles zu beurteilen und zu analysieren. Das Problem ist, dass wir unsere Aufmerksamkeit nur auf eine Sache richten können. Also als Beispiel, du hörst Musik und dann fängst du währendessen an darüber nachzudenken, warum der Songwriter, wohl diesen Text ausgewählt hat und ob ein anderer Text nicht besser wäre und in dem Moment läuft die Musik nur noch im Hintergrund und du kriegst einiges nicht mit. Warum das bei dir so ist, dass du dich in deine gedankliche Analyse flüchtest, weiss ich natürlich nicht. Es kann sein, dass du es einfach so gewohnt bist und auch bei anderen (körperlichen) Themen so ist. Es kann auch sein, dass du unbewusst die Befürchtung hast, du würdest die Kontrolle verlieren und deine Gedanken geben dir eine Art Sicherheit und es gibt sicher noch zig andere Möglichkeiten.

Was ich dir empfehlen kann: lerne deine Aufmerksamkeit bewusst zu steuern. Also sagen wir mal, dein Freund berührt dein Genitale. Dann spürst du, dass er dich berührt. Und dann wird es wahrscheinlich direkt losgehen mit der Beurteilung: ich sollte das jetzt erregender finden, es wird so laufen wie immer, soll ich mich so oder so rum drehen und so weiter.

Sobald du das merkst, gehst du wieder mit deiner Aufmerksamkeit auf deinen Körper, einfach nur pur auf das, was du spürst. Dann wird es recht schnell wieder losgehen mit beurteilen und verurteilen. Das macht nichts, das ist normal. Dann gehst du wieder zurück und konzentrierst dich einfach darauf, was du fühlst und bleibst dabei, egal ob es als neutral und nicht wertvoll beurteilt wird. Das Gleiche machst du auch bei der Selbstbefriedigung, die du am besten mit Bewegung machst, damit das Fühlen im Körper stärker ist.

Es ist ein Lernprozess. Du musst deinen Kopf/Verstand dazubringen mit deinem Körper zusammenzuarbeiten. Und bleib dran, egal ob die Kritikerin jetzt sagt, "das ist schön", "nicht schön", "bei anderen ist es anders" und so weiter. Und dann solltest du dir auch darüber bewusst werden, dass die Gedanken, die du denkst, nichts besonderes sind, die sind schon Milliardenmal von zig verschiedenen Menschen gedacht worden. Das, was du wirklich körperlich fühlst, ist etwas ganz besonderes und einzigartiges, denn das kannst in deinem Körper nur du fühlen. Das heisst, die körperlichen Empfindungen müssten aufgewertet werden. Also nicht ob es schön ist oder nicht, sondern die Empfindung ganz allgemein.

Ein Beispiel, das vielleicht, wie alle Beispiele, etwas hinkt: du hast Hunger und spürst das körperlich. Auch beim Hunger kann man das (bis zu einem gewissen Grad) wegschieben. Du denkst irgendwas darüber, dass das jetzt nicht passend ist, dass du später dies oder jenes isst, dass du noch eben schnell das fertig machst. So oder ähnlich gelingt es manchmal den Hunger für eine Zeit auszublenden. Du könntest dich aber auch darauf konzentrieren, was fühlst du gerade in der Magengegend, wie fühlen sich zum Beispiel deine Hände gerade an, oder dein Körper allgemein.

Es geht also darum, dass du deinem Körper und damit deinen körperlichen Empfindungen mehr Raum und Wichtigkeit gibst und sie nicht von deinen Gedanken versklaven lässt. Es ist am Anfang anstrengend und du wirst auch zunächst das Gefühl haben, das bringt alles nichts. Bleib dran, es lohnt sich. Und wie schon erwàhnt, wie du dich beim Sex und bei der Selbstbefriedigung bewegst, hat einen grossen Einfluss darauf, wie stark du etwas empfindest und auch wie gut du deine Aufmerksamkeit darauf halten kannst.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38237 von 21.04.2024

Liebes Lilli Team
Ich, m, 23, habe ein relativ kurzes Penis (10 cm). Meine Freundin und ich lieben die Position wenn sie auf mich reitet. Allerdings ist es sehr anstrengend für sie diese Stellung zu halten oder eine Reibung zu verursachen, weil er immer rausfällt. Was für Tipps könnt ihr mir geben?

Unsere Antwort

Ich empfehle euch beiden, zu lernen, euer Becken mehr zu bewegen. Schaut euch dazu doch mal diese Videos an. 

Wenn du lernst, dein Becken zu bewegen, kannst du deinen Penis besser spüren und geschickter steuern. Damit kannst du auch besser kontrollieren, wie sich dein Penis in der Vagina hinein und hinaus bewegt. Und vielleicht interessiert dich auch dieser Text zum Geschlechtsverkehr mit einem kurzen Penis.

Für deine Freundin lohnt es sich, die Beckenbewegung zu üben, weil sie damit ihr Geschlecht besser spüren kann. Und sie hat mehr Kontrolle darüber, wie sie deinen Penis in sich aufnehmen möchte. Ausserdem kann sie sich durch die Bewegung lustvoller erregen, und der Geschlechtsverkehr wird weniger anstrengend für sie.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38234 von 21.04.2024

Hallo liebes Team,

Es ist so. Wir sind glücklich aber, Sie zieht den BH aus und ich komme.....
Deswegen hat mir meine Freundin aktuell außerdem empfohlen, dass wir nur beim gemeinsamen Petting bleiben. Aber für mich ohne jeglichen Höhepunkt.....
Aktuell werde ich nur ohne Höhepunkt erregt. Das soll ich auch beibehalten, wenn ich es mir selbst mache. Erregung ja, Höhepunkt nein....
Sie legt dann immer wieder "Pausen ein"...
Das ist sehr anstrengend und ungewohnt....
Ist das gut? Was macht Sie da mit mir? Ich fühle mich so "anders" und war vor ihr Jungmann.....
Aktuell erregt Sie mich unterbricht aber kurz bevor ich komme, macht eine Pause und beginnt wieder von vorne....
Mein Schatz meinte, dass wäre ein gutes Training um nicht mehr so früh zu kommen....
Aktuell werde ich nur ohne Höhepunkt erregt. Das soll ich auch beibehalten, wenn ich es mir selbst mache. Erregung ja, Höhepunkt nein..... Was macht Sie da mit mir?

Ich habe auch schon vorher immer Hemmungen gehabt, es ihr überhaupt "zuzumuten", also wenn ich mir vorgestellt habe, dass später ein Mädchen Kontakt mit meinem Sperma haben würde.....

Also ich habe meinen "Männerdreck" selbst probiert...
Ich bin mir sicher sie "hasst Sperma".
Den Lusttropfen oder das Präejakulat finde ich sogar lecker aber Sperma... Die Menge, der Geruch, die Konsistenz und die Menge der einzelnen Schübe. Ich weiß nicht.....
Könnt ihr mir und uns helfen?

Unsere Antwort

Ich schreibe etwas in aller Deutlichkeit, weil ich glaube, dass es dir weiterhilft: Wenn du nicht mehr so schnell kommen möchtest, dann musst du lernen deine Erregung zu steuern. Deine Freundin kann dir da nur bedingt weiterhelfen. Wie du es beschreibst, scheinst du wenig Zugriff auf deine sexuelle Erregung und deinen Körper zu haben und nimmst an, deine Freundin könnte das für dich "regeln". Das funktioniert aber normalerweise nicht.

Wenn Mann zu schnell kommt, liegt es meist daran, dass die Muskelspannung zu hoch ist und Mann zu wenig spürt (nicht zu viel!). Du könntest schauen, ob du deine Art, dich zu erregen, ändern kannst. Wir haben auch Texte dazu geschrieben, was du machen kannst, um nicht mehr so schnell zu kommen.

Deine Vorstellung, dass Sperma eine Zumutung ist und auch, dass du es "Männerdreck" nennst, lässt vermuten, dass du kein gutes Verhältnis zu deinem Körper hast oder du hast zu wenig Informationen über Sperma. Ich würde dir dringend empfehlen dich mal damit zu beschäftigen.

Ob eine Frau dein Sperma mag oder nicht, kannst du nur herausfinden, wenn du mit ihr darüber sprichst. Es ist halt wie mit jedem Geschmack: die meisten Leute mögen Erdbeeren aber es wird auch immer welche geben, die sie nicht mögen. Das ist ja nicht weiter tragisch und einfach Geschmackssache. Also es wäre auch empfehlenswert, wenn du lernen würdest über Sexualität allgemein und deine Vorstellungen und vielleicht auch Befürchtungen in der Sexualität zu sprechen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38224 von 19.04.2024

Hallo lilli und Team

Ich bin w15 und bin etwas verunsichert. In letzter Zeit gefällt es mir nackte männer anzuschauen. Mir gefallen die körper. Am meisten schau ich auf den Gesichtsausdruck und den Penis. Mir gefällt es jungs/junge männer mit penis zu sehen und auf den Gefühlszustand des Mannes zu schließen. Ist er nervös. Fühlt er sich wohl. Mag er seinen Penis. Ich frage mich dann auch oft wie sich ein penis anfühlt wenn er eine erektion hat. Ist es ein angenehmes Gefühl oder weniger. Ist es normal als Frau gerne nackte männer anzuschauen und jungs mit blicken auszuziehen. Oder tun das nur jungs mit Frauen.

Unsere Antwort

Es ist ganz normal, als Frau gerne nackte Männer anzuschauen und dabei sexuelle Erregung zu empfinden. Es gibt viele Frauen, denen das genauso gefällt wie dir.

Jeder Mensch hat unterschiedliche sexuelle Interessen und Vorlieben, ganz unabhängig vom Geschlecht. Und jede Person kann lernen, die unterschiedlichsten Dinge sexuell erregend zu erleben. Dazu gehören alle Arten von Berührungen an allen möglichen Körperstellen, Gedanken, Fantasien, Bilder, Geschichten, Pornos, Musik, Gerüche, Objekte, Sexspielzeuge, das Spiel mit den Muskeln, mit der Bewegung und mit der Atmung. Alle entwickeln so ihr persönliches Menü an Erregungsquellen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38190 von 18.04.2024

Ich bin 18 Jahre alt und habe seit 3 Wochen meine allererste Freundin, aber ich habe ein Problem und zwar, ich komme ein bisschen nach ein paar Minuten küssen, aber wenn sie mich befriedigt lässt es mein Körper irgendwie nicht zu das ich komme. Das bereitet mir ein bisschen Sorgen.
LG

Unsere Antwort

Ich kann verstehen, dass du dich verunsichert fühlst. Dass du in manchen Situationen zu schnell kommst und in anderen viel länger brauchst, klingt erstmal widersprüchlich. Dabei stecken dahinter in der Regel ähnliche Probleme: wenig Spüren, viel Stress und viel Muskelspannung. Und damit bist du nicht alleine. Vielen Männern geht es ähnlich wie dir.

Die gute Nachricht ist: Du kannst lernen, deine sexuelle Erregung besser zu steuern. Und zwar indem du dein Becken mehr bewegst und lernst, deinen Penis besser wahrzunehmen. Das braucht etwas Übung und Geduld, aber es lohnt sich. Und du kannst dafür auch alleine üben. Ausserdem empfehle ich dir das Buch «Klappt's?» von Michael Sztenc. Dort findest du noch viele weitere Tipps und Übungen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38183 von 17.04.2024

Ich bin m und 13. Mein bester Freund ist auch 13 und wir streicheln und küssen uns manchmal. Wir onanieren auch zusammen und haben uns auch schon geblasen. Dürfen wir das überhaupt?

Unsere Antwort

Ja, ihr dürft das, solange ihr das beide wollt. Ihr seid zwar noch im sogenannten Schutzalter (unter 16), aber es sind nicht mehr als 3 Jahre Altersunterschied zwischen euch. Deshalb ist es ist euer sexuelles Recht, selbst zu entscheiden, welche sexuellen Handlungen ihr gemeinsam machen wollt. Das gilt in der Schweiz. Für andere Länder gibt es im selben Infotext auch Hinweise. 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38180 von 16.04.2024

Hallo. Ich bin m 25. Gibt es auch das Gegenteil von vorzeitiger Ejakulation? Ich habe nämlich das Problem, dass ich nur schwer komme. Ich bin eigentlich erregt. Wenn ich meine Freundin vaginal penetriere, brauche ich oft 15- 20min und viel Mühe, damit ich ganz leicht komme. Oft kommt auch nicht viel Sperma. Ich habe es auch schon manchmal frustriert aufgegeben. Sie probiert mich auch mit BJ oder ihren Brüsten zum Samenergus zu bringen. Aber oft kann ich einfach nicht kommen. Was kann ich tun?

Unsere Antwort

Du bist bei weitem nicht der einzige Mann, der Mühe hat, seine sexuelle Erregung bis zu einem Orgasmus zu steigern. Auch wenn das wie das Gegenteil einer vorzeitigen Ejakulation klingt, stecken dahinter in der Regel ähnliche Probleme: wenig Spüren, viel Stress und viel Muskelspannung.

Ich gehe davon aus, dass dein Problem damit zusammenhängt, wie du gelernt hast dich selbst zu erregen und deine sexuelle Erregung zu steigern. Ich vermute mal, dass du bei der Selbstbefriedigung etwas machst, das sich anders anfühlt für den Penis wie die Vagina. Möglicherweise reibst und drückst du deinen Penis schnell und stark. Die Vagina kann nicht so eine Reibung auslösen – sie ist ja feucht –, und auch nicht den gleichen Druck wie die Hand. Es ist also gut möglich, dass du beim Solosex einfach etwas gelernt hast, das sich nicht gut auf die Paarsexualität übersetzen lässt. Dein Penis spürt in er Vagina schlicht nicht die gewohnte Stimulation. Bitte lies unseren Text über das sexuelle Lernen, damit du das besser verstehst.

Du schreibst, dass es dir viel Mühe bereitet, zu kommen. "Mühe" klingt nach Anstrengung. Ich kann mir vorstellen, dass du für die Steigerung deiner Erregung eine hohe Muskelspannung verwendest. Der Muskeldruck kann dabei stärker als der Blutdruck werden, das führt dazu, dass dein Geschlecht weniger gut durchblutet ist, und da spürst du dann weniger. In diesem Text liest du, welchen Einfluss eine hohe Muskelspannung auf deine Sexualität haben kann. In diesem Text erfährst du, was du machen kannst, damit die Durchblutung in er sexuellen Erregung besser ist.

Ich schlage dir vor, dass du deine sexuelle Technik erweiterst und übst, dich auf eine Weise sexuell zu erregen, wo dein Geschlecht besser durchblutet ist und die kompatibler mit Vaginalsex ist. Dazu möchte ich dir diese Übungstipps ans Herz legen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38179 von 16.04.2024

Zu 38080: ja, der Auslöser war eigentlich, dass mir ei ne Frau bauchfrei und mit freien Schultern und schon ziemlicher großer oberweiter entgegengekommen ist. Ich war plötzlich total erregt. Habe auch bisschen ein schlechtes Gewissen. Müsste man sich da im Wald nicht etwas mehr beherrschen können?

Unsere Antwort

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass du Solosex im Wald machst, wenn du dafür sorgst, dass dich niemand sieht und du deshalb auch niemanden damit belästigst.

Ich verstehe aber auch deine Frage, ob du dich nicht mehr beherrschen können solltest. Die Antwort ist ganz klar: ja. Egal wie sexuell erregt wir sind, wir sind nicht machtlos gegenüber dieser sexuellen Erregung. Wir haben ein Gehirn, dass unsere Handlungen kontrollieren kann – so dass wir Sex machen, wenn wir wollen – und nicht, wenn wir müssen.

Aber wie genau geht diese Beherrschung, diese Kontrolle? Nun, zum einen hilft Ablenkung. Aber bie beste Methode, sexuelle Erregung vorbeiziehen zu lassen, ohne ihr nachzugeben, ist Entspannung.

In der Aufregung warst du sicher sehr angespannt, und Anspannung ist sexuell erregend. Das heisst: Zum einen hat dich der Anblick der Frau sexuell erregt, zum anderen hat dich deine Reaktion darauf weiterhin erregt. Überleg dir, welche Gedanken dir durch den Kopf sind. Das könnte zum Beispiel so ausgesehen haben: "Ich will, aber ich sollte nicht masturbieren... es könnte mich jemand sehen... das macht man doch nicht! Aber wie speziell wäre das doch! Aber es ist sicher verboten!" Solche sich widersprechende Gedanken bauen Spannung auf – nicht nur emotional, sondern auch muskulär. Und sie wühlen dich emotional auf. All das ist sexuell erregend.

Wenn du dir stattdessen sagen würdest: "Oh, wie schön, mein Penis reagiert!" und tief atmend langsam weitergehen würdest, dann könntest du die sexuelle Erregung besser halten und dich darauf freuen, dass du diese Begegnung beim nächsten Solosex zu Hause zu einer aufregenden sexuellen Fantasie werden lassen kannst. Das heisst: Du würdest die sexuelle Erregung erlauben und sogar begrüssen, statt sie dir zu verbieten. Wenn du deine sexuelle Erregung unaufgeregt mit dir mitgetragen hättest, wäre das Blut langsam wieder aus dem Penis raus.

Vielleicht interessieren dich dazu auch dieser Text über unerwünschte sexuelle Erregung und diesen Text über unerwünschte Erektionen. Da stehen weitere Tipps drin.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38177 von 16.04.2024

Hallo,
Ich bin 28m und habe demnächst eine schwierige OP an der Lendenwirbelsäule im Krankenhaus, wo es passieren kann, dass ich mit einen längeren Krankenhausaufenthalt und danach mit Reha bzw auch einige Zeit im Rollstuhl zu rechnen habe.
Ich muss zurzeit öfters in der Woche masturbieren. Weiß nicht wie ich damit dann im Krankenhaus bzw Reha umgehen soll? Wo könnte ich es dort machen und wenn ich kein Einzelzimmer habe und mich nicht wirklich bewegen kann, soll ich es dann im Bett machen?
Falls ich es gar nicht mache wie soll ich mich dann verhalten falls ich Erektion oder Samenerguss bekomme wenn ich Pfleger/in wäscht etc?
Wenn ich dann zu Hause auf Hilfe von Mutter angewiesen bin wäre mir das auch total unangenehm. Mir ist es auch total unangenehm wenn Mutter mich zum pullern oder großen Geschäft dann begleitet, falls ich mich nicht alleine bewegen oder ausziehen kann.
Wie soll ich mich verhalten falls ich vor Mutter dann Steifen oder Samenerguss bekomme?

Unsere Antwort

Warst du schon einmal in einem Lager? Hast du da masturbiert? Wann und wo hast du es da getan? Wie würdest du dir da deinen intimen, geschützten Raum suchen und schaffen?

Bietet das Umfeld wenig Möglichkeiten für Privatsphäre, kann es mit dem ungestörten Masturbieren schwierig werden. Das gilt auch für das Spital und die Reha. Im Spital und in der Reha ist es Ziel, wieder möglichst gesund zu werden, um gestärkt wieder in den Alltag zurückkehren zu können und diesen wieder möglichst selbständig zu meistern. Dahinter steckt auch viel Arbeit. 

"Musst" du mehrmals in der Woche masturbieren? Oder fühlt es sich einfach gut an und du hast Lust dazu? Oder brauchst du das Mastrubieren, um Druck abzubauen? Dann gibt es vielleicht auch andere Dinge, mit denen du dir in den Wochen nach der OP etwas Gutes tun kannst. Was wäre das für dich? Dein Körper kann es verkraften, wenn du weniger masturbierst, weil die Umstände und Privatsphäre dafür für eine bestimmte Zeit nicht passend sind.

Wie wohl würdest du dich beim Masturbieren im Bett fühlen, wenn jederzeit Fachpersonen reinkommen könnten und dies teilweise auch müssen? Da wird es schwierig mit der Intimsphäre. Allenfalls kannst du dich auf die Toilette zurückziehen.

Spital und Reha sind eher unerotisch. Die Realität ist weit von Film und Porno entfernt. Die Körperpflege ist kürzer als du vielleicht denkst und bietet für einen Höhepunkt und Samenerguss kaum genügend Stimulation. 

Wie möchtest du dich verhalten, falls eine Erektion dennoch auftritt? Möchtest du schweigen und warten bis es vorüber ist? Möchtest du es benennen und zum Beispiel sagen: "Oh, jetzt habe ich eine Erektion". Natürlich gibt es viele Möglichkeiten. Welche passt zu dir? Auf anzügliche Bemerkungen gegenüber den Pflegefachpersonen solltest du jedoch verzichten. Für das Gesundheitspersonal ist die Körper- und Intimwäsche Teil ihres Jobs. 

Deine Mutter wird kaum bei dir im Badezimmer bleiben, während du Stuhlgang hast, pullerst oder pinkelst. Für diese Zeit kann sie gut raus, das ist möglicherweise für euch beide angenehmer. Du kannst deine Mutter im Falle einer Erektion ebenfalls rausschicken und ihr zum Beispiel sagen, dass du nun kurz Zeit für dich brauchst. Wie findest du diese Möglichkeit? Fällt dir noch etwas anderes ein, wie du dir deinen Raum schaffen kannst?  Es wird sich zeigen, wie viel Unterstützung du zuhause benötigst. Soll das für dich in einem zu intimen Rahmen sein, als dass du dies von deiner Mutter annehmen möchtest, gibt es auch die Möglichkeit sich von der Spitex unterstützen zu lassen. 

Für die Operation und die Genesung wünsche ich dir das Beste.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38176 von 16.04.2024

Liebes Lilli-Team,
Ich (W25) habe eine Anatomische Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt.
Wenn ich mit meinen Fingern die Vagina abtaste, spühre ich direkt hinter dem Eingang einen harten Hügel, als wäre da ein Knochen, der den Eingangsbereich je nach Position sehr einengt. Wenn ich ihn außen an der Vulva weiterverfolge kann ich diese Verhärtung bis ungefähr zum Venushügel spühren. Kann es sein, dass es sich dabei um das Schambein handelt? Wenn ich mir Querschnittsdarstellungen vom weiblichen Unterleib anschaue, ist das Schambein viel weiter vorne und die Vagina liegt frei, bei mir fühlt sich das aber so an, als würde es direkt über der Vulva liegen und sich bis in die Vagina erstrecken. Das ist vorallem ein großes Problem, wenn ich Geschlechtsverkehr haben möchte, der bisher leider noch nie geklappt hat, weil alles, was versucht einzudringen sich erst an diesem "Hügel" durchquetschen muss. Es bereitet mir jedes Mal große Schmerzen, wenn etwas darauf drückt und noch schlimmer, wenn etwas daran reibt. Das andere Problem ist, dass mein Freund einen relativ dicken Penis hat und ich schon bei meinem schmaleren Dildo große Probleme habe, ihn schmerzfrei einzuführen. Ich weiß nicht was ich tun soll, könnte es das Schambein sein und falls ja, ist das bei jeder Frau so und gibt es eine Lösung dafür?

Danke für die Antwort und liebe Grüße.

Unsere Antwort

Es ist schwierig, das so aus der Ferne zu beurteilen. Ich probier's mal:

Ich vermute, dass du das Becken kippst, wenn du deine Vagina ertastest. Auf den Bildern ist das Becken grade. Wenn es gekippt ist, fühlst du das Schambein sehr nah an der Vagina.

Hinzu kommt: Die Vagina verläuft hinter ihrem Eingang nicht gerade nach oben, sondern sie macht nach einem kleinen Abschnitt eine Kurve nach hinten. Schau dir dazu bitte die Bilder in unserem Text über die Vagina an.

Zudem ist der Bereich direkt hinter dem Eingang von Beckenbodenmuskeln umflossen, die je nachdem sehr angspannt und hart sein können. Das kann zu Schmerzen beim Sex führen. Dazu empfehle ich dir diesen Text.

Entscheidend beim Sex ist aber, dass die Vagina in sexueller Erregung grösser und weiter wird. Du siehst das im Text über die Vagina, auf den ich dich oben verlinkt habe. Wenn die Vagina nicht grösser und weiter wird, kann der Sex wehtun. Lies dazu bitte diesen Text.

Ich empfehle dir, dass du dich mit Hilfe von diesen Tipps mit der Vagina vertraut machst und mit Hilfe von diesen Tipps die Erregbarkeit der Vagina trainierst. Ausserdem empfehle ich dir diese Tipps zu mehr Bewegung beim Sex. Es ist sehr hilfreich, wenn du nicht passiv daliegst und wartest, bist der Penis in die Vagina eindringt. Sondern deine Vagina holt ihn sich mithilfe von Bewegungen deines Beckens in ihrem Tempo rein.

Schau mal, ob dich das weiterbringt. Bei weiteren Fragen schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38173 von 16.04.2024

Ich (w/40) weiß nicht wie ich meinen Partner verführen soll. Er ist seit einiger Zeit eher lustlos mir gegenüber eingestellt. Vorher gab sich so ein Problem nicht, da wir beide gut eingespielt waren- und eine gute Libido vorhanden war. Wir sind schon etliche Jahre zusammen. Ich habe jetzt das Gefühl ihn unter Druck zu setzen wenn ich Sex will. Wenn ich ihm körperlich näher kam geht er auf Abstand. Reden darüber war eher kontraproduktiv. Auch kuscheln im Bett fällt weg- er geht später ins Bett und bleibt auf seiner Seite. Und mittlerweile gehen mir die Ideen aus. Da er so abweisend ist- fallen für mich Dessous und Co. Derzeit raus. Er fehlt mir sehr- einfach auch die Nähe und Körperlichkeit- und der wunderbare Sex. Da hilft es auch nicht mich selber zu befriedigen- das bringt kurz Erleichterung- aber steht nicht im Verhältnis.
Ich weiß nicht wie ich mich weiter verhalten soll- und wie ich damit umgehen soll, dass zwischen uns nichts läuft. Habt ihr einen Rat?

Unsere Antwort

Du blickst auf ein sehr ausgewogenes Sexleben mit deinem Partner zurück. Du warst es bisher gewohnt, dass ihr beide gleich viel Lust auf und an Sex hattet. Das ist in längeren Beziehungen nicht immer so. Es ist normal, dass es Zeiten gibt in denen es unterschiedlich ist. Einer hat viel mehr Lust als der andere. Oder einer will ganz andere Sachen machen als der andere. 

Ich empfehle dir unseren Text Lust auf Sex -wie kann ich sie beeinflussen. Hier kannst du darüber lesen, wieso sich die Lust verändert, wieviel Lust "normal" ist und was hilft, wieder Lust zu bekommen. Hast du deinen Partner gefragt, wieso er weniger Lust auf Sex hat?

Du schreibst, dass du schon einiges versucht hast. Ich kann mir vorstellen, dass das für dich schwierig ist, wenn das dann nicht klappt. Du fragst auch: Wie soll ich damit umgehen, dass zwischen uns nichts läuft? Lies in unserem Text über den Umgang mit Partner*innen bei Lustlosigkeit nach, was hilfreich ist.

Deine andere Frage ist: Wie kann ich ihn verführen? Die Verführung hat viel damit zu tun, dass du deinem Partner Lust auf etwas machst. Dass du selbst begeistert bist und ihn damit anstecken kannst. Wer verführen möchte, braucht selber Lust. In unserem Text über Verführung kannst du einiges darüber nachlesen.

Ein anderer Weg könnte sein, erst mal den Druck für dich und deinen Partner rauszunehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Sinn macht, dass du dich erst mal mit dir selbst beschäftigst. Du schreibst, dass die Selbstbefriedigung nur "kurz Erleichterung" bringt. Es ist kein Ersatz für "die Nähe und Körperlichkeit und den wunderbaren Sex". Das verstehe ich. Die Solosexualität kann nicht die Paarsexualität ersetzen. Hast du momentan denn selbst Lust auf Sex und Nähe? Oder ist das Thema eher mit Frust und Enttäuschung verbunden? 

Mit mehr Spaß und Freude mit dir selbst, hast du gleich eine andere Ausstahlung und die Wartezeit ist angenehmer. Mit diesem eigenem Vergnügen bist du unabhängiger und tust etwas für deine Eigenständigkeit. Die ist sehr wichtig für eine gesunde Beziehung. Mein Tipp ist also: bereichere deine Solosexualität und mach dich so ein bisschen unabhängiger. Dazu interessieren dich vielleicht unsere Tipps zur Selbstbefriedigung.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38170 von 15.04.2024

Liebes Lilli-Team,

Danke, dass es euch gibt. Ich habe auch direkt gespendet- da eure Arbeit so wichtig für viele Menschen ist.

Mein Problem ist, dass mein Mann Erektionsprobleme hat- und damit nicht zum Arzt geht. Wir sind beide Ende 40. Ich weiß, dass es durchaus Behandlungsmöglichkeiten gäbe- je nach Befund. Und fände es auch wichtig- dass man dem auf den Grund geht- weil es ja auch durchaus verdeckte Erkrankungen sein könnten. Aber er geht nicht und unsere Ehe wird dadurch immer mehr belastet- ich bin immer mehr belastet, weil ich mir totale Sorgen mache.

Auch lässt die Leidenschaft seinerseits immer mehr nach- obwohl ich ihm versuche immer ein gutes Gefühl zu vermitteln. Für mich und eigentlich auch für ihn- ist/war Sex ein sehr wichtiger und verbindender Punkt in der Beziehung. Und diese Teil bröckelt mehr und mehr. Ich kann ihn schlecht zum Arzt zwingen- und lediglich versuchen Stress und dergleichen außen vor zu lassen. Aber ich leide immer mehr- und würde gerne Klarheit haben- damit wir gemeinsam eine Lösung finden. Nur spielt er nicht mit.

Ich habe große Sorge, dass damit dauerhaft unsere Ehe aufs Spiel gesetzt wird. Wie soll ich damit umgehen und wieso ist einem Menschen/ dem Sex so wichtig war/ dieser anscheinend nicht mehr wichtig, ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß mir keinen Rat. Mir fehlt mein Mann- und die Leidenschaft. Vielen Dank!

Unsere Antwort

Vielen Dank für dein Lob und deine Spende.

Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen um deinen Mann und auch um eure Beziehung machst. Ich denke, dass du darüber auch offen mit deinem Mann gesprochen hast. Was hat er denn dazu gesagt?

Es ist richtig, dass es mit Ende 40 gut ist, einen Urologen aufzusuchen, wenn man Probleme mit der Erektion bekommt. Einfach damit abgecheckt werden kann, ob medizinisch keine Grunderkrankungen vorliegen. Falls man etwas finden sollte, sollten diese Krankheiten natürlich behandelt werden. Oft hat diese Behandlung der Grunderkrankung aber keinen Einfluss auf die Erektion selber. Meist werden dann Viagra, Cialis und co verschrieben. Mann kann aber auch so eine ganze Menge machen um die Erektion zu verbessern. Mehr dazu liest du in unseren Texten darüber.

Wegen der mangelnden Leidenschaft: es können sich verschiedene Dinge dahinter verbergen: ein Testosteronmangel, Probleme mit der Schilddrüse, eine Depression, Nebenwirkung von Medikamenten, Stress, eine andere Vorstellung von der Beziehung oder von Sex allgemein, Frustration, weil es mit der Erektion nicht klappt und so weiter. Ich kann dir natürlich nicht sagen, was bei deinem Mann vorliegt. Dir bleibt nur übrig noch einmal zu versuchen in Ruhe mit ihm zu sprechen und ihm zu sagen, wie besorgt du bist und wie sehr der Sex mit ihm dir fehlt.

Und das weisst du natürlich selber: die Sexualität ist keine Konstante. Es gibt bei jedem Paar Höhen und Tiefen, dass der eine oder der andere eine zeitlang weniger oder keine Lust mehr hat. Das ist normal. Vielleicht solltest du das noch mehr in deinen Überlegungen berücksichtigen, dass es auch wieder anders/besser werden kann.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38166 von 14.04.2024

Hallo ihr lieben,

Ich bin männlich 32 und versuche meine Erektion und Ausdauer mithilfe der Beckenschaukel zu verbessern.
Ich übe seit einiger Zeit. 
Mir ist der Ablauf der Beckenschauckel, vorn Beckenbodenanspannung und hinten Beckenboden loslassen bewusst und natürlich die Atmung. Leider beobachte ich das Phänomen, dass ausgerechnet, wenn ich die Beckenschaukel so ausführe, mein Penis erschlaft. Wenn ich jedoch den Beckenboden anspanne oder entspanne (bin mir nicht sicher) so in der Art wie wenn man Stuhlgang hätte, bekomme ich eine unglaublich starke Erektion. Nur mit dem Manko, dass durch das Drücken ein ziemlich hoher Druck im Körper aufgebaut wird. Ich vermute, dass der zweite Weg mit der wirklich guten Erektion nicht der richtige Weg ist.
Aber ich bin etwas ratlos, warum wir auf Kommando wenn ich die ganzen Schritte der Beckenschaukel anwende, meine Erektion verschwindet.

Danke für eure Mühe.

Liebe Grüße

Unsere Antwort

Schön, dass du übst und so genau hinschaust!

Ich probiere mir vorzustellen, was du beschreibst. Ich schreibe das mal in meinen Worten: Becken nach vorn, anspannen und ausatmen, dann Becken nach hinten, entspannen und einatmen. Das heisst, beim Zustossen ausatmen und anspannen. Dann erschlafft dein Penis, richtig?

Du bekommst eine Erektion wenn du presst wie beim Stuhlgang? Pressen ist nicht das gleiche wie Beckenboden anspannen (dann zieht man eher hoch). Du schreibst aber auch von Anspannen und Entspannen, das heisst, du machst irgend ein Wechselspiel? Bewegst du das Becken dabei?

Oder meinst du, dass du beim Einatmen das Becken anspannst und beim Ausatmen presst? Das ist also eher eine Brusatmung.

Ich fände es toll, wenn du uns das nochmal etwas genauer beschreiben könntest. Falls du uns nochmal schreibst, gib bitte diese Fragenummer an.

Grundsätzlich aber folgendes: Wenn deine Erektion gut funktioniert und du das ganze lustvoll erlebst und so zu einem Orgasmus kommst, dann ist das die richtige Technik, egal was du dabei mit dem Becken, den Muskeln und der Atmung machst. Die Beckenschaukel empfehlen wir als eine lustvolle Methode, sich beim Geschlechtsverkehr zu erregen. Wenn du deine eigene Methode hast, dann macht das Lernen der Beckenschaukel nur aus Neugier (und aus Altersvorsorge) Sinn. Klar ist: Alles, was du neu lernst, klappt nicht so gut. Die Erektion wird weggehen, denn dein Penis und dein Gehirn sind sich schlicht etwas anderes gewöhnt. Hierzu empfehle ich dir unsere Tipps zum Üben.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38156 von 12.04.2024

Wie kann ich mich selbst befriedigt ohne Vibrator? Gibt es da andere Möglichkeiten , also ohne Vibrator

Unsere Antwort

Es gibt viele Möglichkeiten, auch ohne Vibrator.

Ich rate dir, zuerst dein Geschlecht etwas mit deinen Fingern zu erforschen. Du hast offenbar bereits herausgefunden, wie du dich mit Vibrator erregen kannst. In der Haut deiner Vulva gibt es verschiedene Nervenrezeptoren. So nennt man die Endpunkte der Nerven. Die Rezeptoren, welche Vibration wahrnehmen, eigenen sich gut, um rasch die Erregung zu steigern und zum Orgasmus zu gelangen. Lies dazu bitte diesen Text. Deshalb kann es auch sein, dass sich das Berühren der Vulva und Vagina erst einmal nicht besonders erregend anfühlt. Das liegt daran, dass die Rezeptoren, die dafür empfindlich sind, bei dir noch etwas schlafen und erst geweckt werden können. Lies dazu bitte unseren Text über das sexuelle Lernen un

Du kannst bei der Selbstbefriedigung Nervenrezeptoren "wachstreicheln" und Nervenbahnen trainieren. Dazu empfehle ich dir unsere Tipps zur Selbstbefriedigung. Welche Stellen dabei erregend sein können, ist im folgendem Text näher beschrieben. Es kann einige Wiederholungen benötigen, bis diese Berührungen für dich interessant werden. Du kannst dir zum Beispiel, bevor zu zum Vibrator greifst, einige Minuten Zeit nehmen und dich mit deinen Fingern stimulieren. Reibe, streiche, massiere und schau, was sich dabei gut anfühlt. Du kannst nach einigen Minuten des "Übens" auch wieder auf deine bewährte Methode mit dem Vibroator wechseln, damit du nicht frustriert wirst. Lies dazu bitte auch diesen Text über das Üben

 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38153 von 12.04.2024

Hallo, ich bin m, 28 und musste mir vor kurzem selbst eingestehen, dass ich an einer Pornografiesucht leide. Also nicht in dem Maße dass ich dafür bewusst andere Dinge vernachlässige. Aber nachdem ich eine Weile die Podcasts vom Neurowissenschaftler Andrew Huberman und vom Psychotherapeuten "Dr. K." (von "HealthyGamerGG") gehört habe die beide sagen dass erhöhter Pornografiekonsum auch zu Problemen beim knüpfen sozialer Kontakte führen kann (besonders bei romantischen Kontakten), versuche ich Pornografie bewusst zu meiden. Besonders da es mir schwer fällt mich anderen richtig zu öffnen und ich die Vermutung habe dass es abgesehen von einem Trauma das ich langsam verarbeite (stark eskalierte Familienstreits in meiner Kindheit) auch am Pornografiekonsum liegt. Jedoch habe ich 2 Probleme/Fragen:

Ich mag persönlich "softe", subtile Erotik. Ich bin selbst Künstler und finde Bilder (Fotografie und gemalt) die vor allem schöne Kunst sind und erst an zweiter Stelle einen subtilen erotischen Part haben sehr angenehm. Nicht als Vorlage zum selbstbefriedigen, sondern einfach an sich als Bild. Vorzugsweise von Frauen, aber auch von Männern (ich bin selbst aber hetero). Ich finde es einfach schön das Attraktive an verschiedenen Menschen und gezeichneten Charakteren in Bildern festzuhalten. Das Problem ist: wenn ich mich wieder damit beschäftige, habe ich die Befürchtung dass ich leicht wieder in Pornografie-suchende Verhalten abrutschen kann (gerade durch die verschwimmenden Grenzen zwischen künstlerischer subtiler Erotik und direkter Pornografie im Internet). Ich weiß, jeder Mensch ist unterschiedlich und es gibt keine perfekte Lösung für alle, aber vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben wie ich es mental schaffe wieder der Kunst auch in dem Bereich nachzugehen, ohne direkt wieder ins extrem abzurutschen.

Und der zweite Punkt ist: wie sieht es eigentlich mit Selbstbefriedigung ohne Pornografie aus? Also einfach zu schönen und angenehmen eigenen Fantasien? Im Netz liest man leider immer nur NoFap und NoPorn gekoppelt, um sein Leben wieder mehr in den Griff zu kriegen, aber quasi nichts (außer ein paar unqualifizierten Forenbeiträgen) zu NoPorn aber dennoch Selbstbefriedigung. Denn ich denke die eigene Sexualität ist doch etwas Gutes, dem man ab und zu nachgehen können sollte. Ich weiß halt nur nicht ob die Fantasie am Ende vielleicht den gleichen Effekt wie Pornografie haben kann.

Ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen einen Weg zu finden mit meiner eigenen Sexualität und mit subtil erotischer Kunst umzugehen, ohne wieder in die Probleme von Pornografie abzudriften.

Unsere Antwort

Als Sexologin und Sexualtherapeutin finde ich sowohl NoPorn als auch NoFap sehr ungünstige, resp. überhaupt nicht hilfreiche Bewegungen. Was Huberman und "Dr. K." sagen, ist bedenklich, wenn sie behaupten, sie berufen sich auf wissenschaftliche Fakten. Wenn man in Studien Zusammenhänge zwischen Porno-Schauen und Probleme mit sozialen Kontakten gefunden hat, sagt das noch überhaupt nichts darüber aus, dass die zwei einen ursächlichen Zusammenhang haben. Einmal-Befragungen bringen überhaupt nichts. Man müsste Menschen über viele Jahre, beginnend in der Kindheit, immer wieder befragen, um herauszufinden, was in der Entwicklung zuerst passiert ist und was als nächstes. Über die Schwächen vieler Studien über Pornokonsum sind selbst schon wissenschaftliche Artikel geschrieben worden, z.B. dieser Artikel.

Ich sehe hingegen auch, dass deine familiäre Vergangenheit und die damit verbundene Beziehungslerngeschichte ursächlich an deinen Problemen beteiligt ist, dich zu öffnen. Vielleicht interessiert dich dazu dieser Text.

So wie du dein Porno-Schauen beschreibst, und angesichts der oben erwähnten Überlegungen, sehe ich die Pornos bei dir nicht als das Problem an. Das bringt mich zu deiner ersten Frage. Dazu frage ich zurück: Wo hört Kunst auf und wo beginnt Pornographie? Kann das eine nicht auch das andere sein? Dazu gibt es ein interessantes Buch: Erotica Universalis, von Gilles Néret. Du bist ein sexuell normal funktionierender Mensch. Visuelle Reize können bei dir den Erregungsreflex auslösen. Ich empfehle dir, dass du das als Fähigkeit ansiehst.

Deine Idee, Pornos auf jeden Fall zu vermeiden, ist auch bei deiner zweiten Frage nicht sinnvoll. Pornos sind eine Erregungsquelle, die für dich gut funktioniert. Es ist sinnvoll, wenn du sie als Erregungsquelle nimmst, solange du sie brauchst, und dir gleichzeitig ein Menü an neuen Erregungsquellen aneignest. Lies dazu bitte diese Tipps.

Noch etwas: Du schreibst vom "Extrem", wenn du über Pornos schreibst. Sind für dich Pornos an sich ein Extrem, oder findest du die Inhalte, die du suchst, extrem? Hast du ein Problem, die Inhalte der Pornos mit deinem Wertesystem oder deiner Vorstellung über dich als Mensch zu vereinbaren? Es würde mich interessieren, welche Inhalte du erregend findest. Sicherlich sind pornographische Inhalte eher intensiv und übertrieben – genauso wie sexuelle Fantasien übrigens auch. Denn sexuelle Erregung mag nun mal das Intensive mehr als das Subtile.

Falls du uns wieder schreiben möchtest, gib bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 38150 von 11.04.2024

Liebes Lilli Team,
ich w. 16 Befriedige mich seit ein par Jahren selber. Ich habe leider keinen Freund. Das Selbstbefriedigen wird aber langsam irgendwie zu eintönig. Habt ihr irgendwelche Tips wie ich das Selbstbefriedigen spannender machen könnte?
Ich liebe das Kribeln im Körper wenn man mit dem freund eng aneinander liegt und sich richtig intensiv Küsst.
Dieses Gefühl vermisse ich oft beim Selbstbefriedigen.
Vieleicht hilft dies euch ja mir zu antworten.
Danke viel viel mal

Unsere Antwort

Ein Kribbeln, ähnlich wie du es beschreibst, könntest du zum Beispiel herbeiführen, indem du dir romantische Filme anschaust oder erotische Geschichten liest. Es gibt noch viele weitere Erregungsquellen, die zu einem ähnlichen Kribbeln führen können. Schau dazu bitte in diesen Text.

Beim Sex allein und zu zweit gibt es unendlich viele Spielarten. Die Abwechslung liegt ganz oft im Kleinen. Nehmen wir an, du atmest tief, setzt deine Stimme ein und bewegst deinen Oberkörper locker – das verändert dein Erleben. Schau dazu bitte in diese Texte:

Vielleicht möchtest du dich auch auf die Suche machen, nach einem Freund mit dem du intensive Küsse erleben kannst? Dann empfehle ich dir unsere Tipps fürs Dating und Verführen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Next page